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Kurz bevor hoffi das Stadttor von Khorinis erreichen konnte hört er einen Schrei hinter sich: „WAS? DER WAGT ES WIRKLICH MICH ZU VERARSCHEN? LOS HINTER HER UND BRINGT MIR SEINEN KOPF!“ Als hoffi das hörte drehte er sich um und sah wie eine kleine Gruppe von sechs man aus der Kaserne gerannte kam. Einer der Männer zeigt auf hoffi und dieser begann so schnell aus der Stadt zu rennen wie er konnte. Es schein als ob die Torwachen nichts davon mitbekommen hatten, da sie nicht reagierten als hoffi an ihnen vorbei rannte. Hinter ihm hörte er die wütenden Schrei seiner Verfolger und es blieb im nichts anderes über, als in den Wald zu rennen. Er rannte immer tiefer in den Wald rein, manchmal
zischte ein Pfeil an ihm vorbei oder blieb hinter ihm in einem Baum stecken. Dann sprang er eine kleine Schlucht hinunter und dann in eine nahe liegende Höhle rein. In der Höhl versteckte er sich hinter einem großen Felsen und wartete ab was nun passieren würde.
Dann hörte er draußen die Männer lachen und einer sagte: „Wenn er da rein gerannt ist, dann bleiben unsere Schwerter heute sauber.“ Hoffi wusste nicht was der Mann damit meinte. Er wusste nur soviel das er in einer Zwickmühle war: Draußen seine Verfolger, die aber langsam zurück nach Khorinis gingen und dann das Vieh das in der Höhle war.
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Draußen entfernten sich die Schritte von hoffi’s verfolgern. Doch er war noch nicht sicher. In der Höhle in der er sich verstecke, war angeblich ein Monster welches hoffi töten würde. Deswegen gingen die Stadtwachen auch wieder. Um sich zu beruhigen zog hoffi sein Schwert, auch wenn wen wusste, dass er es wohl kaum mit einem Monster aufnehmen könnte.
Doch draußen entfernten sich die Schritte immer mehr bis hoffi sie nicht mehr hören konnte und in der Höhle selber war alles ruhig, bis auf hoffi’s atmen. Als er keine Schritte und auch keine Stimmen mehr hören konnte, stand er vorsichtig auf und ging so leise er konnte bis zum Höhleneingang. Draußen war nichts mehr zu sehen von hoffi’s verfolgern und da er auch nicht länger in der Höhle bleiben wollte ging er vorsichtig raus. Das Schwert immer noch in der Hand und sich umblickend ging er vorsichtig weiter in die Richtung aus der er gekommen war bis er wieder zu der Straße gekommen war. Auf der Straße machte er kurz halt und schaute sich nochmals um. Weit und breit war nichts von den Verfolgern zusehen, deshalb gönnte er sich einen Schluck Wasser und setze seinen Weg zu Onar, natürlich mit einem der erbeuteten Kraustängel im Mund, fort, da er so schnell wie es ging zu dem groß Bauern kommen wollte.
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Die Gruppe war endlich in Drakia angekommen. Cyrith lag auf seinem Bett und erinnerte sich an die Zeit wo er mit Candaal hier gewesen war. Doch plötzlich erinnerte sich an die Reise durch das Minental.
Nachdem sie den Schacht erreicht hatten mussten sie das Gitter öffnen um durch den dunklen Schacht zu schleichen, nachdem sie das Gitter geöffnet hatten ging es los und der Dieb erkannte recht wenig in der Dunkelheit. Oft hatte er gedacht das er irgendwelche Gestalten erkannt hatte, aber wahrscheinlich hatte er sich nur getäuscht.
Die restliche Reise durch das Minental war nicht ungefährlich, oft mussten sie irgendwelchen Orks ausweichen und beinahe wäre es zu einem Kampf gekommen, doch am Ende hatten sie das Tal verlassen. Als sie dann endlich Drakia erreichten musste Cyrith planen um die Ausbildung weiter zu führen.
Er hatte schon ein Haus gefunden, in das sie Einbrechen würden und beobachtete das Haus nun seit Tagen, bald würde er seine Schülerin mitnehmen, immerhin musste sie es auch lernen wie man beobachtet und was man am besten beachtet.
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Drakia
In der Dunkelheit der Minengänge versank der Glatzkopf in Gedanken. Seine beiden Begleiter, oder besser gesagt, die beiden welche er begleitete, redeten so gut wie gar nicht mit ihm, während sie in ihrem Lichtkegel der Fackel von völliger Dunkelheit umgeben waren. Sie redeten allerhöchstens mal untereinander, aber ihn ließen sie größtenteils in Ruhe. Rethus schnappte hin und wieder mal ein paar Wortfetzen von Cyrith auf, die über Diebeskunst oder ihren weiteren Reiseverlauf handelten. Manchmal, solange es hinter ihm still wurde, drehte sich der Mantelträger um. So ganz traute er der Dunkelheit nicht, obwohl es keinen Grund zu Beunruhigung gab. Die Orks konnten diesen Stollen nicht kennen, sie waren noch nie hier rein gelangt.
