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Die Person vorher beeinflussen ... darauf hätte sie allerdings auch selbst kommen können, wenn sie an die Begegnung mit Azil dachte. Sie hatte ihn zweimal verzaubert, und beim zweiten Mal hatte sie ihn ja gewissermaßen beeinflusst, und darauf hatte die Wirkung des zweiten Zaubers gefußt ... ja, damit konnte man sich sicher auch im Kampf verteidigen, aber das selbst testen? Neeeeiiiin ... wozu hatte man Schüler?
"Also, der Zauber ... du beginnst, als wenn du mit einem Tier sprechen willst. Du stellst magischen Kontakt zum Menschen her. Danach erspürst du ihn, seine Gefühle. Du wirst nur eines spüren, und zwar das stärkste, was der Mensch gerade empfindet. Wie du es spürst, hängt davon ab, wie du Magie spürst", führte Cé aus.
"Um dir ein Beispiel zu geben ... nehmen wir an, jemand sieht Magie allgemein als Farben."
Die Novizin schuf eine grüne Lichtkugel.
"Dann würde er bei diesem Zauber die Intensität der Farbe erhöhen, indem er sie kraft seiner Magie verstärkt."
Sie verstärkte den Grünton der Lichtkugel, dass das grün stärker leuchtete.
"Ich möchte, dass du deine Theorie zu diesem Zauber an drei Menschen übst. Also, mit den Gefühlen vorher einwirken, was du gesagt hattest. Wähle aber eher positive Gefühle ... ich bin schon mal fast erstochen worden, ist nicht so angenehm. Fragen?"
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Sie winkte kühl ab und meinte ganz beiläufig nur "Nein, morgen darfst du mir einen Troll hinterherschleppen. Und wenn das Wetter schön ist, fängst du mir einen Lindwurm! Und wenn es regnet, dann einen Schwingschleifer!" sie hatte zwar noch nie zuvor einen Schwingschleifer, Lindwurm oder Troll gesehen, aber ersteres war ganz bestimmt eine seltene Vogelart mit prächtigen Federn. Federn würden sich toll machen an ihrem neuen Bogen, ganz bestimmt! So ein Trollfellmantel wäre aber auch totschick. Darüber musste sie eine Nacht schlafen! Sie winkte Jengar ab und grinste belustigt auf seinen Gesichtsausdruck hin. Für einen Perversen war er wirklich ganz nett und es machte Spaß ihn auf die leichte Schulter zu nehmen.
"Keine Angst, Käuzchen. Morgen fangen wir mit dem richtigen Training an. Dann kommen erstmal ganz schreckliche Zielscheiben auf dich zu. Und vorher aber noch ein Bad! Ich mag keine müffelnden Käuzchen um mich herum! Ach, und noch etwas..." Vareesa rutschte von ihrem Hocker herunter und drückte ihrem neugewonnenen Schüler ein kleines Säckchen mit klimperndem Inhalt in die Hand. "Dein Frühstück geht auf mich, danke für die Hilfe... Jengar." mit einem Zwinkern beider Augen drückte die Bognerin sich an ihm vorbei und huschte aus der Taverne heraus. Es wartete noch ein Bad auf sie und dann das warme, wohlverdiente Bett!
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Mhm… Ein Troll also. Mit dem Bogen… Es hatten wirklich noch nicht viele Menschen einen Troll gesehen. Und noch viel weniger gegen einen gekämpft. Wenn er es sich recht überlegte, wollte er selbst es auch nie wieder tun. Obwohl es ihnen einen Haufen Gold eingebracht hatte!
Jengar stand noch einen kurzen Moment verdutzt in vor der Theke, bevor Mama Hooqua ihn am Arm packte und ihm lang und breit erklärte, warum das Bad, das er jetzt nehmen durfte, von ihr gesponsert würde. Er hatte nicht erwartet, dass er für die Lehrstunde auch noch bezahlt würde.
Erfreut über die angenehme Wendung, die der Tag nach dem Kniestoß gegen die Nüsse und der Rutschpartie auf dem Matschhügel noch genommen hatte, ließ sich der ehemalige Pirat in das Badezimmer geleiten. Zu dumm nur, dass In der Lilien keine hübschen Barbierinnen beschäftigt waren. Er hätte sich gern baden lassen… Aber allein zu baden war auch schon was Feines!
Schlussendlich lag er in einem der Strohbetten der Sumpflilie. Nach dem Bad fühlte er sich ausgesprochen wohl, was ihn dazu verleitete sich zufrieden in die Decke zu kuscheln. Zugegebenermaßen war das nicht sehr piratenlike, aber das interessierte ihn für den Moment nicht. Wenn schon allein im Bett, dann wenigstens bequem!
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Er traute sich nicht näher an die Gesellschaft heran, hatte den Rest des Tages deswegen unter einem Baum verbracht. Er war sich nicht sicher, wie er all diese Fremden begegnen sollte. Finn hatte Angst. Angst davor wieder etwas zu sehen, was in der Wirklichkeit gar nicht existierte. Nachdenklich lehnte er sich gegen einen Baumstamm und versuchte etwas Schlaf zu finden. Der Dieb schloss seine Augen und versuchte sich zu erinnern…Er wusste, dass er hier schon einmal war, hier in Schwarzwasser, doch wie sehr er sich auch anstrengte, sein Verstand war völlig leer… Nun, völlig war das falsche Wort gewesen, denn an einige Bruchstücke seiner Erinnerungen konnte er abrufen. Bilder…Gesichter von Personen, die er womöglich gekannt hatte…doch wer waren sie?
Es begann ein wenig zu regnen – zumindest raschelte es leicht über den dichten Blättern. Einige Wassertropfen landeten direkt auf seiner Wange, perlten dann seiner Haut hinab und nässten sein Hemd. Finn sah hinauf zur Baumkrone. Fahler Mondschein durchbrach die Mauer aus Blatt und Laub, schien direkt in seine Augen und ließen diese wie Smaragde funkeln. Mit der linken Hand wischte er sich das Wasser vom Gesicht und seufzte…
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Lucia lief durch Schwarzwasser, kehrte zurück von ihrem Übungsort. Sie hatte sich ein stückweit zurück teleportiert, versuchte aber den Tag mit einem Spatziergang ausklinken zu lassen bevor sie in die Taverne zurück kehrte, um schließlich schlafen zu gehen. Plötzlich spürte sie leichte Regentropfen, die vom Himmel aus auf den Boden und auch auf ihr Haupt prasselten. Natürlich! Was war der Sumpf auch ohne Regen? Dieser bedrohlich wirkende Ort war natürlich geeignet für ihre Übungen, auch das Wiedertreffen mit Rekhyt hatte sich zum Teil gelohnt aber musste das Klima wirklich so....ekelhaft sein?
