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  1. Beiträge anzeigen #1
    Krieger Avatar von Faraday
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    Auf dem Geoid Erde
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    Faraday ist offline

    Setarrif #08

    Es würde eine Hinrichtung geben.
    Nun war es beschlossen und wohl von oberster Seite abgesegnet, war es nun der oberste Magier Oktavian oder König Ethorn VI. selbst, der das Urteil schließlich sprach. Ein Magier des Wassers wurde hingerichtet und diese Kunde ging seit gestern abend mit Hilfe von Flugblättern durch die Stadt. Doch diese Pergamente deuteten eher auf eine fröhliche Angelegenheit hin als die Verurteilung eines Unschuldigen. Und auch die Menschen auf der Straße, die Waschweiber allen voran lobpreisten die Durchsetzungsfähigkeit ihrer Oberen.
    "Wenn sie gehängt werden, übernehmen diese Verbrecher auch nicht unsere Stadt", hatte Faraday beim Vorbeigehen vernommen. Das konnte auf vielfache Missverständnisse hindeuten. Anscheinend waren manche Leute überzeugt davon, dass alle Menschen, die vom Festland kamen, ihre Insel annektieren wollten. Das war bislang nur in Thorniara der Fall, aber man wusste ja nicht, ob die Feuermagier dort und die neuen Wassermagier hier im Bunde standen. Wäre dies der Fall, könnte man die Sorge verstehen. Die Menschen wünschten sich Sicherheit, doch ahnten die wenigsten, dass die Strafe des Mordes oft noch schlimmere Folgen für die Richter hatte - vor allem, wenn es sich um Unschuldige handelte.

    Faraday wusste noch nicht genau, wie er mit der Situation umgehen sollte. Die Magier aus Varant hatten entscheidenden Einfluss auf seine Meinungsbildung genommen und nun wurde einer von ihnen hingerichtet. Sollte er jemals mit dem Gedanken spielen, ebenfalls der Kirche Adanos' beizutreten, was würde ihm dann eines Tages blühen? Vielleicht waren die hiesigen Magier doch nicht so tolerant wie er es sich wünschte. Vielleicht würde er vor Oktavians Leuten ebenso als Ketzer gelten. Er musste in jedem Fall auf der Hut sein und die Angelegenheiten verfolgen. Vielleicht war nach Hyperius' Tod irgendwann Gras über die Sache gewachsen und die beiden Parteien konnten sich versöhnen... oder die Magier aus Varant kehrten in ihre Wüste zurück. Doch leider bezweifelte er auch, dass es soweit kam. Die Konflikte waren spürbar, die Fronten schienen verhärtet. Doch was wirklich geschehen war, wusste er nicht. Und das ärgerte Faraday.

    Bis morgen Abend konnte er die Gedanken ja verdrängen, konnte sich mit den Gedichten ablenken, die er nach wie vor abzuschreiben hatte. Wie auch die letzten beiden Tage suchte er nach dem Frühstück die Bibliothek auf, diesmal jedoch nicht in Lumpen, sondern in einer löcherfreien Hose und unbeflecktem Oberteil. Uhiruns Lohn war äußerst großzügig ausgefallen und er hatte sich gestern endlich neue Kleider kaufen können. Darin steigerte sich seine Laune zu arbeiten gleich wieder und er vergaß relativ schnell die düsteren Gedanken, die ihn auf dem Weg zur Bibliothek mit dem Flugblatt in der Hand verfolgt hatten.
    Calamus brauchte ihn nicht mehr einweisen, er setzte sich einfach an seinen gewohnten Platz und schlug das zweite Buch auf. Inzwischen hatte er jedes Gedicht mindestens einmal abgeschrieben, daher kannte er die wesentlichen Inhalte, was das Wiederholen der Lektüre aber nicht minder angenehm machte. Beim zweiten Lesen konnte er mit eigenen Interpretationen beginnen. Wie etwa bei der Lyrik über die Elemente Adanos'.

    Die Elemente Adanos'

    Wasser, der Ursprung allen Lebens,
    bedecket unsre Gegenwart.
    Entsprang des tiefsten Erdenbebens
    und stärkt die Welt durch fließend Fahrt.

    Doch Kälte bringt es erst als Eis,
    deckt Gipfel ein und nördlich Berg'.
    Und unerbittlich, lähmend, leis,
    ists unsres Gottes tödlichst Werk.

    Der Berg des Eises ist massiv,
    ist hart und wehret sich.
    Der Felsen Schluchten endlos tief,
    er schützt und stärket dich und mich.

    Und tief im Berge liegt das Eisen,
    das Werkzeug baut und starke Waffen.
    Nur in den Händen eines Weisen,
    kann es der Erde Frieden schaffen.

    Alles endet in der Zeit,
    verwehen in des Sandes Staub.
    Und ist es erst einmal soweit,
    so sind wir fühllos, blind und taub.


    Faraday fragte sich schon eine ganze Weile, warum hier die Elemente des Feuers und der Luft fehlten. Sie gehörten wohl zu jenen, die dem Feuergott unterstanden. Doch ursprünglich glaubte er, die Elemente des Lebens wären Erde, Feuer, Wasser und Luft. Was war mit jenen des Lichtes und der Dunkelheit? Da hatte er gewiss noch ein Thema gefunden, über das er mit Uhirun oder Calamus diskutieren konnte.

