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    Lehrling Avatar von Thorgert
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    Thorgert ist offline
    Die letzten Tage waren keine angenehmen für Thorgert gewesen. Er hatte wahrhaftig versucht, das Reich Beliars in Bewegung zu setzen, um ein paar Männer zu finden, auf die er sich wirklich verlassen konnte. Die Korruption und das Bespitzelungswesen innerhalb der Stadtwache, ja beinahe innerhalb der ganzen in Thorniara versammelten Garde, hatten weiter und weiter zugenommen. Drurhang hatte die Stadt fest unter seiner Kontrolle, obgleich ihm in der Vergangenheit – oder genau genommen seit der Ankunft der Myrtaner – mit Jukolenko einer seiner treuesten Streiter abhanden gekommen war. Bis heute wusste niemand, wo der korrupte Mistkerl abgeblieben war. Thorgert scherte sich aber auch nicht darum, war froh, einer Made weniger das Handwerk legen zu müssen.
    Der ehemalige Soldat war vielleicht alt, aber keineswegs auf den Kopf gefallen. Und in seiner Zeit hier auf der Insel und vor allem auch in all der Zeit, in der er nun im Verborgenen gegen Drurhang arbeitete, hatte er sich ein ebenso beachtliches wie für die Obrigkeit gefährliches Netzwerk an Informanten aufgebaut. Was der korrupte Regierungsapparat der Stadt konnte, konnte er schon lange.
    Neben diesen ganz offensichtlichen Problemen gab es aber auch eine weitere Entwicklung, die ihm Sorgen bereitete: Der ansteigende – und wohl gemerkt illegale – Konsum von Sumpfkraut. Natürlich, als er noch jung war hatte er es sich nicht nehmen lassen, das Kraut selbst einmal auf seine Wirkung hin zu untersuchen. Dennoch war nicht zu bestreiten, dass die Leute bei übermäßigem Konsum nicht nur schwerfälliger, sondern auch gleichgültiger wurden. Und die wahrhaftige Schwemme, die Thorniara seit kurzer Zeit heimsuchte, führte dazu, dass sich viele Bürger kaum mehr für irgendwelche Belange als die aller gewöhnlichsten interessierten. Das spielte der korrupten Stadtwache und ihrem Hauptmann ebenso in die Hand wie die Teile des Ordens, die sich nicht Innos, sondern der Macht und Gold verschrieben hatten.
    Beweise hatte Thorgert zwar noch nicht, aber ein Mensch mit klarem Verstand konnte eins und eins zusammenzählen und daraus schließen, dass das fehlende Interesse, die Anteilnahmslosigkeit der Menschen vor allem Drurhang und seinen Machenschaften in die Hände spielte. Zudem, das musste Thorgert sich eingestehen, war das ganze alles andere als eine dumme Idee. Man verbot etwas, verhängte Strafen auf den Konsum und trieb so den Preis künstlich in die Höhe – war man dazu noch größter oder gar alleiniger Anbieter des Produkts, konnte man sich eine goldene Nase verdienen. Nur fehlten dem alten Mann noch die Beweise dazu.
    Genau aus diesem Grund wollte er eine kleine Truppe zusammenstellen, um mit dieser die Kanalisation zu erkunden. Es befiel ihn ein unbestimmtes aber starkes Gefühl, dass die dunklen, feuchten Winkel im Unterirdischen ihm den Weg zeigen würden. Es passte alles zusammen.
    Nun war er daran, Männer zu finden, auf die er sich verlassen konnte. Einige kannte er noch, es brauchte aber möglicherweise mehr als drei Mannen, um es mit – was auch immer sie erwarten würde – aufnehmen zu können. Dessen war er sich sicher.
    So befand er sich denn auf dem Weg zu Übungsplatz, wo sich – wie ihm mitgeteilt wurde – ein Mann namens Arty befinden musste. Thorgert hatte seinen Prozess interessiert verfolgt, ebenso das Himmelfahrtskommando, auf das er unter dem Kommando von Silohtar geschickt wurde. Der Alte war sich sicher, mit ihm einen Verbündeten gefunden zu haben, obgleich er ihn noch nicht persönlich kannte – was sie vereinte war die tiefe Abneigung gegen den Verantwortlichen dieses korrumpierten Sauhaufens und der Wille, etwas dagegen zu unternehmen. Gleichwohl der Lehrling von den Ausmaßen der Geschehnisse sicherlich noch nichts wissen konnte.
    Dass er den Mann fleißig unter der Aufsicht des Ritters Hiroga übend vorfand, machte ihm jedoch Mut, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Nun mussten die beiden Waffenknechte, die er zur Rekrutierung verschiedener anderer Männer, die im Ruf standen loyal zu sein – und größtenteils aus Myrtana stammten, was ein weiterer Vorteil war – nur noch am vereinbarten Treffpunkt auftauchen: Der Taverne „Zum Schattenläufer“.
    „Innos zum Gruße. Arty, nehme ich an?“

