[Bartimäus]

Einmal hatte Bartimäus hoffi länger alleine gelassen und schnell aus Schwarzwasser einen Kübel geholt, ansonst blieb er aber in der Nähe und sammelte eifrig ein, was er finden konnte. Es waren Beeren und andere Früchte, mal weichere, mal härtere und er beförderte sie alle in den Kübel. Der reinste Obstsalat, doch ihn zu essen, wäre wahrscheinlich weniger empfehlenswert gewesen. Der Jäger bemühte sich zwar nur Ungiftiges zu nehmen, wollte aber keine 100 %ige Garantie darauf geben und hatte außerdem nicht auf den Geschmack geachtet und somit auch Früchte genommen die sehr bitter geschmeckt hätten. Gerade diese waren leichter zu finden, weil sie nie von Menschen gepflückt wurden und sie doch noch ziemlich nahe bei Schwarzwasser waren.

hoffi klärte ihn dann darüber auf, dass er bereits mit dem Schwert umgehen konnte. Das erklärte zwar, dass ihm die erste Übung nicht sonderlich schwer gefallen war, weil ein Schwertkämpfer bestimmt kräftige Arme brauchte, doch bei der nächsten Übung würde ihm das nicht mehr so viel bringen.
"Okay, dann kannst du erst einmal aufhören. Du kannst die Übung ja wiederholen wenn du später einmal das Gefühl hast, dass dir die Sehne doch etwas streng vorkommt oder du einfach trainieren möchtest. Dafür brauchst du mich ja nicht!
Als nächstes kommt aber etwas, was deine Finger betrifft! Hier" -er reichte ihn den Kübel mit den verschiedensten Beeren und Früchten- "habe ich dir ein bisschen was gesammelt und hoffe, dass du nichts dagegen hast, dich etwas schmutzig zu machen. Ich möchte dass du alles da drinnen zermatschst. Knete, quetsche und pasche da drinnen herum so viel du willst, iss aber lieber nicht zu viel, ich habe nicht nur essbare Sachen genommen. Viel Spaß!"
Barti grinste ihn an und bedeutete ihm beginnen zu können, weil das aber keine wirklich geistreiche Aufgabe war sprach er weiter.
"Vergiss nicht deinen Stand beizubehalten und bessere dich selber aus, wenn du mit der Zeit nachlässt. Und ansonst kannst du mir ja in der Zwischenzeit ein bisschen was über dich erzählen."
Schließlich musste der Neugierige auch wissen wen er da ausbildete und ob und was er mit dem Waldvolk zu tun hatte.

[hoffi]

Hoffi fing an ihn dem Kübel voller Beeren und Früchte rum zu mantschen. Dann fing er an über sich zu erzählen: „Hm, also sehr viel gibt es da eigentlich nicht zu erzählen. Ich war für eine kurze zeit in der Minenkolonie als Gefangener. Na ja als was denn auch sonst? Egal!
Als die Barriere dann fiel und ich aus dem Tal raus war, fing ich an für den Großbauern Onar zu arbeiten. Irgendwann ging ich dann mit den Drachenjägern zurück in die Kolonie.
Als das dann alles vorbei war, segelte ich nach Myrtana rüber. Dort lebte ich eigentlich fast die ganze zeit in Silden. Irgendwann bin ich mit einem guten Freund und zwei weiteren Begleitern nach Argaan gesegelt und hab mich dann nach Schwarzwasser durchgeschlagen.
Dann hab ich mich, als Wächter, dem Waldvolk angeschlossen und versuche nun irgendwie über die Runden zu kommen. Und was ist mit Euch?“ Während hoffi weiter in dem komischen Beeren und Früchte Mix rummatschte schaute er seinen Lehrer an und wartete auf eine Antwort.

[Sennahoj]

