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    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Proya Anuot ist offline

    Am Karrek

    „Morrigh ist der Häuptling der Silberseeorks, wie ihr sicher mitbekommen habt. Seine Stammesführung gründet auf Nachsehen, Zusammenhalt und Friede. Sein Stamm besteht zumeist aus solchen Oraks, wie ihr sie soeben erlebt habt. Shurak ist dabei noch jemand, den man als kriegerisch bezeichnen mag, der aber seinem Häuptling gehorsam folgt“, erklärte Melog, während Proya dabei zusah, wie Brutt den blinden Ahurak beinahe dessen Arm aus kugelte, als er ihn von seinen Stammesbrüdern wegzerrte.
    Der jungen Schamanin schien diese ganze Sache immer undurchsichtiger zu werden: Eine Kreatur, die Melog Angst einjagte, den Oraks des Silberseestammes aber anscheinend nicht im geringsten – jedenfalls zeigten sie es nicht so sehr, wie der Schamane es tat -, Das Wort Melogs, auf das die meisten des Krushak Clans mittlerweile prompt hörten und die allgemeine Unruhe in den eigenen Reihen aufgrund des Zustands von Han-Pak und dem Gefühl, sich in etwas einzumischen, was sie nicht betrifft. Doch hatte Melog sie nicht durch das Geisterauge gesehen? War er nicht, ähnlich wie sie, im Stande Dinge zu sehen, die eintreten würden oder eingetreten sind? Er konnte sie gesehen haben und er konnte dauerhaft die Wahrheit sprechen, doch gab es auch die Möglichkeit, dass er sie mit seiner Magie verwirrte und in die Irre führte, ohne, dass jemand etwas merkte. Denn lediglich Han-Pak war erfahren genug, um eine solche Manipulation zu erkennen.

    „Die Knochenbrecher sind ein Stamm, der sich im Süden in den Sümpfen um den großen Baum aufhalten. Ihre Wurzeln zu den Ahnen sind verdorben oder vergessen, doch sie haben weiter auf ihre Instinkte vertraut, als auf Frieden mit den Morras gesetzt. Sie sind kriegerischer, brutaler und einfacher verständlich in ihren Beweggründen, doch auch bei ihnen fürchten nicht alle Sie“, erzählte Melog weiter, „Ihr Schamane Ur'Trush ist brutal und aggressiv, bindet sich aber nicht an einen Glauben oder jegliche Moral.“
    Die Faringer gerieten ins Grübeln, ob dieser Tatsachen und blieben eine Weile still. Einzig Ahruaks wimmernde Laute waren zu hören, die mit einem schmerzhaften Knacken und einem kurzen Aufschrei sogleich verstummten. Als Ergebnis sah man lediglich einen bewusstlosen Silberseeork und Brutt, der sich die Fingerknöchel knackend wieder einrenkte.

    „Schlagt euer Lager auf, ich werde noch einige Dinge besorgen, die wir zum Ritual benötigen werden. Einer von euch könnte mich begleiten“, meinte der Schamane und schaute in die Runde.
    Rasaff trat vor, aber Proya hielt ihn zurück.
    „Ich komme mit, aber beeilen wir uns.“
    „In der Ruhe liegt Kraft, junge Schamanin.“
    „In meiner Pranke auch“, knurrte Gorbag, „Also beeilt euch!“

  2. Beiträge anzeigen #62
    Abenteurer Avatar von Galrok
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    Galrok ist offline
    Misstrauisch beugte sich Galrok vor, lies sich auf Händen und knie herab. Sein Kopf glitt links und rechts an der Spur vorbei, musterte sie von allen seiten. Die Nasenblätter bebten, als der Ork begann, an der Spur zu schnüffeln. Hier stimmte was nicht, ganz eindeutig. Er begann zu knurren und blickte in die Richtung, in welche die Spuren führten. Zum schwarzen Felsen. Zu ihr...
    Einige seiner Brüder hielten Sie für alt und schwach. Selbst die Schamanen interessierten sich wenig für Sie. Auch Galrok war skeptisch gegenüber dem, wovon einige noch mit Schaudern sprachen. Doch das, was er jetzt roch und sah, dass lies den Ork sich unwohl fühlen. Es verwirrte ihn. Roch es doch anders als bevor. Und doch, irgendwo darin schwang eine vertraute Note mit. Der Geruch von Orks.
    Er musste mehr wissen. Vielleicht planten die Schwächlinge vom Silbersee-Stamm etwas, um sich vor den Knochenbrechern zu schützen? Auch wenn Galrok das nicht wirklich glauben konnte. Diese schwachen Kreaturen waren keine wirklichen Orks. Sie hatten die Pfade ihres Volkes längst verlassen, um Frieden mit den Morras zu machen. Doch Morras taugten nur als Beute und Wild. Schwächlinge, allesamt.

    Schnaubend machte sich Galrok auf den Weg. Er musste erfahren, was am schwarzen Felsen war. Sein Stamm war vielleicht in Gefahr. Und das musste er verhindern. Hoffentlich würde er ein oder zwei Dinge dort töten können. Sein Blut kochte und brodelte, seitdem er diese merkwürdige Witterung aufgenommen hatte. Sie roch nach Stahl, nach Blut... nach Kampf!

  3. Beiträge anzeigen #63
    Ritter Avatar von Gorbag
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    Gorbag ist offline

    Am Karrek

    Mit skeptischem Blick nahm Gorbag den Schädel in den Nacken und betrachtete die kahlen Äste, die sich über den drei Orks langfingrige Hände umarmten und ineinander steckten. Es war still im Orkwald.
    " Hmnn..." Brummte der Elitekrieger nachdenklich und stapfte, gefolgt von den Kriegern Bratt und Bruhr, über den schmalen Waldpfad und trat durchs Unterholz auf die am nächsten stehenden Bäume zu. Die Augen nah an den dicht stehenden Stämmen blickte er über die dunkle Rinde und wunderte sich. Anschließend ging Gorbag in die Knie, strich durch die Kräuter, Farne und das niedrige Gewächs. Der Ork wunderte sich ein zweites Mal.