Langsam schritt sie voran, versuchte den Regen auf die ein oder andere Art zu genießen. Wenige Menschen waren um diese Zeit noch munter, beziehungsweise mitten im Dorf anzutreffen. Ja. Man konnte Schwarzwasser wohl getrost als Dorf bezeichnen. Es war vieles, aber garantiert keine Stadt. Die einzigen Leute, die um diese Tageszeit noch anzutreffen waren befanden sich nun wahrscheinlich betrunken in der Kneipe. Als sie weiter lief begegnete sie jedoch einem alten Freund. Wie erstarrt blieb sie stehen, ließ sich einige Dinge durch den Kopf gehen und betrachtete diese Person einfach nur. Ja. Er war es. Es war nicht zu leugnen. Er musste es gewesen sein - eine andere Möglichkeit gab es einfach nicht. Natürlich! Die anderen Diebe waren ja schließlich auch hier. Sicherlich eines dieser kriminellen Treffen von denen die Grafentochter nur erahnen konnte, was daraus entstehen würde. Sofort stieß ihr wieder das Szenario der Strafe durch den Kopf, die sie für den Hüter verteilen sollte. Bildhaft erinnerte sie sich an diesen Tag. Auch an die Tatsache das er der einzige war, der keine Strafe erfahren sollte. Nein. Er durfte gehen. Ein letztes Mal rief sich die adelige Magierin das Bild in den Kopf zurück.
"..und der letzte von ihnen wird frei sein und ohne körperliches Leid von dannen ziehen.." forderte Ardescion. Lucia sollte bestimmen, wem der Erlös jeglicher Strafen gebührt. Sie wählte Illdor. Aus Liebe? Aus Angst? Vielleicht auch aus Mitleid? Lucias Entscheidung viel ihr nicht sonderlich schwer, die Strafen hatten gut zu jedem einzelnen gepasst, glaubte sie zumindest. "Schickt Illdor in die Freiheit. Soll er...seine letzte Chance bekommen..." murmelte die Magierin und schaute ein letztes Mal zur Gruppe zurück. "Sind wir dann fertig...?"
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Unglaublich dieses Wetter. Fast, als würde sie synchron mit seinen Gefühlen sein. Ja, innerlich von Finn regnete es wahrhaftig. Er wusste nicht warum, aber ihm war nur allzu melancholisch… Um was trauerte er eigentlich? Um das schlechte Wetter? Um seine Angst im Herzen? Um seine verlorenen Erinnerungen…?
Finn hielt sich die verzogene Stirn fest und seufzte abermals. Dann sah er sie. Die Gestalt, die sich ihm langsam näherte. Wie erstarrt blieb diese dann stehen – etwas weiter entfernt von ihm. Der von den Blättern geworfene Schatten verhinderten Finn, das Gesicht der Fremden zu erblicken, doch der Statur nach zu urteilen, musste es eine Frau sein.
„Wer seid ihr…?“, sprach er, während ein fürchterlicher Schmerz durch seinen Kopf zuckte. Er kniff die Augen vor Qual zusammen und wartete, bis der Schmerz vorüber war, was zum Glück auch geschah. Dann – nochmals – blickte er hinauf zu der fremden Frau. Er kannte sie… Doch nur…woher… „Wer seid…“, begann er wieder, stoppte dann abrupt, als er in ihre Augen blickte. Dunkelblau schimmerten diese azurblauen Juwelen im Schein des hellen Mondes, der den Wald um Schwarzwasser in einem Hauch von Magie einhüllte. Sie war es…Ja…sie…
Der Regen wurde etwas stärker und prasselte durch die wenigen Löcher der Laubdecke über den beiden. Er nässte leicht Finns obere Bekleidung, doch das kümmerte ihn nicht viel. Vor ihm stand sie… Seine wenigen Erinnerungen verrieten ihm in dem Moment, dass sie eine der wichtigsten Personen in seinem Leben war…
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Wer seid Ihr? Was war hier bloß los? Nach dem Zwischenfall im Kastell kannte er die Magierin also nicht mehr? Aber wie konnte das sein? Leugnete er nun ihre Identität? Lucia war ratlos und tappte im Dunkeln. Langsam erhob sich der Mann und trat aus dem Schatten, wurde vom Mondschein beleuchtet und schaute ihr tief in die Augen.
"Oh...ähm...verzeihung, ich habe Euch wohl verwechselt." sprach die Grafentochter schließlich, um keine unnötigen Komplikationen in die Welt zu setzen und setze an, den Spatziergang fort zu setzen, in irgend eine Ecke um sich schließlich ins Zimmer zu teleportieren. "Einen schönen Abend noch!" ergänzte sie schließlich...
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Ein flüchtiger Wind fegte über die Stelle, an der die beiden wie Statuen standen und einander nur anstarrten. Die Blätter begannen in der leichten Brise zu tanzen und zu singen, raschelten wie laute, spielende Kinder. Dann wurde alles wieder still und kaum mehr ein Geräusch war zu vernehmen. Es schien, als hätten sie und Finn beide das Atmen eingestellt, um diesen magischen Augenblick nicht zu stören.
