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Weißaugengebirge #2
Unabhängig des Gespräches zwischen Lucia und Hyperius hatte sich plötzlich das gesamte Szenario im Krater bei den Bergspitzen geändert. Der zuvor klare Himmel war mit Wolken verhangen, was auch insofern etwas besonderes war, da Wolken normalerweise nicht so hoch über den Bergen am Himmelszelt klebten, sondern eher auf tieferen Ebenen rangierten. Dies bemerkten wohl jedoch die Wenigsten, da wohl kaum einer ein Interesse an dieser meteorologischen Anomalie zeigte, wenn sie in Verbindung mit viel schockierenderen Ereignissen auftrat.
Ein gigantischer Tentakel griff nach dem Meteor und schien ihn verschlingen zu wollen, als wäre es ein lange gehüteter Schatz, den er nun vor dem Zugriff der Menschen und Orks schützen müsste. Manch einer würde in diesem Ereignis wohl eine Präsenz Beliars in der Sphäre Adanos' ausmachen, doch von einer solchen Theorie hielt der ehemalige Wassermagier nicht sonderlich viel, da er nicht glaubte, dass die Götter in die Welt der Sterblichen so aktiv eingreifen konnten, nachdem Adanos die Sphäre für die Götter versiegelt hatte und daran konnte sicherlich auch ein solcher Meteorit etwas ändern.
Während dieses Szenario jedoch den perfekten Nährboden für Weltuntergangspropheten bot, viele Anwesende der Angst oder dem Wahnsinn zu verfallen schienen, blieb der Varanter sehr ruhig. Nach allem, was er in seinem Leben durchstanden hatte, fürchtete er Tod oder Folter nicht mehr, sondern sah das Ende des Lebens als gleichwertigen Bestandteil, der irgendwann eben eintreten würde.
"Also ganz nüchtern betrachtet ist dies wohl ein Tentakel begleitet von gewitterähnlichen Erscheinungen.", kam es zunächst nüchtern über die Lippen des ehemaligen Wassermagiers, ehe er schmunzeln musste und dann eine etwas brauchbarere Antwort gab. "Ich spüre, dass hierbei Magie im Spiel bin und nach meinem Studium der unterschiedlichen Magieformen und Kontakt zu Anwender der unterschiedlichen Schulen in der Vergangenheit, kommt bloß eine Form der Magie für einen solchen Zauber in Frage. Es wird ein Wesen beschworen, ein Tor in die Sphäre Beliars geöffnet oder eine Kreatur aus dem Nichts geschaffen, ganz so tief bin ich da auch nicht in der Materie drin und weiß das Meiste bloß aus Büchern. Es können, wenn auch sehr Mächtige, dahinter bloß Magier stecken, oder der Dunkle Gott greift wirklich selbst ein, was ich aber eher für unwahrscheinlich halte.", erläuterte der Teeliebhaber mit der üblichen Gelassenheit, die sich auch nicht durch einen gigantischen schlabbernden Tentakel wegblasen ließ, der gerade noch nach dem Meteor und im nächsten Moment vielleicht sogar nach ihm greifen würde. Seine Thesen waren zwar nur Vermutungen und doch war er überzeugt davon.
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Ein Hauch von Panik machte sich unter den Anwesenden breit. Jeder, wirklich jeder musste dieses Schauspiel beobachtet haben - es war nur nicht so das Lucia ihre Augen selbst von jenem lassen konnte um zu prüfen ob daran wirklich etwas Wahres dran war. Aber sie war sich sicher das sich niemand ein solches Spektakel entgehen lassen wollte.
Hyperius strahlte eine innere Ruhe aus das alles bedrohlich wirkende auf einmal völlig nichtig wirken konnte, dennoch, etwas Angst machte sich auch in ihr breit, obwohl sie es nicht zeigen wollte. Sollte an diesem riesigen Tentakel etwas an Prophezeiungen des Weltungerganges dran sein würde sie es in Kauf nehmen müssen.
Einen Eingriff der Götter hielt Lucia nicht einmal für unrealistisch, aber dennoch sah es so aus als würde jemand mit diesem schwarzen Loch das Tor zu einer anderen Welt öffnen und so glaubte die Grafentochter schließlich ebenso an das Werk von Magierin. Mächtigen Magiern. Wie konnte es sein das jemand über solche Kräfte verfügte? War es möglicherweise sogar das Werk der...
Lucia verwarf ihre Gedanken und antwortete dem Wassermagier: "Nun, da könntet Ihr Recht haben. Aber egal was das für Zauber sind sie werden sicherlich bleibenden Eindruck bei allen Anwesenden hinterlassen.."
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Halozuk hatte es schon immer gewusst und es die ganze Zeit ja auch erzählt, aber niemand wollte ihm glauben und mit niemand war wohl bloß er selbst gemeint, denn sonst hatte der Raffgierige niemandem seine paranoiden Gedanken anvertraut, dass die Schwarzmagier und Beliar sich bei ihm noch rächen würden. Dass das ausgerechnet nun sein musste, kam ziemlich ärgerlich und am liebsten hätte der Händler dem Tentakel auch einen Handel vorgeschlagen, obschon er wusste, dass dieser nicht mit ihm kommunizieren konnte und würde.
