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    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Die Novizin öffnete und schloss ein paar Mal die Hand, bis sich diese Starre gelöst hatte. Sie musste so bald wie möglich abreisen, daher hatte sie sich mit der Tätowierung des Herren beeilt. Die Konturen waren nun fertig, aber das Ganze war so gerötet, dass sie sich nicht direkt traute, einfach weiterzumachen. Zumal das eine Heidenarbeit werden würde, so groß, wie die Tätowierung am Ende werden sollte. Sie hatte ihrem Kunden von ihrer Abreise berichtet und sich nach seinem Namen erkundigt, damit sie ihn nach der Reise wiederfinden würde: Maax hieß der junge Mann. Und es schien ihn überhaupt nicht zu stören, dass sie die ersten Schörkel verzogen hatte. Der schien Puma-Paul echt noch nicht getroffen zu haben ...
    Das nächste Problem lag in ihrer mangelnden Ortskenntnis von Argaan. Von wem wusste sie, dass derjenige Setarrif mal bereist hatte? Eigentlich nur von Faren und Keala, die allerdings seit geraumer Zeit beide wie vom Erdboden verschluckt waren. Falls Keala überhaupt von ihrer Ausbildungsreise zurückgekehrt war. Aber ... sonst kannte Cé niemanden, von dem sie wusste, dass derjenige mal in Setarrif gewesen war. Wenn sie ihn träfe, konnte sie Rekhyt mal fragen, ob der vielleicht wen kannte, der mal in Setarrif gewesen war. Irgendwie schon dämlich, dass sie bisher nie auch nur erwogen hatte, Schwarzwasser zu verlassen, seit sie auf Argaan war. Auf dem Festland war sie mehr herumgekommen, auch wenn sie da selten den Aufenthaltsort geändert hatte. Montera, Silden, Beria ... und zwischendurch ihre Rundereise beim Botengang. Sie sollte mehr reisen.

    Wo sie an Beria dachte, fiel ihr auch Samhain wieder ein. In Silden war sie ja anscheinend während des Samhainfestes angekommen, damals ... und sie erinnerte sich an das, was während des Samhainfestes in Beria passiert war. Fragen über Fragen ... nun sollte sie aber wirklich Meister Ornlu aufsuchen. Wahrscheinlich würde er ihre Fragen nur über Umwege beantworten, wenn überhaupt, aber er würde auf lange Sicht vielleicht Hinweise geben können. Hinweise darüber, wie es sein konnte, dass ihre Magie der von Meisterin Noreia so sehr ähnelte. Hinweise darüber, wieso sie Meisterin Noreias Mann zu Samhain unter den Lebenden gesehen hatte. Hinweise über ihre seltsamen Träume, seit sie den letzten magischen Kollaps hatte.

    Cé erklomm die Stufen Tooshoos zur Baumkrone. Es waren nicht nur Hinweise, wegen der sie zu Meister Ornlu wollte. Sie wollte außerdem noch nach dem Zauber fragen, den er ihr und Meisterin Suzuran gezeigt hatte. Es fühlte sich irgendwie seltsam an, von Suzuran als Meisterin zu reden, zu denken ... so wie auch bei Meister Adrastos. Beide kannte sie nur eher oberflächlich, aber vorher nur beim Vornamen ... aber das waren eher nebensächliche Überlegungen. Es war eben so. Außerdem war sie nun bei der Baumkrone angekommen und schaute sich nach Meister Ornlu um.

  2. Beiträge anzeigen #362
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Baumkrone

    "Hmm, lass dir von Suz noch einmal zeigen wie siees macht.", meinte Ornlu, während Corax den lähmenden Blick am üben war. Zwar hatte er es offenbar an Ornlu geschafft, aber da fehlte noch was.

    Der Druide selbst setzte sich dann zu Adrastos der Gilanas Buch durchblätterte und sah nach der Botin nach, die sie gestern Nacht noch etwas geprüft hatten und zur Erkenntnis kamen, dass sie eine seltsame Art von Bund mit der Natur hatte. Nun sollte sie sich darin üben Magie zu spüren, bevor sie mehr wagen würde. Eine durchaus gute Gelegenheit, wenn die Druiden selbst unter sich hier etwas übten.

    "Achte genau darauf, wie Corax und Suzuran jeweils aufeinander reagieren. Suzuran bereitet sich vor, weswegen Corax nicht so leichtes Spiel hat.", erklärte er der Stummen, die natürlich immer noch ein negatives Verhältnis zu Magiern hatte. Sie verstand aber, dass die Druiden eben Druiden waren.

    "Bewahret...", grüßte eine weibliche Stimme. Als sich alle jener zuwandten, erkannten sie Cécilia und grüßten zurück. Ornlu winkte sie her und sie setzte sich dann auch zu ihnen auf seine Bank, die weiterhin schief gezimmert war, aber eben so auch irgendwie charaktervoll und stilecht wirkte. In der Natur wuchs auch nicht alles kerzengerade.

    "Sie üben da den Blick der Tooconda. Was führt dich hierher, Cécilia? Das Buch hast du ja noch nicht."

  3. Beiträge anzeigen #363
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Baumkrone

    Es war fast gruselig, wie freundlich sie waren ... aber man musste sich ja auch nicht immer aufs Blut bekämpfen. Mit einem Anflug von Misstrauen setzte Cé sich auf die Bank. Eigentlich waren ihr hier zu viele Leute, als dass sie nach der Sache mit Samhain fragen wollte, aber auf ein Stelldichein mit Meister Ornlu würde sie wohl lange warten müssen.
    "Ich wurde bisher aufgehalten", erwiderte die Novizin auf die Sache mit dem Buch. "Ich werde in Bälde aufbrechen, ich suche nur noch jemanden, der den Weg kennt. Außerdem ... ist es keine angenehme Vorstellung, schutzlos über eine fremde Insel zu wandern."

    Denn das war sie: schutzlos. Mit Magie vermochte sie einen Gegner zu blenden, aber der Zauber, der Gefühle verstärkte, benötigte zu viel Vorbereitung. Im Falle eines Angriffs konnte sie nicht schnell genug das Gefühl des Angreifers abändern, sodass dieser beispielsweise Angst statt Aggression fühlte. Zumal ihre Fähigkeiten am Kampfstab ja mehr als bescheiden waren. Auf ihrer imaginären Liste der Leute, denen man lieber nicht trauen sollte, weil sie gern alle Nase lang verschwanden, standen somit nunmehr Elderus und Samarus.