Das Tier wurde langsam zu einem ernsten Problem. Es verfolgte Senna nun schon seit Stunden, und immer noch war nicht zu bemerken das es ablassen wollte. Wie es schien war es ein Jungtier, oder zumindest jünger als andere. Vielleicht erprobte es gerade seine Jagdfähigkeiten.
Doch die, dem Snapper zugeschriebenen, Ausdauer hatt der Gejagte nicht. Außerdem machte ihm die Wunde zu schaffen. Er sah nur noch grüne und braune Schattierungen und hörte von Zeit zu Zeit das Knurren.
Irgendwann hatte er wieder einen Moment, etwas zu verharren und lehnte sich gegen einen Baum. Schwer atmend versuchte er seinen Blick klarer werden zu lassen, was ihm nicht ganz gelang.
Dann tauchte ein Umriss auf,braun in Gestalt eines ... Menschen.
Noch einemla schüttelte Sennahoj den Kopf, der Umriss hatte ihn gegrüßt. Endlich konnte er wieder mehr sehen, vor ihm stand ein Mann, verhüllt in einem Mantel, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen.
"Bewahre", konnte der Kräuterkundige zwischen zwei Atemzügen sagen.
"Ich weiß .... das kommt ... etwas seltsam ... aber .... kannst du .... mit Tieren umgehen ...." Senna brauchte Hilfe. Er wusste das er das Vieh nie alleine unschädlich für sich machen konnte. Er kannte den Mann nicht, vielleicht wollte er ihn auch ausrauben, aber was hatte Senna schon was wertvoll war. Höchstens intelektuell wertvoll. Andererseits konnte er ihm helfen und darauf baute Sennahoj. Wieder hörte er sich nach dem Knurren um, ließ sich dann am Baum hinunterrutschen und holte die Desinfektionslösung hervor. Er musste die Wunde jetzt behandeln, sonst könnte sie sich noch entzünden, vereitern oder schlimmeres.
"Halt bitte Ausschau nach einem garstigen kleinen Snapper .... ähm ...." Senna war so gehetzt, dass er nicht auf die Unbekanntheit seines Gegenübers achtete. Er nahm einen Stoffstreifen aus seinem Beutel tränkte ihn und drückte ihn auf die Wunde. Schmerzvoll verzog er das Gesicht.

[Saphiria]

Schnell hatte Saphiria Hyperius gedeutet sich wieder hinzusetzen.
Natürlich war die Seherin lange unterwegs gewesen und sie war auch recht erschöpft, gleichzeitig aber auch so aufgedreht, dass sich ganz sicher nicht schlafen konnte.
Noch fühlte sie sich an diesem Ort nicht so wohl, die Druidenanwärterin hoffte aber, dass das nur eine Frage der Zeit war und sie sich noch einleben würde.
Wenn dem dann doch nicht so sein sollte konnte sie immer noch wieder auf das Festland reisen.

Bleibt ruhig. Sicher war es eine lange und auch recht beschwerliche Reise, allerdings ist es mir auch wichtig mich so schnell wie möglich hier auszukennen. Ich fühle mich an Orten doch recht unwohl, die ich nicht wenigstens etwas kenne.
Saphiria hatte einen Schluck getrunken, bevor sie weiter redete.

Der Tee ist wirklich gut.
Um mal auf euer Angebot zurück zu kommen. Ich würde es gerne annehmen.
Sie lächelte!

Was gibt es denn sonst noch für Orte, die ich kennen muss und was hat es mit dem Baum auf sich. Er scheint ja sehr wichtig zu sein. Wenn ich das richtig sehe wurde Schwarzwasser um den Baum herum gebaut.

[Hyperius]

Nachdem Hyperius für die beiden etwas zu Essen bestellt hatte, erklärte er noch freundlich, dass er Saphiria gerne zu der Hütte, in der sie schlafen konnte, führen würde, wenn sie nachher mit dem Gespräch fertig wären. Sie schien, zumindest bis ihre Neugier gestillt war, noch weiter in seiner Gesellschaft bleiben zu wollen und stellte ihm auch einige Fragen zu Schwarzwasser, die er vor kurzer Zeit selbst auch nicht hätte beantworten können, nun aber mehr wusste.
"Hier in Schwarzwasser gibt es zum einen etwas abseits vom eigentlichen Lager Sumpfkrautplantagen und der Schwarzmarkt etwas südlich von hier ist auch wichtig, da man dort allerlei Waren erstehen kann. Bei Fragen kann man sich direkt an eine der Wachen oder die Waldläuferkommandatur wende, sie sind meist recht hilfsbereit. Auch die Einheimischen scheinen allesamt umgängliche und einfache Leute zu sein. Hier schert man sich wenig, um die große Politik, frühere Vergehen einzelner Leute und dergleichen, was jedoch auch dazu führt, dass der Ort hier auch manchmal als Sammelbecken für ehemalige oder noch aktive Verbrecher, Diebe und sonstige nicht so gerne gesehene Mitglieder der Gesellschaft dient. Jedoch scheint sich das, abgesehen von gelegentlichen Kneipenschlägereien, kaum zu äußern, da wohl auch diese ihre Ruhe hier erhalten wollen, Lady Saphira.", sprach der ehemalige Magus lächelnd.

