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  1. Beiträge anzeigen #1
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline

    Thorniara #05

    Tretet ein!
    Ihr befindet Euch in Thorniara, Hauptstadt der südlichen Inseln und Teil des myrtanischen Königreiches. Dem gesetzestreuen Wanderer bieten die Mauern und Häuser der Stadt Schutz und Obdach, doch seid gewarnt: Hier gelten die Gebote Innos’, deren Übertretung unangenehme Konsequenzen nach sich zieht. Wer aber die Regeln achtet und auf ehrliche Weise seinem Handwerk nachzugehen gedenkt, der wird hier die Unterstützung finden, die es ihm mit Innos’ Hilfe erlaubt, ein angesehener Bürger der Stadt zu werden.

    Die wichtigsten Gesetze lauten:
    • Das Tragen von Waffen innerhalb der Stadtmauern ist nur Reichsbürgern gestattet.
    • Das Tragen von Waffen innerhalb des Tempelviertels ist nur den Angehörigen des Ordens des Feuers und des Ordens der Paladine gestattet.
    • Der Verkauf von Waren innerhalb der Stadtmauern ist nur Reichsbürgern oder Inhabern einer entsprechenden Lizenz gestattet.
    • Innerhalb der Stadtmauern dauerhaft Handel oder ein Handwerk zu betreiben ist nur Reichsbürgern gestattet.
    • Der Zutritt zur Zitadelle ist ohne Begleitung nur Angehörigen des Ordens der Paladine, Milizsoldaten, Novizen sowie Feuermagiern gestattet.
    • Der Zutritt zu den nicht öffentlichen Teilen der Bastion (insbesondere zum Gefängnis) ist ohne Begleitung nur Angehörigen der Stadtwache, des Ordens der Paladine sowie Feuermagiern gestattet.
    • Gewalttätige Auseinandersetzungen jedweder Art sind untersagt.
    • Jeglicher Diebstahl sowie unbefugtes Betreten fremder Häuser sind untersagt.
    • Besitz und Konsum von Sumpfkraut sowie Handel damit sind untersagt.

    Die Stadtwache achtet streng auf die Einhaltung dieser Regeln und wird jeden zur Rechenschaft ziehen, der sich ihnen zu widersetzen versucht. Hinweise auf mögliche Verbrechen können dabei helfen, die Ordnung Innos’ wiederherzustellen und sind daher gern gesehen. Hinweise, die zur Ergreifung gesuchter Verbrecher führen, die Auslieferung eines solchen oder der Beweis dafür, einen solchen getötet zu haben, werden entlohnt. Gesucht werden zur Zeit:

    • Alon (Beihilfe zum Mord)
    • Calintz (Mord)
    • Faren (Hochverrat, Mord)
    • Medin (Hochverrat)
    • Redsonja (Mord)
    • Rethus (Desertion, Beihilfe zur Flucht)
    • Sir Jarved de Maradras aus Gorthar (ein Deckname, der echte Name - Yared - ist der Obrigkeit nicht bekannt; Aufwieglung, Mord)
    • Taeris (Raubmord, Verrat)

    Entsprechende Steckbriefe mit Personenbeschreibung hängen an jedem Stadttor und in jedem Hafen des Reiches.


    Karte von Thorniara
    Geändert von Sir Ulrich (31.05.2011 um 00:14 Uhr)

