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"Ein Fisch fließt mit dem Strom oder gegen den Strom und doch bleibt er im Wasser. Springt ein Fisch aus dem Wasser stirbt er und vergeht. Ich lebe in der Welt Adanos' und bin ein Geschöpf Adanos. Meine Existenz ist somit ein einziges Geschenk von ihm und da er, ob der Fehlbarkeit der Menschen und ihren Sünden weiß, sie aber trotzdem gewähren lässt, muss ein Menschenleben in seinem Sinne sein, egal wie man es lebt, bis zu seinem Tod. Denn er ist ein bejahender Gott, der den Menschen die Freiheit schenkt, auch Fehler zu machen.", erklärte der ehemalige Wassermagier mit gelassener Stimme, als er die Aufmerksamkeit wieder auf Yinnesell lenkte und auch den Tee zur Seite stellte.
"Ich sprach eben von nichts Bestimmtem. Es war vielmehr ein Gedanke, der sich manifestierte, ein Staubkorn im Wind, hinausgetragen in Form von Sprache durch die Bewegungen meiner Lippen. Vielleicht diente es dazu, mich zum Nachdenken zu bringen, aber womöglich galt der Gedanke auch euch. Ein Samen vermag immer zu blühen und zu wachsen, wenn man ihn in fruchtbare Erde steckt und nur ausreichend genug pflegt, Lady Yinnesell.", ergänzte der Varanter seine vorherigen Ausführungen mit freundlicher Stimme, während er seiner Gesprächspartnerin in die Augen blickte. Sein Körper war ruhig und gelassen, doch in ihrer Körpersprache konnte er nichts erkennen.
Das lag nicht unbedingt daran, dass die Tänzerin so schwer zu deuten war, was womöglich auch sein konnte, aber dem ehemaligen Wassermagier gelang es einfach nicht aus Mimik und Körpersprache des anderen Rückschlüsse auf dessen oder deren Zustand zu schließen. So sehr er sich auch bemühte, diese Gedanken blieben ihm fremd, weshalb er es bei einem offensichtlicheren Kommentar beließ.
"Es hat wohl geregnet, als ihr draußen wart.", kam das zwar vollkommen richtige, aber auch unnötige Kommentar über seine Lippen, bevor der junge Kartograph noch abschließend ein letztes Mal auf die Frage einging, "Zunächst steht die Frage, was ich will und wie ich leben mag. Wenn dieses Ziel definiert ist, kann man sich überlegen, wie dies im Sinne von Adanos' genutzt werden kann. Ein Mensch, der jedoch nur sein Leben für seinen Glauben und Gott aufopfert, nicht weil er es will, sondern weil er glaubt, dass er es muss, wird niemals mit dem Glauben glücklich werden. Die Erfüllung des Wohles des Menschen und des Wohles des Gottes müssen im Einklang stehen."
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„Hmm... irgendwie seltsam. Wenn man Euch reden hört denkt man zunächst, Ihr lebt für Euren Glauben. Mag daran liegen, das ich von Kirchenmenschen nur zwei Bilder habe. Das Eine, in dem der Gläubige genau das tut... für Andere leben... und die Heuchler. Ihr dagegen lebt für Euch selbst und betrachtet Adanos als eine Zugabe“. Mit Sicherheit war es nicht einfach, diesem Gedankengang zu folgen und es lag nahe in den Worten vielleicht auch Ironie zu finden, aber der Gesichtsausdruck yinnes sprach Zuspruch. „Eure Worte beruhigen mich und stimmen mich zuversichtlich. Ich kann ich sein... bleiben... werden. Und im Namen Adanos handeln ohne einen Glauben an ihn leben und predigen zu müssen. Wenn ihr wisst, was ich meine“. Eine Frage so gesehen, denn die Frau konnte nicht deuten, ob der Mann ihren Worten folgen konnte oder nicht.
„Aber woher glaubt Ihr zu wissen, was Adanos von der Menschheit erwartet? Wäre es nicht möglich, das Menschen die Schuld tragen nur verschont werden, weil Adanos nicht in der Lage ist, sie alle zeitgleich zu strafen?... Das würde ich mir zumindest wünschen...“, und jetzt verfinsterte sich die Mimik der Frau in deutlichem Maße. „Schweinehunde wie Khaled verdienen keine Vergebung!“. Und da war sie wieder... die Wut... die sich in yinnes Gedanken derart breit machte, daß ihr Bilder der schrecklichsten Strafen kamen.