Daraufhin nahm er zunächst einen Schluck von seinem Tee und machte sich daran, möglichst noch zu antworten, bevor das Essen kam. "Wenn ihr dann heute Nacht in dem Zimmer seid, könnt ihr auch auf dem Tisch die Karte von Schwarzwasser an euch nehmen, damit ihr euch ein wenig zurechtfinden könnt. Ich habe sie erst heute selbst gezeichnet und da ich ja Kartograph bin, ist es kein Problem, wenn ihr sie nehmt, da ich mir ruhig eine neue machen kann. Was nun den Baum, den man Tooshoo nennt, angeht..", begann der Teeliebhaber nun seine Ausführungen, bevor er nochmal kurz an seinem warmen Getränk nippte, ehe er weitersprach, "da ich keinen Zugang zu dem Baum habe, in dem sich einige Wohnhöhlen befinden und anscheinend wichtigere Mitglieder des Waldvolks leben, kann ich euch leider nicht sonderlich viel darüber sagen, was darin von statten geht. Früher jedoch lebten dort Magier der unterschiedlichsten Schulen und forschten gemeinsam, bis sie eines Tages wahnsinnig wurden und sich einige in den Tod stürzten oder andere wohl im Sumpf gefressen wurden. Ob es der Zorn der Götter, oder ein missratenes Experiment war, kann wohl kaum einer so genau sagen. Das ist eigentlich alles, was ich euch fürs erste erzählen können, bis auf die Tatsache, dass Mama Hooqua sicherlich auch eine gute Ansprechpartnerin bei Fragen ist. Sie leitet die Sumpflilie, dieses Gasthaus hier, und ist wohl so etwas wie die Dorfvorsteherin, wenn ich das richtig verstanden habe. Und just in dem Moment, in dem der Varanter geendet hatte, brachte man nun auch das Essen an den Tisch.

[Rekhyt]

Ob er mit Tieren umgehen konnte? Eine seltsame Frage! Vor allem weil sie sofort den Bereich ansprach der Eigentlich geheim sein sollte, die Magie. Doch das war wohl Zufall, bedingt durch den Snapper. Das Problem war nur, ob die Magie mit dem Snapper mithalten konnte. Der Schweigsame bezweifelte es sehr! Auch seine sonstigen Kampfkünste beschränkten sich auf den waffenlosen Stil, der gegen die Zähne eines solchen Reptils wohl kaum effektiv sein würde.
Doch ein Rascheln im Gebüsch neben ihm brachte ihn auf eine andere Idee. Nicht alle Tiere konnten sich so gut verteidigen wie ein Snapper und das waren doch die Regel der Natur oder? Fressen und gefressen werden. Rekhyt wollte also nicht viel Zeit verlieren und ging dem Rascheln auch den Grund. Eine Sumpfratte, dick und fett und wahrscheinlich nicht angenehm wenn man von ihr gebissen wurde. Aber der Dieb war schnell, er hatte seinen Dolch gezückt und wich den Angriffen gekonnt aus, bis er das Tier schließlich in einem geeigneten Moment mit mehreren Stichen niederstreckte. Vielleicht war sie auch noch nicht einmal ganz tot, das wäre dann zwar qualvoll, aber vielleicht sogar noch was zweckdienlicher.
"Komm! Eine Ablenkungsratte für den Snapper und wir verschwinden!"
Der sonst so verschlossene Dieb bot dem Fremden sogar an ihn beim gehen zu schützen umso schneller davon zu kommen. Bis Schwarzwasser war es nicht weit, das würden sie schon schaffen und der Verletzte schien sich sogar mit Wunden ganz gut auszukennen.

[Sennahoj]

Keine schlechte Idee. Der Snapper würde sich wohl auf die leichtere Beute stürzen, als noch länger einer rennenden Beute nachzustellen.
Dankbar bemerkte er das der Fremde ihn unterstützte und ihn nach Schwarzwasser brachte.
Endlich wieder in etwas zivilisierterer Umgebung. Schnell orientierte er sich und wusste an welchem Ende des Ortes er war. Dann wandte Senna sich an seinen Unterstützer und sagte: "Ich hab mein Lager dort hinten, unweit der Sumpflilie. ... Bis dahin schaffe ich es allein, danke ..." Er wusste nicht was er noch sagen sollte. Senna war nun wieder im einigermaßen sicheren Gebiet und konnte sich nicht vorstellen auf dem Weg umzukippen. Er zurrte den Stoffstreifen provisorisch fest und kippte noch etwas Lösung darauf. "Ich weiß nicht wie ich euch danken kann. Ich mein auch eine kleine Tat vollbringt auch mal etwas größeres. Aber ihr sollt noch meinen Namen erfahren - ich bin Sennahoj" Viel mehr fiel ihm nicht ein.
Dann tat er einen Schritt Richtung Sumpflilie.