Sie unterbrach plötzlich die Stille, machte ihm unverständlich klar, dass sie ihn gar nicht kannte, und wandte sich zum Gehen. Warum? Warum tat sie das? War sie überhaupt echt oder doch nur ein weiterer Streich seines Verstandes? Er wusste es nicht, musste es aber herausfinden. Wenn sie es wirklich war und auch nun in der Realität vor ihr stand, dann er es spüren… Finn nahm sein Mut zusammen, machte einige große Schritte auf sie zu, um sie einzuholen, und nahm sie dann in seine Arme. Ja, er stand hinter ihr und umarmte sie, legte dabei sein Gesicht ganz sanft auf ihre Schulter. Ja…sie war es…sie war es wirklich…es war ihr Körper…ihr Duft…ihre Wärme…alles stimmte…Ja, sie war es…
Tränen perlten aus seinen wässrigen Augen, fielen von seiner Wange hinunter und sickerten dann in ihre Kleidung. Er hatte sie gefunden…sie… Langsam kehrten weitere Erinnerungen zurück. Erinnerungen von den glücklichsten Momenten seines Lebens mir ihr…
Für eine ganze Weile – so kam es Finn jedenfalls vor – blieben die beiden einfach nur im immer stärker werdenden Regen stehen…
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Schnell schlug die Anspannung in verwirrte Faszination um, als der Ork erkannte, was ihn da aus leuchtenden Augen in der Dunkelheit angestarrt hatte.
"Ein Morra..."
Ein Morraweib, um genauer zu sein, doch dieses hier schien anders als die Morraweiber, die er bisher erblickt hatte. Selbst die wenigen Frauen unter den Orksöldnern Farings hatten einen gewissen Respekt vor der stämmigen Erscheinung eines Orks gehabt, wenngleich Rudra kleiner und schmaler ausfiel als die meisten Artgenossen, aber diese hier...
Sie schritt ohne Furcht auf ihn zu, fast so, als würde sie ihn kennen und seine Nähe suchen wollen, doch ihr verklärter Blick ließ darauf schließen, dass sie durch welchen Einfluss auch immer benebelt schien. All das schoss Rudra durch den Kopf, und doch fiel ihm das Denken schwer, tatsächlich einen Gedanken zu fassen, als er der Frau in die zarten Züge sah. Der Zauber, der vom zarten Antlitz der Morrafrauen ausging, wieder einmal ließ er sich von ihm bannen... er musste etwas dagegen tun, nahm er sich vor, sonst würde er sein Gesicht vor seinen Brüdern noch vollends verlieren.
Die Frau war bis auf wenige Schritte an ihn herangetreten, als sie die Hände nach ihm ausstreckte und den verdutzten Ork umarmte. Unschlüssig, wie er reagieren sollte, ließ er sie gewähren, und er konnte nicht leugnen, dass er die Berührungen genoss. Erst das seltsame Gebaren eines anderen Morras, der sich in den Bäumen herangeschlichen hatte und an einer Liane schwingend in fremder Zunge zu ihnen sprach, riss den Ork aus seiner wohligen Starre.
"Suzuraaan! Du bist nicht seine Mutter!"
Rudra verstand kein Wort, doch interpretierte er das erste Wort als Satu-Ran, den Augenstern, und befand es als geeigneten Namen für die Frau, deren Augen so in der Dunkelheit geleuchtet hatten.
Langsam löste er sich von ihr, während der Lianen schwingende Morra in der Finsternis verschwand, den Blick nicht von ihr lassend, die ob des plötzlichen Alleinseins einen Moment lang verwirrt schien, und trat zurück, den hölzernen Steg entlang, auf dem sie sich begegnet waren, zurück in die einsamen Tiefen der Sümpfe hinein, den fackelbeschienenen Pfad entlang. Bald verlor Rudra die Morrafrau aus den Augen, doch geisterte ihr Anblick noch lang in seinem Kopf herum, während er nach einer sicheren Bleibe für den Rest der Nacht suchte.
"Satu-Ran also... hmm..."
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-Gestriger Abend-
Dennik hatte Glück gehabt, denn die beiden hilfsbereiten Fremden, welche er in der Taverne um Rat gefragt hatte, hatten eine Karte besessen und ihm so wirklich weiterhelfen können und da es kein Bier mehr gab, in der Lilie, durfte er auch noch sein Geld behalten, anstatt es füt die beiden auszugeben, als Dank.
Der Jagdführer war indes wieder verschwunden und die Wirtin stand wieder alleine am Theesen, so dass Dennik zu ihr ging und sich ein paar belegte Brote machen ließ, als Reiseproviant. Während er da stand, an der Theke, der Wirtin beim Brot schneiden zuschaute, ging er in Gedanken noch einmal seine Reise durch. Es würde also doch ein etwas längerer Trip werden. Er musste zum Moleratgehege, welches etwas abseits von Schwarzwasser im Sumpf lag, dann weiter, raus aus dem Sumpf, durch ein kleines Tal, durch einen Wald, welcher in diesem Tal lag und über eine Brücke zu der Taverne. Er war sich nicht sicher, ob er es heute noch bis dort hin schaffen würde, denn es war schon spät und der Mond stand schon am Himmel, genau über dem großen Baum und schimmerte auf das mystische Dorf herab. Er überlegte und beschloss wenigstens schon zu dem Moleratgehege aufzubrechen und die dortigen Wachen zu fragen, ob es eine gute Idee war noch heute loszulaufen, Richtung gespaltene Jungfrau...
"Hier deine Brote...", unterbrach die Mama seine Gedanken und streckte ihm zwei dicke Sandwiches entgegen. Dennik lächelte dankbar und ging von dannen. Bezahlen würde er die Brote wohl nachdem er wieder etwas mehr Geld zusammen hatte, welches er hoffentlich durch diesen Job bekommen würde, dann konnte er auch gleich seine ganzen Schulden wieder begleichen... Er verließ die Taverne, trat in die feuchte Dunkelheit des Sumpfes, verzog die Nase, wegen dem Geruch, welchen er immer noch nicht ganz gewöhnt war und überlegte, wo sich Rekhyt aufhalten würde um so eine Uhrzeit. Er musste sich eingestehen, dass er es nicht wusste, er wusste nicht, wo sich Rekhyt -vermutlich mit dieser Hexe Cecillia- herum trieb.
Schließlich jedoch, Zufalle gab es ja zum Glück auch noch, fand er seinen Freund und berichtete ihm knapp davon, dass er für das Volk hier eine Aufgabe übernommen hatte und nun ein zwei Tage weg war um diesen zu erfüllen und dass sich Rekhyt keine Sorgen machen musste und und und.
