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  1. Beiträge anzeigen #381
    Ritter Avatar von Lina Suavis
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    Lina Suavis ist offline
    „Ja…“, säuselte sie verträumt, ohne es wirklich wahrzunehmen. Linas Puls war spürbar langsamer geworden, und dennoch zog da nach eine Wärme durch ihren Körper, die einen anderen Ursprung hatte als Blut oder Magie. Oder war es Magie? Konzentriert schloss sie die Augen. Sie wusste es nicht. Sie wollte auch nicht daran denken, gar nichts wollte sie denken.
    Sie drückte sich etwas fester an Corax‘ Rücken, in der Hoffnung, die langsam kommende äußere Kälte zu vertreiben. Doch alle Zwischenmenschlichkeit würde nicht reichen, die einbrechenden Frühlingsschauer zu vertreiben. Leider. Schade.
    Tiefem Atem folgte ein tiefes Seufzen.
    Lina rutschte ein wenig an ihm herunter, um mit dem Kinn auf seiner Schulter zu verweilen und noch eine Winzigkeit länger den vergehenden Tag zu betrachten. Sanft legte sie den Kopf zur Seite und schmiegte ihn an sein Ohr. Sie wollte seinen Namen sagen, oder irgendwas. Mit den Lippen näherkommen, sie über seine Haut streifen.
    Aber sie ließ.

    „Willst du raus?“, hörte sie sich ernüchternd fragen. Der Moment war vorbei, und sie fühlte fast Tränen in ihre Augen steigen. Doch da war etwas, das sie abhielt, das sie erstarrte.
    Einmal mehr fest an ihn gedrückt, starrte sie in die Ferne... Moment, verweile…

  2. Beiträge anzeigen #382
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    Ihre Worte holten ihn endgültig wieder in die Realität zurück. "Ja, wenn einer von uns sich eine Lungenentzündung holt haben wir ein ernstes Problem." Auch wenn er wusste, dass es vernünftig war bedauerte er es ein wenig. Seine Hände wanderten nach oben, berührten ihre sanft. Schweigend löste sie die Umarmung und ließ nur eine schnell verblassende Erinnerung von der Wärme zurück die sie zuvor gegeben hatte. Sie schwammen zum Ufer zurück. Ein Vorhang des Schweigens hatte sich über sie gelegt und auch als sie sich aus dem Wasser zogen wagte es keiner von ihnen ihn zu brechen. Wortlos ging er zu dem Rucksack und warf ihr dann ein großes Tuch zu, mit dem sie sich abtrocknen konnte. Ein zweites für sich selbst hatte er nicht. Doch ein wenig Wasser auf seiner Haut konnte ihn schwerlich aufhalten. Er kniete sich hin und schloss die Augen um sich besser zu konzentrieren. Es kribbelte ein wenig, ungewohnt. Normalerweise ging er nicht so zögerlich vor, doch dieses mal hatte er nicht wirklich vor sich zu verwandeln, deshalb war er behutsamer. Die Magie floss durch ihn, zirkulierte, staute sich auf und brach schließlich aus. Er konnte spüren wie sein Herz schneller schlug, das Blut durch die Adern raste und unruhig und war rumorte. Sofort hörte er auf und beruhigte sich wieder. Seine Haut dampfte aufgrund des plötzlichen Wärmeanstiegs. Etwas unorthodox und ein wenig viel Aufwand für so eine Kleinigkeit, aber effektiv. Er stand auf, machte sich daran seine Klamotten aufzulesen und spähte währenddessen zu Lina rüber.
    Geändert von Corax Erindar (23.03.2011 um 23:06 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #383
    Krieger Avatar von Faraday
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    Faraday ist offline
    Zu dritt verließen sie die Taverne etwa zweihundert Meter nach Süden hin. Ob es nun auffälliger war, wenn sie auf dem Gelände zauberten oder aber um die Uhrzeit noch einen Spaziergang machten, sei mal dahingestellt, Grengar starrte ihnen ohnehin mit fragendem Blick hinterher. Vor allem Esteban, der wohl schon viele Tage lang die Taverne nicht mehr verlassen hatte und ohnehin eine sonderbare Gestalt abgab.

    "Du hättest nicht mitkommen brauchen", sagte Faraday rhetorisch zu Radzinsky, aber der lachte nur, ein tiefes, fast schon röhrendes Lachen, das er vom vielen Zigarrenrauchen bekommen hatte.
    "Dafür warte ich tagelang, da will ich es auch sehen, weißt du, so rechtes Vertrauen hatte ich nie auf diese... Magie."
    "Achja?"
    "Ich hab viel gesehen und alles hätte ein geschickter Feuerkünstler mit den entsprechenden Spielsachen auch hinbekommen. Also sei nicht enttäuscht, wenn dieses... Stückchen Papier sich doch nur in seine Einzelteile auflöst."
    "Hmm..."

    Faraday konnte seinem Kameraden nicht ganz glauben. Immerhin wartete er extra auf ihn, statt allein weiter zu reisen und wollte sich das Experiment sogar anschauen. Irgendwo tief in sich war er auch gespannt, das wusste Daniel.
    "Solange du den Leuten in der Taverne nicht erzählst, was wir hier draußen machen..."
    "Ich bitte dich!"

    War das ein "okay"? Oder ein empörtes "Natürlich werde ich es ihnen erzählen, was denkst du?" Was auch immer, Faraday blieb nicht mehr Zeit zum Nachhaken, denn Esteban hielt an und empfand die Stelle wohl als ausreichend weit entfernt von der Taverne und den Wegen. Hauptsache sie fanden nachher auch wieder zurück und scheuchten nicht noch irgendwelche wilden Tiere auf.

