[Elvo]

Er hätte es selbst nicht glauben können, aber Elvo saß wieder einmal in der Sumpflinlie. Hier saß er gerne. Man konnte sich ausruhen und zuKräften kommen. Der Schlamm an seinen Stiefeln trocknete langsam. Gewöhnlich saß Elvo da und dachte nach. Zumindest die meiste Zeit über. Manchmal starrte er aber auch einfach nur so vor sich her. Auch jetzte dachte er nach. Doch auf einmal wurde er jäh aus seinen Gedanken gerissen: die Tür schwang auf und ein relativ kleiner, junger Mann trat ein. Nicht, dass e etwas besonders gewesen wäre, wenn ein Mann in eine Taverne einkehrte, doch dieser Mann erregte Elvos Aufsehen.
Ohne den Kopf zu heben beobachtete er ihn. Er hatte nichts Auffälliges an sich: Alte, schon ein gutes Stück mitgenommene Kleidung. Braune Haare. Ein Schwert hing an seiner Seite. Doch genau weil er so unscheinbar wirkte, interessierte es Elvo, was er wohl als täte.

[Dennik]

Dennik hatte es geschafft!

Er war wirklich stolz auf sich. Er hatte es hier geschafft zu stehlen, hier an diesem Ort, wo jeder ein Schwert trug, wo jeder misstrauisch war, wo jeder jeden verdächtigte. Er hatte einen prallen Goldbeutel erhaschen können, ohne entdeckt zu werden, ja nicht einmal wegrennen hatte er müssen. Abgenommen hatte er es einen dieser wohlhabenden, relativ jedenfalls, Jäger, welche mit Bögen bewaffnet durch das Dorf patrouillierten, manche gar mit Tierfellen beladen. Getan hatte er es gestern Abend, nachdem er Illdor den Hund zugeschaut hatte, wie man seine Freizeit auch verbringen konnte und was er mit dem Geld vorhatte... nunja ein Teil würde für sein Bett drauf gehen, welches er ja nun auch schon eine ganze Weile beanspruchte, doch den größten Teil wollte er in eine neue Rüstung investieren.

Ja, die Sumpfschlange hatte ihm bewiesen, dass Stoffkleidung zwar bequemer war, als eine Lederrüstung, aber bei einem Kampf nicht von Vorteil war und er konnte die Rüstung ja nicht immer erst anziehen, wenn es zu einen Kampf kam, denn meistens geschah so etwas plötzlich, von Sekunde zu Sekunde änderte sich die Situation und man musste bereit sein, deswegen würde er eine alltagstauchliche Rüstung wollen. Also hatte Dennik vor sich eine sehr leichte Rüstung zu kaufen, welche aus Leder bestand, vielleicht etwas mit Eisen verstärkt, aber eben nicht zu viel. Eine Rüstung welche lange hielt und welche auch gut zu pflegen war, nicht auszudenken, wenn er mit ihr in den Sumpf fallen und ewig zu reichen würde...

"Bewahre....", begann der Dieb und schaute die Wirtin an, welche so wenig Zeit zu haben schien, jedenfalls hatte sie ihn letztes Mal abgewimmelt, als er eine Frage gehabt hatte, doch dieses Mal würde er sie nicht ohne eine Antwort gehen lassen. "Ich habe eine Frage... wissen sie, wo ich hier einen Schmied finden kann... also einen Rüstungsschmied?", fragte er, doch zu seinem erstauen, war die Frage gar nicht um sonst gestellt worden, denn die Wirtin antwortete, auch wenn die Antwort aus einem Kopf schütteln bestand. Besser als nichts.

Verdammt, was nun? Was wenn es hier in Schwarzwasser wirklich keinen Schmied gab?