So schlenderte er langsam hinaus aus Schwarzwasser, dem Steg folgend, welcher, nach Anweisung der Fremden, zu dieser Moleratfarm führen würde. Irgendwie machte ihm das alles hier wirklich Spaß! Ja, natürlich war sein Leben das Dieb sein, aber solche Aufgabe zu erfüllen machten irgendwie auch Spaß, es reizte ihn sich an ihnen zu probieren. Vielleicht würde er bestimme Dienstleistungen erfüllen, auch noch in sein Aufgabengebiet mit einbringen... so etwas, wie Söldner bloß nicht dauerhaft...
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Tage vergingen nachdem Vicious den Abstieg vom Gebirge hinter sich gebracht und sich am Rand eines großen Sumpfes wiedergefunden hatte. Der Zufall hatte dann ihr Leben gerettet, indem er eine fette und sehr unvorsichtige Sumpfratte ganz in der Nähe Schwimmversuche machen ließ. Ihr Fleisch stillte den Hunger der Marmo und als der letzte Knochen abgenagt war, hatte sich Vicious einfach nur noch der Länge nach auf den weichen Untergrund des Ufers fallen lassen. Sie döste eine Weile vor sich hin, bis ihr in den Sinn kam, wie dumm es doch war, einfach mitten im Sumpf herumzuliegen.
Unter großen Mühen hangelte sich Vicious deshalb am nächstgelegenen Mangrovenbaum hoch und suchte sich einen halbwegs sicheren Ort, um ein ausgedehntes Schläfchen zu machen. Denn nach all den Anstrengungen in den Höhlen des Gebirges und seinen ewig grauen Hängen, überkam die Marmo nun ein überwältigendes Verlangen danach zu schlafen.
Wie lang sie tatsächlich in den Ästen hing, wusste Vicious nicht als sie schließlich wieder aufwachte. Von den Knochen der Sumpfratte war inzwischen nichts mehr übrig und auch die Überreste des Lagerfeuers waren verschwunden. Doch trotz des offenbar sehr ausgedehntes Schlafes fühlte sich Vicious noch immer ausgelaugt und kraftlos. Hinzu kam, dass ein unangenehmes Schwindelgefühl die Kopfgeldjägerin übermannte. Sie wagte es kaum, sich zu bewegen, denn die ganze Welt schien sich zu drehen. Versuchte sie es dennoch, wurde der Marmo augenblicklich speiübel. Sollte tatsächlich das Fleisch der Sumpfratte daran Schuld gewesen sein, es hätte keine Gelegenheit mehr gehabt, noch mehr Unheil zu stiften.
Missmutig lehnte sich Vicious auf ihrem Baum zurück, starrte auf die Äste und schloss abermals die Augen. Mehrfach weckten irgendwelche Tiere die Marmo, während sie in der Nähe des Baumes durch den Sumpf jagten. Keines schien sich dabei sonderlich für die angeschlagene Kopfgeldjägerin zwischen den Ästen zu interessieren. Vicious mutmaßte, dass sie wohl kein krankes Fleisch fressen wollten. Unter anderen Umständen hätte sie das sogar witzig gefunden. Jetzt allerdings war ihr eher nach kotzen zu mute.
So vergingen die Tage und nur sehr langsam erholte sich Vicious von ihrer eigenartigen Krankheit. Wie zum Ausgleich wuchs indes ihr Hungergefühl, bis es schließlich das Unwohlsein der Krankheit überwog und die Marmo aus ihrem Versteck in den Ästen trieb. Ganz sicher fühlte sie sich noch nicht auf den Beinen und strauchelte bei den ersten Schritten auf dem Boden. Doch noch länger konnte sie nicht mehr hier bleiben. Entweder fraßen sie Monster auf oder sie verhungerte und wurde dann aufgefressen.
Zuletzt entschied sich Vicious dafür, den Ausläufern des Gebirges zu folgen und damit den Randgebieten des Sumpfes. Dadurch erhoffte sie sich eine etwas weniger beschwerliche Reise und möglichst schnell aus dem verfluchten Sumpf zu entkommen. Wohin es dann allerdings gehen sollte, wusste Vicious nicht. Sie besaß weder eine Karte noch kannte sie die Gegend. So oder so war es ein verdammtes Glücksspiel, ob sie noch mal lebend aus dem Schlamassel herausfinden könnte.
Nach einer gefühlten Unendlichkeit, lichtete sich das Gestrüpp vor der Kopfgeldjägerin und ein ausgetretener Weg tat sich vor ihr auf. Rechter Hand führte er bergan, zwischen Felsen hindurch. Auf der anderen Seite entdeckte Vicious zu ihrer Überraschung einen Steg. Er führte geradewegs tiefer in den Sumpf. Was die Marmo so sehr daran erstaunte, das war, dass er nicht vollends vermodert war, sondern ganz offensichtlich noch des öfteren benutzt zu werden schien. Ein frischer Stengel Sumpfkraut zeugte davon, dass erst vor kurzem jemand hier vorbei gekommen sein musste. Ob nun in die eine oder andere Richtung.
Vicious guckte noch einmal nach rechts, dann noch einmal nach links und entschied sich schließlich dafür, dem Steg zu folgen. Vielleicht lebten Schmuggler oder Sumpfkrautjunkies am anderen Ende. Das würde jedenfalls zu ihnen passen, und es war auch die Hoffnung der Marmo, denn andernfalls müsste sie den ganzen Weg noch mal zurücklaufen.
Es dauerte ein wenig, da hörte Vicious plötzlich Stimmen. Und sie entsprangen keineswegs ihrer Phantasie, sondern stammten von wirklich vorhandenen Menschen. Vor Vicious öffnete sich nämlich der Sumpf und gab den Blick frei auf ein große Plattform, auf der reges Treiben herrschte. Fast wie ein Markt, bloß mitten im Sumpf. Vicious ärgerte sich schwarz. Sie hing die ganze Zeit in einem verdammten Baum herum, dabei gab es ein Stück weiter gleich eine ganze Siedlung.