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Da war er also! Dschinn war in dem Stall der Taverne untergebracht und wurde hoffentlich nicht schlecht behandelt, falls doch, müsste der Jäger dem Stallburschen mal ein bisschen belehren, aber der Junge schien nicht all zu grob zu sein und so machte sich Bartimäus erst einmal auf den Weg zum Schankraum. Direkt vor ihm war eine Frau, die sich noch einmal umsah bevor sie das Gebäude betrat, doch ansonst konnte man kaum etwas von ihr erkennen, weil sie vermummt war. Was sie wohl wollte? Hatte sie Angst? Oder heckte sie gar etwas aus? Oder war sie einfach neu hier und brachte nur von irgendwo einen etwas ungewöhnlichen Kleidungsstil mit?
Was auch immer der Wahrheit entsprach, Bartimäus Neugier war geweckt und weil er selbst sowieso keine Pläne hatte, könnte er sich genauso gut mit der Frau unterhalten und wer weiß, vielleicht brauchte sie ja wirklich Hilfe.
"Bewahre! Bist du zum ersten Mal hier? Stammkunden würden sich die Landschaft wohl nicht so genau ansehen. Und was treibt dich in diese Gegend?"
Die Fragen waren sehr direkt und Bartimäus hofft sein Gegenüber nicht am falschen Fuß zu erwischen, da er wirklich keine bösen Absichten hatte, aber irgendetwas musste er ja sagen und wenn sie sich nur über das Wetter unterhalten würden, würde er auch nicht weiter kommen.
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Kaum war die Rothaarige im Gebäude, schon wurde sie vom ersten Kerl angequatscht. Er schien recht nett und höfflich war er auch zu ihr.
Doch vorerst konnte die Rothaarige ihm nicht, ihren waren Namen sagen und so dachte sie sich spontan einen aus.
"Ähm ja. Hallo werter Herr. Meine Name ist Nidara und ich bin hier um ein wenig was zu trinken und um ein paar Leute kennen zu lernen." antwortete sie ihrem Gegenüber mit leicht stockender Stimme.
"Hoffentlich kauft er mir das ab. Ich lüge nicht gern, aber zur Zeit muss es einfach sein..."
"Wenn ihr möchtet könnt ihr mir gerne Gesellschaft leisten und mir vielleicht ein wenig über die Gegend hier verraten. Ich bin nämlich erst seit ein paar Monaten hier her gereist und habe seit dem noch nicht die Stadt verlassen..."
fügte sie hinzu und suchte sich sofort einen Platz.
Verzweifelt suchte sie die beiden Waschweiber von heute Morgen und fand sie auch. Neben ihnen war sogar ein Tisch frei.
Nachdem der Mann mit einem Nicken einwilligte führte sie ihn zu dem Tisch und setzte sich mit dem Rücken zu den Waschweibern...
"Na dann erzählt mal. Wer seid ihr? Und wo kommt ihr her?"
Geändert von Nydia (01.06.2011 um 19:43 Uhr)
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Nidara schien nett zu sein und auch wenn sie ihm noch nicht übertrieben viel über sich gesagt hatte so schien sie doch relativ offen und auf jeden Fall neugierig zu sein.
"Ich heiße Bartimäus und bin Jäger aus Schwarzwasser, das liegt auf der anderen Seite des Waldes in einem Sumpf. Dort lässt es sich aber relativ schlecht reiten und so bin ich hier her gekommen. Jetzt gönne ich mir und meinem Pferd etwas Rast bevor ich mich dann wieder auf Rückweg machen werde. So viel kann ich dir leider nicht um die nähere Umgebung erzählen, nur einmal bin ich durchgereist, ansonst kenne ich mich eher im Sumpf aus und auch im Orkwald war ich schon einige Male.
Aber aus welcher Stadt meinst du kommst du? Im Norden ist Thorniara, dort war ich auch schon, ansonsten haben ich nur von Stewark im Osten und der Silberseeburg bei dem gleichnamigen See gehört. Und auf der anderen Seite von dem Gebirge gibt es noch Setarrif, aber ich gehe einmal davon aus, dass das zu weit ist um nur auf ein Getränk hier her zu kommen.