    Gemeinsam mit seinen beiden alten Clanbrüdern hatte der Shak sich auf einen Rundgang um den Karrek, an dessen Fuß die Orks ihr Lager aufschlagen wollten, gemacht. Die drei Knochenjäger hatten sich die Zugangswege und das Gebiet um den schwarzen Felsen angesehen und Gorbag war etwas äußerst bedenkliches aufgefallen.
    " Was seht ihr?" Der Elitekrieger richtete sich auf und blickte seine Brüder an.
    " Keine Spuren. Über diesen Pfad ist lange nichts mehr gewandert." Bekräftigte Bruhr Gorbags böse Ahnung und Bratt machte ein Zeichen gegen böse Geister. Die drei Orks hatten sich die Umgebung genau angeschaut und es war offensichtlich: Die Tiere schienen das Gebiet um den Karrek zu meiden. Keine Vögel saßen auf den Ästen, keine Hirsche hatten die kniehohen Pflanzen angenagt und auch die Rinde der Bäume war von tierischen Eingriffen unberührt. Eine höhere Macht musste die Waldbewohner in Angst versetzen und von dem dunklen Altar fern halten. Die Dämonin war in der Tat mächtig.

  4. Beiträge anzeigen #64
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
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    Lager der Orks

    "Melog sagte, einmal stand hier mitten um den Karrek eine Orkfestung. Ein Tor so dick wie zwei Baumstämme und Mauern so hoch, wie ein Orth. Es war SIE die die Erde erzittern ließ und die Mauern einstürzen. Aus Rache, weil die Orks damals hier den obersten Schamanen umbrachten. Dann kamen Feuerhexer und ließen mit Feuer und Blitz die Nacht zum Tage werden. Danach waren die Reste des Karrek-Clans zerschlagen und nur Melog blieb hier im Tal.", erzählte Rasaff und hob dann einen Stein, der einst zum Mauerwerk gehören musste.
    "Glaubst du das? Ist der Varrag so alt?", fragte Tat und tastete am Fels einen Eingang ab, der von einer steinernen Tür unüberwindbar versperrt war. Interessant waren die Reliefs am Portal mit orkischen Runen von denen der Schwarzork nur ein paar kannte und viel mehr die Bildnisse betrachtete.

    "Ein Orakfriedhof ist im Fels, heh?", stellte er fest. Rasaff nickte.
    "Melog sagte tief im Fels sind noch mehr Geheimnisse, doch wie man an sie kommt weiß er nicht. Er weiß nur, dass sich das Tor wieder öffnet, wenn wir Ihr gegenüber würdig sind...", meinte der Veteran und drehte sich ab.
    "Na dann mal sehen was wird. Was die Zukunft bringt, weiß nur der Schöpfer. Solange wir aber hier sind, solange sollten wir uns anpassen und das machen was wir am besten können. Ist Gorbag schon zurück?", fragte Tat. Rasaff nickte mit dem von Kriegszöpfen geschmückte, ergrauten Haupt.

    "Dann sollten wir nicht länger warten.", entgegnete der Berserker und ging mit Rasaff ans große Feuer der Orks, wo im Grunde schon alle drum herum saßen.
    "Hat Melog erzählt, was der Karrek mal war? - Gut. Ich schlage vor, wir werden auf Gorbags Rat hin, hier in der Nähe ein Lager bauen. Es braucht einen Ort, wo wir Ruhe finden, die Beute hinbringen können und sicher sind. Zelte können wir bauen und Erdhöhlen ausheben. Auch das restliche Mauerwerk nutzen oder sogar die Burg wieder errichten. Die Morras fürchten diesen Wald und bald sollen es auch alle Lebewesen die uns noch nicht kennen. Seid ihr dafür Oraks?", fragte der Schwarzork und erwartete keine Widerworte.

  5. Beiträge anzeigen #65
    Ritter Avatar von Gorbag
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    Lager der Orks

    Und so war es beschlossen: Die vom Festland auf diese Insel gekommenen Orks würden nun endlich wieder sesshaft werden! Der Trupp hatte das Gebiet um den Karrek in Besitz genommen und würde in diesen Boden seine Standarten rammen. Es war ein befreiendes Gefühl, endlich wieder einen Ort sein Heim nennen zu können, auch wenn der dichte, morralose Wald niemals ein Ersatz für die verlorene Heimat sein konnte.

    Mit von Erde, Blättern und Dornen starrendem Fell saß Gorbag im Schneidersitz auf einem breiten Baumstumpf. Seine Pranken stützte er auf den Muskeln seiner Schenkel ab, der Schädel war weit in den Nacken gelehnt. Den ganzen Tag über hatte der Shak gemeinsam mit seinen Brüdern geschaufelt, gefällt und geschuftet. Seit der Trupp heute zur Zeit der höchsten Sonne beschlossen hatte, am dunklen Fels zu bleiben und diesen Wald für sich zu beanspruchen, hatten die Orks sich darum bemüht, das Bild dieses Landstriches zu verändern. Baum, Fels und Tier mussten weichen, wenn Ork es wollte!

    Langsam erhob sich Gorbag von dem Baumstumpf. Die Luft war erfüllt vom Geruch saftigem Fleisches und den Stimmen seiner Brüder. Die Feuer der Nacht riefen den Elitekrieger bereits! In Gedanken immer noch bei der zurück gelegten Wanderung und den Veränderungen, die die neue Welt bedeutete, stapfte er in Richtung der hellen, flackernden Punkte zwischen den Bäumen.
    Seit der Krushak-Clan zum Waffengang gegen Montera aufgerufen hatte, war Gorbag durch die Wildnis gezogen. Er hatte im Grenzgebiet um Gotha gekämpft, die Truppen Vareks und Kans um Montera zurück geschlagen, nahe Faring und in der Heimat Schlachten geschlagen und war schließlich auf Argaan gelandet. Was eine Reise! Viele starke Oraks hatten auf diesem Weg ihren Lebensgeist verloren und waren ins Reich des Schöpfers eingetreten. Er hatte überlebt. Er würde auch Argaan, orkische Intrigen und blutrünstige Dämonen überleben.

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline

    Lager der Orks

    Langsam begann es hier nach Lager auszusehen. Gefällte Bäume wurden bearbeitet, Steine zusammengetragen, anderorts Steine zertrümmert und massive Baumstammpflöcke in den Boden gerammt. Es würde noch dauern, bis hier wirklich was stand, was orkischen Zelten oder Erdhöhlen glich, doch fleißig wie Orks nunmal waren würde es geschehen.