    "Deshalb wollte ich Euch fragen, ob Ihr mir den Tiergeistzauber noch einmal erklären könnt. Beim letzten Versuch war der ja nicht sonderlich gut gelungen. Ich hatte überlegt, ob ich nicht vielleicht eher versuchen sollte, einen Katzengeist zu beschwören, da mir die Magie ja damals vom Luchsgeist verliehen worden war und seit dem Reinigungsritual sich auch animalischer anfühlt. Wenn ich nicht irre, erwähntet Ihr, es gäbe noch eine andere Möglichkeit, einen Tiergeist zu beschwören, als mit einem Stück des Tieres und ohne einen Kreis."

  4. Beiträge anzeigen #364
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    "Hab ich das? Hmm...hmm...ah - jetzt weiß ichs wieder. Ja, das hab ich.", stellte der Druide fest und blickte Cécilia an als wär er ein Idiot oder mehr, als würde er nun eine Geschichte von ihr hören wollen. Peinliche Blicke wechselten den Besitzer, bevor Ornlu das Schweigen brach.

    "Es wäre zugegeben blöd, wenn du vom erstbesten Vieh oder Banditen umgebracht wirst. All die Zeit die ich in dich investierte ohne Gegenleistung im körperlichen Sinne...", sprach er dann wieder auf ornlusianisch, was sowas hieß wie, ich mach mir einen Spaß den nur ich lustig finde höhö.

    "Ja, ich mags wenn man mir die Füsse massiert oder die Haare flechtet und nackte Haut seh ich auch gern. Aber verschieben wir den Kram auf ein anderes mal. Wenn Corax das mitkriegt, wird er neidisch sein und Adrastos bekommt Komplexe weil ihn keine Frau auch nur anblickt.", meinte der Jäger, ehe Adrastos reinwarf, dass Ornlu heute Sumpfkraut wie eine Ziege gefressen hätte.
    "Da waren auch Kräuter drin und es diente magischen Studien! - Hmm, Cécilia. Du hast ja soweit von den zwei Möglichkeiten ja schon gehört. An was erinnerst du dich noch, was ich damals so erzählt hatte? Wie der Zauber wirkt und sowas? Und was weißt du über das innere Tier?"

  5. Beiträge anzeigen #365
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Das schien ja ein ... fideler Haufen zu sein. Nacke Haut, Massagen, Haare flechten, Sumpfkrautkonsum ... Cé beschloss, so zu tun, als habe sie das nicht mitbekommen, und sich stattdessen an die Lektion im Beschwören des Tiergeistes zu erinnern. Was hatte er sie damals gelehrt? Er hatte sich auf die Vorgänge bei den Baumwurzeln bezogen, an die Cé sich immer noch nur neblig, beziehungsweise so gut wie überhaupt nicht erinnern konnte. Angeblich war sie damals wie eine Wilde durch den Raum gerannt und hatte sich für eine Katze gehalten, zusammen mit Suzuran. Dann hatte er den Zauber einmal vorgeführt und schließlich Suzuran und sie probieren lassen, aber eher experimentell mit der zweiten Möglichkeit der Beschwörung.

    "Ihr bezogt Euch auf diese seltsame Geschichte im Wurzelraum Tooshoos, als wir das Siegel berührten und verzaubert worden waren. Wir wären unbewusst in der Welt gewesen, in der Naturgeister und mystische Wesen leben. Die Geister, die wir beschwören können, sind die weniger mächtigen Wesen dieser Welt. Als Ihr uns den Zauber zeigtet, zogt Ihr einen Kreis aus Erde und verwendetet das Zeichen der Wölfe, um einen Wolfsgeist zu rufen. Ihr betontet noch die Wichtigkeit des Zeichens. Bei der Anrufung benötigt man einen festen Grund, um den Geist zu rufen, und man darf nicht die Kontrolle über den Geist übernehmen wollen."

    Die Novizin hielt einen Moment inne, um sich weiter zu erinnern. Die Hauptpunkte hatte sie wohl noch im Gedächtnis behalten. Und danach ... hatten Suzuran und sie versucht, etwas zu beschwören. Die Ergebnisse waren kurios gewesen und hatte nicht gerade sehr natürlich ausgesehen. Wer wusste, was der Magier da gezüchtet hatte. Wolpertinger?
    "Ihr gabt uns Stücke toter Tiere, wir beschworen sie ohne einen Kreis oder das Zeichen. Die Ergebnisse waren eher unförmig und ziemlich widerlich."

  6. Beiträge anzeigen #366
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    "Dies soweit, ja. Das mit dem festen Grund, einem Sinn der Anrufung ist wie der ganze Rest natürlich aus den ersten Erfahrungen erwachsen. Vielleicht gibt es noch andere Wege, aber das wird dir Zeit zeigen.", resümierte der Druide und überlegte weiter.

    "Zwei Wege hast du gennant, der dritte Weg führt über das innere Tier, zu dem du scheinbar gar nichts weißt, weil du dazu nichts gesagt hast. Nun hör mir zu, ich werde es im Groben anschneiden. Jeder von uns besitzt ein inneres Tier. Bei manchen ist es offensichtlich, bei anderen rätselhaft. Selbst jene ohne Bund mit der Natur besitzen sowas. Dir fiel sicher mal auf, dass manche in ihrer Art, ihrer Mimik und ihren Gesten dich an Tiere erinneren. Dieser Riese der seit wochen verschwunden ist, sah nicht nur aus und roch wie ein Troll, er war doch in seinem Gemüt auch einer. Oder nehmen wir mal aus der alten Silden-Zeit die Horde Waschweiber. Geb denen Hühnerköpfe und du merkst kaum den Unterschied.", erklärte Ornlu und sah dann zu, wie Corax scheinbar den Zauber nun gemeistert hatte.

