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  1. Beiträge anzeigen #21
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    "Wir haben nicht geschlafen", korrigierte er.
    Aber was hatten sie denn genau genommen gemacht?
    Oder viel mehr, wie erklärte man das so, dass man nicht Gelächter erntete?
    "Die Sache ist so...", begann er, brach aber wieder ab.
    "Die Geschichte ist kompliziert", stellte der Nordmann fest.
    "Mit mir ist in etwa das selbe passiert wie mit dir, nunja nicht ganz, aber ungefähr.
    Irgendwelche Erinnerungen an die letzten Tage?
    Und weisst du wie eine Heilung funktioniert? Oder was mit dir passiert ist?"
    Wenn das nicht der Fall war mussten sie die ganze Erzählung wohl oder übel auf später verschieben.
    Bequem war es tatsächlich auf Dauer nicht, wahrscheinlich weder für ihn noch für Melaine.
    Und sie mussten endlich aus dieser Schmiede raus, wieso waren sie eigentlich noch hergekommen?
    Colodis fiel auf, dass er das gar nicht wusste schliesslich hatte er kurzzeitig durch seine Abwesenheit nicht alles mitbekommen.
    "Warum man dich gerade hier her gebracht hat weiss ich nicht. Wir sind hier wohl bei einem Schmied im Händlerviertel.
    Und deine Schwäche hat wohl mit der Heilung zu tun, es war einigermassen anstrengend für deinen Körper.
    Aber dazu später mehr, erstmal müssen wir Melaine irgendwo hinbringen wo sie sich ausruhen kann", sagte er mit einem Kopfnicken zur rothaarigen Magierin.
    "Oder ich...", murmelte er. "Es sei denn du kannst gehen?"

  2. Beiträge anzeigen #22
    Krieger Avatar von Faraday
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    Faraday ist offline
    Eine abwinkende Geste, als Ptah von Zurückstecken begann. Natürlich, wann hatte er mal nicht zurückstecken müssen? Was wäre das auch für ein Ort, wenn er, wenn irgendjemand wirklich einfach tun und lassen konnte, was er wollte? Es würde im reinen Chaos enden. Selbst ein König oder der höchste Magier waren noch in ihrem Handeln beschränkt, das Abdanken des letzten großen Magiers hat gerade das deutlich untermauert.
    So meinte Faraday nur verstehend: "Ich denke nicht, dass mich dies entmutigen soll, mehr noch, es stellt doch geradezu eine Herausforderung dar. Wer auf einer Geraden geht, verfehlt sein Ziel doch viel öfter, als wenn er lange darum herum kurvt, wisst ihr?"

    Sein Magen meldete sich tatsächlich zu Wort.

    "Ich habe gehört, dass es hier eine Art Refektorium geben soll, mochte mich aber noch nicht allein hinein setzen. Also, wenn ihr noch etwas speisen wollt, begleite ich euch gerne. Eine Aufklärung über die Räumlichkeiten ist immer hilfreich, zumal ich bislang nur die Gärten, das Observatorium und den Innenhof kennengelernt habe."
    Er hielt kurz inne.
    "Und die Bibliothek natürlich."

  3. Beiträge anzeigen #23
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Raad klopfte sich eifrig den imaginären Staub von den Oberschenkeln und grinste dabei hämisch. „Ich bin vom Tisch bis hierhin gekommen. Kommt ganz darauf an, wo du hin willst? Dann kann ich dir sagen, ob ich laufen kann.“, antwortete der Schwarzhaarige und befreite seine Beine aus dem Schneidersitz um sie vorsichtig zu strecken und an Bewegung zu gewöhnen.

    „Und ich gebe es nur ungern zu, aber ich habe keine Ahnung, was die letzten Tage passiert ist, außer wir waren tatsächlich in Isthar.“, brummte der ehemalige Assassine und machte eine wegwerfende Geste, „Vielleicht ein Fiebertraum? Aber was passiert ist, nachdem du mich zu diesem Heiler geschleppt hast?“, der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern, „Diese komische Paste, die mir sein plötzlicher Lehrling auf die Arme geschmiert hat, ist das letzte woran ich mich erinnern kann. Und dann bin ich hier wieder aufgewacht.“

    Raad beugte sich nach vorne und stützte sich schwerfällig auf den Händen auf. Vorsichtig begann er damit, seine Beine zu belasten und sie langsam immer weiter nach vorne zu schieben, bis er sich schließlich schwankend erheben konnte.

    „Was auch immer das für eine Heilung gewesen war… So schlecht habe ich mich nach einer Heilung allerdings noch nicht gefühlt.“, murrte der Jüngling mürrisch, als der Schwindel auch mit geschlossenen Augen nicht nachlassen wollte, „Was meinst du damit, dir ist etwas Ähnliches wie mir passiert? Was ist mir denn passiert?“

    Eine gute Frage…

  4. Beiträge anzeigen #24
    Ehrengarde Avatar von Ptah
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    Ptah ist offline
    "Ehrlich gesagt, bin ich mit den Räumlichkeiten dieser Anlage auch noch nicht in Gänze vertraut und gemessen am Verbleib der Sonne halte ich es für unwahrscheinlich, dass man jetzt noch im Speisesaal an eine Mahlzeit kommt. Glücklicherweise kenne ich bereits die Küche und auch den Weg dorthin. Wenn Ihr mir folgen wollt.", lud der Adept Faraday ein, welcher ihm sogleich hinterdrein lief. Bald schon standen Beide in der stillen Küche, das Herdfeuer seit einigen Stunden erloschen, doch Glut glomm noch im Feuerraum und sie würde gegen Sonnenaufgang wieder dazu genutzt werden, um neue Flammen zu entfachen.

    "Der Käse ist eine sichere Bank, glaube ich.", sinnierte Ptah kurz und griff darauf zielsicher nach einem bereits gut dezimierten Laib, um mit einem in der Nähe liegenden Messer einige Scheibe abzuschneiden, "Probiert mal."

    Nachdem sich beide mit dem Käse gestärkt hatten, folgte noch ein Austausch über die Gestirne, den Ptah eher gedankenverloren losgetreten hatte, ohne eine Ahnung von dem Ausmaß von Faradays Begeisterung zu haben. Nun hatte er Mühe den Redefluss des Anderen wieder einzudämmen.

    "Ich will nicht unhöflich erscheinen, Faraday, aber seht es mir bitte nach, dass ich dieses interessante Gespräch verschieben muss, denn es ist schon recht spät und ich bin müde geworden. Gleich morgen werde ich mich an einen Magier namens Cronos wenden und diesen über Euch in Kenntnis setzen, natürlich nicht ohne dabei die eine oder andere positive Bemerkung fallen zu lassen. Meister Cronos ist auch derjenige, an den ihr euch wohl am geschicktesten wenden könntet. Immerhin gibt er auch die Roben der Novizen aus. Nun denn. Ich wünsche euch eine geruhsame Nacht und viel Glück am morgigen Tage. Vertraut auf Adanos, dann wird eure Aufnahme auch unter einem guten Stern stehen.", versicherte Ptah und verabschiedete sich mit einem eher ungewöhnlichen Händedruck, bis er sich in Richtung der Laienkammern entfernte.