    Tat'ank'Ka überlegte schon lange, wie man einen Esse bauen könnte und wie man an einen Amboss kam oder einen Schleifstein. Auf kurz oder lang, würde man Schmiedewerke brauchen, wenn man hier leben wollen würde.
    Rasaff meinte, man könnte einen Morrahof überfallen und dort nach sowas sich umschauen. Andererseits war es womöglich riskant, wenn das Lager noch nicht stand und sie diese Insel nicht gut genug kannten.
    Weniger riskant war es im umligenden Gebiet zu jagen. Es war notwendig, denn das Fleisch würde sättigen, die Felle und Häute würden die Zelte bespannen und die Knochen könnte man zu Werkzeugen oder anderen Dingen benutzen.
    So hatte Tat'ank'Ka ein paar Orks zusammen gestellt die mit ihm zusammen jagen gehen würden. Natürlich war Gorbag dabei, aber auch ein paar andere, so dass sie zu fünft selbst größere Viecher nicht fürchten müssten. Ausser es waren Orth oder Khaz.

    "Wir werden uns mal umsehen. Am besten wäre es, wenn wir hier eine Wasserstelle finden. Melog sagte, dass es hier viele gefährliche Tiere gibt, aber auch somit große Beute. Gehen wir es an, Oraks!", sprach der Schwarzork und schulterte seinen Ripperspieß. Wurfspeere hatte er in einbem Köcher auch dabei, während die Armbrust im Lager blieb. Im Orkwald konnte man eh nicht auf große Distanz jagen.

  7. Beiträge anzeigen #67
    Abenteurer Avatar von Galrok
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    Galrok ist offline
    Galrok schleppte sich schniefend weiter. Seit ein paar Tagen nun war er um den schwarzen Fels geschlichen, einem Raubtier gleich, dass ums Feuer tigert. Immer wieder hatte er diese fremden Orks beobachtet, sich über ihre merkwürdigen Gepflogenheiten und Angewohnheiten gewundert. Und dann war er krank geworden. Zuerst hatte sich das kaum bemerkbar gemacht. Ein Kratzen im Hals, hier und dort vielleicht mal ein Nieser. Doch mit den Tagen wurde es immer schlimmer. Mittlerweile schmerzte dem Ork alles, er fühlte sich schwach und erschöpft. Und er machte Fehler...
    Deshalb befand er sich wieder im Wald um den schwarzen Felsen. Er wollte Spuren verwischen, die ihn verrieten konnten. Dass er dabei weitere Spuren hinterlies, fiel dem Ork nicht auf. Sein Geist war müde und erschöpft. Eigentlich hätte er sich in seine selbst erschaffene Höhle legen müssen und schlafen sollen. Doch Neugier und Furcht ließen ihn immer wieder zurück zum schwarzen Felsen schleichen. Zum einen wollte er wissen, was diese komischen Orks vorhatten, zum anderen befürchtete Galrok, dass sie etwas schreckliches vorhatten, dass SIE verärgerte. Doch für heute hatte er genug. Er kroch wieder tiefer in den Wald zurück und unter die Höhle, die er aus Ästen und zweigen geschaffen und mit Moos abgedeckt und ausgelegt hatte. Sie hielt die Kälte draußen und war ein vergleichsweise warmer Ort. Müde, wie Galrok war, dauerte es nicht lange, bis er eingeschlafen war.

  8. Beiträge anzeigen #68
    Schwertmeister Avatar von Proya Anuot
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    Proya Anuot ist offline

    Am Karrek

    Die Arbeiten im Lager schritten gut voran, bei Bedarf hatte man sogar ein Dach über dem Kopf und warmes Essen, was zuvor erjagt worden war. Bisher waren die Silberseeorks nicht wiedergekehrt und Melog war in Vorbereitungen vertieft, die dem Ritual zum Vollmond dienlich waren. Proya half ihm bei Gelegenheit und ließ sich Geschichten über die schamanistischen Anfänge der Südlichen Inseln erzählen. Es entpuppte sich ein völlig unterschiedliches hierarchisches Gefüge, was lediglich insofern mit dem des Festlands übereinstimmte, dass es auf den Ahnen und der Geisterwelt fußte und der Schamane, dessen Verbundenheit mit dieser am tiefsten geht, der angesehenste war.
    Doch was die junge Schamanin am meisten verwunderte, waren die unterschiedlichen Methoden der Magie und vor allem verband sie mit der Magie der Südlichen Inseln schlechte Erinnerungen aus Dan'Esht unter deren Folgen Han-Pak noch immer litt. Das einzig positive an dieser Nachricht war, dass man hier eventuell eine Heilungsmethode kannte, mit der der alte Grünork wieder zu Sinnen kommen konnte. Interessant war außerdem, dass die Grundlagen die gleichen zu sein schienen und so ungeahnte Möglichkeiten entstanden. Doch um intensivere Nachforschungen anzustellen, musste noch ein wenig Zeit vergehen, denn die Arbeiten häuften sich im Lager und jede Pranke wurde gebraucht.

    Der klare Sternenhimmel fand nur wenige Lücken im dichten Blätterdach des düsteren Orkwaldes und doch konnte man ihre Schönheit bewundern, der Mond jedoch war nicht zu sehen.
    Für heute hatte die junge Orkin die Arbeit niedergelegt und die Gesellschaft von Melog gesucht, der vor der schwarzen Statue kniete und Beschwörungen murmelte. Sie hielt angemessenen Abstand zu ihm, bis er sich erhob und auf sie zuschritt – sein Gesichtsausdruck wirkte zerknirscht.
    „Ihre Wut wächst“, sagte er nur und sah seiner Artgenossin in die Augen, „Ich werde deine Hilfe brauchen, um sie zu beschwichtigen, wenn die Zeit gekommen ist.“
    „Meine? Aber wie kann ich etwas dazu beitragen, wo ich nicht einmal genau weiß, wer Sie ist? Ich bin noch nicht mit euren Bräuchen vertraut“, wandte Proya ein.
    „Dann wird es Zeit“, meinte er nur und bedeutete ihr, ihm zu folgen.
    Sie schritten auf das Zentrum des Lagers des Kruschak-Clans zu, wo ein Feuer brannte und sich einige ihrer Brüder versammelt hatten und miteinander redeten, lachten, tranken oder aßen.

