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Während er sich die letzten Tage wie gerädert gefühlt hatte, kehrte allmählich das Leben in Adrastos zurück. Er konnte sich wieder bewegen, ohne bei jeder Bewegung zusammenzuzucken. Er konnte die Arme beugen und gehen, ohne dass der Schmerz und Muskelkater ihn wieder ins Bett kehren ließ. Er konnte die Augen öffnen, ohne dass der helle Sonnenschein ihm Kopfschmerzen bereitete und die Luft, die er atmete schien ihm reiner und erfrischender denn je.
Als hätte er einen Winterschlaf gehalten streckte er sich und gähnte herzhaft. Es schien ihm, als wäre er von den Toten auferstanden. Er richtete sich auf und ging zur Öffnung der Wohnhöhle. Sonnenumflutet lag schließlich Schwarzwasser vor ihm, als er bis zum Fuße des Baumes gegangen war. Die Stege waren noch immer marode, die Häuser noch immer notdürftig auf Stelzen gebaut, doch irgendwie kam es ihm im hellen Sonnenlicht und der Wärme des einkehrenden Sommers weitaus freundlicher als vorher. Es war noch immer kein Ort, an dem er für immer wohnen wollte, doch ein Ort zum Verweilen und Zurückkehren. Und er hatte vor, noch ein wenig zu Verweilen.
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Hyperius konnte den Druiden mit seinen Erklärungen wirklich Konkurrenz machen. Vielleicht hätte sie ihn darauf hinweisen sollen, sich in Tooshoo niederzulassen, wenn er doch so viel wusste und es scheinbar auch jedem Wildfremden erzählen musste. Sie war genervt von seinem Geschwätz, von seiner Art, wie er über sich selbst lachte, deshalb hatte sie seine Hilfe abgelehnt. Nur weil sie eine Frau war, hieß das noch lange nicht, dass sie sich nicht zu helfen wusste.
"Ich möchte heute Nacht nicht träumen, zumindest nicht von Euch, deshalb lehne ich die Hilfe dankend ab. Muss ich noch eine Minute länger eurem Geschwätz zuhören, werde ich nämlich sicher von euch träumen oder nie wieder in meinem Leben träumen können, weil ihr mich zu Tode gequasselt habt.
Im übrigen Frage ich mich, ob ihr den Menschen immer mit solch einer Offenheit begegnet und warum ihr noch eine Zunge besitzt, ist mir auch ein Rätsel.
Wäre mir mein Dolch nicht zu schade, hätte ich sie euch schon längst abgeschnitten.", sagte sie und musterte ihn abschätzig. "Ihr solltet euch besser ordentlich anziehen, bevor ihr nach Schwarzwasser zurückkehrt, sonst fühlt sich vielleicht jemand bedroht."
Das waren ihre letzten Worte gewesen. Sie wollte nicht unfreundlich wirken, aber sie hatte wirklich besseres zu tun, als mit einem verrückten Mann über Träume zu reden.
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Moleratgehege
Er wollte nicht irgendeinen Namen nehmen, keinen Namen, der irgendwie heldenhaft klang, oder kühn. Er wollte einen Namen aus seiner Vergangenheit, einen Namen einer Person, welche er nicht vergessen wollte.
Er zählte im Geiste die Eigenschaften seines neuen Begleiters auf, welche er schon kannte und welche ihm besonders aufgefallen waren: Ruhig, geduldig, ruhiges Gemüt durch und durch, irgendwie unschuldig, weiches Fell, irgendwie einen intelligenten verstehenden Blick und auf seine freundschaftliche Art sehr wärmend und tröstend.
Bisher hatte Dennik nicht gewusst, dass ein Tier solch eine Ausstrahlung haben konnte. Er hatte ja auch noch nie viel mit Tieren zu tun gehabt. Doch leider fiel ihm nicht sofort ein Name ein, welcher zu diesem Gemüt passte. Er beschloss einfach sein Leben durch zu gehen, der Reihe nach. Seine Zeit in Vengrad. Dann die Einspannung durch Ashim und seine zwei Freunde, einer von ihnen war nun ja schon tot, die erste Leiche welche er zusammen mit den anderen Tachendieben gesehen hatte. Den armen Mann, welchen Maggie auf dem Gewissen hatte, den Mord, welchen die Assassinen ihn in die Schuhe schieben wollten. Maggie. Die kleine ruhige Maggie, welche das alles eigentlich nicht verdient hatte. Sie war in seiner Gruppe gewesen, in der Gruppe von Tachendieben, in welcher auch Dennik war. Maggie, klein ruhig und unschuldig.
"Maggie", flüsterte der Dieb leise.
Das Ohr des Pferdes drehte sich in seine Richtung und mit seinen schwarzen Augen musterte das Pferd ihn neugierig.
"Maggie, so heißt du, ok?", fragte der Schwertkämpfer mit einer kindlichen Freude. Das Pferd riss einen fetten Grasbatzen samt Wurzeln ab, schluckte sie beinahe feierlich hinunter und stupste ihn an.
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"Und er kam aus der Richtung in die sie ging?", fragte Ornlu den Wächter der dies bejahte. Dann blickte er nachdenklich gen tiefere Sümpfe und dankte dann dem Wächter. Er hatte letztlich nun die Wahl, ob er ihr folgt oder diesen Typen mal aufgreift. Letzteres war dann wohl die Entscheidung. Nicht nur, weil es fürs Erste einfacher war, sondern auch um sich den Typen mal wider anzusehen. Hier und da hörte man ja irgendwas von Wassermagier oder sowas und Ornlu gefiel es eigentlich nicht so, dass so einer hier immer noch herum schnüffelte. Und wer weiß ob dieser Adanosgesandte nicht Schlimmeres im Schilde führte oder es schon vollbrachte.