Als Rethus ein entferntes Licht wahrnehmen konnte, schweifte er von seinen Gedanken über sein eigenes Vorhaben ab. Ihm wurde plötzlich bewusst, dass er sich ausmalen musste, wie er die beiden durch das Minental geleiten sollte. Womöglich wimmelte es dort nichtsdestotrotz von diesen widerlichen Orks. Ein direkter Weg durch das Tal war völlig ausgeschlossen.
„Seid ihr gut in Diskretion?“ erkundigte sich Rethus. Er wartete jedoch auf keine Antwort, sondern setzte sogleich fort: „Wir werden sicherlich nicht den direkten Weg durchs Tal nehmen. Sobald wir die Mine verlassen, müssen wir eine Schlucht hinab. Haben wir das erst einmal geschafft, wird es etwas einfacher, denn dann stehen wir vor einer weitläufigen Umgebung mit vielen Möglichkeiten. Die Burg sollten wir meiden. Sie zieht zu viel Aufmerksamkeit auf sich. Wir werden einen Bogen im Osten herum um die Burg machen. Dort befindet sich ein Wald. Die Orks werden sich überwiegend im Westen aufhalten. Dort lagen schließlich sämtliche Zivilisationen, Reichtümer und was Orks sonst noch so anlocken könnte. Wenn es hoch kommt, treffen wir in dem Wald auf ein bis zwei kleine Abteilungen, aber die lungern da allerhöchstens nur herum, weil sie irgendwelches Viehzeug jagen und die Gegend auskundschaften. Haben wir den Wald passiert, erreichen wir bald ein paar Berge mit dem Tor von Drakia.“
Genau über diesen Weg waren sie nach Drakia gelangt. Der Weg ins Tal hinab war unerwartet leicht. Wahrscheinlich handelte es sich einfach nur um Glück dabei. Erst in dem von ihm erwähnten Wald mussten sie sich Stück für Stück vorarbeiten. Denn dort gab es doch mehr Orks, als Rethus haben wollte. Kea schlotterte so laut, dass man es beinahe hören konnte. Aber sie bezwang ihre Angst, zog mit ihnen mit. Sie konnte echt stolz auf sie sein. Aber Rethus kam am Ende nicht auf die Idee, ihr vor die Nase zu halten, dass er es sehr wohl geschafft hatte, sie da durch zu bringen. Sie wirkte ja schon von Anfang an gestresst. Da wäre in diesem Fall eine Auseinandersetzung vorprogrammiert.
In Drakia gingen sie getrennte Wege. Der Glatzkopf wollte hier einen weiteren Versuch starten, etwas über Anguriano zu erfahren, allerdings machte er sich nicht viel Hoffnung.
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Es war so langweilig hier auf dem Hof des Großbauern. Hoffi hatte zwar genug Aufregung gehabt, aber nur tatenlos rum sitzen wollte er dann auch nicht. Da er nicht wusste wann Ryu und die beiden anderen wieder zurück kommen würden, sagte er einem der Knechte, dass er einen der dreien bescheid sagen sollte, dass hoffi schon nach Tooshoo aufgebrochen war.
Dann bezahlte hoffi ihn, nahm seine Sache und ging wieder in Richtung Stadt.
Er wusste dass er nach der letzten Aktion vorsichtig sein musste. Auf dem Weg in die Stadt passierte nichts auffälliges, worüber hoffi auch sehr froh war. Als er aber an dem Stadttor ankam, versuchte er nicht von den Wachen erkannt zu werden und ging außen rum, um zum anderen Tor zu gelangen. Dort war er noch nicht so bekannt und konnte, nach einigen komischen Blicken der Wachen, in die Stadt gehen. Ohne sich groß wo anders auf zu halten, ging er direkt in das Hafenviertel. Auch hier waren überall Bettler, doch hoffi wusste, dass er nichts für sie tun konnte. Das Gold was er selber besaß brauchte er auch für sich und somit konnte er es niemanden schenken. Als er im Hafenviertel war, ging er als erstes in die Kneipe, die ebenfalls sehr herunter gekommen war. Dort bestellte er sich bei dem Wirt ein Bier und fragte diesen auch nach einem Schiff das ihn nach Tooshoo bringen könnte.
„Tooshoo? Kenn ich nich! Wo solln das sein, he?“, war die antwort des Wirtes.
„Tooshoo liegt auf Argaan, eine der südlichen Inseln“, sagte hoffi und guckte den Wirt erwartungsvoll an. „Nee kleiner, sagt mir immer noch nix. Aber morgen fährt ein Fischkutter rüber nach Vengard, da kannste vielleicht mit!“ Hoffi bedankte sich für die Information, bezahlte da Bier und ging aus der Kneipe raus.
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Hoffi stand an dem Hafenbecken und sah ins Meer. Es war unruhig, so schien es dem jungen Wächter, denn es waren viele Wellen zu sehen. Einige Minuten noch starte er wie gebannte auf die See, dann ging er weiter am Hafen entlang. Es dauerte nicht lange, bis hoffi jemanden Gefunden hatte, der der Kapitän des Fischkutters sein könnte, der ihn vielleicht aufs Festland bringt. „ Entschuldigen Sie. Sind Sie der Kapitain dieses Schiffkutters?“, fragte hoffi den Mann und zeigte auf das Schiff was ganz in der nähe im Wasser lag.
„Ay das bin ich! Was kann ich für dich tun, mein Jung?“, antwortete der Kapitain.