    „Sobald der Mond voll ist, werden wir unsere volle Geistesstärke brauchen und wir hie rauf den Südlichen Inseln betreiben dafür einen Tanz, der unsere Magieströme zum fließen bringt und unsere Kraft fördert“, erklärte Melog und sah dabei unentwegt die junge Schamanin an, „Ich möchte, dass du diesen Tanz lernst, damit du bereit bist, wann immer du es sein musst.“
    Die Schöne nickte und wartete, was der Schamane ihr nun zeigen würde.
    Er verschafft sich nahe dem Feuer ausreichend Platz und begann in konzentrierter Hocke. Kurz zuvor hatte er Rasaff dazu aufgefordert an die Orktrommel zu gehen. Rhythmisch erhob er sich und passte sich dem Takt an, der ihn dazu verleitete, die Arme langsam von einer Seite zur anderen zu bewegen und mit den Füßen abwechselnd aufzutreten. Der Abstand zwischen den einzelnen Schlägen verkürzte sich und somit erhöhte sich das Tempo für Melog, der mühelos mithielt und weiterhin seine Tanzabfolge durchführte. Den ganzen Akt über hielt er die Augen fest geschlossen und schien sich von unsichtbarer Hand führen zu lassen. Langsam verstummte die Trommel und somit neigte sich auch Melogs Meditation dem Ende zu und schließlich hörte er auf zu tanzen.
    „Die Geister müssen dich bei diesem Tanz führen“, fügte er an und überließ Proya das Feld, die ihren Stab zur Hilfe nahm.

  9. Beiträge anzeigen #69
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    Die Nase witterte etwas. Augen blickten sich um, blickten zur Seite und ein nicken mit dem Haupt sagte genug zwischen den Orks.
    Es war die Höhle die sie ausgemacht hatten und es roch dort nach etwas, was stark schwitzte und Körpergerüche von sich gab.

    Tat'ank'Ka ging aus der Hocke und hob seinen Ripperspieß. Er würde sich in die Höhle wagen und egal was da war - es heraus locken. Der Rest hatte dann seine Aufgabe.
    Je mehr Tat sich näherte, umso deutlicher vernahm er ein leichtes Brummen und roch die Reste von verbrannten Holz. Das Brummen, wurde zu sowas wie einem schweren Atmen und ehe er sich versah, sprach irgendwer zu Tat.
    Auf orkisch, jedoch mit schwacher Stimme.

    "Nashanga!", rief Tat, was das Wort für >Kommt her!< war.
    Als kurz darauf Gorbag und die anderen herein kamen, sahen sie auch im schwachen Restlicht die Konturen eines Orks. Eines recht jungen Orks der nicht zu ihnen gehörte. Gorbag und Tat packten den Ork und schleiften ihn nach draußen, während der Rest die wenigen Sachen aufhob, die noch da waren.

    "Der Orak ist krank! Was sollen wir tun?", fragte Tat den Shak. Der schlug vor, man bringe ihn zu den Schamanen. Es sei ihre Pflicht als Oraks. Tat nickte und dachte an die bisherige Beute nach, die sie gemacht hatten. Zwei Ripper, ein paar Googoos(Scavenger) und Fetttiere(Molerats).

    "Dann bringen wir unsere Beute und einen Orak ins Lager zurück. Wenn er gesund wird, wissen wir von welchen Stamm er kommt und erfahren wieder mehr.", meinte de Schwarzork.
    "Hmm, es kann gefährlich werden. Erinnert euch an Melogs Worte. Das SIE die Jungen und Alten erkranken lassen wird, wenn nicht schändliches Blut vergossen wird...", meinte Rasaff und besah sich den kranken Orak, als er dessen Kinn ruppig packte und den Kopf hin und her bewegte. Er wollte sehen ob da Schmuck oder Tätowierungen mehr erzählten. Doch scheinbar sah er nichts.

    "Umso besser. Dann sehen wir auch, ob es wirklich so ist.", meinte Gorbag.
    "Ich trag den Orak als Erster. Im Jägerlager haben wir dann was zum tragen. Fürs Erste haben wir genug gejagt, Oraks.", warf der Berserker ein und schulterte dann mit Hilfe den kranken Ork. Schwer war der Bursche allemal, doch galt es nunmal als Zeichen von großer Stärke sowas zu können und großen Mut einen kranken Bruder zu tragen.

  10. Beiträge anzeigen #70
    Ehrengarde Avatar von Sir Scorpion
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    Sir Scorpion ist offline
    Schwarzwasser lag hinter ihm... aber noch nicht weit genug um den bitteren Nebengeschmack vom Aufenthalt in diesem Sumpf vergessen zu haben. Und noch bis vor kurzem war ihm der modrige Gestank dieses verfluchten Ortes in der Nase gelegen.

    Es war schon seltsam... er fühlte sich befreit, als er diesen Wald betrat, er war erleichtert als er aus dem kurzen felsigen Tal ins Dunkel dieses Ortes schritt.
    Doch wie war das möglich? Wie konnte dieser Ort einladend auf einen wirken? Dieser dunkle Ort brauchte kein Schild auf dem stand "Nicht willkommen" das ganze Dickicht vor ihm schrie diese Worte förmlich jedem entgegen der näher trat.
    Während in Toshoo das Sonnenlicht überall das Blätterdach durchbrach und den Boden fand so lag vor dem Veteranen ein Ort an dem nur vereinzelt Strahlen des hellen Sternes ihren Weg zum Boden dieses unheiligen Ortes fanden. Es war mehr ein fahler Schimmer als ein wirkliches Licht. Optimal für jeglichen Hinterhalt... ob nun durch wilde Bestien oder durch Orks. Denn man brauchte nicht zu fragen, jeder erzählte bereitwillig, dass der dunkle Wald zwischen Silbersee und Toshoosümpfen Orks beiheimatete. Schliesslich nannte man ihn auch den Orkwald... simple Erklährung, die einem jeder Dummkopf liefern konnte.
    Und auch wenn Scorp die verschiedensten Geschichten über diesen Ort in der Taverne Schwarzwassers aufgeschnappt hatte, auf die vielen die behaupteten, dass schon lange keine Orks mehr im Orkwald gesehen wurden, würde er mit sicherheit zuletzt verlassen. Und selbst wenn es stimmte, dass es keine Orks mehr im Orkwald gab.
    Scorpion war nicht einfach so ein Veteran der Söldner Lees geworden, er hatte viel gelernt und seine Erfahrung sagte einiges über Orks. Unter anderem gab es da eine Regel, wenn Orks verschwanden gab es entweder keine würdigen Gegner mehr für sie und sie waren weiter gezogen oder sie wurden von etwas noch schrecklicherem verdrängt. Und das bedeutete immer, dass es entweder wilde Bestien gab oder noch schlimmer, von Rosaröcken wimmelte.
    Ausserdem war eines klar, an diesem Ort fehlte es sicher nicht an würdigen Gegnern für Orks und nach strahlenden Paladinen wirkte es auch nicht wirklich... so war die Schlussfolgerung simpel: Orks oder Ungeheuer, beides Dinge mit denen Scorpion fertig werden konnte, aber nicht wirklich auf eine Konfrontation aus war, solange er alleine war.