[Aramee Feles]

Die junge Frau kicherte leise, schüttelte den Kopf. "Ich glaube nicht, das wir hier so etwas haben... aber um ehrlich zu sein, bin ich auch noch nicht so lange hier. Aber sag' mal, Illdor, was sollte denn das vorhin?" Lächelnd wich sie einige Schritte zurück, um dem üblen Gestank, den Illdor jetzt verströmte, auszuweichen beziehungsweise nicht unbedingt riechen zu müssen, wenn sie schon weiter damit leben musste. Aber der Braunhaarige sah ja so aus, als wäre er hart genug im Nehmen - das würde ihn schon nicht umbringen... oder? Das einzige, was Aramee tun konnte, war, ihm ein weiteres Lächeln zu schenken und sich umzudrehen. "Nein, nein.", meinte sie, lachte. "Dabei helfen? Kannst du dich denn noch nicht alleine waschen, Illdor?" Die junge Frau verstand dieses - wahrscheinlich eher weniger absichtlich gemachte - Angebot nicht als das, was es eigentlich war, nämlich eine Einladung dazu, Illdor nicht nur den Rücken, sondern auch ganz andere Körperteile zu waschen, sondern simpel als das, was die Frage hergab - die Hilfe beim Waschen. Und das hörte sich für die junge Frau ziemlich absurd an - deshalb winkte sie ihm zu. "Ich glaube aber, es gibt hier in der Nähe eine Senke, in der sich relativ regelmäßig Regenwasser sammelt - da könntest du dir ja den gröbsten Schmutz abwaschen, oder nicht?" Der verschmutzte Grünäugige schien nichts gegen ihren Vorschlag zu haben, im Gegenteil, die Möglichkeit, sich vom Gestank zu reinigen, begrüßte er ganz offensichtlich.

Gesagt, getan. Die Gestalt, die sie beobachtet hatte, bemerkte Aramee überhaupt nicht, zu beschäftigt war sie trotzdem mit diesen Mördern. Reisende hin oder her, diese Beiden hatten einem Menschen einfach so das Leben genommen - das würde Aramee nicht vergessen, das wusste die junge Frau. Auch die Gesichter hatten sich recht gut in ihr Gedächtnis eingebrannt - ein Weißhaariger Mann, kleiner als der erste, dünn, sehnig, so wirkte er. Sehr kontrollierte Bewegungen, und seine Augen... er hatte keine Augen gehabt. Nur schwarze Höhlen waren in ihrem Empfinden da gewesen, wo bei jedem anderem Menschen Augen saßen. Der andere war genauso seltsam wie der erste gewesen - ein Varanter, das war relativ sicher. Ziemlich lange, schwarze Haare, fast so lang wie ihre eigenen, und ein breites Grinsen auf dem Gesicht, das aussah, als machte er sich über alles andere lustig. Bei ihm waren die Augen fast genauso prägnant wie bei dem Weißhaarigen - blau, helles blau, das hatte sie selbst auf Entfernung sehen können. Diese beiden Männer... Aramee nahm sich vor, sie nicht nur im Gedächtnis zu behalten, sondern irgendwie, irgendwann, auch zur Rechenschaft zu ziehen. So bald wie möglich, natürlich, aber dafür musste sie erst einmal stärker werden. Psychisch, physisch. Menschlich. Ihre Mädchenhaftigkeit ablegen.

Seufzend blieb sie stehen, genau vor der bereits erwähnten Senke. Bei all dem überlegen hatte Aramee überhaupt nicht bemerkt, wie sie gegangen war, und Illdor war ihr wie ein braver Hund gefolgt. Seltsamer Vogel... aber irgendwie mochte sie ihn. Auch wenn sie nicht einmal genau wusste, wieso - symphatisch war er zwar, aber so ein Eindruck konnte ja täuschen. Nun, aber gewissermaßen war das Mädchen froh, jemanden zu haben, mit dem sie ihre Zeit verbringen konnte, denn hier in Tooshoo ging sonst jeder seinen Geschäften nach, Keala war nicht da, Cecilia auch nicht, und Aramee war einsam.