  5. Beiträge anzeigen #25
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Dann musste er also ganz von Vorne anfangen.
    Die ganze Geschichte?
    Zu blöd, aber wenn er keine Erinnerung hatte blieb ihm wohl keine Wahl.
    "Ich wollte eigentlich zum Haus der Magier.
    Kriegst du das hin?"
    Raad zuckte mit den Schultern und erhob sich schwerfällig.
    Vermutlich passte es ihm gar nicht, verständlich irgendwie. Nach der Heilung damals hatte er sich auch schwach gefühlt. Obwohl es dann ziemlich schnell besser wurde.
    Aber beim Schwarzhaarigen konnte er das nicht wirklich beurteilen. Zwar war er auch schwer verletzt gewesen, aber wahrscheinlich nicht in der Weise am ganzen Körper und kurz vor dem Tod.
    Vorsichtig erhob auch Colodis sich und trug die Rothaarige wie zuvor.
    Da sie selber nicht mehr im Stande war zu gehen und lieber ein Nickerchen machte. Kein Wunder.

    Raad schwankte noch etwas, war aber eigentlich stabil. Er ging voraus und öffnete die Tür, in der Hinsicht war der Krieger ja etwas eingeschränkt im Moment.
    Irgendwie schien es wirklich seine Bestimmung, dauernd mit halb toten, bewusstlosen oder schlafenden Personen in Richtung Magierhaus zu stolpern. Das nahm ja schon exzessive Ausmasse an.
    Sie überquerten die Brücke und verkürzten die Distanz weiter.
    Seine Arme begannen langsam zu brennen, auch wenn das längst noch kein Silmacil war, war er immerhin allein. Und der Unterschied von körperlicher zu geistiger Anstrengung in der selben Situation war schon verblüffend.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #26
    Knetmaster  Avatar von Wombel
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Wombel ist offline
    Wombel saß auf dem Steinboden und hämmerte und zimmerte schon den ganzen Tag wie versprochen am Laufgitter herum.
    Er wunderte sich ein wenig darüber, dass er es damals geschafft hatte eine so fragile Holzarbeit hinzubekommen. Die kleinen Zapfen und Bohrungen, die die kleinen Stäbe und sauber verarbeiteten und glatten Bretter zusammenhielten waren schon mit Herzblut hergestellt worden.
    Eigentlich war das eine Arbeit für einen Schreiner, einen Holzwurm der kleinere Hände und vermutlich auch ein wenig feineres Werkzeug hatte.
    Aber der Holzfäller hatte jede Zeit der Welt und fühlte sich im Gesellschaft von Sinan und Runa wohl, die ab und an neben dem Zuschauen auch etwas anfassen durfte.
    Freilich durfte sie keine spitzen oder scharfe Gegenstände anfassen, darauf achtete Wombel sorgsam. Aber er hatte ein paar kleine, saubere Holzklötzchen dabei die Runa mit ihrem Bruder zusammen mit einigem Spaß nun in der ganzen Stube verteilte.
    Wombel hatte einige der kleinen Bretter entfernt, die Querlatten durch neue, längere ersetzt und so war das Grundgestell der Konstruktion fast doppelt so breit wie vorher. Anschliessend arbeitete er die kleinen Latten für die Gitterumrandung zurecht und setzte Stück für Stück ein.
    Aniron werkelte an einem Tisch an irgendwelchen Kräutern herum und schaute ab und an nach Runa und Sinan.
    Als Sinan sich eine Handvoll Sägemehl in den Mund beförderte und daraufhin kläglich protestierte, warf sie Wombel einen strengen Blick zu. Dieser achtete dann auch mit leicht rotem Kopf vorsichtiger darauf, dass die Überbleibsel seiner bearbeiteten Holzteile sofort in einem Eimer verschwanden und nicht mehr auf dem Boden herumlagen.
    Als der letzte Zapfen angebracht war begutachtete der Zimmermann seine Arbeit und abgesehen davon, dass das Laufgitter nun fast doppelt so groß war, konnte er keine Unterschiede erkennen.
    Er war zufrieden mit seiner Arbeit und verstaute seine Werkzeuge im Bündel.
    Zu guter Letzt polierte er die Kanten noch mit einem Streifen besonders borstigem Wildschweinfell ab und strich zur Probe mit seinen Händen alle Kanten ab.
    Er erhob sich nach der mehrstündigen Arbeit aus dem Schneidersitz vom Boden und seine Gelenke knirschten und knackten vernehmlich.
    "Uh ... das ... aua ... das ist wohl nicht meine gewohnte Arbeitshaltung." Brummte er vor sich hin.
    Aniron sah von ihrer Arbeit auf und kam auf Wombel zu.
    "Fertig." Brummte er zufrieden.
    Aniron begutachtete das neue Laufgitter mit Interesse.

  7. Beiträge anzeigen #27
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Der Tisch aus schwarzem Edelholz, Zerrspiegel der Noblesse einer sich selbst erhobenen Gesellschaft, war genutzt von den weißen, weil bleichen Gestalten sich selbst zerrissener Charaktere, deren Eigensinnigkeit sich gut in jene Schichten der Gesellschaft einfand, die für Ihresgleichen bloß Spott empfand. Sie waren die Anderen. Suchende, die es über den großen Graben gewagt hatten, der Krieger und Magier in dieser Stadt trennte, gekommen, um den sie Verachtenden ein Glied ihrer Kette zurückzubringen. Ein Teil des ewigen Puzzel, welches die magische Schicht darstellte, das nicht bereit war sich, sich einzufügen und doch auf die ein oder andere Art passte.
    Es waren die Blicken der Magier, die den Schwarzhaarigen erkennen ließen, dass Erwünschtsein und Duldung bloß durch eine Nuance in den Ausdrücken jener getrennt wurde. Ihre Gesichter waren nichtssagende, blasse Masken, die wissend nickten, wohlwollend lauschten, gütig akzeptierten und doch mit jeder Handlung bezeugten, wie wenig sie von den Worten der anderen hielten.
    Man hatte Colodis und Raad in den Speisesaal des Hauses der Magier gesetzt, dabei freundlich gelächelt und höflich die Möglichkeiten erklärt, die auch sie in einem solchen Raum hatten. Mit einer Stimme, die sie zu Hunden degradierte, andeutend, dass sie nicht fähig waren, die einfachsten Zusammenhänge zu erkennen, und einem Lächeln, das zu Eis erstarrt, den lästigen Anhängseln der Rothaarigen den Tod zu wünschen schien.

    Alles nur Einbildung?