    Aber trotz alle dem, es war eine neue Welt und als er schliesslich vorsichtig das Dickicht betrat, fühlte er sich weit weg von Toshoo, weit weg von Mani und Mirax den beiden Flachpfeiffen mit denen er seine Zeit vertrödelt hatte. Ja auf einmal wurde ihm klar, an was ihn dieser Ort erinnerte... die Freiheit und Gefahr der Wälder des Minentals.
    Instinktiv legte er seine rechte Hand auf den Griff seiner Axt und setzte vorsichtig einen Fuss vor den nächsten. Es gab keinen Grund zur Eile und damit zu unnötiger Aufmerksamkeit... aber es ab auch keinen Grund hier länger als nötig zu verweilen, so sehr ihm dieser Ort auch mundete, so sehr war das mulmige Gefühl tief in ihm drin nicht einfach abzuschalten.

  11. Beiträge anzeigen #71
    Ritter Avatar von Jengar
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    Jengar ist offline
    Sie wanderten nun schon eine ganze Weile durch diesen düsteren Wald. Nunja, im Prinzip war es ein ganz normaler Wald, doch irgendetwas an ihm ließ ihn eben düster erscheinen. Das Blattwerk war sehr dicht, sodass wenig Sonne durch die Baumkronen drang und auch die Rinde der Bäume schien dunkler als normal zu sein. Oder der ehemalige Pirat bildete sich das bloß ein.
    Bis heute Morgen, als sie ihr Weg in eben diesen Wald geführt hatte, war Bartimäus noch fröhlich auf Dschinn zugange gewesen und es hatte schon garnichtmehr allzu schlecht ausgesehen. Jetzt liefen sie alle, relativ dicht beieinander über den engen Pfad, in den sich die Straße verwandelt hatte. Sie waren auch alle ungewöhnlich ruhig. Dieser Wald hatte definitiv nichts besonders einladendes an sich. Ab und an ließ Bartimäus, wie er es in den letzten Tagen häufig tat, mal die eine oder andere Bemerkung zu ihrer Umgebung fallen, oder zeigte Jengar sogar explizit ein paar interessante Funde. Mal war es die Fährte eines eher seltenen Tieres, mal eine besondere Pflanze oder etwas Ähnliches.
    Manchmal raschelte es im Gebüsch und die Pferde wurden unruhig, während die drei Wanderer sich nichts groß daraus machten. Im Wald raschelte es nunmal öfters, wenn ein Hase durchs Gebüsch jagte, oder ein Vogel landete. Die Nervosität der Pferde schob er auf die tagsüber ungewohnt dunkle Gegend.

  12. Beiträge anzeigen #72
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Bartimäus war Wälder gewöhnt. Die Wälder um Onars Hof, die Sildner Wälder, auch die dschungelartigen Wälder um Setarrif konnte man dazuzählen und zu guter letzt die Wälder vor Thorniara. Sie alle hatten ihren Besonderheiten und waren nicht vollkommen identisch, aber trotzdem konnte man sie unter dem Begriff 'Wälder' zusammenfassen und der Jäger fühlte sich in allen von ihnen wohl.
    Und auch jetzt war er in einem Gebiet, das man hätte Wald nennen könnte, doch hatte er einen großen und entscheiden Unterschied: Bartimäus fühlte sich ganz und gar nicht wohl! Dabei war er den Anderen ansonsten gar nicht so unähnlich, aber es ging etwas Abstoßendes von ihm aus und diese Wirkung machte sich sogar im nervösen Verhalten der Pferde deutlich.
    Wirklich sehr mysteriös. ging es Bartimäus durch den Kopf, als er abermals ein Rascheln im Gebüsch hörte. Normalerweise wäre das nichts Ungewöhnliches, aber in dieser Umgebung kam es ihm bedrohlicher vor. Wurde er langsam paranoid?
    Plötzlich stieß er aber auf ein tatsächliches Zeichen von Lebewesen. Es waren Fußspuren in der nassen Erde und das Tier von dem sie stammten, gehörte nicht zu den harmlosesten.
    "Kannst du erkennen, von wem die kommen und was man aus ihnen schließen kann?" fragte er Jengar.
    Dieser dachte kurz nach, hatte dann aber die richtige Antwort: Lurker! Und weil diese Tiere immer in der Nähe von Wasser waren, konnte ein Fluss oder See also nicht weit sein.
    Nach dieser kleinen Fragerunde war noch ein weiteres Zeichen von dem Lurker zu bemerken! Es klang nach Drohgebärden, doch waren sie zu weit weg um an sie gerichtet zu sein. Die Reisenden beschlossen aber trotzdem das Tier zu suchen.
    Zu finden war es, wie schon zu erwarten gewesen war, bei einem Teich und scheinbar war es in den Kampf mit einem anderen Tier verwickelt gewesen, doch dieses huschte bei ihrer Ankunft ins Gebüsch und verschwand bevor sie erkennen konnten worum es sich handelte.
    Einerseits wegen seiner Neugier was hier passiert war, andererseits weil der Lurker ohnehin schon verletzt war und nicht mehr all zu lange überleben würde, zückte der Jäger einen Pfeil um das Reptil zu erlegen. Dann hätte Barti auch seit längerem wieder einmal Fleisch zu essen!

  13. Beiträge anzeigen #73
    Abenteurer Avatar von Galrok
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    Galrok ist offline
    Flackernd, wie ein ersterbendes Feuer, öffneten sich die Augen des Orks. Seine rauen Pranken glitten über den Boden, spürten die Felle, auf denen Galrok lag. Verwirrt blinzelte Galrok. Seine Höhle war mit Moos ausgekleidet gewesen, nicht mit Fellen. Auch war ihre Decke nicht aus Stoff, wie bei einem Zelt...?
    Adrenalin pumpte in seinen Adern, als er verstand. Er befand sich nicht mehr in der provisorischen Unterkunft, welche er selbst geschaffen hatte. Nein, dies war ein Zelt! Ruckartig richtete sich der Ork auf. Das jedoch war ein Fehler. Schwindel packte ihn und löste eine kurze Schwärze vor seinen Augen aus. Mit einem dumpfen laut landete er wieder auf dem Rücken.
    Nach einiger Zeit öffneten sich seine Augen erneut und diesmal bewegte sich Galrok langsam, vorsichtig. Mit erzwungener Ruhe richtete sich der Ork auf und musterte das Zelt, in dem er lag. Einfach gehalten, ein paar Felle auf dem Boden, nicht mehr, nicht weniger. Doch der Geruch war unerwartet. Es roch nach Ork. Und gleichzeitig roch es nicht nach Ork. Zumindest nicht nach Knochenbrecher oder Silbersee Orak. Nein, dies war fremd.