„Ich suche jemanden der mich zum Festland bringen kann und mir wurde gesagt, dass Ihr nach Vengard segelt. Ich wollte eigentlich nur wissen ob Ihr mich mit rüber nehmen könnt.“
„Hm, lass dich ma anschaun. Kannste den auch mit anpacken? Arbeitskräfte köntne ich immer gebrauchen“, sagte der Kapitain und fing an zu lachen. Hoffi nickte nur kurz und dann gingen die beiden auf den Kutter. „Wir wollten bald ablegen, haste denn auch alles was de brauchst?“, fragte hoffi’s Gegenüber.
„Ja ich habe alles was ich brauche bei mir. Ich möchte nur so schnell wie möglich von dieser Insel runter.“
„Das kann ich verstehn“, war die Antwort des Kapitain’s und er lachte schon wieder.
Auf dem Schiff zeigte der Mann hoffi wo er schlafen würde und erklärte ihm seine Aufgaben.
Viel hatte der junge Wächter nicht zu tun, da er nur beim auswerfen und einholen der Netze helfen müsste.
Dann war es so weit, der Anker wurde eingeholt und die Segel gesetzt. Der Fischkutter verließ das Hafenbecken von Khorinis und war auf dem Weg nach Vengard.
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Ruinen irgendwo bei Jharkendar
Ächzend erhob sich Ryu vom kühlen Boden. Eine Weile schon hatten Myra, Nagor Kev und er sich in den alten Tempelanlagen umgesehen. Der Kampf mit dem Echsenwesen lag schon eine Weile zurück und der Templer hatte sich wieder erholt, auch wenn ihm durch die vielen Nachtwachen der Schlaf gefehlt hatte. Da im Sumpflager direkt nichts vorzufinden war, hatte die Truppe sich auf einen Abstecher in die alten Ruinen von Jharkendar begeben, die dereinst von den Adanos-Magiern bewohnt waren. Seinen Arm ein wenig drehend und dabei müde am Gähnen schaute der Templer sich um. Myra schlief bereits und Nagor Kev, der ihn geweckt hatte saß auch bereits halb im Traumland. Gut für Ryu, der nun in aller Ruhe seine Gedanken klar fassen konnte. Seit dem Traum, aus dem er erwacht war, schwirrten ihm die drei Worte "Weh Nu Su" unentwegt im Kopf herum. Irgendwo hatte er sie schon einmal gehört, doch woher? Voller Gedanken schaute er durch die dunklen Gänge, die nun schon seit ein paar Jahren wieder leer standen. Ein wenig Ungeziefer hatte sich hier gesammelt. Hier ein übergroßer Käfer, da ein verirrter Goblin. Aber eines schien die ganze Zeit gleich zu sein: Dieses sich immer wiederholende Scharren an den Wänden. Doch von wo es kam und wo es entstand konnte der Krieger kaum ausmachen. Der Hall, der sich durch die Gänge zog schien dies unmöglich zu machen. Intressanterweise jedoch war nur er es, der es bisher gehört hatte. Und wieder hallte es durch die Gänge.
Noch immer müde und von schmerzenden Knochen geplagt, erhob er sich und blickte in das tiefe, alles verschluckende Schwarz hinein, welches dort im Tunnel lauerte. Ein unbehagliches Gefühl machte sich dabei in der Bauchgegend des Hayabusa's breit, doch mit der Fackel in der Hand bewegte er sich langsam und vorsichtig durch diesen Gang. Das seltsame da bei war, dass er ihm vorher nie aufgefallen war. Und das, obwohl die drei Reisenden schon seit zwei Tagen diesen leicht verfallenen Raum nutzten, der durch die bröckelige Decke meißt durch das Mondlicht beschienen war. Er würde zurück sein, bevor sie weiter reisen würden. Zumindest war das der Plan.
Während er durch den sonst so stillen Gang ging, fielen seine Blicke immer wieder auf die Wandmalereien, welche einfache Bilderfolgen zeigten von Kriegern, Priestern und Bauern. Anscheinend hatten die Völker, die dereinst hier wohnten auch in einer Art Kasteneinteilung gelebt. Neugierig und dem scharrenden Geräusch folgend ging der Krieger weiter, bis er schließlich in einen Teil des Gangs war, an dessen Wand sich eine knapp fünf Meter breiter Vertiefung befand. Bei näherer Betrachtung erkannte der Templer das verkratzte Bildnis einer robentragenden Gestalt, deren Gesicht schwarz und unter einer Kapuze verborgen war. In beiden Händen trug sie eine Waage, auf deren einen Schale eine rote Flamme und auf der anderen eine schwarze eingezeichnet war. Von dem, was er noch erkennen konnte, schien es, als stünde die robentragende Figur bis zur Hüfte im Wasser. Der Templer konnte sich schon denken, dass es sich hierbei um ein Lobbildnis für Adanos handeln musste. Nachdenklich betrachtete er sich das Bildnis und es schien ihm fast so, als würde die schwarze Fläche unter der Kapuze ihm direkt in die Augen starren. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, als er weiterhin versuchte sich auf das Scharren zu konzentrieren. War es dieser Ort, der seltsam fremd wirkte, oder war hier etwas faul? Der Templer machte einen Schritt an das Bildnis heran und begann es nach anfänglichem Zögern leicht abzutasten. Die Augen dabei immer wieder verstohlen auf die Robengestalt gerichtet...
