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    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    "Noch was.", fuhr Leyla schließlich fort, als er halbwegs verstanden und realisiert hatte, worum es ihr ging. "Wie du siehst hab ich auch meine Arme und Hände mit umschlungen. Das bedeutet, dass ich solange keine Magie wirken kann. Entweder lässt du mich also einfach hier stehen...oder...naja, du lässt dir etwas einfallen, wie du die Wurzeln los bekommst. Wehren werden sie sich nicht."
    Nun hatte sie doch mal mal Kraft für ein Grinsen, das lockerte die Szenerie ein wenig auf. Wirklich ablenken konnte es sie jedoch nicht. Sie hatte zuerst überlegt, ob sie sich die Augen zusätzlich verband, um dem Pfeil nicht entgegen blicken zu müssen, doch die damit verbundene Ungewissheit war einfach zu groß, als dass sie es ausgehalten hätte. Sie wollte sehen, was geschah, wissen, wie Thorwyn diese Situation anging.
    "Um das ganze vielleicht noch zu erklären...", begann sie dann noch einmal, als der Geliebte bereits Pfeil und Bogen ergriffen hatte. Ihre Stimme war nun bereits ein wenig zittrig. "Manchmal entscheiden nur winzige Unterschiede über Erfolg oder Misserfolg. Sowas hier mag nicht alltäglich sein, wird es hoffentlich auch niemals, aber es soll die verschiedenen Extreme, mit denen ich dich all die letzten Tage über konfrontiert habe, abrunden."
    Sie hatte noch eine Provokation auf den Lippen, ob er es sich womöglich nicht traute, doch befürchtete die Blonde, dass ihn das eventuell nur zusätzlich verunsicherte. Die Ablenkungen, mit denen er in dieser Situation kämpfen musste, waren allein schon enorm genug.
    Schließlich hob Thorwyn den Bogen und legte den Pfeil an die Sehne. Mit versteinerter Miene blickte Leyla der Spitze entgegen und spürte, wie sie zu zittern begann. Schweißausbrüche, überall. Sie durfte sich nicht bewegen, weder den Kopf, noch irgendein anderes Körperteil. Einfach starr stehen bleiben, die Angstkrämpfe ignorieren, die Augen irgendwie offen halten. Jeden Moment war es vorbei...ihr Atem stockte.

  2. Beiträge anzeigen #182
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    Kialar ist offline
    Kialar hatte eine seltsame Nacht und einen nicht minder seltsamen Tag der Wanderung hinter sich. Woran das lag konnte er an einem Namen festmachen: Arev nyd Feran. Der Spielmann, der ihn gestern so ungeschickt überfallen hatte und mit dem er über Nacht in einem Lager geblieben war, hatte sich kurzerhand entschlossen, die kleine Episode mit dem Novizen in endlosen Ergüssen seiner eigenen Kunst des Singsangs zu verarbeiten und war natürlich vollkommen begeistert von seiner eigenen Idee. Das Arev dabei log, das sich die Balken bogen, schien ihn nicht zu stören und so wurde aus dem eigentlich allein umherziehenden Novizen eine ganze Schar an Pilgern Innos’, aus dem simplen Straßenrand eine sagenumwobene Schlucht und Arev selbst…nunja, der Spielmann sang ohne Scham über seine Schönheit und die wunderbaren Reime, die er fabrizierte. So reimte dieser über seine eigenen Reime und sang über seine Gesangskunst derart ausgiebig, dass sich der Wüstensohn nur wundern konnte.
    Ruhig war seine Nacht somit nicht verlaufen, aber immerhin war dieses unheimliche Gefühl der Vorahnung verschwunden, wenngleich Kialar nicht wusste, ob es an dem grässlichen Gesang des Sängers lag oder einfach daran, weil die Gefahr – welchen Ursprunges auch immer – tatsächlich vorüber war.
    Den ganzen regnerischen Tag wurde er also von Arev begleitet und wurde was seine Geduld betraf hart auf die Probe gestellt.

    „Es ist wunderbar, meine Blockade ist vorüber und es sprießen endlich wieder die Ideen. Zeit aus dieser muffigen Kleidung herauszuschlüpfen und mich neu herzurichten, Zeit in neue Schänke gehen und die Menschen zu betören…wie meintest du noch mal möchtest du mich in die Stadt schmuggeln?“ Arev schien die Frage nur nebenbei zu stellen, so als ob sie schon darüber geredet hätten.
    „Wie bitte? Äh, gar nicht…ich möchte unbehelligt in die Stadt kommen!“, erwiderte Kialar.
    „Unbehelligt, das ich nicht lache, ha-ha! In dieser Welt geht gar nichts unbehelligt. An einem Tag singt man noch in den schönsten Tavernen, im nächsten fliegt man aus die Stadt…aber wir müssen wirklich über die Strategie reden.“
    „Es gibt aber keine Strategie…ich werde einfach durch das Tor gehen.“
    „Wir könnten über die Mauer klettern…ich meine, du müsstest mir natürlich helfen, meine Hände sind mein höchstes Gut, aber sobald wir…!“
    „Warum sollte ich das tun…ICH werde ja nicht gesucht.“
    „A-ha, da hilft man einem Fremden in der Not und das ist der Dank…“ Arevs Stimme wurde plötzlich wehleidig. „…aus zwei wurde ein ruhmreicher Trupp, sie durchstanden so manches und erlebten so einiges, doch bei der ersten Gefahr fällt alles auseinander und plötzlich ist jeder Einzelne auf sich alleine gestellt! Die Welt ist ein Graus, mein Leben ist aus…“
    Kialar unterdrückte ein Grinsen und gab auf. „Ist ja gut, das werden wir schon hinkriegen, keine Sorge…“