  2. Beiträge anzeigen #2
    Krieger
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    Lair ist offline
    Aufmerksam betrachtete der Dieb das wilde Treiben auf dem Marktplatz, während er genüsslich eine Dattel nach der anderen verschlang (die er selbstverständlich weder gekauft noch geschenkt bekommen hatte). Der Gauner, der alle Zeit der Welt besaß, hielt Ausschau nach leichter Beute. Risikobereitschaft lag ihm am heutigen Tage fern, stattdessen wartete er gemütlich inmitten des Platzes auf ein Opfer, das seine Rolle als Opfer praktisch herbeisehnte; zum Beispiel durch einen nachlässig in die Tasche gestopften Geldbeutel, bei dem man nur zugreifen musste.

    Nachdem er sein Frühstück beendet hatte, erblickte er schließlich das heiß ersehnte Objekt – ein (augenscheinlich einigermaßen gut gefüllter) Beutel, der mit einer Schnur seitlich am Gürtel befestigt worden war. Jene Schnur war durch den steten Gebrauch schon abgenutzt und dünn; ein fester Ruck sollte genügen, um den Eigentümer um sein Geld zu erleichtern.

    Mit festem Schritt näherte der Dieb sich dem Ziel, das gerade die Auslagen eines Obststandes neugierig inspizierte. Beim Vorbeigehen rempelte er den Mann mit der Schulter leicht an, so dass der kleine Ruck am Gürtel unbemerkt blieb. Danach entfernte er sich rasch, aber auch nicht allzu schnell, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.

    Als der Gauner den Marktplatz verlassen und in einer der vielen dunklen Gassen verschwunden war, riskierte er einen Blick in den Geldbeutel.
    Mhm, weniger als erwartet, dachte er enttäuscht, aber besser als nichts.
    Er steckte den Geldbeutel zu den anderen, die er heute bereits ergaunert hatte.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Provinzheld Avatar von Thorleif
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    Thorleif ist offline
    Thorleif war wieder auf den Weg in die Bibliothek gewesen, als ein Mann zu ihm kam und ihm ein Flugblatt. Auf dem stand dass es bald eine Hinrichtung geben würde.
    Thorleif wusste noch nicht ob er dort hingehen würde, aber trotzdem steckte er sich das Flugblatt erstmal in die Tasche. Dann machte er sich weite auf den Weg in die Bücherei.
    Argos hatte Thorleif, mehr oder weniger, auf die Idee, wenn man es so nennen konnte, gebracht sein Leben in Adanos’ Dienst zu stellen. Deswegen war e immer öfter und länger in der Bibliothek gewesen und er hatte immer mehr über die Magie und Adanos erfahren.
    Einmal hatte er sogar mit einem der Magier gesprochen. Nicht lange und auch nur einige Worte, aber trotzdem war Thorleif darüber erfreut gewesen, dass ein so hoher Meister ihn, Thorleif einen einfachen Koch aus einer Kneipe, angesprochen hatte.
    Inder Bücherei suchte er kurz nach dem Buch, das er gestern begonnen hatte zu lesen. Mit dem Buch in der Hand ging er zu einem der Lesepulte und öffnete es. Dann blätterte Thorleif bis zu der Seite und begann weiter zu lesen. In dem Buch ging es über die Erschaffung des Menschen und des Tieres und über den Streit von Adanos seinen Brüdern, Innos und Beliar.
    Er fand es sehr interessant, deshalb merkte er nicht, dass er schon lange an der selben Stelle stand und las.

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #4
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Thorwyn ging es besser. Denn nach Tagen des Ausharrens und untätigen Wartens hatte ihn endlich die Nachricht erreicht, dass Medin irgendwie freigekommen war und nicht länger im Kerker auf den Tod oder die Auslieferung an den König warten musste, was im Grunde genommen auf dasselbe hinausgelaufen wäre. Zwar wusste der Jäger nicht, wo der ehemalige General sich nun aufhielt, aber er war sich sehr sicher, dass dieser sich jetzt durchschlagen konnte. Er war eine entschlossene Persönlichkeit und hatte es garantiert nicht durch Untätigkeit zu seiner früheren Position gebracht. Wenn Thorwyn ehrlich war, scheute er sich allerdings auch aus anderen Gründen ein wenig davor, Medin zu diesem Zeitpunkt erneut zu begegnen, denn sie hatten sich draußen in der Wildnis gesehen, ohne dass der Jäger etwas getan hätte – etwas hätte tun können.
    Doch wie es auch war, seine größte Sorge war er los, so dass er sich nun um andere Dinge kümmern wollte. Zuvorderst war da natürlich der unfertige Spieß, dessen Schaft Leyla mit ihrer Magie aus einem Stück Holz hatte wachsen lassen. Eine provisorische Spitze – die eines Pfeils – hatte sie zwar ebenfalls einwachsen lassen, aber das war natürlich nichts für die Ewigkeit. Mit dem Schaft und dem Gold, das die beiden Jäger von diesem Ritter Nywroht bekommen hatten, sowie den Münzen von Aniron für die Kräuter musste nun also ein Schmied ausfindig gemacht werden, der sich dieser Sache annehmen konnte.
    Es herrschte teilweise enges Gedränge in den Straßen und Gassen, so wie Thorwyn es schon aus Vengard kannte und absolut nicht schätzte, aber zumindest schienen sich in diesem Teil der Stadt alle möglichen Handwerker aufzuhalten, so dass es für dieses Vorhaben wohl keinen besseren Ort gab. Jedenfalls, solange man am Ende auch bezahlen konnte. Denn eine genaue Vorstellung vom Preis einer vernünftigen Speerspitze hatte der Jäger nicht, er konnte nur schätzen, dass die bescheidenen Ersparnisse dafür ausreichen würden.