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Die Letzten Tage waren auf jedenfall anstrengend, Interresannt und aufregend. Vor allem der Angriff dieses Ungetüm war schreklich nur gut das es Ryu wieder besser ging. Zum Glück war es hie in der Ruine relativ Ruhig sodass sie sich einmal ausruhen konnten. Und Ausruhen war gerade das stichwort den Ryu sollt ihm nun ablösen.
Müde schleppte sich der Koch zu seinem Wolf der das ganze glücklicher weise unbeschadet überstanden hatte. Kev hätte es nicht verkraftet wenn ihm etwas zugestoßen wäre. Langsam gingen seine Augen zu und er fiehl immer mehr und mehr in den Schlaf. Doch plötlich erklang ein knacken, wahrscheinlich von einem Ast, das den jungen Wächter aufweckte. Gerade noch erkannte er den Schmied wie er einen Gangn entlang ging.
Nachdem er einigermaßen wieder da war, Versuchte er seinen Mentor einzuholen. Was auch immer darin ist, irgednwie hatte der Wolfsbesitzer ein komisches Gefühl. Schnell holte er den Templer ein, der gerade an eine Wand herum fummelte. "Hey Ryu was machst du da gibts da was interresantes?"
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Ryu fuhr herum, die Hand bereits an seinen Schwertgriff angelegt, ließ dann jedoch sofort ab und schüttelte nur energisch den Kopf. Mit einem Knurren tat er die Anschleichaktion des Kochs ab und wandte sich wieder dem Bildnis zu, welches ihn immernoch so durchdringend anzustarren schien. Den Blick darauf gerichtet, sprach er langsam zu Nagor Kev. Eigentlich wäre ja eine Standpauke nötig gewesen, dass der Koch sich nicht ausruhte und zu allem Überfluss auch noch Myra allein ließ, aber die Faszination des Templers für das Bild schien nicht von ungefähr. "Irgendetwas an diesem ganzen Gebilde stört mich ganz gewaltig... Hörst du denn nicht dieses Scharren? Nein? Achso, ja... Natürlich nicht..."
Erneut ging der Templer an das Bildnis heran, um es zu untersuchen. Dieses mal tastete er weiter nach den Teilen der Mauer, die er noch nicht berührt hatte. Der Schein der Fackel tat dabei seinen guten Teil und offenbarte weiter unten noch einige aufgemalte Figürchen, die die Adanosfigur scheinbar von einem kleinen Inselfleck aus anzubeten schienen. Aber wer wollte so etwas... Seltsames schon anbeten? Götter... Ryu sprach weiter zu dem Wolfshirten. "Was siehst du, wenn du die Figur mit der Kapuze anschaust? Was fühlst du dabei?"
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Erst jetzt bemerkte er die Küstlerrische Malerrei, auf die der Drachentöter seine Hand gelegt hatte. Es war eine Mysteriöse Gestalt abgebildet. Vor allem viel auf das der Mensch oder das Wesen kein Gesicht hatte, lediglich ein schwarzer Schatten füllte die Kapuze. Und dann war das auch noch der Mann der von der Insel aus zu dem Kapuzenträger aufsah, geradezu anbetete. War das etwa ein Gott? Es würde schon sinn machen den die Erbauer glaubten ja soviel Nagor wusste an Adanos. Also sollte das Adanos darstellen? Durchaus denkbar doch war er sich nicht sicher den ein Abbild des Wassergottes hatte er noch nie gesehen.
"Was ich da sehe kann ich dir nicht mit sicherheit sagen, aber könnte es sich um Adanos handeln? Und was ich da fühle nun, hmm ich weiß nicht igendwie wird mir etwas unwohl wenn ich die schwarze leere in der Kapuze betrachte aber sollte es sich wirklich um den Gott handeln dann würde ich keinen Grund wissen um Angst zu haben. Oder was sagts du zu dem Ganzen, weißt du mehr davon?"
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Drakia
Wie erwartet wusste niemand etwas über die Insel Anguriano. Der Glatzkopf nahm an, dass sie sehr eigenständig existiert hatte und regiert wurde. Das Massensterben auf der Insel musste dann noch der letzte Auslöser gewesen sein, um sie gänzlich aus den Geschichtsbüchern und Seekarten verschwinden zu lassen.