Und von wo bist du hier her gereist?"
Konnte es sein, dass sie noch eine Myrtanerin war, wie es sowohl in Schwarzwasser, als auch in Setarrif und Thorniara so viele gab? Wenn er es sich Recht überlegte hatte er in seiner Zeit auf Argaan fast mehr ehemalige Bewohner des Festlandes oder Khorinis getroffen, als gebürtige Argaaner.
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"Ein Jäger aus Schwarzwasser? Interessant... dachte sich die Rothaarige und hörte weiter aufmerksam dem jungem Mann Namens Bartimäus zu. Nebenbei lauschte sie auch dem Gespräch der beiden Frauen aus Stewark. Innos sei gedankt das Frauen mehrere Dinge aufeinmal können, doch noch erzählten sie nichts Interessantes.
"Ja ich komme aus der Stadt Vengard, wenn euch dies was sagt und gehe sehr gern meiner größten Leidenschaft, der Malerei nach. Nebenbei verdiene ich mir mit kleineren Arbeiten noch Gold und ich lebe zur Zeit in Stewark.
Nettes Städtchen, aber bin ich es langsam Leid dort zu wohnen. Ich will endlich mal was von der Insel sehen und mal was erleben. Wie ist es denn bei euch so in Schwarzwasser? Leben viele Menschen dort?"
Geändert von Nydia (01.06.2011 um 20:01 Uhr)
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Tatsächlich, noch eine Myrtanerin! Scheinbar zog es die Menschen vom Festland nach Argaan wie die Motten zum Licht, auch wenn alle vermutlich andere Grüne haben.
"Wenn du es mit einer großen Stadt wie Vengard vergleichst, ist Schwarzwasser klein, aber die Leute schätzen es, weil wir keinen König oder sonstigen Boss und strenge Regeln haben. Das klingt jetzt wahrscheinlicher chaotischer als es ist. Man kennt eigentlich jeden und die Leute wissen sich zu wehren wenn man ihnen Unrecht tut. Aber zu sehen gibt es dort auf jeden Fall etwas! Wir haben einen Baum, Tooshoo!"
Diesen Satz ließ er erst einmal so im Raum stehen um seinen lächerlichen Klang wirken zu lassen.
"Mehr verrate ich dir jetzt aber nicht, sonst ist es ja langweilig, ich kann dir nur versichern, dass du schon wissen wirst, welchen Baum ich meine und was an einem Baum so außergewöhnlich ist, wenn du ihn siehst. Und falls du tatsächlich hin wollen solltest, kann ich dich gerne begleiten! Der Sumpf ist nicht immer ganz ungefährlich und der Orkwald vermutlich auch nicht, auch wenn ich da nicht weiß, wie viel Gerücht ist, weil ich noch keine sonderlich Schlimmen Erlebnisse dort hatte.
Aber genug von mir, erzähl mal was von dir!"
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Die Worte von Bartimäus schien die Rothaarige für kurze Zeit zu ignorieren, denn die Waschweiber erzählten gerade etwas was die Neugier Nydias weckte.
"Ja ich habe ja gehört das diese Bande sich gern in der Gegend vom Orkwald herum treibt, aber auch in Schwarzwasser, sowie in der Nähe Setarrifs wurden sie gesichtet. Sie scheinen einfach überall zu sein..." erzählte die eine Alte.
Nydia hörte gespannt zu und versuchet soviele Informationen wie möglich zu erhaschen.
Doch dann wurde sie von dem Wort "Baum" aus dem Gespräch der beiden Weiber gerissen und so hörte sie dem jungem Jäger wieder zu.
"Aber genug von mir, erzähl mal was von dir!"
"Klar gerne. Also ich bin ja... Ja was jetzt hab ich irgendwie den Faden verloren.. Ich würde dich gern nach Schwarzwasser begleiten wäre das möglich? Ich glaube ich muss mir diesen kleinen Haufen von Chaoten einfach mal anschauen, und diesen Baum will ich auch mal sehen." antwortete die Schmiedin und versteckte vor Schmach dabei ihr Gesicht weiter in der Kapuze. Es war ihr einfach peinlich, dass sei gerade jetzt sprachlos da saß..