  5. Beiträge anzeigen #5
    Krieger
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    Lair ist offline
    Nach seinem täglichen Training, das der Dieb in der Arena meist alleine oder manchmal auch gemeinsam mit anderen Kämpfern absolvierte – er wollte sich schließlich fit halten und die von Gilbert und Redsonja erlernten Fähigkeiten nicht sofort wieder vergessen –, verließ er das Gebäude in Richtung des Händlerviertels, das er passieren musste, um zu der kleinen, schäbigen Herberge zu gelangen, in der er nächtigte. Zwar war der Tag noch jung, aber er verspürte keine große Lust, diesen zu nutzen. Stattdessen wollte er sich in seinem Zimmer verkriechen und wie üblich dahinvegetieren. Die regelmäßigen Diebstähle, die er begehen musste, um sich das Dach über seinem Kopf zu sichern, und das tägliche Training schützten ihn nicht vor der Einsamkeit, aber zumindest vor der Verwahrlosung.

    Als er über den Marktplatz schlenderte und er wie üblich – dieser Vorgang lief bereits unbewusst ab – die Menschen um sich herum erfasste und wesentliche Details in sich einsog wie ein trockener Schwamm, erweckte eine Gestalt seine Neugier – ein großer, hagerer Mann in einfacher Kleidung. Die meisten Menschen übersahen diesen einfach, er war ein unbedeutender Niemand zwischen Hunderten von unbedeutenden Niemands.

    Dem Dieb fiel dieser Mann dagegen sofort auf beziehungsweise der pralle Geldbeutel, der an dessen Hüfte hing.
    Was machst du denn mit so viel Geld, Bürschchen?, dachte der Gauner, während sich sein teilnahmsloses Gesicht in eine listig dreinblickende Grimasse verwandelte. Das ist doch viel zu schwer, soll ich dir beim Tragen helfen?

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #6
    Provinzheld
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    Wohin der Wind einen trägt
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    Cotton Gray ist offline
    In der dunklen, windgeschützten Ecke, von der man durch ein faustgroßes Loch die Weiten des Meeres erblicken konnte, hatte sich Cotton zurückgezogen. Die Kerze, welche er aus dem Gasthof, in dem er am vorigen Abend ein herzhaftes Mahl genossen hatte, eingesteckt hatte, stand nun einen halben Meter vor ihm und ließ ihn schon jetzt schwitzige Finger bekommen. Er hatte dasselbe Prozedere schon am vorigen Tag geübt, war jedoch nicht zufrieden mit sich gewesen. Es kostete ihn eine immense Konzentration und auch Zeit, um die Flamme zu entfachen. Er begründete es damit, dass er die Kraft in sich noch recht zu lenken wusste. Er vermochte sie zu aktivieren, doch entglitt sie schnell seiner Kontrolle, wenn er durch etwas abgelenkt wurde. Ruhe war der Schlüssel, weswegen er einen möglichst menschenfreien Ort aufgesucht hatte.
    Es ist im Prinzip ganz einfach, sagte er sich und rieb sich ein paar mal über die Schläfen, um sich darauf einzustimmen. Er rief sich ins Gedächtnis, wie einfach Melaine die Flamme in ihrer Faust hatte entzünden können. Es kostete sie keine Kraft, sagte sie noch. Davon konnte Cotton nur träumen, denn das ausgiebige Essen am Vorabend hatte seine Gründe gehabt.
    Er schloss die Augen und stellte sich die Kerze vor. Sie war kalt, der Docht schwarz und nutzlos. Ein Funken führte zum erwünschten Ergebnis. Bilder huschten durch seinen Kopf, der Schmied schwang seinen Hammer und ließ orange-glühende Funken aufstieben. Der Kapitän nahm die Wärme in seinem Magen war, die sich bewegte und langsam durch seinen Körper zog. All seine Gedanken waren darauf gerichtet, sie in seine rechte Hand zu lenken, wo er sie weiterlenken könnte. Er hatte das Bedürfnis, sich den Schweiß von der Stirn zu wischen, doch er wagte es nicht, seine Hände zu bewegen. Sie lagen offen in seinem Schoß und seine Rechte wurde stetig mehr von dem Wärmegefühl durchflossen. Seinen Atem kontrollierend fokussierte er seine Gedanken auf seine Hand und projizierte das Funkenbild auf das der Kerze vor sich. Kräftig ausatmend ballte er seien Hand zur Faust, öffnete seine Augen und sah die Kerzenflamme spielerisch von links nach rechts schlängeln.
    „Puh…“ Ein Schluck aus dem Wasserschlauch half ihm wieder neue Kraft zu sammeln. Er drückte die Kerze aus und atmete tief durch.
    Jetzt mit offenen Augen. Ich kann nicht wie ein Blinder durch die Welt laufen.
    Wärme sammelte sich in ihm und zog langsam durch seinen Körper.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Viel zu voll, beschwerte sich Thorwyn innerlich, als schon wieder irgendjemand in ihn hineinrannte. So viele Leute, wie hier unterwegs waren, machten es ja schwer, überhaupt richtig nach einer Schmiede Ausschau zu halten. Schließlich war man so ausreichend damit beschäftigt, auf den Füßen zu bleiben und den Menschenströmen auszuweichen, die einen sonst in irgendeine Gasse schwemmten, in der man nichts zu suchen hatte. Da lasse ich mich ja fast lieber von einer Bisonherde umrennen, dachte der Jäger mit einem leichten Lächeln, als er sich noch einmal an den Marsch von Faring zurück nach Vengard erinnerte. Aber rücksichtsvoller als die Viecher sind die Menschen hier immerhin schon.
    Eine Ansicht, die Thorwyn sogleich revidierte, als er erneut angerempelt wurde. Ein kurzer Blick galt seiner Seite, wo der Verursacher dieser Unbequemlichkeit ihn gerammt hatte, bevor er versuchte, den Typen ausfindig zu machen. Verwirrt schaute er dann wieder an sich herunter. Scheiße. Sein Geld war weg.
    „Hey!“, rief er aufs Geratewohl, obwohl er keine Ahnung hatte, wen er damit meinte, denn der Dieb schien schon von der Menge verschluckt worden zu sein. Dennoch glaubte er, plötzlich irgendeinen losrennenden Typen zu sehen und quetschte sich zwischen zwei Menschen hindurch, um die Verfolgung aufzunehmen. Nicht, dass er darüber nachgedacht hätte, was er tun würde, wenn es ihm gelang, den Dieb zu stellen und der am Ende bewaffnet war. Aber Diebe verfolgte man eben. „Mein Geld!“, rief Thorwyn dabei noch Leyla zu, die irgendwo rechts von ihm stand, und spurtete dann los.