    Faraday nahm die Spruchrolle auf die rechte Hand und legte die linke entsprechend der Markierungen auf. Soweit sogut, aber er spürte noch nichts. Ob das etwas zu bedeuten hatte? Gut oder schlecht? Er drehte sich von seinen beiden Begleitern ab und zielte in die leere Schwärze des Waldes. Wenn hier ein Licht entstünde, würde er es so auch am besten erkennen. Jetzt war er doch ziemlich aufgeregt, das Herz schlug schneller und entsprechend atmete er schon unregelmäßig. Ruhe bewahren, sonst verzettelte er sich noch. Langsam begann er, nur mithilfe des hellen Mondlichts zu lesen:

    "Lichtstrahl, der du Dunkelheiten,
    Finsternis und Schwärze fliehst!
    Oder sind's die finstren Zeiten,
    durch deren finstres Herz zu schießst?
    Ohne Dunkel gibt's kein Scheinen -
    formlos, Schatten ohne Licht.
    Nur dich - oder aber keinen!
    Widersetze dich mir nicht!
    Sprüh hervor aus deiner Sphäre,
    bring die Kraft der Helligkeit!
    Dien' der Macht, die ich erkläre,
    jetzt bis in die Ewigkeit,
    willst auf meinen Wunsch nicht glühen,
    sträubst dich gegen mein Diktat?
    Dann sollst stumpf und schwarz du sprühen,
    rasend nah'n als Todes Saat!"


    Die letzte Zeile entglitt ihm fast schon stotternd, denn so grausig hatte er sich den Text nicht vorgestellt. Doch das alles war nichts dagegen, was dann geschah. Das Papier löste sich tatsächlich zwischen seinen Fingern auf und verwehte wie Sand, doch für einen Herzschlag manifestierte sich an den Fingerspitzen des Barbiers eine unglaubliche Hitze, die sich im nächsten Moment als einzelner, violetter Funken in das Geäst eines alten Baumes entlud. Von jenem brach ein Ast ab und stürzte mit lautem Krachen vor die Füße des Naturfreundes. Kein Licht hatte er erschaffen, aber einen schweren Ast vom Baum gelöst, dessen Bruchstelle in dunklem Rot flimmerte.
    "Oha", entfuhr es Radzinsky und auch Faraday war verwirrt.
    "Was... was war denn das?"

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Esteban hielt gar nichts davon, daß Faraday einen Wildfremden zu ihrem Experiment mit nahm. Hier ging es um Magie, nicht um irgendwelche profanen Dinge! Mit der Vertrauenswürdigkeit Faradays war es nicht weit her. Zumal der Kerl nicht eben besonders überzeugt zu sein schien von der Kraft der Magie. Doch die düsteren Gedanken, die ihn umfingen, verschwanden, als sie eine passende Stelle, weit genug entfernt von der Schenke, erreicht hatten.
    »Hier ist ein guter Platz«, murmelte der Heiler.
    Und Faraday begann, auf der Lichtung im Mondenschein die Zeilen auf dem Pergament zu rezitieren, die linke Hand auf die bezeichneten magischen Punkte legend, die die in seinem Körper gefangene Magie anzapften und das vollbrachten, was er selbst als Nichtmagier nicht zustande bringen konnte. Er beschwor Magie, ließ den thaumaturgischen Strom durch seine Hand fließen. Das Pergament zerfiel zu Asche. Ein Donnern ertönte. Von Licht war weit und breit nichts zu sehen. Stattdessen eine Art Kugel aus konzentrierter Dunkelheit, violett an ihren Rändern leuchtend. Und gleichzeitig das wenige Licht des Mondes verschlingend und pure Schwärze hinterlassend. Heulend und taumelnd bewegte sie sich durch die Luft fort. Schnell, doch unstet. Nicht zielgerichtet.
    Beinahe hätte ihn die Bahn des magischen Geschosses getroffen, gerade noch so sprang er zur Seite. Krachend fraß sich das Projektil aus Magie in das Holz eines Baumes hinter ihm, Mit lautem Knirschen und Bersten löste sich ein starker Ast vom Baum und fiel hernieder. Esteban brachte sich in Sicherheit.
    »Bei Beliars schwarzer Hölle, was war das?«, stieß er hervor.
    »Auf jeden Fall kein Lichtzauber!«
    Fast hätte er sich die Haare an dem Geschoss versengt. »Faszinierend!«

  5. Beiträge anzeigen #385
    Krieger Avatar von Faraday
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    Faraday ist offline
    Als die letzte Glut erloschen war und nur mehr der Mondschein dem Land ein wenig Licht in der Nacht spendete, regten sich die drei wieder und besahen sich das Geschehen genauer. Von den Pergamentresten war nichts mehr zu sehen, entweder sie waren in unfassbar kleine Teile zerstäubt oder waren sich tatsächlich aus dem Diesseits völlig verschwunden. Aber das war absurd, nichts konnte aus der Leere entstehen oder in sie entschwinden, also tendierte Faraday zu Ersterem.

    "Und... hast du sowas schon einmal gesehen?", fragte Faraday seinen Kameraden und beugte sich zu dem großen Ast herab. Mit einem Stock stocherte er darin herum, aber es tat sich nichts mehr. Auch die Magie, die hier gewirkt hatte, war inzwischen zerflossen. Nur konnte sich Faraday darauf noch gar keinen Reim machen. War das überhaupt physikalisch zu begreifen? Es würde einiges an Denkarbeit kosten. Und... vielleicht noch weitere Experimente.
    "Nein...", antwortete Radzinsky nach einer ganzen Weile, "So nah habe ich es nun doch nicht gespürt."
    "Es sah aus wie ein Blitz, oder?"
    "Ein purpurnes Zucken, mehr habe ich nicht erkannt. Wahrscheinlich eine Entladung. Es hat den Anschein eines kleinen Blitzeinschlags gemacht."