Den Worten der Wächter folgend, fand sich Ornlu in der Sumpflilie wieder. Kaum Betrieb herrschte dort. Die Hooqua wischte gerade die Tische und nur zwei Säufer fanden sich da an einem Tisch, während an einem anderen dieser Fremde saß und wie so oft beschrieben Tee trank. Ein Barde der zuvor hier nicht war, spielte leise Klänge voller Nachdenklichkeit und Ornlu mochte der Kerl an irgendjemanden erinnern. Doch sein Fokus lag auf den Fremdling.
Ornlu schritt an jenem vorbei und nahm auf der anderen Seite Platz. Er beugte sich dann vor, sah auf und ab und blickte den müde wirkenden Mann in die Augen.
"Wo ging sie hin?", fragte der Jäger in einem fordernden Ton.
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In der Sumpflilie
Die Nacht war lang gewesen, zumindest was den wachen Anteil anging, und der vorherige Tag mehr als anstrengend, so dass es Hyperius in gewisser Weise auch begrüßt hatte, dass Suzuran nicht nach seiner Hilfe verlangte, obwohl ihn ihre Worte ein wenig trafen. Dies legte er jedoch wie so oft nicht ihr, sondern sich selbst zur Last und hatte sich freundlich verabschiedet, bevor er sich kurze Zeit später in der Massenunterkunft der Sumpflilie zur Ruhe gelegt hatte. Man mochte ihm deshalb auch verzeihen, dass er nicht mit den ersten Sonnenstrahlen aus dem Bett gekrochen war und auch die gewohnte Meditation hatte ausfallen lassen.
Vielmehr hatte der Teeliebhaber lange geschlafen und gönnte sich nun schon seit Stunden mehr oder weniger im halbwachen Zustand eine Tasse Tee nach der anderen, die auch langsam zu wirken begann und seine Müdigkeit, zumindest gefühlt, nach und nach verschwand. Die körperlichen Folgen der Müdigkeit und der großen Anstrengung der gestrigen Unternehmungen sah man dem Varanter dennoch deutlich an.
Gerade als er sich wieder dem gedankenlosen Schweigen hingeben wollte, kam ein Mann herein, näherten sich ihm schnurstracks und sprach ihn auch ohne große Einleitung direkt an, aber das war man ja von den Leuten aus Schwarzwasser gewöhnt. "Ich grüße euch, mein Herr, Ornlu nehme ich an? Und mit ihr meint ihr wohl Lady Suzuran, oder?", sprach dann Hyperius dennoch ruhig und wenig überrascht, da Kelephor ihn ja darüber aufgeklärt hatte, dass man Suzuran fand, wenn man Ornlu fand, woraus er gefolgert hatte, dass Ornlu einen fand, wenn man Suzuran fand. Ob diese Vermutung jedoch stimmte, würde der andere Herr sicherlich noch aufklären, aber schließlich hatte dieser eine Frage gestellt und jene wollte der ehemalige Wassermagier auch beantworten.
"Ich kam aus dem Sumpf und sie ging in den Sumpf. Sie murmelte etwas von einem Schrein, der für die Ewigkeit geschaffen ist, und der im dunklen Wald unter antikem Schrein ruht. Ich versuchte ihr einen freundlich gemeinten Tipp zu geben, doch sie schien in Gedanken, wollte auch keine freundlich gemeinte Hilfe beim Aufbau eines Nachtlagers und so ließ ich sie ziehen. Achja ich entschuldigte mich auch noch bei ihr, falls ich, was ich nicht sicher sagen kann, durch meinen Zwischenfall mit ihr im Sumpf, der wohl hauptsächlich durch das ungeschickte Verhalten meinerseits provoziert wurde, dafür gesorgt hätte, dass sie womöglich Probleme bekommt. Mehr gibt es auch nicht zu sagen, bloß, dass mein Name Hyperius ist, falls dieser euch noch nicht bekannt sein sollte.", erläuterte der exkommunizierte Magus freundlich, wobei er Matt lächelte, woraufhin er dann auch nach seiner Teetasse griff und einen Schluck des Sumpftees probierte, von dem ihm Mama Hooqua erzählt hatte.
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Sumpflilie
"Hmm...", kam es aus Ornlu auf die Worte dieses Hyperius. In Gedanken war er bei Suzuran und überlegte ob die Worte dieses Hyperius wahr sein konnten. Er wirkte zumindest nicht so, als ob er eine Gefahr für Suzuran darstellen würde und in der Folge ihr etwas antat.
Was sowieso mehr besorgte, war wohl dass sie Tempel oder sowas erwähnte. Entweder drehte sie einfach durch, hatte sein verstecktes Sumpfkraut sich reingepfeffert oder das was er gesehen hatte, wurde mehr. Wenn es das wurde, war sie mehr als nur in Gefahr.
Wenn dies aber wahr wurde, durfte er auch nicht eingreifen. Hatte er sich verschätzt und kam nun zu spät damit sie vorzubereiten? Es schien so, was den Druiden sichtbar in seiner Mimik besorgte und verärgerte. Doch loslassen schien eben nicht so leicht, wie Torns Lehren Ornlus Weg beschrieben.
Er schüttelte den Kopf und blickte diesen Teesäufer an.