Einige argwöhnische Blicke zog Vicious auf sich, als sie den Markt betrat. Alles in allem schien man sich aber nicht besonders für sie zu interessieren, was auf Gegenseitigkeit beruhte, denn etwas zu Essen und ein vernünftiges Bett waren das einzige, wonach Vicious im Moment suchte. Von einem Kerl erfuhr die Kopfgeldjägerin schließlich, dass es ein Stück weiter sogar eine Taverne gab. Ohne viel Zeit zu verlieren, steuerte Vicious dorthin und stand schon beinah vor der Tür des Wirtshauses, als sie innehielt und nach oben guckte. Dort stand ein Baum und er war verdammt groß. Vicious verzog das Gesicht, schüttelte den Kopf und ging weiter. Selbst wenn der Riesenbaum keine Halluzination war, hatte das Knurren ihres Magens gerade wirklich Vorrang.
Der Geruch von Sumpfkraut schlug Vicious entgegen als sie eintrat. Ein klares Anzeichen dafür, dass sie die richtige Tür gewählt hatte. Und tatsächlich, es sah aus wie ein Taverne. Begleitet von einem erleichtertem Schnaufen ließ sich Vicious auf einem Stuhl vor der Theke nieder und hoffte inständig darauf, dass sie hier kein Sumpfrattenfleisch servierten.
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Es gab keinerlei Zweifel mehr das es wirklich der Mann war, der gerade vor der Grafentochter stand, den sie hätte ewig lieben können. Der Mann, der als einziger der Diebesbande keine Strafe bekommen hatte. Der Mann, für den sie alles und noch so viel mehr geopfert hätte. Es dauerte einige Sekunden, sie war bereits im Gang und glaubte fest an eine Verwechslung als er auf sie zulief und sie umarmte. Er stand direkt hinter ihr, nahm sie in die Arme und lehnte seinen Kopf an seine Schulter. Der innige Moment wurde von der adeligen Magierin erwiedert, denn nun war sie sich völlig sicher wer hinter ihr stand. Illdor, der Mann der sie von ihrem schrecklichen Liebeskummer gerettet hatte und seitdem fest in ihrem Herzen verankert war - zumindest bis zu jenem Tag, als sie glaubte das sie alle verloren hatte außer vielleicht die Gunst des dunklen Gottes. Jetzt auch konnte sie eine Träne spüren, die zunächst von seiner Wange hinunter auf ihre Robe kullerte und sich mit den Regentropfen vermischte und in die Kleidung tröpfelte. Was waren das für Tränen? Gemischte Gefühle sammelten sich in ihrem Bauch, als er die Umarmung einfach nicht beenden wollte. Lange noch standen sie ohne jeglichen Schutz vor dem immer heftiger werdenden Niederschlag mitten im Licht des Mondes herum und genossen den Moment. Man konnte den Regen nun deutlich hören und auch riechen. Auch die Kleidung wurde durchnässt - es änderte aber nichts an diesen intimen Moment, den die beiden nach so langer Zeit endlich wieder erleben durften. Lange wartete sie, doch schließlich setzte sie zum Wort an: "Illdor...ich....schön das du...da bist...", entgegnete sie ihm und drehte sich langsam zu ihrem Geliebten um, um ihn schließlich ins Gesicht blicken zu können. Hatte er ihr die Geschehnisse im Kastell etwa verziehen...?
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Im Norden von Schwarzwasser, Ausläufer des Orkwaldes
Kaum ein Lüftchen blies am Rand von Schwarzwasser zum Orkwald, somit war es eigentlich perfekt für das geeignet, was der junge Kartograph, der vor kurzem die Sumpflilie verlassen hatte und gen Norden gewandert war,geplant hatte. Dem Drängen Satarorius' nachgebend hatte er den langen Stab aus Sandstein, den er selbst erschaffen hatte mit sich genommen und war über die Stege des Dorfs im Sumpf geschritten. Mit seiner weißen Robe, den abstehenden schwarzen Haaren und dem langen Stab aus einem Sand der in dieser Form schon Ähnlichkeiten mit weißem Marmor aufwies, musste er wie ein Wanderprediger oder Prophet auf die einfachen Leute wirken. Doch ob dies wirklich so war, wusste er nicht. Wahrscheinlich verirrten sich nicht sonderlich viele Wanderpropheten und Wunderprediger in dieses verschlafene kleine Nest im Süden Argaans und auch wenn hatte die Bevölkerung an diesem Ort womöglich nicht allzu viel übrig für die Predigten von allzu fernen Göttern, die das Leben überwachen, aber dann nie dem einzelnen Menschen nah sind. Irgendwie tat diese Vorstellung dem exkommunizierten Magus Leid, er bedauerte es, dass die Kirche für viele Menschen so fern war und somit auch Gott. Doch er, was wohl eher die Bevölkerung als die Diener der Götter selbst ähnlich sahen, der Meinung, dass es nicht der einzelne Mensch war, sondern dem falschen Auftreten der Gottesdiener anzulasten war, dass die Brücke zwischen der Bevölkerung und den Göttern brüchiger wurde.
Doch dies war keine Frage, die ihn, einen Exkommunizierten des Kreises des Wassers, nun beschäftigen sollte. Bevor er über die Sündhaftigkeit und Fehler der anderen richten durfte, musste er zunächst für seine eigenen Vergehen sühnen, was bislang noch nicht geschehen war und darum verwarf der Varanter den Gedankengang, nicht dauerhaft doch zumindest für den Moment.
"So Hyppo, nachdem du dich ja jetzt genügend mit Fragen beschäftigt hast, die dich im Moment nicht interessieren brauchen, kommen wir wieder zum eigentlichen Kerngedanken, nämlich der Verfeinerung deiner magischen Fähigkeiten. Viel kann ich dir eigentlich auch für den Moment nicht beibringen und nachdem wir schon in den unzähligen Diskussionen und Streitigkeiten, die wir seit der Baustelle in Setarrif hatten, deine Sicht auf den Glaubenshintergrund von einer neuen Perspektive beleuchtet haben, können wir uns jetzt wieder erstmal der Magie widmen. Für ein Elementarschild, was ich dir auch noch beibringen will, brauchste nen Partner, den ham wir aber net, also fangen wir mit dem Sandsturm an. Du bist doch so ein Wüstensohn. Also was versteht man unter einem Sandsturm." , verfiel die Stimme des Elementargeistes in seinem Kopf in einen Monolog, der dazu führte, dass sich Hyperius für einen Moment fragte, ob der Elementargeist nun auch langsam an fing seine Eigenarten und den Hang zu langen Reden zu übernehmen.