    "Ja... Esteban..."
    Faraday starrte zu dem Mann herüber, der für einen Moment ebenso erstaunt war von dem, was er geschaffen hatte, wie die beiden. Faszinierend fand er es? Gruselig traf es wohl eher. Was wenn der Zauber ihn selbst getroffen hätte? Oder Esteban? Könnte der seltsame Mann mit der dunklen Haut gewusst haben, was geschah? Waren sie womöglich tatsächlich nur Marionetten in seinem verrückten Spiel?

    "Hier gibt es nichts mehr zu sehen, wir sollten zurück gehen...", drängte Radzinsky.
    "Ja... Herr Esteban kommt ihr? Habt ihr schon eine Vermutung, warum hier kein Licht entstand, sondern... vielleicht etwas aus Beliars Sphäre?"

  6. Beiträge anzeigen #386
    Ritter Avatar von Lina Suavis
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    Lina Suavis ist offline
    Ja, sie bemerkte seine Blicke, obwohl schon das Zwielicht anbrach. Wäre sie nicht bereits nackt gewesen, hätte Corax sie damit wohl ausgezogen. Lina erinnerte sich an eine Zeit, in der sie es gemocht hatte, auf diese Weise angesehen zu werden. Jung war sie gewesen und hatte sich so schön gefühlt, so begehrt.
    Etwas steif trocknete sie jede Stelle gründlich ab, zweimal, bis nur ihr Haar noch feucht und verwuschelt an das Bad erinnerte. Sie schlang das Tuch darum, um es vor der einbrechenden Kälte zu schützen. Linas Haltung wirkte gebückt, als sie für einen Moment innehielt. Aber sie reckte die Schultern wieder und aufrecht trat sie ihrem Meister gegenüber und zu ihrer Kleidung im Gras. Bewegte Augen schauten aus dem leeren Gesicht zu ihm hinauf. Lina wollte sich nicht unwohl fühlen, doch ein Gewicht drückte beständig auf ihre Schultern, das es schwierig machte, Corax aufrecht gegenüberzustehen.
    Wind streifte, sanfte Finger, ihre Rundungen.

    „Was machen wir?“
    Gänsehaut, über all ihrem Körper.
    Kein Lächeln.

    „Wills--wollt ihr-- Willst du mir noch was zeigen?“, seufzte sie. Sie bemerkte die Zweideutigkeit. Die Gedanken galten dem Samen.
    Noch stand sie, aufrecht sah sie ihn an.

  7. Beiträge anzeigen #387
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    Er schnürte sich gerade die Hose zu, blickte zu ihr auf. Eine Spur von Traurigkeit in seiner Stimme. "Nein." Der Stoff flog über seinen Oberkörper. "Nicht jetzt." Er hatte das Gefühl sich entschuldigen zu müssen, doch kamen keine weiteren Worte über seine Lippen. Wahrscheinlich war es besser so. Seine Hand streifte seine Brust, der Stoff kratzte an der Haut. Die Narben waren seit jener Nacht damals nicht mehr da und dennoch zehrten sie an ihm. Genauso wie das Blut in ihm kostete jede Entscheidung ihren Preis. In diesem Moment dachte er seine Schwester zu verstehen. Es schmerzte und der Körper war nur eine ironische bedeutunglose Hülle. Doch er wusste das es nur der Anfang war.

  8. Beiträge anzeigen #388
    Ritter Avatar von Lina Suavis
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    Lina Suavis ist offline
    „Hm.“, machte sie kalt und wandte sich ihrer Kleidung zu. Angezogen wickelte Lina ihr Haar aus dem Tuch und warf es dem Gefährten zurück. Ihr Rucksack beherbergte ganz sicher eine Haarbürste. Und obwohl Lina wusste, dass es ewig dauern würde, alle Knoten herauszubekommen, suchte sie weiter, bis sie sie fand.
    „Wenn ich fertig bin, können wir weiter.“, wurde der Lehrer unterrichtet. Linas Wunsch nach Schlaf war gerade nicht sehr groß, das Bad hatte auch ihre Gedanken erfrischt, und jetzt war der See auch nicht mehr so toll, dass sie unbedingt bleiben wollte. Die Erinnerung an die schöne Zeit verblasste bereits und ließ nur den Schmerz der Abweisung zurück. Nein, Lina wollte weiter, wollte lernen, der Natur eine nützliche Verbündete zu sein.
    „Au“, stöhnte sie leise bei einem besonders schwierigen Knoten. Corax sollte sie nicht hören. Lina wollte auch nicht reden. Sie wollte weitergehen - etwas, das sie vorher noch nie gewollt hatte. Kraftlos gab sie für den Moment auf und ließ die Schultern sinken.
    „Habt ihr noch einen Samen? Ich will ihn weiter erfahren, während wir weitergehen.“ und hielt die Hand auf, ohne direkt den Blick zu erwidern.
    Nass und noch immer verwirrt hingen die Haare dunkel und kalt an ihrem Kopf herunter.

  9. Beiträge anzeigen #389
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline

    Am Silbersee

    Ein Strohhalm kitzelte die Priesterin an der Nase, sie musste niesen. Erst als sie die Augen öffnete realisierte sie den gestrigen Abend. Sie hatten waren noch ein Stück in die Nacht hinein gewandert. Es ging steil bergab und das Gebirge hatten sie recht schnell hinter sich gelassen.