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Huch, da war ja eine fest entschlossen! War es seine rätselhafte Beschreibung von Tooshoo gewesen, die sie dazu bewegt hatte? Wohl kaum, da ging noch etwas anderes vor. Sie hatte ihm ja kaum zugehört, war gedanklich kurz abwesend gewesen und hatte es ja eigentlich sogar zugegeben.
"Das freut mich!" sagte er und wollte noch nach dem Grund für diesen Entschluss fragen, ließ es dann aber bleiben und beschloss die Frage an einen späteren Moment zu verschieben, wenn die beiden alleine waren. Irgendetwas an dieser ganzen Sache war da ja komisch und wenn er etwas herausfinden wollte, hätte er in einer überfüllten Taverne wo jeder sie hören konnte, wohl schlechte Karten.
"Wann würdest du denn gerne losgehen? Heute noch oder erst morgen? Oder falls du noch was aus Stewark besorgen willst oder so, können wir uns auch in ein paar Tagen noch einmal treffen."
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"Ich habe alles nötige bei mir, soll heißen von mir aus können wir von jetzt auf gleich los gehen." antwortete die Rothaarige.
Gesagt getan, die Beiden verliessen die Taverne und der junge Jäger holte sein Pferd aus dem Stall.
Nydia betrachtete dieses stolz aussehende Ross. Sie war schier fasziniert davon und war in Gedanken wieder einmal ganz wo anders, als wo sie sein sollte.
"Wie heißt denn der Gute?" fragte die Rothaarige neugierig.
"Ich würde ihn gern auf Papier bringen wenn du nichts dagegen hast." fügte sie noch hinzu und holte Zettel und Stift und aus ihrer Hosentasche. Schnell und präzise skizzierte die junge Dame, das für sie, edle Ross und den Hintergrund und in binnen von 10 Minuten, hatte sie ein paar Grobe Linien und Striche gezeichnet.
"So von mir aus können wir."
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Einige Zeit zuvor
Hyperius verstand die Worte der Frau und er nickte ihr zustimmend zu, während er an seinem Tee nippte. Doch als sich ihre Mimik verhärtete und ihre Worte erneut von einiger gewissen Härte und Wut erfüllt waren, wusste er, dass es ihr im Leben auch in Zukunft nicht immer leicht fallen würde. Doch so war nun einmal die Existenz eines jeden in der Sphäre Adanos', mal vom Glück erfüllt und mal vom Pech verfolgt, so dass sich alles die Waage hielt und man sich darüber freuen konnte, wenn sich das Schicksal wieder zum Guten wendete. "Ich weiß nicht genau, was Adanos von uns erwartet, aber ich denke auch, dass niemand dies so genau wissen kann. Eins weiß ich jedoch mit Sicherheit, dass Adanos' selbst erkannt hat, dass der Mensch gut und böse, fromm und sündhaft, sowie aufrichtig und unehrlich sein kann. Nach der großen Flut, die das Königreich Jharkendar als Strafe für ihre Frevel verzehrte, beschloss Adanos' den Menschen nicht mehr für seine Vergehen zu strafen. Er schenkte uns Freiheit in allen Belangen und dies bedeutet, dass Adanos' zwar über uns wacht, aber nicht über uns richtet.", führte der Kartograph mit ruhiger Stimme aus, während er seine Karten zusammenpackte, da es schon spät geworden war und er sich langsam nach etwas Ruhe sehnte.
Doch bevor er sich verabschieden wollte, galt es noch seine Ausführungen zu beenden. Leicht die Tänzerin anlächelnd, erhob der Varanter nun noch ein letztes Mal seine Stimme. "Wenn also Unrecht in der Welt geschieht, ist es an den Menschen dieses Vergehen im Namen Adanos' zu sühnen. Denn dies ist die Last der Freiheit. Ich denke, dass es so viel besser ist, als wenn ein Gott über uns richten würde und jeder unserer Schritte vorbestimmt wäre. Wir sind keine Schachfiguren auf einem Spielbrett der Götter, wir bewegen uns frei, denn das ist das Geschenk Adanos'. Ich hoffe durchaus für euch, dass jemand oder vielleicht auch ihr selbst diese Taten des besagten Mannes in Zukunft vergelten könnt, aber einfach auf eine göttliche Erlösung zu hoffen, wäre bloß blinder Fanatismus.", kam es ruhig über die Lippen des ehemaligen Wassermagiers, bevor er sich langsam erhob und vorsichtig über die Bank stieg, auf der er bislang gesessen hatte. Eine kurze Verabschiedung murmelnd, verbeugte sich der Baumeister knapp, ehe er sich umdrehte und den Weg in sein Zimmer einschlug.