Man würde ihm sein tolles Sternenerz rauben, man würde ihm seine Waren und seine Sklaven rauben und was noch viel Schlimmer an dem ganzen war, dass man ihm durch diesen Verlust den Profit rauben würde. Der Ork tobte und befand sich dabei zwischen entsetzlicher Furcht vor der Strafe Beliars, die über die gesamte Expedition herein brach und auf der anderen Seite Wut darüber, dass das alles Verluste, Verzögerungen und Zwischenfälle in allen Bereichen nach sich ziehen würde. Am allerliebsten hätte sich Halozuk eine große Axt geschnappt und hätte den Tentakel selbst zurecht gestutzt. Doch ein solcher Plan ließ sich leider nicht so gut realisieren, wenn man umringt von den eigenen Sklaven als Schutz unter dem Karren lag.
Während er jedoch an das Abschlagen dachte, kam dem Raffgierigen eine Idee, wie man doch noch Profit aus der Sache schlagen könnte, gelänge es den Tentakel abzutrennen. Würde man diesen reinigen, in Ei und zerriebenen Brotkrumen einlegen und anschließend mit ner ordentlichen Menge Öl frittieren, konnte man sicherlich eine sehr leckere und auch lukrative Speise herstellen, die aufgrund der Herkunft in Beliars Reich bestimmt ein paar nette Nebenwirkungen mit sich trug. "In Öl gebratene und panierte Tentakelringe Beliars a la Halozuk", das klang wirklich lecker. Und mit diesen Gedanken begann Halozuk sich über seinen Rechenschieber und Pergament zu vertiefen.
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Nahe des Kraters
In die Natur war Bewegung gekommen.
Kräftiger Wind schlug den Oraks entgegen und wahre Wolken aus aufgewirbeltem Schnee schlugen dem Trupp, der gerade die oberste Ebene des Bergplateaus erreicht hatte, entgegen.
Gorbag hielt sich schützend die Pranke vor die Augen und versuchte, Einzelheiten vor ihm zu erkennen. Helles Licht durchzuckte den dunklen Himmel. Blitze züngelten wie Schlangen durch die Wolken. Viele Tiere - Hasen, Vögel und Füchse - hetzten an den verwunderten Oraks vorbei. Auch konnte Gorbag durch die Schneeverwehungen seltsame Bewegungen im Himmel ausmachen...
" Böse Geister..." Murmelte Bruhr und machte mit den Fingern ein Zeichen zum Schutz vor dem Nichtsichtbaren. Anschließend zog der Shak-Krieger sein Krush Pach, die große, orkische Axt.
" Die Tiere flüchten und der Himmel scheint zu zerbersten. Ist das IHR Werk? Proya, Melog, was sagen die Geister?" Knurrte Gorbag angespannt und hatte ebenfalls seine Armbrust aus der Befestigung auf seinem Rücken gelöst. Der Krater musste sehr nah sein, doch unterschied sich das Bild hier von dem Umfeld um den Krater Urkmas in Nordmar damals.
Während die beiden Schamanen sich flüsternd berieten, stapfte Gorbag zu Tat´ank´Ka hinüber, der mit zusammengekniffenen Augen in die Ferne schaute. Der Jagdmeister hatte schon immer das Talent gehabt, Dinge in der Natur wahrzunehmen, die den meisten Oraks nicht auffielen.
" Was geht hier vor? Die Himmelsflamme muss vor uns in den Berg geschlagen sein. Da, wo der Sturm am heftigsten zu toben scheint und wo er herkommt. Wenn ein weiterer Dämon im Krater auf uns lauert, wäre es nicht weise, bei der schlechten Sicht vorzupreschen."
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Nahe des Kraters
"Bei Krushak! Da sind böse Geister am Werk, Gorbag!", sprach Tat und küsste einen orkischen Talisman den er von seiner garstigen Mutter bekam, damit ihn keine bösen Geister befallen. Das verfluchte Orkweib liebte ihn doch.
Dann zeigte er auf Tohu und deutet auf Wabohu am Rücken. Die beiden orkischen Chaos-Äxte schimmerten violett auf und schienen leicht zu pulsieren. Kein gutes Zeichen, dürstete es Tohu scheinbar nach Seelen und Wabohu nach etwas anderem. Dann drehte der Wind etwas in ihre Richtung.
"Ich sage, wir bleiben hier und warten. Egal was dort ist, nicht in dieser Nacht, Oraks. Ich glaube aber nicht, dass dort ein Dämon ist, Brüder und Schwestern. Ich rieche Morras - der Wind trägt ihren Geruch hierher. Ich rieche ihre Angst und ihren Gestank. Riecht ihr es auch? Ich rieche aber kein heißes Blut das sich warm am Boden ergießt und unseren Feinden den Tod bringt. Ich höre keine Schreie des Todes die der Wind zu uns trägt. Ich spüre aber was, so wie ihr alle. Gehen wir in Deckung und halten uns bereit, für das was noch kommt. Keine Sorge, Oraks. Wir haben den Dämon von Hellur getrotzt, wir trotzen auch dem was da kommt.", brummte der Schwarzork und kniete ab, um Ulu zu beruhigen. Der Orkhund bekam es auch mit der Angst zu tun.
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Am Krater
Dieser Ort war verflucht, er spürte es in jeder Faser seines Körpers.
Mit gekreuzten und auf die Brust gelegten Armen blickte er Nacktork aufmerksam in die Nacht hinaus, in der er nichts sah. Da draußen war etwas, und es war dunkel. Keine Waffe der Welt würde ihm gegen Geister nutzen, also wandte er die einzige Geste an, die er kannte, um sich vor bösen Geistern zu schützen.
