[Lucia von der Berg]

Wer war Beliar nur?

Warum musste Evander den Magierin gerade die Fragen aller Fragen in die Runde werfen. Natürlich wollte jeder Schwarzmagier - vielleicht sogar jeder Mensch, der an die Götter glaubte - wissen, wer Beliar ist, war und sein wird. Olirie hatte wohl recht damit, dass sie es entgültig erfahren würden wenn sie vor ihm stehen - aber die Schwarzmagier waren diejenigen, die sich wohl am meisten mit dem Totengott befassten und so war es jetzt ihre Aufgabe dem frisch gebackenem Lehrling etwas mit zu geben.

"Tja. Rein wissenschaftlich betrachtet scheint Beliar der Gott des Todes, der Zerstörung, der Nacht und des Chaos im allgemeinen zu sein. Aber...was genaues kann dir wohl niemand sagen, da jeder Mensch auch etwas anderes in seine Götter sieht. Jeder Mensch schöpft wohl einen anderen Glauben aus den Göttern - wie man es eben für richtig hält.." Die Grafentochter räusperte und pausierte kurz, fuhr anschließend fort: "Im allgemeinen Volksmund wird er wohl auch als der böse Gott angesehen...aber ich persönlich glaube nicht das es so ist. Schließlich hat auch er den Menschen seine Magie geschenkt. Inwieweit man dies als böse betrachten soll, ist wohl ungewiss. Tja, und was du ihm dunklen Gott sehen magst, Evander, dass wirst du für dich selbst herausfinden. Da bin ich mir sogar sehr sicher.."

[Evander Sanatras]

Ja was wollte er im Dunklen Gott sehen? Einen Erlöser der ihn auf den rechten Weg gebracht hatte? Oder einen Gott der die Gebete seiner Untergebenen erhört? Immerhin hatte er ihn vor den Wölfen beschützt und ihm Hilfe geschickt. Es war so kompliziert und verwirrend und das konnte man dem Lehrling deutlich ansehen.

Evander fuhr sich durchs Haar und seufzte:,, Danke, das ihr erklärt wie ihr den dunklen Gott seht. Aber warum meint gerade der Hüter des Kastells zu wissen wer der Dunkle Gott wirklich ist? Hat er schon einmal mit ihm gesprochen? Das kann ich mir schlecht vorstellen.“ Innerlich begann der Schwarzhaarige zu verzweifeln, doch was konnte er unternehmen um herauszufinden wer der Beliar war?

Schließlich beschloss Evander das Thema beruhen zu lassen und sprach:,, Erzählt Lucia wo habt ihr euch herumgetrieben nachdem ich so frühzeitig vom Meteor gegangen bin?“

[olirie]

„Der Hüter hat ebenso wie wir anderen auch lediglich eine Ahnung vom dunklen Gott. Auf welchen Erfahrungen oder Erkenntnissen diese beruht, vermag ich nicht zu beurteilen. Doch bezweifle ich stark, dass Ihr einen sterblichen finden werdet, der Beliar jemals von Angesicht zu Angesicht gegenüber stand.“

olirie nahm einen Schluck aus seinem Glas. Ja, ein starkes Getränk, das ihm hier serviert wurde. Doch genau richtig für gemütliche Leseabende vor dem Kamin. Als er das Glas wieder abstellte, beugte sich Laika kurz rüber, schnüffelte dran und zuckte dann wieder zurück. Der Geruch war scheinbar nicht nach ihrem Geschmack. Apropos Geschmack, wann hatte die Hündin wohl zu Letzt gegessen? Sie musste doch schon völlig ausgehungert sein. In diesem Moment knurrte auch passig ihr Magen.
„Ich denke ich werde mich für heute von Euch verabschieden. Laika muss erstmal gefüttert werden und ich könne ein wenig Schlaf durchaus vertragen.“

[Lucia von der Berg]

"Du hast das beste verpasst." Lucias Blick wandte sich zum Lehrling hinüber. "Aus dem Meteor ist ein Drache geschlüft, als ich gerade ein Duell mit einer orkischen Magierin hatte. Danach bin ich nach Setarrif gelaufen. Wir sind heute erst angekommen. Ich bin ein wenig erschöpft, deswegen werde ich nun auch in mein Gemach zurück kehren." antwortete Lucia auf die Frage von Evander Sanatras.