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    Auserwählter Avatar von Silohtar
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    Silohtar ist offline
    „Fahr nicht!“
    „Ich muss.“
    „Ich will aber nicht!“
    Der Himmel was in rosa Licht getaucht, so dass es ein schöner Abend gewesen wäre, würde nicht ein alles durchdringender Wind durch die Straßen fegen, der am Hafen besonders stark war. Hinzu kam, dass ein schmerzlicher Abschied bevor stand.
    „Kannst du deine doofe Schwester nicht bitte, hierher zu kommen?“
    Die alte Emma lachte. Sie griff dem Soldaten an die bärtige Wange und lächelte ihn mütterlich an.
    „Ach Silo, die gute Frau ist 93 Jahre alt und kommt ohne Hilfe keine Treppe herauf oder hinunter. Das sind vielleicht ihre letzten Tage und ihr ist keine Schiffsreise zuzutrauen!“
    „Du bist auch ganz schön alt! Geh nicht“, quängelte er.
    „Ich komme zurück, sobald ich in Geldern alles geregelt habe. Ich brauche jemanden, der auf Thorwyn aufpasst!“ Bei Erwähnung seines Namens streckte der Fratz mit dem braun-grauen Fell seine Schnauze aus einer am Boden liegen Tasche.
    „Mit Glück hat er noch nicht alle Kekse, die ich dir als Andenken eingepackt habe aufgefressen. Ich muss!“, sagte sie beim lauten Klang einer Schiffsglocke. „Pass auf den kleinen Kerl auf, und besonders auf dich und meinen Sohnemann! Adieu.“
    Sie gab ihm einen Kuss auf die Stirn, wandte sich um und ging strammen Schrittes auf eine im Hafen liegenden Galeere zu, die alsbald ablegte mit Kurs aufs Festland. Emma stand noch länger am Heck des Schiffes und winkte, während Silo sich bemühte, sich die Tränen zu verdrücken. Er war ein großes, starker Krieger der nicht weinte! Nie!
    „So, mein Kleiner. Dann gucken wir mal wo wir dir was zu fressen organisieren.“, sagte er mit Blick auf das Faultier in der Leinentasche. Er hob sie auf, woraufhin das Tier hinaus kletterte und sich an seiner weiß gewandeten Schulter fest klammerte.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Veteran Avatar von Calan
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Calan ist offline
    Wenn Schädel brummten gab es dafür mehrere mögliche Ursachen: Muffige Luft war eine davon. Inmitten einer Großstadt konnte es schonmal vorkommen, dass die reine, gute Luft vom Gestank tausender von Menschen und dem, was sie übrig ließen, verdrängt wurde. Und was dann noch übrig war, wurde einfach weggeatmet. Ein anderer Grund ist der Alkohol. Zu viel davon, oder noch ein bisschen mehr, und schon schien der Kopf zu explodieren, wenn man nur ein lautes Geräusch hörte. Doch auch dies war nicht der Grund für Calans Kopfschmerzen. Auch hatte ihn niemand was übergezogen. Zumindest heute nicht.
    Der Grund für Calans Schmerzen war schlicht und ergreifend Verwirrung und Überforderung. Wie sollte ein einfacher Mensch mit so viel auf einmal fertig werden. Seit Silohtar in sein Leben getreten war, ging nichts mehr seine gewohnte Bahn. Er war wie ein Planet, der alle anderen aus ihrer Umlaufbahn warf. Ein bisschen mehr Speck und diese Metapher wäre näher an der Wahrheit, als man glaubte.
    „Stadtwache.“ murmelte der Varanter leise. Warum eigentlich nicht? Es schien, als hätte Calan endlich eine neue Aufgabe gefunden. Eine, mit der er sich noch nie auseinander gesetzt hatte. Er wusste doch garnicht, worauf es da ankam! Auf ein grimmiges Gesicht? Darauf, ein Arschloch zu sein? So hatte er sich die meisten Stadtwächter immer vorgestellt. Und nun war er selbst einer von ihnen. Ob er sich je daran gewöhnen könnte?
    Seufzend und verwirrt bestellte sich Calan ein Bier und setzte sich in eine Ecke der Kneipe. Hoffentlich war das nicht der Stammplatz irgendwelcher Rüpel… Andererseits – er hätte nun die Ermächtigung sie zu verhaften. Ein seltsames Glücksgefühl breitete sich in ihm aus.

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    Provinzheld Avatar von Glokta
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    Glokta ist offline
    Düster blickte Glokta in seinen Goldsack. Dort durften nurmehr ein paar Goldstücke drinnen sein, die für 2-3 Bierkrüge reichen müssten. Glokta hat schon seit Tagen versucht eine Arbeit zu finden in der er Geld verdienen kann. Meisten hieß es aber: Wir brauche keinen mehr, Verzieh dich, Scher dich weg. Also nette Sachen waren nicht dabei. Der Adelige hatte erfahren, dass man Reichsbürger werden kann. Ohne ein Bürger der Stadt zu sein würde es schwer werden eine Arbeit zu finden. Allerdings hatte Sand keine Ahnung wie man sie erlagen kann bzw wo man sie erlangen kann. Höchstwahrscheinlich musste man dafür bezahlen und Gold hat Glokta bekanntlich ja nicht mehr viel.
    "Kannst du mir bitte sagen wo man eine gute Taverne finden kann?" fragte der Adelige einen vorbeigehenden Passanten.
    Die Marktschänke befindet sich dort hinten links. Dort kann man für wenig Geld ein paar Bierkrüge leeren.
    "Ah habt dank." antwortete Glokta mit einem freudigen Grinsen.

    Es war eine 0815 Taverne. Viel los, stickige Luft und der Geruch von Alkohol und erbrochenen lag in der Luft. Also nichts ungewöhnliches. Etliche zwielichtige Gestalten befanden sich drinnen. Die meisten dürften Händler und Handwerker sein. Es war alles besetzt bis auf einem Tisch in der Ecke, wo schon ein andere saß.

    "Guten Abend. Habt ihr noch einen Platz frei?"
    Der Fremde antwortete mit einem kurzen Nicken. Glokta bestellte daraufhin sofort zwei Krüge Bier, wobei er den ersten im eine Zug leerte.
    "Wer bist den du wenn ich fragen darf?" fragte er den Fremden mit einem Rülpsen.

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    Veteran Avatar von Calan
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    „Hm?“ Der Varanter blickte auf und sah in das Gesicht eines Mannes. Es ließ sich als relativ grob beschreiben, wie aus Stein gehauen. Harte Züge, die nicht unbedingt unfreundlich waren. Doch wie sie sonst waren, konnte Calan auch nicht sagen.
    „Calan“ antwortete. Die Hand reichte er dem Mann nicht zur Begrüßung, sondern beließ es bei einem Nicken. Selbst im Sitzen konnte man sehen, dass der Mann um einiges größer und stärker war als er selbst und seine Hand wohl ohne Probleme hätte zerquetschen können. Seine Haut war weitaus heller als die charakteristisch dunkle Haut des Varanters und seine Augen hatten ein stechendes Blau, als Calan hineinblickte.
    „Karawanser aus Varant, Barde und seit neustem Mitglied der hiesigen Stadtwache – wie auch immer das passieren konnte.“
    Calan nippte an seinem Bier und ließ den Mann dabei nicht aus den Augen. So wirklich konnte er ihn von den paar Worten die er gesprochen hatte nicht einschätzen. Er konnte ein hinterhältiger Dieb oder ein hilfsbereiter Gutbürger sein.
    „Und mit wem hab ich das Vergnügen?“