    "Jedenfalls hast auch du sowas in dir. Durch den Bund mit der Natur und dem was so dein Hintergrund ist, ist es wohl offensichtlich. Was du im Grunde schaffen musst, ist dein inneres Tier in dir erkennen, es wecken und den Bezug zum Naturgeist schaffen. Der Naturgeist ist ein einfacher Weg, wenn du es schaffst. Du rufst ihn und er sendet dir sozusagen aus seiner Welt, eines seiner Kinder. Mal grob gesagt. Dies wäre der optimale Weg, an sich sogar ein vierter Pfad. Der Dritte ist eben mehr seinen eigenen geist wecken. Jener ist auch mit der mystischen Sphäre irgendwie verbunden - dank dem Bund und unsere Seelen waren einst auch mal als Tiere auf dieser Welt, bevor der ewige Kreislauf wieder begann. So ist es zumindest anzunehmen. Hast du das soweit verstanden?", fragte der Druide.

  7. Beiträge anzeigen #367
    Legende Avatar von Katan
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    Katan ist offline
    Sie hing an einem Baum, als er sie fand, wand sich und grunzte und stöhnte und versuchte, sich aus ihren Fesseln zu befreien, ein Unterfangen, dem kein Glück beschieden war. Eine Weile sah Katan ihr zu und er spürte, dass sie nur so tat, als würde sie ihn nicht bemerken. Ein seltsam schmutziges Exemplar, mit stumpfen Haaren und Augen, die unter einem Gewirr von Strähnen Unheil verheißend funkelten.
    „Du bist ja eine Wilde“, sagte Katan, nahm einen Stock vom Boden auf und piekste ihr in die nackten Sohlen. Bei jedem Stochern begann sie zu kreischen und wand sich nur noch mehr. Er reizte sie, und das machte ihm Spaß. Ob sie ihm wohl die Augen auskratzte, wenn er sie hinunterließ? Der Grauhäutige warf den krummen Ast beiseite und verschränkte die Arme vor der Brust, während er ihren hoffnungslosen Kampf beobachtete. In ein paar Tagen würde irgendein Tier hier vorbeikommen, vielleicht sogar schon heute, und es würde diesen Tag seinen Glückstag nennen, denn wie oft fand man einen Baum, an dem Fleisch wuchs? Das Mädchen war um ihre Situation nicht zu beneiden.
    „Oha“, machte Katan, als sie nach ihm trat. Er lachte. „Vorsicht, gnädiges Fräulein. Euer zarter Fuß hätte beinahe meinen Kopf erwischt, und Ihr wollt Euch doch gewiss keinen Nagel abbrechen.“ Ein genaueres Studium ihrer Füße war nicht nötig, um zu wissen, dass sie mit Nagelbrüchen keinerlei Probleme hatte. Sie trug nicht einmal Schuhe, wobei Katan nicht wusste, ob sie ihr gestohlen worden waren oder sie von vornherein keine hatte.
    „Willst du, dass ich dir helfe?“, fragte er und holte ein Messer heraus. Der Anblick der Waffe schien sie keinesfalls zu beruhigen und sie begann zu schreien, was ihre Lungen hergaben. Das machte Katan gar nicht glücklich.
    „Halt dein verfluchtes Maul“, versuchte er, über ihr Gekreische hinweg zu brüllen. „Kannst du kein sanfteres Geräusch von dir geben?“ Er bog den Ast durch, an dem sie hing, schnitt mit dem Messer ihre Fesseln durch und sie fiel zu Boden. Bei Kontakt mit der harten Realität klappte sie zusammen wie ein Taschenmesser und brachte nach einer kurzen Einschätzung ihrer Lage so viel Distanz zwischen sich und den grauhäutigen Fremden, wie ihr nur möglich war. Das hieß, sie endete mit dem Rücken an dem Baum, an dem sie eben noch gehangen hatte.
    Beide schienen sich die Zeit zu nehmen, den anderen genauer zu betrachten, und Katan kam schnell zu dem Schluss, dass das Mädchen genauso verwildert wie verfranzt war. Mit ihr zu reden würde ihm auf intellektueller Ebene keinen spürbaren Vorteil bringen, also ließ er es sein, nach ihrem Namen zu fragen. Stattdessen legte er seinen Tornister ab, brach etwas von dem schon trockenen Brot ab, das er darin lagerte, und warf es ihr hin.
    „Hier“, sagte er, „mehr brauchst du nicht zu erwarten.“
    Sie sah ihn unverwandt an. Traute sie ihm nicht? Glaubte sie, er würde sich auf sie stürzen wie ein Wilder? Nichts dergleichen hatte er vor. Er seufzte. Manches Getier musste man allein lassen, damit es in Ruhe fressen konnte. Vielleicht stammte dieses Mädchen von einer ähnlichen Spezies ab. Also drehte er ihr den Rücken zu und machte sich auf den Weg.
    „Danke“, hörte er es plötzlich hinter ihm flüstern, und er warf einen Blick über die Schulter. Das Mädchen, das Stück Brot in der Hand, sah ihm direkt in die Augen. Sie wirkte mit einem Mal nicht mehr so wild und nicht mehr so abgerissen und nutzlos wie vor einem Moment noch. Die Verwandlung war derart, dass sie Katans Neugier weckte. Er schlug sich zwei Mal mit der flachen Hand auf die Brust.
    „Ich bin Katan“, sagte er. „Wie heißt du?“

  8. Beiträge anzeigen #368
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Ein inneres Tier, das in jedem vorhanden war ... Es passte, und schien wenigstens ein wenig Aufschluss zu geben über die Luchsin und ihre Gründe, sie zu wählen, wenngleich Cé nicht alles zu begreifen vermochte. Es passte auch darauf, wie sich ihre Magie nun anfühlte, sofern das innere Tier die eigene Magie beeinflussen konnte.