Das frühzeitige Verschwinden des Lehrlings konnte nur bedeuten das er die seltsame Tür gesucht und gefunden hatte. Näheres darüber wollte sie allerdings erst morgen hören oder besprechen. Es war schon äußerst spät und wenn man bedenkt das sie vor weniger als einer Stunde noch vor Setarrif stand und einen guten Marsch hinter sich gebracht hatte war es noch später, so wollte sich Lucia zunächst einmal zurück ziehen und in ihrem Bett schlafen.

Die Magierin verließ die Bibliothek und lief auf direktem Wege ins obere Stockwerk zurück, bog in den nächsten Korridor ab und stand schließlich vor ihrem persönlichen Schlafgemach. Die Tür öffnete sich wieder von selbst und schloss sich auch, kurz nachdem sie eingetreten war. Das Porträt an der Wand, welches Lucia wohl mittlerweile am meisten vermisste, zeigte ein windiges Szenario. Die Gräser im Vordergrund bewegten sich im Wind, auch der See schien etwas unruhig zu sein. Lucia lächelte, als sie das Porträt erblickte und dachte über all die verschiedenen Szenarien nach, die es schon gezeigt hatte. Wenigstens hatte sie das Geheimniss dieses Porträts gelüftet, es hatte ihr schon viele Momente des nachdenkens gekostet aber irgendwann kam ihr der Gedanke urplötzlich durch den Kopf. Es war schon interessant, was für magische Gegenstände überall im Kastell zu finden waren. Wer es wohl hergestellt hatte?
Die Grafentochter kleidete sich um, viel ins Bett und schlief kurze Zeit später erschöpft ein...

[Evander Sanatras]

Mit einem klicken fiel das Schloss seiner Tür zu und wiederum ertönte ein leises lachen:,, Ah der Jüngling ist verliebt.“ Das Skelett verließ das Gemälde diesmal ganz und stand nun vor dem Lehrling und dieser erwiderte:,, Ach halt den Rand.“ Damit wandte Evander dem Skelett den Rücken zu und dieses flüsterte in sein Ohr:,, Ich weiß was dein Herz begehrt. Ich kenne deine größte Sorgen und Ängste. Ich weiß was dich zum Lachen bringt und was ich zum Weinen bringt. Pass gut auf. In ein paar Wochen wirst du jemanden verlieren. Diese Person war dir wie ein Familienangehöriger. Dieses Ereignis wird dich in den Abgrund von Hass und Rache zerren. Du wirst nicht mehr der sein der du vorher warst.“ Plötzlich drehte Evander sich um und fragte:,, Wie meinst du das?“ Doch das Skelett lachte nur und stieg in das Gemälde zurück.

Erschöpft vom Tage zog der Schwarzhaarige die Robe aus und legte sich in sein gemütliches Bett. Doch aus irgendeinem Grund konnte er nicht schlafen. Dann bemerkte er, dass das Skelett absichtlich schnarchte und der ehemalige Schmied knurrte:,, Na warte, jetzt gibt’s Ärger.“
Wieder auf den Beinen nahm der Jüngling seine Robe und war diese über das Gemälde und schon wurde das schnarchen gedämpft. ,,Endlich ruhe.“, murmelte Evander und legte sich wieder hin. Kurz bevor er einschlief hörte er noch das Knochengestell fluchen:,, Hey warum ist das hier so dunkel?“ ,,Es ist Nacht du Intelligenzbestie.“, murmelte der Schwarzhaarige müde und schlief bald darauf ein.

[Lucia von der Berg]

Viel zu lange, es müsste Mittag sein, hatte Lucia geschlafen. Dennoch, sie war froh nach der ganzen Zeit wieder in einem gemütlichen Bett schlafen zu können. Ihr erster Gedanke ging an Hyperius und Belana - ob alles geklappt hatte? Im Laufe des Tages würde sie sich bestimmt zurück teleportieren, schließlich wollte sie noch einen Abstecher bei dieser Stabkampfausbilderin machen. Ob sie wirklich so gut war, wie von ihr gesprochen wurde?

Kurz betrachtete sie das Porträt, öffnete das Fenster und lief dann schnurstracks die Korridore entlang zur großen Treppe hinunter ins Refektorium, um sich erst einmal zu ernähren. Dort bemerkte sie auch den neuen Lehrling, der bereits speisend an einem der Tische saß. Gut gelaunt und mit einem breiten Lächeln auf den Lippen setzte sie sich zu ihm und kurze Zeit später stand auch schon ihr Lieblingsessen auf dem Tisch.