"Nun, Illdor.", meinte sie, kicherte. "Viel Spaß beim Waschen, sage ich dann mal." Sie beugte sich nach vorne, krempelte ihre Stoffhose bis auf Mitte der Oberschenkel hoch, setzte sich ans Ufer der seltsamen Grube und ließ ihre Beine im Wasser baumeln. "Aber beeil' dich, irgendwann wird es auch wieder kühler werden." Ihr Gesicht nahm einen entspannten, ruhigen Ausdruck an, als sie spürte, wie das Wasser ihre Beine umschmeichelte, und verträumt starrte sie in das zwar leicht trübe, aber dennoch nicht stinkende und komplett verdrecktes Wasser. Sie überlegte, wie sie jetzt weiter vorgehen sollte. War es richtig, was sie wollte? Magie lernen? Vielleicht sollte sie doch von den Kriegern lernen. Sie hatte doch überhaupt keine Ahnung von dem ganzen übernatürlichen Krams... oder vielleicht doch etwas anderes? Vielleicht sollte sie nach Myrtana zurück, nach Montera. Abwesend seufzte sie. Aber das wäre so unkonsequent gewesen. Nein, ihren Weg hier auf Argaan musste sie schon fortsetzen, auch wenn sie nicht wusste, wohin er sich führen würde.

[Sofia Delune]

Etwas verdutzt schauen musste Sofia schon. Ihr Gegenüber wurde allein durch ihre Vorstellung und dem kleinen nachfolgenden Satz, dass sie jede Aufgabe pflichtbewusst ausführen würde, überzeugt. So einfach hätte sie es sich in ihren künsten Träumen nicht ausmalen können und dann gab ihr Trilo sogar noch 100 Goldmünzen einfach so für die Spesen, damit sie diesem Azil hinterherreisen konnte. Eine bessere Bezahlung hätte sie nichtmal verlangen können, wobei es ja noch nicht mal die eigentliche Vergütung war. Die bekam sie ja erst nach der erfolgreichen Ausführung. Langsam kam sie dann auch wieder zur Besinnung.

"Äh.. natürlich! Ich danke für euer Vertrauen Herr Trilo Ya Torese." Vorsichtig betastete das Mädchen den Umschlag und schob ihn in einen kleinen Beutel, den sie mit sich herumtrug. "Ich werde mich also schnellstmöglich auf den Weg nach Setarrif machen und nach diesen zwei Männern suchen, damit ich diesem Azil den Umschlag geben kann dessen Inhalt ich nicht wissen darf.", sie holte noch einmal kurz Luft. "Ihr werdet es nicht bereuen. Und nein, ich habe keine weiteren Fragen." Es war zwar schon recht ironisch, dass sie gerade erst in Tooshoo angekommen war und jetzt schon wieder wegreisen musste, wobei natürlich das Geld entschädigte.

[Elvo]

Er war wirklich eine imposante Persönlichkeit, dieser junge Mann. Kommt hier hereinspaziert, sieht aus, als wäre er ein ganz normaler Bewohner Schwarzwassers, und will eine Rüstung! Elvo schüttelte den Kopf. Naja, sollte er doch eine Rüstung bekommen. Es war ja nicht Elvos Angelegenheit. Elvo wollte sich gerade wieder abwenden und weiter nachdenken, als er bemerkte, wie die Wirtin den Kopf schüttelte.
Elvo zog die Augenbrauen zusammen. Dann seufzte er und erhob sich langsam. Der junge Mann wirkte wirklich niedergeschlagen. Na gut, vielleicht nicht unbedingt gleich niedergeschlagen, aber enttäuscht. Elvo fühlte Mitleid und trat von hinten an den Mann heran.
»Bewahret!«, begann er das Gespräch. Sein Gegenüber zuckte zusammen und fuhr herum. »Ich kam nicht umhin, Euer Gespräch mitzubekommen. Ihr sucht also eine Rüstung?«, fragte er, obwohl er die Antwort bereits wusste.

[Dennik]

"Ja.... eh bewahret!", antwortete Dennik irritiert, der sich etwas erschrocken hatte, weil er so plötzlich aus seiner Enttäuschung gerissen worden war, als ihn dieser Kerl angesprochen hatte. Für ihn klang dieses "Bewahret", immer noch, wie ein Flucht oder ein Schimpfwort... der junge Mann, welcher sich so promt eingemischt hatte, war wohl grob in seinem Alter, doch größer und hatte blonderes Haar, als Dennik selbst.