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    Provinzheld Avatar von Glokta
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    Glokta ist offline
    "Mein Name ist Glokta. Sand dan Glokta und ich habe die Lizenz zum Saufen oder so ähnlich. Bin bzw war ein Adeliger. Ich komme von einem fernen Land weit weg von Argaan. Dort war Krieg und ich bin abgehaut. War ein erfolgreicher Fechter bis meine Feinde mich gefangengenommen haben. Ich habe alles verlernt und kann mich in einem Zeitraum von 2 Jahren nichts mehr erinnern. Ist schon ziemlich scheiße"
    Glokta machte eine Pause und nahm einen kräftigen Schluck aus dem Bierkrug. Ah das Bier ist hier gut. Einen Krug kann ich mir ja leisten. Vielleicht kann mir dieser Calan ja ein paar Goldstücke leihen, dachte sich Glokta als er noch einen Schluck nahm.
    Der "Varanter" war im Gegensatz zu Glokta um einiges kleiner. Sein Gesicht besaß scharfe Züge und grüne Augen starrten ihn an. Diebe sehen so aus, aber da er bei der Stadtwache ist, wird das wohl nicht der Fall sein.
    "Stadtwache sagst du? Kann man da gutes Geld verdienen? Ich schätze man muss erst Reichsbürger sein wie überall. Was ist das eigentlich für ein dummes System? Wo ist Varant eigentlich?"
    Und der zweite Bierkrug war leer.

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    Veteran Avatar von Calan
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Calan ist offline
    „Weit weg, wie deine Heimat.“ seufzte Calan. Kam es ihm nur so vor, oder kam so gut wie jeder hier von weit weg? Gab es überhaupt Einheimische auf dieser Insel oder waren alles Immigranten? „Dort war zwar kein Krieg, aber dort hab ich alles verloren. Irgendwann bin ich dann hier gelandet.“
    Wieder nahm er einen kräftigen Schluck aus dem Bierkrug und setzte ihn hart auf. „Und wieder über tausend Umwege bin ich dann bei der Stadtwache gelandet. Bin seit heute dabei und hab eigentlich keine Ahnung, was da überhaupt abgeht. War eine ziemlich… verrückte Geschichte.“
    Verrückt war gar kein Ausdruck. Was er heute erlebt hatte, wollte er so schnell nicht mehr erleben. Doch wie er es verstanden hatte, musste er sich am nächsten Tag wieder bei Silohtar melden. Hoffentlich war er dann besser drauf, als heute!
    „Was soll ich eigentlich bei der Stadtwache?“
    fragte er Glokta. Zwar konnte er ihm wahrscheinlich auch keine Antwort geben, aber allein die Frage auszusprechen war ihm wichtig. „Ich kann doch garnix, was man dafür braucht…“

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    Provinzheld Avatar von Glokta
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    Glokta ist offline
    "Wirt noch ein Bier." schrie er dem Wirt entgegen.
    Währenddessen erzählte Calan seine Geschichte. Ähnlich wie Glokta musste er auch aus seiner Heimat fliehen. Schon komisch.
    "Tja diese Frage ist schwer zu beantworten. Ich habe keine Ahnung was du drauf hast, aber naja. Vielleicht hast du dich der Stadtwache angeschlossen, weil du dann deine Heimat vergessen kannst? Vielleicht brauchst du auch Aufmerksamkeit. Aber vielleicht brauchst du nur Geld und das will ich. Ich brauche verdammt nochmal eine Arbeit. Hab garkein Gold mehr übrig und ohne einen Job werde ich auch keins bekommen."
    Inzwischen brachte der Wirt das dritte Bier her. Schön langsam wurde Glokta wieder warm.
    "Ach wie Bier gut sein kann. Jetzt frag ich dich mal was. Muss man wirklich Reichsbürger werden um Geld zu verdienen?"