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    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Jetzt wusste sie wieder, weshalb sie große Städte nicht mochte. Derart überlaufene Gassen, Straßen und Plätze, das gab es in der freien Natur nicht, selbst Silden war sehr ruhig gewesen, überschaulich. Setarrif hatte nichts davon, so ansehnlich die Stadt in den meisten ihrer Viertel auch wirkte. Aber sie hatten keine andere Wahl, Thorwyn sollte einen ordentlichen Speer bekommen. Wenn sie auf diese Weise den Großteil des Goldes schon wieder ausgaben, waren sie auch diese Sorge los, denn einen gewissen Ballast stellte es schließlich schon dar. Außerdem wirkten die Angebote der Händler und Handwerker dann umso verlockender, als wenn man sich einfach nichts leisten konnte. Von daher bahnten sie sich nun einen Weg durch die Menge, längst voneinander getrennt, für zwei Menschen, die zusammen zum selben Ziel wollten, war dieses Durcheinander nicht geschaffen.
    Plötzlich ein Aufschrei, die Stimme erkannte Leyla trotz der lauten Kulisse, sie würde sie vermutlich auch unter tausenden erkennen, denn es war die ihres Geliebten, des einzig Wahren. Aufgrund ihrer geringen Größe fand sie ihn allerdings erst in der Menge wieder, als er die Ursache seines Rufens äußerte: Jemand hatte ihm offenbar das Gold gestohlen. Welche Richtung Thorwyn einschlug, um den vermeintlichen Dieb zu fassen, bekam sie gerade noch im Augenwinkel mit, dann spurtete sie ebenfalls los, sofern man diese Bewegungen überhaupt als schnell bezeichnen konnte.
    "Verzeihung!", raunte die Blonde dem ersten entgegen, mit dem sie daraufhin zusammenstieß, das nächste Opfer warnte sie dafür mit einem "Vorsicht!" vor, kurz darauf erklang ein "Aus dem Weg!" - sie machte sich wenig daraus, in diesem Augenblick auf Höflichkeiten zu achten, schließlich ging es für die beiden Jäger um einiges. Hoffentlich war der Kerl nur irgendein Möchtegerndieb, gegen einen Profi, womöglich bewaffnet, kamen sie vermutlich selbst zusammen nicht an.

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    Knetmaster  Avatar von Wombel
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Wombel ist offline
    Die letzten Tage waren ruhig verlaufen.
    Leyla und Thorwyn hatten sich ausgiebig in Setarrif umgesehen und waren tagsüber viel unterwegs. Der Holzfäller hatte eine kleine Arbeit für einen Händler erledigt, einen kleinen Fahnenmasten den der Händler als eine Art dreibeinigen Baumstamm haben wollte. Duch Zapfung hatte Wombel drei seitliche Stümpfe in einen Baumstamm befestigt. Der ca. 3m hohe, etwa 30cm im Durchmesser messende Stamm stand nun stabil und fest auf dem Untergrund. Wie der Händler seine Fahne anbringen wollte war Wombel relativ egal, vermutlich würde das Tuch über irgendeinen Seilmechanismus hoch und runtergezogen werden.
    Der Holzfäller hatte mit seinem Handkarren die Konstruktion bereits am Morgen abgeliefert. Da er für den heutigen Tag sonst nichts mehr geplant hatte beschloss er, seinen Karren vor den Toren Setarrifs abzustellen und ein wenig durch die Gassen zu schlendern.