    …und so näherten sich die Stadttore Setarrifs unaufhörlich. Mit jedem Schritt wurde der Spielmann hinter ihm nervöser, fing immer mehr an zu zappeln und murmelte irgendwelche Verse vor sich her, sodass ihn Kialar zur Vernunft bringen musste, damit sie nicht auffielen.
    „Hm, was haben wir denn hier? Gehört ihr zusammen?“, fragte die Wache mit seiner seltsam geschwungenen Hellebarde.
    „Ja.“, sagte Kialar.
    „Gut mit dem zerlumpten Kerl, der sich da hinter dir verkriecht ist eh alles in Ordnung oder?“
    „Er ist zum ersten Mal in einer Stadt und dazu ein wenig einfältig.“, erwiderte Kialar und wandte sich dann mit einer betont lauten Stimme an Arev. „KEINE SORGE, ES IST ALLES IN ORDNUNG, WIR SIND NUN DA.“
    Die Wache winkte sie hinein und der Wüstensohn betrat mit Arev im Schlepptau die Stadt Setarrif.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Thorwyn war immer noch unsicher. Immerhin sollte er hier einen potentiell tödlichen Pfeil auf eine Frucht abschießen, die auf dem Kopf seiner Geliebten ruhte. Probehalber hob er den Bogen und spannte die Sehne. Seine Hände zitterten und er nahm die Waffe wieder herunter, starrte Leyla an, die dort an dem Baumstamm stand, umschlungen von den Ranken, die eine Flucht oder eine ausweichende Bewegung kaum zuließen. Sollte er …?
    Er wandte sich ab, sah aufs Meer hinaus und atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Was ging in Leylas Kopf vor? Eine müßige Frage, er wusste ja nicht einmal, was genau in ihm selbst vor sich ging. Wieder griff Thorwyn zum Bogen, nahm auch den Pfeil zur Hand, legte an und zielte. Er konnte treffen, das wusste er. Er hatte schon oft auf eine solche Entfernung getroffen, verfehlte inzwischen sehr selten das Ziel. Sehr selten. Zu oft.
    Langsam senkte der Jäger die Waffe. Waffe. Dann riss er sie wieder nach oben, spannte und ließ die Sehne los. Schnell schoss der Pfeil davon, entfernte sich immer weiter … hinauf in den Himmel, auf den Thorwyn den Bogen gerichtet hatte. Wo der Pfeil herunterkam, interessierte ihn nicht, er ließ die Waffe fallen und stapfte kopfschüttelnd auf Leyla zu.
    „Nein“, kam er jeglichen Worten ihrerseits zuvor. „Das geht nicht. Es ist … nicht richtig.“ Jetzt hatte er sie erreicht, warf die Frucht beiseite, nahm den Kopf der Geliebten zwischen die Hände und setzte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich könnte es, aber … es wäre möglich, vielleicht, dass ich dich … dass ich dich treffe … ich dich …“ Er konnte es nicht einmal aussprechen, dieses eine Wort. Tödlich. „Unwahrscheinlich, aber … das reicht. Das ist es nicht wert, auch wenn das Risiko unendlich klein ist. Leyla, du … du bedeutest mir alles, ich würde sterben, wenn dir etwas passiert. Ich kann das nicht. Wenn das alles eine richtige Situation wäre, vielleicht. Aber nicht bloß zur Übung. Das ist es nicht wert. Ich liebe dich so sehr … das ist es nicht wert.“

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    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Laut atmend schloss sie die Augen und ließ seinen Kuss wirken. Ganz langsam wich die Unsicherheit aus ihren Gliedern, die Anspannung aus ihrem Körper. Sie wäre vermutlich in sich zusammen gesackt, wenn sie könnte, nun aber musste sie mit den zitternden Knien kämpfen. Seine Entscheidung akzeptierte sie allemal.
    "Es ist in Ordnung.", flüsterte sie mit noch immer schwacher Stimme. "Du bist auch so ein guter Schütze, der beste, ein Meisterschütze. So viele Schwierigkeiten...so viele Hindernisse...du hast all diese Herausforderungen angenommen...sie grandios absolviert. Ich weiß nicht, was ich dich noch üben lassen könnte. Das ginge wohl selbst über meinen Horizont hinaus."
    Belustigt stieß sie Luft durch die Nase aus. Das klang nun so, als war sie eine absolute Meisterschützin. Sie mochte gut sein, doch wenn sie Thorwyns Fortschritte so wirklich überdachte, dann war er inzwischen vermutlich besser. Motivierter. Konzentrierter. Wie sie wohl reagiert hätte? In dieser Situation, bei diesem Anblick. Dass er dabei doch so ruhig geblieben war, wie er sich gerade gab.
    "Nimm es als Ratschlag, der dir deine Grenzen aufweist. Es mag möglich sein, aber hat man auch den Mut dazu? Danke Thorwyn. Ich glaube...du hast mir damit...viele...viele"
    Seufzen. Nun fehlten ihr die Worte. Aber war es überhaupt noch nötig, weiter darüber zu sprechen? War es überhaupt wert, weiter darüber nachzudenken? So etwas wie Vorwürfe machten sich in ihr bemerkbar, war sie etwa zu weit gegangen? Hatte sie es eventuell sogar verdient, dass er sie nun hier stehen ließ? Sollte sie noch etwas zu diesem Fehler sagen?
    Langsam hob Leyla den Kopf, der zuvor unbemerkt den Blick verlegen zu Boden gerichtet hatte. Sie sah dort den Mann vor sich, den sie über alles liebte. Und seine strahlenden Augen verdrängten nun jegliche Sorge in ihr.
    "Danke einfach..."
    Irgendwie fand sie nun ihr Lächeln wieder, ein ganz liebreizendes sogar, ganz ohne Ängste, vollkommen unvoreingenommen. Eher neugierig...und überglücklich.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    „Mmh“, murmelte Thorwyn. „Ja … klar, alles in Ordnung.“ Ein schwaches Lächeln, dann trat er noch näher an Leyla heran, ganz nah, und umarmte sie, so wie das bei den von ihr selbst beschworenen Fesseln überhaupt möglich war. Eine ganze Weile stand er dann schweigend da, nahm intensiv den Geruch war, den die Geliebte verströmte. Er war salzig, so wie Meerwasser, oder eher wie Schweiß. Sicher war sie auch furchtbar nervös gewesen in diesen entscheidenden Momenten, die nun zum Glück vorüber waren.
    Schließlich, als der Jäger das eben Geschehene sehr lange im Kopf herumgewälzt, verarbeitet, überdacht und am Ende beiseite geschoben hatte – nicht um zu vergessen, aber um es als vergangen anzusehen, wie es eben war – löste er sich wieder von Leylas Hals und lächelte sie nun auch liebevoll an, während sich beinahe wie von selbst seine Hand hob, um sanft ihre Wange zu streicheln. „Ich liebe dich ja auch so sehr“, sagte er noch, ohne genau zu wissen, woran diese Worte anschlossen, und gab der Geliebten einen Kuss auf die Lippen.
    Langsam ließ er jetzt die Hand sinken, ohne sie dabei von Leyla zu lösen, streichelnd fuhr sie vielmehr über über den Körper, die Schultern, die Brust, über die Ranke hinweg und über den Bauch, den Thorwyn kurz krabbelte, ohne jedoch lange zu kitzeln. Davon hatten sie beide wohl vorerst genug bekommen. „Hm … was jetzt“, fragte er sich nachdenklich und ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. Ein wenig zupfte er an der Ranke, die sich allerdings kaum bewegte. „Eigentlich müsste ich dich jetzt stehenlassen, das war immerhin eine ziemlich gemeine und belastende Sache und so. Aber vielleicht auch nicht … oder du bekommst wenigstens was zu essen … oder“, das Lächeln verbreiterte sich kurz, „etwas Anderes. Ich glaube“, fuhr der Jäger dann fort, als er sah, dass Leyla sich nun auch wieder der fröhlichen Seite dieser Situation zuwandte, „ich muss ein wenig darüber nachdenken. Bis nachher.“