Die Gruppe wich ein Stück weit zurück und sammelte sich an einer Felswand, um zu warten. Sie waren müde, doch die Furcht vor dem, was da draußen war, würde ohnehin niemanden ein Auge schließen lassen. Selbst beim Zurückweichen an die Felswand wandte Rudra den Blick von der Dunkelheit nicht ab.
Nun hieß es, zu warten. Genug Zeit, um zu denken.
Im Stillen hatte er über Proyas Frage nachgedacht, versuchte den Gedanken abzuschütteln, dass er niemals vorhaben würde, mit einer Orkin zu ringen. Solche Dinge waren verpönt in der orkischen Gesellschaft - ein Mann hatte Krieger zu werden und in Friedenszeiten so viele Weiber wie möglich zu besteigen. Der Gedanke an diese gesellschaftliche Norm ekelte ihn in gewisser Weise an, auch wenn er selbst in dieser Kultur aufgewachsen war.
"Ob man sich dem Gebot eines höheren Wesen unterwirft, hängt davon ab...", murmelte er zu der Weißröckin, die zu seiner Rechten kauerte. Proya schien in tiefer Konzentration versunken zu sein, vermutlich sprach sie mit den Geistern und versuchte, sie zu besänftigen, doch sie hörte ihm dennoch aufmerksam zu. Etwas seltsam Befremdliches ging von der Oraka in diesem Moment aus.
"Es hängt davon ab, ob der Glaube oder die Angst groß genug sind, um dem Gebot Folge zu leisten. Würdest du es denn tun? Und worin liegt der Unterschied zwischen dem Zwang zur Fortpflanzung und dem Zwang, andere Stämme zu vernichten?"
Rudra verspürte weder Angst noch Glaube in Bezug auf Sie, war sogar bereit, so weit zu gehen, dass sie nur ein Phantasieprodukt Melogs war, der das ausnutzte und durch gezielte Manipulation Macht gewann. Und wenn sie davon ausging, dass sich niemand vorschreiben ließ, wen er bestieg, dann durfte sich auch niemand vorschreiben lassen, wen er bekämpfte. Oder funktionierte der Kult um Sie nur nach dem Prinzip, Folge zu leisten, wenn es kein allzu großer Verlust für einen selbst war?
Er brütete im Stillen weiter darüber nach, sie warteten, schauten, lauschten.
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Expedition zum Kometen.
Die Snapper wurden in der Nacht schließlich mit Fackeln und Schwertern zurückgedrängt, sodass die Männer schnell weiterziehen konnten - die Verluste hielten sich tatsächlich in Grenzen, doch jeder wusste, dass die Snapper nicht genug hatten und zurückkehren würden.
Genau dies geschah auch am Morgen. Das Ende der Schlange hatte sich gerade erst wieder erholt, als die Snapper wieder großen Hunger zu haben schienen und das zu Ende bringen wollten, was sie in der Nacht zuvor begonnen hatten.
Anders als am gestrigen Abend beschäftigten sich die Männer nicht mit dem Kampf gegen die Snapper, sondern zogen sich aufgrund ihrer schlechten Situation zu einem kleinen Höhlendurchgang zurück, der wieder nach einigen Metern wieder unter freiem Himmel endete. Es war ein perfekter Ort für ein Siegel, welches die Snapper nicht umgehen konnten. Sie würden über den halben Berg laufen müssen, um die Expedition wiederzutreffen.
Über Nacht hatte Tyrael seine magische Kraft insoweit regeneriert, dass er in der Lage war das Siegel zu erschaffen. Während die Soldaten die Snapper daran hinderten, in den kleinen Höhlengang zu gelangen, bereitete er das Siegel vor. Da er seit einer Nacht keine anderen Zauber mehr gewirkt hatte und auch jetzt nur mit dem Siegel beschäftigt war, wa er einigermaßen in der Lage, das Siegel zu wirken und die Snapper auszuschließen, doch vollenden tat er den Zauber noch nicht - es waren immer noch Leute auf der anderen Seite und diese auszuschließen wäre alles andere als günstig für ihre Expedition.
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Die Nachwirkungen waren immer noch zu spüren, der Himmel war noch immer dunkel und es war windig. Der Wind riss Evander die Decke weg und er sprang erschrocken auf und fluchte:,, Der Tag fängt ja super an.“ Borgan hatte da schon ein wenig mehr Glück, dieser hatte es sich hinter einem Felsen gemütlich gemacht und war vor Wind geschützt.
Nach einigen Minuten hatte der Jüngling die Decke wieder eingefangen und verstaute diese im Gepäck. Danach streckte sich der Schwarzhaarige erst mal gemütlich und Borgan war mittlerweile auch schon wach. Sein Blick fiel zum Himmel hinauf und gähnte:,, Diese schwarzen Wolken gefallen mir gar nicht.“ ,,Mir auch nicht.“, grummelte Evander und fuhr sich durchs Haar. ,,Lass mich raten, deine Decke wurde vom Wind mitgerissen.“, grinste Borgan als Evander erneut sein Haar zurück strich weil der Wind es ihm zerzauste. ,,Dir entgeht wohl gar nichts.“, murmelte der Jüngling leicht genervt. ,,Tja ich muss stets gut informiert sein.“, stimmte Borgan seinem Freund zu. ,,Das kann ja sein. Aber das ist doch völlig unwichtig, wenn der Wind mir die Decke vom Gesicht zieht.“, ärgerte sich Evander. ,,Vielleicht, aber dann habe ich ja später etwas womit ich dich ärgern kann.“ Der schwarzhaarige antwortete mit einem tödlichen Blick.