"Ja.... eh...", stotterte er erneut, fing sich dann aber endlich wieder, "Du hast richtig gehört, ich suche eine Rüstung, also natürlich nicht solch eine, wie sie die Paladine tragen, ich suche eine leichte gute Rüstung, welche Wind und Wetter trotzt", entgegnete der Schwertkämpfer und musterte sein Gegenüber erneut. Ob dieser ihn wohl sagen konnte, wo es eine Rüstung gab?, wenn ja würde er der Wirtin, die unfähig zu seien schien, kein Trinkgeld mehr geben...

"Weißt du, wo ich hier eine solche Rüstung bekommen kann?", fragte er nun interessiert.

[Oparilames]

Es war Abend geworden und Oparilames hatte seine Flöte vor Stunden schon abgelegt und war dann aufgestanden. Er hatte Hunger bekommen und war losgezogen um zu Nahrung suchen. Es war wiedereinmal eine lästige Sache mit der Nahrungssuche. Den Boden ohne Fackel absuchend nach irgendwelchen Wurzeln, die vielleicht giftig waren, vielleicht auch nicht. Oder er fand Larven. In diesem Sumpfgebiet gab es ja immerhin viele Käfer und Kleingetier, eben Nahrungsmittel die man auch ohne Bewaffnung und Fallenstellerei leicht erlangen konnte.
Mit zunehmender Dunkelheit wurde auch der junge Bursche zunehmends unruhiger. Er hatte seine letzte was-auch-immer-Wurzel vor einer Weile gegessen. Sie hatte ziemlich bitter geschmeckt und ein bisschen nach Morast. Aber er war weder umgefallen, noch hatte er angefangen bunte Sternchen oder sprechende weiße Raben mit orangen Punkten zu sehen oder dergleichen.

»Ach verdammt!«, grummelte er vor sich hin, als sein Magen laut protestierte. »Ich hätte gestern nicht so gut essen sollen, sowas regt den Magen nur weiter an.«, murmelte er dann weiter und stand auf. Er klopfte sich den Dreck so gut wie es ging ab. Er hatte genug von dieser ganzen Scheiße und ‹von allem, durch das ich in den letzten Stunden sonst noch gekrochen bin!› sowieso. Er warf sich den Rucksack über, stampfte einmal kräftig mit dem Fuß auf. Seine Schritte und sein Hunger trieben ihn ins Dorf zurück. Der Wanderer schaute nicht nach links oder rechts, er schaute eigentlich garnichts bestimmtes an während er »Dabei hat der Tag gestern so gut angefangen!« murmelte und weiter ging.
Es dauerte nicht lange, da wurde er aus seinen Gedanken gerissen: Da vorne ging jemand, ziemlich alleine und er schien keine Waffe zu tragen. Sein Gewissen schäumte noch einmal über, doch er zwang es in die Knie und musste finster grinsen. Bei sich hatte er sich während des Weges mehrere Möglichkeiten vor Augen geführt, die eintreten könnten und mit einem Diebstahl endeten. Einige von diesen Möglichkeiten gefielen dem Dieb nicht, aber der gerade anscheinend eintretende Fall war einer der Möglichkeiten, die er sich gehofft hatte. Einige Meter vor ihm ging ein Mann. Dieser Mann war nicht besonders kräftig gebaut, auch besonders aufmerksam oder konzentriert wirkte er nicht. Auffällig war an diesem Burschen, dass er leicht humpelte. Leise ging der Dieb auf den Mann zu, beobachtete dabei genau was jener tat und ob irgendein Teil seiner Kleidung verdächtige, vielversprechende Ausbuchtungen aufwies und ging dann so leise und schnell wie möglich los. Seine Nadelklinge, die er schon vorher während er seine Möglichkeiten einschätzte hervorgeholt hatte, sicherte er wieder und dann, als er ganz dicht hinter dem Mann stand, streckte er seine Hände aus, eine um den Verschluss des Umhängebeutels zu öffnen und eine um hineinzulangen. Dann plötzlich bleib sein Fuß an einer Wurzel hängen, ein Ruck ging durch seinen Körper und er stürzte der Länge nach hin und auf den Mann.