"Sei gegrüßt" sprach die Grafentochter. "Ihr habt Eure seltsame Tür gefunden, oder? Sonst wärt' ihr sicher nicht schon so zeitig abgezogen. Erzählt...was gibt es für Neuigkeiten?"

[Evander Sanatras]

Der Lehrling blickte auf und erblickte Lucia. Er erwiderte lächelnd:,, Beliar zum Gruße.“ Dann verspeiste er das restliche Brot und fuhr fort:,, Ja ich habe die Tür gefunden und habe etwas interessantes gefunden.“ Dann öffnete er den Gürtel und entnahm die Schwertscheide samt Schwert.
Kurz darauf zog der Jüngling das wertvolle Schwert mit der Vergoldeten Klinge auf den Tisch und sprach voller Faszination:,, Das Schwert habe ich in der Höhle gefunden, die sich hinter der Türe befand. Aber es war mehr eine Art Katakombe oder eine Art Unterschlupf. Weil es dort ein paar Räume gab mit unter ein Arbeitszimmer. Aber genug davon.“

Er nahm einen Schluck vom Rotwein zu sich, dann murmelte dieser:,, Was wes für Neuigkeiten gibt? Ich habe einen Ungebetenen Besucher in meinem Gemach, den ich unbedingt loswerden muss. Außer diesen Sachen waren die letzten Tage recht Ereignis los.“

[Lucia von der Berg]

Evander hatte also ein Arbeitszimmer mittem im Gebirge gefunden, in dem sein Vater also ein Schwert versteckt hatte. Ein ziemlich wertvolles, goldenes Schwert - zumindest sah es so aus. Das war äußerst interessant, aber mehr hatte er wohl nicht herausbekommen.

"Ein Arbeitszimmer im Gebirge, wo ein Schwert versteckt ist..so so..."

Erst jetzt fiel der Magierin auf, dass seine Begrüßung stetig mit Beliar verbunden war. Nicht nur gestern Abend, sondern auch jetzt. Scheinbar hatte Evander Sanatras hier seine Heimat gefunden, wie auch Lucia vor einiger Zeit.

"Einen ungebeten Besucher? In Eurem Zimmer? Erzählt mir mehr davon.." antwortete die Blondhaarige schließlich und aß von ihrem Teller.

[Evander Sanatras]

,,Man kann es nicht unbedingt einen Besucher nennen. Es ist mehr ein Gegenstand. Aber ein magischer Gegenstand, es ist jenes Gemälde das mir schon bei meiner Prüfung Gesellschaft geleistet hatte. Es ist ein Skelett, das an ein Pentagramm aus Holz genagelt wurde. Doch es kann sich vom Pentagramm lösen und aus dem Bild heraussteigen und sprechen.“, erklärte der Lehrling.

Nach einem weiteren Schluck sprach dieser weiter:,, Und heute Nacht ging es mir auf die Nerven. Erst hat es künstlich geschnarcht, dann stieg es anscheinend und war aus dem Gemälde gestiegen und hat mich mit einer Schreibfeder an der Nase gekitzelt.“ Bei diesen Satz musste Evander auf einmal lächeln.

Nachdem der Schwarzhaarige den Becher geleert hatte stellte er sich erneut den Rotwein vor. ,,Das ist ein guter Wein.“, seufzte Evander, dann sah er Lucia an und fragte:,, Was haltet ihr von dem Drachen?“

[Lucia von der Berg]

Lucia grübelte über dieses Porträt. Es scheint ähnlich magischer Natur zu sein wie jenes, dass in ihrem Zimmer hängt. Obgleich ihres weder schnarcht, noch anfängt zu kitzeln.

"Interessant. Hmm...hat es...mit dir gesprochen? Also...das Skelett meine ich.." hinterfragte sie erneut, obwohl sie das Gefühl hatte er würde das Thema lieber weglassen. Aber vielleicht konnten beide zusammen eine Lösung für das Porträt-Problem finden. Lucia nahm einen kräftigen Schluck aus ihrem Becher, der soeben erschienen war. Und Evander hatte Recht - der Kastellwein war wieder einmal hervorragend."Der Drache? Tja...interessante Sache...so wies aussieht war er in diesem Feuerball, der aus einer anderen Welt geflogen kam. Das macht die ganze Sache irgendwie interessant. Ich frage mich ob alle Drachen von dort kommen...oder viel eher..wo der Stein genau herkam. Ich mache mir allerdings keine großen Sorgen. Er wirkte nicht so...als hätte er die Zerstörung der Insel geplant..obgleich er mächtig und majestätisch wirkte.." antwortete sie schließlich.

