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  1. Beiträge anzeigen #341
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline
    Matt lächelte der ältere Magier und erinnerte sich dabei zurück an den Moment, als er zum Adept im Kreise des Wassers berufen wurde, was schon viele viele Jahre zurücklag. Er hatte sie seitdem nicht gezählt und doch wusste er, dass er sich damals genauso gefreut hatte, wie die junge Frau, die ihm nun gegenüber saß, die es nun kaum erwarten konnte, mehr zu erfahren. Wo man die Robe erhielt und was für Pflichten zusätzlich auf sie zukamen, na gut dafür interessierte sie sich wahrscheinlich eher weniger, aber das taten die meisten nicht.
    "Für die Novizenroben ist Cronos zuständig, für alles was darüber hinaus ging, wendete man sich früher immer an Schwester Angelina, aber ich weiß nicht, ob sie ihrer Aufgabe noch nachgeht. Ich denke, dass du dich vielleicht mal an einen etwas jüngeren Diener Adanos' wenden solltest, da ich hörte, dass ein jüngeres Mitglied unseres Kreises nun die Kunst des Robenwirkens erlernt. Frag doch einfach einmal deinen Magielehrmeister, vielleicht weiß dieser, wer nun dafür zuständig ist.", erläuterte Myxir, wobei auch Unsicherheit aus seinen Worten sprach, er hatte sich damit noch nicht genauer befasst und bei den ganzen stattfindenden Umstellungen war dies wohl an ihm vorbei gegangen. Daraufhin gähnte er kurz, die Arbeit über den Schriften aus der Bibliothek hatte ihn doch mehr erschöpft, als er es sich eingestehen würde.

    Hyperius

  2. Beiträge anzeigen #342
    Provinzheld Avatar von Die Wassernovizen
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    Die Wassernovizen ist offline

    Im Haus der Magier

    Mit den Orks aus Lago war Horkas auf die Insel Argaan gekommen, als die königlichen Truppen das kleine Wüstenkaff überrannt hatten. Er hätte zwar die Orks im Stich lassen können, um sich auf die Seite Innos' zu schlagen, aber das tat eine ehrliche Wüstenmade nicht und außerdem war noch lange nicht sicher, dass sie ihn nicht trotzdem als Ketzer verbrannten. So war es also eine Mischung aus Ehrgefühl und Angst vor dem Tod, die ihn zur Flucht mit seinen orkischen Bekannten bewegt hatte.
    Die orkischen Krieger nahmen ihn dabei selbstverständlich auch gerne mit, da er im Auftrag Hyperius' schon mehrere Monate in Lago verbracht hatte und sich durch seine Fähigkeiten bei der Jagd auch den Respekt des einen oder anderen Grünhäuters verdient hatte und diese Bestätigung war es auch, die ihn dazu antrieb auch auf Argaan weiter bei den Orks zu bleiben und nur gelegentlich in der Stadt zu sein. Er lebte somit ein recht eremtisches Dasein, doch das machte ihm nichts aus, denn er war in Gesellschaft, wenn diese auch nicht menschlich war, doch das machte ihm schon sehr lange nichts mehr aus.

    Durch seine gelegentlichen Besuche in der Stadt, bei denen er auch den Aufgaben im Orden nachkam, erfuhr er dann doch einiges, so dass er noch auf dem Laufenden blieb. Hin und wieder kreisten seine Gedanken um Hyperius', den man zum Tode verurteilt hatte, aber der glücklicherweise dem Galgen entkommen war, obschon man nun nichts über seinen genauen Aufenthalt wusste.
    Im Moment kam er gerade von der Taverne Sturzkampfmöwe, in der er etwas erlegtes Wild für ein paar Goldmünzen verkauft hatte und dann mitbekam, wie der ewig trunkene Holzfällermeister, den er schon bei mehreren Besuchen in einem alkoholisierten Zustand vorgefunden hatte, vergeblich versuchte sich an Johanna ran zu machen, die ihn jedoch erneut abblitzen ließ. Nun wollte er gerade noch einmal den Weg zum Observatorium fegen, bevor er sich wieder auf den Rückweg in sein Lager begab, als ihn plötzlich ein Fremder ansprach. "Das da oben ist das Observatorium, sonderlich viel weiß ich darüber auch nicht. So wie ich hörte, haust dort auch ein etwas dickerer Magier, der diesen Ort eigentlich kaum verlässt. Jedoch hörte ich, dass er wirklich gut auf seinem Gebiet ist. Sein Name ist Tito und wenn ihr freundlich zu ihm seid und ihn auch brav Meister nennt, er legt darauf etwas Wert. Böse Zungen behaupten, dass es daran läge, dass er so klein und pummelig ist, aber das will ich hier nicht bestätigen.", gab der Adept als Antwort, bevor er sich dem Fegen des Bodens widmete.

    Hyperius

  3. Beiträge anzeigen #343
    Veteranin Avatar von Selina
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    Selina ist offline
    Myxir hatte gegähnt und es war ja wirklich nicht mehr sonderlich früh und Selina musste nachdenken ob sie nun noch eine Frage stellen, oder ihn lieber alleine lassen sollte. Schließlich entschied sie sich aber doch noch kurz dazu.
    "Dürfte ich noch eine andere Frage stellen? Was ist jetzt eigentlich mit Oktavian? Und hast du etwas von Hyperius und Nivi gehört? Sie wurden zwar exkommuniziert, aber das muss doch jetzt wieder aufgehoben werden können, oder nicht?"
    Es waren dann doch ein paar mehr Fragen geworden als sie gedacht hatte, aber sie würde sich bei der Verabschiedung dann dafür entschuldigen und es zeugte schließlich nur davon, dass sie sich für ihre Gemeinschaft sorgte.

  4. Beiträge anzeigen #344
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
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    Jaryvil ist offline
    Die frostige Umarmung hielt ihn in ihrem Bann, machte jedes entweichen unmöglich und verhinderte auch jede Bewegung. Von Außen hatte es den Anschein, als wäre der Junge komplett lahm gelegt, eingefroren, in Wahrheit jedoch lebte er, bekam alles mit nur konnte eben nichts tun, da sein Körper ein einziger Eisklotz war und einzig das schwache Abbild seines Gesichts unter dem Eis den Klotz als 'Jaryvil' definierte.