"Hyperius also, hmm? Ich kenn deinen Namen nicht und ich weiß nichts genaues über dich. Ich hörte nur Dinge, so wie ich auch manche Dinge sah. Du scheinst einen verqueren Blick auf Mitmenschen zu haben, so wie du dich gegenüber ihr verhalten hattest. Doch es klingt noch amüsanter, dass du dich dafür entschuldigst, dass man dir in den Bauch schoss. Hat sie dir nicht eher die Eier weggeschossen, Wassermagier? - Ja...man hört genug, wenn sich scheinbar jemand das was er ist, regelrecht mit seiner losen Zunge auf die Stirn tätowiert. Ich verstehe euch Magier nicht. Ihr sucht das Gehör der Menschen, erkennt aber nicht simpelste Gesten und Blicke die man euch zuwirft. Vor Wochen fürchtete man hier Wassermagier, weil sie sich mit den Göttern gleich setzten. Sich zum einzigen Recht ernannten. Eine ist hier sogar immer noch, doch sie ist nicht mehr ganz bei Sinnen. Predigst du hier von Dingen die niemals sein werden, erwarte nichts Gutes. - Naja genug der Worte. Was suchst du hier? Bist du der Vorbote deines Ordens, der so dumm ist und verstehen will, was er nicht verstehen kann? Oder suchst du nach Spuren deiner verückt gewordenen Brüder?", fragte Ornlu und entzündete sich Sumpfkraut der leichten Sorte.
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"Wisst ihr, Ornlu, ich hatte den Angriff ja auch provoziert, denn ich sah in dem Moment wohl aus wie ein Sumpfmonster, das auf sie zu kam. Meinen Blick auf meine Mitmenschen mag wohl kaum einer teilen, doch ich glaube, dass der Mensch und nicht nur der Mensch, auch die Tiere oder Orks von Grunde auf gut sind. Es ist die Gesellschaft und manch falsche Lehre von Einzelnen, das den Menschen verdirbt. Ich behandle jeden, so wie Adanos ihn oder sie schuf, als ein einzigartiges Wesen, das man mit Respekt behandeln sollte. Was soll ich zürnen, über Fehler, die der Fehlbarkeit des Menschen zugrunde liegen, wenn ich eher seine Fähigkeiten an anderer Stelle loben sollte.", sprach der junge Kartograph mit ruhiger Stimme, nachdem er einen weiteren Schluck von seinem Tee genommen hatte. Nachdenklich musterte er Ornlu ein wenig und kam wohl zu dem Schluss, dass viele der Hofmagier in Setarrif ihn nur abfällig beäugen würden und das schmerzte ihn ein wenig.
Die Verblendung war nicht das Problem eines Einzelnen, sondern es hatte sich auf breite Massen der Gesellschaft, ganz besonders auf jene, welche größere Macht innehatten, ausgebreitet und ließ sie sich über andere stellen, wo der Gott des Gleichgewichts keine Hierarchie vorgesehen hatte.
"Ich hörte bereits von den Verfehlungen der Magier an diesem Ort und ich hoffe, dass ihr mir glauben könnt, dass mir dies wirklich für Euch und die Menschen hier sehr Leid tut. Ich spüre und bemerkte selbst, wie sehr sich manche Magier von den Menschen entfernen und von oben herab zu richten versuchen und das ist wohl auch der Grund, warum sich Viele vom Glauben abwenden. Doch bin ich kein Prophet, der sich als perfekt und unfehlbar sieht, ich behaupte nicht, dass meine Lehre die absolute Wahrheit sage. Ich spreche, wenn ich danach gefragt werde, lediglich von dem Glauben, der mich überzeugte. Ich diene meinem Gott und seiner Schöpfung, nicht einer Kirche oder mir selbst.", führte der junge Kartograph seine Erklärung weiter aus und tat ehrlich sein Mitgefühl kund.
Dass er dies hier gegenüber Ornlu tat, half den Menschen in Schwarzwasser nichts, auch wenn er es vor allen sagte, würde es das Geschehene nicht nichtig machen. Die Verfehlungen der Vergangenheit konnten nicht mehr ungeschehen gemacht werden, nicht durch schöne Worte, oder nette Taten. Das einzige, was sich verändern ließ, war die Zukunft und an der wollte der Baumeister arbeiten, wie an jedem seiner anderen Projekte, auf dass ein stabiles Fundament entstünde.
"Ich bin hier, weil ich Setarrif verlassen musste. Der Orden der Wassermagier befand sich im Umsturz und eine Bewegung plante den tyrannischen Obersten Wassermagier Setarrifs Oktavian zu stürzen. Ich wohnte dem ersten Treffen dieses Planes auch bei, wie große Teile beider Orden. Doch das Treffen flog auf und ich opferte mich für die Gemeinschaft und nahm alle Schuld auf mich, obwohl ich nichts mit dem Plan zu tun hatte. Selbst unter Folter gestand ich nicht und log, das erste Mal in meinem Leben, bis man mich zum Tode verurteilte. Ich entkam dem Strang und floh. Nun reise ich über die Insel um vor Adanos' um Vergebung zu bitten. Mit der Selbstgeißelung strafe ich mich, mit dem Gebet bitte ich um Vergebung und durch meine guten Taten zeige ich meine Reue. Das Verbrechen, was schwer auf meiner Seele lastet, ist nicht das, was Oktavian mir zur Last legte, sondern das ich das größte Geschenk Adanos' an den Menschen, das Wort und die Sprache missbraucht habe.", kam es über seine Lippen, während er leicht melancholisch in seine Teetasse blickte. Trotz der vielen Dinge, die er bereits getan hatte, lastete diese Schuld noch immer schwer auf seinen Schultern.