    Knurrend wie ein wildes Tier hockte sich der Ork langsam hin. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. Langsam, sehr langsam, kroch er zum Zelteingang, hob die Plane ein Stück und blickte hinaus. Was er sah, lies ihn sofort wieder zurück weichen. Er war am Karrek! Den schwarzen Felsen würde jeder Argaan-Ork erkennen. Ganz sicher.
    Und noch etwas war dem Ork aufgefallen, als er die Plane gehoben hatte. Seine Handschuhe waren weg! Eine oberflächliche Durchsuchung des Zeltes ergab, dass sie auch nicht hier waren. Das war schlecht. Ganz schlecht. So konnte er nicht reißen, nicht zerfetzen, seinen schlägen keine zusätzliche Härte geben, falls er angegriffen wurde...

  14. Beiträge anzeigen #74
    Ritter Avatar von Jengar
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    Jengar ist offline
    Lurker also. Jengar hatte schon öfters welche gesehen, doch nur aus einiger Entfernung. Die Biester hatten angeblich ziemlich scharfe Krallen und waren besonders in Gruppen recht gefährlich. Nichts wovor er früher zurückgeschreckt wäre, aber nun… Er hatte nichtmehr das größte Vertrauen in seine eingerosteten Fähigkeiten mit dem Schwert. Mal ganz abgesehen davon, dass er keine Waffe hatte.
    Dank Bartimäus’ gezieltem Schuss war das Tier jedoch bereits tot, als sie sich darüber beugten. Es hatte einige Wunden. Die schwersten waren zwei Bisswunden, aber auch einige tiefe Kratzwunden verteilten sich über den Rücken des Lurkers. Nach dem zu urteilen, was er bisher so gesehen hatte, musste eine Raubkatze ihm diese zugefügt haben. Das würde auch erklären, wieso der Schiffbrüchige etwas flink ins Gebüsch springen hatte sehen können, als die Gruppe sich dem Kampfplatz genähert hatte.
    Als Jengar von dem erlegten Tier aufsah, fiel sein Blick durch weniger dichtes Gebüsch auf einen kleinen Teich. Sie sollten sich ihm besser nicht nähern, denn dort würden garantiert noch deutlich mehr Lurker sein. Und die reagierten nicht gerade verängstigt, wenn man sich in ihrem Territorium herumtrieb.
    Auch Bartimäus sah sich noch einmal kurz um. Seinem Blick nach zu urteilen, versuchte er allerdings das Tier ausfindig zu machen, das den Lurker verletzt hatte. Als er die Spuren untersucht hatte, bestätigte er die Vermutung seines Schülers: “Es war eine etwas größere Raubkatze.“, erklärte er, bevor er Jengar aufforderte die Beute zu zerlegen.
    Wieder einmal enthusiastisch machte sich dieser an die Arbeit. Die haut abzuziehen war diesmal eine sehr kurze Angelegenheit, bei der er sich allerdings auch nicht die größte Mühe gab, da sie dank der Kratzer und Bisse nicht mehr zu verwenden sein würde. Auch das Fleisch ließ sich mit zunehmender Übung schneller herausschneiden, wobei Lurker auch hier, dank des wenigen Fettes, leichter zu bearbeiten waren als Wildschweine.
    Zu guter letzt konnte Jengar auch zum ersten Mal die Zange ausprobieren, mit der man Zähne und Krallen entfernen konnte. Hier gab ihm Bartimäus den Ratschlag, sich beim Ansetzen der Zange Zeit zu lassen und zu sehen, wie sie am meisten Griff hatte. Danach sollte er einfach mit einem kräftigen Ruck die gewünschte Trophäe ziehen. Wenn er alles richtig machte, würde sie sich ohne Probleme herausreißen lassen.
    Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, ging der erste Versuch in die Hose. Jengar hatte die Zange an einer schlechten Stelle das Zahns angesetzt, sodass sie, als er daran zog, abrutschte und die Spitze des Zahns mit abbrach. Für die folgenden Krallen und Zähne brauchte er zwar zum Teil mehrere Versuche, aber immerhin schaffte er es keinen weiteren zu zerbrechen. Im Endeffekt hielt der ehemalige Pirat diese Arbeit ebenso für nicht allzu schwer, sobald man wusste, wie es funktionierte. Allerdings, erklärte ihm sein Lehrer, waren Lurkerzähne auch recht massiv. Bei den deutlich formschöneren Exemplaren von zum Beispiel Wölfen, Schattenläufern, Snappern, oder ähnlichem, würde es deutlich mehr Geschick erfordern, sie unversehrt zu ziehen.

  15. Beiträge anzeigen #75
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Jengar stellte sich gut an, mit ein bisschen Übung würde er einen sehr guten Jäger abgeben. Ob er sich dem Waldvolk anschließen wollte? Er würde sehr gut dazupassen, so empfand Bartimäus und vertrauen konnte man ihm auch auf alle Fälle, da war der Jäger sich sicher, auch wenn die meisten anderen Waldläufer das wohl nicht sofort so sehen würden. Dazu waren sie einfach viel zu misstrauisch.
    Doch was in der Zukunft passieren würde, würde sich schon zeigen, jetzt mussten sie erst einmal diesen gruseligen Wald durchqueren.
    "Ich finde wir sollten etwas von dem Lurker über lassen. Wir waren nicht die einzigen Jäger!"
    Doch gerechte Aufteilung der Beute war nicht der einzige Grund, warum Bartimäus das sagte.
    "Und außerdem gefällt mir die Vorstellung besser eine satte Raubkatze in der Nähe zu haben als eine hungrige!"
    Ob das wirklich ein ausschlaggebender Grund war, wusste er nicht. Auch wenn ein Raubtier satt war, gab es vielleicht noch andere, oder wenn es trotzdem beschließen würde, dass sie leichte Beute waren, dann würde den Reisenden die Stärkung durch den Lurker eher zum Nachteil werden. Aber man konnte in der Natur nicht alles kalkulieren. Entweder sie waren stark genug um sich zu verteidigen oder eben nicht. So einfach waren die Gesetze der Natur, wenn man von dem Faktor Glück einmal absah.
    "Aber lass uns dann schauen, dass wir diesen Wald bald wieder verlassen. Er ist mir irgendwie nicht so ganz geheuer."
    Und so setzten sie ihren Weg fort, bis das Klima langsam merklich feuchter wurde. Der Sumpf konnte nicht mehr weit sein und dort würden stinkender Schlamm und grünliche Dämpfe die Düsternis ablösen.