[Bartimäus]

In wenigen Sätzen hatte hoffi seinen ganzen Lebenslauf geschildert und es wäre übertrieben gewesen zu sagen, dass es den Jäger nicht interessiert hätte, aber es hätte ihm auch genügt wenn er sich auf die letzten Ereignisse beschränkt hätte, dieser am detaillierter ausführte. Also ging Bartimäus mit gutem Beispiel voran und beantwortete hoffis Frage so wie er es am liebsten gehabt hätte.
"Achte darauf, dass du deine Haltung nicht verlierst, wenn du nicht so sehr darauf achtest!
Ich bin dem Waldvolk schon vor über einem halben Jahr in Myrtana beigetreten und bin jetzt Jäger. In meiner Zeit auf Argaan habe ich eine Reise über die Insel gemacht, bei der ich zwar das letzte Thing verpasst habe, dafür aber einiges über unsere neue Heimat erfahren habe, was bestimmt nicht schaden kann. Auch in Zukunft wird man mich nicht immer nur zwischen den Hütten den Dorfes finden, sondern im umliegenden Sumpf oder gar auf einem Ausritt etwas weiter weg."
Das Wort 'Wächter' vermied er absichtlich. Zwar war er als solcher aufgenommen worden, doch nannte er sich seit Neros tot nicht mehr so. Das Wildschwein hatte er erjagt, den Wolf zu bewachen aber nicht geschafft, also beließ er es lieber dabei.

[Saphiria]

Das Essen schmeckte fast noch besser als es roch. Der Eintopf war deftig und es war eine üppige Portion, da konnte man sich nicht beschweren.

Vielen Dank, es wäre sehr freundlich, wenn ihr mich nachher zur Hütte begleiten würdet.
Nun ja, einige der Gestalten hier haben sicher keine weiße Weste aber man sollte auch nicht von Äußerlichkeiten ausgehen, nur zu oft trügt das äußere Erscheinungsbild.

Mit eurer Hilfe werde ich mich hier sicher besser zurecht finden, die Karte wird mit dabei ganz sicher auch behilflich sein, davon bin ich überzeugt.

Schweigen war eingekehrt, Saphiria genoss ihren Eintopf, auf der langen Reise war die Kost längst nicht so gut gewesen und vor allem nicht so reichlich.

Wie lange seit ihr nun schon hier und was hat euch hier her verschlagen?

Mit diesen Fragen hatte Saphiria das Schweigen unterbrochen, bevor sie weiter aß.

[Hyperius]

"Ich denke, dass ich mittlerweile eine Woche hier sein dürfte. Ich stamme ursprünglich nicht von hier und komme eigentlich aus Varant, genau genommen aus Lago und war Wassermagier im Dienste Adanos' im Kreis des Wassers in Al Shedim, bevor ich den meisten Mitgliedern meines ehemaligen Ordens nach Setarrif folgte.", klärte er zunächst seine Herkunft und den einfacheren Teil der Frage, bevor er sich erhob und mit Saphiria die Sumpflilie verließ, um sie zu der Hütte zu führen.
"Ich kam hierher zusammen mit einigen Bekannten, vielmehr bin ich Xorag gefolgt, der mit zwei Söldnern dieses Ziel hatte. Dabei begleiteten mich meine ehemalige Schülerin, ich unterrichtete die Kunst der Magie Adanos', Nivi und ein etwas älterer Bekannter Fu Jin Lee. Wir verließen Setarrif, weil Nivi und ich exkommuniziert wurden und sie Vogelfrei ist, sowie auf mich dort der Galgen wartet, bis man das Urteil aufhebt.", begann er mit ruhiger Stimme seine Erklärung, während die Beiden über die Stege Schwarzwassers schlenderten und sich auf den Weg zur Hütte des alten Mannes machten, in der Saphiria wohl nächtigen würde.