    „Sind wir denn schon an der Westküste?“, hatte sie Ceron gefragt, der natürlich sofort die Karte aus seiner Robe hervor kramte und Nach schaute. „Nein, das ist der Silbersee.“ „Der ist aber größer als ich vermutet hatte.“ stellte Angelina fest und versuchte das andere Ufer zu erkennen aber in der Nacht war das nicht möglich. Danach hatte sie den Turm entdeckt, der auf einem kleinen Hügel direkt am Seeufer stand. Natürlich fand Angelina ihn perfekt um die Nacht dort zu verbringen und ging sofort zielstrebig darauf zu. Drinnen roch es irgendwie nach Ork. Doch die Müdigkeit, die nun beide Magier eingeholte hatte, ließ das zur Nebensache werden. Außer einer leeren Truhe und etwas Stroh im oberen Stockwerk gab es nichts in diesem Turm. Umso besser, also würde auch niemand Anspruch erheben.

    Die Nacht war wider Erwarten recht bequem gewesen und als Angelina aufstand schliefen Ceron und Jil noch tief und fest. Sie guckte durch das winzige Fenster raus auf den See. Ein traumhafter Anblick. Die Sonne schien und die Wasseroberfläche des Sees glitzerte in tausend Farben. Schade das sie das nicht immer haben konnte. Sie hatte ganz die Zeit vergessen und als Vater und Tochter erwachten war es schon Mittag.

  10. Beiträge anzeigen #390
    Schwertmeister Avatar von Daryn
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    Daryn ist offline
    Nun endlich war es so weit, die wahre Reise ins Ungewisse konnte beginnen, hatte er sie doch bereits so weit hinausgezögert und sich in die Klippenschenke zurückgezogen. Während er darüber nachdachte, kam ihm erst in den Sinn, welche Gefahr er für die Gäste der Taverne dargestellt hatte. Nur weil bisher weiter nichts geschehen war und er seine Kräfte hatte bannen lasse, wog er sich in Sicherheit, hatte mögliche Konsequenzen ausgeblendet, während sich die wahre Macht noch immer in Form zweier Schriftrollen in seinem Gepäck befand. Außerdem konnte er nicht wissen - wer konnte das schon, wenn nicht Beliar selbst - ob der dunkle Gott die Kraft in der Obsidianperle frei zusetzen vermochte. Kopfschüttelnd verließ er nun endlich die Schenke und passierte nun auch sofort die Brücke, welche ihn von der Stadt auf dem Fels wegführte, welche durch seinen Aufenthalt glücklicherweise keinen Schaden genommen hatte.

    Proviant war eingepackt und nun, da er sich auf einer Straße gen Süden befand, schlenderte er sie fast schon glücklich hinunter, gespannt auf das, was ihn noch erwarten würde und ob er Heilung im Süden dieser fremden Insel fand. Ob er dann seine Vergangenheit hinter sich lassen konnte? Er wusste es nicht, doch er spürte die Blutphiole um seinen Hals, die bei jedem Schritt mahnend klirrte, seine Haut, die sämtliches Licht des großen Feuers aufsog und die schwarze Perle in seiner Tasche hatte eine Präsenz, die ihm mittlerweile einen Schauer über den Rücken laufen lies. Vielleicht kann ich neu anfangen, doch die Vergangenheit hinter mir lassen Er schüttelte kaum merklich den Kopf Nein, das kann ich nicht. Doch diese Erkenntnis war nicht so schlimm, wie die Hoffnung auf Heilung gut war, auch wenn die Kirche Innos ihm nicht hatte helfen können, zumindest nicht direkt. Und so ging er lächelnd die Straße entlang, dem Ziel einer ungewissen Reise entgegen.

  11. Beiträge anzeigen #391
    Ehrengarde Avatar von Corax Erindar
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    Corax Erindar ist offline
    Er hatte ihr noch einen Samen gegeben und dieser ihr schließlich eine Ausrede sich in sich selbst zurückzuziehen. "Versuch aber nur ihn zu verstehen, das sollte fürs erste reichen.", hatte er noch gesagt, dann waren sie weitergegangen, hatten irgendwann ihr Nachtlager aufgeschlagen und waren nun wieder auf dem Marsch in Richtung Thorniara. Lina wirkte immernoch verstimmt. Zumindest hatten sie kaum ein Wort gewechselt. Die Ereignisse des Vortages drückten immernoch die Stimmung. Doch es war nicht nur das. Ein anderes Gefühl hatte ihn überkommen. Seine linke Schulter schmerzte leicht und auch wenn er nicht wusste warum hatte er nicht das Gefühl es sei nur ein Zufall. "Lass uns eine kurze Pause machen", sagte er verhältnissmäßig früh. "Hast du irgendeine Salbe die Schmerzen zu lindern vermag?"

  12. Beiträge anzeigen #392
    Provinzheld Avatar von Die Klingen
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    Die Klingen ist offline

    Irgendwo im Bluttal...

    Ungeduldig hielt der Hauptmann der Schwerter Ethorns die Fackel näher, um den Boden unter ihren Füßen besser zu beleuchten. Taeris kniete neben ihm und betrachtete einige Spuren auf dem trockenen Waldboden.