    Dem Schwarzhaarigen lief noch immer der Speichel im Mund zusammen, wenn sein Blick auf die Massen von Speisen fiel, die man ihn zu ordern gestattet hatte. Sein Magen frohlockte noch immer bei der Vorstellung, sich mit all diesen vollzustopfen, hoffend, es würde die nächsten Monate reiche, bis der Kopf einen Plan gefunden hatte, Nahrung in einer Regelmäßigkeit zu konsumieren, die kein Knurren des Bauches mehr provozierte.
    Ja, eigentlich konnte Raad ob der Idee des Nordmannes froh sein. Hier fand er, was er sich zuvor nur mit viel Scheu zu hoffen gewagt hatte. Essen, Trinken, ein Dach über dem Kopf, von dem man nicht fürchten musste, dass es im nächsten Augenblick verschwunden war, Wärme und eine Gelegenheit zum Bade.
    Der Preis dafür war nach gewöhnlichen Maßstäben denkbar gering. Er bestand bloß aus Duldung der Verachtung jener Menschen, die sich als ihre Gastgeber beschworen, dem Ertragen, dass jeder ihrer Schritte durchdachter Überwachung und Kontrolle überworfen war und nicht zuletzt der Akzeptanz, sich der Rothaarigen erst wieder zu nähern, wenn diese fähig war, den Wunsch Selbständig zu äußern. Letzteres hätte dem Jüngling ebenso egal sein können, wenn er nicht den dunklen Schatten auf dem Gesicht Colodis‘ bemerkt hätte, als der Novize, dem sie als erstes begegnet waren, ihm diese Bedingung unterschwellig angedeutet hatte.

    „Serverus.“, murmelte Raad leise vor sich hin. Er hielt es für einen seltsamen, trägen Namen, fast passend für seinen Träger und dann doch wieder nicht. Die Augen jenes Mannes deuteten etwas Dunkles, Ungreifbares an. Seine Stimme war bestimmend, seine Gesten fordernd. Vermochten sie es, geduldig zu warten?

    Der ehemalige Assassine hob die Hand, die einen Scavengerbollen umfasst hielt, und riss genüsslich den nächsten Bissen heraus. Er musterte Colodis. „Willst du nichts essen? Schmeckt gut!“, stieß er zwischen zerkautem Fleisch hervor. Die Neugier des gestrigen Abends war verflogen. Er wollte noch immer wissen, was geschehen war, doch hatte er das Gefühl, dass Colodis nicht in der Stimmung war – freundlich ausgedrückt – darüber zu reden. Oder täuschte sich der Jüngling? Immerhin vermochte er es nicht, sein Gegenüber einzuschätzen. Vielleicht weil er noch immer nicht wusste, ob er dem anderem Mann dankbar sein sollte oder besser verfluchte. Er wusste einfach nicht, was mit ihm geschehen war und was es bewirkt hatte. Zwar fühlte er sich gut. Doch war dieser Zustand nun von Dauer?

  8. Beiträge anzeigen #28
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Der Informant

    Der letzte Hinweis von Ashim war, dass Rethus die Quelle in einem großen Gebäude treffen sollte. Gleich beim Nordtor sollte es eine Gruppe Zelte geben, die so aufgebaut waren, dass sie ein Quadrat ergaben. Hinter dem südöstlichen Zelt gab es einen Zugang, der passierbar war, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.
    Der Glatzkopf wurde schon am Tor nicht großartig aufgehalten, nur die üblichen Sicherheitsvorkehrungen des späten Abends. Aber als unsicher wurde er nicht eingestuft… zumal er diese relativ orientalisch gehaltene Stadt zum ersten Mal betrat. Sie erinnerte ihn leicht an die Städte von Varant, nur dass diese hier nicht ganz so orientalisch rustikal wirkte.
    Nach ein bis zwei Häusern traf er auch schon auf die Zelte. Sie standen eng beieinander, aber ergaben ein Quadrat, als wäre jedes von ihnen eine Ecke davon. Das linke Zelt vor ihm war das südöstliche und direkt dahinter… ja, da gab es tatsächlich einen Zaun, neben diesem sich das große Haus befand. In den oberen Fenstern brannte Licht. Vielleicht wohnte der Kontakt sogar dort. Kurz schaute sich Rethus um, falls ihn jemand beobachtete. Als er die Umgebung als sicher eingestuft hatte, rannte er auf den Zaun zu. Zwei Schritte setzte er gegen den Zaun, dann packte er das obere Ende des Zauns, um sich dann mit den Füßen abzustoßen und darüber hinweg zu springen. Er setzte mit den Füßen hart auf, sodass er sein Gewicht mit den Beinen abfedern musste. Sogleich ging es durch eine Hintertür in das Haus hinein. Sie war nicht abgeschlossen, anscheinend weil der Bereich hinter dem Zaun zum Grundstück gehörte. Rethus war es gleich, es ersparte ihn eine Menge Zeit.

    Als er in der obersten Etage angekommen war, klopfte er an die Tür. Ihm war schon etwas mulmig. Schließlich wusste er nicht, ob diese Person in dieser Wohnung die Richtige war.
    Ein Mann mittleren Alters öffnete die Tür…
    „Guten Abend? Bei Adanos, wie sind Sie hier rein gekommen.“
    „Äh, die Tür stand offen“, reagierte der Mantelträger spontan.
    „Ach was?“ Sein Gegenüber musterte Rethus genau. „Was wollen Sie von mir?“
    „Kennen Sie einen gewissen Elster?“ Rethus machte eine beruhigende Geste, um die Unruhe, die in der Stimme des Mannes vor ihm lag zu besänftigen.
    „Ach so, jetzt versteh ich, wieso Sie hier einfach so reingekommen sind. Normalerweise müsste ich dich… äh, wir können doch aufs Du umsteigen?“ Der Mann, der die Quelle zu sein schien bewegte sich in seine Wohnung und stellte zwei Becher bereit.
    „Ja sicherlich.“ Rethus schloss die Tür hinter sich.
    „Gut, was ich sagen wollte, eigentlich könnte ich dich verhaften wegen Einbruch und versuchten Diebstahls, aber ich sehe mal darüber hinweg. Einen Schnaps? Ist Kaktusfeige.“ Sein Becher war bereits gefüllt, jetzt hielt er Rethus‘ bereit.
    Dieser nickte. „Du meinst, soll das heißen, du bist von der Stadtwache?“
    Sein Gegenüber goss Schnaps in seinen Becher und verzog dabei seinen Mund. Nachdem beide ihre Becher in der Hand hielten antwortete er: „Ja, ich bin zufällig von der Stadtwache von Setarrif. Eigentlich hast du Glück. Normalerweise arbeite ich sonst um die Zeit. Setzen wir uns.“
    Sie nahmen auf zwei Stühlen an einem Rundtischplatz, auf dem eine Öllampe schimmerte.
    „Eine Stadtwache von Setarrif, die für Elster, einen korrupten Geschäftsmann arbeitet?“ hakte der Glatzkopf neugierig nach.
    „Dass ich für ihn arbeite, habe ich nie gesagt.“ Der Wachmann nahm einen Schluck aus seinem Becher. „Sagen wir es so: Im Grunde kann es mir egal sein, was Elster im Schilde führt, solange diese Stadt nicht betroffen ist. Er hat mir lediglich Geld angeboten, wenn ich die Augen nach einem Dennik offen halte, der ein Dreitagedieb ist.“
    „Aha, alles klar… womit wir auch gleich zum Thema kommen“, fügte Rethus an. „Einer von Elsters Männern riet mir, dich aufzusuchen. Du hast Informationen über Dennik?“
    „Ja, äh… ohne große Umschweife: Dennik war hier.“
    „Wann?“ Der Glatzkopf setzte sich auf.
    „Es muss vor ein paar Wochen gewesen sein. Zuerst hatte ich keine handfesten Informationen für Elster, aber dann kam das. Plötzlich drang zu mir durch, dass es Einbrüche gab. Taschendiebstähle in der Öffentlichkeit müssen auch dabei gewesen sein. Auf jeden Fall hatten Dennik und seine Anhänger ganz schöne Unruhen in der Stadt verursacht. Wir sind froh, ihn los zu sein.“
    „Wo ist er hin?“
    „Darüber kann ich dir nichts sagen, aber ich kenne jemanden, der engeren Kontakt zu der Bande hatte. Allerdings war er kein Mitglied, er schien dort jemanden zu kennen, aber sah dadurch auch Dennik ziemlich oft. Mani ist sein Name.“
    „Wo finde ich ihn?“
    „Er treibt sich sehr viel in der Nähe der ehemaligen Bewohner von Nordmar, die nach Argaan gereist waren, herum. Bekanntlich trinken sie gerne einen in einer guten Kneipe. Mani ist ein sehr muskulöser, großer Kerl. Auffällig sind seine kurzen, blonden Haare. Genaueres kann ich dir nicht geben.“
    „Ich bedanke mich“…