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Borgan und Evander nahmen eine karge Mahlzeit zu sich und Evanders Freund holte danach eine kleine Flöte heraus. ,,Seit wann kannst du Flöte spielen?“, fragte Evander etwas verwirrt, denn er hatte Borgan noch nie auf einer Flöte spielen gehört. ,,Erst seitdem du weg bist. Du bist ja weg, dein Onkel ist tot und ich kann auch nicht immer sein Grab pflegen.“, murmelte Borgan und führte das Instrument zum Mund. ,,Du pflegst das Grab meines Onkels?“, wollte der Jüngling wissen und klang dabei einwenig erfreut. Borgan der die Augen geschlossen hatte um sich an eine Melodie zu erinnern, öffnete das Rechte kurz und nickte.
Dann fing er an eine traurige Melodie zu spielen. Bei diesem Lied wurde Evander das Herz schwer und er konnte eine Träne nicht zurück halten. Sein Glück war, das Borgan sich zu sehr aufs spielen konzentrierte und die Träne nicht mitbekommen hatte, denn der Jüngling fürchtete, dass sein Freund womöglich lachen würde. Als Borgan aufhörte fragte Evander:,, Wie heißt dieses Lied?“ ,,Das habe ich selber erstellt, es heißt: Der Trauernde.“ ,,Was hat diese Melodie für einen Hintergrund.“, fragte der Schmied neugierig. ,,Es handelt von einem alten Freund, der in die Welt zog. Von einem Freund, der erst noch seinen Platz in der Welt finden muss und auf seinem Weg einen Menschen verlor, der ihm sehr wichtig war.“, murmelte Borgan.
Das ganze kam Evander sehr bekannt vor und er konnte es sich nicht nehmen lassen zu lächeln. Es erinnerte ihn an sein Leben und wenn er zurück dachte, dann überschnitt sich da sehr viel mit seinen Ereignissen. Borgan führte die Flöte erneut zu den Lippen und spielte ein anderes Lied, doch dieses war nun etwas fröhlicher.
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Das fröhliche Lied das Borgan spielte, schwang um in ein Lied das Evander an den hohen kalten Norden von Nordmar erinnerte. Obwohl der Jüngling nie in Nordmar gewesen war, wünschte sich Evander aus ganzem Herzen dort einmal zu sein.
Borgan hörte nach einiger Zeit auf zu spielen und packte die Flöte weg. ,,Wie lange werden wir hier noch verweilen?“, wollte Borgan wissen. ,,Nicht mehr allzu lange.“, sprach Evander und fuhr fort:,, Sobald wir genug Licht zum Lesen haben werden wir erst einmal den Bericht über Zoltan zu ende lesen, denn wenn er wirklich ein Pirat sein sollte, möchte ich wissen wozu er in der Lage ist.“ ,,In der Tat, das wäre gut.“, murmelte Borgan und sein gegenüber nickte zustimmend. ,,Wirst du heute mit Lucia sprechen?“, fragte Evanders bester Freund, doch dieser schüttelte den Kopf und meinte:,, Das wird die Zeit entscheiden.“ Borgan seufzte:,, Ich weiß ja nicht was sich genau bei dir getan hat seit du weg warst, aber ich habe das Gefühl das du Innos den Rücken gewandt hast.“
Evander blickte plötzlich auf und meinte kalt:,, Innos hat mich verlassen, Innos hat mir die Hilfe verweigert als ich sie am meisten Gebraucht hab. Innos hat meinen Vater in Stichgelassen und ihn zu dem gemacht was er jetzt ist. Wie kann ich an einen Gott glauben der das alles zulässt?“ ,,Du bist etwas zu hart.“, verteidigte sich Borgan. Die beiden standen nun auf den Beinen und hatten die Fäuste geballt und der schwarzhaarige fuhr fort:,, Innos hätte das Rudel Wölfe einfach töten können, anstatt es ihnen zu erlauben, dass sie mich weiter jagen. Beliar hingegen hat mein Flehen erhört und mir Hilfe geschickt. Beliar hat mir das wirkliche Gesicht meines Vater gezeigt und dafür bin ich ihm sehr dankbar.“ ,,Was ist nur aus dem Evander geworden den ich kannte.“, murmelte Borgan verbittert. ,,Dieser Evander wurde von Innos verlassen und getötet.“, flüsterte der Schmied und wandte Borgan den Rücken zu. ,,Eines solltest du wissen Evander, ich stehe hinter dir egal welchen Glauben du hast.“, sagte Borgan. Der Jüngling neigte dankbar den Kopf.
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Letzten Endes hatten die beiden beschlossen abzureisen. Borgan und Evander hatten ihre Sachen gepackt und hatten den Schauplatz des Meteors zügig verlassen.