    Man konnte sich also den Weg zur Beschwörung eines Tiergeistes erschließen, indem man sich selbst und das innere Tier erkannte. Man konnte also das innere Tier wecken und zum Tiergeist formen, oder man bat den Naturgeist um eines seiner Kinder ... was wiederum für Cé mit Gewissensbissen verbunden war, immerhin hatte die Luchsin ihr jetzt schon zweimal das Leben gerettet und ihr verkündet, sie würde dafür zwei Gegenleistungen einfordern. Würde es ihre Schuld dann nicht vergrößern, um ein Kind der Luchsin zu bitten? Damit schien der Weg über das innere Tier zu führen. Dieser Weg schien den Glauben des Waldvolkes vorauszusetzen, dass die Seele nach dem Tod in die Natur einging und zu neuem Leben wurde. Das klang nach einer Glaubensprobe ... und damit nach Cés Geschmack zu sehr nach der Innoskiste, oder anderer Götteranbetung. Allerdings war sie mittlerweile überzeugt vom Glauben des Waldvolkes, nach dem, was sie in den Höhlen Berias gesehen und bei der Bstattung der Gefallenen bei der Schlacht in den Nordwäldern erlebt hatte.

    Die Novizin nickte.
    "Ich habe verstanden. Der Bezug zum Naturgeist ... könnt Ihr mir das Zeichen der Luchse, oder der Katzen allgemein zeigen?"

  9. Beiträge anzeigen #369
    Provinzheldin Avatar von Namora
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    Namora ist offline
    Der Hunger hatte sie eigentlich erst in dieses Schlamassel gebracht. Innerlich fluchte die junge Frau und versuchte die Banditen um sich herum mit ihren Blicken zu töten. Es war tief in der Nacht gewesen, als Namora sich einem von Menschen besiedelten Lager genähert hatte, auf der suche nach irgendetwas, was ihren Hunger stillen konnte. Normalerweise wagte sie sich nicht so nahe an Menschen heran, denn sie war schon seit Jahren mit der Wildnis vertraut und hatte sich mit der Jagt nach Tieren und dem, was die Bäume und diversen Sträucher hergaben am Leben gehalten. Kontakt zu anderen Menschen hatte sie schon seit über einem Jahrzehnt nichtmehr gehabt und aufgewachsen war sie in der unerbittlichen Wildnis, welche keine Fehler erlaubte. Meist schlief sie auf Bäumen, welche sie durch tief ängendes Geäst leicht erklimmen konnte, denn dort war sie des Nachts sicher vor Wölfen und sonstigen Tieren, welche sie mit tödlicher Sicherheit gerne als Nahrung gesehen hätten.
    Jedoch hatte sie die Aufmerksamkeit der Banditen unterschätzt und wurde beim durchwühlen der Taschen erwischt. Ihre Ansichten gegenüber anderer Menschen wurde mit der darauf folgenden Behandlung, die ihr zuteil wurde bestätigt. Nun hing sie schon den ganzen Tag an einem Strick, welcher an den Ast eines Baumes gebunden worden war und trat nach jedem, der sich ihr näherte. Ihr linkes Auge war fast zugeschwollen und ihr Körper hatte einige blaue Flecken dazubekommen durch die freundliche Behandlung der Banditen. Sie lachten über ihre Hilflosigkeit und schlugen mit Stöcken nach ihr, als wäre sie ein niederes Tier ohne Gefühle. Tränen der Wut liefen über ihre Wangen und wuschen einen Teil des Schmutzes weg, was man allerdings nicht eindeutig sehen konnte, da ihre Gesichtszüge durch ihre stumpfen, ungepflegten Haare bedeckt waren. Immer wieder versuchte sie mit schwindenden Kräften sich von dem Seil zu befreien, doch wurde ihr mit jedem Versuch klarer, dass sie sich nicht durch eigene Kraft befreien konnte.

    Inzwischen wurde es wieder dunkel im Lager und die Banditen verschwanden mit der Dämmerung aus ihrem Sichtfeld. Ein letztes Mal versuchte das junge Mädchen sich mit aller verbleibenden Kraft von den Fesseln zu befreien, als sie plötzlich einen Schemen unter sich warnahm, der mit gekreuzten Armen direkt vor ihrem Gefängnis stand. Er sprach zu ihr und die Laute die von ihm ausgingen klangen erst fremd und wurden schließlich immer vertrauter. Es war schon sehr lange her, seit Namora das letzte mal mit der menschlichen Sprache zu tun hatte und sie gewöhnte sich nur schleppend wieder an die schwierige Anneinanderreihung von Wörtern.
    Schließlich nahm der Fremde einen Stock vom Boden auf und piekste ihr in die Fußsohlen, was ihr wiederum erneut bewies, dass alle Menschen böse waren und ihr nichts als Leid zufügen wollten. Mit ihren letzten verbleibenden Kraftreserven versuchte sie nach ihm zu treten, doch er wich bei diesem jämmerlichen Versuch der Verteidigung leicht aus.
    Doch verwuderte es sie, als der Fremde sie schließlich losschnitt. Namora versuchte so schnell wie es ihr noch möglich war Abstand zu ihm zu bekommen und stieß schließlich mit dem Rücken an den Baum, an den sie bis vor ein paar Sekunden noch gefesselt war. Abwehrend hielt sie ihre Hände vor ihr schmutziges Gesicht, in der Not würde sie sich mit Händen und Füßen verteidigen.
    Doch der Fremde griff nur in einen Stoffsack und holte etwas heraus, was er schließlich in Namoras Richtung warf. Es verströhmte einen ihr bekannten Geruch und sie hob es auf. Der Fremde hatte ihr den Rücken zugewand und machte sich nun auf den Weg zurück in die Dunkelheit.
    Namora roch an dem, was ihr der Unbekannte zugeworfen hatte und biss vorsichtig hinein. Es war wie ein Blitz, der durch ihren Körper fuhr. Sie sah sich wieder als kleines Mädchen, welches das frischgebackene Brot der Mutter aß. Natürlich.. es war Brot! Eine einzelne Träne rann ihre Wange hinab und sie flüsterte ein "Danke" hinter dem Fremden her. Es war ungewohnt diese fast vergessenen Laute über ihre Lippen kommen zu hören, doch es war auch etwas vertrauten daran. Immernoch vorsichtig um sich gucken biß sie nochmal ein Stück des Brotes ab und ihre Geschmacksknospen schienen förmlich zu explodieren. Soetwas hatte sie schon lange nichtmehr essen dürfen!
    Dadurch bemerkte sie erst später, dass der Fremde wieder vor ihr Stand und sich auf die breite Brust schlug.
    "Ich bin Katan" hörte sie ihn reden.. "Und wie heißt du?"
    Die junge Frau musste einen Moment nachdenken, wärend sie sich etwas entspannter an dem Baumstamm niederließ und den Fremden und das Brot abwechselnd betrachtete. Lange hatte sie sich nichtmehr durch den Kopf gehen lassen, wie sie eigentlich hieß. Es dauerte einen Moment, biss es ihr wieder einfiel und sie murmelte stockend "N..Namora" und zeigte dabei auf sich. Danach widmete sie sich wieder dem Brot und ließ einen weiteren Bissen ihre Kehle hinabgleiten. Schließlich richtete sie ihre hellbraunen Augen wieder auf den Unbekannten und eine gewisse Neugierde spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder.
    "W..Warum h..habt ihr mich gerettet?" stockend und immernoch sehr befremdlich hallten die Worte durch ihren Verstand, nachdem sie sie ausgesprochen hatte. Es war so lange her, doch schien nicht alles vergessen.