[Elvo]

Elvo musste sich ein Grinsen verkneifen. Das Stottern war ihm egal. Aber dass der Mann auf die Idee kam, dass irgendjemand hier glaubte, dass er einen Plattenpazer oder ein Kettenhemd haben wollte, das amüsierte ihn doch. Bevor er antwortete, musterte er sein Gegenüber noch einmal, aber diesmal auchtete er mehr auf seine Statur. Er schien relativ kräftig zu sein. Zumindest wollte sich Elvo nicht mit ihm anlegen.
»Du bist neu hier, was?«, sagte er und lachte kurz auf. Sein Gegenüber blickte ihn irritiert an. »Aber keine Sorge, du wirt deine Rüstung bekommen. Ich weiß, woher.«

[Dennik]

"Echt? Also wirklich?", fragte Dennik erstaunt und zugleich erleichtert nach, denn der Fremde schien nicht zu scherzen, so dass Dennik erfreut zu lächeln begann... "Kannst du mich zu einem Schmied bringen? Oder... ich meine eben, von wem überhaupt?", wollte er nun noch wissen.

Der Dieb hatte es plötzlich super eilig und schaute sich eilig um. Weder Rekhyt noch Illdor waren zu sehen. Warum er sich so umschaute, wusste er eigentlich nicht, vielleicht wollte er nicht gestört werden...

Eine Weile standen sie einfach so da, der Fremde schien nicht los gehen zu wollen, wollte ihn also nicht zu dem Schmied bringen. Schließlich entschloss sich Dennik weiter zu fragen: "Also soll ich dir jetzt hier erklären, was für eine Rüstung genau?", fragte er nach.

[Sennahoj]

Er war schon länger durch das Wohngebiet gewandert. Tja er fand nicht das was er sich erhofft hatte. Senna sah niemanden dem er zur Hand gehen konnte. Vielleicht war es auch besser so. Sowieso machtem ihm seine Waden zu schaffen. Sie wollte einfach nicht aufhören zu schmerzen.
So lief er gedankenverloren durch Schwarzwasser, mittellos und ohne etwas zu tun. Er fühlte sich nach nutzloser als in den letzten Tagen.

Auf einmal hörte er ein leises Knacken und dann fühlte er eine Last auf seinen Rücken. Sie drückte ihn zu Boden, so das Sennahoj Erde in den Mund bekam.
Panik stieg in ihm auf. Er versuchte sich vom Boden abzudrücken, was ihm nicht gelang. Der Hustenreiz nahm zu, er war kaum auszuhalten. Doch mit dem Gesicht nach unten ließ sich das schlecht machen. Um endlich hochzukommen drehte er sich und stand Dreck hustend auf.
Erst nach einiger Zeit klarte sich sein Sichtfeld auf. Er erkannte eine Person die sich ebenfalls garde aufrappelte. Im letzten Licht des Tages sah er das es ein Mann war. Er trug ein Überwurf aus groben Stoff. Seine Haare waren in etwa so lang wie seine. Diese Person sah irgendwie abgerissen aus.

Wut stieg in Senna auf: "Pass doch auf!", rief er ihm entgegen, "Kann man hier nicht in Ruhe spazieren gehen?" Glatt gelogen, er wanderte nun schon endlose Stunden durch den Sumpf, er war aber nunmal gern ungestört und wollte nicht aus seinen Gedanken gerissen werden. Aber was beschwerte er sich. Die erste Person, seit 2 Tagen mit der er näheren Kontakt hatte.
"Was ist denn überhaupt passiert?"