    "Es ist sinnlos. Das ist jetzt die fünfte Fährte, die zu eurer Beschreibung passen könnte. Hier laufen einfach zu viele Männer größerer Statur herum. So finden wir euren Kontakt nie."

    sprach Taeris und zerrieb die Erde zwischen seinen behandschuhten Fingern, ehe er sie zu Boden fallen ließ. "Ich fürchte ihr habt Recht." antwortete Moryn und ließ seinen Blick durch die Dunkelheit schweifen. Für heute hatte die Suche ohnehin keinen Sinn mehr. Sie würden ein Nachtlager aufschlagen müssen und bis zum Morgen warten. Er wusste von einigen Landstreichern, die gelegentlich ganz in der Nähe Unterschlupf fanden. Vielleicht wussten sie etwas über den Verbleib des Alten. Das war die letzte Möglichkeit, die ihm noch einfiel. "Für heute hat das ohnehin keinen Sinn mehr. Wir schlagen ein Nachtlager auf. Morgen suchen wir weiter." Er brauchte den Myrthaner nicht anzusehen, um zu wissen wie wenig er von der Fortsetzung dieser aussichtslosen Suche hielt.


    Taeris

  13. Beiträge anzeigen #393
    Ranger Avatar von Bewohner Setarrifs
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    Bewohner Setarrifs ist offline
    Zwischen den raschelnden Ästen der traurigen Bäume, die ihren Namen von der eigenen Statur erhalten hatten, weil sie herabhingen und sich, anstatt gen Himmel zu recken, zum Boden streckten, kniete ein alter Mann, der alleine den Namen und den Sinn der Bäume kannte. Sie waren die Seinen, so wie alles in diesem vom Blut getränkten Tal.
    Die Seinen, weil er der einzige war, der vermochte, zu erkennen, was den Menschen verborgen blieb, weil er der einzige war, der wahren Auges durch die Welt schritt und betrachtete, was andere zu ignorieren gelernt hatten. Es war in seinem Wesen begründet. Denn auch er war, was andere zu ignorieren gelernt hatten.

    Die Lippen des alten Mannes zitterten und bewegten sich im Gleichklang mit dem Rascheln der Blätter im imaginären Wind seines Geistes. Die Worte, die dabei über seine Lippen flogen, als würden sie ausgespuckt, sprachen von Hass und Verachtung, von Liebe und Befriedigung und nicht zuletzt von Rache und Genugtuung. Sie waren ein Gebet an einen Gott, der ihn vor Dekaden verlassen hatte, ein letzter Zweig eines sterbenden Mannes, der im vollen Bewusstsein dessen sich an das Leben klammerte, welches er verachtete. Er lebte, weil es seine Strafe war. Er hätte sterben können, doch nun… Nun war es zu spät.

    Das bebende Licht, welches seine Augen so plötzlich wahrnahm, stach in seinen Körper und zwang die Erinnerungen an die Menschlichkeit seiner Existenz wie Eiter aus einer Wunde zu treten, welche sich bei ihm tiefer zog, als je ein Wesen zu erblicken vermochte. Der Krater seines Wesens und die Schluchten seines Daseins füllten sich mit jener stinkenden, gelblichen Flüssigkeit. Der Gestank seines Lebens stieg ihm in die Nase und ließ ihn röchelnd nach Luft schnappen, ehe er sich hustend vorbeugte. Er wünschte sich, sich erbrechen zu können und dem Sud seines Magens gleichsam wie alle Nahrung in ihm verdampfen zu können. Doch der Wunsch nach Erlösung blieb unbefriedigt und zurück blieb nur der unbesiegbare Drang, den Hunger zu stillen, der wie ein Dolch in seinen Magen stach.

    Unsicheren Schrittes und mit einem bitteren, von Magensäure getränkten Geschmack im Mund erhob sich der Gebrechliche, dessen lange, grauen Haare des letzten Kranzes um seinen Schädel ihn weit wie einen Mantel umschlungen und die dreckige, blutverkrustete Kleidung verbargen, deren einstige Farbe für immer verloren schien.

    „Hääääääächhhhh!“, stieß der Alte hervor, griff nach seinem Stab und humpelte, sich schwer auf jenen langen Ast stützend, auf das flackernde Licht zu. Seine grauen Augen schienen in diesem Zwielicht wie Diamanten zu funkeln, als er sich gebeugt von den Büschen verborgen in langsamen Schritten um die kleine Lichtung schlich und die Männer beobachtete, die gerade damit begannen ein Nachtlager aufzuschlagen, welches zu sehr darauf verwies, dass sie keinen Angriff erwarteten.

    Er wartete, bis sie ihre Arbeit erledigt hatten, am Feuer saßen und die kalten Hände in die Flammen reckten, während kleine Äste mit Fleisch zwischen ihren Füßen aufragten und einen leichten, verbrannten Geruch der Wohltat verbreiten.

    Bald, da die Männer sich in ihrem Schweigen oder den wenigen, leisen Gesprächen verloren hatte, brach der Mann aus dem Gebüsch hervor und sprang wie eine verletztes Wildschwein tapsig über den Boden, den Blick allein auf das qualmende Fleisch gerichtet, nach welchem sein Magen und sein Mund schrien. „Graaaaaaccccchhhh!“