    Heute war seltsamerweise ein wenig mehr los in den Gassen und Wegen, Wombel wunderte sich ein wenig darüber, da sah er an einer Hauswand einen Zettel hängen und schaute neugierig hinüber. Ein paar Leute standen vor der Hauswand, auf dem das Flugblatt hing. Wombel schaute neugierig auf den Zettel und kratzte sich verwundert am Kopf.
    "Was zum ... eine Hinrichtung!" rief er erschrocken.
    "Ja, ein Hochverräter namens Hyperius." sagte einer der umstehenden fast gleichgültig.
    Der Holzfäller wunderte sich noch immer.
    Er hatte noch nie einer Hinrichtung beigewohnt und allein der Gedanke dass eine Menschenmenge gaffend dem Tod eines Menschen beiwohnte kam ihm unangenehm vor. Einen Menschen im Kampf zu töten war eine Sache, aber einen in diesem Moment wehrlosen Menschen ums Leben zu bringen verursachte ihm ein unangenehmen Gefühl.
    "Weißt du wo die Hinrichtung stattfinden soll?" fragte er den Gleichgültigen.
    "Auf dem Königsplatz." sagte der Mann, ebenso gleichgültig wie zuvor.
    "Danke." brummte Wombel etwas ärgerlich und wandte sich zum gehen.
    Er schlug den Weg zum Königsplatz ein, er wollte sehen was dort vor sich ging.

  10. Beiträge anzeigen #10
    banned
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    Kratos ist offline
    Ein Auflauf am Königsplatz sorgte für seine Aufmerksamkeit. Als er sich dem Ort näherte, erblickte er einen noch leeren Galgen sowie den dazugehörigen Podest.
    "Eine Exekution..." murmelte der Wahnsinnige vor sich hin.

    "Das verspricht interessant zu werden."

  11. Beiträge anzeigen #11
    Krieger
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    Lair ist offline
    Der Dieb fluchte innerlich. Aufgrund der Routine, die er im Stehlen mittlerweile besaß, war er leichtsinnig geworden und hatte unüberlegt gehandelt. Anstatt die Ruhe zu bewahren, war er beim Diebstahl ein wenig zu übermütig gewesen, was die Aufmerksamkeit des Opfers auf ihn gelenkt hatte – ein dummer Anfängerfehler.

    Aus den Augenwinkeln sah er, wie der Bestohlene zunächst unsicher in seine Richtung wankte, um schließlich in einen schnellen Sprint überzugehen. Da er nicht erwischt werden wollte, tat er es ihm gleich und rannte ebenfalls los. An einem vielbesuchten Ort wie dem Händlerviertel Setarrifs fiel es allerdings schwer, unbehindert zu laufen. Der Gauner stieß alle paar Meter gegen eine andere Person, wurde teilweise von Passanten, die er anrempelte, weggestoßen und beinahe wäre er direkt in einen kleinen Marktstand gerannt. Der Dieb, der es sich nicht leisten konnte, einen Blick zurückzuwerfen, hoffte, dass es dem Mann, den er um sein Gold erleichtert hatte, auch so erging.

    Dem Gauner gelang es schließlich, die Menschenmenge zu verlassen und den Eingang zu einer kleinen Gasse zu erreichen. An der Ecke blickte er sich um und sah zu seiner Überraschung nicht eine, sondern zwei Personen, die ihn verfolgten (während die Menschen auf dem Platz, die den Vorfall mitbekommen hatte, ihnen neugierig nachblickten).

    Der Dieb richtete seinen Blick wieder nach vorne und tauchte in die Dunkelheit der Gasse ein.