Rethus nahm auf einer Bank Platz. Außer ihm blieb die Straße absolut menschenleer. In der Stille versank er wieder in Gedanken. Er dachte, nach all den enttäuschend nüchtern ausgefallenen Erfahrungen über Anguriano, an das Messer von seinen Ziehvater Handor. Seltsam war, dass gerade der Mann, dem er am meisten vertraut hatte, plötzlich in Misstrauen fiel. Sein Messer schien mit einer Art magischen Markierung versehen worden zu sein. Die Magierkaste hätte ihn wirklich in jeder Sekunde treffen können, wo er dieses Messer bei sich hatte. Dass sie genau dies nicht in Angriff genommen hatten, bewies ihm, dass sie tatsächlich auf etwas warteten. Sie vertrauten nicht darauf, dass sie einen töten könnten, ohne dass der andere dann verschwand. Sowohl Rethus als auch sein Vater mussten an ein und demselben Ort sein, damit die Magier sicher sein konnten, die komplette Familie von Älkalond auszulöschen. Deshalb hatte Vogor auch immer verhindert, dass ihn sein Sohn finden würde. Mittlerweile ergab alles einen Sinn. Rethus‘ Onkel war dann noch die zusätzliche Marionette, um Verwirrung zu stiften. Wahrscheinlich diente er auch noch dazu, dass alles glatt lief. Rethus fand auf seinen Reisen immer wieder Hinweise über sich, seine Familie und die Prophezeiung, die im Endeffekt keine war. Das konnten keine Zufälle gewesen sein. Der Orkfeldherr, von dem anfangs immer die Rede gewesen war, diente nur als Falle. Das unendliche Tor war der erste Versuch, um Rethus zu beseitigen. Aber wieso sie dabei Vogor außen vor ließen, war dem Grufti nicht so ganz klar. Und woher wussten die Magier von dem Tor?
Eines war allerdings ganz sicher: Handor steckte mit seinem Hals tief drin. Wenn Rethus auf Anguriano gelangen wollte, dann ging das nur durch ihn.
„Nach Argaan kann ich jetzt aber noch nicht zurück“, sagte er zu sich. „Wenn man Stärke beweisen möchte, muss man auch für seine Gefährten da sein. Also mal schauen, ob ich hier etwas Passendes für Cyrith finde, falls der noch nichts gefunden hat.“
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Alte Ruine bei Jharkendar
Ryu's Blick hing noch immer fest fixiert auf dem Bildnis an der Wand. Diese Leere im Kapuzenbereich fesselte regelrecht. So sehr, dass Ryu eher im beiläufigen Ton auf die Frage seines Begleiters antwortete. Auch wenn darin mehr Sinn steckte, als wonach es klang. "Du würdest also keine Angst zeigen, weil es sich um einen dieser ach so tollen Götter dreht? Hat dir dein Mentor im Sumpflager damals nichts beigebracht? Götter sind eine Farce der Schwachen, Nagor Kev... Ein Trugbild, sich hinter etwas zu verstecken, dass sie sich selbst nicht erklären können..." der Templer klang müde, denn das Scharren in seinen Ohren erklang immernoch laut und kratzig, je länger er dieses Bildnis anzustarren schien. Es war schon regelrecht zermürbend. Aber Ryu wollte wissen, woher dieses Geräusch kam. Er hatte genug und hob sein Schwert samt Scheide vom Rücken, welche er langsam an die schwarze Kapuzenfläche führte. Sie fühlte sich seltsam an, unförmiger als der Rest des Bildnis. Mit einem Druck gab diese Fläche dann auch nach und ein leichtes Grollen irgendwo in der Nähe übertönte das Scharren für einen Moment. Und dann kehrte Stille ein. Ryu schaute über seine Schulter zu seinem Weggefährten. Er hatte das Scharren die ganze Zeit über nicht vernommen, aber ob er das Grollen gehört hatte? Mit Sicherheit. "Lass uns zurück zu Myra gehen... Hier ist was faul... Und damit meine ich nicht deine Socken... Komm!"
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-Was ist mit meinen Socken?- dachte sich Nagor im halbschlaf. Irgendwie wurde das komische Gefühl stärker als Ryu die Leere Brührte, und dann dießes Grollen. Was auch immer es war es konnte nichts allzugutes bedeuten. Langsam und trotz der Müdigkeit sehr wachsam, gingen sie zurück zu Myra die wahrscheinlich noch tief und fest schlief und von dem hier nichts mitbekommen hatte. Kurz bevor sie wieder zurück kamen. Erblickten sie einen weiteren neuen Gang. Von dort war ein deutliches und lautes Scharren zu vernehmen. Was auch immer das war, da war etwas. Beide zogen ihre Waffen Ryu natürlich wie immer sein Schwert doch Nagor entschied sich heute für den Säbel immerhin wollte er damit besser werden. Sie versuchten so gut es ging sich an das Geräusch anzuschleichen, wobei das nicht unbedingt Kevs stärke ist sodas er fast hingefallen wäre.
Der Koch hatte nun Angst den was auch immer da hinten sein würde, ist wahrscheinlich schon ewigkeiten hier, das können also nur Untote sein. Allein der Gedanke an diese Missgestalten Beliar führte ihm einen Schauer über den Rücken. Er hatte mehr Angst vor Zombies, und Skelletten als vor Orks Echsenmenschen und Drachen zusammen. Auch begann er leicht zu zittern, was aber auch vo dieser von dort ausströmente Kälte sein könnte, doch das spielte keine Rolle. Sie kamen immer näher und näher. Dann sah er zu Ryu -Ich hoffe er hatt einen Plan-
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Ryu war erleichtert, seinen Kampfstil auf Anderthalbhänder ausgelegt zu haben. So war doch immernoch die Gelegenheit, ihn einhändig zu führen, wenn man eine Fackel nebenbei trug. Dennoch täuschte dieses Gefühl der Sicherheit nicht über das momentan erlebte vor. Er hoffte inständig, dass es Myra gut ging und sie nicht in Gefahr schwebte. Seine Sinn hingegen sprachen anderes: Sie warnten ihn an jeder Stelle seines Körpers und die angespannte Gänsehaut machte dies nicht besser. Im Gegenteil, denn jede Zelle seines Körpers schien vor Aufregung nur so zu glühen. Unheimlich, denn dieses heiße Gefühl, welches ihn durchfuhr ebbte ebenso schnell wieder ab, nur um wenig später wieder aufzukeimen und sein Herz rasen zu lassen. Hätte er in den Spiegel gesehen, so würde er wohl wieder in die blutrot unterlaufenen Augen starren, wie es ihn in letzter Zeit immer öfter heimgesucht hatte. Vorsichtig und die Fackel voran huschten die beiden Reisenden also durch den neu eröffneten Gang, aus welchem zuerst eine dicke Staubwolke getreten war, die nun noch immer in der Luft hing. Es war dabei nur schwer auszumachen, wie alt dieser Gang schon war. Und zum ersten mal, seit er ihn gefunden hatte, begann der seltsame Anhänger in seiner Manteltasche schwer zu wiegen und jeden Schritt zu erschweren. Auch das Scharren wurde lauter, bis die beiden schließlich am Ende des Ganges ankamen.