"Also ein Sandsturm besteht aus vielen kleinen Sandkörnern, die durch die Luft fliegen und zum einen wird durch die Sandkörner, die in großer Masse herum fliegen, Schaden an der Haut hervorgerufen, wobei auch der Aspekt des Windes, seinen Teil zum Schaden beiträgt.", erklärte Hyperius, woraufhin ein hochfrequentes "Rrrrrrrrrrrrrriccccccccccchtttttttttttttttiiiiiiiiig" in seinem Kopf erklang, was genau so gut aus einer Kiste voller Flöhe, einer Flohkiste, hätte stammen können, da Insekten auch mindestens so hoch sprechen würden, wenn sie sprechen könnten. Doch auch dieser Gedanke, zusammen mit der Frage, ob eigentlich alle Elementargeister, falls es denn mehrere gäbe, so einen merkwürdigen Hang zur Komik hätten, wurde verworfen und machte der Konzentration Platz, während der Teeliebhaber langsam zur Ruhe kam und sich mental auf das Zauber vorbereitete. Unnötige Ablenkungen konnte er dabei nicht gebrauchen und auch wenn es nur der Drang zu lachen war, wenn er daran dachte, wie Satarorius in einer Kiste voller Flöhe saß, all diese Gedanken mussten nun beiseite geschoben werden und der Ruhe weichen.
Hyperius hatte zwar schon oft mit Sand gezaubert, doch das bezog sich dann meist auf das Verformen von Sand als einer Einheit, wie es damals bei Lady Melaine erlernt und bei Meister Uhirun verfeinert hatte. Den Sand jedoch durch die Luft zu wirbeln und dabei die einzelnen Körner womöglich noch zu kontrollieren, war etwas vollkommen anderes. Schon damals beim Erlernen des Elementavatars hatte er gemerkt, dass die Magie, die er wirken musste, langsam ein Terrain erreichte, dass sich nur noch schwer bis ins kleinste Detail fassen ließ.
Der Elementargeist in seinem Kopf würde nicht die Güte Uhiruns besitzen, im die Details des Zaubers zu erklären und das war auch nicht nötig beziehungsweise wäre auch nicht sonderlich hilfreich gewesen, denn Hyperius der Theoretiker wusste sehr wohl, wie das Ganze ablaufen könnte, wenn er mit jedem Sandkorn eine eigene Bahn beschrieb. Dies würde bei einem einzigen Sandkorn auch noch gut funktionieren, bei einem zweiten Sandkorn kam neben der Bahn jedoch auch noch die Relation zu den anderen beiden Bahnen dazu und bei jedem weiteren Sandkorn müsste die Relation zu allen vorherigen Bahnen mit in den Gedankengang miteinbezogen werden. Dies bedeutete einen linearen Anstieg der Zusatzbelastung und der Konzentration und auf den gesamten Zauber bezogen eine exponentiell wachsende Gesamtbelastung bedeutend. Dem Baumeister dröhnte der Schädel schon alleine davon, wenn er nur darüber nachdachte. Ginge er den Zauber auf diesem Wege an, würde er vielleicht ganze fünf Sandkörner durch die Luft fliegen lassen, bevor sein Bewusstsein zusammenbräche, was natürlich einen unglaublich erschreckenden Sandsturm bedeutete, wenn man ein Floh gewesen wäre.
"Ich muss die Magie also wieder als ein Fluss betrachten. Dieser Fluss ist fähig andere Magie mit sich zu reißen und die Sandkörner enthalten eine Form der Magie, also werden sie auch mitgerissen. Es ist der Fluss der zu einem Strudel wird, denn wenn der Fluss zu einem Strudel wird, dann wird das Sand zum Treibgut und wenn Sand zum Treibgut wird, dann entsteht ein kleiner Sandsturm in meiner Hand.", murmelte der ehemalige Magus leise, während er seinen Stab auf den Boden legte und bloß mit der Hand das Ende umfasste.
Vorsichtig lies er ein wenig Magie aus seiner Hand in den Stab strömen und löste die Verbindung zwischen den Sandkörnern, sodass diese Stelle des einst so harten Stabes bloß noch loser Sand in der Hand des Varanters war. Während er also in seiner rechten Hand den Sand festhielt und sich darum bemühte, nicht allzu viel auf den Boden rieseln zu lassen, ließ er die magische Energie aus seiner linken Hand strömen, wo sich zunächst eine für den Laien nicht sichtbare Kugel aus relativ reiner Magie befand. Diese Kugel brachte er durch eine Manipulation der Strukturen in Unruhe. So entstand ein schwach rotierender magischer Strom auf der Handfläche seiner linken Hand, der dadurch erhalten wurde, dass er die Finger bewegte und konzentriert die nötigen Impulse gab.
Als dieser Strudel eine gewisse Beständigkeit erreicht hatte, öffnete der exkommunizierte Wassermagier seine rechte Hand über der Handfläche der linken Hand und es funktionierte. Die Sandkörner wurden von dem magischen Strom mitgerissen und ein kleiner Sandsturm rotierte auf seiner Handfläche und tat dies auch noch weiter, als er in der Nähe Schritte gehört hatte und sich langsam umdrehte, zumindest vermutete er, dass es Schritte waren, vielleicht hatte der Varanter sich dies auch bloß eingebildet.
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hoffi hatte er schon wieder nicht getroffen. Konnte es sein, dass er sich wegen der Ankündigung letztes Mal, jetzt drücken wollte? Das machte zwar wenig Sinn, gerade wo er eigentlich von seinem Schüler gebeten worden war und dieser einen recht eifrigen Eindruck gemacht hat, aber vielleicht irrte er sich auch in seiner Einschätzung. Irgendwann würde er den jungen Waldvölkler schon wieder sehen und dem ganzen auf den Grund gehen, doch bis dahin konnte er sich anderen Dingen widmen. Dem Reiten zum Beispiel!