    Mittlerweile hatte er sich zwar ein bisschen an diesen Zustand gewöhnt, doch plagte ihn Langeweile, vor allem jetzt, da er ein bisschen zu Kräften gekommen war. Und da kam ihm eine Idee, die ihn vielleicht hier raus.. oder zumindest hier weg bringen konnte, denn schon einmal war sein Körper von Eis umgeben und danach war eine Kraft in ihm erwachsen, die er noch nicht zu zähmen vermochte, doch nun, da konnte er dies vielleicht ändern, denn das Ritual hatte ihm auch Kraft gegeben, die er bisher nicht gewagt hatte, anzurühren. Jetzt jedoch, zumindest falls er hier raus wollte, sollte er es versuchen und so tat er es. Durch die Abschirmung aller Eindrücke durch den Eisblock gelang es ihm schnell, ruhig genug zu werden um sich vollends zu konzentrieren. Sein Geist arbeitete und kam auf eine gewagte Idee, diese Kraft umzusetzen: Sein kompletter Körper war von Eis umgeben, weshalb er ihn nicht von der Stelle rühren konnte, doch was wäre nun, würde sein Körper mit dem Element verschmelzen, das ihn umgab? Es war riskant, doch Jaryvil wollte nicht ewig ein Mahnmal des fehlgeleiteten Oktavian darstellen.

    Der Novize lies nun wieder die Ruhe einkehren und dachte an das Ritual zurück, das damals im Hause der Blutmagier stattgefunden hatte und er spürte die Erinnerungen und mit ihnen die Emotionen dieses Moments als das Eis sich wie eine schützende Schicht um ihn gelegt hatte, so wie es auch nun um ihn lag. Und da offenbarte sich ihm die Kraft erneut und sie verbreitete sich in ihm, erfüllte ihn und hätte ihm seine Nackenhaare aufgestellt, wäre in dem Eisblock Platz dafür gewesen. Jetzt muss es passieren dachte er und durch den Impuls seiner Gedanken fühlte er plötzlich, wie die Kälte nachließ und sein Bewusstsein, seine Empfindungen sich zu erweitern schienen. Knackend bewegte er seine Finger oder den Ort, der plötzlich ziemlich groß war und wo sich seine Finger eigentlich hätten befinden müssen. Es dauerte jedoch nicht lange, da bewegte er nicht mehr seine Finger sondern plötzlich war es die Säule, die eigentlich sein Bein sein sollte. Verdammt, ich muss das... mich... jetzt kontrollieren!

  5. Beiträge anzeigen #345
    Krieger Avatar von Faraday
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    Faraday ist offline
    'Tito der Astronom', überlegte Faraday vorfreudig. Mit diesem Mann musste er unbedingt einmal ins Gespräch kommen. Damals in Geldern hatte er auch schon das Vergnügen gehabt, in einem Turm zu arbeiten, der gleichenfalls als Sternwarte diente. Auch von den mysteriösen Steinkreisen auf der Insel Khorinis hatte er bereits gehört und sich gefragt, wie intensiv man diese mal genutzt haben mochte. Wenn es jemanden gab, der ihm darüber Auskunft, wenn nicht sogar Arbeit geben konnte, dann war es dieser Tito. Das war ein erstarkender Grund, sich endgültig zu überwinden und dem Orden anzuschließen. Vielleicht konnte er ihn ja bei seinen Arbeiten unterstützen...

    "Könnt ihr mich vielleicht hinführen?"
    Horkas seufzte auf: "Seht ihr nicht, dass ich zu tun habe?"
    "Müsst ihr wirklich mitten in der Nacht den ohnehin sauberen Boden fegen?"
    "Nein, aber... ach was solls, kommt mit."

    Hakon leitete ihn etwas weiter durch den Korridor, der auf der anderen Seite auch heraus aus dem Haus der Magier führte bis sie einen großen Torbogen erreichten. Da begann die Brücke, welche am Anfang und am Ende von jeweils zwei hellblau leuchtenden Pfeilern erhellt wurde. Sie schienen wie magische Lichtzauber, die in einen klaren Stein gesperrt wurden.
    "Ihr könnt es nicht verfehlen. Tito sollte wach sein. Welcher Astronom schläft schon nachts, hm?"
    Faraday nickte und verabschiedete sich von Horkas.

    Nun galt es, die heute ruhige See zu überqueren. Trotz des lauen Abendwindes konnte man die Wellen an die Felsen unter ihm preschen hören. Was würde wohl passieren, wenn die Brücke einmal einkrachte? Ob Tito einfach mit dem Risiko lebte oder der Brücke genug Halt anvertraute?
    Die Insel selbst erschien eher kahl und hügelig. Ettliche künstlich gehauene Steine säumten das Gelände, gewiss Analogien zu den Steinkreisen von Khorinis. Am höchsten Punkt der Insel befand sich das runde, kuppelförmige Bauwerk. Die Kuppel selbst war nur aus Holz gebaut, während die Wände allesamt aus massivem, weißen Marmor gemacht waren. Der Reichtum der Stadt zeigte sich auch hier.
    In den Steinboden waren Treppenstufen geschlagen worden, die bis zum vergleichsweise kleinen Eingang führten. Faraday musste seinen Hut festhalten, als er die Stufen erklomm; der Wind nahm wieder zu. Die Tür war weniger hoch, al viel mehr breit. Ein großer Mann würde sich gewiss den Kopf oben anschlagen. Faraday zögerte einen Moment, ehe er anklopfte. Er wusste noch gar nicht, was er sagen sollte, aber immerhin hatte er einen Augenblick Zeit, ehe er bemerkte, dass es auch eine Glocke gab, an der man bimmeln konnte. Erst jetzt, nach diesem lauten Geräusch, vernahm er von drinnen eine Stimme und jemanden, der wohl eine Treppe hinab kam. Tito war da...