    Arty
    Geändert von Thorgert (12.03.2011 um 16:18 Uhr)

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    Provinzheld Avatar von Arty
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    Arty ist offline
    „Ja, was kann ich für euch tun?“
    Arty musterte das Gesicht seines Gegenübers. Es wies eindeutige Alterungserscheinungen auf und die eingefallenen Augen deuteten darauf, dass der Mann die letzten Tage über nicht allzu viel Schlaf bekommen, aber umso mehr Kummer und Gedanken mit sich herumgetragen hatte.
    „Auf ein Wort“, antwortete ihm der Alte lediglich, legte dem Lehrling dabei die Hand auf die Schulter und führte ihn mit einem verächtlichen Blick von den beiden neugierig stierenden Waffenknechten weg.
    „Was habt ihr mit den beiden zu schaffen?“, zischte der alte Mann scharf, woraufhin Arty fast erschrak.
    „Nichts. Sie wurden mir als Übungspartner zugeteilt. Würdet ihr nun die Freundlichkeit besitzen und sagen, wer ihr seid und was ihr von mir wollt? Ansonsten habe ich Wichtigeres zu tun.“
    Sein Gegenüber entspannte sich merklich.
    „Nun gut. Mein Name ist Thorgert und ich bin das Oberhaupt der Bürgerwehr Thorniaras, vielleicht habt ihr schon von mir gehört? Nicht? Gut, auch nicht weiter wichtig“, fügte er hinzu, als er in die ratlosen Augen Artys blickte, „Ich bin nicht hier, um euch meinen Werdegang zu erzählen.“
    „Warum denn?“, wollte der Langhaarige wissen, spürte die Ungeduld langsam in sich wachsen.
    „Ich habe euren Prozess, diese Farce gegen euch, verfolgt. Ich weiß, wessen ihr zu Unrecht beschuldigt wurdet und ich weiß, was euch unter dem Kommando dieses Milizionärs... Wie hieß er noch gleich?“
    „Silohtar“, half der Junge dem Alten auf die Sprünge.
    „Ja, richtig. Silohtar. Ich hörte davon, dass man eure vollkommen unzureichend ausgerüstete und ausgebildete Truppe auf diese heikle Mission, dieses Himmelfahrtskommando schickte. Und ich weiß, dass euch genau so viel daran gelegen ist, die krummen Machenschaften in dieser Stadt aufzudecken, wie mir selbst.
    „Wie kommt ihr darauf?“
    „Wäre dies nicht der Fall, würdet ihr wohl nicht wie ein Besessener den Umgang mit den Einhändern üben und wäre dies nicht der Fall, so hättet ihr zweifelsfrei nicht vorgehabt, euch den Streitern Innos' auf dieser Insel anzuschließen.“
    Das Schweigen des Langhaarigen nahm der Alte scheinbar als Bestätigung seines laut geäußerten Gedankenganges auf.
    „Also folgt mir bitte. Wir treffen uns mit ein paar Männern, die die gleichen Ansichten hegen wie wir. Ich werde euch unterwegs erklären, worum es bei dieser heiklen Angelegenheit geht und hoffe, auf eure Unterstützung zählen zu dürfen.“
    Ehe sich der Langhaarige versehen konnte, packte ihn der alte Mann – der noch deutlich kräftiger zu sein schien, als man ihm auf den ersten Blick ansah – beim Arm und zerrte ihn vom Übungsplatz.
    „Aber meine Lehre..., ich sollte...“
    „Ihr seid im Handumdrehen wieder da. Eurem Lehrmeister wird gar nicht auffallen, dass ihr gefehlt habt. Und wenn doch, werde ich mit ihm reden. Macht euch keine Sorgen. Nicht darüber...“