    Raad

  14. Beiträge anzeigen #394
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Barti hörte die Frage zwar, nützte aber die Zeit am Baum um über sie nachzudenken. Eigentlich war es klar, dass das Waldvolk früher oder später zu sprechen kommen würde, doch war es eigentlich nicht so öffentlich bekannt. Zumindest in Myrtana mit Beria als ihrer geheimen Basis. Wie es hier in der neuen Heimat aussah, wusste er nicht so genau, aber eigentlich war Jengar eh ein sehr vertrauenswürdiger Genosse.
    Also entschloss sich der Wächter zu einer ehrlichen Antwort, als er wieder Boden unter den Füßen und den Bogen umgehängt hatte.
    "Bewahre ist die Grußform des Waldvolkes. Wir kamen aus Myrtana hier her und haben uns um Tooshoo niedergelassen. Es braucht nicht unbedingt jeder zu wissen, deshalb platze ich nicht sofort damit heraus. Bis die Pest kam waren wir in Silden, warst du schon einmal dort? Da könntest du es sicher schon einmal gehört haben."
    Über die Druiden würde er nichts sagen, dass sollte Ad oder einer der anderen Druiden tun, wenn er es für richtig hielt, aber Jengar hatte es zumindest verdient mehr über seine Geschichte zu erfahren.
    "Ich bin seit letztem Sommer dabei, wo ich als Wächter aufgenommen wurde. Das war genau nach der Pest und zu der Zeit wo Silden verlassen wurde."
    In Erinnerung an die Pest griff er sich an die Hand, an der die Narbe von Neros Bisswunde immer noch zu sehen war. Keine schöne Zeit!

  15. Beiträge anzeigen #395
    Ritter Avatar von Jengar
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    Jengar ist offline
    Was Bartimäus ihm da erzählte, gab ihm ein wenig zu denken. Grußform des Waldvolkes also… Er hatte schon ein paar Geschichten über das Waldvolk gehört, mehr aber auch nicht. Und das war es auch nicht, was in seinem Kopf klingelte, wenn er den Gruß hörte.
    Dennoch war es gut zu erfahren, dass Ad und Barti keine einfachen Jäger waren. Dies erklärte auch, warum sie so erpicht darauf gewesen waren die Pferde nicht einfach zu stehlen, sondern sie zu befreien um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen. Der ehemalige Pirat hatte gehört, dass diese Waldläufer eine sehr eigene Sicht der Dinge hatten, was alles Leben betraf.
    “Nein, ich war nie in Silden. Und ich habe auch noch nie davon gehört. Ich war ja nur eine sehr kurze Zeit auf dem Festland und da es arschkalt war, hatte ich meist größere Sorgen, als die lokale Geographie…
    Interessant, dass ihr feste Wohnorte habt. Ich hatte immer geglaubt, dass man als Waldläufer hauptsächlich umherzieht.“
    , antwortete er schließlich.
    Während sie ihren Weg fortsetzten, fragte sich Jengar, wieso sie jetzt auf einmal aus Tooshoo kamen. Eigentlich hatte das Ziel neulich noch Schwarzwasser geheißen. Für ihn machte es zwar keinen Unterschied, da er beide Orte nicht kannte und sie offensichtlich beide im Süden der Insel lagen, aber dass plötzlich von Tooshoo geredet wurde, war doch merkwürdig.

    Gegen Mittag waren sie bereits weit gekommen. Sie hatten das kleine Dorf mit den Bauernhöfen, welches Thorniara vorgelagert war, schon lang verlassen und befanden sich nun wieder in einem kleinen Waldstück. Sie folgten wie schon zuvor immer den Straßen, die an der Küste entlang führten und kamen damit zügig voran.
    Bartimäus hatte seine ersten Reitversuche begonnen und zumindest schaffte er es im Sattel zu bleiben. Die ersten Versuche Dschinn nach seinem Willen zu lenken, blieben jedoch in den meisten Fällen noch erfolglos. Adrastos war seinerseits auf Férach gestiegen, um Bartimäus Anweisungen zu geben. Während Jengar in gleich bleibendem Tempo marschierte, waren die beiden Reiter mal vor und mal hinter ihm.
    Als sie schließlich rasteten, platze der Blonde mit seiner Frage heraus: “Was ist denn nun Tooshoo für ein Dorf? Ist es das Lager des Waldvolkes? Und wie ist das mit Schwarzwasser? Ist es weiter das Ziel unserer Reise?“

  16. Beiträge anzeigen #396
    Chosen One Avatar von Taeris
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    Taeris ist offline
    Zugegeben, Taeris hatte durchaus schon bessere Gesprächspartner in der abendlichen Lagerfeuergesprächsrunde gehabt. Sicher, Moryn war ein sehr weiser und Ehrfurchteinflößender Mann, der genug Winter gesehen hatte, um zweimal so viel Lebenserfahrung gesammelt zu haben wie ein General Lee. Dennoch… merkte man ihm an, dass er zu viel Zeit hinter den Mauern des Palastes und im direkten Umfeld von Königen und deren Hofschranzen verbracht hatte. Viel hatte er nicht zu sagen. Es gab seiner Ansicht nach scheinbar einfach nicht viel sagenswertes. Sie waren auf einer königlichen Mission, die es zu erfüllen galt. Und damit hatte sich die Sache auch schon.

    Und so starrte Taeris in das flackernde Feuer und fragte sich – wieder einmal – was er hier überhaupt tat. Wohin die Reise ihn noch führen würde und wie oft er noch an irgendwelche fremden Orte in völlig neue Situationen gelangen würde, in denen er sich eben diese Frage stellen würde. Er hatte das Gefühl an genau diesem Punkt bereits dutzende Male gewesen zu sein. Sei es nun bei der Ankunft im neuen Lager in der Minenkolonie, oder auf dem Hof Onars, auf den sie mit Lee geflohen waren…oder in dem kleinen Lager des Feuerclans, hoch oben in den abgelegensten Höhen des Nordmarer Hochgebirges.

    “Ich übernehme die erste Wache…“

    Murmelte Taeris abwesend und kaute auf einem Stück Dörrfleisch herum. Die Antwort des Hauptmanns der Schwerter hatte noch ausgestanden, als plötzlich etwas aus dem nahen Dickicht hervor brach. Nur einen Augenblick später waren die beiden erfahrenen Krieger auf den Beinen und hatten ihre Schwerter gezogen, als die gebrechliche Gestalt aus dem Dickicht stolperte und sie mit eigenartigen Lauten „begrüßte“. Taeris´ Blutdruck ließ nach, als er sah wem sie da gegenüberstanden und schließlich senkte er seine Klinge wieder.