Der Templer gab seinem Schützling ein Zeichen, ihm den Rücken frei zu halten, während er näher in den großen, kreisrunden Raum schritt, in dessen ebenso kreisrunde Mitte, welche von einer tiefen Schwärze umgeben war eine Brücke führte. Vorsichtig und darauf bedacht, nicht in die Tiefe zu stürtzen machte er sich voran, denn das Scharren wurde nun begleitet von einem leisen Wimmern und Schluchzen. Aber auch von Schmatz- und Hackgeräuschen. Die Schritte in die Mitte des Raumes wurden immer schwerfälliger und es war, als verließe den Krieger jeden Moment alle Kraft. Und als er sah, was sich dort befand fuhr es in ihn, als erstarre er zur Salzsäule. Aufgebracht und mit zitternder Unterlippe beobachtete er, was sich dort bot...
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Es war Gruselig, zu dem Scharren war jetzt auch noch dießes Schmatzen und andere Geräusche. Langsam kamen sie näher als Ryu sich kein Stück mehr rührte und einfach nur starr da stand. "Ryu was ist los was ist davorne?" flüsterte er und versuchte etwas zu erkenen, doch ein Leichter Nebel umhüllte das ganze sodass er es nicht klar erkennen konnte, lediglich die Umzüge einer Person, erspähte der Wächter. Es handelte sich offenbar um eine Frau. "Hey, ist was mit der davorne kennst du sie etwa oder was?" er versuchte an dem Hayabusa vorbei zukommen aber die Brücke war einfach zu schmal. -Was soll ich jetzt tun Ryu macht nichts und vorbei komme ich auch nicht, hmm- Nocheinmal versuchte er vorbei zu schauen doch half das nicht, also beschloss er den Schmied einfach einmal zu zwicken vielleicht half es ja. Zwar hatte der Koch Angst vor Rache des Drachentöter doch er würde es nicht allzu fest machen.
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Ryu hielt still und ließ sich kaum von Nagor Kevs Zickversuch beeindrucken. Dieses junge Mädchen, welches er dort sah schien mager und verängstigt. Doch noch viel verstörender war die Tatsache, dass sie dort auf irgendetwas herumkaute, was schon länger nicht mehr lebendig schien. Der Gestank verriet zumindest soviel, dass es sich nicht mehr um etwas wirklich lebendiges zu handeln schien. Verrotetes Fleisch, eingetrocknetes Blut und der Gestank vergangener Fekalien beleidigten Ryu's Sinne mit regelrechten Tritten und Schlägen. Doch was noch viel schwerer auf seiner Seele lag war die Verbundenheit, die er zu diesem Mädchen spürte. Er hörte das Raunen und Brüllen einer Bestie, die mit jedem Herzschlag nach Kontrolle schrie. Er vernahm die Angst, die Kontrolle zu verlieren, die das Wimmern mit sich trug. Er fühlte ihre Verzweiflung, in diesem Kampf zu unterliegen. Unweigerlich wanderte seine Hand in die Manteltasche. Der Anhänger wog schwer wie Blei in seiner Hand, gab aber auch ein etwas sichereres Gefühl. Der Templer zögerte einen Moment und ging dann mit weiteren, langsamen Schritten auf sie zu. "Warte hier..." wies er den Koch noch an, ehe er sein Schwert wieder wegsteckte und sich der Frau näherte. Doch diese schien sich kaum stören zu lassen. Erst, als der Templer sich zu ihr herunter ließ und einen näheren Blick im Fackelschein riskierte. Es war verstörend, was er sah:
Seltsame Tättowierungen, wie er sie schon bei dem Robenträger in seinen Träumen gesehen hatte. Schuppenansätze, die sich bis über ihre Schulterblätter erstreckten und ebenso die blutverschmierten Unterarme "zierten". Auf ihrem Schoß lag ein Kadaver, kaum noch zu erkennen und übersät mit Bisswunden und blutigen Kratz- und Reißstellen. Und dann war da noch ihr langes Haar, welches feuerrot im Fackelschein wirkte wie eine Flamme. Das Intressante dabei war, dass diese "Flamme" sich auch weiterhin zu bewegen schien. Das Blut in seinen Adern schien regelrecht zu kochen, je näher er ihr kam und sein Herzschlag brachte diese innere Unruhe mit sich, die seit jeher seinen Geist verwirrte. Jedes Pochen des Herzens schien sich das Pochen des ihrigen zu teilen. Die wallende Hitze in ihrem Blut schien im Einklang zu fließen. Und dann erhob Ryu das Wort...