  12. Beiträge anzeigen #12
    Waldläuferin Avatar von Nivis
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    Nivis ist offline
    Einen besseren Zeitpunkt hatte sich die Vogelfreie überhaupt nicht aussuchen können, als sie heute morgen ganz still und heimlich wieder zurück nach Setarrif gekommen war. Die Torwachen waren mit einer kleinen Gruppe Reisender beschäftigt gewesen, die offenbar die frühe Stunde für den Aufbruch zu einer Reise genutzt hatten. Weitestgehend unbehelligt hatte Nivi so das Stadttor passieren können. Ein freundlicher Morgengruß und die Selbstverständlichkeit in diese Stadt zu gehen hatten offenbar für den Rest gesorgt. Nun befand sich Nivi wieder im Haus der Magier. Auch das war in den Morgenstunden ein kleineres Problem gewesen. Zwar hatte sich die Frau immer wieder nach Anhänger von Oktavian umgesehen, aber auch die schienen noch zu schlafen. Über so wenig wie möglich offenes Gelände war sie wieder am Magierhaus angekommen. Hier hatte sie sich erst einmal ein Versteck gesucht aus dem sie bei Gelegenheit wieder auftauchen wollte. Immerhin waren hier gewiss Magier aus Al Shedim zu finden, die ihr weitere Auskunft geben konnten. Dass sie diese mit ihrer Anwesenheit nur in Gefahr brachte, immerhin konnte man diesen dann Hilfe für eine Vogelfreie vorwerfen, war ihr nicht bewusst.
    'Mal sehen ob ich jemanden bekanntes finde.' dachte sich Nivi und begab sich vorsichtig auf den Weg. 'Über irgendwen werd ich schon stolpern.'
    Geändert von Nivis (05.04.2011 um 18:34 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #13
    Provinzheld Avatar von Thorleif
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    Thorleif ist offline
    Wieder in der Küche der Sturzkampfmöwe bereite Thorleif sich sein Abendessen zu.
    Er hatte fast die ganze Zeit in der Bibliothek gelesen und kam deswegen nicht dazu zu arbeiten. In der Kneipe war wieder viel los, aber da niemand etwas essen wollte, hatte Thorleif im Moment nicht viel zu tun, außer sein eigenes Essen zu kochen und einen Becher Met zu leeren. Er war heute noch nicht dazu gekommen viel mit Maax zu reden, deswegen wusste Thorleif nicht wie genau es jetzt nach Roberts tot weiter gehen würde. Das einzigste was sicher war, war das Maax die Kneipe übernommen hatte, da Thorleif nicht arbeitslos war und auch kein „geschlossen“ Schild vor der Tür hang. Er hatte zwar nicht viele Worte mit Maax gewechselt, aber es warn doch so viele das Thorleif wusste, dass sie Robert beerdigen wollten. Außerdem schien etwas Gold aus der Kneipenkasse zu fehlen. Es gab noch eine menge zu klären und deswegen musste Thorleif unbedingt mit Maax reden.
    Als sein Essen fertig war, legte er es auf einen Teller und setzte sich an den kleinen Tisch in der Küche und begann zu essen. Dann fiel ihm wieder das Flugblatt ein, wo von einer Hinrichtung die rede war und irgendwie hatte er das Gefühl, dass er dort hingehen müsste um sich das ganze Spektakel anzusehen.

  14. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #14
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Angetrieben von der Aufregung über diesen unerhörten Diebstahl und der Wut auf den Mistkerl, der dafür verantwortlich war, hetzte Thorwyn die Straßen Setarrifs entlang und versuchte dabei, sich irgendwie zwischen all den Menschen hindurchzuschlängeln, die ihm bei der Verfolgungsjagd im Weg standen. In dem Geldbeutel waren die ganzen Ersparnisse der beiden Jäger – was nicht gerade viel und auch nicht leicht zu verschmerzen war, wenn man hauptsächlich von der Hand in den Mund lebte.
    Wo sind die verdammten Stadtwachen?, fragte sich Thorwyn, während sein Kopf hin und her ruckte, um in dem allgegenwärtigen Getümmel jemanden ausfindig zu machen, der so etwas wie eine Uniform trug, wie auch immer die Dinger in dieser Stadt aussahen. In all der Hektik konnte er jedoch niemanden entdecken, wenn er gleichzeitig noch den Dieb im Auge behalten musste. Und ehe man dann einem Soldaten begreiflich gemacht hatte, was man von ihm wollte, wäre so ein Gauner ohnehin schon über alle Berge. Oder in irgendwelchen dunklen Gassen verschwunden, wie dieser es anscheinend vorhatte, als er in eine ebensolche eintauchte.
    Aus den Augenwinkeln nahm der Jäger noch wahr, wie Leyla in eine Nebenstraße einbog, dann führte ihn die Verfolgung zwischen den Häuserwänden hindurch und dem Dieb hinterher. Der schlug weiter vorne einen Haken, verschwand hinter einer Ecke – und flitzte kurz danach wieder durch das Sichtfeld von Thorwyn, der, als er die Ecke erreicht hatte, Leyla herankommen sah, die den Flüchtenden offensichtlich zu seiner Richtungsänderung veranlasst hatte. Kurz darauf verließen die drei die engen Gassen wieder und der Jäger sah dafür ein Stadttor auf sich zukommen. Ob der Dieb hinaus in die Wildnis wollte? Eigentlich … wäre das gar nicht so schlecht, dachte Thorwyn und hätte gelächelt, wenn er nicht mit Rennen beschäftigt gewesen wäre. Immerhin hatte Leyla in praktisch jedem Wald einen ziemlichen Heimvorteil.