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    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline
    "Ist dein Lehrmeister eigentlich schon mal wieder aufgekreuzt?"
    "Snydex?"
    "Ja."
    "Noch nicht..."
    Hannes und Flarke saßen - wo auch sonst - in der Marktschänke beisammen - Keri war gerade mal nach draußen gegangen, denn er hatte ein erstaunlich dringendes Bedürfniss.
    Im Raum um sie herum war es erstaunlich voll, ziemlich laut, und etliche Besoffene grölten durch die Gegend, wärend andere, so wie die beiden, erst über ihrem zweiten Bier saßen.
    Doch ihr Gesprächsthema war nicht so belanglos, wie es den anschein hatte, denn Snydex war vor knapp zwei Wochen aufgebrochen, um für einen Bauern ein paar Wölfe zu töten. Eigentlich hätte Flarke da auch mitgehen sollen, er war ja eigentlich sogar schon auf dem Weg gewesen, aber dann hatte ihn Hannes und noch ein paar weitere Soldaten am Tor aufgehalten und ihn für etliche Arbeiten, die mit einem neu zu erichtenden Waisenhaus im Armenviertel Thorniaras, aufgehalten, sodass sein Lehrmeister alleine hatte losziehen müssen.
    Nunja, immerhin hatte Flarke die Zeit genutzt, um fleißig seine Armmuskeln zu trainieren und mittlerweile hatte er auch schon wieder seine alte Kraft im Schwertarm zurückerlangt.
    "So langsam mache ich mir Sorgen, wo der Kerl steckt...", stellte Hannes fest.
    "Wer soll wo stecken?" Keri war wieder da und wollte erstmal wieder ins Bild gesetzt werden.
    "Snydex ist immer noch nicht wieder aufgekreuzt. Oder hast du ihn gesehen?", informierte Hannes.
    "Nö. Aber der taucht schon wieder auf. Immerhin wollte er nur ein paar Wölfe ärgern gehen, hatte dabei eine Rüstung an und ein soooo unerfahrener Kämpfer war er ja auch nicht, oder?", teilte Keri seine Meinung dazu mit.
    "Nein, er war schon recht gut.", stimmte Flarke seinem Freund zu, "Wahrscheinlich ist er aber auch einfach noch ein paar Tage auf dem Land draußen geblieben, wo er nicht Dienst schieben muss... Keine Ahnung. Er wird schon wieder hier aufkreuzen."

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    Provinzheld Avatar von Glokta
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    "Ah mein Schädel platzt gleich" raunte Glokta vor sich hin.
    Die letzte Nacht wurde eine lange Nacht. Besser gesagt sie ging bis in den Morgengrauen. Es wurden dermaßen viel gezecht, der Wirt kam mit dem Bier ausschenken fast nicht mehr mit. Glokta hatte zwar kein Gold mehr übrig, aber bestellte und bestellte und.....bestellte immer weiter. Zum Schluss ist er einfach abgehauen in der Hoffnung das der Wirt ihm nicht erwischt. Wenn er mal an Gold kommt wird er es mit Sicherheit zurückzahlen.
    Gelangweilt schlenderte Glokta durch die Gassen von Thorniara. Es war eine große Stadt. Die größte auf Argaan hieß es. Da gab es zwar noch Setarrif die wahre Hauptstadt Argaans, aber die war kleiner als Thorniara. Glokta erspähte einen schwarzen Haufen mitten in der Stadt. Es sah so aus, als ob da ein Haus abgebrannt ist. Einige Leute waren immer noch mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Hm vielleicht kann ich da ja mithelfen und vielleicht bekomme ich ja etwas Gold dafür, dachte sich der Adelige als er zu eine blondhaarigen Mann zuging.
    "Guten Tag. Kannst du mir mal sagen was mit dem Haus da passiert ist?" fragte Sand dan Glokta.

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    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline
    "Hmm?"
    Flarke stand zusammen mit Hannes vor einem großen, schwarzen Gebäude, das eigentlich zum Waisenhaus der Stadt umgebaut werden sollte - bevor der Feuerteufel darin gewütet hatte, denn jetzt war da nicht mehr viel zu hohlen: Das Dach stand auf schwarz verkohlten Balken, eine Zwischendecke, von der Berichtet worden war, bestand nur noch aus ein paar ebenfalls schwarzen Brettern, die alles andere als stabil aussahen...
    Und sie beide waren jetzt mit der Aufgabe betraut worden, zu überprüfen, ob das Gebäude freiwillig niedergebrannt war, ob Innos einen göttlichen Blitz vom Himmel herab hatte fahren lassen, oder ob hier ein Mensch ein bischen nachgeholfen hatte.
    Letzteres war zumindest die Meinung der Hafenbewohner, die sich irgendwie nicht vorstellen konnten, dass ein leeres Gebäude von selbst Feuer fängt, abbrennt und bei den Nebengebäude nur eine Mauer leicht geschwärzt wird.
    Doch gerade, als die beiden Soldaten - ja, Flarke war einer, auch wenn zur Zeit beurlaubt - vor dieser Ruine standen, kam von hinten ein Mann, der wirklich ziemlich groß war - er überragte Flarke bei weitem und auch Hannes sah recht klein neben ihm aus - mit recht kurzen Haaren und einem sehr auffälligen Bart und fragte nach dem Grund für diesen schwarzen Kasten vor ihnen.
    "Es ist abgebrannt.", stellte Flarke ganz nüchtern fest. "Die Frage ist nur, warum. Also, ob jemand nachgeholfen hat, oder nicht. Und dabei tuen wir uns gerade ziemlich schwer."
    Er wies auf Hannes neben ihm, der die Untersuchung, die der Orden bei der Miliz erwirkt hatte, offiziell leitete und deswegen in Rüstung der Stadtwache erschienen war - wenn auch in der von Vengard.
    "Du hast nicht zufällig irgendwas gesehen?", fragte Hannes den Fremden.

  12. Beiträge anzeigen #12
    Provinzheld Avatar von Glokta
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    Glokta ist offline
    Glokta kratze sich am Kopf. Dieser pochte wie wahnsinnig. Es hat also den Anschein als steht hier das Waisenhaus beziehungsweise die Überreste. Die Miliz geht davon aus, dass es einen Brandstifter gibt. Im Armenviertel sollten sich ja so das schlimmste Gesindel der Stadt befinden. Dort gibt es sicher solche Typen die die Idee hatten das Haus niederzubrennen.