  9. Beiträge anzeigen #29
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Schliesslich und schlussendlich waren die beiden Männer im Speisesaal der Magier gelandet.
    Und wie so üblich, fühlte man sich hier weder wohl noch wollte länger bleiben als nötig. Aber im Moment wollte er erstens Raad nicht unnötig umherschleppen, das wär der rothaarigen Heilerin bestimmt nicht recht. Die Besuchszeit hatte dieser Novize mal ganz nebenbei gestrichen, bis sie tatsächlich wieder in der Lage war in einem wachen Zustand, Besucher zu empfangen.
    Dieser Serverus, möchtegern Türsteher und...
    Ein Seufzen erfüllte den Raum, oder zumindest die unmittelbare Nähe rund um sie, wo tatsächlich niemand sitzen wollte.
    Weniger als Antwort auf die Frage von Raad, als beim Gedanken an diesen schleimigen Typen, der immer da zu lauern schien wo man ihn gar nicht haben wollte.
    "Nein, lass mal", erwiderte er als tatsächliche Antwort an seinen Gegenüber.
    "Du wolltest wissen, was in den letzten Tagen geschehen ist wenn ich mich recht erinnere", begann Colodis das eigentliche Problem in Angriff zu nehmen.
    "Was war deine letzte Erinnerung noch gleich?"
    "Der alte Heiler", erinnerte Raad ihn.
    "Achja, das mit der Paste hast du ja mitgekriegt... wohl oder übel.
    Das war übrigens für die Heilung nicht fördernd und geht auf meine Rechnung. Ich hätte dem Irren nicht vertrauen sollen", vollendete er den ersten Teil.
    "Danach haben wir dich zu Melaine gebracht, wo die eigentliche Heilung begonnen hat.
    Danach hat man dich zur Schmiede gebracht, wie ich schon sagte habe ich dazu auch nicht alle Einzelheiten. Wir müssten Melaine fragen, sobald sie wieder wach ist."

  10. Beiträge anzeigen #30
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Raad kaute auf dem blanken Knochen herum und suchte die letzten Reste des Fleisches von ihm zu lösen und so das Essen noch ein wenig zu dehnen. Zwar war noch genug Speis und Trank vorhanden, doch er wollte nicht gierig wirken, obschon ihm beinahe alles angeboten worden war, was ihm in den Sinn gekommen war.
    Nachdenklich legte der Schwarzhaarige den Knochen beiseite und griff dann doch nach einem weiteren Stück Fleisch. Angeblich Moleratsteak, blutig gebraten und kräftig gewürzt. Als er es jedoch anschnitt, musste er feststellen, dass es beinahe schon durch war. Die Würzung entsprach allerdings der Wahrheit und ließ ihn unerwartet kräftig husten.

    Es war eine Überraschung gewesen, dass sich der Nordmann trotz der frostigen Stimmung, die aufgrund des anwesenden Novizen herrschte, doch noch gesprächig zeigte und er ohne großes Aufsehen auf die längst vergangenen Fragen einging. Sonderlich hilfreich waren seine Antworten dann leider nicht, waren sie im Grunde doch ähnlich zu jenen, die er gestern gegeben hatte. Er schien kaum mehr zu wissen, als er gesagt hatte, und Raad ahnte, dass er sich damit abfinden musste, jetzt, wo sie die Rothaarige nicht mehr sehen dürften. Es war schon bedauerlich, wie schnell guter Wille von jenen bestraft wurde, die nicht fähig waren, ihn zu verstehen. Und es war frustrierend, wenn man feststellte, wie wenig man bewegen konnte.

    „Falls wir überhaupt zu ihr gelassen werden, wenn sie wieder wach wird.“, brummte der Schwarzhaarige resignierend. Der Novize saß weit genug abseits – schließlich entsprachen die beiden Männer nicht seiner Gesellschaftsgruppe und mindestens einer von ihnen benötigte mindestens ein Bad, mit dem er sich sichtlich Zeit ließ – als dass er sie hätte hören können. „Warum sollte man uns jetzt nicht zu ihr lassen? Und wenn man es jetzt nicht tut, warum sollte man es zulassen, wenn sie wieder aufwacht? Außer es ist ihr Wille. Und der Wille von Magiern geht mir ab… Du scheinst zumindest ihren besser zu kennen!?“

  11. Beiträge anzeigen #31
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
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    Ravenne ist offline
    Schweigend saß Ravenne in der Schmiede, beschäftigt mit der Geburtszange. Sie war am Rechnen, genauer gesagt am Berechnen der Menge an Metall, die sie benötigen würde. Die Form der Zange war ungewöhnlich, schwierig, also musste sie gut abwägen, immerhin wollte sie ja auch keine Mehrkosten. Welches Material würde am besten geeignet sein? Ravennes Fachgebiet waren Edelmetalle, allerdings konnte sie auch mit Eisen oder Erz umgehen. Brauchte Aniron als Wehmutter allerdings eher ein weiches Metall, oder eher ein hartes? Sie hatte davon gesprochen, dass sich die Zange an den Kindskopf anpassen sollte. Oder bildete Ravenne sich das gerade ein? Ach, es war schwierig, zu arbeiten, während gerade ein anderer Schmied tätig war und einem ein Dämon seine Idiotien einflüsterte. Gereizt schaute sie zu Sil. Der Lärm störte sie in ihren Überlegungen, und tatsächlich war (dummerweise) nur der Lärm, den er verursachte, abstellbar - der Dämon leider nicht.
    Jaaa ...Das ist die richtige Einstellung, Mädchen.
    Der Dämon lachte, und schlagartig bereute Ravenne schon wieder, Sil so zornig angeblickt zu haben. Was sie wohl getan hätte, hätte sie gar eine Stimme? Ihn angefaucht wie eine Raubkatze? Ihn angefahren, still zu sein? Es überkam sie eiskalt, wie eine Art Anfall. Die Schmiedin wollte sich rasch wieder in ihre Berechnungen und Überlegungen vertiefen, aber ihr Körper ... Nein!
    Ihre Hand griff nach dem Dolch, mit dem sie vorhin noch gedankenverloren einen Apfel kleingeschnitten hatte. Sie mochte Äpfel - sie waren saftig und das Fruchtfleisch nicht matschig. Sil hatte das längst bemerkt, ihn amüsierte ihr kleiner Apfelfable. Nun aber sollte es nicht dem Apfel an die Kerne gehen - sondern Sil an den Kragen. Der Dämon hatte die Oberhand, der Dämon hatte die Macht. Sil schaute von der Arbeit auf, er schien bemerkt zu haben, dass etwas nicht stimmte, doch Ravennes Körper war bereits so jäh aufgesprungen, dass sie den Stuhl weggerissen hatte und sprintete auf Sil zu. Erst im letzten Moment nahm sie den Apfeldolch hinter ihrem Rücken hervor, um zuzustechen ...