"Ihr müsst wissen, dass in Setarrif der Oberste Wassermagier Oktavian eine Schreckensherrschaft führte, die nun hoffentlich beendet ist. Zumindest verbündeten sich die Magier des Kreises aus Setarrif, zumindest ein Teil von ihnen, mit uns, ihren Brüdern und Schwestern aus Al Shedim, gegen ihn. Doch zu früh, wurde er auf das Treiben aufmerksam und um die ganzen Taten, mit denen ich eigentlich nichts zu tun hatte, da ich auch ein Pazifist bin, zu schützen, weil sehr viele Bemühungen der anderen Magier daran hingen, log ich. Ich behauptete, dass ich der Drahtzieher war und gestand dies auch mehrmals unter Folter, weshalb man mich zum Tode verurteilte, dem ich aufgrund der Hilfe Nivis, Xorags und meines Zaubers des Elementavatars entkam. Wir flohen aus der Stadt und kehrten hier ein. Das Urteil wird bald aufgehoben werden, vermute ich, doch auf mir persönlich lastet die Sünde, die Lüge, die ich getan habe, viel schwerer als das eigentliche Urteil, da ich mein Leben lang stets bemüht war die Wahrheit zu sagen. Nun werde ich durch Gute Taten und somit gelebte Reue bei zeitgleicher Buße, um Vergebung vor Adanos' bitten, auf das man mir meine Sünde der Lüge verzeiht.", sprach der junge Kartograph, wobei die beiden bei seinen letzten Worten vor der Hütte des alten Mannes angekommen waren.
"Ich wünsche euch eine angenehme Nachtruhe, Lady Saphiria und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen. Schlaft gut.", verabschiedete sich der ehemalige Magus von der Frau und ging kurz danach gemächlichen Schrittes über die Stege von dannen.

[Alon]

Der Jäger gähnte. Sein Kopf war schwer wie ein Stein, als er aufstand, und er musste sich gleich noch eine Weile hinsetzen, als die Welt vor seinen Augen tanzte. Der stundenlange Einfluss von Sumpfkraut, vermischt mit den Bierchen, die er sich ab und zu gönnte, hatte ihn böse zugerichtet. Zu allem Übel hatte sich auch erst ein Arbeiter gemeldet, den Alon von der Bognerei kannte.
Immerhin einer, dachte der Jäger, aber der Unmut blieb trotzdem. Vielleicht war es auch eine schlechte Idee? Vielleicht war es überflüssig, vom Volk gar nicht bewilligt oder benötigt?

Hmm, Rom und Nilk könnte ich auch noch fragen, meinte er, als er sich alle Bekanntschaften durch den Kopf gehen liess, um eventuell doch noch jemanden überzeugen zu können.

So machte er sich auf den Weg, die beiden Wächter zu suchen...

[Alon]

"He, da seid ihr ja!", freute sich Alon, als er die beiden wie erhofft auf dem Übungsplatz antraf. "Ich muss mich kurz mit euch unterhalten."
"Um was gehts denn?", fragte Nilk schnell.

Der Jäger holte tief Luft und erzählte ihnen von seiner Idee; dem Garten, der von Wächtern bewacht werden soll, der erhöhten Sicherheit des Volkes, und den Helfern, die dieses Projekt ermöglichen sollen, die jedoch nicht da waren.

"Klar helfen wir", schoss Nilk hervor, als Alon endete. "Wir könnten helfen, einen Ort zu finden, und, und, ähhm, umgraben, und... und wir könnten Wache halte, und... die Matschseen zuschütten... und..."
"Halt mal die Luft an", fuhr Rom seinen Kumpanen an. Dieser schaute beleidigt drein, schien sich danach aber gleich wieder seinen Gedanken um den Garten zu widmen.
"Also ich würde gerne helfen, aber nur, falls es auch wirklich realistische Chancen gibt, den Garten entstehen zu lassen. Denn zu viert lässt sich das nicht machen. Das weisst du."
"Ja... aber ihr könntet auch Zettel aushängen, jeder an einem anderen Standort. Zum Beispiel gleich hier, oder..."
"Auf dem Schwarzmarkt!", meldete sich Nilk wieder.
"Genau. Würdet ihr das machen?"
Die beiden schauten sich an, bejahten die Frage und machten sich auf den Weg.
Wir könnten es doch schaffen! Wenn bloss noch mehr Leute mitmachen würden...