Im Hier und jetzt
Nachdem der Exkommunizierte am Vortag bei seinen abschließenden Arbeiten zur Kartographierung der Umgebung mit Nivis und Fu Jin Lee den großen Feuerball am Himmel erspäht hatte, wurden die Pläne des jungen Baumeisters erneut umgeworfen. In das Weißaugengebirge, so schien es zumindest, war der gewaltige Himmelskörper eingeschlagen. Hyperius selbst vermutete ein Zeichen oder eine Botschaft seines Gottes hinter dem Einschlag und so hatte er schnell in den Morgenstunden einen Brief an Yinnesell verpasst, dass er demnächst abreisen würde und sie ihn gerne bei der Expedition begleiten könnte, wenn sie mochte und er ihr falls nicht viel Glück auf ihrem weiteren Weg wünschte und sie hoffentlich in Setarrif wieder sähe.
So saß er nun mit Fu Jin Lee und Nivis am Tisch der Taverne und die beiden Herren tranken einen Tee, während die Nordmarerin eher zu etwas Alkoholischem gegriffen hatte.
"Ich weiß nicht, was es zu bedeuten hat, aber ich denke auf jeden Fall, dass wir es untersuchen sollten. Wenn es ein Zeichen Adanos' sein sollte, müssen wir dafür sorgen, dass man es nach Setarrif bringt.", kam es über die Lippen des exkommunizierten Magus.
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“Mein Herren”, sprach der junge, schwarzhaarige Mann, nickte dem Alten und dem Jungen zu, während er sich höflich vor der Frau verbeugte. “Meine Dame. Ich habe gerade eure Worte vernommen, die sich - wie ich mir denken kann - mit dem Erdbeben, das Murdra derart hat fluchen lassen, dass es sogar alten Kriegsveteranen die Schamesröte ins Gesicht treibt, sowie dem Feuerball, der am Himmel erschienen und im Gebirge verschwunden ist.”
Er lächelte ein freundliches, aufrichtig wirkendes Lächeln. “Wo bleiben meine Manieren: Vryce ist mein Name, Gelehrter von Beruf. Nun, kennt ihr euch mit diesem Phänomen aus? Wisst ihr was das gewesen sein kann?”
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Als sich ein anderer Mann dem Tisch annäherte und sich freundlich vorstellte, erhob sich Hyperius, um diesem die Hand zu reichen. "Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen. Dies hier ist Fu Jin Lee, seines Zeichen auch so etwas wie ein Gelehrter, meine ehemalige Schülerin und Begleiterin Nivi und mein Name ist Hyperius, meines Zeichens Kartograph, Baumeister, Lehrmeister für die Magie und gläubiger Diener Adanos'", sprach der junge Kartograph leicht lächelnd, bevor er sich verbeugte und wieder Platz nahm. Nachdem er so die Vorstellung hinter sich gebracht hatte, bot er auch dem Gelehrten etwas Tee an, während er mit der freien Hand auch selbst nach der Tasse griff, um daran zu nippen.
"Wir befanden uns gerade im Gelände und haben einige abschließenden Aufzeichnungen wegen der Topographie der Umgebung gemacht, als wir den Feuerball am Himmel beobachten konnten. Es handelt sich also um einen Himmelskörper, der in die Sphäre Adanos' eindringt. Dass es nun die Faust Innos', das Höllenfeuer Beliars oder die Laterne Adanos' ist, glaube ich weniger, aber dennoch handelt es sich sicherlich um ein Objekt, dass eine Untersuchung Wert ist.", erläuterte der Exkommunizierte mit ruhiger Stimme.