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    Veteran Avatar von Evander Sanatras
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Evander Sanatras ist offline
    Er kniete vor dem Grab seiner toten Freundin und legte eine Rose an ihr Grab, dann senkte er den Kopf um ihr zu gedenken. Heute hatte er sich wieder mit ihr getroffen und sie hatte ihm ihren Namen verraten, Alicia war ihr Name. Leise murmelte Evander:,, Der kalte Wind erfasst mein Herz und wie ein Blatt im Herbst das herunterfällt, so ergeht es auch meinem Herz.”
    Dann spürte er wie eine warme Hand seine Schulter berrühte und er erkannte Alicia. Sie schenkte ihm ein trauriges lächeln. Er stand auf und nahm sie in den Arm und sie fragte ihn:,, Wie fühlst du dich.” ,,Jetzt wo du da bist, besser.” Sie lächelte ihn aufheiternd an. ,,Was machst du hier?” ,,Ich wollte nach dir Sehen.” erwiderte sie. Ein Windstoß fuhr ihnen durchs Haar. Es war nun etwas kälter geworden und er sagte:,, Du solltest nach Hause gehen, dort ist sicher und warm.” ,,Was ist mit dir?” ,,Ich werde noch etwas an meinen Ort flüchten und etwas zu ende schreiben.” Sie nickte und machte sich sofort auf den Weg. Evander blickte zum Himmel hinauf, es war eine klare und kühle Nacht und der Mond warf sein helles Licht auf die Erde. Dann blickte sich Evander um und er konnte jeden einzelnen Grabstein sehen. Mit zügigen Schritten verließ er den Friedhof und blieb vor dem Gittertor stehen.

  4. Beiträge anzeigen #384
    Schwertmeister Avatar von Avik
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    Avik ist offline
    "Verdammte scheiße!", fluchte er und zog seine Jacke enger um seinen Körper. Der Wind, welcher vom nahen Meer her wehte, war beinahe eisig und das trotz der Tatsache, dass es eigentlich langsam Frühling werden sollte... was machte er überhaupt hier. Er hatte sich verirrt und wie... Verzweifelt schaute er sich um und sprang über ein kleines Beet, neben welchen ein Grabstein aus der Erde ragte. Die Blumen waren verwelkt und Unkraut sprießte bereits. Kaum eines der Gräber war wirklich schön, kaum eines war gut gepflegt, es schien beinahe so, als hätte kein Bewohner dieser dreckigen Stadt Zeit für seine Familie, seine Ahnen, seine Väter und Mütter, aber vielleicht fehlte einfach auch nur das Geld...
    Er war auf dem Friedhof... auf dem Friedhof abseits der großen chaotischen Stadt, aus welcher er geirrt war. Wie er neue Orte, die er nicht kannte, hasste! Er war auf dem Friedhof, es wurde langsam dunkel und am schönsten war, dass er weder Sumpfkraut noch Essen dabei hatte und vermutlich würde er den Weg zur Stadt und noch besser den Weg zur irgendeiner Taverne nicht mehr finden...

    Er schien der einzige Besucher dieses Ortes zu sein, er verwünschte den Moment, als er den Berg hinauf gegangen war, was hatte er sich dabei gedacht?

    Plötzlich sah er etwas, zuerst zuckte er erschrocken zusammen. War ja auch gruselig hier... dann aber schöpfte er Hoffnung, Hoffnung doch nicht hier schlafen zu müssen. Ja verdammt! Die Gestalt lief Richtung Gitter, welches um den Friedhof gezogen worden ist. Vermutlich wusste er, wo der Ausgang zu finden war.
    "Hey!", brüllte Avik so laut er konnte. Er rannte hinter her und tatsächlich, da war das Tor und der Fremde ging hin durch. "hey!", rief Avik noch einmal mit seiner kratzigen Raucherstimme.

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    Veteran Avatar von Evander Sanatras
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Evander Sanatras ist offline
    Evander hörte in der Ferne ein verrauchte kratzige Stimme die Hey rief. Evander drehte sich um und erkannte eine Gestalt die auf ihn zu lief. Es dauerte nicht lange, da hatte die Fremde Person ihn erreicht und Evander fragte:,, Kann ich dir helfen?”
    Evander hörte dem Fremden zu wie er ihm beschrieb das er sich verirrt hatte. Nach einer Weile sagte er:,, Hör zu, Ich bring dich zu Borgan meinem Kumpel dort kannst du die Nacht verbringen.” Gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Sie liefen den schmalen felsigen Weg zur Stadt hinab. Evanders Gedanken schweiften zu Alicia hinab. Plötzlich kam er zu sich als der Fremde sich bei ihm bedankte. ,, Nichts zu Danken.”, sagte Evander gutherzig.
    Sie hatten die Stadt erreicht und bald kamen sie ins Händlerviertel und Evander fragte:,, Wo kommst du her?”