  16. Beiträge anzeigen #76
    Ritter Avatar von Jengar
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    Jengar ist offline
    Sie hatten einen etwas schnelleren Schritt eingelegt, seit sie vom Teich aus weiter gezogen waren.
    Wieder einmal erstaunte den ehemaligen Piraten die Philosophie des Waldläufers. Natürlich hatte die Raubkatze an dem Jagderfolg teilgehabt. Doch Jengar wäre nicht von alleine auf die Idee gekommen, dem Tier einen Teil der Beute vorsätzlich da zu lassen. Der zweite Gedankengang des Jägers kam ihm da schon nahe liegender vor. Nachdem sie einige der herausgeschnittenen Fleischstücke inklusive der nicht verwerteten Reste des Kadavers hatten liegen lassen, hatten sie sich mehr oder weniger zügig vom Acker gemacht.

    Schließlich wurde es Abend und noch immer befanden sie sich in diesem merkwürdigen Wald. Zwar lichtete er sich langsam etwas, aber dafür drang ein immer intensiver werdender Gestank in Jengars Nase. Adrastos und Bartimäus hießen die gut und deuteten es als ein Zeichen, dass sie bald im Sumpf und vielleicht auch heute Nacht noch in ihrer Heimat Schwarzwasser ankommen würden. Jengar nervte es einfach nur. Wie ließ sich das nur aushalten? Er fühlte sich beinahe so, als würde er Kopfschmerzen bekommen, wenn er den Geruch vermodernden Viehzeugs noch länger würde ertragen müssen.
    Doch was sollte er schon tun? Umkehren? Sicher nicht! Abgesehen davon, dass er dann alleine in diesen verdammten düsteren Wald zurückgehen müsste, wollte er nur ungern die Gesellschaft seiner beiden Begleiter missen. Die Waldläufer waren ihm auf ihrer gemeinsamen Reise durchaus zu Freunden geworden. Und dann war da noch der Aspekt, dass er in Schwarzwasser laut Bartimäus wohl Arbeit finden würde, wenn er welche suchte. Er würde also mit Sicherheit eine Weile dort bleiben. Es galt wohl, sich an den Gestank zu gewöhnen…
    Plötzlich fiel dem Blonden ein weiterer, wenn auch nicht so schwer wiegender Grund ein: Tooshoo. Bartimäus hatte ihm noch immer nicht erzählt, was es mit dem „besonderen“ Baum auf sich hatte.
    Während sie weiter wanderten und die Pferde merklich ruhiger wurden, wandelte sich die Landschaft um sie herum. Die dunklen Bäume wurden lichter und wichen allmählich helleren, älteren und mit viel Moos bewachsenen Exemplaren, bis erstere ganz verschwunden waren und die kleine Gruppe schließlich auf einer Art Steg, umgeben von dreckigem, knöchelhohem Wasser, immer weiter in den Sumpf vordrang.

  17. Beiträge anzeigen #77
    Schwertmeister Avatar von Daryn
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    Daryn ist offline
    Er hatte es einige Zeit gemieden, sich weiter in den Süden vor zu wagen, denn plötzlich, da endete der Weg durch das übersichtliche Flachland, welches Tagsüber noch von der Sonne beschienen wurde. Auf einmal baute sich da etwas vor ihm auf, schien ihm zeigen zu wollen, dass sein Weg hier zu Ende war. Und das erste Mal hatte er die Warnung angenommen und sich zurück begeben, zurück in die Stadt, in der er wieder etwas hätte anrichten können. Er schalt sich einen Narren, doch jedes Mal, wenn er sie alle starren sah, da fragte er sich, ob er sie überhaupt schützen wollte. Sie, die schon die Worte "Dämon", "Todesbote" und "Diener Beliars" auf der Zunge liegen hatten, nur um sie ihm beim kleinsten Fehlverhalten entgegen zu speien. Doch schon im nächsten Moment schüttelte der Novize den Kopf darüber, wollte diese Gedanken verjagen und blickte nun erneut gegen diese Mauer, die Grenze. Doch diesmal, da wagte er es, trat einen Schritt weiter nach vorn, auf den Wall aus Bäumen zu. Mit jedem Schritt kam er ihr näher, mit jedem Schritt wurde die Mauer größer und angst einflößender. Tod und Teufel mussten sich darin verbergen, so sah es aus. Und er ging noch einen Schritt.

    Licht aus. Der nächste Schritt folgte. Ein alter Zweig brach. Es knackte. Und schien so laut, als hallte es durch den ganzen Wald. Ein Schritt, ein Atemzug, ein Augenblick. Und der nächste Schritt folgte. Plötzlich war alles so bedrückend, so anders. Er setzte wieder einen Fuß vor den anderen. So weit war er bis jetzt noch nicht gekommen und doch, hatte er plötzlich so ein bedrückendes Gefühl, es ließ ihn ängstlich werden. Nur wenige Male zuvor war er vom einen auf den anderen Augenblick so angespannt. Es war nicht der Wald, es war nicht der blasse Nebel, der vom Boden herauf kroch und nicht und nicht die leichte Dunkelheit, die sich um ihm wandt. Vielmehr war es der Name dieses Waldes, gegeben von den Bewohnern. Und hier war er total schutzlos, nicht fähig, sich zu verteidigen außer mit zwei Spruchrollen, welche er noch vor ein paar Wochen nie hätte gebrauchen müssen. Ein schwacher, bitterer Geschmack legte sich auf seine Zunge, verdarb ihm für einen Moment jeglichen Geschmacks- und Geruchssinn, als er die tiefschwarze Perle im Mantel seiner Robe ertastete. Innerlich seufzend entglitt sie ihm und fiel zurück in die Tasche, während der ehemalige Novize wieder aufblickte, sich umsah und plötzlich rannte. Ein Schritt folgte. Gehetzt schaute er sich um. Der Gefallene setzte einen Schritt vor den anderen. Verfolgt von unsichtbaren Geistern. Und ein Schritt folgte, so wie ihm die orkischen Trommeln zu folgen schienen. Drönend, hämmernd, warnend. Und ein Schritt folgte dem nächsten in den Wald, den blassen Nebel und die fahle Dunkelheit.