[Evander Sanatras]

Drachen waren vieles, sie waren Groß, Stark, Intelligent, Gefährlich und vielleicht sogar ein wenig majestätisch. ,,Ich halte nicht viel von Drachen. Ich weiß nicht woran es liegt. Vielleicht an den Geschichten die man sich über sie erzählt, dass sie so ein gewaltige Zerstörungswut in sich tragen oder das sie einfach einen unersättlichen Blutdurst besitzen.“ , erwiderte Evander leise und nahm einen weiteren Schluck zu sich.

Sein Blick fiel auf einen Dämon, der fast ganz unsichtbar als Nebelschwade leicht über den Boden hinweg glitt. ,,Diese Dämonen wiederum finde ich sehr interessante und wunderschön.“ Er zeigte auf den Dämon der gerade das Refektorium verließ und fuhr fort:,, Mich fasziniert vor allem eines an ihnen wie sie mit uns kommunizieren.“

[Lucia von der Berg]

"Diese Faszination wird aber von unheimlichen Kopfschmerzen begleitet..." stellte die Grafentochter fest. "Die Dämonen haben auch etwas majestätisches, aber zugleich gefährliches, wie ich finde.." erzählte Lucia weiter, pausierte hin und wieder um einen Schluck Wein aus ihrem Becher zu trinken. "Sie sind stolze und gefürchtete Wesen. Man sagt die höchsten der Schwarzmagier können selbst diese Dämonen aus Beliars Sphäre beschwören.." Lucia lächelte bei diesem Gedanken. Was musste es für ein Gefühl sein diese Kreaturen beherrschen zu können? Sicher ein von Macht und Sicherheit geprägtes Gefühl...

[Evander Sanatras]

Ja die Kopfschmerzen waren alles andere als Angenehm. ,,Natürlich sind die Kopfschmerzen unangenehm. Aber stell dir vor, was man für eine Macht besitzt wenn erlernt hat diese Wesen zu beschwören.“ Schließlich war der Dämon verschwunden und ein seufzen Entglitt dem Lehrling.

Schließlich stand Evander auf und fragte:,, Ich werde mir noch etwas im Hof die Beine vertreten, wollt ihr mitkommen?“ Immerhin hatte lange hier gesessen und brauchte noch etwas Bewegung. Unentwegt sah der Jüngling seine Gesprächspartnerin und wartete geduldig auf die Antwort. Da gilt auf einmal ein Dämon durch ihn hindurch. Es fühlte sich wie kaltes Wasser an und vor Schreck öffnete Evander den Mund doch er brachte kein Wort hervor.

[Lucia von der Berg]

Vielleicht mochten die Dämonen es nicht, wenn so über sie gesprochen wird? Vielleicht fühlten sie sich weniger erhaben wenn man von der Beschwörung sprach? Wenn sie wirklich so stolz waren, wie Lucia es gehört hatte dann gefiel ihnen die Vorstellung ein Mensch würde sie beschwören wohl nicht. Lucia nickte, als Antwort auf seine Frage und folgte dem Jüngling in den Innenhof, zur immergründen Esche.

"Hier soll es auch einen Dämon geben. Brunnendämon wird er genannt. Ich habe ihn allerdings nie zu Gesicht bekommen.." bemerkte Lucia und spatzierte mit Evander über den mediterranen Hof.

[Evander Sanatras]

,,Es soll hier ebenfalls einen Dämonen geben?“, fragte Evander verwundert und gleichzeitig interessiert. Er wusste gar nicht, dass es im Hof auch einen Dämon geben soll. Gemeinsam schlenderten sie durch den Hof. ,,Als der Dämon durch mich hindurch glitt wurde mir so entsetzlich kalt. Es war richtig unheimlich, als hätte der Tod mich berührt.“

Wieder fiel sein Blick auf den Baum und er fragte:,, Lucia mir kommt gerade ein Gedanke. Ich weiß es muss euch nerven, aber sobald ich etwas erfahrener bin werde ich mich auf machen um meinen Vater zu suchen, hättet ihr Interesse mit zu kommen? Ich könnte einen Zuverlässigen Partner auf dieser Reise brauchen.“ Inständig hoffte er, dass sie ja sagen würde. Doch er konnte sie natürlich nicht zwingen. ,,Aber jetzt zeigt mir erst einmal den Dämon.“, lächelte der Jüngling.