,,Ich habe irgendwie ein ungutes Gefühl.“, murmelte der Jüngling und der Schnee knirschte unter seinen Stiefeln. ,,Warum denn? Wir sind doch erst seit ein paar Stunden unterwegs. Uns wird schon nichts passieren.“, antwortete Borgan und versuchte seinen Freund ein wenig aufzumuntern. Sie blieben kurz stehen und sahen sich um. Vor ihnen erbot sich ein gewaltiges Gebirge. Die Gipfel waren in den oberen Gebieten von Schnee bedeckt und es gab dort auch ein paar Kiefernwälder. Die unteren Teile waren zwar teilweise von einem dichten Wald verdeckt doch gab es auch viele kahle und graue Stellen.
,,Sieh dich noch einmal gut um, ab hier wird es sehr gefährlich, weil es hier viele Schluchten gibt, ein paar sind weniger Tief. Man könnte also einen Fall überleben.“, erklärte Borgan. ,,Woher weißt du das?“, fragte der Schmied und wurde etwas misstrauisch. Denn es kam ihm etwas seltsam vor, dass sich Borgan hier ein wenig auskannte. ,,Das ist eine lange Geschichte.“, seufzte der beste Freund von Evander. Sie marschierten weiter und der Schnee unter ihren Füßen gab sein übliches knirschen von sich. Der Jüngling sah sich um und meinte:,, Mich beschleicht das Gefühl, das uns etwas verfolgt.“ ,,Red keinen Unsinn. Hier gibt es nichts was uns verfolgt.“, sprach Borgan unbesorgt.
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Nachdem sie weiter gelaufen waren, hörte Evander ein unnatürliches lautes Trampeln. ,,Hast du das Gehört?“, wollte Evander wissen und blieb kurz stehen um zu lauschen. ,,Nein was hätte ich hören sollen?“, fragte Borgan sichtlich verwirrt und fragte sich was sein Freund hatte. ,,Ich weiß nicht, ich hatte das Gefühl, dass da was großes weißes war.“, murmelte Evander und lief weiter. ,,Vielleicht nur Einbildung.“, vermutete Borgan.
Sie legten eine kurze Pause ein und legten ihr Gepäck ab. Etwas weiter unter ihnen zog sich eine kleine schmale Spalte länglich dem Berg entlang. Sie war nicht gerade Breit, ein normaler Mensch konnte über den Spalt springen deshalb gab es auch keine Brücke.
,, Wir können weiter.“, murmelte der Schwarzhaarige und auf einmal flog ein Eispfeil um eine Haaresbreite an seiner Wange vorbei. Evander drehte sich langsam um und brüllte:,, Wer war das?!“ Borgan deutete auf den Eisgolem der hinter ihnen stand und stotterte vor lauter Angst:,, Da...das war...der Eisgolem.“ Evanders Übermut war auf einmal verflogen und wich der Angst die sich in seiner Brust breit machte. Der Golem gab ein Brüllen von sich und rannte auf die beiden zu. Der Jüngling und sein Freund, blickten sich an und schrieen:,, Renn um dein Leben!“ Sie nahmen ihr Gepäck und schulterten es, während sie rannten.
Der Golem war zu ihrem Glück etwas langsamer jedoch konnte er Eispfeile nach ihnen schießen. ,,Wenn ich das überlebe bring ich dich eigenhändig um.“, brüllte der Jüngling während er rannte. ,,Warum bin ich auf einmal schuld?“ wollte Borgan wütend wissen. ,,Weil ich dir die ganze Zeit gesagt hatte, dass uns etwas verfolgt.“, schrie Evander verärgert und sah nach hinten. Der Golem schoss einen Eispfeil nach ihm. Er blieb kurz stehen um sich zu ducken. Das Geschoss flog nur knapp über seinen Kopf hinweg und der Verfolgte rannte weiter. Borgan sah jene Schlucht die etwas unterhalb von ihnen lag und Borgan rief:,, Gib mir mal dein Schwert.“ Evander fragte nicht lange nach und warf seinem Freund das Schwert zu und dieser fing spielend leicht. ,,Was hast du vor?“, stieß auf einmal der Jüngling heraus. ,,Folg mir.“, hetzte Borgan.
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Ein weiterer Eispfeil verfehlte nur knapp Borgan und dieser musste aufpassen das er vor Schreck nicht stolperte. Sie rannten weiter auf die Schlucht zu. ,,Jetzt sag mir einfach was du vorhast.“, brüllte der Schwarzhaarige wütend. ,,Wir springen über diese Schlucht.“, antwortete Borgan laut. ,,Bist du wahnsinnig?“, wollte Evander wissen. ,,Ein wenig.“, lachte der Beste Freund des Schmieds.
Nach kurzer Zeit hatten sie die Schlucht erreicht und die beiden sprangen gleichzeitig. Allerdings hatten sich die Beiden verschätzt und Borgan, hing am an der anderen Klippe. Nur schwerlich konnte er sich festhalten, den an seinen Beinen hing Evander der laut fluchte. Ein kleiner Stein traf Evander auf den Kopf und dieser schrie:,, Ich hoffe das du uns hochziehen kannst.“ Borgan sah nach unten und meinte.,, Wenn wir los lassen könnten wir den Sturz überleben, denn so tief ist die Schlucht gar nicht. Außerdem würde der hohe Schnee den Sturz dämpfen.“ ,,Das wirst du brav bleiben lassen.“, knurrte Evander, denn er hatte keine Lust so früh sein Leben zu lassen.
Der Golem hatte nun die Schlucht erreicht und brüllte wütend und formte einen weiteren Eispfeil. ,,Evander verzeih mir, aber ich werde jetzt los lassen.“, schrie Borgan als er das Untier erblickte. ,,Wenn du das machst bring ich dich um.“, brüllte Evander, doch sein Freund hatte schon los gelassen und sie fielen in die Schlucht.