"Nun wo ich hier bin, will ich helfen wo ich kann und doch auch versuche ich mehr über die Welt zu verstehen, denn wer glaubt, alles begriffen zu haben, der wird fortan nur noch irren und so will ich nie mit dem Lernen aufhören.", kam es noch über seine Lippen, wobei ein kleiner Funke der Freude und Kraft bei diesen Worten wieder im Varanter aufkeimte und er sich sogar ein mattes Lächeln abringen konnte.
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Alon betrachtete den gedeihenden Garten. Das warme Licht der Abenddämmerung, das zwischen den Blättern der Bäume hindurch fiel, erzeugte eine wohlige Atmosphäre. Sennahoj hatte die Anpflanzung gut durchdacht, soweit der Jäger es erkennen konnte, fühlten sich die Gewächse an ihrem Standort gut.
Gedankenverloren ging Alon auf den Steinstegen umher. Der Duft der Heilpflanzen dominierte alle anderen Gerüche um ihn herum. Der Jäger dachte sich die letzten Abschnitte bepflanzt und von einem Gewusel von Menschen bevölkert vor, wie sie sich über die Gewächse beugten und eine für ihren Zweck geeignete Pflanze oder ein Kraut gefunden hatten. In seiner Fantasie war er umgeben vom Geruch feuchter Erde und den heiteren Unterhaltungen der Besucher. Einige von ihnen gingen auch auf eine Tasse Tee in eine kleine Hütte, die am Rande des Gartens stand; Hyperius stand hinter einem Thresen und bereitete die Getränke zu.
Dann liess ihn ein kalter Windzug erschaudern und er wurde zurück in die Realität gerissen. Die Sonne verschwand allmählich hinter den Baumwipfeln; Lichtpunkte bedeckten den Garten und boten somit die einzige Lichtquelle. Er musste zurück nach Schwarzwasser, wenn er nicht in stockdunkler Nacht wandern wollte. Auf dem Weg zurück erfreute er sich an seinen Gedanken und daran, dass sie vielleicht bald Wirklichkeit waren...
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Thor war langweilig. Seit der Templer sich aus Toshoo fort begeben hatte, war für den Nordmann kaum noch etwas zu tun gewesen. Nicht einmal wirklich arbeiten konnte er. Gut, er hatte auch seit ewigen Zeiten nichts mehr geschmiedet, wer sagte also schon, ob er das überhaupt noch konnte. Davon mal abgesehen, wo sollte sich hier auch eine Schmiede befinden, in der der Hüne schmieden konnte. Er bezweifelte, dass die hier überhaupt reichlich Erz zu finden war.
Aber davon ab war Toshoo schon ganz nett. Vielleicht nicht die schlechteste Entscheidung gewesen. Auch wenn es nicht wirklich seine Entscheidung gewesen war. Schuld daran war ja Berash gewesen. Und dann hatten die anderen ihn und den Saufkopp hierher gebracht. Zusammen mit einer riesigen Wagenladung Vorräte. Naja, sollten sie doch. Vielleicht konnte der Nordmann hier noch ne Flasche Met irgendwo auftreiben, in letzter Zeit ziemlich rar geworden, dass Zeug.
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»Wirklich? Das muss das Vieh sein das diesen Tavik gefressen haben soll, angeblich steckt ein Schatz im Magen dieses Sumpfhais, aber das ist nur ein dummes Gerücht.«, erwiderte Faren mit einem liebevollen Lächeln und küsste die Schwarzhaarige ein zweites Mal. »Sag mal, was hast du mit deinem Haar gemacht, das sieht seltsam aus...«, fragte er als er hellere, leicht rötliche Strähnen im Haar der jungen Frau bemerkte.
»Und ich hab dir doch gesagt das er ein Lusche ist, das hätte selbst ein Blinder mit Krückstock erkannt. Große Klappe aber nichts dahinter, solche Typen wie er hängen in Vengard täglich am Markplatz am Galgen weil sie sich für große Fische hielten aber in Wahrheit nichtmal genug Talent haben um als kleine Taschendiebe zu überleben.«, spuckte Faren aus und verzog verächtlich das Gesicht.
Geändert von Faren (22.05.2011 um 19:56 Uhr)
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Krachend flog die Tür der Lilie auf und blieb in den Angeln hängen.
"Verfluchtes Mistwetter!" brummte die Gestalt und schüttelte seinen Oberkörper. Als er seine durchnässte Kaputze zurückzog erkannte man die langen wuscheligen Ohren, die deutlich unter dem Rabenschwarzen Haaren hervorstachen.
Als er einen Blick in die zum Größtenteil ebenfalls tropfnasse Runde in der Taverne warf, stahl sich ein erheitertes Lächeln auf sein grimmig dreinschauende Gesicht.
"Keala! Schön dich wiederzusehen!" Er umarmte die junge Frau, nur um sofort danach loszulassen und sich mit den Worten "'tschuldigung, der blöde Regen.." zu entschuldigen und mit einem vielsagendem Blick auf seine nassen Kleider zu schauen.
Als er an ihren Tisch sah, entdeckte er einen Mann mittleren Alters, der ebenfalls vor einem halbleeren Krug Met saß. Eine lange Narbe zierte sein linkes Auge, welches Elderus nun weiß und milchig anblickte. Es bot einen interessanten Kontrast zu dem Nachtschwarzen haar, welches sein kantiges Gesicht umrahmte. Scheinbar schien er zu ihr zu gehören. Lächelnd streckte Elderus ihm die Hand entgegen.
"Grüße! Ich bin Elderus, der Eremit von der Sumpflichtung, ihr habt sicher schon von dem Typen da draußen gehört." Er musste lächeln. Ja, wer hatte das hier noch nicht..