  10. Beiträge anzeigen #370
    Legende Avatar von Katan
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    Katan ist offline
    Von Rettung, so fand Katan, konnte keine Rede sein. Er hatte sie bloß losgeschnitten, dafür würde man ihm keinen Orden verleihen; ein Danke war das einzige, mit dem er rechnen konnte, und das hatte er schon erhalten. Hin- und hergerissen stand er vor dem Mädchen und wusste nicht, was er tun sollte – was er tun wollte. Wollte er gehen und sie ihrem Schicksal überlassen? Sie war erwachsen, war irgendwie bis jetzt mit ihrem Leben klar gekommen und würde das vermutlich auch weiterhin tun. Doch auf der anderen Seite wirkte sie wie ein Kind, mit großen, verwunderten Augen, während sie das Brot aß, das er ihr gegeben hatte, dieses alte Brot, das das einzige an Nahrungsmitteln war, das er zur Zeit beraffen konnte. Er hätte einen Umweg durch Schwarzwasser machen sollen, dachte er, während er die Frau betrachtete, die ihm so ewig jung erschien.
    „Kannst du jagen?“, fragte er sie, von einem Geistesblitz getroffen. Wer solange in der Gegend um Tooshoo gelebt hatte, um verwildern zu können, brauchte eine andere Nahrungsquelle als zufällig vorbeikommende Wanderer.
    „Ja.“ Sie sah zu ihm auf, wandte sich wieder ihrem Brot zu, das beinahe auf war.
    Ja. Aha. Damit konnte er arbeiten. Wenn sie auch noch eine gute Jägerin war, würde ihre Hilfe von unschätzbarem Wert sein, denn Katan hatte von der Jagd noch nie viel gehalten. Als Junge war er oft auf die Jagd gegangen, weil dies von ihm erwartet worden war, doch dabei hatte es sich meist um Jagden zu Pferde gehandelt, mit Schweißhunden und Spießen. Es war ein Spaß gewesen. Der Ernst der Realität hatte ihn erst viel später eingeholt.
    Katan zog sein Schwert, setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und legte es über seine Knie. Dann brach er auch sich etwas Brot ab und begann zu essen, sparsam, damit auch ja nichts davon zu schanden kam. Außerdem, wenn er langsamer aß, würde er auch schneller keinen Hunger mehr haben – oder etwas in der Art hatte er von einem erfahrenen Wanderer gehört. So saßen sie da und aßen gemeinsam, der große Mann in der schwarzen Rüstung und das junge Mädchen in der Kleidung, die nur spärlich ihren Körper bedeckten. Sie brauchte dringend neue Klamotten.
    Nein, das hatte er nicht gerade gedacht. Er hatte nicht darüber nachgedacht, sie mitzunehmen und sie zu behandeln, als war sie neuer Kleidung wert. Wie jedes Leben bestimmte sie ihren Wert nur selbst und was sie ihm gezeigt hatte, hatte ihm ebenso gezeigt, warum sie an einem Baum hängend geendet war. Sie würde ihm nur Schwierigkeiten machen, ihm nur zur Last fallen. Gut, vielleicht konnte sie jagen wie sie sagte, vielleicht wusste sie andererseits gar nicht, was das Wort bedeutete, und hatte nur irgendetwas darauf geantwortet, das ihr eingefallen war.
    Katan atmete einmal tief ein.
    „Wenn du jetzt eine Entscheidung treffen könntest“, sagte Katan, „die dein gesamtes Leben umkrempelt, würdest du sie treffen? Oder wärst du zu feige, den Sprung zu wagen?“ Er machte eine kurze Pause, biss in sein Brot, kaute, schluckte. Und sprach weiter: „Wenn ich dir sagen würde, du sollst mit mir kommen und meine Jägerin sein, für eine Weile, würdest du es tun?“

  11. Beiträge anzeigen #371
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Sicher doch.", entgegnete Ornlu und erhob sich um aus seiner Baumhöhle ein Stück Kohle zu holen. Wieder zurück begann er dann auf den hölzernen Boden einen Kreis zu ziehen und zog dann vom Zentrum aus nach außen hin.
    Es war ein merkwürdiges Zeichen konnte man sagen. Schwer zu beschreiben war es allemal, doch war es auch nicht zu kompliziert aufzumalen. Es kam drauf an dieses Zeichen zu verstehen und nicht es exakt aufzumalen.
    Dies erklärte Ornlu auch Cécilia so, bevor er sich abkniete und mit einem magischen Impuls zeigte, dass es so funktioniert. Magie die in das Zeichen gejagt wurde, verstärkte sich, zog urtümliche Kräfte aus der Natur rund herum zusammen und erschien dann in einer magisch-grünen, fast transparenten Katze die sich die Pfote leckte und dann beim verlassen des Kreises sich auflöste. Doch wirklich gelungen wirkte sie auch nicht.