  18. Beiträge anzeigen #78
    Knight Commander Avatar von Hyperius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Hyperius ist offline

    Am nördlichen Rand des Orkwaldes

    Die letzten Tage hatte der ehemalige Wassermagier bloß wie durch einen Schleier wahrgenommen. Das letzte Ereignis, an das er sich noch bewusst erinnern konnte, war die Begegnung mit Fu Jin Lee gewesen, der sich der Reisegruppe nach einem kurzen Gespräch und einer knappen Erklärung der Fakten angeschlossen hatte. Ob es die bewegende Geschichte Hyperius' oder einfach nur das Faktum, dass der ältere Herr die Stadt sowieso verlassen wollte, war, die ihn veranlasst hatten, den Gefährten zu folgen, wusste der junge Kartograph nicht.
    Er selbst hatte in den letzten Tagen viel geschwiegen, kaum die Interaktion mit den anderen gesucht und war einfach Xorag gefolgt. Womöglich hatte man den Baumeister auch gelegentlich angesprochen, sicherlich hatte er dann auch akkurat und passend geantwortet, soweit es ihm möglich war, doch zu einem großen Gespräch hatte er sich sicherlich nicht verleiten lassen. Zu sehr kreisten seine Gedanken um das Gefühl der Sünde und die Buße, die er unbedingt tun musste, um sich von diesem Leid zu befreien.

    Innerlich schmerzte es ihn wirklich, dass er sich trotz der Nähe zu den anderen doch so sehr isolierte. Er beschloss jedoch dies zu ändern, denn die Tatsache, dass er zu sehr in seinen eigenen Gedanken verloren war und den Kontakt zur Wirklichkeit verlor, hatte ihm schon mehr als einmal geschadet und er wollte nicht, dass dies erneut passierte.
    Aus diesem Grund richtete der exkommunizierte Magus seinen Blick auf und wandte seine Augen ab von dem Boden und sah sich für einen kurzen Moment um. Vor ihnen lag ein großer Wald und die Nacht brach langsam herein, weshalb es in seinen Augen wohl die Beste Idee wäre, wenn man das Lager noch vor dem Betreten des Waldes aufschlug. "Ich denke, dass wir noch vor dem Wald campieren sollten und vielleicht um uns, oder auch mich auf andere Gedanken zu bringen, einen gemütlichen Abend verbringen. Ich habe noch ein paar Flaschen guten myrtanischen Weins dabei, den man mir mal in Vengard für meine Hilfe schenkte und ich denke, obwohl ich ja sonst kaum Alkohol trinke, dass es uns allen mal ein wenig gut tun dürfte.", sprach der Teeliebhaber mit ruhiger und seit Tagen mal nicht nachdenklicher, sondern erneut freundlicher und etwas glücklicherer Stimme.

  19. Beiträge anzeigen #79
    Waldläuferin Avatar von Nivis
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    Nivis ist offline
    Die Nacht senkte sich allmählich über das Land, die Lichtverhältnisse wurden immer schlechter und vor ihnen lag dazu auch noch ein ausgedehntes Waldstückchen, indem es wahrscheinlich noch dunkler war als hier im Freien. Den Vorschlag von Hyperius, jetzt am Besten Rast einzulegen und auch ein Lager aufzuschlagen, konnte Nivi somit nur zustimmen. Keiner von ihnen war so lebensmüde des Nachts einfach durch einen dichten Wald zu marschieren, geschweige denn da drinnen auch noch zu übernachten.
    Freudig suchte sich Nivis ein gemütliches Plätzchen zum Hinsetzen würde aber sofort hellhörig als der Kartograph etwas von Wein erwähnte, überhaupt war es hörenswert, dass er überhaupt von sich aus ein Gespräch anfing. In der letzten Zeit war er doch recht wortkarg geworden. Nichts was man nicht mit ein wenig guter Laune beheben konnte, dachte sich die junge Frau, rutschte in Richtung Hyperius und griff sich keck eine der Weinflaschen.
    Zeigt mal her ob der was taugt. Grinsend entkorkte sie die Flasche und nahm einen Probierschluck. Nicht schlecht, auch wenns kein Nordmarschnaps ist. gab sie augenzwinkernd ihr Urteil ab und reichte unvermittelt die Flasche in die Runde.
    Weiß eigentlich einer, was das für ein Wald ist? Ich werd das Gefühl nicht los, dass dieser Wald anders ist als ein normales Waldfleckchen.

  20. Beiträge anzeigen #80
    Ehrengarde Avatar von Xorag
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    Xorag ist offline
    Nachdem beschlossen wurde, eine Rats einzulegen hatte er Luca gesagt, er solle seine Sachen - der Kerl trug tatsächlich noch immer für Xorag sein ganzes Zeug - einfach auf den Boden legen und dann zusammen mit Klaus Holz sammeln gehen.
    Xorag hingegen schnappte sich erst einmal die Flasche von Nivi und nahm einen tiefen Schluck.
    "Ja, das tut gut! Ist zwar wirklich alles andere als ein guter Met oder ein Nebelgeist, aber man kann ja nicht alles haben. Keine Ahnung was das für ein Wald ist. Ich denke, ich schaue mich erst mal in der Gegend um. Klaus und Luca kommen sicherlich gleich wieder zurück, also keine Sorge."
    Damit schaute er zu seinem Luchs, Rakesh rüber, der sich sofort erhob und an Xorag Seite ging.

    Zusammen entfernten die Beiden sich von Hyperius und Nivis. Wie immer lief Rakesh etwas voraus. Der Luchs sah und hörte eindeutig besser wie Xorag, was ein großer Vorteil für beide war. Xorag konnte auf Rakesh vertrauen, dass dieser jede Gefahren bemerken würde, während Rakesh hingegen bei seinen ständigen Ausflügen nicht dauernd irgendwo dagegen rannte. Am Waldrand angekommen ging der Wegelagerer vorsichtig - die meisten Tiere würden ihn wohl kaum hören, Menschen dafür vermutlich schon - in den Wald hinein. Er würde am Waldrand bleiben um zu verhindern, den Rückweg aus den Augen zu verlieren. Aber vielleicht führte hier ein Weg hindurch, den die Gruppe in der Dunkelheit übersehen hatte.

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