    “Ist das unser Mann?“

    Fragte er ernüchtert und steckte sein Schwert schließlich weg. Der alte Mann schien nur ein Schatten seiner selbst und halb wahnsinnig zu sein. Er wirkte zwar unberechenbar, doch war Taeris sich sicher, ihn notfalls auch ohne sein Schwert aufhalten zu können. “Das ist er.“ bestätigte Moryn, der sein Schwert ebenfalls zurück gesteckt hatte. Doch im Gegensatz zu Taeris war er weniger überrumpelt von der Erscheinung des Mannes und begriff, was der Grund seines Verhaltens war. “Gebt ihm etwas von dem Fleisch. Nicht das Dörrfleisch, gebt ihm etwas von den Überresten des Kaninchens…“ wies Moryn Taeris an und holte seine Trinkflasche hervor, während Taeris das restliche Fleisch von den Überresten ihres Abendmahls schälte, die sie eigentlich für eine Suppe aufheben wollten.

    “Wir haben dich gesucht, Edric.“

    Sprach Moryn mit ruhigem Ton und versuchte den aufgebrachten Mann zu beruhigen. Langsam brachte er ihn dazu sich ans Feuer zu setzen und gab ihm etwas von dem Fleisch, das dieser mit zitternden gierigen Händen an sich riss.

    “Ethorn – der junge – hat sich an dich erinnert. Das Königreich braucht erneut deine Dienste. Ein letztes Mal.“

    Taeris stand unweit entfernt und sah das Schauspiel mit an. Moryn hatte ihm unterwegs von Edric erzählt. Er war der letzte überlebende eines vor vielen Jahren gescheiterten „Experiments“. Viele Schwerter waren dabei umgekommen. Die heutigen Schwerter waren ihre Nachfolger und sprachen nicht mehr über die Dinge die damals vorgefallen waren. Über das Verschwinden Edrics war nicht allzu viel bekannt gewesen....
    Geändert von Taeris (27.03.2011 um 18:19 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #397
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Bartimäus hatte mit dem Reiten begonnen, oder zumindest mit den ersten Schritten um später einmal reiten zu können. Angefangen hatte das mit dem Satteln des Pferdes. Ähnlich wie mit dem Anlegen des Zaumzeuges sah es leichter aus, als es war, funktionierte aber mit Ads Anleitung dann doch ganz gut. Allerdings gab es hier mehr zu beachten. Vor allem die Höhe der Steigbügel mussten genau eingestellt werden, doch auch das war nur simples Befolgen von Anweisungen.
    Schließlich war Dschinn bereit bestiegen zu werden, also schwang sich der Wächter in den Sattel und war erstaunt wie hoch er saß, doch er hatte kaum Zeit sich darüber Gedanken zu machen, denn er spürte wie das Pferd unter ihm unruhig wurde. Vermutlich war noch nie jemand auf ihm geritten und dementsprechend ungewöhnt war es jetzt für ihn.
    Glücklicherweise versuchte Dschinn aber nicht Bartimäus abzuwerfen und sah ihn schließlich scheinbar einfach als Last an, die er durch die Gegend schleppen musste. So bewegte er sich zwar vorwärts und Ad riet Barti mit den Bewegungen des Tieres mitzugehen, doch von einer Steuerung war noch keine Rede. Mit den Bewegungen und den Druck den er mit seinen Beinen ausübte oder indem er an den Zügeln zog konnte er die Geschwindigkeit geringfügig ändern, doch dann beendete er schließlich diesen ersten Reitversuch, der doch zumindest nicht schlecht ausgegangen war. In seinen Gedanken hatte er schon gesehen, wie Dschinn zu toben begann und durch die Landschaft galoppierte, aber das Pferd wirkte eigentlich sogar fast eher träge.

    "Was ist denn nun Tooshoo für ein Dorf? Ist es das Lager des Waldvolkes? Und wie ist das mit Schwarzwasser? Ist es weiter das Ziel unserer Reise?" fragte Jengar plötzlich und klang als hätte er diese Frage schon eine ganze Weile mit sich herumgetragen.
    "Oh, tut mir Leid, Tooshoo ist eigentlich kein Dorf sondern nur ein... ein Baum. Wenn wir dort sind wirst du schon sehen, warum er so besonders ist. Ich könnte es dir jetzt beschreiben, aber wenn du ihn dann wirklich siehst wird das deine Vorstellung sowieso übertreffen", antwortete er mysteriös.
    "Und Schwarzwasser ist das Dorf um diesen Baum. Dort hat sich das Waldvolk angesiedelt. Es ist also eigentlich das gleiche Ziel."