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Alon gähnte, was durch seine klappernden Zähne hindurch mehr wie ein Grunzen eines Wildschweines Klang. Dabei fiel ihm die Geschichte ein, die er zufällig mitbekommen hatte; Nero, Bartis Wolf war tot. Alon hatte es gar nicht bemerkt, dass Nero nicht mehr da war. Er hatte sich wohl mit zu fiel anderem herumgeschlagen.
Zwischen diesen Gedanke schoben sich allerdings andere, grössere hervor, die ihn schaudern und seine Narbe am Rücken brennen: Sie folgten Orks. Genau das, was er jetzt am wenigsten gebrauchen konnten. Und falls sie ihnen begegnen würde, dann würde das für ihn sicherlich kein gutes Ende nehmen. Er hatte schon gedacht, es Bartimäus zu erzählen. Sein ältester Freund aus Silden hatte die Narbe sogar schon einmal gesehen; im Wald nahe Beria, als Alon sich wusch. Dann könnte er diesen Teil der Geschichte weglassen. Doch noch hatte er nicht den Mut gehabt, ihm sein Geheimnis zu erzählen, und ihn zu bitten, ihn vor dummen Aktionen abzubringen - egal, um welchen Preis.
"Verdammte Kälte", stiess einer zwischen den zusammengekniffenen Zähnen hervor, als Alon sich einen Weg zur Spitze des Trupps bahnte, bedacht darauf, auf ja keine vereiste Stelle zu treten.
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Es gab ein dumpfes Geräusch und kurz darauf öffnete der junge Schmied die Augen etwas benommen. Sie befanden sich auf dem Grund der Schlucht und Borgan half Evander schnell auf die Beine und sie liefen ein paar Schritte weiter. Gerade wo Evander noch gelegen hatte, hatte ein Eispfeil eingeschlagen. Der Schwarzhaarige starrte geschockt auf die Stelle und stellte fest, das er gerade knapp dem Tod entkommen war.
Der Beschuss nahm kein Ende. Immer wieder schlugen die Geschosse nur knapp neben ihnen ein. ,,Wir brauchen einen sicheren Unterschlupf.“, murmelte Borgan und drückte sich an die Felswand. Evander sah sich etwas um und er kannte am Ende der langen Schlucht ihr Ende und auch etwas hölzernes. ,,Was ist das dahinten?“, fragte Evander seinen Freund. ,,Keine Ahnung.“, fluchte Borgan.
Ohne etwas zu sagen, rannte der junge Schmied los und Borgan stürmte seinem Freund laut fluchend hinterher. Hinter ihnen schlugen nach einander mehrere Geschosse ein. ,,Eine Tür.“, rief Evander verwundert. ,,Meinst du?“, fragte der beste Freund des Schmieds. Nicht lange und sie das Ende der Schlucht erreicht. ,,Los öffne die verdammte Tür.“, hetzte Borgan und Evander versuchte diese zu öffnen, doch er konnte es nicht. ,,Da gibt es kein Griff oder Schlüsselloch.“ Dann gab es einen gewaltigen Knall und sie drehten sich um. Der Golem war hinunter gesprungen und fing an auf sie zu zurennen, darauf erwiderte Borgan:,, Nicht gut.“ Evander nickte kurz, da fiel ihm ein das er es mit dem Messer versuchen könnte. Er zog das Messer heraus und fand darauf hin einen schmalen Spalt und steckte dort das Messer hinein. Es gab ein Klicken und die Tür sprang auf. ,,Los rein da.“, schrie Evander und zerrte seinen Freund durch die Tür und schlug diese zu.
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Das Gespräch mit Jarvo hatte Bartimäus Neugier über den Ablauf der Tour gestillt, doch es wurde höchste Zeit, dass er auch einmal dazu kam mit Alon zu reden. So viel Zeit hatten sie vor Silden und am Weg nach Beria miteinander verbracht, so viel erlebt und sich dann vor allem so lange nicht gesehen. Genug würde es zu erzählen geben und doch reisten sie jetzt schon seit einiger Zeit ohne miteinander geredet zu haben. Eine Schande eigentlich also musste der Jäger das jetzt unbedingt nachholen!
"Bewahre!", grüßte er und klopfte ihm freundschaftlich auf den Rücken, woraufhin Alon zusammen zuckte. Das hätte er wohl lieber lassen sollen.
"Alles in Ordnung? Das kann ja nicht nur wegen der Kälte sein."
Noch bevor er antworten konnte, überlegte der Jäger was die Ursache für den Schmerz hätte sein können und ihm fiel die Narbe wieder ein. Lange war es her und Alon hatte nicht freiwillig davon erzählt, sondern Bartimäus hatte ihn viel mehr damit entdeckt, doch diese Verletzung war schon Jahre alt. Das konnte ja nicht immer noch weh tun, vor allem da er sich nicht erinnern konnte, dass es damals geschmerzt hatte.
Oder war es viel mehr eine Langzeitfolge oder Nebenwirkung der Anfälle? Doch auch die waren ja wohl hoffentlich schon längst vorbei.