Geändert von Elderus (22.05.2011 um 20:00 Uhr)
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Sumpflilie
Ornlu wusste nicht so recht ob er lachen sollte oder mehr Mitleid mit diesem Typen haben musste. Er war wohl eine Sorte Mensch vor der ihn jeder seiner Meister gewarnt hätte.
"Du erinnerst mich an einen Baum der mitten auf einer grünen Wiese voller Grashalme erwächst. Dem scheinbar Wind und Wetter nichts anhaben und dem sie auch nichts schaden - egal wie sehr sie ihn peinigen. So eine Position erscheint edel, weil sie erduldet und friedvoll ist. Gar lebenswert, doch es kommt die Zeit da bricht der dickste Ast im stärksten Wind und da fallen die Blätter, wenn die Kälte einkehrt ins Land. Es kommt der Tag da kommen Tiere und schaben, nagen, hämmern und beißen an der Fassade. Und dann merkt der Baum, dass er alleine da steht und sich sein Schicksal fügt. Alles was er tat, alles was er vollbringen wollte, endet als morscher Stamm der zerfressen von Insekten eines Tages eins mit der Welt wird und vergessen. Ich sehe es als Schwäche mit solch einem Gemüt in die Welt zu schreiten. Eine Schwäche die andere auch erkennen und ausnutzen. Die Welt ist keine Gute, sie wird geprägt von den Menschen der Städte und den Göttern. Wer verändern will, muss Stärke beweisen und sich behaupten. Wenn der Baum verändern will, muss er um sich viele Bäume versammeln und einen Wald bilden. - Jeder fürchtet den Sturm mehr, als einen Baum. Doch in einem Wald findet ein jeder Schutz vor dem Sturm. - Mal ehrlich. So ein Aufstand in Ehren, aber wer davon rennt und sich in irgendwelchen Ausreden der Sühne flüchtet, der opfert jene die ihm folgten und vertrauten. Und je mehr Tage vergehen, umso weniger ehren sie deinen Tat und erkennen mehr die Flucht. Ob du was veränderst weiß niemand von uns und erst recht nicht ob du damit das erzielst was du bestrebst, aber ich würde mein Volk niemals so enttäuschen.", meinte Ornlu und zog am Sumpfkraut.
"Wir sind nur Menschen. Deine Sicht zur Welt ist mir gleich und wenn du an ihr hältst dann soll es so sein. Ich aber schreite durch die Welt und sehe was ist. Ich erkenne Gutes und ich erkenne Schlechtes. Ich finde Tod und töte selbst, um zu überleben. Ich erkenne aber auch Gutes und erfreue mich an den schönen Dingen im Leben. So wie ich Gutes und Schlechtes in mir vereine, so tun dies alle Lebewesen. Nicht seit gestern, nicht seit Jahren, sondern von Anbeginn der Zeit. Jene die dies verändern wollen. Jene die nicht den Lauf der Natur und ihr Chaos akzeptieren, jene befanden sich auch im Baum und erhoben sich zu Göttern. Sie strebten eine Gemeinschaft an, die alle vereinen wollte. Die alle gleich machen wollte, doch wir sind nicht gleich. Nicht du und nicht ich. Nicht ich und ein Ork und nicht ein Myrtaner und ein Varanter. Die Schönheit in dieser Welt wird durch ihre Verschiedenheit geprägt. Ein Bild bestehend aus einer Farbe, ist nicht schön. Sind wir alle gleich unter einem Himmel. Sind wir alle nur noch gut - verlieren wir uns und im Moment da wir dies erkennen, obsiegt die Natur und wir beginnen wieder anders zu werden. Das Chaos regierte schon immer. Nicht das von Beliar, sondern jenes der Natur in der er nur das Ende des Kreislaufes beschreibt. Gleichgewicht ist ein netter Gedanke von euch Wassermagiern, doch die Regeln des Lebens gibt die Natur vor und diese sind nicht schwarz, weiß und grau, sondern ein buntes Wechselspiel in dem wir lernen sollten zu leben und zu ändern was wir ändern können - nicht was nur die Götter schaffen. - Nun ich rede wohl so viel wie du, heh? Ich rate dir simpel, geh zurück zu deinen Leuten, ändere was und lebe. Lebe am besten so wie es das Waldvolk pflegt. Bewahre deine Heimat, bewahre deine Freunde, bewahre deine Familie und bewahre alles was dir Gutes tut. Mit diesem Gruß, einnern wir uns täglich daran und wir mögen nicht perfekt sein, aber unsere Gemeinschaft existiert länger als alle anderen und sah schon die Welt vor der großen Flut und nach ihr. Wir sahen die Wahrheit und nicht die Worte derer die sie beherrschen wollen. - Bewahre und denk darüber nach was ich sagte. Vielleicht ist es alles nur Blödsinn. Vielleicht hast du soeben auch dem leisen Flüstern der Blätter im Wind einmal zugehört. Ich muss Suzuran finden und schauen ob sie bewahrt werden muss. Bewahre!", wünschte Ornlu und erhob sich, ohne große freundschaftliche Gesten oder sonst etwas.
Geändert von Ornlu (22.05.2011 um 20:11 Uhr)
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Sumpflilie
Nachdem er endlich einen Namen für sein Pferd gefunden hatte, hatte er es wieder alleine gelassen und war nach Schwarzwasser geschlürft, auf der Suche nach Artifex, welcher ihn doch noch bei den Wächtern einweisen wollte. Leider fand er ihn nicht, weder am Schwarzmarkt, noch bei der Sumpflilie war er anzutreffen gewesen.