    "Ohne Anweisung verschwinden sie, beim verlassen des Kreises. Ich male noch das Zeichen des Luchses auf. Es ist ähnlich, nur machst du hier und da noch sowas hier hin. Es kommt nicht auf die Exaktheit an, sondern dass du das Zeichen verstehst. Vom ersten Strich an, bis zum Bildnis. Dann gelingt dir eine ich sage mal perfekte Anrufung eines Tiergeistes. Malst du es nur auf, dann können manch Dinge scheitern. Das Zeichen zu verstehen, liegt bei dir. Das Zeichen dir zu merken und aufmalen zu können, genauso. Versuch es mal. Vielleicht verstehst du im malen des Zeichens seine wahre Bedeutung. Ich weiß soweit, dass jedes Zeichen eine Art Geschichte erzählt. Eine Wolfsgeistanrufung beherrsche ich perfekt. Doch wie du gesehen hast, weiß ich in Bezug zu den Katzenwesen zurecht nicht alles."

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    Ritter
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    Tief atmete Jarvo die frische Abendluft ein, die ihn in dem Waldstück nördlich der Sümpfe umgab. Das tiefsitzende Verlangen sich von Grün und Natur umgeben zu lassen, hatte den Waldläufer aus der Siedlung herausgetrieben, die von dem drückenden Dunst der Sümpfe bestimmt wurde.
    Gemütlich schlenderte er über den immergrünen Boden, der jeden seiner Schritte dämpfte und abfederte, sodass er beinahe lautlos durch die Baumreihen wandelte. Dort draußen brauchte es keine sinnesverstärkenden Drogen um die Schönheit des Momentes genießen zu können. Mit den Fingerspitzen über den moosigen Bewuchs einer jungen Eibe fahrend, sog er die vielfältigen Gerüche ein und fühlte sich zuhause. Auch wenn sich dieser Wald für ihn nur zu deutlich von den Sildener Wäldern unterschied, so bot er jedoch eine ähnliche Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren. Abseits der Sümpfe, die von unwirklichen Geschöpfen bewohnt wurden, traf man auf Molerats, Füchse und Kleintier jeder Art die man sich wünschen konnte. Doch Jarvo war nicht zum Jagen dort draußen und ließ ein Reh keinen Steinwurf von ihm entfernt mit einem Lächeln gewähren. Die Jagdtrupps erledigten diese Arbeit schneller und effizienter als er es jetzt alleine könnte. Außerdem gab es bessere Jäger als ihn in Schwarzwasser. Seine Zeit in Silden und Beria wurde regelmäßig mit Kämpfen und unschönen Konfrontationen gefüllt, sodass er sich eher zum Krieger berufen fühlte. Angesichts der unruhigen politischen Verhältnisse, gab er die Hoffnung auf, sein Schwert je ruhen lassen zu können. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er es wieder gegen Menschen richten müsste.

    Er kniete nieder und zückte den Dolch, um an die saftige Knolle eines kleinen Strauches zu gelangen. Nur wenige Zentimeter tief musste er graben, um das erste Exemplar zum finden. Mit dem Daumen rieb er die feuchte Erde ab und ließ sie in seine Manteltasche gleiten. Für den Rückweg, der etwa eine Stunde Laufen bedeutete, war die Wegezehrung mehr als willkommen. Er blickte nach oben und sah die letzten Sonnenstrahlen durch die Baumkronen schimmern und den späten Abend einleiten.
    „Zeit zu gehen“, sagte er richtete seine Marschroute gen dem großen Baume aus, der in der Ferne thronte. Wie er so lief beneidete er die Jagdkommandos, die jeden Tag in die Wildnis zogen und sich in dem grünen Paradies austoben konnten. Für sein Gefühl verbrachte er selbst zu viel Zeit in Schwarzwasser, der kleinen Stadt, in der Zeit nicht allzu viel Bedeutung hatte.

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    Provinzheldin Avatar von Namora
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    Namora ist offline
    Stets aufmerksam und immernoch mit einer wohl portionierten Skepsis betrachtete sie ihr Gegenüber, der sich inzwischen vor ihr niedergelassen hatte und ebenfalls etwas aß. Mit unverholener Neugierde wanderte ihr Blick über seine blaße, fahle Haut und sie fragte sich wie alt er wohl war. Gewiss ließ sein äußeres ihn älter erscheinen, als er in Wirklichkeit war. Wieder fing der Unbekannte an zu sprechen, doch Namoras Ohren und ihre Gedankengänge gewöhnten sich langsam wieder an die menschlichen Laute, derer sie so lange fern geblieben war. In der Wildnis brauchte man nicht sprechen, denn die Tiere und Bäume verstanden einen sowieso nicht.
    Als er die junge Frau schließlich fragte ob sie jagen könne legte sie den Kopf schief und sah ihm direkt in die Augen. "Ja" sagte sie schließlich und musste daran denken, wie ihr Leben wohl verlaufen wäre, wenn sie es sich nicht beigebracht hätte. Anfangs war es für das damals junge Mädchen ein unding gewesen diesen süßen Tieren ein Leid zuzufügen und sie hatte sich lange nur von Beeren und Wurzeln ernährt. Doch mit der Zeit hatte sie gemerkt, dass sie damit nicht lange überleben würde.. In einem verlassenen Jägerlager hatte sie damals einen Dolch gefunden, welcher warscheinlich zurückgelassen würden war, weil er schon ziemlich rostig und stumpf gewesen war. Doch für ihre Zwecke hatte er später vollkommen ausgereicht.
    Erst jagte sie nur kleinere Tiere, wie Kaninchen jedoch waren auch Scavenger oder Wölfe, welche ihr zu nahe kamen kein großes Problem mehr, natürlich vorrausgesetzt sie konnte sich darauf vorbereiten und wurde von ihnen nicht vollkommen überrascht.
    Sie hatte gelernt, dass es am einfachsten war ihnen Fallen zu stellen oder sie vom Schutz der Bäume heraus zu attackieren. Der Dolch hatte ihr gute Dienste verrichtet. Bei den Gedanken daran griff sie mit der linken Hand an ihren Rücken, wo hinter ihren Haaren verborgen, in der nähe des Nackens ein aus Leder gebastelter Halfter für den Dolch verborgen lag. Sie hatten ihr ihre Waffe nicht weggenommen, da sie sie warscheinlich nicht gefunden hatten.
    Langsam zog sie die schartige, rostige Klinge heraus und stieß sie neben sich in den weichen Waldboden.
    Zwischenzeitlich hatte ihr Gegenüber wieder angefangen zu sprechen und ihr Blick wandte sich wieder ihm zu.
    "Feige.." wiederholte sie gefährlich leise und ihre Augen blitzen wieder wild auf. Ihre Hände krallten sich in den Boden und die Erinnerung an die Vergangenheit kam wieder hoch.
    "Noch am Leben..." sagte sie schließlich eben so leise und sah den Fremden wild an, wie ein Wolf der sein Ziel auszukundschaften versucht. Wieso wollte er grade sie als Jägerin haben? Es gab doch sicherlich vielversprechendere Kandidaten, die für ihn jagen gehen konnten. Hatte er etwa Mitleid mit ihr?
    Trotzig erhob sie sich und nahm dabei ihren Dolch auf, den sie gekonnt wieder hinter ihrem Rücken verschwinden ließ. Trotz der Lumpen an ihrem Körper, welche ziemlich viel Einblick gewärten fühlte sie keine Scharm.
    "Ich jage für euch." sagte sie schließlich kurz und knapp und sah den Fremden mit durchbohrendem Blick an. Was auch immer sie erwarten würde, es würde wohl nicht schlimm sein als das, was sie die letzten Jahre erlebt hatte. Ihr gegenüber nickte nur und steckte sich das letzte Stück Brot in den Mund. Schließlich erhob er sich, packte sein Schwert zurück in die Scheide und schritt ohne ein weiteres Wort zu sagen in eine für Namora unbekannte Richtung. Die junge Frau sah sich nochmal um und folgte dem Fremden schließlich mit etwas Abstand, wobei sie beim Laufen keinen Laut von sich gab.