  12. Beiträge anzeigen #32
    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil ist offline
    Summend stand der Hüne am Amboss, und verdrehte die verschiedenfarbigen Metallstangen weiter ineinander. Torsionsdamast nannte man diese Art der verschweißung verschiedener Metalle. Es ermöglichte eine noch bessere Vermischung der Erze, wobei die jeweiligen Vorteile des verwendeten Metalle hervorgehoben wurden, und die Nachteile gedämpft wurden, um so einen einzigen Rohling von überragender Qualität zu erschaffen.
    Mehr als Nebeneffekt wurde dabei auch ein wunderschönes Muster auf dem erschaffenem Gegenstand erzeugt, das schon für sich allein genommen den Mehraufwandt wert war.
    Seit Monaten arbeiteten Silmacil und Killijan inzwischen an diesem ehrgeizigen Projekt, dass sich immer weiter in die Länge zu ziehen schien, doch inzwischen waren auch deutliche Fortschritte zu verzeichnen, war dies doch anscheinend die letzten Handgriffe an dem Grundmaterial, welches sie bald zu den Schwertern würden ausschmieden können.

    Kurz blickte der Hünenhafte Schmied von seiner Arbeit auf, als das Metall zum erneuten erhitzen wieder in die Esse gesteckt war, und beobachtete leise Ravenne, die weiter hinten in der Schmiede saß, und sich einen Apfel schälte. Sie schien Äpfel sehr zu mögen, und Sil notierte sich geistig bei seinem nächsten Besuch auf dem Markt einen Korb von ihnen einzukaufen.
    Schon seit mehreren Tagen wollte er Ravenne wieder etwas gutes tun, und hatte schon allerlei Überlegungen angestellt, von denen aber die meisten ihm viel zu abgedroschen erschienen. Noch immer beschäftigte ihn die Frage, ob er ihr einfach einmal Blumen mitbringen sollte, oder ob dies zu klischee-haft wäre... er musste sie wirklich dringend einmal fragen, welche Art Blumen sie denn mochte - wenn sie überhaupt welche mochte.
    Es war wirklich zu frustrierend, dass das Amulett, an welchem Sil für sie mitgearbeitet hatte sich als derart hinderlich herrausgestellt hatte, machte dies es dem Hünen doch nahezu unmöglich ihr etwas anderes als Geschenk zu schmieden, ehe dieses Problem nicht behoben war...
    Seuftsend drehte sich der Schmied wieder zu seiner Arbeit um und holte den beinahe vollendeten Rohling aus der Esse.
    Ein guter Wein oder Schnaps fiehlen als geschenk an sie auch aus, nach allem was sie ihm über ihren trunksüchtigen Vater erzählt hatte... Essen selbst wäre viel zu unpassend... Gold oder andere Rohmetalle wären viel zu sehr an die gemeinsame Arbeit angelehnt... Ein schön geschliffener Edelstein vielleicht... aber nein, der würde auch zu sehr an dieses unsägliche Amulett errinnern...
    Frustriert zwang sich der Hüne, sich wieder auf die Schmiedearbeit vor sich zu konzentrieren, ehe er den Rohling gleich wieder zum aufwärmen weglegen musste ohne auch nur einen richtigen Schlag angesetzt zu haben.
    Krachend schlug sein guter Schmiedehammer auf das hoch erhitzte reine magische Erz und ließ farbige Funken sprühen, während es das stolze Metall langsam in die vom Schmied beabsichtigte Form bog.
    Ein Satz guter Werkzeuge wäre vielleicht eine Idee... so wie seine, aus Erz-Stahl-Damast... aber nein, das wäre viel zu unromantisch...
    Frustriert steckte Silmacil den Metallstab wieder in die Esse, er musste wirklich lernen seine Gedanken fokussiert zu halten, und nicht immer abzudriften...
    Aber es war wirklich schwierig etwas passendes für Ravenne zu finden, es sollte romantisch sein ohen kitschig zu wirken, praktikabel wenn möglich, wertvoll sein, ohne protzig zu wirken... ihm war, als wäre die Antwort stehts nur einen Gedanken weit entfernt, doch immer wenn er seine Hand danach ausstreckte, rückte die Erkenntnis ein Stück weiter von ihm ab.

    Aus den Augenwinkeln bemerkte Sil eine Bewegung, als Ravenne aufsprang von ihrer Arbeit. Auch sie schien schon eine Weile frustriert, und der Hüne hatte irgendwie das Gefühl, dass es mit ihm zu tun hatte, so war er auch nicht wirklich überrascht, als Ravenne schnellen Schrittes auf ihn zukam.
    Ein leichtes Anspannen des Armes, ein verzweifelter Blick von Ravenne war alles, was ihn im letzten Moment vorwarnte, ehe der Dolch hinter ihrem Rücken hervor kam, und auf seine Brust zusauste.
    Silmacil machte schnell einen kleinen Schritt rückwärts, sodass der Schnitt knapp vor seiner Brust vorbei ging.
    Auf den darauf folgenden Stich war er etwas besser vorbereitet, und setzte seinen hinteren Fuß so um, dass sein breiter Oberkörper sich zur Seite drehte und aus der Bahn des Dolches herraus kam. Gleichzeitig legte er seine eigene Hand an die ihre und lenkte ihren ganzen Arm und damit den Dolch in ihrer Hand behutsam in eine leicht andere Bahn, sodass ihn das Messer vollständig verfehlte. Hierbei ging der Hüne leicht in die Knie, und ließ die aus dem Gleichgewicht geratene Ravenne an sich vorbei stolpern.
    Silmacil hatte lange überlegt, wie er bei einem weiteren Anfall Ravennes reagieren sollte, und setzte diese Überlegungen nun um.
    Es ausnutzend, das Ravenne kurz ohne Gleichgewicht war, griff der Hüne mit der Rechten Hand von hinten nach Ravennes Knie, und hob es leicht an, wobei das andere Knie an seinen Ellenbogen anlag.
    Wie erwartet kippte Ravenne überrascht nach hinten um, wobei der Hüne seinen linken Arm ausstreckte und sie auffing. Er Griff sie an dem Oberarm, während ihr Rücken in seiner Armbeuge lag, und presste sie dicht an sich, wodurch er effektiv beide ihre Arme außer Gefecht setzte, den einen zwischen seiner Brust und ihrem Körper eingequetscht, den anderen durch seine Hand an ihre Seite gepresst. Gleichermaßen verfuhr er mit ihren Beinen, welche er in der Hand hielt, sodass er sie wortwörtlich auf den Arm nahm, ähnlich als wollte er sie vor sich hertragen, nur mit dem Unterschied, dass er ihre Gliedmaßen dabei gerade stark genug an ihren oder seinen Körper presste um sie Bewegungsunfähig zu halten.
    Um die dadurch aufkommende Anstrengung besser aushalten zu können wollte der Hüne sich auf den Amboss setzen, vergaß dabei aber, dass er vor kurzem noch glühendheißes Metall auf ihm geschmiedet hatte, und verbrannte sich bei dem Versuch sich hinzustzen leicht den Hintern, wodurch er mit einem unterdrückten "Autsch" wieder auffuhr, und sich anstrengen musste, Ravennes besetzten Körper dabei festzuhalten.
    Es war eine etwas abgedrehte Methode, aber eine der beiden einzigen die ihm eingefallen waren um sowohl sich selbst als auch viel wichtiger Ravenne vor körperlichem Schaden bei einem erneuten Anfall zu bewahren. Und Ravenne in einem Fischernetz einzufangen war für den Hünen keine wirklich ernstzunehmende Option gewesen.