  18. Beiträge anzeigen #398
    Ritter Avatar von Jengar
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    Jengar ist offline
    Ein Baum mit einem eigenen Namen. Was hatte man sich denn darunter vorzustellen? Es gab zwar Leute die mit Pflanzen sprachen, aber so ganz offiziell einen Namen zu haben war schon außergewöhnlich für ein Gewächs. Was sollte an diesem Ding so besonders sein? War er pink? Oder einfach nur eine alte Kultstätte? Das würde erklären, warum mein ein Dorf in die Nähe baute. Allerdings, wieso sollte er sehen, warum er so besonders ist, wenn es nur eine alte Kultstätte war? Irgendwie hatte sich Jengar einfachere Antworten auf seine Fragen erhofft…

    Als sie schon wieder den Rand des kleinen Wäldchens erreicht hatten, fiel dem Verwirrten ein, dass sie eigentlich nicht mehr besonders viel Verpflegung hatten.
    “Sollten wir nicht besser, solang wir noch im Wald sind, unser Abendessen klarmachen?“, fragte er. “Könnte mir vorstellen, dass es auf den Wiesen schwerer ist, etwas zu erjagen…“, fügte er hinzu und hoffte, dass er damit richtig lag.
    Irgendwie hatte er Lust auf Reh. Wobei sie Bartimäus auf der Jagd im Wald vor Thorniara da keinen Erfolg gehabt hatte und nur Hasen hatte finden können. Die waren zwar auch ganz okay, aber für Jengars Geschmack etwas zu trocken. Hoffentlich gab es in Schwarzwasser gute Köche!

  19. Beiträge anzeigen #399
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    "Ja, das ist eine gute Idee! Auf der Wiese sind wir viel zu auffällig, da müssten wir uns dann mit irgendetwas Vegetarischem begnügen. Ein Reh zu finden wäre jetzt nicht schlecht, da hätten wir länger was davon."
    Doch auch im Wald fand man nicht hinter jedem Baum etwas Essbares und musste sehr vorsichtig, leise und vor allem geduldig vorgehen. Die Gruppe ging also zuerst einmal von der Straße weg waldeinwärts, bis sie beschlossen die Pferde festzubinden, beziehungsweise Ad erklärte sich bereit bei ihnen zu bleiben. Dann machten sich der Jäger, Jengar und Nero alleine auf den Weg tiefer in den Wald, auf der Suche nach einer guten Fährte.
    Schließlich war diese auch gefunden, gehörte aber einem Wildschwein. Das würde auch genug Nahrung liefern, war allerdings gefährlicher, doch wer wusste schon wo das nächste Reh war, also durften sie nicht wählerisch sein.
    Mit Handzeichen deutete er seinem Begleiter in welche Richtung es weiter gehen würde und schlich voran, bis das Tier in Sicht kam. Vorsichtig legte er einen Pfeil an die Sehne und machte sich bereit, als plötzlich das Geräusch eines brechenden Astes zu hören war. Er wusste nicht ob es von Nero, Jengar oder ihm selber kam, doch der Gejagte hatte es gehört und war auf sie aufmerksam geworden. Wie sich herausstellte war es noch dazu ein sehr aggressives Tier und preschte sofort auf sie zu.
    Schnell reagierte der Wächter und schoss seinen Pfeil, traf das Wildschwein aber nur leicht und ohne es wirklich zu verlangsamen.
    Indes schien es Jengar als Ziel ausgewählt zu haben und hätte ihn vermutlich auch erreicht, wenn sich Nero nicht dazwischen geworfen hätte.
    Entsetzt beobachtete Barti wie sein tierischer Freund mit dem Wildschwein rang und war unfähig einzugreifen, da er mit dem Bogen genauso gut das falsche Tier hätte treffen können.

  20. Beiträge anzeigen #400
    Ritter Avatar von Jengar
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    Jengar ist offline
    Verärgert sah Jengar an sich herab, als der Ast unter seinem Gewicht zerbrach. Wieso musste ihm das ausgerechnet jetzt passieren?! Schnell sah er auf um zu sehen, ob er durch sein ungeschicktes Verhalten die Beute verscheucht hatte und blickte in zwei zornige kleine Wildschweinaugen. Entdeckt hatte es sie auf jeden Fall.
    Auf das, was dann geschah, war der Seemann jedoch nicht gefasst: Das Vieh stürmte auf ihn zu! Er erstarrte vor Schreck. Was nun? Er hatte keine Waffe und das Tier wog vermutlich beinahe doppelt soviel wie er! Nurnoch ein paar Sätze und er würde niedergetrampelt auf dem Waldboden liegen. Genau neben dem Stock, der die ganze Situation zu verschulden hatte.
    Plötzlich sprang Nero dem aufgebrachten Tier an die Kehle. An dessen Laufrichtung änderte dies zwar nichts, jedoch rüttelte es Jengar wach, sodass er sich beiseite werfen konnte.
    Als er wieder aufsprang, lag Nero unter dem Wildschwein begraben, welches wohl gestolpert und auf ihm gelandet war. Jedoch hing der Wolf immernoch an dessen Gurgel und seine Schnauze war bereits blutüberströmt. Ein kurzer Blick zu Bartimäus verriet Jengar, dass auch dieser nicht wusste, was er tun sollte. Kurzerhand entschloss er sich, Nero so gut es ihm möglich war zu helfen. Er eilte hinzu und trat dem Wildschwein wiederholt kräftig in die Seite. Dummerweise war es jedoch zu schwer um es auf diese Weise von dem Wolf herunter zu bekommen. Dennoch war sein Ende absehbar. Das hysterische, quiekende Grunzen wich immer mehr einem Röcheln und schließlich lag das nurnoch ein lebloser Brocken auf Nero.
    Mit Bartimäus Hilfe war der Wolf schnell wieder befreit. Es stand jedoch nicht allzu gut um ihn. Die Wucht des Aufpralls hatte ihm wohl irgendetwas gebrochen. Es schien so, als wäre die Hüfte stark in Mitleidenschaft gezogen worden, denn offensichtlich konnte der Wolf seine Hinterläufe nichtmehr belasten. Nach den ersten zwei Versuchen aufzustehen, blieb er still liegen. Er jaulte nur wenig, doch man konnte sehen, dass es ihm miserabel ging. Hoffentlich war da noch etwas zu retten!

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