  6. Beiträge anzeigen #346
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline
    Eigentlich drohte die Müdigkeit den Priester Adanos' zu übermannen, was ihn auch lehren sollte, nicht zu solch später Stunde noch Gäste zu sich zu bestellen. Doch er konnte Selina ihren Wissensdrang auf keinen Fall verdenken, nein vielmehr noch zeigte dieser ihm, dass die Entscheidung, sie in die Würde einer Adeptin zu erheben, kein Fehler gewesen war. Das Streben nach Wissen stellte in den Augen Myxirs sowieso eine sehr wichtige Tugend dar, weshalb er sich bemühte, die Fragen der jungen Frau zu beantworten, obwohl er auch keine umfassende Antwort wusste.

    "Die Exkommunikation von Nivi und Hyperius kann nur durch den Rat wieder aufgehoben werden. Dieser formiert sich im Moment noch neue und ich denke, dass es noch eine kleine Weile dauern könnte, bis er voll handlungsfähig ist. Doch mit dem Entschluss des Rates, muss die Exkommunikation danach noch rituell aufgehoben werden, damit sie nichtig wird, wofür Beide nach Setarrif zurückkehren müssten.", begann der Gelehrte mit seinen Ausführungen, bevor er nach einem Becher griff, in dem sich etwas Wasser befand, mit dem er seine Kehle befeuchtete, bevor er erneut mit seinen Erläuterungen fort fuhr.

    "Oktavian wurde nun seiner Magie beraubt und fristet sein Dasein im Keller, bis man ihm den Prozess macht. Dies stellt auch die nächste Schwierigkeit dar, weil der Rat nicht die Befugnisse wie Oktavian hat und somit im Falle von Hyperius und Nivi das Urteil der Hinrichtung und der Vogelfreiheit nicht aufheben kann und dies der König erst noch tun muss. Da sie jedoch für den Moment beide verschwunden zu sein scheinen, bleibt uns zumindest ein wenig Zeit zu handeln. Falls du etwas genaueres über Hyperius erfahren willst, könnte ich dir empfehlen, mal mit Tinquilius zu sprechen, der von den Mitgliedern des Rats wohl am meisten Kontakt mit ihm pflegte.", beantwortete der ältere Magier nun auch die letzte Frage und konnte sich, so sehr er sich auch bemühte, ein weiteres Gähnen nicht ganz verkneifen, weshalb er auch knapp um Entschuldigung bat.

    Hyperius

  7. Beiträge anzeigen #347
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    Beim Observatorium

    Seine Sternenkarten fixierend, führte Tito in der einen Hand seinen Stift über dem Pergament, das ihm als Notizpapier diente, entlang, wohingegen seine andere Hand eine Fleischkeule umklammerte, von der er schmatzend ab biss. Die wenigen Notizen, die der Wassermagier am aktuellen Tag vom Sternenhimmel machen musste, hatte er bereits angefertigt, da aus rein astronomischer Sicht der Himmel im Moment wirklich langweilig war, weshalb ihm Zeit blieb, an seinen Karten zu arbeiten.
    Er hatte einmal gehört, dass in den Ruinen der alten Kulturen in Jharkendar und auch in der Wüste in Varant Wandgemälde von Sternenkarten existierten, wie sie die Ahnen angefertigt hatten und auch in den dortigen Bibliotheken sicherlich einiges über diese Thematik zu finden war. Jedoch nicht so auf Argaan. Hier befasste man sich zwar seitdem diese Kuppel gebaut wurde auch intensiver mit der Astronomie und doch spielten die üblichen Themen der Magie und bei den Setarrifer Magiern noch die Politik eine wohl wichtigere Rolle als die Astronomie. "Pah... alles Banausen..", fluchte er in seinen nicht vorhandenen Bart, nachdem er die Fleischkeule wieder auf seinen Teller gelegt hatte.

    "Wenn damals nicht mein Vater Toti, dessen Vater Toto und mein Urgroßvater Titi, den man sowieso schon immer wegen seinem Namen aufgezogen hat, gegen den Widerstand bemüht hätten, hier ein Observatorium aufzubauen, wäre auch weiter nichts passiert. Wir haben antike Bücher in der Bibliothek, die uns etwas über den Himmel verraten und dann kommt lange nichts, es ist eine Schande. Und was ist nun, schätzt man meine Arbeit...naja man spottet zumindest nicht darüber, vermute ich, aber wirklich ernst nehmen sie die wenigsten."
    , murmelte er leise, bevor er ein paar seiner Notizen auf die Sternenkarte übertrug, als es plötzlich klopfte.
    Innerlich über den mangelnden Intellekt des Menschen spottend, der noch nicht mal fähig war, die Glock zu benutzen, erhob er sich schwerfällig und trottete langsam zur Tür. Der Bote mit Lebensmitteln hätte eigentlich erst Morgen kommen müssen, also war da vielleicht wirklich jemand, der sich interessierte. "Haha, jemand, der sich für deine Arbeit interessiert, Tito, der war gut.", scherzte er zu sich selbst, woraufhin er lauthals zu lachen begann, was seinen Wanst erzittern ließ.
    Die Tür aufreißend, starrte der Wassermagier sein Gegenüber für einen kurzen Moment an, bevor er zu sprechen begann. "Was wollt ihr und wer hat euch geschickt? Wisst ihr denn nicht, dass ich zu arbeiten habe?", herrschte er Faraday ab und verschränkte die Arme vor seinen Brust, bevor er sie auf seinem Bauch ablegte.

    Hyperius

  8. Beiträge anzeigen #348
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    "Wieso tust du dir das an?
    Es war die beste Entscheidung die du fällen konntest.
    Schliesslich geht es ihm besser als zuvor. Das ist ein Erfolg, der Rest hängt doch von ihm ab, von seinem Kampfgeist.
    Du hast mehr für ihn getan als sonst jemand, mehr als dieser alte Narr zu dem ich ihn zuerst geschleppt habe."
    Die Worte waren ernst gemeint, auch wenn er nicht die Glaubwürdigkeit in sie legen konnte.
    Colodis trat näher an die Rothaarige heran.
    Er berührte ihre Schulter.
    Aber ob es etwas nützte, bei so viel kaltem Eis?
    Für ihn jedoch schien es eine wärmende Quelle, wenn auch nur ein Funke, welcher seien Verankerung darstellte.
    "Du hast mehr getan als du ahnst", versuchte er ihr zu versichern.
    In seiner Stimme lag Sicherheit, war es nur die Kälte und Härte oder viel mehr?
    Gab es da überhaupt einen Unterschied?
    Ein filigraner Hauch nur...