  15. Beiträge anzeigen #15
    Veteranin Avatar von Selina
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    Selina ist offline
    Schon so viel Zeit war seit dem Prozess vergangen! Zeit in der Selina fast nichts mitbekommen hatte, außer dass sie sich im Haus der Magier unwohl und beobachtet fühlte. Auch Drew war nicht mehr da gewesen um sie auf andere Gedanken zu bringen, doch das war wohl besser so. Das was da vor sich ging war zu schrecklich, als dass es vertretbar gewesen wäre einfach wegzuschauen. Alleine konnte sie aber auch wenig tun und so war sie zur Tatenlosigkeit verdammt.
    Aber irgendjemand musste doch etwas geplant haben! Tinquilius wenn er da wäre, Hathorn oder einer der anderen. Irgendeinen Ausweg musste es doch geben, man könnte Hyp doch nicht einfach für sie sterben lassen. Aber vielleicht gab es den ja auch und sie wusste nur nichts davon. Hoffentlich war es so, aber sie machte sich trotzdem auf einen Magier zu finden, der ihr bekannt war. Von allen Personen die sie hätte treffen können, rechnete sie mit dieser am wenigsten. Es war Nivis! Die beiden kannten sich zwar nicht, aber Selina hatte sie bei der Versammlung und bei dem Prozess gesehen und sie war eigentlich ebenso bestraft worden. Was machte sie also hier, frei!?
    "Adanos zum Gruß!" sagte sie leise um nicht unnötige Aufmerksamkeit in dem Gebäude auf sich zu ziehen. Die Stimmung war gespannt, weil Selina Angst hatte, was passieren würde, wenn die andere Magierin entdeckt werden würde, aber gleichzeitig freute sie sich auch die junge Frau frei zu sehen.
    "Ich bin Selina, aus Al Shedim und... freue mich dich zu sehen! Lass uns wo hin gehen wo es... ruhiger ist."
    Ein Satz wie sie ihn zu jedem hätte sagen können. Die Worte 'frei' und 'wo uns niemand hören kann' ließ sie lieber aus. Der Innenhof wäre ein guter Ort gewesen... oder vielleicht auch nicht. Ein Observatorium sollte es auch geben, dort war Selina zwar noch nie gewesen, aber der Weg dorthin wäre wahrscheinlich sogar noch ungestörter.

  16. Beiträge anzeigen #16
    Waldläuferin Avatar von Nivis
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    Nivis ist offline
    Adanos sei mit euch. waren vorerst die einzigen Worte die Nivi von sich gab. Sie wusste noch nicht so recht wie sie mit der Situation umgehen sollte. Immerhin war sie Vogelfreie und sie hatte Selina noch nie gesehen. Nivis wollte ihr nicht direkt etwas böses unterstellen, aber eine gewisse Vorsicht war dennoch geboten, ansonsten fand sie sich schneller im Kerker wieder als ihr lieb war; falls man sie überhaupt noch mal in das Gefängnis stecken würde.
    Die leicht auffällige Sprachweise Selinas ließ die Vogelfreie jedoch vermuten, das auch sie über den Prozess bescheid wusste und nun bewusst belanglose Worte wählte. Sie legten ein paar Schritte in Schweigen zurück, erst als sie das Haus der Magier verlassen hatten und auf der langen Brücke zum Observatorium wandelten, wagte es Nivis wieder ein paar Worte zu erheben.
    Du scheinst bescheid zu wissen, im Moment bin ich nur als "Gast" hier. Aber sag wie geht es dem anderen "Gast" denn? Ist er noch wohlauf? Nivis kam sich ziemlich bescheuert vor so zu reden, aber vollkommen sicher fühlte sie sich seit neuem in dieser Stadt absolut nicht mehr. Passend zur Situation blieb Nivi kurz darauf erschrocken stehen. Auf der Brück befand sich noch jemand. Mit einem Kopfnicken machte sie Selina darauf aufmerksam. Leider konnte die Nordmarerin nicht erkennen wer dort stand.

  17. Beiträge anzeigen #17
    Schwertmeister Avatar von Solveg
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    Solveg ist offline
    Ganz schwach waren die Konturen am Himmel zu erkennen, die schmale Sichel des frisch zunehmenden Mondes, drumherum ließ sich jedoch seine vollständige, kreisrunde Gestalt erahnen. Es schien also eine klare Nacht zu werden, entsprechend kühle Luft drang vom Meer her die Klippen hinauf, doch Solveg brauchte diese Ruhe und Abgeschiedenheit, diese Zeit zum Nachdenken und um sich vollends vorzubereiten. Morgen war es so weit, morgen würde sich entscheiden, ob Setarrif auch künftig der Aufenthaltsort vieler Wassermagier Al Shedims bleiben sollte. Er konnte sich nicht ausmalen, was geschehen würde, wenn ihr Plan und all seine geheimen Absicherungen nicht aufgingen, er wollte es sich nicht vorstellen. Doch sicher war wohl, dass er dann nicht mehr lange hier bleiben würde...
    Mit einem Seufzen verabschiedete er sich von dem nächtlichen Anblick und schritt ganz langsam über die Brücke, tauchte in den schwachen Schein einiger Fackeln, deren Licht vom Innenhof des Magierhauses herüber leuchtete, und erkannte dann plötzlich im Gegenlicht zwei Gestalten.
    Viele Gedanken schossen in diesem Moment in seinen Kopf, Befürchtungen und Ängste, aber auch Hoffnungen. Doch er war an diesem Ort auswegslos, sein einziger Weg führte weiter über die Brücke, vorbei an diesen Gestalten. Und Adanos zum Dank sollte er für diese Alternativlosigkeit nicht bestraft werden.
    "Selina...Nivis!"
    Unerwartete Freude zierte seine Miene.
    "Schön euch zwei hier zu sehen. Und vor allem wohlauf. Nivis...dürft ihr euch hier noch frei bewegen? Es tut mir unheimlich leid, was alles geschehen ist, ich wünschte, es ließe sich rückgängig machen."
    Dass die Einspruchsfrist des Urteils inzwischen verstrichen war, wusste der Magier des Wassers, er hatte jedoch nicht erwartet, dass man Nivis nochmals ins Magierhaus ließ, ehe man ihre Vogelfreiheit ausrief. Zeigte Oktavian nun so etwas wie Menschlichkeit?