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    Lehrling Avatar von Thorgert
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    Thorgert ist offline
    Sie hatten sich ein kleines Hinterzimmer geben lassen, um ungestört miteinander reden zu können. Die Wirtin des „Schattenläufers“ hatte ihnen den Raum bereitwillig zur Verfügung gestellt – allerdings erst, als sie Arty – der des Öfteren Arbeiten an der Taverne verrichtete – erblickte.
    Thorgert blickte auf eine mehr als überschaubare Anzahl an Männern, hielt sich jedoch am Gedanken fest, dass er diesen hier wenigstens vertrauen konnte. Zudem hatten ihm noch nicht alle ausgesendeten Waffenknechte – ebenfalls nur Männer, denen er vertraute – Bericht erstattet. Es mochten also durchaus noch Nachzügler eintreffen.
    „Ihr fragt euch sicherlich alle, warum ich euch heute hierher gebeten habe“, begann der alte Mann nun, als sich die fragenden Gesichter mehrten, „Und ich möchte euch nicht weiter auf die Folter spannen.“
    Dass er ihnen den Großteil seines Planes – nämlich den Teil, der zu dessen Gründung führte – verheimlichte, konnten die Männer zu diesem Zeitpunkt freilich noch nicht wissen. Der ehemalige Soldat hielt es vorerst aber für intelligenter, sie nicht einzuweihen und ihnen das große Ganze nicht zu offenbaren. Oder zumindest noch nicht.
    „Wir haben den Auftrag bekommen, die Kanalisation Thorniaras auf Ratten hin zu untersuchen.“
    Ein Mann lachte auf.
    „Große Ratten, nehme ich an?“, fragte er mit einem verschmitzten Grinsen, das Thorgert müde erwiderte.
    „Ziemlich große, in der Tat. Eine kleine, schlagkräftige Gruppe sollten wir sein – mit einer halben Armee lässt sich in den engen Gängen der Kanalisation ohnehin nicht gut kämpfen. Unsere Aufgabe ist es also, dort unten nach dem Rechten zu sehen und mich würde Beliar lausen, wenn wir dabei nicht auf die eine oder andere Überraschung stoßen sollten.“
    Kein Wort vom Sumpfkraut – zumindest kein direktes. Einige der Männer mochten möglicherweise schon etwas ahnen, trauten sich aber nicht, ihre Vermutungen laut zu äußern.
    Kein Wort über Thorgerts eigene Vermutung, dass Drurhang – oder zumindest jemand, der sich unter seinem Kommando befand – hinter dem Sumpfkrautschmuggel steckte. Er brauchte erst Beweise, ansonsten war um seinen ohnehin schon ramponierten Ruf vollkommen geschehen.
    „Männer, kräftigt euch. Trinkt etwas, esst, aber geht nicht zu spät zu Bett. Ich verlange von einem jedem von euch absolute Einsatzbereitschaft und Höchstleistungen am morgigen Tag, verstanden?“
    In der Runde nickten die Köpfe.
    „Dass hierüber absolutes Stillschweigen bewahrt wird, muss ich euch nicht sagen. Also dann, wir treffen uns bei den ersten Sonnenstrahlen hier vor der Taverne. Möge Innos euch auf euren Wegen begleiten.“