    "Aha die Miliz hat die Untersuchung übernommen und wie ich befürchte hat ihr noch nichts rausgefunden" raunte Glokta. "Die Stadtwache ist auch nicht zu gebrauchen" murmelte er so leise, dass sein Gegenüber es nichts hören konnte.

    Die beiden Männer nickten. Sie haben also noch nichts herausgefunden. Glokta ging rüber zu den abgebrannten Gebäude. Es stand nurmehr der Rohbau alles andere war abgebrannt. Von alleine würde so ein Haus ganz sicher nicht abbrennen. Das muss wer andere seine Finger im Spiel haben.

    "Ihr habt also noch wirklich nichts herausgefunden? Naja ich hoffe ihr könnt mir bei dieser Frage helfen. Wie beziehungsweise wo kann man Reichsbürger werden? Und wo kann ich Geld verdienen. Bekomme ich etwas, wenn ich bei den Aufräumarbeiten helfe?" fragte der Adelige nochmal nach.

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    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline
    "Für das Aufräumen sind wir nicht zuständig, wir sind nur erstmal zum untersuchen da, ob hier nicht jemand das ganze angezündet hat. Aber auch erst seit gerade eben, wir werden gleich mal reingehen, hoffen, dass uns die Decke nicht auf den Kopf fällt und schauen, ob wir irgendwas verdächtiges finden.", erklärte Flarke. "Das Aufräumen übernimmt der Orden, wenn du da mithelfen willst - wahrscheinlich bezahlen sie externe, die Novizen arbeiten kostenlos - musst du dich an die Magier wenden."
    "Aber du könntest uns helfen.", beschloss Hannes spontan, "Dafür kann man auch ein bischen Geld bekommen, wenn wir unserer Obrigkeit was abzwacken."
    "Und nochmal wegen der Reichsbürgerschaft:", ergriff Flarke wieder das Wort, "Dafür muss man eigentlich entweder im Königreich gebohren worden sein, oder man muss hier in der Stadt eine feste Arbeit haben; nicht sowas, wie dir gerade anbieten, sondern eine wirkliche, langfristige Stelle."
    Er legte eine kurze Pause ein.
    "Oder man muss diesen verdammten Sekretär, der das macht, ordentlich bezahlen, denn gegen genug Gold wird man hier leider auch Bürger...", fügte der Soldat noch an.
    Ja, man konnte sich so sachen wir die Bürgerschaft immernoch erkaufen, denn auch wenn Drurhang, der sowas ja unterstützt hatte, wenn er auch einen Teil davon bekam, weg war, so war die Koruption noch immer nicht aus allen Teilen der Verwaltung beseitigt. Aber das würde sich schon auch noch geben, spätestens, wenn so jemand wie der Typ vor ihnen sich eine Bürgerschaft erkaufte und sie dabei waren.
    "Aber kommst du jetzt mit rein, oder nicht?", fragte der beurlaubte Soldat, "Wir wollen hier nicht den ganzen Tag herumstehen, auch wenn gerade so schön die Sonne scheint."

  14. Beiträge anzeigen #14
    Provinzheld Avatar von Glokta
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    Glokta ist offline
    Hab ichs mir doch gedacht. Mit Geld kann man die meisten Probleme regeln, aber mit dem Geld siehts bei mir zurzeit nicht gut aus. Ich soll mich hier ein weinig besser anstellen, vielleicht ist dann ja auch ein wenig mehr Gold drinnen, dachte sich Glokta, während er das abgebrannte Haus näher beobachtete.

    "Ja ich komme mit rein", antwortete der Nordmann, "für ein wenig Geld bin ich immer zu haben. Also lasst uns reingehen, vielleicht finden wir ja einen Anhaltspunkt. Irgendetwas." teilte er der beiden mit als sie ins hineingingen.

    Das Haus machte eine üblen Eindruck. Es könnte jederzeit einbrechen und sie alle unter sie begraben. Die einen sterben halt im Krieg, sie wiederum werden durch einen Holzbalken getötet. Man kann sichs halt auch nicht aussuchen. Eins stand auf jeden Fall fest. Das Haus war nichtmehr zu retten. Es musste abgerissen werden und neu aufgebaut werden. Die drei Männer schauten sich ein wenig um. Man konnte nur eins finden. Schwarze Bretter, schwarze Balken, alles war schwarz. Ein Emo würde sich hier wohl fühlen, dachte sich Glokta amüsierend, als er etwas oberhalb des Balkens sah.

    "He kommt mal her. Dort oben. Da liegt doch was. Ein kleines Säckchen oder was ist das?"