Vielleicht hatte er einfach zu viel zu tun... er ließ sich an einem Tisch in der Lilie nieder, wo er die Suche dann aufgeben hatte und bestellte sich bei der Wirtin Hooqua einen Krug Wasser und eine Suppe und verlor sich langsam in Gedanken.
Die Einweisung musste wohl bis Morgen warten, dachte er und wartete darauf, dass seine Suppe abkühlte.
So wie sein Blick gedankenverloren durch den Raum wanderte, wanderten seine Gedanken irgendwann zu Illdor. Er war immer noch nicht wieder aufgetaucht. So ein Dreck. Wo war dieser Herumtreiber nur? Konnte es sein, dass er tot war? Oder im Knast oder im Schoße irgendeiner süßen Braut?
Naja... jetzt hatte Dennik ja einen Job, einen Job, den er zwar nicht ganz so arg mochte, der ihn aber näher an das Waldvolk heran bringen würde und ihm außerdem Geld einbringen würde für die Zeit, welche er noch hier verbringen musste...
Sein Blick flog zur Tür, als diese geöffnet wurde und ein allzu bekanntes Gesicht herein marschierte. Rekhyt. Dennik winkte ihm und während er die Suppe ausschlürfte, setzte sich der Schweigsame zu ihm.
"Bewaaaaahre", meinte Dennik und nickte huldvoll, verdrehte dann aber grinsend die Augen und fragte: "Alles im Lot?"
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»Ein Schatz im Magen des Sumpfhais? Auf Ideen kommen diese Leute«, lachte die Deserteurin und streifte die Handschuhe ab.
Sie hatte es gerade geschafft, die Handschuhe Stroh- und Sandverlustfrei in der Tasche zu verstauen, da betrat Elderus die Taverne. Es schien draußen zu regnen, so war seine Umarmung recht feucht. Was Kea eher Sorgen bereitete war, dass er sie überhaupt umarmte, immerhin saß Faren direkt neben ihr. Sie legte eine Hand auf Farens Arm, um ihn zu besänftigen, wie sie es schon bei Ryu getan hatte.
»Von draußen gehört ... was war mit dem Sumpfhai mit Hut und diesem Tavik, weißt du etwas drüber?«, fragte Kea dazwischen, bevor Faren Gelegenheit zum Ausrasten bekam.
»Das mit Tavik, das war sooo«, lallte ein Mann von einem anderen Tisch lauthals zu ihnen.
»Danke, aber ich-«
Prompt wurde Kea unterbrochen: »Also der traf auf den Sumpfhai, und er hat den Schnaps verteidigt. N Braver Mann, der Tavik ...«
Kea setzte wieder an: »Vielen Dank, aber wir-«
»AUF TAVIK!«, grölte der Mann und hob seinen Becher, dann stürzte er seinen Schnaps runter. »Also, er hat noch gekämpft, aber der Sumpfhai, der hat ihn einfach runtergeschlungen, er musste nur gaaaaaaanz wenig kauen ... seitdem trägt der Sumpfhai einen Hut. Und Zwischen seinen Zähnen soll der Schlüssel zu Taviks Brennerei im Sumpf stecken ... das wär toll, wenn man den fände ...«
Damit stürzte der Mann noch eine Becher runter und sein Kopf knallte auf den Tisch, ehe er laut zu schnarchen begann.
»Oh ... «, murmelte die ehemalige Köchin der Faringer Orksöldner, die das bereits öfter gesehen hatte. »So viel zum Schatz im Sumpf ... aber Mama Hooqua wird die Vorräte in der Brauerei vielleicht gebrauchen können. Und wer weiß, was Tavik da noch so lagerte ...«
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Dennik war wieder da! Das war schön zu sehen und gleichzeitig erinnerte es Rekht daran, dass er mit seiner Magie weiter kommen musste. Diese Tatsache aber erst einmal außen vor lassend setzte er sich zu Dennik und grübelte über dessen Frage. Es war so eine typische Small- Talk Frage, aber was antworte man darauf? Irgendwelchen unnötigen Sachen, die für nichts wirklich bedeutsam waren, die den Schweigsamen nicht interessieren würden und die er deshalb auch nicht sagen würde. Schließlich beschloss er die Frage einfach zu übergehen und selber das Gespräch fortzusetzen. Für gewöhnlich hatte Dennik genügend Worte für sie beide.
"Bewahre! Schön dich zu sehen! Was hast du so getrieben? Und weißt du was von Illdor? Ich nicht!"
Dennik kam und ging, reiste zu dieser Taverne um... warum eigentlich? Um für das Waldvolk zu arbeiten? Oder eher um am Weg Leute zu überfallen? Warum auch immer, auf jeden Fall gelang es den beiden trotzdem sich immer mal wieder zu sehen, doch der dritte der Gruppe war seit seiner Nachricht wie vom Erdboden verschwunden. Langsam fragte sich auch der Schweigsame, ob man sich vielleicht doch Gedanken über ihn machen sollte.
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"Nein, ich habe auch nichts von ihm gehört... leider... verdammt, wenn er in ein paar Wochen nicht aufgetaucht ist, ich glaub, dann... naja ich weiß einfach nicht... ich weiß nicht, wie lange ich hier noch warten werde. Ich hab jetzt zwar einen Job hier, aber eben nur zur Überbrückung und wenn das mir irgendwann zu langweilig wird und so... irgendwann muss mal Schluss sein mit dem hier warten, oder?", meinte Dennik zum Thema Illdor. Schüttelte nur noch planlos und verzweifelt den Kopf und beantwortete dann die andere Frage seines Freundes, "Naja ich habe zuerst für das Waldvolk hier einen Auftrag erledigt und dann noch einen anderen Auftrag entgegengenommen und für das Erledigen das hier bekommen", begann der junge Dieb und zeigte Rekhyt aufgeregt die Spruchrollen. Illdor hatte er glücklicherweise wieder vergessen, das entnervte Gefühl war blanker Erregung und Nervosität gewichen, als er die Spruchrollen herauskramte aus seinen Taschen und sie Rekhyt entgegenhielt.