  9. Beiträge anzeigen #349
    Krieger Avatar von Faraday
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    Faraday ist offline
    Faraday zuckte einen Moment innerlich zusammen, was man wohl auch nuancenhaft an seiner Mimik deuten konnte. Glücklicherweise war es dunkel und nur geschulte Augen hätten gleich gesehen, wie schockiert er für einen Moment war, als er Tito gesehen hatte. Horkas hatte entweder untertrieben oder etwas verheimlicht, jedenfalls machte Tito auf den ersten Blick nicht den Anschein eines Astronoms oder Gelehrten. Er war mindestens so breit wie tief und seine Gestalt hatte etwas birnenhaftes. Der fleckige Anzug hing halb aus der Hose heraus, welche wiederum zu kurz war, um nicht die Knöchel und ein Stückchen der dicken Waden zu offenbaren. Die eine Hand fuhr über die zotteligen grauen Haare, während die andere an einem Stückchen Fleisch hing, das unbeirrt seinen Weg am Doppelkinn vorbei in den Mund voller weit auseinander stehender Zähne fand. Die kleinen Augen Titos' lagen tief in Falten, die von den pummeligen Wangen geformt wurden. Er machte einen verwahrlosten Eindruck, hoffentlich endete das nicht wie Faradays letztes Gespräch mit Barcas.

    "Seid gegrüßt... Meister Tito", Faraday verbeugte sich knapp, "Mein Name ist Daniel Faraday. Niemand schickt mich. Ich hörte, ihr wäret wenn überhaupt abends anzusprechen und..."
    Der Blick wanderte wieder zu den Fingern des Mannes, der sie sich mit einem Tuch abwischte. Als hätte er es erahnt, konnte es sich Tito nicht nehmen lassen, noch die Reste aus den Fingernägeln mit den Zähnen heraus zu bekommen.
    "Und ich suche Arbeit. Falls ihr... falls ihr hier Hilfe braucht, ich habe schon ein wenig Erfahrung in der Astronomie gesammelt. In meinem Studium vor ein paar Jahren... wisst ihr. Die Erforschung des Himmels ist eine so alte und ehrwürdige Arbeit. Es gibt viel zu wenig Menschen, die sich damit auseinander setzen, aber ohne größere Station kann man dem auch nicht einfach im Freien nachgehen. Deswegen... deshalb wollte ich hier einfach mal anfragen, ob ihr nicht vielleicht einen Assistenten braucht... ja."
    Geändert von Faraday (22.04.2011 um 23:00 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #350
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Trotzdem die Worte des Kriegers wie Eiswürfel aus dem Mund donnernd zu Boden fielen und ungerührt auf dem harten Stein verweilten, jenem trotzend, der sie zum Zerspringen zwingen wollte, glaubte die Magierin Wärme in ihnen zu spüren. Vielleicht war es nur ihre Hoffnung, dass diese noch irgendwo in dem Nordmann bestand, doch irgendwie schien es dennoch real. Die Hand auf ihrer Schulter, die seichte Berührung, welche nichts von der Kraft verriet, die ihn ihm steckte. So leicht und damit ein Zeichen seiner Zuneigung, seiner Ernsthaftigkeit.
    Es war erstaunlich, wenn man es recht bedachte, dass der Körper sich die Wärme erhielt, selbst, wenn der Geist längst erstarrt war. Vielleicht war dies der Ursprung ihrer Hoffnung. Ein Mensch, dessen Geist nichts mehr bewegte, musste daran doch am Ende zerbrechen. Die Verzweiflung, dass einen nichts mehr rührte, dass man nichts mehr spürt… sie musste doch unsäglich schwer auf ihm lasten.

    „Danke.“, murmelte die Rothaarige leise und etwas der Traurigkeit, die sie bei seinen Worten empfand, sickerte mit in ihre Antwort hinein. „Aber ich glaube dennoch erst, dass ich ihm helfen konnte, wenn er erwacht. Kann ein Mensch noch kämpfen, wenn der Schmerz ihm jedes Bewusstsein geraubt hat? Ist Kampf nicht ein Ideal des wachen Geistes und nicht des müden? Und selbst dem wachen scheint es manchmal schwer zu fallen. Vielleicht wird er erst wieder die Gelegenheit zum kämpfen haben, wenn er erwacht ist. Davor weiß keiner zu sagen, wie er existiert, ob er hört, was um ihn herum geschieht, ob er Erleichterung verspürt…“

    „ Hast du noch Hoffnung, Colodis?“, fragte Melaine nach einer kurzen Pause, „Nicht für ihn. Sondern für dich, meine ich.“

  11. Beiträge anzeigen #351
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    Beim Observatorium

    Angestrengt musterten die kleinen Augen Titos seinen Gesprächspartner, als ob sie versuchten, herauszufinden, ob Faraday log oder die Wahrheit sprach, da es wirklich selten vor kam, dass sich jemand ernsthaft für die Astronomie interessierte. Doch der Mond stand im siebten Haus des Neptuns, wie es diese verdammten Wahrsager wohl formulieren würden, für die der Astronom nicht mehr übrig hatte als ein paar verächtliche Blicke oder kurz gesagt, Faraday hatte Glück und Tito war bereit, die Worte des Fremden ernst zu nehmen und zwang sich somit zu einem kurzen Grinsen.
    "Weißt du Daniel, niemand interessiert sich für die Astronomie, damit musst du dich abfinden. Ich bekomme seltener Besuch, als ich mich wasch.. ach vergessen wir das. Wie dem auch sei. Da ich heute guter Laune bin, bin ich bereit, dich fürs Erste als Gehilfe zur Probe zu nehmen. Bezahlung gibts am Ende der Woche, nämlich einen Anteil des Goldes, das man mir dann doch für meine Studien zur Verfügung stellt.", sprach der pummelige Magus und drehte sich um und trat mit einem Schmatzen ein.