[olirie]

Laika wollte beschäftigt werden. Eindeutig. Sonst hätte sie sich sicher die letzte Stunde anders aufgeführt. Angefangen hatte damit, dass sie olirie das Gesicht ableckte, dieser es jedoch vorzog weiter zu schlafen. Nach dieser Erfolglosigkeit klaute sie ihm die Decke, bzw. versuchte es. Resultat war eher eine Art Tauziehen mit dem Ergebnis, dass olirie eine neue Decke benötigte. Jetzt wo das Stoffding in Fetzen gerissen war, fing es der Hündin erst so richtig an Spaß zu machen. Zu aller erst plünderte sie den Himmel des Bettes, zerlegte ihn anschließend wie ein erbeutetes Tier und verstreute die Reste dann noch im Zimmer. Ihr nächstes Opfer sollte die Überm Stuhl hängende Robe sein, an der nun gezerrt wurde. Diese war allerdings eindeutig stabiler als der Himmel, der Stuhl jedoch nicht standfester, sodass das Kleidungsstück erst fröhlich durchs Zimmer wanderte und anschließend unter dem Bett verschwand. Jedoch nicht lange, denn das nächste Opfer war schon gefunden. Jetzt ging es der Matratze an den Kragen, wobei besonders die eingebrachten Metallfedern es der Terrortöle angetan hatten. Allerdings nur so lange, bis eine von ihnen ihr in die Nase stach, danach war Schluss mit Freundschaft und ein neues Opfer musste her. Eines, das sich nicht wehrte und nicht floh. Das Kissen den Hohen Schwarzmagier erfüllte genau diese Anforderungen.

Eine der Kissenfedern landete in oliries Atemwegen, erzeugte einen Hustenreiz und wurde wieder herausbefördert, weckte den Schläfrigen jedoch auf, der nun inmitten des Chaos seine schwanzwedelnde und hechelnde Hündin sitzen sah. Entsetzte Blicke gingen in die Runde, ein verzweifelter Blick zum glücklichen Tier und ein abschließendes Kopfschütteln. Zu viel ungenutzte Energie.
Nachdem die Reste der Robe wieder angezogen waren, brachte ein Dämon freundlicher Weise einen mit Erbsen gefüllten Lederball vorbei und wies darauf hin, dass spielerische Betätigung für Hunde in diesem Alter besonders wichtig war. Diesem weisen Ratschlag folgend, begab sich olirie mit seinem Haustier auch gleich in den Innenhof, warf den Ball und bemerkte erst im Auswurf, die beiden Personen in seiner Zielgeraden.

Das Unglück war passiert. Ein hochtöniges „Auu!“ erklang. Der Ball hatte Lucia genau am Kopf getroffen. Doch es kam noch schlimmer. Auch Laika hatte voller Übermut nicht beachtet, dass da jemand stand und rannte die Magierin nun fast noch über den Haufen. Nur dank dem beherzten Zugreifen von Evander konnte verhindert werden, dass abermals ein Schwarzmagier seinen Weg in den Brunnen fand.
„OHHH! Tut mir Leid! War keine Absicht, hab euch erst zu spät bemerkt!“, rief olirie hörbar geknickt, während er angelaufen kam, dabei jedoch über die zurück eilende Laika stolperte und lang auf den Rasen fiel.

[Lucia von der Berg]

Immer noch standen die beiden im Innehof. Gerade wollte Evander den Brunnendämon sehen, kam plötzlich etwas auf sie zugeflogen und traf die Grafentochter mittelst am Kopf. Als wäre dies nicht genug gewesen kam plötzlich die undankbare Laika auf sie und den Ball zugerannt, in der Hoffnung etwas zum spielen gefunden zu haben. Evander konnte gerade noch verhindern das Lucia dem Brunnen zum Opfer fiel und Bekanntschaft mit dem Dämon machen konnte.