Daraufhin lies er seinen Blick fragend durch die Runde schweifen, ob einer der beiden anderen noch etwas hinzuzufügen hatte. Als dies anscheinend nicht der Fall war, fuhr der Varanter selbst mit seinen Ausführungen gegenüber Vryce fort. "Ich persönlich glaube jedoch, dass in jeder Tat, jeder Begebenheit oder jedem Menschen die Götter selbst Einfluss auf diese Welt nehmen. So ist auch sicherlich dieser Feuerball, oder das, was nun davon übrig ist, nachdem es ins Gebirge eingeschlagen ist, etwas, woraus wir für unser Leben und unseren Glauben lernen können. Denn nur wer die Schöpfung und die Welt an sich zu verstehen versucht, wird auch die Götter besser verstehen, Vryce.", woraufhin er sich kurz räusperte, "Ich hoffe jedoch, dass ich euch nicht mit meinen Ausführungen langweile. Ihr als Gelehrter wisst sicherlich das ein oder andere bereits, von dem ich sprach. Wir planen nun also Morgen oder in den nächsten Tagen aufzubrechen und dieses Naturereignis zu untersuchen."
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"Blöde Bauern.", brummte Onyx in seinen Becher Met und trank aus. Seit Tagen war er im Umland unterwegs gewesen und hatte bis auf die Holzfäller unweit der Gespaltenen Jungfrau, wenig passende Personen gefunden. doch wenn er diesen Jarvo überzeugen wollen würde, würde er wohl noch mehr Kontakte finden müssen.
Achja und da blieb noch dieser Waldläufer den Onyx nicht im Jägerwald vorfand. Blöde Sache irgendwie, aber er würde den schon aufgreifen. Was jedoch seltsam blieb, waren die Leute hier in der Taverne. Als er meinte, in einem Waldläufer der sich auch so nannte, eben jenen gefundne zu haben, den er für Jarvo finden wollte, wurde er verdammt blöd angeguckt.
Das war nicht Lordan, genauso wie jener Jarvo gar nicht kannte. Was eben blieb, war zu warten und zu hoffen, dass einem noch hier und da 'Ratten' für krumme geschäfte über den Weg liefen und auch dieser Lordan. Als Onyx den Becher absetzte, beobachtete er wie da einer sich an den Tisch von denen setzte die über den Feuerball am Himmel gesprochen hatte.
"Ratte...", urteilte der schwarze Hüne in Gedanken und lauschte was sie da sprachen.
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Ein Diener Adanos’. In Gedanken lächelte der Lehrling der Schwarzmagier auf seine höhnischste Art und Weise. Ewiger Gutdenker, Weltverbesserer und Pazifisten, die das Leben derart hoch halten und den Tod so sehr abwerten, dass ihre alleinige Existenz eine Schande für das ewige Werk Beliars ist. Und dann auch noch von Leuten seiner Denkweise begleitet.
“Seid mir gegrüßt, Fu Jin Lee und Nivis.”, sprach der angehende Schwarzmagier, ließ von seinen Gedanken weder in Gestik noch Mimik etwas durchsickern, “Und Ihr auch, Hyperius. Das ist das erste Mal, dass ich auf Diener Adanos’ treffe. Zumindest auf welche, die ihren Herrn auch entsprechend vertreten.” Er lächelte einen Moment, sprach dann weiter. “Nun, Ihr mögt Recht haben. Alles, was nicht von dieser Welt stammt, das dann sogar noch aus den Sphären des Himmels stammt, kann für Veränderung stehen. Kann jeden Bewohner dieser Sphäre beeinflussen. Es kann aber auch etwas ungleich schlechteres als ein Hilfsmittel zum Verständnis des Lebens sein. Möglich wäre auch, dass es einfach ein Beweis für ungleich düstere Dinge ist. Für das Ende. Für die Vernichtung. Ich bin natürlich nicht abergläubisch noch gehöre ich zur ängstlichen Sorte, aber dieser Feuerball kann auch ein Vorbote des Todes gewesen sein, nicht wahr?”
Er lächelte noch mal, hob die Schultern zu einer Geste, die sagen sollte, dass man nun einfach nichts genaues sagen konnte. “Aber begleiten tue ich Euch gerne, egal welches Ergebnis dabei herauskommt.”