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    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Und da waren sie wieder, die Zärtlichkeiten, die ein angenehmes Gefühl in ihr erzeugten. Sogar eine kleine Gänsehaut, die langsam an ihrem Körper hinunter kroch und damit seinen Fingern folgte, die sanft auf ihr gestrichen hatten. Kurz noch erinnerte er sie daran, wie es war, wehrlos gekitzelt zu werden, doch für mehr als ein kurzes Jauchzen genügte es nicht. Und dann ging er, ließ sie zurück in der Misere, in die sie sich selbst gebracht hatte. Es war also doch ein Fehler gewesen. Nun hier allein zu sein, in der aufkommenden Dunkelheit, vollkommen unbekleidet, nicht in der Lage, auch nur eine größere Bewegung zu tun, das hatte sie wohl absolut verdient. Das Zittern in ihren Beinen meldete sich derweil wieder, ob vor Kälte oder weil sie wieder an die Situation zurückdenken musste, das wusste Leyla nicht so recht. Sie spürte lediglich, dass es mit der Zeit schmerzlich wurde, wie sie zu verkrampfen begann und irgendwie um eine bequemere Position rang, doch die Wurzeln hinderten sie daran. Fehlte nur noch, dass sie die mit Dornen ausgestattet hätte, dann würde jeder Ansatz einer Bewegung umso schmerzhaftere Folgen haben. Andererseits, so erkannte sie nun, brauchte sie offenbar ein derartiges Gefühl, solch eine Strafe, um zu lernen. Um künftig vorher einschätzen zu können, was zu weit ging und was nicht.
    Seufzen. Das Zittern weitete sich derweil auf ihren gesamten Körper aus, nun aber definitiv vor Kälte. Müde spähte sie über den dunklen Strand, die wenigen Sterne und das schwache Licht der abnehmenden Mondsichel ließ sie kaum etwas erkennen. War er noch irgendwo? Plante er womöglich noch etwas Gemeines, um sie schließlich zu erlösen? Oder ließ er sie einfach hier übernachten, um ihr alle Zeit zu geben, über diese Sache nachzudenken? Wie sollte sie das wieder gut machen? Konnte sie das überhaupt?
    "Thorwyn?!"
    Es war ein sehr jämmerliches Rufen, schwach und getrieben von Angst. Angst, dass er eventuell gar nicht wieder kam.
    Und zumindest zeitnah geschah nichts, weshalb sie enttäuscht den Kopf hängen ließ. Vielleicht fand sie ja irgendwie Schlaf in dieser Haltung.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    In Gedanken versunken schlenderte Thorwyn über den Strand in Richtung des Lagers, das er und Leyla dort aufgeschlagen hatten. Vor wie vielen Tagen? Er wusste es gar nicht, aber es fühlte sich beinahe nach etlichen Wochen an, so viel, wie seitdem geschehen war. Ebenso wusste er nicht genau, wie lange er die Geliebte tatsächlich an ihrem Baum stehenlassen wollte, das würde er wohl schnell bei seiner Rückkehr entscheiden. Aber das Lager hatte er auf jeden Fall aufsuchen müssen, denn um mit den Ranken fertig zu werden, brauchte er schließlich ein Messer, und das hatte er nicht dabeigehabt. Was machte Leyla auch für Sachen …
    Hm, dachte er, als er das Messer gefunden hatte, und drehte es ein wenig zwischen den Fingern, dabei all den herumliegenden Kram inmitten von aufgewühltem Sand betrachtend. Ja, so mache ich das. Kurzerhand suchte Thorwyn alles zusammen, was er in der Umgebung finden konnte – abgesehen natürlich von einigen hundert Wagenladungen Sand – und machte sich daran, das ganze Gepäck möglichst platzsparend zu verstauen. Ein Teil davon landete dann auf seinem Rücken, den Rest klemmte er sich unter den Arm oder schleifte ihn hinter sich her. Zurückblieb nur ein Y aus Kieselsteinen im Sand.
    Einen Bogen schlagend gelangte der Jäger danach in den Wald, huschte möglichst lautlos durch das Unterholz und kam am Ende einige Schritte hinter Leylas Baum zum Stehen. Vorsichtig breitete er anschließend die Felle auf dem Boden aus, holte noch die Nahrungsmittel heraus und legte sie dazu. Leyla rief etwas, und der Klang ihrer Stimme überzeugte Thorwyn schnell davon, dass sie dort nicht lange bleiben durfte. Ein paar Schritte brachten ihn hinüber zu dem Baumstamm, das Messer in seiner Hand blitzte auf und sauste dann auf die Ranken hinab, die die Geliebte an das Holz fesselten. Ein überraschter Laut kam von der anderen Seite, und schon trat der Jäger zu ihr.
    „Bittesehr“, sagte er fröhlich und deutete in Richtung des neuen Lagers. „Da du dich nicht bewegen wolltest, musste das Bett leider zu dir kommen. Und es ist immer noch genug Platz für zwei und eine ordentliche Mahlzeit.“