[Cécilia]

Während des Kampfes hatte sie kaum bemerkt, dass sie wieder bis zu den Knien im Sumpf stand und sich so lange nicht mehr gerührt hatte, dass sie nicht vom Fleck kam. Nun kam Samarus auf sie zu, und sie musste zusehen, dass sie ihre Beine aus dem Modder befreite. Das letzte Mal hatte sie ihren Stab in den Boden gerammt, und sich daran abgestützt, aber diesmal konnte sie das wohl kaum tun.
Während sie seine Schläge abwehrte, versuchte sie zunächst, ihre Beine im Morast zu lockern, damit sie sich wieder etwas bewegen konnte, sich wenigstens drehen konnte. Samarus' Schläge wurden leichter, wie es schien. Aber dafür kam er bedrohlich näher. Jetzt hatte sie die Füße so weit im Morast freigewackelt, dass sie die Beine heben konnte, mobiler war. Noch immer gab sie kontra, das war ja der Sinn der Übung, sicherlich.
Sie konnte sich jetzt endlich drehen, erinnerte sich jedoch auch an ihre vergangenen Übungskämpfe, bei denen Samarus und auch ein paar Goblins sie immer weiter zurückgedrängt hatten, durch die Gegend gescheucht hatten. Nein, das sollte ein Ende haben! Die Zeit des Kontra war vorbei, jetzt, wo sie die Füße frei hatte, also begann sie nun selbst, Samarus zu attackieren, drängte voran, ihm entgegen, um nicht selbst weggedrängt zu werden.

[Elvo]

Elvo überlegte sich schon, zu sagen: »Ja, ich kann dich zu einem Schmied bringen«, aber dann ließ er es bleiben. Stattdessen wusste er eine andere Art, wie der den fremden Mann noch ein Stück weit ärgern konnte. Er sagte einfach nichts.

Ja, das schien offenbar zu funktionieren, denn sein gegenüber wurde langsam ungeduldig. Elvo aber rührte sich gar nicht. Aber er grinste in sich hinein. Schließlich wurde es dem jungen Mann zu viel. Jetzt dachte auch Elvo, dass es genug wäre und er beschloss, auch die Frage einzugehen.

»Komm, setz dich. Ich spendier dir was zu trinken. Dann kannst du mir beschreiben, wie du dir deine Rüstung vorstellst!«, sprach's und setzte sich an den Tisch, von dem er vor wenigen Minuten erst aufgestanden war.

[Oparilames]

Oparilames hatte zwar keinen Schatz gehoben, aber dafür etwas zu sehen bekommen, dass ihm ein schadenfrohes Grinsen auf das Gesicht malte. ‹Was für eine Schlammfresse.› dachte er sich nämlich bei dem Anblick des Mannes als dieser sich aufgerappelt hatte. Der Dieb hatte sich ja blos nach hinten werfen und dann aufstehen müssen und hatte nicht noch einen anderen Körper auf sich liegen. Doch dann verschwand des Sumpfopas Lächeln. Eine nachdenkliche Mine stahl sich stattdessen auf sein Gesicht. War das nur eine Lichtreflektion, die Auswirkung der Wurzel (‹Verdammt, das Ding war doch nicht harmlos!›) oder waren die Haare des Fremden wirklich metallisch? Er schüttelte den Kopf und hörte gerade noch den letzten Satz des Fremden.
Er klopfte sich erneut ab und wischte sich die Hände im Inneren der Tasche Bösbaum ‹Oder ist das Friedblum?› sauber, dann antwortete er. »Was los war? Keine Ahnung, passt du nicht auf wo du hinläufst?! Stell dir mal vor ich hätte einen Ochsen vorgespannt und hätte gerade mal nicht hingeschaut, dann wärst du jetzt tot!« Oparilames versuchte ernst und verärgert drei zu gucken, was ihm auch recht gut gelang immerhin hatte dieser Typ ihn um sein Gold für das Abendessen gebracht. »Du gibst mir heute eine Mahlzeit aus, dafür dass du mich hier einfach anrempelst, ok?«
Vielleicht war das letzte Wort etwas zu zaghaft gesprochen, zumindest klag es für den Dieb so, als hätte seine Stimme bei diesem Satz einen erheblichen Einbruch von trocken-ernst zu entschuldigend gemacht.