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    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    "Ich kann es eigentlich noch gar nicht so richtig fassen...", meinte Leyla nachdenklich und starrte in gewisser Weise Löcher in die Luft. Und das lag nicht daran, dass sie in einer seltsamen Hafenkneipe saß, die irgendwie nicht allzu vertrauenserweckend gewirkt hatte, und sich deswegen unwohl fühlte. "Das war die gesamte Insel. Viele schöne Orte, ob nun der Silbersee, die Klippen am Kastell oder natürlich der Dschungel mit seinen Stränden. Aber die Städte sind im Vergleich zu Myrtana nicht gerade eine Besserung. Gut, wir haben Stewark nicht gesehen, aber warum sollte das anders sein?"
    Sie seufzte. So schön ihre gemeinsame Zeit auf Argaan war, so sehr sie die Natur beeindruckt hatte, ob diese Reise wirklich die erhoffte Erfüllung war, das konnte sie derzeit nicht so recht einschätzen. Wenngleich sie eine ganze Reihe an Menschen getroffen hatten, die ebenfalls vom Festland hier her gekommen waren.
    "Ich denke, in einigen Wochen, nachdem du ein wenig von Khorinis gesehen hast, können wir entscheiden, wohin wir gehen sollten. Für längere Zeit. Welcher Ort der schönste ist, wo wir am meisten erreichen können. Wenn ich mich jetzt allein entscheiden müsste, ich könnte keine sichere Wahl treffen."
    Ihr Blick ging umher und verharrte schließlich eine Weile auf Thorwyns Zügen. Der wirkte ebenfalls etwas abwesend, er schien etwas anderes ins Auge gefasst zu haben. Die Blonde schaute sich um, suchte nach dem, was seine Aufmerksamkeit eingefangen hatte, und fand es. Dort saßen zwei Männer, die wie Seefahrer oder Matrosen aussahen. Sie unterhielten sich angeregt, laut genug, dass einige Gesprächsfetzen bis zu ihnen hinüber drangen. Hörte er ihnen zu? Sie konnte das Aufgenommene spontan nicht einordnen, so ganz ohne Kontext wirkte es wie eine normale Kneipengeschichte.

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    Veteran Avatar von Evander Sanatras
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Evander Sanatras ist offline
    Es war spät in der Nacht gewesen als Evanders Onkel und Borgan das Haus des Schmiedes verlassen hatten. Nun musste er den Bestand des Lagers aufschreiben und einen Händler finden, der das benötigte Material hatte.
    Evander kam mit dem Zettel aus dem Lager heraus und sah zu wie der Kunde sein Schwert abholte. Evander ging an den beiden vorbei und bekam mit wie der Mann sprach:,, Das ist ein wahres Meisterwerk.” Olaf brummte:,, Ich steh zu meinem Wort.” ,,Wohl wahr.” Dann drehte sich der Schmied um und rief:,, Hey Bursche, haste das Lager schon kontrolliert?” ,,Das hab ich gerade getan Meister.” Olaf nickte streng und lief in sein Haus. Der Kunde sah Evander an und fragte:,, Sprich mein Junge, bist du der Lehrling hier?” Evander nickte. ,,Hast du mitgeholfen das Schwert zu schmieden.” ,,Ja mein Herr.” Der Mann lächelte und sagte:,, Dann hast du wahrlich gut mitgearbeitet.” ,,Ist es für euch gedacht?”, wollte Evander wissen. ,,Nein, es ist für jemand anderen bestimmt.” Evander fragte nicht weiter nach. Er wusste das es manchmal dumm ist, wenn man zu viele Fragen stellte.
    Der Mann sagte zum Abschied:,, Ich wünsche noch einen angenehmen Tag, wer weiß vielleicht sieht man sich wieder.” Evander verbeugte sich kurz und der Mann lächelte, dann drehte er sich um. Evander sah zu wie der Schwarzezumhang des Kunden leicht zur Seite wehte.