  8. Beiträge anzeigen #188
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Kaum hatte sie die Augen eine Weile geschlossen und versucht, die wenigen Geräusche der Nacht auszublenden, um Ruhe zu finden, da tauchten Bilder vor ihrem inneren Auge auf. Der Pfeil, wie er von seinen Fingern an der Sehne gehalten wurde, die Spitze, wie sie auf ihren Kopf zeigte. Auge in Auge mit der lebensgefährlichen Bedrohung, eine falsche Bewegung und...
    Ein verängstigter Aufschrei. Erschrocken schlug sie die Augen auf, der Körper inzwischen getränkt von Schweiß, der sie die Kälte der Nacht nur noch deutlicher spüren ließ. Plötzlich tauchte Thorwyn vor ihr auf, er sagte sogar etwas, doch sie nahm es nicht wahr, glaubte erneut an eine Einbildung. Anstatt aber wieder schweißgebadet die Dunkelheit um sich herum zu erblicken, wich mit einem Mal der Druck von ihrem Oberkörper, genau wie von ihren Waden. Er war keine Einbildung, er war echt, genau wie das Messer in seinen Händen, das zuerst die Ranke um ihre Arme zerschnitten hatte, ehe es auch die restlichen Fesseln löste.
    Ihr fehlte jedoch die Kraft, sich länger auf den Beinen zu halten, die Schmerzen und Krämpfe holten sie nun ein, wurden ihr bewusster denn je, schwankend löste Leyla sich von dem Baum, taumelte zwei, drei ziellose Schritte voran und fiel dann...in seine Arme.
    "Thorwyn?", erkundigte sie sich nach den Händen, die ihr nun unter die Arme griffen und sie so gut es ging durch den Sand zerrten, ehe sie die Blonde sanft auf weiches Fell betteten. Ein zweites Fell wurde auf ihren Körper gelegt, wärmte sie ein wenig, doch das Zucken in ihren Muskeln hielt an, ließ sie keine rechte Konzentration fassen. Nur für ein paar Worte war noch Kraft. "Danke...ich...liebe dich...so sehr..."
    Neuerlichen Druck spürte sie dann auf ihrem Gesicht, zärtliche Küsse, wie sie irgendwann feststellte, sie versuchte sie zu erwidern, doch er war schneller, fand immer neue Orte, die zu erreichen sie im Moment nicht fähig war. Die Wärme, die er auf diese Weise in ihren Körper leitete, entlockten ihr jedoch ein zufriedenes Murmeln, während in ihrer Vorstellung Bilder der letzten Tage auftauchten. Von den wohl schönsten Momenten ihres Lebens.

  9. Beiträge anzeigen #189
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    "So...schööön...so schööön..."
    Ein genüssliches Empfinden, sanft, voller Zärtlichkeit, liebevoll. Sie wollte mehr, doch der Verursacher verschwand nun aus ihrem Blickfeld, die Kraft, ihn zu verfolgen, fand sie nicht.
    Dunkelheit. Schweigen. Nein, irgendwo in der Ferne waren Geräusche. Meeresrauschen, Vögel, Knistern des Feuers. Benommen schlug sie die Augen auf, blinzelte einige Male aufgrund der plötzlichen Helligkeit. Sie war am Strand, der strahlende Sonnenschein begann sie zu wärmen, verführerische Gerüche regten ihren Appetit an.
    "Thorwyn?"
    Sie rollte herum, stöhnte leise unter der damit verbunden Anstrengung, ehe sie den Geliebten verträumt am Feuer sitzen sah. Wie lange hatte sie geschlafen? Offenbar viel zu lange, wenn er bereits wach war. Wieder stöhnte sie leise, schob die Arme langsam unter dem wärmenden Fell hervor und streckte sich. Das Lächeln, das sie daraufhin bei ihm erkannte, machte ihr verständlich, dass er sie gehört hatte. Er schien Essen zu machen. Beschwerlich setzte sie sich auf, die Müdigkeit wollte nicht so recht aus ihren Gliedern und erst recht nicht aus ihrem Gesicht weichen.
    "Was ist...geschehen? Wieso...wie lange...?"
    Eine Geste bedeutete ihr, dass sie ruhig sein sollte, nicht aufdringlich, eher mit einem erneuten Lächeln verbunden. Doch anstatt sie umgehend aufzuklären, schob er ihr eine Schale mit Früchten herüber, die sie zuerst fragend betrachtete, dann aber doch zugriff, um einige Beeren in ihrem Rachen verschwinden zu lassen.
    "Danke...", murmelte sie noch mit vollem Mund und musste nun auch lächeln. Was hier vor sich ging, verstand sie aber trotzdem noch nicht recht.