    "Tagsüber muss jemand auf das Observatorium acht geben, denn ich schlafe meist am Tag, damit ich in der Nacht arbeiten kann. Ich komme allgemein selten heraus, aber deshalb kann ich mich auch besser auf meine Arbeit konzentrieren, außer mir tuts ja keiner.", erklärte Tito, während er die Treppe nach oben stieg.
    "Ich denke, dass es fürs Erste ne gute Aufgabe sein könnte, wenn du dein Können unter Beweis stellst, indem du von mir angefertigten Sternenkarten Abschriften erstellst, damit man diese mal in die Bibliothek bringen kann. Calamus wird sich freuen, der ist auch wirklich vernünftig. Hin und wieder kommt der auch mal vorbei, um sich ein wenig über die neusten Entdeckungen zu unterhalten und ich sag dir, der weiß wirklich viel. Net so wie der Rest der Banausen, die sich Magier schimpfen.", brummelte der Astronom, nachdem er an seinem Tisch angekommen war, wo noch der Rest seines Mahls lag, das man ja auch nicht einfach wegwerfen konnte, weshalb er sich langsam daran machte, es zu verspeisen und für einen Moment Faraday wieder zu vergessen schien.

    Hyperius

  12. Beiträge anzeigen #352
    es war einmal Avatar von Raad
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Es klopfte. In der Ferne dessen, in dessen Mitte er sich befand, klopfte es und weckte ihn aus seinem unruhigen Schlaf. Er konnte sich nicht erinnern, was er geträumt hatte. Nicht ein einziges Bild war in seinem Kopf verblieben, bloß das drängende Gefühl, dass er unruhig geschlafen hatte.
    Müde rieb sich der Schwarzhaarige die Augen und blickte schließlich zur Tür. „Ja?“, fragte er, „Wer ist da?“

    Die Tür wurde geöffnet und strahlendes, weißes Licht, welches irgendwie zu hell wirkte, zeichnete die verschwommenen Konturen einer hoch gewachsenen Gestalt. „Die Sonne steht mindestens zwei Handbreit über dem Horizont.“, antwortete die verschwommene Gestalt mit ernster, vorwurfsvoller Stimme. Dennoch lag Belustigung in ihr, die ihn zum Grinsen brachte. Ein verschmitztes Grinsen, dessen er sich kaum bewusst war.
    „Maschka hat meinen Becher wohl gestern nicht leer werden lassen.“, hörte er sich sagen. Und gleichzeitig: „Was geht mich das an?“
    Die Gestalt jedoch reagierte nur auf die eine Aussage, als hätte sie die andere nicht gehört. „Du solltest nicht zu viel in der Taverne abhängen. Zuben sieht es nicht gerne, wenn seine Krieger besoffen und grölend durch die Stadt tanzen.“

    „Glaubst du, Zuben wüsste, wer ich bin, wenn er mich sehen würde?“, ihm war nach Lachen und er spürte, wie er sich diesen Drang befriedigte. „Wer ist Zuben?“, wollte er fragen. Fragte er… doch die Frage wurde ignoriert. Etwas…

    Es klopfte. Die Tür öffnete sich und er blickte auf ein helles, strahlendes Licht, das in den Augen schmerzte. Er hörte Stimmen, die miteinander Sprachen. Die Sonne… Maschka… Zuben… Zuben? Wer war Zuben…

    Es klopfte. Die Tür öffnete sich. Es war dunkel. Er hörte eine Stimme. Sie schrie…

    Es klopfte. Die Tür öffnete sich und eine schwarze Gestalt trat aus dem dunklen, roten Leuchten in den kleinen Raum. Ihr Gesicht wirkte wie ein Loch im Bild. Ihr Körper schien aus wabernden Schatten zu bestehen. In ihrer Hand hielt sie eine schwarze Klinge, die jedwedes Licht, welches noch war, aufzusaugen schien. Je mehr sie sich ihm näherte, desto dunkler schien es zu werden. Sie hob die schwarze Klinge und er wollte schreien. Er wollte schreien… er…


    „NEEEEIIIIN!“, brüllte Raad voller Inbrunst und versuchte nach der Gestalt zu schlagen, versuchend, dieser grässlichen, schwarzen Klinge auszuweichen, welche wie der Stachel eines Skorpions nach ihm stach. Immer und immer wieder, als wollte sie ihn aufspießen und das Herz heraus reißen.
    Der Schwarzhaarige schlug nach ihr und ein heller Schrei hallte in seinen Ohren wieder. Irgendwie weiblich, zart und überrascht. Verletzt?

    Der Gedanke streifte seinen Geist, doch vor seinen Augen lag nur ein tiefer, dunkler Schatten…

  13. Beiträge anzeigen #353
    Veteranin Avatar von Selina
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    Selina ist offline
    Diese ganze Politik konnte wirklich kompliziert sein. Wer brauchte die Zustimmung von wem um was zu dürfen oder nicht zu dürfen und dann war in dieser ganzen Kette auch irgendwer eingebunden, der eigentlich gar nichts damit zu tun hatte. Der Adeptin war es schon fast zu umständlich um ihr nützlich zu erscheinen, aber sie konnte ohnehin nichts daran ändern. Oktavian hatte seine Magie und damit seine Machtposition verloren, was konnte da noch mit ihm passieren? Und die beiden Exkommunizierten würden auch irgendwann zurückkommen und entexkommuniziert werden können und dann wäre dieses ganze Problem endlich, nach so langer Zeit vollends aus der Welt geschafft.
    Zumindest sah die Schwarzhaarige im Moment keinen Grund der Zukunft weniger optimistisch entgegen zu blicken.
    "Vielen Dank für die Antworten! Ich sehe du bist müde und es ist ja auch schon wirklich spät, also wünsche ich eine gute Nachtruhe. Möge Adanos dich beschützen! Es hat mich sehr gefreut."
    So verließ Selina schließlich Myxirs Kammer, bestens gelaunt durch Beförderung und machte sich auf den Weg zu ihrem eigenen Bett, auch wenn sie im Moment kaum Müdigkeit verspürte. Aber was sollte sie sonst tun um diese Zeit? Kaum jemand wäre noch wach und wenn sie sich erst einmal wieder beruhigt hatte, würde sie auch Schlaf finden können.

  14. Beiträge anzeigen #354
    Ehrengarde Avatar von Donni Dood
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    Donni Dood ist offline
    Es war morgen. Kaum hatte Donni die Augen geöffnet schon klopfte es an der Tür. "Wer da?", fragte Donni. "Die Wachen Setariffs!", sagten 2 Stimmen gleichzeitig. Donni stieg aus dem Bett und stolperte zur Tür und machte auf.