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"Wisst ihr, Vryce, ihr könntet Recht haben, das mag ich gar nicht abstreiten. Vielleicht sterben wir alle, sind dem Untergang geweiht oder müssen ewige Leiden ertragen, wegen dem, was nun vom Himmel gefallen ist, ich weiß es nicht. Aber falls es so kommt, dann müssen wir uns eben damit arrangiere und falls ich sterbe, dann ist es halt vorbei. Alles was in dieser Welt entsteht, ist Wert, dass es zugrunde geht. So ist nun einmal der Lauf der Dinge. Nichts währt ewig und der Kreislauf von Schöpfung und Zerstörung ist ganz natürlich. Ich wäre ein Narr, meine Augen vor ihm zu verschließen.", erklärte Hyperius ruhig, denn er hatte keine Angst vor dem Tod. Wer so viel Gefängnisse, Folter und Leiden, auch durch Selbstgeißelung, durchgestanden hatte, fürchtete sich nicht vor dem Ende, sondern betrachtete den Tod und das Sterben als gleichwertigen Teil des Lebens.
Einen weiteren Schluck seines Tees zu sich nehmend, schweiften die Gedanken des jungen Kartographen für einen kurzen Moment wieder ab. Seine Überlegungen drehten sich, angeregt durch die Worte des Gelehrten, um die Finsternis, die dieser Feuerball auch mit sich bringen konnte.
Wer war er schon, dass er glaubte, die Welt erklären zu können? Doch war dies wirklich sein Gedanken? Nein, nicht wirklich. Der Exkommunizierte strebte zwar danach, neue Erkenntnis zu erlangen und seinen Leben mit dem Glauben in Einklang zu bringen, aber eigene Unfehlbarkeit und Allwissenheit proklamierte er dabei nie.
Wer sich in einer Stadt auskennt und davon ausgehend versucht die Welt zu erklären, irrt womöglich, doch sind die eigenen Schlüsse und Erkenntnisse, die auf Basis des eigenen Wissens getroffen wurden nicht unbedingt falsch, wenn man den Kenntnisstand betrachtete. Man findet seine eigene Wahrheit und solange man nicht behauptet, dass es die allgemeine Wahrheit sei, sondern weiterhin versucht sich dieser anzunähern, bleibt die Wahrheit auch in gewisser Weise gültig. "Doch sagt, Vryce, ihr meintet, ein Gelehrter zu sein. Darf man fragen, mit was für Thematiken ihr euch im Schwerpunkt befasst?", brach er schließlich dann doch das Schweigen, da es den jungen Teeliebhaber genauso nach einer Antwort, wie seinem Lieblingsgetränk gelüstete.
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“Thanatologie”, sprach der Lehrling und lächelte einnehmend, “Die Erforschung des Todes, seiner Ursachen, den ganzen Dingen, die damit zusammenhängen. Auch … wie ich meine Erkenntnisse in die Praxis umwandeln kann, ins Gute für die Menschen” Das der Diener Beliars hier log ohne rot zu werden, war natürlich klar. “Sogar die Nekromantie erforsche ich wenig.”
Er lachte erneut. “Aber nicht, dass ihr denkt, dass ich jetzt zu diesen Kultisten auf dieser Welt gehöre, die Gräber schänden und Untote beschwören. Ich widme mich nur der Erforschung.” Vryce hob die Schultern. “Also im Gegensatz wohl das, wofür Ihr als Wassermagier steht. Aber wie es eben so ist … das Leben geht irgendwann in den Tod über, und der Aufenthalt in Beliars Reich ist - nach meinem derzeitigen Wissensstand - ewig. Klingt fast so, als würde der Dunkle Schnitter letztendlich doch noch über seine Brüder triumphieren … Aber ich maß mir nicht an, derlei Dinge zu beurteilen. Ich bin Gelehrter, kein Priester.”