  10. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #190
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Leyla schien wirklich ziemlich erschöpft zu sein, offenbar war der vergangene Abend für sie anstrengender gewesen als Thorwyn zuerst geglaubt hatte. Vielleicht hätte sie die Idee mit der Frucht auf ihrem Kopf lieber für sich behalten sollen, aber nun war es einmal geschehen, negative Konsequenzen hatte es allerdings praktisch nicht gegeben, und so war das Thema abgehakt. Jetzt beschäftigte der Jäger sich daher lieber damit, die Geliebte wieder auf die Beine zu bekommen, damit sie weitermachen konnten, womit auch immer.
    „War wohl einfach ein wenig anstrengend“, antwortete er nach einer Weile nebenbei und betrachtete prüfend das Fleisch, das er vor sich hatte. „Also hast du lange geschlafen, wie man das eben macht. Glaub mir, damit kenne ich mich aus“, fügte er dann grinsend hinzu und nahm zufrieden die Mahlzeit vom Feuer.
    „So … das sieht doch gut aus“, urteilte Thorwyn mit Kennermiene, auch wenn er die eher zu Unrecht trug. Er konnte ja kaum eine handvoll Gewürze aufzählen, mit denen man sein Fleisch bearbeiten konnte. „Alles bestens, nicht nur das Essen … da, nimm.“ Nachdenklich nahm auch er etwas in den Mund und kaute darauf herum, während er überlegte, was sie danach machen könnten. Leylas Worten zufolge gab es ja eigentlich nicht mehr viel, was sie ihm überhaupt zeigen konnte, jedenfalls was den Umgang mit dem Bogen betraf.
    „Sag mal“, begann der Jäger daher wieder etwas zögerlich, „da ich ja jetzt der beste Schütze der Welt bin und einem vorbeifliegenden Drachen ein Auge ausschießen könnte … hast du noch was vor hier? Oder willst du dann nach Thorniara? Und weiter nach Khorinis, wegen dieser Sache …“

  11. Beiträge anzeigen #191
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Etwas gierig nahm sie das frisch gebratene Fleisch entgegen und biss sofort hinein, genauso schnell war es aber auch wieder aus dem Mund draußen.
    "Ja, hervorragend...", urteilte sie verlegen lächelnd und erntete dafür einen spottenden Blick des Geliebten. Vorsichtig pustete sie daher ein wenig und biss nochmals hinein, dann aber deutlich behutsamer. "Wow...klasse. Wie lange bist du schon zugange?" Augenzwinkern. "Meisterschütze, Meisterkoch...was kommt als nächstes? Achja, Speermeister! Oder lieber erstmal...bester Liebhaber der Welt? Nein!", sie schüttelte energisch den Kopf. "Das bist du ja schon." Strahlendes, hochzufriedenes Lächeln, dann nahm sie erneut einen Bissen und genoss das köstliche Mahl. So hoch wie die Sonne stand, war es für Mittagessen garantiert schon an der Zeit, wenn nicht für mehr. Geschlafen hatte sie also offensichtlich sehr lange. Seltsamerweise...oder eher glücklicherweise ohne irgendwelche Alpträume oder Schlimmeres. Tief und fest musste sie weg gewesen sein und das gleich doppelt so lange, wie Thorwyn, der schließlich noch Zeit zum Essen machen gefunden hatte. Und vielleicht für mehr? Sie hatte sich noch gar nicht richtig umgeschaut. Aber das konnte wohl auch warten, wenn er noch etwas plante, dann würde er damit schon herausrücken.
    "Also wir könnten vielleicht noch mal ins Meer gehen. Oder ich zumindest. Wer weiß, was uns in Thorniara erwartet. So einen Ort wie das Kastell finden wir sicherlich nicht so schnell wieder, also nutze ich lieber die gute Gelegenheit hier. Und danach...keine Ahnung. Proviant haben wir genug, Gepäck inzwischen auch viel zu viel, es wird Zeit, wieder mal eine Stadt zu sehen. Wenn du also keine Pläne mehr hast, was man hier noch machen könnten...dann sollten wir morgen aufbrechen. Oder übermorgen. Oder wann auch immer es uns danach steht. Schlafen scheint ja schließlich doch eine recht praktikable Beschäftigung zu sein. Auf Khorinis möchte ich nicht so lange in der Wildnis unterwegs sein, dort gibt es mehr, als nur einige klauende Affen."
    Das Eine oder Andere hatte sie ihm ja bereits vor einigen Tagen erzählt.

  12. Beiträge anzeigen #192
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Kurz nach Setarrif

    Langsam wurde die Suche nach diesem Mani etwas nervig und zugleich sehr beschwerlich. Der Glatzkopf hatte auf die Beschreibung von dem Informanten vielleicht eine Handvoll Leute gefunden. Und alle verneinten, als Rethus sie mit Mani ansprechen wollte. Um ehrlich zu sein, sahen sie nicht ganz nach dem Bild aus, das ihm gegeben wurde, aber bessere fand er nicht.
    Der Mantelträger wollte seine Suche bereits aufgeben. Seine Beine führten ihn zu einer Taverne, wo er sich ein Bier genehmigen wollte und einen Plan für Morgen auf zu stellen, um Mani doch noch zu finden. Doch dieser Plan würde sich sowieso schon zeitig als sinnlos herausstellen. Wie sollte man in solch einer riesigen Stadt einen bestimmten Mann finden?