    Arty

  7. Beiträge anzeigen #387
    Provinzheld Avatar von Arty
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    Arty ist offline
    Arty blieb noch einen Moment auf seinem Stuhl sitzen, nachdem die anderen Männer die Taverne verlassen oder sich im Schankraum zu Bekannten und Freunden gesetzt hatten.
    Der Langhaarige nutzte die Gunst der Stunde, um dem Boss der Bürgerwehr noch ein paar Fragen zu stellen – immerhin wollte er sich nicht schon wieder in ein Abenteuer stürzen, dessen Ausgang nicht nur vollkommen ungewiss, sondern dessen alleinige Existenz schon jeglicher Daseinsberechtigung entbehrte.
    „Ihr seid sicher, dass es eine gute Idee ist, mit dieser Gruppe in die Kanalisation aufzubrechen? Versteht mich nicht falsch: Ich zweifle nicht an eurem Urteilsvermögen. Aber wenn die... Ratten... dort unten wirklich so groß sind, wie ihr sagt, wäre es vielleicht angebrachter, ein paar sehr erfahrene Kämpfer dabei zu haben.“
    Sein Gegenüber wirkte nun wirklich müde, die zahlreichen Jahre – von denen er viele als Soldat im treuen Dienste Innos gewidmet hatte – hatten sich bemerkbar gemacht. Trotzdem war der Mann Arty auf eine merkwürdige Art und Weise sympathisch. Er war ein Original, allem Anschein nach unbeirrbar und wenn nötig zu allem bereit. Eigenschaften, die er an sich selbst auch beobachten konnte.
    „Ich habe keine Befehlsgewalt über die Anhänger des Ordens“, erklärte sich Thorgert, „und wie ihr euch zweifelsohne vorstellen könnt, wäre es gewissen Mächten in dieser Stadt ein Dorn im Auge, wenn sie wüssten, dass ich mir ihre Kämpfer ausborge, um gegen eben jene gewissen Mächte vorzugehen.“
    Der Alte nahm einen Schluck aus seinem Bierkrug.
    „Davon einmal ganz abgesehen ist es dieser Tage sehr schwer, Freund von Feind zu unterscheiden. Verdammt schwer sogar. Die Zeiten haben sich geändert und mit der Veränderung kamen auch die Probleme.“
    Der Langhaarige nickte nachdenklich. Thorgert schien ihm nicht wie jemand, der seine Untergebenen auf ein Himmelfahrtskommando schickte. In der Tat nicht.
    „Ich verlange nicht von euch, dass ihr mir sagt, was wir dort unten vorfinden werden“, seufzte Arty nun, „Und solange ihr euch sicher seid, dass dieses Unterfangen notwendig ist und dazu beitragen kann, dass diese Stadt zumindest ein paar Fuß aus dem Sumpf der Korruption und Ungerechtigkeit gehoben werden kann... solange könnt ihr auf mich zählen – ebenso auf die anderen ehrlichen Männer, die sich heute Abend hier eingefunden haben. Dessen bin ich mir sicher.“
    Arty griff seinen Mantel von der Stuhllehne und streifte ihn sich langsam über.
    „Ich hole mir nun meine Mütze Schlaf – was ihr im Übrigen vielleicht auch tun solltet. Wir sehen uns beim Morgengrauen, Thorgert.“

  8. Beiträge anzeigen #388
    Neuling Avatar von Lucis Florentis
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    Lucis Florentis ist offline
    Lucis sass gelangweilt am Tisch, den Stuhl unnoetig weit weggeschoben. Doch jeder Zentimeter Distanz zu seinem "Lehrer" war ihm eine noch so krumme Haltung wert. Er hasste die ihm von seinen Eltern aufgelegten, "Philosophischen Fruehstuecke." Das hatte fuer ihn immer den Beiklang von einem im Gold getauchten Esel...