Also machte er Dschinn bereit für einen Ausritt bereit und beschloss erneut in den Orkwald vorzudringen. Der Weg dorthin war überwiegend im Schritt zurückzulegen, gelegentlich mit Elementen aus einem Hindernisparcours, wenn der Sumpf auch abseits der Stege einigermaßen begehbar war, es aber trotzdem noch stellen gab, die Umgangen oder hin und wieder sogar übersprungen werden mussten. Im Wald würde er dann etwas an Tempo zulegen können, aber so weit kam er gar nicht, denn er traf -schon wieder- auf eine Person. Was war denn nur los? War der Sumpf so überbevölkert, dass er fast jedes Mal jemanden traf?
Wie dem auch sei, er zog seinen Bogen, nur für alle Fälle, hatte eindeutig die bessere Position, erkannte aber bald darauf, dass das nicht notwendig war und beschloss so von Dschinn abzusteigen. Was ihm sofort auffiel war etwas was über seiner Hand schwebte. Es musste eindeutig mit Magie zu tun haben, doch er beschloss nicht sofort darauf einzugehen.
"Bewahre! Habe ich dich nicht unlängst aus dem Sumpf gefischt? Du warst zwar etwas dreckiger und verletzt, aber ich verwechsle dich doch nicht oder? Ist alles in Ordnung und hast du irgendein bestimmtes Ziel?"
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Samorin war auf einen Baum geklettert um ein bisschen frisch gemischtes Kraut zu "kosten". In der Lilie fand er einfach keine ruhe hier am Rand Zum Orkwald der ihn ein bisschen an die Wälder Sildens erinnerte fühlte er sich frei.
Es war so schön friedlich der Wind rauschte durch die Blätter ein Fisch flog vorbei. Samorin hob grüßend die Hand. Moment Seit wann flogen die Fische denn außerhalb des Sumpfes. Vielleicht hab ich dass Zeug ein wenig zu stark gemacht. überlegte der Krautmischer. Da hörte hörte er ein merkwürdiges Geräusch. Er linste vom Baum herunter und sah dort unten einen Mann in einer Weißer Robe Stehen. Auf der Handfläche des Mannes Wirbelte Sand. Fast wie ein Sandsturm in Miniaturausgabe.Ich hab dass Zeug eindeutig zu stark gemacht. Sagte der krautmischer zu sich selbst.
Da hörte er ein Wiehern und sah wie ein weiterer Man der durchaus normal wirkte auf den anderen zuging. War der Weiße vielleicht doch normal? Der Pirscher sprang vom Ast. Dass musste er sich näher ansehen.
Er trat aus dem Gebüsch und rief: Erwachet
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Sie erwiderte seine Umarmung, hielt ihn ganz fest. Er spürte ihre Liebe, ihre Wärme und all das erfreute so einsames und leeres Herz. Noch nie hatte er viel gewollt, hatte auch nie wirklich danach verlangt, doch in dem Moment fühlte er, dass er ohne diese Frau, die er nun so innig umarmte, nicht weiterleben könnte. Alles woran er sich erinnerte, waren die glücklichsten Momente seines Lebens gewesen… Ihre Liebe, ihre Zärtlichkeit…
Doch änderte sich alles und die harmonische Idylle, die die beiden sich aufgebaut hatten, wurde augenblicklich zerstört. “Illdor…“, hörte der Dieb rufen…Illdor…ILLDOR, der der seine Schwester getötet hatte. Wieder kehrten Stimmen zurück, Echos aus dem Reich der Toten, plagte seine zerrissene Seele und versetzte ihn in einen Zustand aus Wut und Verzweiflung.
DU HAST DEINE SCHWESTER GETÖTET!, dröhnte es durch Finns Kopf. Schnell ließ er von ihr ab, krümmte sich am Boden und hielt sein Kopf gequält fest. Diese Schmerzen…diese fürchterlichen Schmerzen… Als sie sich langsam näherte packte der Myrtaner ihre Kehle, hob ihren leichten Körper hoch und drückte sie dann gegen einen Baum. Sie wehrte sich, zappelte wie ein hilfloses Kind und versuchte vergeblich sich zu befreien.
„NENNE MICH NIE WIEDER SO!“, rief er ihr zu. Sein Blickte spiegelte die rasende Wut in ihm wieder. Aber dennoch hörte man aus seiner Stimme das hilflose Schreien eines kleinen Kindes heraus. Ein Kind, das nicht mehr Realität und Traum voneinander unterscheiden konnte. Ein verzweifeltes Kind…
Verängstig ließ der Dieb von ihr ab, trat aus Panik einige Schritte zurück und fiel dabei auf sein Hinterteil. Nun endlich realisierte er, was er getan hatte. Er hatte seine einstige Liebe fast erwürgt, sie beinahe ein weiteres Mal verloren. Ein weiteres Mal…? Der Gedankensfunke zischte durch sein Kopf, doch konnte er nichts damit anfangen. Finn hatte das Gefühl, dass er sie schon einmal in Stich gelassen hatte, doch warum, daran konnte er sich nicht erinnern. Im Moment ging ihn nur eins durch den Kopf…und zwar, dass er seine Liebe fast getötet hatte. Er zwang sich auf die Beine und lief dann ohne weiteres zu ihr hin. Keuchend lag sie da und hatte die Hände um ihre Kehle gelegt.
„Lu…Lucia! Es tut mir leid! Bitte. Glaube mir.“, er setzte sie auf und lehnte ihren Körper gegen den Baum. „Bitte! Du kannst mich schlagen, mich beschimpfen, aber bitte, bitte glaube mir, dass ich das nicht wollte. Ich würde dich niemals verletzten wollen…Ich...ich...lie...“ Mittlerweile war der Regen so stark geworden, dass seine Kleidung beinahe ganz durchnässt wurde.
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Der Rand eines Sumpfes war auch nicht mehr das, was er einmal war. Wo früher noch Ruhe und Abgeschiedenheit geherrscht hatte, zumindest war das die Vermutung des jungen Kartographen gewesen, die ihn an diesen Platz geführt hatte, konnte man nun die Folgen der Industrialisierung deutlich spüren. Wo einst Ameisenstraßen die am Besten befestigten Wege waren, preschten nun Reiter durchs Unterholz, Rauch stieg von dem Gipfel der Bäume auf und Fallschirmspringer ganz ohne Schirm kamen vom Himmel herab geflogen und trübten das Bild, das ein Reisender von dem nächsten handelsüblichen Barden beschrieben bekommen hatte. Doch Hyperius, seines Zeichens auch nicht ganz unbewandert im Tourismus durch die unwegsamsten Region dieser Welt, wusste schon lange, dass man selten die Dinge so vorfand, wie sie einem angepriesen wurden.