Eine letzte Möglichkeit waren natürlich noch die Anstrengungen des Aufstiegs, denn mittlerweile waren sie wirklich schon sehr weit oben. Wenn man nach oben schaute, sahen nicht einmal die Berge so überwältigend groß aus, davon war die Sicht nach unten umso eindrucksvoller und tiefer. Immer noch folgten sie den Spuren der Orks, doch ihr Ziel konnte nicht mehr all zu weit sein. Das hatte der Reisende im Gespür! Und es war auch gut so, denn es war auch hier schon kalt genug und die Luft wurde auch eher dünner als besser. Vielleicht kam das aber auch nur Bartimäus so vor, denn er war noch nie in einer solchen Höhe und das obwohl er sonst schon so einiges gesehen hatte.
Geändert von Bartimäus (08.06.2011 um 15:35 Uhr)
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Am Krater
Uneins über den Ursprung des Sturmes hatten Melog und Proya begonnen auf eigene Faust anstatt gemeinsam einen Weg zu finden, herauszufinden, was sich im Zentrum des ganzen tat.
Da es der jungen Orkin nicht möglich war, ihre magischen Fühler weit genug auszustrecken um das Geschehen in Bilder formen zu können, hatte sie sich einer anderen Methode beholfen, welche sie nur noch selten angewandt hatte, seit sie Dan'Esht verlassen hatte.
Ein Nagetier war eilends aus der Richtung gekommen, wo sie alle den Himmelsstein erwarteten und flog gleichsam mit Vögeln, Füchsen und anderem Getier. Die Schamanin hatte sich besagtes Nagetier geschnappt und ihm schmerzfrei das Genick gebrochen, um es schließlich mit einer Messerklinge aufzuschneiden. Blut quoll über ihre Finger und sammelte sich in Haaren und kleinen Vertiefungen ihrer Pranke. Sie sprach mit ihrer magischen Zunge beruhigend auf den Geist des kleinen Wesens ein, damit dieser ihr freien Blick auf seine Erinnerungen gewährte, denn es war naheliegend, dass die Maus gesehen hatte, was dort vor sich ging.
Die Seele wand sich unter den einfühlsamen Berührungen der Magie, bis sie es aufgab und mehr oder weniger bereitwillig die geistigen Schranken sinken ließ und Proya einen Einblick in das Gedächtnis des Kleintieres gewinnen konnte.
Sie nahm die Eindrücke der Maus war, die sich aufgrund des einfachen Wesens auf Gefahr! beschränkten. Die Erinnerung war ein Blick mit den Augen des Nagers, doch alles war verschwommen und der Sichtradius stark eingeschränkt, lediglich dass es blitzte und ein Berg aus seltsamen Gestein vor ihr lag war erkennbar. Eine Stimme wie aus weiter Ferne drang in ihr Bewusstsein und die Maus floh just in diesem Moment den Hang hinauf in Richtung Orks – was sie natürlich nicht wissen konnte.
Die Stimme aus der Ferne holte die junge Orkin aus ihrer Vision, die nur wenig Erkenntnis lieferte, zurück und erst, als ihre Augen wieder begonnen nicht mehr ins Leere zu starren und ihr Herzschlag eine gewohnt höhere Frequenz erreichte, war sie sich sicher, dass es Rudra war, der sie angesprochen hatte und seine Worte flossen nun langsam durch ihre Wahrnehmung bis sich ihr der Sinn erschloss. Es war ein seltsames Gefühl aus den einfachen Strukturen eines Kleintieres in die Komplexität eines humanoiden Gehirns zurückzukehren. Man fühlte sich unweigerlich mächtig und überlegen. Doch die Schamanin drängte diese Gefühle beiseite und bedachte den Nacktork mit einem abschätzigen Blick.
„Dushtala“, erwiderte sie schlicht, erklärte sich allerdings, als ihr wieder bewusst wurde, dass es mehr Worten bedurfte, als bei einem Tier, „Der Unterschied ist Selektion. Es gibt immer fehlgeleitete Orks, die es nicht wert sind zu leben, aber jede Oraka, die du besteigst erhöht die Chance auf Welpen, die dereinst große Taten vollbringen werden und gar zum Häuptling aufsteigen können.“
„Und ob ich machen würde, wovor du zu fliehen scheinst: Ja, ich würde mit viel Spaß das Lager mit jedem Orak teilen, der es schafft mich niederzuringen“, meinte sie und verschwieg bewusst, dass sie, sollte ihr das Credo vorschreiben keusch oder mit nur einem Partner zu leben, würde sie sich dem widersetzen. Doch für die anderen Orks ihres Clans musste sie als spirituelles Vorbild vorangehen und dem Credo jedenfalls scheinbar ergeben sein.
Bei der Unterhose von Tats garstiger Mutter, zum Glück haben wir kein solches Credo!
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Alon zuckte von einem kurz anhaltenden Schmerz, der durch Bartimäus' sicher freundschaftlich gemeinten Klopfer auf den Rücken verursacht wurde, zusammen.
"Oh, ehm. Ja. Das heisst...", stotterte Alon, überrumpelt, dass, nicht wie geplant er Barti anspricht, sondern umgekehrt.
Der Jäger nickte zur Seite und Bartimäus verstand. Zusammen gingen sie nun ein paar Meter abseits der anderen, gerade so, dass es nicht allzusehr auffiel. Dann begann Alon mit gedämpfter Stimme an zu erzählen:
"Als ich damals hier in Myrtana landete, wurde ich von einer Gruppe Orks aufgegriffen... Du erinnerst dich an die Wunde?", fragte er.