    Evander machte sich auf zum Marktplatz um einen Händler zu finden der Stahl und Kohle besorgen konnte. Es dauerte eine Weile bis er den Marktplatz erreichte. Er war hier immer wieder gern, da hier alles zusammenkam was sich so in der Stadt herumtrieb. Schließlich fand er einen Händler und sprach:,, Innos zum Gruße, ich brauche 4 große Säcke Kohle und 10 große Pakete mit Stahl.” ,,Die Säcke kannst du gleich mitnehmen, der Stahl kommt erst morgen an.” Evander war etwas verwundert, er hatte nicht damit gerechnet, dass er heute gleich etwas mitnehmen konnte. ,,Ich leihe dir meinen Karren.”, lachte der Händler der die Gedanken von Evander offensichtlich erraten hatte. ,,Ich danke euch.”, murmelte Evander leicht verlegen. Er gab dem Händler das Gold für die Kohle und sie luden auf den Karren die Säcke auf. Dann spannten sie ein Pferd ein und Evander führte den Karren zur Schmiede zurück. Evander stand mit dem Karren vor der Schmiede und lud die Säcke auf, da sah er Olaf mit einer fremden Person reden. Die fremde Person, hatte sich in einem schwarzen Mantel verhüllt und schien wütend zu sein, Olaf hingegen wirkte etwas eingeschüchtert. ,,Ich will es haben.”, knurrte der Fremde und hob die Faust. ,,Ihr bekommt es, ihr habt es immer bekommen.” ,,Aber du bist in verzug und lange werde ich nicht mehr warten.” ,, Gebt mir bitte noch etwas Zeit.”, flehte Olaf den fremden an. ,,Na gut, ich gebe dir noch etwas Zeit, aber wenn du es nicht hast wirst du es bitter bereuen.” ,,Ich danke euch.”, murmelte Olaf dankbar. Die Fremde Person knurrte:,, Ja, ja halt den Rand und besorg es einfach du fetter Nichtsnutz.” Die Person drehte sich zu. Nun konnte Evander das Gesicht des Fremden sehen. Er hatte einen Vollbart und trug eine Augenklappe am rechten Auge. Er hatte schwarzen kurzes Haar und seine Kleidung hatte er unter dem Mantel verborgen. Die Person rämpelte mit seiner Schulter Evander links so an, dass dieser sehr unsanft hinfiel. Der Mann packt Evander und zerrte ihn auf die Beine:,, Sag Jüngchen, hast du ein Problem?” Evander sah den Mann zornig an. ,, Sollte dies noch einmal passieren, werde ich dafür sorgen, dann sorge ich dafür das du dir dein eigenens Grab schaufelst.” Der Mann stieß Evander von sich weg und dieser fiel erneut hin. Olaf half Evander auf und er fragte:,, Wer war das?” Olaf seufzte:,, Evander du stellst zu viele Fragen. Manchmal ist es besser nichts zu wissen.” Mit diesen Worten brachten sie die Kohle ins Lager.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Thorwyn hörte Leyla nur mit halbem Ohr zu, denn in der Tat hatte etwas Anderes seine Aufmerksamkeit erregt, ein Gespräch zweier Männer an einem der Nachbartische. Einige Wortfetzen waren zu dem Jäger vorgedrungen, und diese hatten ihn veranlasst, noch genauer hinzuhören, schienen sie doch irgendwie von Interesse zu sein. Jedenfalls für ihn, der spätestens bei der Erwähnung von Kap Dun aufgehorcht hatte.
    „… von dort aus sind wir jedenfalls hierher gekommen“, erzählte der eine Mann, offensichtlich ein Seemann. „Und gerade am Tag davor hatte es wieder gebrannt. Hab nicht mitbekommen, was genau da wieder los war, aber ich schätze, wieder irgendwelche Banditen. Gibt einige Probleme da, schon seit Monaten. Immer wieder eine kleine Plünderung, keine Ahnung, ehemalige Orksöldner vielleicht, ein paar tote Bauern, irgendwo wird ein Hof angezündet … und nicht nur in Kap Dun. Da seh ich es eben, wenn wir mit dem Schiff dorthin kommen, Vengard ist sicher, aber ich denke mal, andere Städte haben auch so ihre Probleme … Krieg eben, oder die Zeit danach …“
    Thorwyn blickte Leyla an und schwieg. Langsam verarbeitete er das Gehörte, nebenbei auch das, was sie gesagt hatte, bis er selbst das Wort ergriff. „Ja“, sagte er ein wenig abwesend. „Mal sehen, später.“ In einigen Wochen, wenn er auch Khorinis gesehen hatte. Und zusätzlich schon das Festland und Argaan, wobei für ihn eigentlich jetzt schon feststand, dass die Zeit auf dieser Insel die glücklichste seines Lebens gewesen war und bis auf weiteres bleiben würde. Irgendwo gab es hier sicher einen Platz für die Jäger. Heftiges Kopfschütteln brachte Thorwyn in die Gegenwart zurück.
    „Aber … nein, warte“, fügte er dann plötzlich mit ernster Miene hinzu und sah Leyla fest an. „Hast du gehört, was der eine da erzählt hat? Er hat was von Kap Dun gesagt, dass es dort Banditen gibt! Und anscheinend machen sie den Bauern Schwierigkeiten, und überhaupt allen … und töten Menschen. Aber meine Eltern …“ Für einen Moment schloss der Jäger die Augen und atmete tief durch, als ihm die Tragweite dieser Worte vollends bewusst wurde. Seine Eltern lebten in Kap Dun. Was war mit ihnen? „Bei den Göttern, verdammt“, sagte er und starrte auf die Tischplatte. „Ich muss nach ihnen sehen …“

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    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Kap Dun also. Das gab dem Gesagten einen verständlichen Kontext, das ließ auch die Blonde aufschrecken und tiefes Mitgefühl für den Geliebten empfinden. Sie rückte näher an ihn heran, legte ihren Arm um seine Schulter, ließ zusätzlich zu den Worten der Seefahrer seine Worte auf sie wirken. Bedrückendes Schweigen, trotz der körperlichen Nähe.
    "Dann wohl nicht nach Khorinis."
    Eine Feststellung, die gewissermaßen wohl überflüssig war, wenngleich sie mit sich haderte. Sie hatte diese Reise nun schon eine ganze Weile vor sich hergeschoben. Ornlu hatte im Sumpf nicht den Eindruck erweckt, als ob viel Zeit der Sache gut tun würde, dennoch hatte sie nie Eile in sich aufkommen lassen. Und nun so etwas. War Thorwyn bereit, das allein zu schaffen? War sie bereit, ihn ziehen zu lassen und dennoch nicht vor Sorge umzukommen? Plündernde Banditen waren sicherlich nicht zum Spaßen aufgelegt und Beistand konnte ihm da nie und nimmer schaden. Und dann? Von Kap Dun aus weiter nach Khorinis? Das klang alles sehr unsicher, würde sie sich verzeihen können, zu spät nach Khorinis zu gelangen?
    Kopfschütteln. Wie konnte sie nur darüber nachdenken, ihn allein gehen zu lassen? Hatte sie etwa noch nicht genug geliebte Menschen verloren? Nein, das kam absolut nicht in Frage. Wozu den alten Zeiten nachtrauern, denen sie nun seit Wochen erfolgreich aus den Weg gehen konnte? Es gab das Hier und Jetzt, es gab Thorwyn, nichts Anderes auf dieser Welt bewegte sie im Moment mehr. Wo war die Liebe, wenn sie ihn nun im Stich ließ? Seine Eltern lebten schließlich noch, er würde noch etwas retten können. Und sie dachte darüber nach, etwas über ihre lange verstorbenen Eltern herauszufinden. Vom wahrscheinlich letzten Überlebenden der damaligen Zeit.
    Nun legte Leyla noch ein zweiten Arm um den Geliebten und schmiegte sich eng an ihn, küsste ihn sanft, zum Trost, zur Beruhigung.
    "Ich kann dich doch nicht allein gehen lassen.", flüsterte sie. "Nie würde ich es mir verzeihen, wenn dir dabei etwas zustößt. Niemals...!"