  14. Beiträge anzeigen #374
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Das waren also die Zeichen der Katzen und der Luchse. Sie sah gespannt zu, wie Meister Ornlu sie aufzeichnete, das Zeichen der Katzen veränderte. Es kamnicht auf die zeichnerischen Fähigkeiten an, sondern vielmehr auf das Verständnis des Zeichens. Nun sollte sie das Zeichen selbst versuchen. Etwas unsicher nahm sie die Kreide und erinnerte sich einmal öfter an Meisterin Noreia in Beria: Sie musste vollstens von dem überzeugt sein, was sie tat.
    Wenn man auf dem Holzweg ist, muss man eben so konsequent sein, ihn auch zu Ende zu gehen ... selbst wenn man am Ende im Sumpf landet, dachte sie sich, als sie niederkniete.

    Das Zeichen der Katzen ... was machte Katzen aus? Sie waren Lauerjäger, die sich lautlos anzuschleichen vermochten. Einzelgänger. Sie waren geräuschempfindlich, sodass sie auf Menschen schreckhaft wirkten, und sie waren Kletterer, wobei ihnen der Schwanz und die Krallen halfen. Sie legten keine Eier und kümmerten sich um ihren Nachwuchs, zeigten ihnen das Jagen. Cé zeichnete, was sie vom Zeichen im Gedächtnis behalten hatte, während sie gedanklich jedem Strich die Eigenschaften der Katzen zuwies. Die Ohren, das gute Gehör. Der Schwanz, das Klettern. Die Beine mit den Pfoten, das lautlose Schleichen zum Auflauern bei der Jagd. Der Körper, der so gut wie unsichtbar werden konnte in der Jagd im Unterholz, einfach durch Tarnung, durch die Fellzeichnung.

    Das Zeichen der Luchse schien eine Variation des Zeichens der Katzen zu sein, was aber nicht weiter verwunderlich war, immerhin war der Luchs eine Katzenart. Was die Luchse ausmachte, waren die Pinsel auf den Ohren, durch die man ihn leicht als solchen erkannte. Die breiten Pfoten, die ihm ermöglichten, auch im Schnee zu schleichen, wie Cé selbst gesehen hatte. Der Backenbart, der die Luchse von Wüstenkatzen unterschied. Neben dem ersten Zeichen setzte sie noch einmal neu an und zeichnete ein zweites Mal das Zeichen er Katzen, die Geschichte des Zeichens bedenkend. Jeder Teil des Zeichens hatte seine Geschichte. So auch die zusätzlichen Striche, die das Zeichen der Luchse ausmachten.

    Schließlich stand sie auf und betrachtete die Zeichen. Wie konnte man testen, ob sie gelungen waren? Indem man testweise einen Kreis zog und einen Geist zu beschwören versuchte?
    "Ich glaube, ich hab's raus ... aber es ist sicherer, die Zeichen zu testen."

  15. Beiträge anzeigen #375
    Legende Avatar von Katan
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    Katan ist offline
    Namora war still und bewegte sich beinahe lautlos. Es war fast so, als würden die Äste ihr ausweichen, nicht umgekehrt. Wenn Katan sich nicht ab und zu umblickte, fiel es ihm schwer zu glauben, dass sie überhaupt da war. Doch dieses Gefühl in seinem Nacken wusste es. Es war ein Kribbeln, ein Ziehen, ein sanftes Streichen wie von einem Luftzug, der ihn an den Dolch erinnerte, den das Mädchen bei sich trug. Wie schnell konnte er aus seinem Versteck hinter ihrem Rücken zwischen seinen Schultern landen. Dass er sich vor diesem Mädchen fürchtete, entsprang der Tatsache, dass er nicht von einem Mädchen getötet werden wollte.
    Als er an einem kleinen Fluss – man konnte es nicht einmal einen Fluss nennen, nur mehr ein Rinnsal – vorbeikam, blieb er einen Augenblick lang stehen, starrte ihn an, dachte nach. Er führte ausreichend Wasser. Katan ging dahin, bückte sich und füllte seinen Lederschlauch wieder auf. Daraufhin blickte er sich nach Namora um und war mit wenigen Schritten bei ihr, packte sie am Arm und zerrte sie zum Wasser.
    „Wasch dich“, verlangte er, „du stinkst wie der Morast, in dem du so lange gelebt hast.“
    Geändert von Katan (08.07.2011 um 20:25 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #376
    Schwertmeister Avatar von Gwynnbleidd
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    Gwynnbleidd ist offline
    Gwynnbleidd hatte gerade das Fleisch zu Mama Hooqua gebracht und sich ein Bier geholt. Er ging zu einem freien Tisch, als er jemanden anrempelte. Gwynnbleidd verschüttete sein halbes Bier, und sah einen komisch aussehenden Mann. Er war dreckig und sah müde aus, weshalb Gwynnbleidd sofort annahm, dass er kein zuhause hatte. Er entschuldigte sich und setzte sich an den freien Tisch. Komischerweise setzte sich der Fremde aber ebenfalls an den Tisch und sagte:"Hallo, ich bin Drew, und du?" Gwynnbleidd merkte, dass der Mann nicht ganz nüchtern war und überlegte kurz, wieso er sich gerade neben ihn gesetzt hatte. "Hallo, mein Name ist Gwynnbleidd. Wieso hast du dich neben mich gesetzt?" fragte Gwynnbleidd, während er den Rest des ehemals kühlen Biers trank...