    Seine Hand langte nach der Tür einer Taverne, da wurde Aufmerksamkeit von einer Truppe bewaffneter Männer angezogen. Es schien beinahe so, als würden sie ein paar Männer eskortieren… Männer mit den Abzeichen des Königs.
    Rethus hob die Augenbrauen. Gab es Stress zwischen Setarrif und Thorniara? Der Mantelträger zuckte mit den Schultern. Sollte es ihm doch egal sein. Aber dann wurde er auf den Mann aufmerksam, der den Tross anführte. Seine Gesichtszüge waren anders als die der restlichen Männer. Er wirkte grob, robust und als hätte er eine Menge harte Winter erlebt. Ein Nordmann vom Festland?
    „Na ja, ein Versuch ist es wert“, sprach Rethus zu sich selbst, immerhin wäre dann dies der erste, den er je in Setarrif zu Gesicht bekommen hatte.
    Die Eskorte bewegte sich zum Nordtor, wo ein Wachmann und noch eine Gestalt warteten… Letzterer zog die Aufmerksamkeit von Rethus auf sich. Der Mann grüßte den Führer der Eskorte und machte anscheinend Anstalten, der Gruppe zu folgen… groß… muskulös… blond…
    Der erste Mann in Setarrif, auf dem alle Hinweise zutreffen. Wenn das jetzt nicht Mani war, wollte Rethus die ganze Sache aufgeben. Er begab sich auf der Stelle zu dem Mann, welcher der Eskorte aufschloss.

    „Kann ich kurz stören?“ sprach der Glatzkopf den Mann an. „Ich bin auf der Suche nach einem Mann namens Mani, dessen Beschreibung auf deiner Erscheinung zutrifft. Bin ich bei dir richtig?“

  13. Beiträge anzeigen #193
    Into the Crypt  Avatar von Mani
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    Mani ist offline
    Und da stand er nun. Ein durchschnittlich großer Mann der durch seinen schwarzen Mantel auffiel. Insgesamt strahlte er eine dunkle Aura aus. Alles an ihm war schwarz. Es gibt ja Leute denen es gefällt und der müsste dazugehören. Dieser schwarze Mann suchte also nach Mani. Der Nordmann bestätigte, dass er die gesuchte Person sei. Der Fremde fragte noch nach Dennik.....Dennik. Nachdem der Söldner diesen Namen hörte zog eine Welle des Zorns in ihm auf. Dieser Idiot hat ihm das Geld nicht gegeben. Dieser Arsch hat sein Essen ohne zu fragen weggenommen.

    "Oh ja ich kenn Dennik. Er ist ein kompletter Idiot. Der Typ war mal ein Dieb, hat ein Setarrif einiges Häuser ausgeräumt, bis er und seine zwei Kumpanen erwischt wurde. So flohen sie bis ich und Sir Scorpion, der ist ebenfalls ein Arsch, die drei aufgeschnappt haben. Zu guter letzte haben sie mein Essen weggefressen ohne zu fragen. Sie versprachen mir das Essen zu bezahlen, aber bekommen habe ich es nie. War ja logisch"

    Der Nordmann machte eine kurze Pause und holte wieder Luft. Ihm war nicht ganz klar, was der Fremde von Dennik eigentlich wollte.

    "Dann sind wir irgendwie nach Tooshoo gekommen. Dort haben sich unsere Wege getrennt und ich hoffe unsere Wege werden sich nie wieder kreuzen. Wer bist du eigentlich und was hast du mit Dennik zu schaffen?" fragte er den schwarzen Mann.

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    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Endlich, er hatte Mani gefunden. Auf den Informanten war Verlass. Das galt auch für Mani, denn der Kerl schien Dennik tatsächlich zu kennen… nur zu gut, wie es sich herausstellte. Der Blonde erzählte dem Glatzkopf davon, dass Dennik in Setarrif einige Einbrüche gemacht hatte und anschließend geflohen sei… nach Tooshoo wie es sich herausstellte. Wie es ausschaute, würde der Mantelträger schneller an den Ort zurückkehren, als ihm lieb war.
    Dennik schnorrte auch bei Mani, wie es sich herausstellte: Nahm einfach den Proviant von Mani und versprach Gegenleistung, was letztendlich zur leeren Versprechung wurde.
    „Das klingt nach Dennik“, sagte Rethus direkt heraus, während seine Stimme wahrscheinlich nicht minder zornig klang wie die von Mani. Jetzt wollte der Blonde auch noch wissen, wieso Rethus das alles wissen wollte. Na gut, ein Feind des Feindes, war angeblich ein Freund. Also konnte der Glatzkopf Mani von seinem Auftrag erzählen.
    „Ich bin Dennik erstmals in Vengard auf dem Festland begegnet. Damals haben ihn die Paladine in Varant aussetzen wollen, weil er auch in der Metropole des Königs viel Unheil gestiftet hatte. Beim nächsten Mal traf ich in Bakaresh auf Dennik, wo er sich auf einen Diebesauftrag von einem korrupten Geschäftsmann namens Elster einließ.“ Mani verzog das Gesicht. „Elster… ich weiß, ein beschissener Name. Jedenfalls wurde ich in den Auftrag mit reingezogen: Einen Kelch aus dem Kastell der Schwarzmagier klauen, was natürlich fürchterlich schief lief. So etwas Fürchterliches wie dort, habe ich noch nie in meinem Leben erlebt. Nach der Schlacht in Bakaresh, die vom König eingenommen wurde, traf ich hier auf Argaan auf Elster persönlich.
    Was mich jetzt zu Dennik führt?“ Rethus atmete tief durch. „Ich soll ihn für Elster umlegen, weil er den Deal nicht eingehalten hatte. Außerdem habe ich ja auch ein persönliches Problem mit ihm. Scheinbar bist du jetzt schon der Dritte. Und du kannst gewiss sein, deine Informationen helfen mir gewaltig, um an dem Fall weiter arbeiten zu können.“