[Sennahoj]

Oah nicht schon wieder!, dachte sich Senna. Gab es denn hier nur aufdringliche Personen die ständig etwas wollten? Der Mann sah ihn ärgerlich an. Eigentlich war er doch schuld. Dieser Typ war ihm sprichwörtlich in den Rücken gefallen. Die Bemerkung mit dem Ochsen ignorierte er gekonnt.
"Du denkst wohl ich hätte was zu verschenken, was? Pah! Ich wär doch selber froh mir eine Mahlzeit zu leisten. Da steht nur ein kleines Problem dazwischen - Geldmittel. Die hab ich nicht mehr.", gab er säuerlich auf die Forderung zurück. Die Sache mit dem Banditen am Tor ließ er weg. Er wollte seinem Gegenüber keine Angriffsstelle geben. Hier musste man hart sein und seine Zimperlein einpacken. Ihm fielen jetzt die vielen Taschen an der Kleidung des Mannes auf. Auch entdeckte er einen dunklen Fleck auf seiner Stirn. Was das war konnte Senna nicht sagen.
"Wenn du jetzt noch erwartest etwas von mir als Entschädigung zu bekommen bist du auf dem falschen Weg. Am besten wärs doch DU lädst mich ein."
Eine Forderung die kläglich klang. So wie der Typ aussah hatte Sennahoj wohl keine Chance im Kampf gegen ihn. Aber wenn es tatsächlich zu einer Auseinandersetzung kam würde er sich wehren . Er kannte einige Mittel.
Mit aufmerksamen Blick auf die Person wischte er sich seinen Mund ab.

[Samarus]

Auch diese Stufe hatte sie gemeistert und den Sinn offenbar verstanden.
Nun war er an der Reihe, sich zu verteidigen. Zwar war es für ihn keine allzu große Schwierigkeit, die Schläge seiner Schülerin abzuwehren oder ihnen auszuweichen, aber er merkte deutlich, dass sie in den letzten Monaten viel gelernt hatte, was den Stabkampf anging, denn im Vergleich zu ihrem ersten 'Kampf', schlug sie sich diesmal nahezu gottgleich.

Nachdem er einige von Cécilias Schlägen abgewehrt hatte, beendete er den Kampf, indem er seinen 'Kampfstab', der mehr ein langer Stock war, in den der Braunhaarigen 'einharkte' und diese anschließend zu sich heranzog.

"Ich denke für heute reicht das erstmal. Man merkt, dass du dich ordentlich gesteigert hast, aber speziell an deiner Beinarbeit könntest du noch ein wenig arbeiten. Der Stabkampf wird nicht nur mit den Armen entschieden.

Aber genug von dem Gelehre für heute. Hast du Lust auf einen Kirschsaft in der 'Sumpflilie'?"

Er schmunzelte. Seine Schülerin hatte schon einen eigenartigen Geschmack, was Getränke anging.

[Oparilames]

»Beim Schläfer ein armer Schlucker, ein Penner, ein Asylant, ein profanes gebrochenes Individium!« polterte der Waldopa los und atmete dann tief ein, fing an zu lachen und schlug sich auf die Schenkel. Als er sich wieder eingekriegte, grinste er den Fremden schelmisch an. »Rate mal in welch illustren Begleitung du dich gerade befindest.« sprach der Dieb und deutete auf sich. Einige Augenblicke vergingen, dann nahm er dem Verwirrten das Nachdenken ab. »Mir geht's nicht anders, bei Teutates! Und wenn wir nicht wollen, dass und öhm ... dieser Baum auf den Kopf fällt, dann müssen wir. Wir, das heißt das Volk, ja das muss sich erheben gegen die unterdrückten Unterdrücker!« Oparilames wusste selbst nicht, woher er den Namen Teutates kannte oder wie er auf diese Gedanken kam, es war auch ganz egal. Der Dieb musste versuchen den anderen wirr im Kopf zu machen, es kam nicht darauf an, was Oparilames sagte, nur dass es das Gehirn des Fremden soweit auslastete, dass er ... ‹Ja was will ich hier eigentlich?›

Oparilames atmete erstmal durch und reichte dem Fremden dann die Hand. »Gehen wir erstmal in die Taverne, dort spricht es sich besser als hier draußen. Achja: Du bist neu hier, stimmts? Habe dich hier jedenfalls noch nie gesehen.«

[Dennik]

Offenbar schien der Fremde selbst der Rüstungsschmied zu sein, wurde Dennik klar und ja dieser Gedanke machte irgendwie sogar Sinn. Froh setzte sich Dennik neben ihn, fühlte sich jedoch etwas unwohl, war er sich bewusst, dass er stank, wie ein abgestochenes Tier. Der Sumpf haftete immer noch an seiner Kleidung und deswegen wurde es Zeit, dass er sich neue zulegte!