  18. Beiträge anzeigen #18
    Waldläuferin Avatar von Nivis
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    Nivis ist offline
    'Hab ich den schon mal gesehen? Kommt der auch aus Al Shedim? So hab ich mir das ganze nicht vorgestellt. Ich hatte zwar gehofft jemanden aus der Wüstenstadt zu treffen, aber irgendwie kenne ich niemanden von denen, die meinen von dort zu kommen. Ob das Zufall ist? Und seit wann bin ich so paranoid geworden?'

    Dennoch auch dieser Mann hier schien aufrichtig und wahr zu sprechen, oder Nivi saß einem guten Schauspieler auf. Sie hoffte aber, dass ihr Vertrauen gerechtfertigt war und ihre Intuition sie nicht täuschen würde. Ich bewege mich so frei wie ich das möchte. Man hat mich zwar aus der Stadt geworfen, aber ich war so frei einfach wieder zurückzuspazieren. Ganz so einfach war das natürlich nicht gewesen und dass ließ sie mit einem schelmischen Zwinkern auch durchblicken. Dass die Wachen ausreichend abgelenkt waren musste ja niemand wissen. Jedoch geschehen ist geschehen, mach dir keine weiteren Gedanken darüber. Viel wichtiger ist, ob mit Hyperius schon etwas "geschehen" ist oder ob man dort noch was ändern kann. Wenn sich Beliar seiner angenommen hat dann bin ich schneller wieder verschwunden, als ich wieder aufgetaucht bin. Aber wenigstens die Gewissheit wollte ich mir verschaffen, ansonsten bin ich natürlich gerne bereit Oktavian gerne noch mal meine Meinung zu sagen, aber ich glaube kaum, dass damit das Urteil rückgängig gemacht werden könnte. Grinsend stand sie auf der Brücke und ließ ihren Blick schweifen, einer von beiden würde sie hoffentlich schon über die Lage aufklären.

  19. Beiträge anzeigen #19
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Melaine schüttelte den Kopf, als ihr Blick auf den Grauhaarigen fiel, der sich in eine schmale Gasse zwischen der Mauer der Stadt zum Meer hin und einem Haus versteckt hatte und konzentriert auf die Kerze in seiner Hand starrte. Sie war über Stunden seiner Spur gefolgt, hatte sich von Haus zu Haus bewegt und in jede Gasse geschaut, in dem sie ihn vermuten konnte. Doch erst spät ist ihr die wahrhaftige Spur des Seemannes bewusst geworden. Es war schwierig, eine spezielle Magieart in einer Stadt, die voll von Magiern und theoretisch Begabten war, zu differenzieren und sich beständig vor Augen zu halten, dass es tatsächlich zu einer Spur gereichte.

    „Da seid ihr, Cotton.“, begann die Rothaarige freundlich und leise, damit ihr Schüler nicht erschreckte, nachdem er soeben die Flamme erneut entzündet hatte. Er zuckte nicht zusammen und so hatte das Feuer am Docht der Kerze weiterhin Bestand. Er hob lediglich den Kopf und blickte sie an. „Wie es scheint, habt ihr Fortschritte gemacht. Doch anscheinend braucht ihr noch immer die Kerze, um die Flamme zu fokussieren. Schlecht ist es nicht. Manche arbeiten lieber mit einem Fokus, weil es die Vorstellung der Magie vereinfacht. Dennoch. Hast du mal darüber nachgedacht, es noch einmal auf andere Art zu probieren?“

  20. Beiträge anzeigen #20
    Veteranin Avatar von Selina
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    Selina ist offline
    Als Selina die Gestalt erblickt hatte, hatte sie schon gedacht, dass etwas fürchterlich schief gehen würde, doch zum Glück war es nur Solveg. Der Schriftgelehrte bei dem sie sich seit dem Brand in Al Shedim bedanken wollte, doch dazu war jetzt garantiert nicht der richtige Zeitpunkt.
    "Deshalb bin ich eigentlich auch hier! Mit Hyperius geschehen ist noch nichts, so viel ich mitbekommen habe, oder?"
    Etwas unsicher schaute sie Solveg an, aber eine öffentliche Hinrichtung hatte es nicht gegeben und damit hätte sie eigentlich gerechnet. Also lebte er Adanos sei Dank wohl noch!
    "Es muss doch etwas unternommen werden können um ihn zu retten! Ich wäre auf jeden Fall bereit zu helfen wo ich kann!"
    Noch weiter hätte sie sich darüber auslassen können, wie ungerecht diese ganze Sache war, doch es galt keine Zeit zu verschwenden und die Wut in ihrer Stimme würde ausreichen um den anderen beiden ihre Meinung klar zu machen und so richtete sie sich nach dem Grundsatz ihres Bruders und schwieg.
    Jetzt blieb nur noch zu hoffen, dass Solveg tatsächlich etwas zu sagen hatte, was sie den Umständen entsprechend erfreuen würde.

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