"Das sind Spruchrollen! Mit denen kann ich jeweils ein Skelett für kurze Zeit beschwören... das jedenfalls hat mir dieser komische Kauz von Alchemist erzählt, als er mir sie gegeben hat! Verdammt genial oder... nein, ich will keiner von diesen komischen Hexern werden, um Gottes Willen, aber einfach die Reine Vorstellung, dass ich so tun könnte, Lucia erschrecken, oder einfach bei Bedarf... das ist doch echt nicht schlecht, oder?", er packte sie wieder weg, hatte er doch Angst davor, dass sie kaputt gehen konnten, und fragte dann nach: "Und was hast du eigentlich getrieben? Du scheinst dich ja nicht zu langweilen, aber was du zum Zeitvertreib hier machst, weiß ich immer noch nicht, Aufträge für viel Geld erledigen, scheinst du ja nicht, aber was dann?"
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Wieder ein arbeitsreicher Tag im Garten. Beinahe war er fertig. Bei der Arbeit kamen Sennahoj Gedanken, wie man den Garten noch verbessern konnte. Eine Hütte wäre nicht übel. Pflanzenkundige, die in dem Garten arbeiteten, konnten, wenn es schon zu spät war, in diese Unterkunft einkehren und in Sicherheit ruhen. Die Idee nahm in Senna's Kopf Gestalt an.
Er war gerade auf dem Weg zur Sumpflilie, einfach um mal wieder Pause zu machen und weiter zu denken.
Als er das Gebäude betrat, war es, als liefe er gegen eine Wand. Der Qualm des Sumpfkrautes und die verbrauchte Luft war schlimmer als sonst.
Nach einer ruhigen Stelle suchend wanderte er durch das Lokal.
In einer Ecke sah er eine bekannte Person. Er schob sich zu ihr und begrüßte Hyperius. In der Ecke der Lilie war es ruhig und auch nicht so stickig wie im Rest. Hyperius hatte den erträglichsten Ort gefunden.
Senna fragte ob er sich setzten dürfte und als sein Gegenüber bejahte. Vor dem Kartenzeichner stand die übliche Tasse Tee und es lag ein Blatt Papier vor ihm. Er schrieb irgendwas.
Senna fragte zögerlich:"An was arbeitet ihr gerade?"
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In der Sumpflilie
Artifex saß gerade an der Bar der Sumpflilie und nippte an einem Humpen Bier aus den Fässern die Dennik fürs Waldvolk ergattert hatte. Als er dann einen kräftigen Zug hinter seine Gaumenbinde befördert hatte ließ er seinen Blick durch den Schankraum der Lilie wandern und entdeckte einige bekannte Gesichter. Schau an, der Faren is da und ist das Keala? ... ja in der Tat, wo die wohl nur gewesen sein mochte? Man hatte ja lange nichts von Ihr gehört, um Faren war's auch recht stille geworden. Ah, da ist ja auch Dennik und sicherlich ein alter Freund, so herzlich wie der mit dem umgeht und auf ihn einquasselt. Vielleicht will der Junge wohl eingewiesen werden dann. Arti hatte wahrlich nicht vergessen, dass Dennik noch in die Pflichten und Rechte der Wächter Tooshoos und damit des Waldvolks noch eingewiesen werden musste.
"AUF TAVIK!", grölte es dann vom Tische wo Faren und Keala gerade saßen und dann folgten noch ein paar Worte von wegen, dass dieser von einem Sumpfhai verschlungen worden sei und dieser stolzer Besitzer eines Huts und einen Schlüssel offenbar als Zahnersatz im Gebiss trug, der zu Taviks Brauerei gehören soll, ehe der Besoffene Gröler mit dem Gesicht voran auf die Tischplatte knallte und zu schnarchen anfing. Artifex entschloss sich den Taugenichts nach draußen zu befördern, einerseits damit die gute Mama Hooqua keinen Anlass zum Keifen hätte und andereseits damit er sich am Tische niederlassen könnte und das eventuell gar in Gesellschaft. Gesagt, getan, wenige Minuten später fand sich eine Bierleiche im strömenden Regen auf dem Vorbau von Mama Hooquas Taverne und der Jagdführer stand bei Denniks Tisch.
"Erwache Dennik, ich glaube es ist an der Zeit dich in deinen Pflichten und Rechten als Wächter einzuweisen, doch dazu wirst du mich begleiten müssen, denn ich spüre dass bald etwas passieren wird, wass dir die Gelegenheit geben wird einen praktischen Anschauungskurs für deine Rolle als Wächter mitverfolgen zu können.", meinte er an den jüngst beförderten Wächter, ehe er ein knappes Nicken an seinen Begleiter richtete und den Tisch verließ, um bei Keala und Faren seinen Platz einzunehmen.
"Erwachet, Faren, Keala," mit diesen Worten nickte der ehemalige Hüter des Glaubens den ehemaligen Deserteuren zu, ehe er fortfuhr, "na, was treibt euch dieser Tage herum? Hat man euch eigentlich schon in eure Rollen als Wächter des Waldvolkes eingewiesen?"