"Danke sehr.." antwortete Lucia, leicht verwirrt am Boden liegend. So schnell wie das alles geschehen war musste sie erst einmal registrieren was genau vorgefallen war. Wie es aussah wollte olirie mit seiner Hündin Ball spielen und bemerkte die Anwesenden zu spät um dementsprechend reagieren zu können. Wunderbar. Langsam erhob sie sich wieder und blickte die beiden etwas skeptisch an, wandte sich schließlich olirie zu: "Dir auch einen schönen Abend.."

[Evander Sanatras]

,,Kein Problem.“, erwiderte Evander, denn Lucia wäre fast in den Brunnen gefallen und wenn es nach ihm ging, sollte keiner so früh sterben. ,,Seid gegrüßt Meister.“, sprach Evander. Sein Blick fiel auf den Hund und fing an Laika hinter dem rechten Ohr zu kraulen. ,,Was führt euch zu dieser späten Stund noch hier her?“, fragte der Lehrling. Dann wandte er sich um und sah den Brunnen an, seine Neugier war unerträglich für ihn. Aus tiefsten Herzen wollte der Schwarzhaarige den Brunnendämon sehen.

Nach einer kurzen Schweigepause meinte Evander:,, Vielleicht sieht der Brunnendämon aus wie eine Meerjungfrau.“ Dabei musste er grinsend an die Geschichten denken die in seinem Heimatdorf erzählt wurden. Von Frauen mit Fischleibern die wunderschön singen konnten und so manchen Seefahrer das Leben gekostet haben soll. ,,Wäre ja möglich.“, grinste der Lehrling als er Lucias Blick sah.

[olirie]

Welch seltsame Vorstellung Evander vom Brunnendämon nur hatte? Schon ein wenig irritierend. Wobei ganz so abwegig war sie nicht, entsprach sie doch fast der Wahrheit.
„Nunja, wenn Ihr den Fischleib einer Meerjungfrau durch den eines Riesenkraken ersetzt, wäre Eure Vorstellung schon ein wenig näher an der Realität.“ Evanders hoffnungsvoll freudige Gesichtszüge fingen an sich zu wandeln. Anscheinend stellte er sich den Dämonen gerade bildlich vor. „Und glaubt mir, es ist besser dem Brunnendämon so selten wie nur möglich zu begegnen. Er ist ein wenig… schwierig nenn ich es mal.“ olirie dachte nochmal über seine Worte nach, doch schwierig traf es ziemlich präzise.

Besorgt betrachtete olirie nun noch Lucias Kopf. „Ich hoffe, doch euch ist nichts weiter passiert. Es tut mir auch wirklich unglaublich leid. Doch Laika scheint heute sehr aufgekratzt zu sein. Nachdem sie vorhin mein Zimmer oder besser gesagt mein Bett zerlegt hat, wohlgemerkt, während ich in diesem schlief, wollte ich ihr etwas Auslauf gönnen, damit sie sich abreagieren kann. Doch dieses Temperamentbündel zu bremsen erscheint mir schwieriger als erwartet.“ Mit einem Sorgenvollen Blick beobachtete der Schwarzmagier seine Hündin, wie sie gerade eines der Blumenbeete im Innenhof von all den Blumen jätete. Wann wäre sie wohl erschöpft genug aufzuhören?

[Lucia von der Berg]

"Kein Problem. Der Kopf ist schließlich noch da wo er hingehört" grinste Lucia dem besorgten Schwarzmagier entgegen. Sie glaubte der Schock im ersten Moment tat etwas mehr weh als der Schlag an sich.

Der Brunnendämon sollte also ähnlich einer Meerjungfrau sein? Nur statt der eleganten Schwanzflosse, von denen man in so manchen Geschichten etwas hören konnte Tentakel? Ja. So konnte man sich auch einen Brunnendämon vorstellen. Evanders Vorstellungen schienen jedoch Themaverfehlung zu sein. Schließlich hatte es wohl seinen Grund warum es als Dämon und nicht als Frau bekannt war.

Und plötzlich, als hätten Evanders Worte Beliar selbst erhört konnte man einen schwarzen Tentakel am Brunnen erkennen. Als hätte sie es geahnt würde sich der Dämon in kürze offenbaren. "Nun Evander, ich glaube Eure sehnlichsten Wünsche scheinen in Erfüllung zu gehen.." spotte Lucia mit einem kühlen Lächeln im Gesicht...