    "Habt ihr diese junge Frau gesehen?" Die Wachen hielten Donni ein Bild von der Frau entgegen die ihm das Haus verkauft hatte. "Ja, sie verkaufte mir gestern Nachtmittag dieses Haus."

    Die Wachen sahen sich an. "Nun, diese Frau wird gesucht, sie ist kriminell.", sagte der eine. "Inwiefern ist sie kriminell?", fragte Donni. Die andere Wache für ihn an "Sie ist eine gesuchte Diebin und Einbrecherin!" Donni erschrak "Sie sah so nett und freundlich aus." murmelte Donni. "Die Frau sollte heute ins Gefängnis
    abgeführt werden und morgen soltle sie an den Galgen.", sagte der erste. Donni sah beide fragend an. Jetzt verstand er. Die Frau musste schnell aus der Stadt, hatt ihr Haus billig verkauft und ist geflohen. "Die Frau ist nicht mehr hier, aber sie ist nach Westen gerannt. Die Wachen bedankten sich für die Hilfe und Donni Aufmerksahmkeit und gingen wieder. Der Morgen war angenehm kühl. Darauf hin zog Donni sich an um einen Morgenspaziergang zu machen. Sein Schwert ließ er liegen, die Rüstung auch, er wollte nichts schweres bei ihm haben. Er nahm sich nur einen Apfel und zog sich seine Stiefel an und ging ein paar Runden.

  15. Beiträge anzeigen #355
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Medin ist offline
    „Und aus wie vielen Männern besteht so ein Entertrupp?“ Der Offizier, Rekkard war sein Name, sah nicht von dem Pergament vor sich auf. Es war bereits das dritte Gespräch, das er mit Medin führte.
    „Die Sollstärke lag bei etwa einem dutzend Mann vor dem Orkkrieg, konnte nach einigen Jahren aber nicht mehr erreicht werden“, entgegnete der ehemalige General, die Arme verschränkt. „Als ich Vengard verließ, gab es kaum noch einen wirklich für seine Aufgabe ausgebildeten Marineinfanteristen.“
    „Hm“, nickte Rekkard, „ähnliche Probleme wie bei der Reiterei.“
    „Die waren schlimmer.“
    „Aber inzwischen scheinen die Truppen wieder erstarkt zu sein.“
    „Wie schon gesagt“, wiederholte sich Medin sicherlich schon zum vierten Mal, „es ist mehr als ein halbes Jahr her, dass ich Vengard verlassen habe.“
    „Ja ja, antwortet einfach auf die Fragen“, winkte der Offizier Ethorns genervt ab und wiederholte sich damit ebenfalls zum vierten Mal.
    „Fragt.“
    „Ihr kennt die Doktrinen, denen die Heerführer eures Königs folgen. Die Denkweise der Hauptleute. Wie würden sie bei einem Angriff auf Setarrif vorgehen?“
    Medin überlegte eine Weile. In dem halben Jahr konnte sich viel geändert haben und die militärischen Vorlieben Rhobars III. kannte er überhaupt nicht. Aber er hatte keine Lust schon wieder auf die Nutzlosigkeit seiner Informationen zu verweisen.
    „Die Stadt ist gut befestigt und das Terrain lässt wenig Raum für taktische Manöver“, begann er. „Sie wird von Norden und Süden blockiert, der Nachschub abgeschnitten. Eine klassische Belagerung und Thorniara ist nicht so weit, was die Versorgung des Lagers begünstigt. Dann würde man sich daran machen, irgendwie das Tor einzureißen.“
    „Unsere Stadt hat große Vorratskammer und die Tore sind stark. Wir würden jede Belagerung überstehen“, meinte der Offizier selbstbewusst.
    „Nun ja, ich sehe ja auch noch keine Belagerungsstreitmacht vor euren Mauern. So etwas bräuchte ohnehin viel Zeit zur Vorbereitung.“
    Eine Belagerung der Stadt wäre in der Tat zermürbend und riskant. Einzukesseln war sie leicht, aber dann? Medin würde es anders angehen. Ethorn war vorsichtig, aber auch stolz und das konnte man nutzen. Ein Expeditionskorps würde nördlich von Setarrif landen. Gut bewaffnet, aber besiegbar, um mit Angriffen auf die Höfe des Umlandes eine Feldschlacht zu provozieren, in der dann mit Hilfe aus Thorniara bereitgestellter Verstärkung die Truppen Setarrifs dezimiert würden. Unter so einem Vorzeichen wäre die anschließende Belagerung erfolgsversprechender. Die Moral der Verteidiger wäre niedrig, eventuell sogar zu einer Kapitulation bereit.
    Aber diese taktischen Optionen verschwieg Medin. Er konnte schließlich auch nicht wissen, ob die neuen Heerführer in Thorniara so vorgehen würden und Rekkard schien mit der gegebenen Einschätzung zufrieden.
    „In Ordnung, das war es für heute. Ihr könnt euch in der Waffenkammer euer altes Schwert abholen.“
    Der Südländer blickte auf.
    „Als Zeichen unseres guten Willens angesichts eurer Kooperation. Ihr seid jetzt ein Soldat im Dienste König Ethorns und werdet auch als solcher behandelt.“
    „Dann danke ich euch“, entgegnete Medin, „und dem König.“

    Ein Soldat im Dienste König Ethorns, dachte Medin, als er weniger später die Straße zum Markt entlang schritt, und fühlte sich an alte Zeiten auf Khorinis erinnert. Da hatte man ihn auch zum Soldaten eines Königs gemacht, auch wenn er da nicht verhört worden war und hatte lügen müssen. Und das war einfacher, als er gedacht hatte. Meistens verschwieg er einfach irgendwelche kleinen, aber entscheidenden Details, während er Rekkard an anderer Stelle mit präzisen Informationen fütterte, die aber in den entscheidenden Situationen kaum einen Vorteil bedeuteten. Aber bei all seiner Vorsicht machte er sich keine Illusionen: das, was er hier tat, würde ihm als Verrat ausgelegt werden – von beiden Königen.
    Daher lenkte er auch seine Schritte zum Markt und dort an den speziell ausgesuchten Stand eines eben jener nördlichen Bauernhöfe, die er kurz zuvor in seine taktischen Überlegungen einbezogen hatte. Es galt Vorkehrungen für die Abreise zu treffen. An einen Ort, wo er nicht mehr der Soldat eines Königs war, sondern sein eigener Soldat. Der seiner Familie.