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Cyrith beobachtete ein Haus und wartete ab wie der Hausherr heute Abend heimkommen würde. Mit seiner Schülerin hatte er den Tagesablauf der Hausbewohner beobachtet und war froh das sie Abends nur kurze Zeit da waren. Reiche Adelige die zur jeder Party eingeladen waren, das gefiel ihm besonders gut. Nun kam der Hausherr nachhause und beobachtete wie er durch die Haustür schlenderte, in wenigen Minuten würde er mit seiner Frau das Haus verlassen und dann auf eine weitere Party eingeladen sein wo sie sich lange aufhalten werden.
Cyrith wollte heute nochmals das Haus beobachten und Morgen Abend dann einbrechen um etwas wertvolles zu stehlen. Doch zuerst musste er Theoretische dinge vollführen. „Also wir werden Morgen dann in dieses Haus einbrechen, ich hoffe du hast das mit den Dietrichen nochmals geübt, ich bin mir sicher das du es schaffen wirst. Aber wir nehmen jetzt ein kleines Beispiel durch um morgen nochmals sicher zu sein“ erklärte er.
„Also nehmen wir mal an du brichst in ein Haus ein, die Nachbarin erwischt dich aber und fragt dich wer du bist. Was würdest du ihr antworten?“ fragte der Dieb mit flüsternder Stimme und blickte sie an.
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Der Weg durch das Minental war die Hölle für Kea gewesen. Anfangs war es ja noch gegangen, die Mine, der Schacht, aber der Wald ... eigentlich hatte sie nie etwas gegen Wälder gehabt. Sie boten Schutz, sie boten Leben, sie boten Schatten. Nun aber beherbergten sie Orks, und vor denen, so war sie sich allmählich bewusst geworden, dass sie sich abgrundtief vor diesen überlegenen Wesen fürchtete. Woher das kommen mochte? War es die Versklavung gewesen, bei der sie den Finger verloren hatte und Isen sein Leben? Der Krieg, in dem sie selbst ihren Vater erstochen hatte? Nein, das konnte es nicht sein. Sie selbst hatte ja nur mit Menschen zu tun gehabt, Orks nicht einmal gesehen. Vielleicht war es aber auch dieser Zug in die Nordlande gewesen, bei dem sie mehrmals fast gefressen worden wäre, anschließend diese gesteigerte Angst vor Orks, als sie desertiert war. Wie auch immer, diese Angst ging ihr in Mark und Knochen, aber sie hatte keinen Laut der Klage mehr von sich gegeben, keine Rebellionen mehr angezettelt. Oft hatte sie geglaubt, sie käme nicht weiter, hatte sich dann doch gezwungen, in Gedanken in Schwarzwasser weilend ... bei ihm ...
Seit ein paar Tagen waren sie nun in Drakia. Kea hatte sich Ruhe gegönnt, hatte noch mit den Dietrichen geübt an Schlössern, die sie so fand, vom nächstbesten Türschloss bis zum Truhenschloss. Wie gern wäre sie jetzt doch in Schwarzwasser gewesen, aber leider beherrschte sie die Kunst nicht, sich aufzulösen und an einem anderen Ort wieder zu erscheinen. So blieben ihr nur Träume, Hoffnungen ... und Arbeit und lernen, um bald wieder aus Drakia rauszukommen.
Begierig nach der nächsten Lektion war sie Cyrith gefolgt, hatte seine Worte wie ein Schwamm aufgesogen. Sie hatten die Tagesabläufe einiger Personen beobachtet, die Vorstufe zum Diebstahl. Die Spannung wuchs. Dass es bald so weit war, merkte sie an den Vorbereitungen, die Cyrith traf, zum Beispiel indem er sie ausfragte.
Nachdenklich massierte sich die angehende Diebin die rechte Hand und antwortete dem Lehrer: "Ich würde sagen, ich wäre ... eine Bedienstete, die noch eben etwas Ordnung macht, bevor der Hausherr zurückkommt. Wenn der Herr aus dem Haus ist, hat man mehr Platz, um ungestört zu arbeiten."
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Cyrith und seine Schülerin standen an dem Haus und beobachteten wie das Paar gerade das Haus verließ. Die junge Frau hatte ihm gestern eine gute Antwort gegeben und der Dieb war zufrieden mit ihrer Kreativen Arbeit und Gedankengang des Diebstahls.
„Ich hab dir ja noch nicht geantwortet nun deine Antwort war recht gut mit der Bediensteten aber es gibt natürlich auch viele andere Antworten die du nennen kannst, versuch immer so ernst wie möglich zu Klingen, sonst durchschauen sie dich und du hast Pech gehabt, so heute Abend werden wir in das Haus einbrechen, deine Aufgabe wird es sein das du das Schloss öffnest und dann nach Objekten Ausschau hältst die sich zum verticken lohnen“ erklärte der Dieb.