  13. Beiträge anzeigen #33
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
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    Ravenne ist offline
    Er hatte nicht so viel einstecken müssen wie letztes Mal, das beruhigte die eigentliche Ravenne ein wenig, auch wenn sie das kaum zu zeigen vermochte. Wäre sie jetzt sie selbst, hätte sie sich in dieser Haltung an Sil geschmiegt, der sie ja zu tragen schien. Ihr Körper allerdings wollte das nicht. Ihr Körper kämpfte, wollte sich losreißen. Sil hatte ebenfalls zu kämpfen, zuckte hoch, als er sich setzen wollte, und ging stattdessen woandershin. Der Griff lockerte sich, der Dämon wollte die Chance nicht verstreichen lassen, doch der Goldschmied bemerkte es und drückte die Wehrlose wieder an sich, als er sich setzte. Eine Weile noch focht ihr Körper gegen ihn, dann verebbte der Widerstand, und mit einem Kribbeln, als wären ihre Finger und Zehen eingeschlafen, erlangte Ravenne das Gefühl über ihren Körper zurück.
    Diesmal ist er schneller gewesen ... aber wartet nur ab ...
    Ravenne erschrak, zuckte zusammen. Sie öffnete den Mund, um es Sil zu sagen, ihn zu warnen, aber als ihr auffiel, dass sie sich nicht an die richtigen Lippenbewegungen erinnern konnte, erinnerte sie sich auch wieder an ihr Handicap. Umgeben von sprechenden Menschen war es so leicht, sich zu vergessen ... es war so leicht, sie nachzumachen. Sie schloss den Mund wieder, hoffte, er hatte ihr erschrockenes Gesicht gesehen und wusste nun, dass sie es war, und nicht der Dämon. Vorsichtig befreite sie ihr Bein, ihre Arme, blieb jedoch auf seinem Schoß sitzen, schmiegte sich an ihn und ließ zu, dass er sie in die Arme nahm. In der Hoffnung, der Dämon ruhte für diesen Abend ...

  14. Beiträge anzeigen #34
    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil ist offline
    Erleichtert blickte der Schmied auf seine große Liebe herrab, als das wilde Winden und Drehen endlich aufgehört hatte. Inzwischen glaubte er die Zeichen deuten zu können, und lockerte seinen Griff, sodass sie sich wieder rühren konnte. Langsam befreite Ravenne ihre Arme und Beine, und Sil erkannte an der Art wie sie sich bewegte, dass es tatsächlich sie war, und nicht jener unsägliche Dämon, welcher seit Wochen ihre Beziehung so torpedierte. Der Hünen fiehl ein wahrer Stein vom Herzen, bangte er doch wie nichts anderes, dass Ravenne eines Tages nicht mehr sie selbst werden würde, alleine dieser Gedanke erschien ihm so unendlich schrecklich, doch bisher hatten sie sich als stärker erwiesen.
    Langsam, vorsichtig nahm er sie nun richtig in den Arm, so wie er sich wünschte, sie für immer halten zu können, sanft und warm...
    "Sch... ist ja gut..."
    murmelte der Schmied leise, während er snft Ravennes Rücken streichelte und sie sanft in seinen Armen hielt, so als könne er sie damit für immer bei sich halten.
    "Es ist nichts passiert... diesmal ist keinem von uns etwas passiert..."
    flüsterte er, und versuchte die Tränen, die ihm bei diesen Worten über die Wangen liefen zu ignorrieren.
    Der Schmied hielt es kaum aus, sich immer darauf vorbereiten zu müssen, von der Frau die er liebte angegriffen zu werden, und gegen sie kämpfen zu müssen. Er wünschte sich eine ruhige, freudige Zeit für sie beide, wo sie einfach zusammen sein konnten, ohne stehts aufeinander aufpassen zu müssen...
    und notfalls würde er für diese glückliche Zukunft so lange kämpfen, bis sie da sein würde.
    Silmacil hielt Ravenne sanft, und ließ sich von ihrer wärmenden Nähe ebenso trösten, wie er versuchte sie zu trösten und ihr Sicherheit zu spenden.
    Nie in seinem ganzen Leben hatte er jemand wie sie kennengelernt, oder geahnt, dass ihm jemand so viel würde bedeuten können.

  15. Beiträge anzeigen #35
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    Kialar ist offline
    „Wollt ihr wirklich keine Karte für die Stadt kaufen…Ihr seht mir so aus, als hättet Ihr keine Ahnung, wo Ihr lang läuft?“
    „Nein, nein…das ist schon in Ordnung, alles geplant!“, erwiderte Kialar und runzelte die Stirn, als der Mann noch keine Ruhe gab und ihm hinterher spazierte.
    „Kommt schon…ich mache Euch einen Spezialpreis, 25 Gold, wie geschenkt…das ist der Neulingsbonus!“, fuhr der eifrige Händler fort.
    „Aiaiai, so viel Gold habe ich nicht Mal, tja…Pech, ich muss nun äh…dort drüben hin.“, meinte der Wüstensohn. Es machte die Sache nicht gerade einfacher, dass er wirklich nicht wusste, wo er hier war. Verwirrt sah er sich um und entdeckte überall nur die gleich aussehenden kleinen Häuser. Er hatte sich nicht wirklich verirrt und doch war ihm seine Umgebung schon einmal vertrauter vorgekommen.
    „Hoffnungsloser Fall, häh?“, plapperte der Händler mit der Zahnlücke weiter und grinste dann wissend. „Jaja, die kenne ich. 25 Gold habt ihr also nicht, aber so einen feinen Stoff tragen, wie? Naja, sagen wir einfach, Ihr habt mich ausgetrickst und ich glaube Euch…18 Gold, mehr ist die Karte ohnehin nicht wert, da habt Ihr es!“ Der Händler schien nicht so leicht aufgeben zu wollen, also musste Kialar es wohl eben auf die üble Weise versuchen, die ihn als Händlerjunge damals schon zur Weißglut gebracht hatte. „18 Gold, viel zu teuer…da bekomme ich ja eine neue Karte! 5 Gold, mehr zahle ich nicht.“
    Sein Gegenüber machte zuerst einen verdutzten Gesichtsausdruck, dann wurde er auf einmal fürchterlich rot und sagte mit gepresster Stimme. „5 Gold?! Ihr seid ja wahnsinnig, wollt Ihr mich arm machen…Ihr seid nicht nur ein hartnäckiger Fall, sondern eine unverschämte Person! Jaja…unverschämt, mir solche Preise vorzuschlagen…wenn Ihr jemals irgendwann Karten brauchen solltet, kommt nicht zu mir…“ Wütend vor sich hinmurmelnd stapfte der Kartenhändler davon und Kialar war endlich wieder allein. Nun konnte er sich in Ruhe orientieren oder es zumindest versuchen.
    Sein ganzer Tag verlief schon so. Er wanderte blindlings umher auf der Suche nach einem Lehrer, auf der Suche nach irgendjemanden, der Informationen für ihn hatte, doch alle Ohren waren taub für sein Anliegen.
    „Stabkampf, lächerlich!“
    „IHR wollt kämpfen, paha!“
    Einer beschuldigte ihn sogar, für den Orden der Stadt Thorniara die Kampfkünste in der Feindesstadt auszukundschaften und verjagte ihn grob von seinem Grundstück.
    Ja, der Novize hatte sich die ganze Sache deutlich leichter vorgestellt. Er überlegte gar schon, seine Gewandung etwas zu verschleiern, damit er nicht so deutlich als Diener Innos zutage trat, war aber noch nicht ganz so verzweifelt.
    Sein Eifer bezüglich einer Ausbildung sank mit jeder weiteren Stunde. Zweifel über sein Vorhaben beherrschten ihn und er war nicht weit davon entfernt, den ganzen Plan einfach hinzuwerfen. Dabei hatte er extra für diesen Zweck einen Stab gekauft, der zwar mehr einem Schäferstock als einer Waffe ähnelte, aber ihm nichtsdestotrotz sehr gut in der Hand lag. Außerdem erinnerte ihn das Stück Holz an seine kurze Karriere als Schafhirte und mit Wohlwollen betrachtete er immer wieder die Krümmung am oberen Ende.
    Vielleicht wäre die Karte wirklich keine schlechte Idee gewesen…