  17. Beiträge anzeigen #377
    Waldläufer Avatar von Drew
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    Drew ist offline
    Erschöpft und von Staub , Dreck und Schlamm übersäht stapfte Drew durch den Sumpf. Verdammt, wo bin ich hier gelandet und warum gibt es hier keine praktischen Wegweiser, welche einem immer den Weg nach Schwarzwasser zeigen? Wenn ich nicht bald etwas esse oder trinke, dann will ich mir gar nicht vorstellen, was passiert. dachte der Blondschopf, als er weiter seines Weges ging, der ihn hoffentlich nach Schwarzwasser führte, denn Orientierungslosigkeit wäre das richtige Wort gewesen um die Situation in der sich der ehemalige Sklave befand richtig zu beschreiben. Erst ein paar Minuten waren vergangen in welchen er sich nicht mehr in den Katakomben befand, doch eins hatte der Schwertkämpfer bemerkt, nämlich, dass seine Haare ein ganzes Stück gewachsen waren, wie lange war er eigentlich da drin gewesen? Naja vermisst hatte den Freischwimmer sowieso Niemand, dennoch brannte er geradezu darauf es zu erfahren. Nach einiger Zeit hatte er endlich auch den Ort erreicht, denn er nach seiner "unglaublich" langen Suche erreichen wollte. Schnurstracks machte er sich auf den Weg in die Sumpflilie, wo er dank seinem Glück natürlich sofort jemanden anrempelte. Kurz danach saßen die Beiden an ein und dem selben Tisch und die Beiden wussten die Namen des jeweils anderen. Gwynnbleidd hieß der Kerl, was schon ein extrem komischer Name war. Auf die Frage "Wieso hast du dich neben mich gesetzt?" hatte der Blondschopf geantwortet: Naja ich habe dich angerempelt und habe etwas von deinem Bier verschüttet, ich will das Ganze wieder gutmachen. Hättest du eine Idee?

  18. Beiträge anzeigen #378
    Schwertmeister Avatar von Gwynnbleidd
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    Gwynnbleidd ist offline
    Gwynnbleidd wunderte sich über die freundlichkeit Drews und dachte nach. "Nein, eigentlich nicht. Du siehst hungrig aus, willst du was essen?" fragte er ihn dann, als er merkte wie Drew zum Nachbartisch starrte, genauer gesagt auf das Essen...

  19. Beiträge anzeigen #379
    Waldläufer Avatar von Drew
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    Drew ist offline
    Klar, wenn du wüsstest, woher ich komme, dann würdest du dich wundern, dass ich überhaupt noch am Leben bin. Du musst wissen ich war auf einer Expedition um den Schlüssel zu einer Brauerei zu finden, und dann ist der Boden unter uns allen eingekracht, was zur Folge hatte, dass wir in einer Ruine waren und nicht merh hoch konnten. Ich bin auch nur durch eine Falle raus gekommen. Einmal war ich tollpatschig, wer hätte gedacht, dass diese Tollpatschigkeit mir das Leben rettet? Naja ich rede wieder zu viel. sagte Drew lächelnd, ging daraufhin zum Tresen und kam zu dem Tisch mit einem Stück Fleisch zurück. Schade nur, das das Fleisch nicht mehr lange zu bestaunen war. Als er fertig war trank er etwas Wasser aus seinem Trinkschlauch und fragte Gwynnbleidd:Sag mal bist du Jäger? Oder wieso bist du sonst hier?

  20. Beiträge anzeigen #380
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Dann mach und denk dran, was man dabei beachten muss...", fügte Ornlu an und wollte sich das mehr mit etwas Abstand ansehen.
    "Was ist? Vielleicht rufst du irgendwas anderes und es frisst dich.", meinte der Druide, auch wnen sowas eher nicht geschehen konnte, war doch das Zeichen soweit gelungen.
    Cécilia begann ihre Magie zu wirken und als dies geschehen war und sie kniend vor dem Zeichen zusah was geschah, offenbarte sich scheinbar wirklich eine Tiergeistanrufung. Ein katzenartiger Geist erschien und wurde immer detaillierter, bis doch wirklich ein Luchs zu erkennen war, der jedoch etwas dünn wirkte.
    Dieser löste sich dann auf, als er den Kreis verließ und doch nicht mehr so überpräsent durch die Magie gewirkt hatte.
    "Hmm, war doch schon gut. Mehr Magie wäre aber effektiver und das Tier wirkte etwas abgemagert. Brauchst mehr Übung, um stärkere Geister zu rufen. Und wenn du mal drauf kommst, siehst du im Zeichen noch mehr und verstehst es noch mehr. Meister Runak ist ein Meister dieser Zeichen. Er liest daraus die Geschichte einer Tiergruppe, ihrer Naturgeister, der Dinge von einst und der Dinge in Zukunft. Kann man dies, versteht man die Zeichen wahrhaftig und weiß auch diese Welt und die mystische Sphäre wahrlich zu verbinden. So denke ich es und so ist meine Erfahrung mit dem Wolfszeichen, deren Geschichte bis in die Gegenwart kenne. So funktioniert es über die Tierzeichen. Tierische Gegenstände haben mehr Bezug zum einstigen Besitzer jener. Versuch dich nochmal.", meinte der Druide. Es lag an Cécilia was sie aus dem Zeichen machte, das ihr bestimmt war.

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