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Thorwyn seufzte und schenkte Leyla ein Lächeln, während er darüber nachdachte, was sie nun am besten tun sollten. Diese wenigen Worte, die er von dem Matrosen am Nebentisch gehört hatte, reichten aus, um alle Pläne in einem ganz anderen Licht erscheinen zu lassen und den Jäger zu verunsichern. Khorinis und das Festland lagen schließlich in ganz unterschiedlichen Richtungen.
    „Danke“, murmelte er, schloss die Augen, massierte sich die Stirn, während er weiter nachdachte. „Aber … das ist Mist. Ich muss nach Kap Dun und sehen, ob es meinen Eltern gut geht. Aber du musst auch nach Khorinis, das ist auch wichtig. Und du hast wohl nicht ewig Zeit.“ Noch ein Seufzen. „Ich will mich auch nicht von dir trennen, aber ich weiß nicht, ob wir so viel Zeit haben. Die Schiffsreise dauert, und erst mal muss man eins finden. Ich habe ja vorhin gefragt, nach Khorinis fährt zufälligerweise bald ein Schiff, aber dann einige Zeit keins mehr. Es wäre deine Gelegenheit …“
    Stirnrunzelnd starrte der Jäger auf die Tischplatte. Wenn Leyla mit ihm nach Kap Dun kam, würden sie vielleicht erst in ein paar Monaten nach Khorinis gelangen. Die Insel war so schrecklich weit weg. Und wenn er sie jetzt begleitete, wäre er ständig im Ungewissen über das Schicksal seiner Eltern. Was, wenn sie dringend Hilfe brauchten? Er konnte das nicht einfach ignorieren. Für Leyla ging es aber auch um ihre Familie, sie konnte diese Sache nicht ewig aufschieben.
    „Aber trotzdem, eine Trennung … würde Wochen dauern. Und wir würden nichts voneinander hören.“ Langsam zeichnete der Finger Kreise auf das raue Holz. „Außer vielleicht durch Briefe. Die einen aber kaum erreichen können, wenn man unterwegs ist. Wir könnten bloß beide nach Thorniara schreiben, an den Wirt in der Herberge, so dass derjenige von uns, der zuerst zurück ist, wenigstens eine Nachricht hat, dass es dem anderen gutgeht …“

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    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    "Man bräuchte eine Brieftaube, einen Botenfalken...oder welche Vögel hier auf Argaan auch immer dafür genutzt werden. Sie sind nicht auf Schiffe angewiesen, wie ein loser Brief."
    Oder einen Vogel, der auf einen magischen Befehl hin flog. Nur könnte sie dann lediglich Thorwyn erreichen, ob das auch zurück zu funktionierte? Auf solche Entfernungen...man blieb ja auch nicht ständig am selben Ort. Das erschien unmöglich.
    "Aber die sind sicherlich viel zu teuer..."
    Sie schüttelte den Kopf. Auch, weil es schließlich ein weiteres Hindernis in diesem Plan gab.
    "Außerdem...wer schreibt für dich und liest es dir vor? Und ich bin im Schreiben auch nicht gerade die Beste, wie du weißt."
    Sie seufzte. Warum tauchte so etwas immer zum ungünstigsten Zeitpunkt auf?
    "Aber du hast schon irgendwie recht. Du hast absolut keine Zeit, erst mit mir mitzukommen. Und wenn ich erst mit dir mitkomme...dann gibt es vielleicht ein Schiff von Kap Dun oder Vengard nach Khorinis. Oder eben nicht. Das ist pure Glückssache. Und dann komme ich womöglich zu spät. Ob ich mir das verzeihen könnte? Ist wahrscheinlich die letzte Chance, etwas über meine Eltern herauszufinden. Und über all die Geheimnisse, die es eventuell um mich gibt. Geheimnisse, mit denen ich dich dann wieder beschäftigen kann."
    Sie musste lachen. Etwas verbittert, aber es war ein Lachen, das die Situation aufzulockern schien. Nur Augenblicke später wurde sie jedoch schon wieder ernst.
    "Oh Thorwyn! Ich will nicht so lange von dir getrennt sein...ich will keine Ungewissheit...ich...ich...weiß es einfach nicht. Warum jetzt und...hier? Das ist nicht fair!"
    Geändert von Leyla (01.05.2011 um 18:49 Uhr)

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