Barti nickte, worauf Alon weiterfuhr.
"Die haben sie mir zugefügt. Meine Wut auf die Orks war verhältnismässig gross, kannst du dir vorstellen. Doch vor wenigen Monaten in Schwarzwasser, da gingen mir all diese Bilder durch den Kopf... und plötzlich fing die Wunde an zu brennen. Nicht, wie wenn man Salz darüber gestreut hätte, vielmehr wird er durch die Gedanken erzeugt... sobald ich daran denke, fängt es an. Und mit diesem Schmerz... da kommt auch die Wut wieder hervor, wie ich ihn bloss in den Tagen danach - also nachdem ich verletzt wurde - verspürte. Und seit ich jetzt weiss, dass wir Orks folgen... ich mache mir einfach Sorgen, dass ich irgendwas Dummes anstelle, wenn ich sie zu Gesicht bekommen würde. Falls es soweit kommen würde... könntest du dann vielleicht...?"
Alon hoffte, dass Bartimäus verstand, worauf er anspielte, zur Sicherheit fügte er jedoch hinzu:
"Könntest du mich dann daran hindern... eine Dumhheit zu tun?"
Geändert von Alon (08.06.2011 um 16:03 Uhr)
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In der Stille konnte der junge Schmied sein Herz klopfen hören, denn sie waren geraden haarscharf dem Tod entkommen. ,,Das war gerade sehr sehr knapp.“, keuchte Borgan erschöpft. Evander blickte auf, doch es war stockdunkel und er konnte nichts sehen. ,,Erst mal brauchen etwas Licht.“, stellte Borgan fest. Kurz darauf gab es einen dumpfes Geräusch und Evander stöhnte vor schmerzen:,, Das wäre gut, ich glaube ich bin gerade in ne Grube gefallen.“ Borgan tastete sich an der Wand entlang und fand schließlich eine Fackel.
Es dauerte nicht lange und Borgan hatte mit den Feuersteinen die er in seinem Gepäck hatte, die Fackel entzündet. Dann hielt Evanders bester Freund die Fackel von sich weg und bemerkte das vor ihm eine Leiter war, die etwas nach unten führte. Er stieg die Leiter nach unten und sie fanden sich in einem Kreisrundenraum mit 3 Türen wieder. Die Wände bestanden aus grob gehauenen Fels und die Türen bestanden aus blankem Metal.
An den Wänden floss Wasser in dünnen streifen an den Wänden hinunter und verschwand in einem schmalen Riss der sich ganz um den Raum zog. ,,Welche der Türen sollen wir zu erst öffnen?“, fragte Evander der sich nun wieder aufgerichtet hat. ,,Die mittlere würde ich sagen.“, antwortete Borgan. Evander lief zur Tür und tastete diese vorsichtig ab und schließlich fand er einen kleinen Hebel und legte diesen nach oben um und die Tür ging auf. ,,Wer auch immer das hier eingerichtet hat, wollte das man sie nicht öffnet.“, schlussfolgerte der Jüngling. Sie traten ein und in dem Raum fanden sie einen Schreibtisch und einen einfachen Holzstuhl. Auf dem Tisch befanden sich mehrere Bücher und Pergamentrollen. Einige waren bereits geöffnet worden andere waren noch immer mit Wachs versiegelt.
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"Wenn du willst, dass ich dich über den Haufen schieße: nein, das kann ich nicht tun! Aber wenn ich dich einfach nur festhalten und beruhigen soll, kann und werde ich das natürlich machen!" versicherte er Alon.
Also hatte es doch etwas mit der Narbe zu tun, doch mit einem solchen Zusammenhang hatte er nicht gerechnet! Noc nie hatte gehört, dass Schmerzen alleine durch Wut oder Hass ausgelöst werden konnten.
Bartimäus wollte es aber dennoch nicht dabei belassen und versuchte Worte zu finden, die ihn vielleicht ein bisschen beruhigen könnten.
"Ich kann verstehen, dass du die Orks deswegen nicht magst und du bist bei weitem nicht der einzige, aber das war auf Myrtana, weit weg von hier, und das war vor einer langen Zeit. Die Orks die wir hier vielleicht finden werden, sind nicht die gleichen wie die, die dir das zugefügt haben! Außerdem sind wir eine ganze Gruppe, noch dazu eine, die sich verteidigen kann, sie werden uns nicht einfach so angreifen oder sonst etwas Feindliches tun."
Dann machte er eine kurzen Pause, überlegte über ein letztes Argument was er hatte und in dem ihm nicht viele zustimmen würden. Trotzdem entschloss er sich schließlich dazu es zu sagen.
"Es waren ein paar Orks die dir das angetan haben. Wenn du von einem Menschen überfallen wirst, hasst du dann die gesamte Menschheit? Man könnte jetzt darüber streiten, ob Orks dazu genug Individualität haben, aber selbst bei Tieren denken wir nicht immer so. 'Wölfe sind gefährlich', ein weit verbreiteter und größtenteils richtiger Gedanke! Trotzdem gab es auch Nero. Ich hatte noch nie etwas mit Orks zu tun und vielleicht irre ich mich vollkommen, aber ich glaube nicht, dass Grund besteht diese Orks so sehr zu fürchten. Oder zu hassen. Aber ich weiß auch, dass sich Gefühle nicht so leicht beeinflussen lassen."
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