[Kelephor]

Kelephor musterte seine Hände, unschlüssig, welche davon er nehmen sollte. Suzurans Aufgabe war mehr als schwierig für ihn. Aber es war auch endlich ein neuer SChritt. Schon viel zu lange hatte der Barbier sich mit dem gewohnten zufrieden gegeben. Er brauchte etwas neues, etwas frisches. Und diese Aufgabe hatte alles, was er wollte.
Kelephor entschied sich dann nach einer Weile für die Rechte, dort wo das Symbol aufleuchtete, wenn seine Magie aus ihrem Schlaf geholt wurde. Die Spinne, welche ihn seit dem Biss begleitete. Vielleicht würde es dort einfacher sein, die Magie hervortreten zu lassen. Denn wenn das Spinnensymbol aufleuchtete, lag es an der Magie. Deshalb, so vermutete es der Bärtige, müsste dort dann auch die Magie leichter zu rufen sein. So, als würde es eine geschwächte Barriere sein.
Mit einem wohligen Schaudern machte der Barbier sich daran, seine Magie zu rufen und in die Rechte zu lenken. Dort leuchtete die Spinne stärker auf, weil sich die Magie nun an einem Punkt konzentrierte. Der Barbier schloss die Augen und spürte das Gefühl von Wärme in der Rechten. Nur auf dieses Gefühl konzentrierte er sich, spürte es in der Hand. Dann, langsam, begann er sich auszumalen, wie die Magie langsam seine Hand verließ und die Luft darüber erwärmte, also die Magie austrat. So, wie es seine Lehrmeisterin gewünscht hatte.

Kelephor war sich nicht sicher, ob es klappte. Seine Hand wurde wieder kühler, aber die Luft darüber erwärmte sich nicht. Die Augen flogen auf, blinzelnd musterte der Barbier seine Hand. Das Leuchten der Spinne war schwächer geworden, soviel stand fest. Aber nichts darüber. Keine reine Magie, nur Luft. Kelephor seufzte leise, das wäre ja schließlich auch zu einfach gewesen. Also auf ein neues...
Was hatte Suzuran noch gesagt? Vielleicht konnte die Spinne ihm dabei helfen. Und Suzuran hatte dünne Stränge von Magie vor seinen Augen herbei gerufen und tanzen lassen. Einen Strang und die Spinne...
Er klatschte sich mit der Linken gegen die Stirn. Natürlich! Das war es. Er musste einfach nur die Spinne, die seine Magie war, ein Netz weben lassen. Oder eigentlich nur einen Faden spinnen. Das würde helfen. Also schloss Kelephor erneut die Augen, und lenkte die Magie erneut in die Rechte. Nur diesmal war sie vor seinem Geistigen Auge eine Spinne, die an ihrem Netz entlang kroch. Eine blau leuchtende Spinne aus blitzendem Kristall, unterwegs auf einem Netz der reinsten Spinnenseide. Das Kelephors Körper in diesem Bild für das Netz stand, war ziemlich eindeutig.

Die Spinne hatte das Ende des Netzes erreicht. Kelephor spürte wieder die Wärme in seiner Rechten und begann damit, sich vorzustellen, wie die Spinne anfing, einen Faden zu weben. Erst langsam, vorsichtig, unsicher noch. DOch dann immer schneller, bis ein perfekter Strang aus der glitzernden Spinnenseide vor ihm lag. Kelephor öffnete die Augen und schaute auf die Rechte. Er hatte gespürt, wie die Magie seinen Körper verlassen hatte. Das Gefühl war schier unbeschreiblich gewesen. Magie war aus seinem Körper gesickert wie Wasser aus einem lecken Eimer.
Und da war es, eine kleine, zuckende Masse in dem gleichen Leuchten, wie Suzuran es gezeigt hatte. Magie. Auf seiner Hand! Doch schien sie zu brodeln und zu kochen, stetig in Bewegung, auf der Suche nach einer Form, die nicht gefunden wurde. Neugierig führte der Barbier den Zeigefinger seiner Linken zur rechten Hand, wollte die Magie berühren. Dann aber hielt er inne. Suzuran hatte ihm davon abgeraten und meist wusste sie auch, was sie tat. Nein, vielleicht lieber ein anderes mal.
Kelephor beobachtete, wie sich der kleine Fleck Magie immer mehr auflöste und verblasste. Das reizte ihn, stachelte den Barbier an. Er würde es weiter versuchen müssen. Und später zu Suzuran gehen und ihr zeigen, was er geschafft hatte.Später...

[Dennik]

"Naja... wer weiß, vielleicht hatte sich diese komische kleine Aktion ja doch gelohnt", murmelte Dennik, schnitt sich ein weiteres Stück seines gut gewürzten Scavangersteaks ab und schob es sich in den Mund. Er kaute genüsslich und versuchte all den Stress, welchen er in seiner Brust spürte zu unterdrücken und zu vergessen. Wenigstens für einen Moment...