  16. Beiträge anzeigen #356
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    Zitternd, als hätte er einen Geist gesehen, verkroch Finn sich unter seine Bettdecke. Sie stank merkwürdig, schweißig, was wohl an der klebrigen Haut des Diebs lag, der sich mit der Decke ganz fest einwickelte. Ihm war nicht kalt und er hatte auch kein Fieber, und doch klapperte er mit den Zähnen, als würde er in eiskaltem Wasser schlafen. Sein Atem verlief unregelmäßig – mal schnell, mal langsam. Seine Augen waren angeschwollen – teils vom wenigen Schlaf, teils von der Angst, die ihn seit Tagen plagte. Stimmen, immer wiederkehrende Stimmen dröhnten durch seinen Schädel und versetzten ihn in einen Zustand aus Furcht und Verzweiflung. Es waren Schreie…Schreie nicht von dieser Welt. Echos…Echos von Toten.

    Durch eine winzige Lücke wagte der Verrückte einen Blick aus seiner Decke. Unregelmäßig wanderte sein Auge von der einen Seite zu der anderen, prägte sich jedes Bild im Raum genauestens ein. Nichts…nichts Ungewöhnliches…Außer des Luftholens war kein Geräusch im Zimmer zu vernehmen. Nichts, außer Stille. Erleichtert schloss der Junge seine Augen wieder und schluckte die ganze Angst hinunter. Es tat weh. Sein Rachen tat weh. Er war trocken…staubtrocken. So, als hätte er seit Tagen kein Wasser mehr zu sich genommen. Seine Stirn jedoch…nein, sein ganzer Körper war schweißgebadet. Salzige Wassertropfen, die im Schein des Mondes wie die Augen der Fledermäuse glänzten, perlten seiner verzogenen Stirn und seiner feuchten Haut hinunter, versanken dann stillschweigend in der Matratze.

    Kratz…

    Der Dieb hielt sein atmen an und lauschte das Geräusch. Sein Herz begann wieder zu rasen...seine Hände zu zittern.

    Kratz…

    Ängstlich wagte er einen Blick aus seiner sicheren Decke und sah wieder die Hand…die abgeschlagene Hand. Finn begann zu winseln, kroch instinktiv zurück auf die andere Seite des Bettes, doch die Hand war schneller. Mit kolossaler Kraft packte das Ding seine Kehle und schleuderte den jungen Myrtaner gegen die Wand. Keuchend griff Finn nach der Hand, versuchte verzweifelt mit allen Mitteln die Hand von sich zu ziehen, doch dieses eine Mal gelang es ihm nicht. Hilflos sah er hinunter, sah auf sein Bett, wurde dann im nächsten Augenblick von dem abgetrennten Glied auf seine Matratze geworfen. Immer noch drückte der erbarmungslose Griff gegen seine Kehle, schien seinen Hals zermalmen zu wollen. Finn versuchte zu schreien, konnte aber nicht.

    Dann sank er hinunter…in die Matratze hinein. Die Hand schob den armen Irren immer weiter nach unten, bis er ganz von dem schwarzen Loch verschlungen wurde. Blut schoss in die Höhe…Wie eine Fontäne färbte es die Decke schimmernd rot…


    ***


    Finn erwachte aus seinem …Traum…, lag zu seiner Überraschung immer noch auf dem Bett. Die Decke stank…genau wie in seinem Traum. Erschrocken setzte er sich auf, sah sich vergewissernd um. Nichts…keine Hand…kein Blut…nichts…

    Ravenne… Plötzlich fiel ihm der Name ein, doch warum…? Wer war das? Wer war Ravenne?

    Denk nicht an Ravenne…ich bin doch hier, mein Geliebter…, kicherte eine mumifizierte Gestalt aus der Ecke des Raumes.

  17. Beiträge anzeigen #357
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    "Hoffnung...", murmelte Colodis während er ins Leere des Raumes starrte.
    "Ich weiss nicht", gestand er.
    Das klang in der Tat so als wäre er schon beinahe tot. Der Krieger schien zumindest weiterzuexistieren, wobei man sein Inneres durchaus als tot bezeichnen konnte. Demnach schien die Formulierung passender als man meinen mochte.
    Selbst wenn es welche gab, war er sich nicht sicher ob er sie erkennen konnte.
    Sie schien verschwindend gering zu existieren, verborgen unter einer Decke aus Eis und Schnee.
    "Was ist Hoffnung?"
    Er hatte die Frage zwar laut ausgesprochen, doch war es eher eine an ihn selbst.
    Kein Ausweg, tat sich ihm auf, nicht im geringsten.
    Nur jene Öffnung an die er sich klammerte, welche er unbedingt offen halten wollte, weil sie eine Verbindung darstellte, die er keineswegs abbrechen lassn wollte.
    Und doch sträubte sich etwas in ihm mit aller Macht dagegen, wollte die Wärme, die Schwäche vertreiben und nur kalte Härte zurücklassen.
    Sodass sich etwas wie zuvor auf dem Königsplatz nicht mehr wiederholen konnte. War der richtige Weg?
    Gab es diesen überhaupt, oder galt es nur einen zu beschreiten der zum Ziel führte? Oder war das auch egal... er wusste es nicht.
    "Es gab nie viel Hoffnung... wir klammern uns wie Narren daran fest. Weil wir möchten dass es wahr wird, was wir uns erträumen.
    Ich hab kaum noch Hoffnung, doch bin ich wohl noch ein Narr."

    Dann rührte sich Raad, zum ersten Mal wirklich und unterbrach die Szene einigermassen grob. Er wand sich auf seiner Liege und krümmte sich, als litt er unter Schmerzen.
    Melaine wand sich von ihm ab und eilte einige Schritte näher heran um nach seinem Arm zu greifen und ihn zu beruhigen. Obgleich das nicht so einfach werden würde, weil er nicht bei Bewusstsein war.
    Colodis trat an die andere Seite und versuchte ebenfalls sein Bestes, zu helfen.
    Dann geschah etwas unerwartetes und er nahm es nur aus den Augenwinkeln war. Es sah danach aus als hatte die Magierin etwas abgekriegt. Sie sank zu Boden, aber wohl nicht bewusstlos, so hart konnte der Schlag nicht gewesen sein, oder doch?
    Rasch umrundete er den Tisch und trat zu ihr heran...
    "Gehts?"