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"Wenn man es ganz genau nimmt, geht es den Magiern Adanos' nicht unbedingt nur um das Leben, sondern um das Gleichgewicht. Der Orden des Wassers besteht nicht bloß aus Bewahrern des Lebens, sondern hat in der Vergangenheit oft Partei ergriffen. Die Wassermagier kämpften an der Seite Rhobars gegen die Orks, da die Macht Beliars die Überhand zu gewinnen schien und sie werden sich nun wohl gegen die unaufhaltsame Expansionswut des myrtanischen Reichs stellen, wo Innos' droht das Gleichgewicht zu zerstören oder es bereits hat.", stellte der junge Kartograph zunächst den Standpunkt der meisten Wassermagier dar. Dass dies nicht exakt ein Abbild seiner Motive und Ziele war, konnte man sich denken. Da aber Vryce auch eher allgemein sprach, konnte sich Hyperius ebenso bei seiner Antwort auf den Normalfall beziehen.
"Wer sich der Forschung widmet, dem soll man, soweit man wirklich weitreichende Ergebnisse erwartet, den Utilitarismus zugestehen, denn in unserem Leben ist wohl nichts Großes erreichbar, wenn man nicht bereit ist, Opfer zu erbringen.", ging der Varanter zunächst auf die Äußerung bezüglich der Forschung an sich ein, ehe er noch einmal Bezug auf die Stellungnahme zu Beliars Reich nahm, "Ob das Reich Beliars ewig ist, weiß ich nicht zu sagen. Nur weil es niemanden gibt, der von seiner eigenen Rückkehr von dort berichten kann, muss die Ewigkeit noch nicht gesetzt sein. Wie dem auch sei, zeigt es uns, dass wir die Zeit, die uns hier auf Erden bleibt, nutzen sollen."
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„Wird es Regen geben?... Oder wird es keinen Regen geben?“.
Unter den Reisenden und Abenteuerlustigen gab es Jemanden, der sich in diesem Augenblick nicht ausschließlich für herunter fallende Steine und Ähnliches interessierte und dieser Jemand nannte sich yinnesell. Diese Frau hatte sich eben zwischen Bleiben und Gehen zu entscheiden und diese Entscheidung fiel nicht einfach, wo das Gold an Ort und Stelle lockte, welches man sich verdienen konnte. Denn nicht wenige Wissbegierige und Machthungrige nutzten die Jungfrau.
Eindeutiges Scheiß- oder Sonnenwetter hätte diese Entscheidung erleichtern können, aber das Wetter lies yinnesell in dieser Beziehung genauso im Stich, wie die Mannsbilder namens Hyperius und Lando. Ersterer verpisste sich und Zweiterer machte sich erst garnicht bemerkbar.
Locker yinne... Ihr habt nichts miteinander. Ihr ward nicht einmal miteinander im Bett...
... warum eigentlich nicht?
Mit einem Seufzen und den Blick immer noch gen Himmel gelenkt schritt die Tänzerin zurück in den noch gut gefüllten Schankraum. Dunst von Schweiß, Alkoholischem und Essengerüchen lagen in der Luft und schlugen der einstigen Dirne unangenehm entgegen. Doch solche Gerüche zeugten von Arbeit, die bald schon der Vergangenheit angehören könnte.
Ich mag die Alte nicht... aber sie ist der Weg in eine... andere Zukunft.
Und mit dem Gedanken schritt yinnesell der Wirtin entgegen.
FETTE KUH!... MANN!
Der Zusammenstoß ließ sich gerade noch einmal verhindern und nur zögerlich schwand der genervte Gesichtsausdruck, um einem gequältem Lächeln platz zu machen.
„Viel zutun, nicht war?... Ich könnte Euch ein wenig entlasten, wenn Ihr wollt. Ich such nämlich ganz zufällig Arbeit“.
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Murdra wischte sich die Schweißperlen von der Stirn. Sie hatte mal wieder viel zu viel zu tun. In der Küche kochte die Soljanka. Im Schankraum brüllten die Gäste nach Met und Bier und die Zimmer der abgereisten Gäste waren auch noch nicht gemacht. Zudem brauchte sie noch frische Kräuter für die Suppe und die Kuh im Stall musste gemolken werden.
Als wenn das nicht genug wäre, da fragte diese Dunkelhäutige tatsächlich ob sie Arbeit hätte.
Murdra seufzte.
"Arbeit habe ich genügend... was kannst du denn?" , fragte die Wirtin und zählte all die Arbeiten auf die noch erledigt werden mussten.
"Aber viel zahlen kann ich nicht. Am liebsten wäre mir freie Kost und Logie und zusätzlich ein paar Münzen wenn dir das recht ist."
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