Er hatte nun keine Schulden mehr bei dieser Mama, welche die Taverne leitete, da er ja geholfen hatte Gewürze zu besorgen und nun schmeckte das Fleisch hier endlich auch wieder. Eigentlich gab es nur positive Effekte für ihn. Dass der Händler nicht mehr in diese Region kommen würde, konnte ihm ja eigentlich egal sein...

Er blieb sitzen, in sein Mahl vertieft und ignorierte das Geschehen um sich herum, bis er schließlich aufgegessen hatte und die Reste mit einem Glas Wasser hinunter spülte. Nun musste er wieder die Fakten einsehen, welche auf ihn lasteten. Er musste mit Rekhyt über Lucia und alles andere reden und das würde sicher kein schönes Gespräch werden. Er wusste, hinauszögern brachte nichts... er würde ihn jetzt gleich suchen gehen.

[Sennahoj]

Als er gestern in seinem Lager angekommen war, musste er nochmal über die Ereignisse nachdenken. War es wirklich so leicht einem Snapper zu entkommen? Diese Tiere waren doch schnell, kein Mensch könnte einem dieser Jäger entkommen.
Andererseits war es ein kleines Exemplar und es war wohl noch neugierig auf das was Senna machen würde. In gewisser Weise hatte er mit Sennahoj gespielt.
Und was war mit dem Fremden der ihm geholfen hatte? Die Begegnug war so kurz. Der Kräuterkundige stand vielleicht noch unter Schock und konnte sich nicht richtig mit ihm unterhalten.
Alles in allem war er aber zufrieden einigermaßen heil wieder "zuhause" zu sein und begutachtete es. Das Dach war etwas zusammengerutscht, das war aber schon alles. Die Sachen die er liegen gelassen hatte lagen noch an dem Versteck in der er sie zurückgelassen hatte.
Erschöpft hatte er sich schlafen gelegt und war ausgeruht am Morgen wieder aufgewacht.
Die Wunde schmerzte, schien sich aber nicht entzündet zu haben. Er wechselte nocheinmal den Verband. Dabei sah er an sich herrunter und merkte das auch seine Zweitkleidung mitgenomen aussah.
Na toll, kein Geld und schäbig aussehen, dachte er.
Dann sah er noch nach seinem Trockengestell und ordnete nochmal alle Pflanzen darauf. Auch die neuen wurden mit einsortiert.
Dann machte er sich zu einem kleinen Spaziergang durch den Ort auf. Vielleicht konnte er irgendwo helfen und sich etwas Geld verdienen.

Als er an der Sumpflilie ankam stutze er. Da hing ein Zettel neben der Tür. Ungewöhnlich fand er. Sein Zettel hing ein Stück davon entfernt.
Interresiert las er den Aushang und war noch erstaunter. Da war von einem Garten die Rede.
Das ist wirklich eine gute Idee. Er las noch das man sich bei einem gewissen Alon melden sollte, der in der Lilie zu finden war. Abwechselnd schaute er auf den Zettel und in das Lokal.
Er musste diesen Alon aufsuchen.

[Alon]

"Alon?", ertönte es hinter dem Jäger.
"Ja, der bin ich. Bewahre. Kann ich dir helfen?"

Der Jäger machte innerlich einen Luftsprung. Es konnte fast nur ein Interressent am Gartenbau sein. Der Mann, der hinter ihm stand, hatte bronzefarbenes Haar, das ihm bis auf die schmalen Schultern hinunterhing. Genauso schmal war auch der Rest seines Körpers, welcher mit braunen, verschmutzter Kleidung umhüllt war. Er schien gerade erst aus dem SUmpf zu kommen. An seinen Bewegungen erkannte Alon, dass ihn etwas schmerzte, fragte aber nicht genauer nach.

Er sieht nicht wie ein Arbeiter aus, eher nach einem Kräutersammler... Perfekt!
"Geht es um den Garten?", fragte Alon weiter nach.
Dann antwortete der Mann...