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    Into the Crypt  Avatar von Mani
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    Mani ist offline
    Obwohl ihm der Typ nicht geheuer war, war er Mani sympatisch. Generell war jeder, der gegen Dennik war ein Freund des Söldners. Der Glatzkopf sprach davon, wie er Dennik zum ersten Mal getroffen hat. Dieser hat in Vengard schon ziemlichen Ärger gemacht. Hätte ich ihn damals in Vengard getroffen hätte ich ihn sofort abgemurkst. Da hätte sich dann kein Typ á la Scorp eingemischt. Verdammt. Danach hat er einen Auftrag von so einem fetten Händler mit dem hässlichen Namen Elster angenommen. Einen Kelch sollte er aus dem Kastell der Schwarzmagier stehlen. Ach......Jetzt wird mir so einiges klar. Darum wurde Dennik so nervös, als wir das Zuhause der Schwarzmagier in der Ferne sahen. Haha der Idiot. Am liebsten hätte ich ihn da schnurstracks hingeschickt.

    "Bakaresh sagst du? Das war eine Schlacht das kann ich dir sagen. Ich habe da live mitgemischt. Kurioserweiße für den König. General Lee hat mit dem so einen Vertrag ausgehandelt, aber die Zeiten sind vorbei. Es ist ein neuer König am Thron und wir arbeiten für König Ethorn der wesentlich besser zahlt." teilte der Nordmann seinen Gegenüber mit.

    Dieser erzählte dann von seinem Treffen mit Elster persönlich. Dieser gab ihm den Auftrag Dennik zu töten. Währendessen zündete sich Mani einen Krautstängel an, zog erstmal an dem und hauchte den Rauch aus.

    "Am liebsten würde ich dir ja helfen, aber ich will erstmal ein wenig in Setarrif bleiben. Tooshoo kann mir noch eine Weile gestohlen bleiben. Wie bist du eigentlich an die ganzen Informationen gekommen? Und wie heißt du eigentlich?"

  16. Beiträge anzeigen #196
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    „Mein Name ist Rethus“, stellte sich der Glatzkopf vor. Sein Name war eher unbekannt, deshalb konnte er ihn auch einfach so weitergeben. Nur bei Innoslern musste er aufpassen. Es kraulte ein komisches Gefühl in Rethus‘ Magen, als er mitbekam, dass Mani auf der Seite des Königs gekämpft hatte, als die Schlacht in Bakaresh tobte. Der Mantelträger hatte damals für die Assassinen gekämpft, weil jeder Sympathisant des Königs ein Feind in seinen Augen war. Zum Glück traf er in Bakaresh nicht auf sein Gegenüber. Vielleicht lebte dann einer von ihnen beiden heute nicht mehr… zum Glück war dies nicht geschehen. Aber Rethus wollte auch Mani nicht sagen, dass er auf der anderen Seite stand. Der gute Kontakt sollte jetzt nicht abreißen, wobei er heute auf an Ethorns Seite stand.
    Rethus pustete seine Erleichterung in Form von Luft aus.

    „Na ja, wie ich an die Informationen gekommen bin, ist etwas komplizierter. Elster sollte man nicht unterschätzen. Der Typ hat so viel Geld, dass er sich mehrere Söldner, Spione und Informanten leisten kann. Dich habe ich im Grunde auch nur durch einen Informanten finden können, der dich scheinbar damals bei Scorp gesehen hatte, welcher mit bei Dennik abhing.“ Dem Mantelträger fiel gerade auf, dass er zuletzt Scorp in Bakaresh in der Arena gegenüber stand, wenn es sich tatsächlich um eben diesen Scorp handelte. „Du brauchst dir aber keine Gedanken zu machen. Der Informant hat nur inoffiziell für Elster gearbeitet. Er hielt lediglich nach Dennik die Augen offen und verriet mir, dass du dich einmal in seiner Nähe befandest.“
    Wenn Mani Kontakt zu dem Anführer dieser Eskorte hatte, welcher scheinbar ein höherer Mann von Setarrif war, dann war es vielleicht nicht so gut zu verraten, dass der Informant von der Stadtwache war. Schließlich hatte die Wache nichts verbrochen… deshalb verschwieg Rethus letzteres.

  17. Beiträge anzeigen #197
    Into the Crypt  Avatar von Mani
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    Mani ist offline
    "Dieser Elster muss wirklich sehr viel Macht haben. Ansonsten würde man nicht so einfach an solche Informationen kommen. Ich hoffe das ich mit diesen Kerl nichts zu tun haben werde. Solche Typen gehören abgemurkst. Korruption ist nicht gut für ein Königreich, aber jeder weiß, dass es überall Korruption gibt. In der Stadtverwaltung, bei der Stadtwache, einfach überall" teilte er Rethus mit. Dieser stimmte ihm mit einem Nicken zu.

    Rethus war auch schon im Begriff aufzubrechen. Er wusste nun wo sich Dennik befinden wird und das war ja sein Ziel. Die beiden verabschiedeten sich mit einem Händedruck und der schwarze Mann rannte nun in eine andere Richtung, nämlich in Richtung Tooshoo.

    "Richte diesen Arsch Dennik einen schönen Gruß von mir aus. Gib ihm als Geschenk ein paar Schwertstiche. Er wird sich sicher freuen. Und wenn einer seiner Freunde dabei sind, dann gib ihnen auch ein paar Schwertstiche" murmelte der Söldner Rethus noch zu. Dieser lachte auf und schritt schön langsam Richtung Tooshoo.