„Während du ihm Haus bist, werde ich dir ein Zeichen geben wen irgendwas schief laufen sollte, ja ich werde draußen bleiben“ grinste er und nickte dann Richtung des Hauses.
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Ein richtiger Einbruch sollte es diesmal werden. Kea zwang sich zur Ruhe, sie brauchte ihre Hände, um das Schloss zu öffnen, da brachte es nichts, wenn sie übermäßig zitterte. Zumal das größte Schrecken dieser Reise schon vorbei war. Kea atmete noch einmal durch, schaute zu Cyrith, dann stahl sie sich in die Schatten, nahm einen Dietrich hervor und machte sich am Schloss zu schaffen. Mit größter Vorsicht war sie zugange, drückte die Bolzen beiseite, so schnell es ihr möglich war, so fest es ihr möglich war. Hin und wieder ein verstohlener Blick zur Seite, ob sie auch nicht aus dem Schatten gekommen war, ein abschließender Blick, und sie drückte die Tür auf. Hoffentlich kam es nicht wirklich noch so, dass sie erwischt wurde ... unbemerkt rausschleichen war für sie ja nicht drin, und das Herumspazieren auf Dächern war ihr ebenfalls zu riskant. Neugierig schaute Kea sich im Haus um. Die Einrichtung war schön, sicher teuer, aber zu sperrig, als dass sie das hätte heraustransportieren können. Und wenn sie erwischt würde, viel zu auffällig, als dass eine Ausrede überhaupt in irgendeiner Form funktionieren konnte - und mochte sie dabei noch so gut sein. Es würde einfach nur lächerlich wirken. Die angehende Diebin tastete sich rasch vor, gab Acht, wohin sie trat, um nichts umzustoßen. Hastig tastete sie sich durch den Flur, in die Zimmer, fand einen Tisch mit Schubladen. Vorsichtig rüttelte sie daran. Abgeschlossen ... war das gut oder schlecht? Wichtige Dokumente oder Schmuck? Sie nahm den Dietrich noch einmal hervor und machte sich am Schubladenschloss zu schaffen. Klein und fummelig war es, nicht selten stieß Kea a die räumlichen Grenzen.
Jetzt nur nicht die Fassung verlieren!, mahnte sie sich und startete den zweiten Versuch, das Schloss zu öffnen. Wehe, hier sind jetzt nur Pergamente drin ... Sie drückte den Bolzen zur Seite, tastete sich um nächsten vor, verkantete aber. Leise stöhnte sie, zog rasch den rechten Handschuh aus und steckte ihn in die Tasche, fuhr dann fort. Die Spannung wuchs, was in dieser Schublade enthalten sein mochte. Einen weiteren Bolzen schob sie beiseite, ließ ihn einrasten, tastete weiter, und tatsächlich, es war der letzte gewesen! Sie zog den Dietrich aus dem Schloss und zog die Schublade auf. Pergamente! Nur Pergamente! Das hätte ich mir auch sparen können, dachte sie grummelig, und zog den Handschuh wieder an, falls sie erwischt würde. Eine Frau mit neun Fingern war seltener als eine Frau mit einem steifen Finger, falls man ihr auf die Schliche käme und sie fliehen musste. Sie war dabei, die Schublade wieder zuzuschieben, als ihr auffiel, dass sie viel schwergängiger war, als bei Pergament eigentlich sein durfte. Noch einmal zog sie die Schublade auf, durchsuchte die Pergamente, ging in die hockte, wo sie zuvor wegen des Schlosses gekniet hatte, klopfte gegen den Schubladenboden und horchte. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Doch nicht so nutzlos. Kea nahm das Pergament aus der Schublade und drückte auf dem doppelten Boden herum, fand schließlich eine Mulde, an der sie den zweiten Boden hochheben konnte. Wenn das nichts war! Ein Beutelchen und eine Goldkette mit einem Rubin ...
Schnell war der kleine Schatz in ihren Taschen verstaut, und sie legte den doppelten Boden und das Pergament wieder hinein, schloss die Schublade und verriegelte das Schloss wieder. Dann warf sie einen Blick aus dem Fenster, doch Cyrith gab keinen Laut und machte keine Geste. Kea begab sich wieder in die Schatten und verließ das Haus. Zu allem Überfluss kam in exakt dem Moment ein Nachtwächter vorbei, der sie prompt ansprach.
»Junge Dame, was macht Ihr in dem Haus?!«, fragte er erbost.
Kea gab sich Mühe, nicht reflexartig herumzuschnellen, so sehr, wie sie sich in ebendiesem Moment erschrak. Langsam drehte sie sich um, schaute den Nachtwächter von unten herauf an.
»Die Herren sind ausgegangen, und ich habe noch eben das Silber fertig poliert, damit morgen damit gegessen werden kann, Herr«, erklärte sie unschuldig.
Der Nachtwächter gab ein Brummen von sich, kratzte sich am Kopf, schüttelte ebendiesen anschließend, wünschte eine gute Nacht und ging weiter, murmelte etwas über den unglaublichen Verschleiß an Dienstmädchen, den die Besitzer des Hauses offenbar hatten. Kea schaute ihm nach, ging dann raschen Schrittes zu der Gasse, in der Cyrith wartete und das Haus beobachtete.
»Das war knapp«, stöhnte sie. »Aber ich hab etwas gefunden.«
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