  16. Beiträge anzeigen #36
    Waldläufer Avatar von Maax
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    Maax ist offline
    Maax nahm erst einmal einen Tiefen Schluck von dem Met.“ Ich habe von einem Freund gehört dass man in Schwarzwasser gut Zutaten für Tabak bekommen soll. Vielleicht finde ich sogar jemanden, der mir das Krautmischen beibringen kann.“ Sagte Maax zu Thorleif. Sein Opponent nickte und nahm ebenfalls einen kräftigen Schluck Met. Maax überlegte kurz und fragte Thorleif dann:“ Ähm Thorleif? Würdest du erst einmal die Taverne übernehmen? Nicht lange nur bis ich einen anderen Wirt gefunden habe. Weil ich in den nächsten Tagen nach Tooshoo aufbrechen werde.“ Es verging eine Weile bist Thorleif Maax antwortete. Er seufzte kurz und antwortete mit einem schlichten Ja. Freude erfüllte Maax sein Gesicht, er umarmte Thorleif und ging schnell in sein Zimmer. Maax packte in seinem Zimmer all sein Hab und gut in mehrere Taschen und etwas Proviant durfte ja auch nicht fehlen. Glücklich stapfte Maax wieder zum Tresen, zapft Maax und Thorleif noch ein Krug Met und setzte sich zu

  17. Beiträge anzeigen #37
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    "Im Moment, ist das sicher der Fall weil sie schläft. Würde auch wenig nützen, wenn sie nicht wach ist. Das ist auch der einzige Grund der mit davon abhält.
    Sobald sie wieder aufwacht werden wir vorgelassen...", sagte er und senkte seine Stimme noch weiter. Er wusste nicht ob sie irgendjemand hören konnte, oder genug Interesse an ihrer Unterhaltung zeigte um sich die Mühe zu nehmen zu lauschen. Aber Vorsicht war besser als Nachsicht.
    "...sonst sorge ich schon dafür.
    Aber mach dir darüber keine Sorgen, wahrscheinlich kenne ich ihren Willen tatsächlich etwas besser. Sie wird ohne Zweifel nach ihrem Patienten sehen wollen, um zu sehen wie er die Heilung überstanden hat und welche Erfolge erzielt werden konnten."
    Somit kamen sie wieder zum eigentlichen Thema, wo er ja noch nicht ganz zum Ende gekommen war.
    "Was aber nicht bedeutet, dass ich dir den Rest nicht erzählen könnte", knüpfte Colodis die Unterhaltung weiter.
    "Nur die Details wie du in die Schmiede gekommen bist sind mir unbekannt. Wie eine Heilung im Allgemeinen abläuft, hab ich am eigenen Leib erfahren."
    Der Nordmann brach nocheinmal ab, nur um sich in Erinnerung zu rufen was er ihm gleich erzählen wollte.
    "Ganz im Gegensatz dazu was der alte Wassermagier mit seiner Paste versucht hat, läuft eine solche Heilung unter Einsatz von Magie ab.
    Die Selbstheilung wird dabei angeregt und dein Körper unterstützt.
    Alles was ich dir davor in der Gasse gesagt habe, war dabei von entscheidender Bedeutung. Es war nötig, dass du dafür kämpfst, ohne diesen Kampfgeist wär es vermutlich nicht so reibungslos gelaufen.
    Die Reaktion deines Körpers war normal, wie du dir vielleicht vorstellen kannst, war er einer grossen Herausforderung und Anstrengung ausgesetzt.
    Fühlst du dich immernoch schlecht?
    Oder gehts dir inzwischen besser?"

  18. Beiträge anzeigen #38
    es war einmal Avatar von Raad
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    Raad ist offline
    Mit müdem Blick, der weniger von der Müdigkeit herrührte, denn den Erinnerungen an die Schmerzen, die er verspürt hatte, noch während er im Begriff gewesen war, durch die von dem alten Heiler aufgetragene Paste in den Dämmerzustand überzugleiten, stocherte der Schwarzhaarige in den gematschten Kartoffeln herum, die auf seinem Teller gemütlich in einer hellbraunen Bratensoße dahintrieben. Die Erinnerungen drängten, zu verblassen, und der Körper hoffte, sich zu erholen. Doch der Frieden, den der Geist mit dem Körper hätte schließen können, wäre trügerisch. Raad vertraute der Magie nicht.