"Also... es soll nur eine leichte Rüstung sein, ich baue auf meine Schnelligkeit beim Kampf... ich bin Flink und die Rüstung soll mich nicht behindern, aber sie soll mich trotzdem schützen, denn ich trage kein Schild. Sie soll mich schützen, wenn ich nicht ausweichen kann, ich will dass mich kein Sumpfwurm mehr belästigt, mit seinen kleinen Zähnen. Dass die Rüstung, wenn sie leicht ist, keinen direkten Schlag aushält, ist mir klar, aber sie soll ihn wenigstens dämpfen können, so dass ich ihn überlebe, wenn sie es schon nicht tut. Und sie soll sowohl Alltags tauglich in einer Stadt, so wie in der Natur sein, soll mich vor Wind und Wetter schützen... soll warm halten, aber auch im Sommer nicht zu fett sein...", erklärte er seine Traum Rüstung und schaute den Schmied hoffnungsvoll an.

[Sennahoj]

Was hatte dieser Typ eigentlich vor? Asylant? Penner? Unterdrückte Unerdrücker? Und wer oder was war Teutates?
Klar er hatte auch kein Geld. Aber warum versuchte er Senna mit sinnlosem Geplapper irre zu machen? So kam es dem Neuankömmling nämlich vor. Naja auch wenn es wirklich so war würde er nicht viel Erfolg damit haben. Sennahoj´s Kopf war zurzeit schon voll genug um auch nur ein Teil der Worte zu verarbeiten. Er würde einfach nicht weiter auf dieses Geplapper eingehen. Ignorieren war besser als sich den Kopf darüber zu zerbrechen.
Sennahoj musterte die ihm entgegengestreckte Hand. Schmutzig, aber was wollte man nach einem Sturz erwarten. Die Neugier packte ihn. Was würde sein Gegenüber tun wenn er ihm die Hand reichte? Nutze er die Gelegenheit für einen Angriff? Hatte er irgendwelche miesen Tricks drauf?
Für alles bereit reichte er ihm die Hand.
"So ohne Geld? Wie stellst du dir das vor ....?, sagte er langsam, auf jede Bewegung achtend, die der Mann machte.

[Elvo]

»So, und was soll ich jetzt deiner Meinung nach dazu sagen? SOll ich sagen: "Ei toll, die hab ich zufällig parat?" oder "Ach ganz einfach. Komm in einer Stunde wieder..."! Nenene! So einfach geht das aber nicht! Ich bräuchte Werkzeug. Na gut, notfalls tut'S auch ein Messer. Ich bräuchte eine Werkstatt. Na gut, ich kann das auch beispielsweise hier machen. Aber das Wichtigste: Ich bräuchte Rohstoffe: Leder, Häute, Metalle. Wenn du mir so etwas besorgst, dann kann ich dir vielleicht eine Rüstung machen. Du musst dir deine Rüstung schon verdienen!«

[Oparilames]

Erst jetzt, als sich Oparilames wieder zusammenriss, bemerkte er, dass sein Gegenüber Vorsicht walten ließ. Die Schlussfolgerung war, dass dieser arme Schlucker den Sumpfopa als suspekt empfand. Und das bedeutete, dass Oparilames ebenfalls vorsichtig sein musste. Vielleicht war der Mann ja doch bewaffnet. Aber irgendwie schien der Kerl ja auf streit aus zu sein, seine ganze Körperhaltung schien dem Dieb das zu vermitteln.

»Wir finden schon was. Vielleicht können wir uns ja im Armdrücken Geld verdienen. Schauen wir einfach mal, was die Zeit so bringt.« sagte er und schnellte dann vor um die Hand des Fremden zu greifen und ihn in Richtung der Sumpflilie zu zerren.