[Sennahoj]

Erfreulich, er hatte diesen Alon gefunden. Er saß wie angemerkt in der Lilie am Tresen.
Sennahoj setzte sich neben ihn und sagte: "So ist es. Ich hab eben davon gelesen. Mein Name ist Sennahoj und ich bin ... nunja recht neu hier."
Dann musterte er Alon. Er war in etwa so groß wie Senna, hatte schwarze Haare und war etwas besser gebaut als der Kräutersammler.
"Entschuldige mein Auftreten. Ich hab in letzter Zeit viel durchgemacht. Aber zurück zu deinem Projekt, ...ich nehme an es ist deines. Ich finde es eine durchaus gute Überlegung. Weißt du, ich versuche mich als Kräuterkundiger hier in Schwarzwasser zu etablieren und da wäre es nicht schlecht einen Ort zu haben, an dem man nicht gleich von einem Snapper gefressen wird." Scmunzelnd dachte er den gestrigen Vorfall.
"Wie stellst du dir das vor? Hast du einen Ort und genügend Arbeiter? Ich könnte ein wenig mithelfen, aber nunja ..."
Er lächelte Alon an und wartete auf seine Antwort.

[Alon]

"Natürlich können wir jede Hilfe gebrauchen. Kräutersammler ist sozusagen sogar "Mangelware", wenn man es so will." Er lachte kurz auf, was ihm jedoch einen Schmerz im Kopf verursachte. Die Luft in der Sumpflilie war wie immer voller Sumpfkrautrauch...
"Also, mit dir sind es meines Wissens nach schon fünf. Ich weiss aber nicht, wie es bei meinen Kollegen läuft, die haben ebenfalls Zettel ausgehängt... Und an einen Ort habe ich bereits nachgedacht. Sicherlich kennst du das Moleratgehege... Auf der Strecke zwischen Tooshoo und des Geheges wäre der Ort geplant. Es muss flach sein, licht und doch ein paar Matschseen beinhalten... Ich kenn mich zwar mit Pflanzen nicht sehr aus, aber es gibt sicherlich auch Pflanzen in Sümpfen drin... Jedenfalls war auch ein Steg bis zum Garten geplant, so hätten sie Leute, die zwischen Schwarzwasser und dem Moleratgehege verkehren auch etwas davon. Tja, soweit sind wir bis jetzt."

[Sennahoj]

Senna nickte langsam.
"Das klingt gut. Nun das Moleratgehege kenn ich leider nicht, aber das ist ja kein Problem. Die Umgebung wäre wie du es beschrieben hast gut. Wir müssen mehrere verschiedene Zonen reinbringen, um die Pflanzen optimal versorgen zu können. ... Hmm, da steht eine Menge Arbeit an. Du planst eine Veränderung des Sumpfes."
Alon blinzelte, irgendwas schien ihn zu schaffen zu machen. Dann erwiderte er:"Tja, hoffen wir das sich noch einige melden. Aber du biste dabei, nicht?"
"Natürlich, ich mache mit. Suche mich einfach bei meinem Lager auf sobald es losgeht." Senna deutete in die grobe Richtung. "Ich werd mich derweil um die Pflanzen kümmern und mal zusammenstellen, welche wir so kultivieren können."
"Eine gute Idee."
Sennahoj streckte sich:"Entschuldige, ich mache mich nun wieder auf den Weg. Ich hoffe, bald wieder von dir zu hören."
Dann stand er auf, verließ die Kneipe und entschied sich noch einbischen spazieren zu gehen.

[Rekhyt]

Nach seiner kurzen, aber seltsamen Begegnung mit dem Fremden gestern, der irgendetwas Magisches an sich gehabt hatte, hatte er diesen nun aber wieder aus den Augen verloren. Dafür hatte er in der Sumpflilie jemand anderen wieder gefunden mit der unbedingt sprechen musste. Dennik!
Ohne zu zögern ging er zu ihm und setzte sich dazu. Er genoss gerade ein -neuerdings wieder gut gewürztes- Steak doch davon ließ sich der Schweigsame nicht abbringen und kam sofort zum Punkt.
"Wegen Lucia!"
Dennik hatte seine Fragen bereits gestellt und so begann der Dieb einfach zu erzählen.
"Ich bin in ihr Zimmer eingebrochen und habe mit ihr geredet, warum sie uns verraten hatte. Ich habe meine Antwort bekommen und ändern kann man nichts mehr. Ich hätte dir davon erzählt, aber du warst schneller.
Du konntest machen was du willst."
Es war schon damals im Zimmer offensichtlich gewesen, dass Rekhyt nichts unternehmen würde, doch er wollte damit noch einmal betonen, dass er Denniks Entscheidung, wie auch immer sie ausgefallen wäre, akzeptiert hätte. Was ihn aber jetzt noch wunderte war, warum er dann nicht getan hatte, was der Schweigsame erwartet hätte und was er anfangs auch ohne Zweifel vorgehabt hatte.
"Warum hast du dich dann selbst gestoppt?"