Mit diesen Worten lehnte sich Arti zurück und entnahm seinem Humpen Bier einen weiteren kräftigen Zug...
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In der Sumpflilie
"Aber... ich... wollte doch gar nicht... der Aufstand ging... doch nicht von mir aus... ich wollte.. doch bloß helfen und ...ähm..", waren die Worte des jungen Kartographen, die sich nur schwerlich in seinem Kopf ordnen ließen und die auch nicht den Weg über seine Lippen fanden, als Ornlu eine indirekte Anklage gegen Hyperius, wegen dessen Flucht aus Setarrif, erhob. Dies schmerzte ihn wirklich und das nicht, weil sein Gesprächspartner darauf abgezielt hatte, ihn zu treffen, sondern bloß mit seinen Äußerungen einen wunden Punkt erwischt hatte.
Dies auch deshalb weil die Äußerungen des Jägers ihm eine Diskrepanz zwischen dem aufzeigten, was er im Bezug auf die Magie hier in Schwarzwasser gesagt hatte und auf der anderen Seite seine eigenen Handlungen beobachtete. Mitleid und Mitgefühl waren zwar eine profanes Mittel, um mit Ereignissen aus der Vergangenheit umzugehen, doch diese veränderten die Zukunft nicht im Geringsten und genau das war bei dem Verhalten des Varanters, so wurde ihm nun letztendlich auch klar, festzustellen. Er geißelte sich selbst wegen eines Ereignisses aus der Vergangenheit und versuchte seine Schuld zu sühnen, statt lieber seine Kraft aufzuwenden, um die Zukunft zu verbessern. "Schnellen Schrittes nach vorne schreitend, fiel mir nicht auf, dass ich den Weg ging, den ich gekommen bin.", kam es nun leise murmelnd aus dem Mund des Teeliebhabers, bevor er sich einen großen Schluck des mittlerweile etwas kälteren Gebräus genehmigte, ehe er sich nach schenkte.
"Wenn ein Haus schlecht wird, hilft es nichts, wenn der Baumeister aller Herren Länder bereist und sich an jedem Ort auspeitscht und dort andere Häuser baut. Wenn er seinen Fehler gut machen will, dann muss er dort ein fantastisches Haus hinstellen, wo er versagte. An dem Ort, an dem ich log, wenn auch im Sinne der Gemeinschaft, sollte ich Wahrheit und Vernunft predigen, damit sie sehen, dass ich aus meinem Fehler lernte und die Kraft besitze, das Wort zu Ehren. Oh Adanos, ich danke dir für diese Erkenntnis, welche du mir durch Ornlu beschert hast.", sprudelte es förmlich aus ihm heraus, denn er musste nun Schwarzwasser verlassen und dorthin zurückkehren, wo er so still und heimlich geflohen war, um seinen Häschern und seiner Schuld auszuweichen.
Diese überhastete Abreise, die sich nun im Kopf des Baumeisters manifestierte, hatte dennoch zur Folge, dass er sich nicht von allen seiner neuen Bekannten würde verabschieden können, weshalb er sich eilig daran machte, Briefe an die unterschiedlichen Personen zu schreiben, die er hier kennengelernt hatte.
Dieses Treiben wurde erst dadurch unterbrochen, dass sich ein weiterer neuer Bekannter, Sennehoj, dem Tisch näherte und Platz nahm. Da sich der ehemalige Wassermagier auf das Schreiben konzentrierte, konnte er dem anderen keinen Tee einschenken, wies aber darauf hin, dass dieser es selbst tun könne, wenn er das Verlangen nach dem köstlichen Getränk verspüren sollte.
"Das, woran ich gerade arbeite, nennt sich ein Brief. Simpler als eine Karte, doch oft viel persönlicher, da er ein Unikat ist. Meine Karten sind dies zwar auch und sie kommen genauso von Herzen, aber dennoch hilft es niemandem, wenn ich plötzlich Details auf einer Karte auslasse, bloß damit diese einzigartiger wird. Ich schreibe nämlich den Leuten, die ich hier in Schwarzwasser kennengelernt habe, da ich plane möglichst schnell abzureisen und wohl nicht die Chance habe, mich von allen gebührend zu verabschieden. Aber sagt, wie geht es euch und wie läuft die Arbeit im Garten?", wollte der junge Kartograph wissen, als er für einen Moment das Schreiben unterbrach und sich dem anderen Mann und seiner Tasse Tee widmete.
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"Ihr reist ab? ...", erstaunt blickte er zu Hyperius. Er sah aufgelöster als sonst aus. Irgendwas schien ihn aus der sonst typischen Ruhe zu bringen. Der Pflanzenkundige nahm sich die Tasse Tee, die er sich eingegossen hatte und widmete sich den Fragen:
"Nun mir geht es gut, ich bin erfüllt von Stolz und Freude, das muss ich zugeben. Die Arbeit im Garten schreitet schnell vorran. Die Flächen sind schon beinahe fertig beflanzt. Aber, ich muss mich nach etwas erkundigen. Ich hatte vor kurzem die Idee eine Hütte dort zu platzieren. Nun ihr seit ein Baumeister, wie ich schon reichlich mitbekommen habe. Ich möchte euch nur fragen was ihr davon haltet."
Senna wollte seinen Bekannten keineswegs aufhalten, doch er fühlte sich irgendwie in der Aufgabe Hyperius ein wenig zu beruhigen. Die ganze Zeit, in der er ihn kannte und bei dem Aufbau des Gartens geholfen hatte, hatte Senna ihn noch nie so in Gedanken gesehen.
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