  18. Beiträge anzeigen #198
    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Freiya ist offline
    Die Sonne suchte schon wieder ihren Weg zum Horizont und ein kalter Wind bließ über den Innenhof des Dreiseitenhofes, wo Freiya und Hiroga Unterkunft gefunden hatten.
    Dafür, dass sie ein Lager in der Scheune gefunden hatten, half Freiya der Bäuerin, die ein Dutzend Kinder mit dem Bauern hatte, damit sie nicht ganz so viele Münzen abdrücken mussten.
    Nun aber stand sie zwischen den Häusern des Dreiseitenhofes direkt vor Hiroga, in ihrer Hand hatte sie ein Übungsschwert, dass der älteste Sohn der 12 Sprösslinge ihr geliehen hatte. Gespannt saßen einige der Kinder auf den Treppen zum Wohnhaus und beobachteten sie.

    Freiya genoss das Gefühl, dass sie Tag für Tag heimsuchte, seit sie die Stadt verlassen hatten. Nicht nur, dass sie nun ganz anders in den Tag lebten, das Grau der Stadt war aus ihrem Blickfeld verschwunden und sie waren zunächst unabhängig. Auch, dass sie Nacht für Nacht bei ihm sein konnte und in der Dunkelheit seinen Atem hörte, wirkte unglaublich beruhigend. Dass ihr Körper auf das nächtliche Beisammensein reagierte, bemerkte sie nicht, es fehlte ihr schließlich das Wissen darüber.
    Die letzten Tage waren kühl gewesen. Bevor sie den Hof ausfindig gemacht hatten, hatten sie in der Wildnis genächtigt, da waren aber die tage und Nächte auch viel wärmer gewesen.

    Nun, endlich, nach einer wahren Ewigkeit hatte Freiya eine Klinge wieder in der Hand, schließlich hatte der Ritter ihr gegenüber immer noch das Versprechen einzulösen.
    Sie hatte ein paar Hiebe und Schläge in die Luft gemacht, ein paar Attacken wiederholt, an die sie sich erinnern konnte, um ihre Muskeln aufzuwärmen und die Hand an das Heft wieder zu gewöhnen.
    Ihr Atem ging schnell und auch das Herz pochte, als sie schließlich mit roten Wangen das Schwert sinken ließ und Hiroga erwartungsvoll ansah.

  19. Beiträge anzeigen #199
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    Hiroga ist offline
    Es war angenehm ruhig hier draußen. Nicht so überfüllt, nicht so laut und unbequem wie in der Stadt. Thorniara mochte ihm noch immer nicht recht gefallen und würde es wohl auch nicht. Umso besser, dass sie nun hier fern dem Ort, der ihm wie ein Kerker erschien, untergekommen waren. Er hatte keine Ahnung wo es im Endeffekt hingehen würde, doch wirklich interessieren tat es ihn auch nicht.
    "Also gut... äh... ja... es ist lange her, dass wir etwas gemacht haben. Woran erinnerst du dich noch?", fragte er geradeheraus und sah ihr rätselnd in die Augen. Eine ganze Weile hatte er sich nicht mehr damit beschäftigt. Wo waren sie stehen geblieben. Wie sollte er weiter machen? Schon einige hatte er ausgebildet, aber er neigte dazu zu vergessen in welcher Reihenfolge er was tun wollte. Es war wohl Zeit sich einen Trainingsplan zu machen.
    "Ich habe leider keinen blassen Schimmer mehr was wir schon gemacht haben und was nicht. Aber zumindest du solltest es wohl noch wissen.", meinte er und begutachtete sie. Sie machte sich erstaunlich gut als Kämpferin... optisch jedenfalls. Anfangs hatte er sich sie kaum mit einer Waffe vorstellen können, doch Freiya hatte oft genug bewiesen, dass viel in ihr steckte und sie nicht eine wehrlose, hilflose Frau war. Nein, inzwischen hatte sie erstaunlich viel Mumm in den Knochen. Jedenfalls nahm er sie so war...

  20. Beiträge anzeigen #200
    Burgherrin Avatar von Freiya
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Freiya ist offline
    Freiya überlegte eine Weile.
    Es war einige Zeit her, dass er ihr - damals noch in Vengard - gemeinsam mit Albertus gezeigt hatte, was man mit dem Schwert anstellen konnte.
    "Ich kann mich noch daran erinnern, wie du mir gezeigt hast Angriffe auszuführen, besonders aber, wie ich Attacken abwehren kann und ich glaube, eines der letzten Dinge war, dass ich mein Körpergewicht eingesetzt hatte. Du sagtest mir außerdem, dass ich meine mangelnde Muskelkraft mit Geschmeidigkeit und Schnelligkeit ausgleichen sollte. Ich hatte das Gefühl, dass mir dies zunehmend gelang. Aber nun habe ich eine ganze Weile das Schwert nicht mehr in der Hand gehalten", sagte sie.
    Die Abende, an denen sie mit geübt hatte, lagen in ihrer gefühlten Erinnerung weit zurück. Dazwischen lag der Krieg und die Übersiedlung nach Thorniara. Aber sie erinnerte sich nun gut daran, wie sie damals die Klingen gekreuzt hatten und es ihr sogar gelang, in einem unaufmerksamen Moment Hiroga den Knauf des Schwertes auf die Brust zu setzen. Aber nun fühlte sich sich weit davon entfernt und dennoch brannte es in ihr, wieder anzufangen. Sie wollte sich schließlich eines Tages wehren können und nicht mehr auf den Schutz anderer angewiesen sein. Abgesehen davon hatte der Schwertkampf sie fasziniert.
    Sie sah, dass ihr Liebster überlegte und wartete geduldig.

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