    „Es war nett von ihr, dass sie mir geholfen hat.“, offenbarte der Jüngling zögernd und leise, der geringen Hoffnung gewahr, Dankbarkeit würde den Zauber währen lassen. „Und im Augenblick geht es mit tatsächlich recht gut. Zwar fühle ich mich noch ein wenig schwach und ich bin weit davon entfernt, schmerzfrei zu sein, doch dies alles bewegt sich in einem Rahmen, der durchaus ertragbar ist. Wenn ich mit dem Zustand zuvor leben konnte, so kann ich es mit dem jetzigen erst recht. Solange er bleibt wie er ist. Hat sie einen Preis genannt?“, fragte der Schwarzhaarige unschlüssig, ob er gutheißen sollte, was geschehen war. Der verwirrte, alte Heiler hatte in dieser Hinsicht mehr Sicherheit versprochen. Er wollte Gold und gab sich scheinbar auch damit zufrieden, wenn man seine Schuld bei ihm abarbeitete. Doch was verlangte eine Zauberin, die ihn mit einem Grund, den er nicht erkennen konnte, den Fängen des Alten entrissen hatte? „Was hast du bezahlt?“

  19. Beiträge anzeigen #39
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    Kialar ist offline
    Kialar hatte sich letztlich doch noch dafür entschieden, eine Karte von Setarrif zu kaufen, um sich nicht ständig in irgendwelchen kleinen Hinterhofgassen zu verirren. Natürlich schaffte er es immer noch dank seiner unglaublichen Stadtdesorientierung, von dem Bettelplatz des einen oder anderen zwielichtigen Gesellen vertrieben zu werden oder ähnliche unangenehme Aufmerksamkeit zu erregen, aber wenigstens hatte er nun ein grobes Bild von der Stadt. Der Karte zufolge hatte er sich den halben Tag über in dem sogenannten Künstlerviertel herumgetrieben…kein Wunder, dass er hier keine Informationen über hiesige Stabkampfmeister fand und sich das eine oder andere Ständchen anhören musste. Einmal bildete er sich sogar ein, die Stimme Arev nyd Ferans persönlich zu vernehmen, hatte aber keine Geduld, um sich dem Spielmann und seinen seltsamen Geschichten zu stellen. Obwohl der Wüstensohn es mochte, zwischendurch dem einen oder anderen Schwank zu lauschen, hatte er kein Bedarf an Geschichten die mittendrin begannen und am Anfang aufhörten, sodass man den Verlauf der Dinge überhaupt nicht mehr nachvollziehen konnte. Darin war Arev tatsächlich Meister seines Faches! Wenigstens ein Titel, den er sich wirklich verdient hatte…
    Ein kleiner, abendlicher Nieselregen ging über ihn hernieder, während er den Weg in Richtung Hafen ansteuerte. Zwar rechnete er nicht damit, dort auf jemanden zu stoßen, der ihm weiterhalf, doch hatte er eindeutig genug der Sucherei und ihn verlangte nach einer einfachen Taverne und einem kühlen Schluck Bier.
    Der Novize hatte sich inzwischen daran gewöhnt, irritierte Blicke zu ergattern. Seine Robe war es, die auffiel; dies war ihm nun soweit klar. Außerdem hatte er herausgefunden, dass die Menschen in Setarrif großteils dem Adanos-Glauben verschrieben waren, welcher für das Gleichgewicht stand. Nicht umsonst war jenem Gott ein riesiger Tempel in der Stadt geweiht, den sich Kialar aber nur von der Ferne angesehen hatte. Nicht, dass er mit großen Schwierigkeiten gerechnet hätte, aber Fanatiker gab es überall.
    So neigte sich ein weiterer erfolgloser Tag dem Ende zu und sein Eifer nahm Stunde für Stunde ab. Ob er hier überhaupt jemanden finden würde, der ihn ausbildete, stand in den Sternen, aber so schnell gab er nicht auf.

    Die Taverne, die er sich zufällig ausgesucht hatte und in die er nun trat war gefüllt mit alten Seebären, Matrosen, wilden bärtigen Gesellen und Hafenarbeitern. Erst, als er schon mitten im Schankraum stand, fiel ihm auf, wie sehr er eigentlich auffiel. Er war nicht nur der einzige Varanter, sondern stand mit seinem Innosglauben ebenso sehr alleine da, wie mit seiner seltsam anmutenden Waffe, sofern man den Hirtenstab überhaupt als solche betrachten konnte. Wieder einmal sah er sich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, nahm sich aber möglichst ohne großes Aufhebens einen Krug Bier und setzte sich an einen Ecktisch der Taverne.
    Der Umgang in der Schänke war von der Rauheit, die ihn an die Takelage eines Schiffes erinnerte. Es gab den obligatorischen, finsteren Kapitän – der Wirt, der seinem einen Auge nach sicher als guter Pirat hätte durch gehen können -, die Mannschaft aus einem Haufen von betrunkenen, lärmenden Gästen, die keine Arbeit leisteten, aber sich gegenseitig zu mehr Grog anfeuerten und ein paar Leute wie ihn, die etwas außerhalb des Geschehens lagen und eher Passagiere, als Angehörige in diesem seltsamen Kreis waren. Fehlte nur noch das Meer, aber bei der Menge an Alkohol, die hier floss, fing der Boden auch ohne Wellengang an zu schwanken.
    Er hatte sich schon einmal heimischer gefühlt, doch solange ihn keiner ansp…
    „He, wen haben wir denn da?!“, vernahm er einer bekannten Stimme. Der eitle Spielmann saß so schnell an seinem Tisch, dass Kialar nicht Mal die Chance hatte. „Setz dich.“, zu sagen.
    „Arev, na so was.“, erwiderte der Novize mit einem neutralen Lächeln.
    „Hier geht’s rund, was? Dabei habe ich meine wohlklingenden Melodien noch nicht einmal angespielt.“, freute sich der Spielmann sichtlich.
    „Willst du hier heute spielen?“, fragte Kialar neugierig.
    „Gibt es denn ein besseres Publikum?“
    „Äh, ja…willst du HIER heute wirklich spielen?“, wiederholte der Novize nochmals mit gerunzelter Stirn.
    „Sicherlich. Es gebührt mir die Ehre, zu spielen für Trank, auf das ich ihn leere, dem Wirten sei dank!“, rezitierte er laut in den Schanksaal. Es wurde zwar laut gejohlt, aber Kialar vermutete, dass dies die übliche Reaktion auf jedweden Reim oder Ausspruch war.
    „WIR WOLLEN EIN LIED HÖREN!“, grölte eine Gruppe von Seemännern.
    Auf einmal stand Arev auf dem vormals so schön unauffälligen Tisch Kialars und packte mit viel Getue seine Laute hervor, wonach er lässige seine Haare aus dem Gesicht strich und begann.
    „Ohje…“, dachte sich der Wüstensohn und fürchtete das Schlimmste…

  20. Beiträge anzeigen #40
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    "Einen Preis?", wiederholte er belustigt und grinste.
    "Nein, hat sie nicht. Ich hab auch nichts bezahlt."
    Colodis streckte kurz den Rücken durch und fuhr dann fort.
    "Das ist der Unterschied zwischen einem alten Quacksalber und einer Heilerin. Aber ich will ihr nicht vorgreifen, sie wird es dir selbst sagen sobald sie wieder auf den Beinen ist. Dann kannst du dich angemessen bei ihr bedanken.
    Sie wird dir ausserdem genaueres zu deinem Zustand sagen können. Und dich vielleicht noch weiter untersuchen.
    Es ist noch nicht überstanden und ich weiss auch nicht wie es weitergeht, ich bin kein Heiler. Aber sie kann es gewiss tun.
    Wenn es in ihrer Macht steht, wird sie bestimmt nochmal helfen."

    Der Nordmann nahm jetzt seinerseits etwas essbares entgegen. Mittlerweile hatte sich auch bei ihm der Hunger eingestellt.
    Auch ihn hatte es Kraft gekostet, wenn auch nicht unbedingt körperlich.
    Colodis beäugte kurz die saftige Scavangerkeule, ehe er Raad kurz zunickte und sie daran machte die Fleischkeule zu vernichten.

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