Aus diesem Grund, war er auch nicht sonderlich darüber verwundert, dass sein entspanntes Treiben nicht lange unbehelligt blieb. Dass der schirmlose Fallschirmspringer dabei gegen das Nachtflugverbot über einem Naturschutzgebiet, was Tooshoo mit Sicherheit war, zumindest gab es hier Natur und der eine oder andere erachtete sie sicher auch als schützenswert, verstieß, brachte der Varanter gar nicht erst zur sprache. Vielmehr lies er den Sandsturm auf seiner Hand verschwinden und lächelte leicht, als er das Wort ergriff.
"Ich grüße euch", wandte er sich zuerst an den Reiter der Nacht, bevor er seinen Kopf zu dem anderen Mann wandte, der anscheinend nicht sonderlich viel davon hielt, dass das Fliegen bei Nacht in diesem Gebiet nicht erlaubt war, "Auch euch wünsche ich einen wunderschönen guten Abend. Mein Name ist im Übrigen Hyperius und mit wem habe ich zu solch später Stunde noch die Ehre?", wobei seine letzten Worten an beide Fremden gerichtet war.
Nachdem er dies gesagt hatte, sprach der Baumeister erneut Bartimäus an, der ihn auch zuerst angesprochen hatte, da dessen Fragen noch nicht beantwortet waren. "Eure Erinnerung trügt euch nicht und ich habe momentan kein bestimmtes Ziel. Ich suchte bloß ein wenig Ruhe, um ungestört den Studien der Magie nachgehen zu können. Doch ich denke, dass ich auch für heute genug geübt habe.", erklärte der Baumeister freundlich und in seiner üblichen ruhigen Tonlage.
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Lucia konnte die Situation nicht fassen. Inmitten der Dunkelheit, lediglich im Mondschein des Mondes fühlte sie wie der Verrückte ihre Kehle zudrückte. Eben der Mann, der sie einige Sekunden vorher noch innig umarmt hatte. Was bei Beliar ging hier vor sich? Als er sie losließ, nach dem er wie ein Irrer schrie, sie solle ihn nie wieder so nennen schnappte die Adelige nach Luft. Der Hals, eben noch von seinen Händen zugedrückt fühlte sich erdrückt an, langsam wurde es aber wieder besser. Schlussendlich versuchte er ihr zu erklären, dass er sie niemals verletzen könnte.
"Was bei Beliar spielst du hier eigentlich!?", eifrig schnappte Lucia immer noch nach Luft. "Was ist hier los??" polterte sie und spürte, wie der Regen stärker wurde und ihre Kleidung völlig durchnässte...
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Hyperius hieß er und jetzt hatte er Magie sogar wörtlich erwähnt. Der Jäger drohte vor Neugier zu platzen, wo man den Druiden doch jedes Wort aus den Fingern saugen musste, doch konnte er den Magier weder einfach so überrumpeln, noch konnte er vor dem anderen Fremden eine Flut an Fragen loslassen, ohne auf einzugehen.
Denn so fremd schien der andere nicht einmal zu sein, seine begrüßenden Worte erinnerten ihn zumindest an Nagor und der hatte sie, soweit er sich erinnern konnte, von Khorinis.
"Die Ruhe habe ich dir wohl verdorben, das tut mir Leid, doch finde ich Magie sehr interessant, auch wenn ich kaum etwas damit zu tun habe. Was mich aber auch frage: Was ist eigentlich passiert, dass dich Suzuran angeschossen hat?"
Ob er ihren Namen kannte, wusste er nicht, doch er würde schon verstehen wen er meinte.
"Mein Name ist übrigens Bartimäus, ich bin Jäger und du " -er wandte sich an den zweiten Fremden, der aus dem Baum gesprungen gekommen war- "kann es sein, dass du aus Khorinis kommst? Das 'erwache' kommt mir bekannt vor!"
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Magie jetzt erklärte sich alles der Ministurm der Fisch der außerhalb der Zone Flog in der es hier noch erlaubt war. Samorin Setzte seine Kapuze ab die er vorher noch auf gehabt hatte, seine Tätowierungen leuchteten im Mondlicht auf. Der Magier schien den Reiter zu Kennen. Zuerst stellte er Hyperius einige fragen bevor er auch Samorin eine Stellte.Der Pirscher und der Magier wollten gleichzeitig antworten, als sie auch schon wieder verstummten. Hyperius nickte Samorin zu, was wohl bedeutete dass er zuerst Antworten sollte. Mein Name ist Samorin ich bin Krautmischer und Pirscher des Waldes. Ich war Zeit meines Lebens nie auf Khorinis. Doch der Gruß Erwache stammt Zweifellos von dort. Mein Vater gehörte der Kaste der Templer an. Er lehrte mich die lehren des Schläfers wenn gleich ich nie der Magie mächtig war. Wenn du dass erwache kennst musst du wohl einem Templer oder Baal begegnet sein von denen gibt es nicht mehr viele aber hier wirst du bestimmt ein zwei finden.
Nach diesem Monolog Blieb es kurz still.
Da viel Samorin ein dass Hyperius von einer Gewissen Suzuran angeschossen wurde, zumindest behauptete der Reiter dies. Suzuran, Samorin kannte den Namen nicht aber sie war vermutlich eine von Maaras Amazonen, wenn ja musste er sich mal mit ihr unterhalten. Samorin Richtete sich an den Magier. Darf ich fragen ob du dieser Suzuran einen Grund gegeben hast auf dich zu schießen andernfalls sollten wir möglicherweise mit den restlichen Waldvölklern bereden, dass wir nicht alle Leute hier zu Freiwild erklären, dass hier ist nicht Be... Myrtana. Und noch etwas, er wandte sich an den Reiter Dürfte ich vielleicht deinen Namen erfahren?
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