  18. Beiträge anzeigen #358
    Waldläufer Avatar von Drew
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    Drew ist offline

    in Setariff

    Endlich war Drew wiedereinmal in Setariff angekommen, Irgendetwas zog ihn an diesen Ort. Er war durch den Orkwald gerast, zwar hatte er keine Angst vor den haarigen Hinterwäldlern, aber sicher ist sicher. Wiedereinmal machte er sich auf den Weg zur Taverne und zwar rennend, er wusste nicht was seine Laune so beflügelte, jedoch fühlte er sich fantastisch, obgleich er gerade nicht kämpfte. Der Blondschopf hatte sich an das Gewicht an seinem Arm gewöhnt und gerade, das Armband, dass er gewonnen hatte hat er vergessen. Anfangs fand er die Taverne nicht und musste einige Passanten nach dem Weg fragen. Als er in der Taverne ankam und von dem Wirt das Armband forderte, musste dieser nur lachen. Vielleicht habe ich dein Armband, vielleicht, aber auch nicht mal schauen, was bietest du dafür. Erst als Drew Lazalantin zog und die Klinge gegen den Wirt richtete überreichte dieser dem ehemaligen Piraten, das Armband aus Bronze. Jetzt wo ich hier schoneinmal bin, sollte ich mich wiedereinmal in der Stadt umsehen. Wer weiß schon, wann ich hier wieder herkomme . dachte der ehemalige Pirat und ging daraufhin auf den Markt, immerhin war dort immermal wieder was los. Er schaute sich bei verschiedenen Ständen um und blieb an dem Stand stehen, an dem er Selina das erste mal getroffen hatte.

  19. Beiträge anzeigen #359
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Melaine stöhnte und versuchte sich schwerfällig wieder zu erheben. Doch erst Colodis gelang es, die Rothaarige wieder auf die Beine zu heben, welche ärgerlich den Mund verzog und mit finsterem Blick auf den mittlerweile wieder Still liegenden Patienten blickte.
    Der Schlag war nicht hart gewesen. Es war eher die Überraschung, welche ihr Herz nun höher schlagen ließ und ihre Gedanken für eine kurze Zeit ausgesetzt hatte. Was um alles in der Welt war geschehen?

    Der Nordmann räusperte sich und die Zauberin erinnerte sich schwach daran, dass er etwas gesagt hatte. „Oh ja, mir geht es gut.“, versuchte Melaine abzuwinken und wagte es gar, die helfenden Hände des Mannes für einen Augenblick zu verlassen, ehe sie das Schwanken erneut einholte und sie in die Stütze zurückfallen ließ. „Na ja. Vielleicht nicht so gut, wie vorher.“, fügte sie an und deutete stumm in Richtung des Tisches.

    Der Krieger begleitete und half ihr, dass sie sich auf einem Stuhl niederlassen konnte. Müde stützte sie den Kopf auf den Arm, dessen Ellenbogen auf dem Tisch ruhte. Der Schmerz in ihrem Kopf wurde ihr am Rande ihrer Gedanken bewusst. Hatte sie ihn sich gestoßen?
    Vorsichtig tastete sie mit ihrer freien Hand über die roten Haare, doch keine feuchte Stelle, nur eine kleine Beule ließ sich finden. „Das erklärt die Desorientierung… den Schwindel…“, murmelte die Heilerin leise vor sich hin. „Ich glaube, ich habe mir den Kopf gestoßen.“, sprach sie etwas lauter in Richtung des Kriegers gewandt und drehte sich zu ihm um. „Aber nur leicht. Nur eine kleine Beule…“, log sie und hoffte, dass der den Schmerz begleitende Schwindel schnell wieder nachlassen würde. „Wie geht es unserem Patienten?“, fragte sie stattdessen und rang sich ein schwaches Lächeln ab.

  20. Beiträge anzeigen #360
    Veteranin Avatar von Selina
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    Selina ist offline
    Gut gelaunt war Selina diesen morgen erwacht und sogleich auch beschlossen zur Feier des Tages einkaufen zu gehen. Sie fand zwar eigentlich immer einen Anlass warum sie denn nicht einkaufen gehen könnte, doch konnte sie es sich immerhin leisten. Beziehungsweise ihr Bruder konnte es sich leisten und der würde schon wieder zu Geld kommen können. Seine Wege waren zwar nicht besten, aber solange sie erfolgreich waren hatte die Adeptin kein schlechtes Gewissen sein Geld auszugeben. Er würde dadurch nicht verhungern und irgendwie gehörte es sich ja so, dass die Männer die Familie versorgten und von Selinas Familie war außer ihm niemand mehr übrig geblieben.

    Bis sie sich dann aber tatsächlich am Marktplatz eingefunden hatte war noch einige Zeit vergangen. Sie hatte gegessen, sich um ihre Haare gekümmert, sie gewaschen und gekämmt, hatte dann in die Bibliothek geschaut, bis sie schließlich wieder essen musste und nachdem auch der Nachtmittag wie im Flug vergangen war hatte sie noch ein drittes Mal in der Küche vom Haus der Magier gegessen, bevor sie ihren morgendlichen Plan in die Tat umsetzte und sich zum Markt begab. Kaum dort angekommen, erregte aber nicht einer der Stände oder die darauf angebotene Ware ihre Aufmerksamkeit, sondern ein Mann.
    "Drew!" rief sie ihm schon von weiten zu und ging dann schnellen Schrittes auf ihn zu, bis die Schwarzhaarige in eine freundschaftliche Umarmung zur Begrüßung geschlossen hatte.
    "Schon so lange habe ich dich nicht mehr gesehen. Wo warst du denn die ganze Zeit?"
    Vielleicht muss ich heute doch nicht mehr Rekhyts Geld ausgeben ging es ihr durch den Kopf, während sie ihren Gentleman freudig anlächelte.

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