    Eine Weile sassen sie schweigend da. Doch Lucis hatte nicht dass leiseste Interesse die Stille selber durch mehr als den Klang wie sein Messer auf dass Ei traf zu brechen. Zittrig erhob der alte Mann, Erijhamus dass Wort:
    "Lucis, was haelst du davon wenn wir heute ueber die Leute im Armenviertel reden?"
    "Was erwarten sie darauf fuer eine Antwort?", knirsche es zwischen den Zaehnen des jungen Erbens hervor.
    Doch egal wie wenig Respekt Lucis vor Erijhamus hatte, so verdiente er doch mehr und war schlau genug den Trotz einfach zu uebergehen:
    "Nun, was fuer Gruende denkst du denn koennte es haben, dass sie in Armut leben?"
    Hier hatte der alte Mann den richtigen Nerv getroffen. Auf die Herausforderung entgegnete Lucis entschieden:
    "Weil sie nicht gut genug sind um mehr zu sein und nichts dagegen tuen."
    Fragend ruepfte der Philosoph die Nase:
    "Du denkst nicht dass es was mit den Umstaenden in dennen sie geboren wurden zu tun hat? Ein Kind dass im Armenviertel geboren wurde landet doch viel eher dort als du, ein Kind aus einem der reichesten Haeuser?"
    "Aber das ist doch im Endeffekt dass selbe!", rief der Lucis aus und begann zu zitieren:
    " "Der Apfel faellt nicht weit vom Stamm", "Wie der Vater so der Sohn" oder um es in den Worten vieler unserer stolzesten Sagenschreiber zu sagen: "In ihm floss dass Blut eines Helden." Eigenschaften werden in der Familie weitergeben, so sind es nicht die sozialen oder wirtschaftlichen Umstaende die ein Kind aus dem Armenviertel dort halten. Nein! Es sind die Umstaende die ihm von seinen Eltern in die Wiege gegeben wurden. Ich hingegen habe Eigenschaften die sich seit Jahrhunderten als erhaben erwiesen haben mitbekommen! So ist es doch ganz natuerlich dass sich eine Gesellschaft ueber die Jahre nach dem Wert des Bluts spalten muss!"
    "Aber so einfach koennen sie doch nicht dass Unglueck...", erschrack sich der Lehrer bis er unterbrochen wurde:
    "Unglueck? Ich beneide diese Leute. Mein Leben lang hab ich alles bekommen was ich wollte. Die meisten Dinge fielen mir leicht. Was ist den so ein Lohn ohne Arbeit wert? Wissen sie warum ich so gerne Ei esse? Weil es Arbeit ist es zu schaelen, und darum schmeckt es umso besser! Muesste ich es nicht schaelen, waere es als ob ich es ohne Salz essen wuerde!"
    Genuesslich schob sich Lucis dass letzte Stueck Ei in den Mund. Wischte sich seine Haende mit der Serviette ab, faltete sie ordentlich zusammen und stand auf:
    "Ich muss jetzt gehen", entschuldigte sich der junge Adlige und fuegte noch boshaft hinzu: "Erijhamus, ihre Bartspitze hing mal wieder in der Marmelade..."

    Bevor der Gelehrte beschaehmt an sich herab sehen konnte, knallte schon die Tuer des Speisesaals ins Schloss.

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    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline
    "Leute, hört mir mal gut zu, es gibt was sehr wichtiges zu sagen."
    Wenn Keri sowas erzählte, dann musste das nicht viel bedeuten, aber wenn Hannes mit sowas ankam, dann war das wirklich ein Grund, die Ohren zu spitzen, denn dieser war doch immer mit einer gewissen Ernsthaftigkeit bei der Sache.
    "Aber zuerst müssen wir hier raus, irgendwohin, wo keiner zuhört." fügte er mit leiser Stimme noch an.
    Flarke war immernoch in der Bastion und seine beiden Freunde hatten gerade dienstfrei, sodass sie beschlossen hatten, ihn zu besuchen, denn er war ja leider ans Bett gebunden, auch wenn er schon wieder halbwegs laufen konnte, solange sein Arm in einer Schlinge lag.
    Also gingen die drei hinaus, solange, bis sie wieder auf dem Marktplatz standen, und dort dann in Richtung der Plattform über dem Armenviertel. Manch einer mag sich jetzt überlegen, dass das nicht gerade ein Ort war, wo sie nicht belauscht werden konnten, aber es war ein Ort, an dem jeder, der vorbeikam, normalerweise so sehr mit seinem eigenen Kram beschäftigt war, dass er nicht zuhörte.
    "Also, was gibt es?", brach Flarke schließlich die Stille, in der die Soldaten nach draußen getreten waren.
    "Ich habe mich vor zwei Tagen mit einem Typen namens Thorgert getroffen" fing Hannes an zu erzählen, womit auch klar war, wo er hingegangen war, als er sich bei Flarkes erstem ausgang verabschiedet hatte. "und der hat mir so einiges über die Stadtwache hier erzählt. Eigentlich nichts gravierend neues, nur dass der Verein einfach korrupt wie sonst was ist."
    "Ist ja nicht so, als hätten wir das nicht auch schon gemerkt." kommentierte Keri das ganze, wobei er etwas deprimiert dreinschaute, denn sosehr er ironisch, locker und alles ein konnte, sosehr ging ihm so etwas auf die Nerven, auch wenn er immer jemand war, der von Vetterlesswirtschaft in Vengard profitieren hätte können. Aber dort hatte er seine Verbindungen nur soweit genutzt, dass er für sein Art keinen Anpfiff von Oben bekam.
    "Genau das habe ich ihm auch erklärt" fuhr Hannes fort, "und dann kam er mit noch etwas interessantem: Er war vor einiger Zeit in der Kanalisation dieser Stadt zu Gange -" Bei diesem Stichwort verdrehte Keri sofort die Augen und warf Flarke, als dieser etwas verwirrt drei schaute, weil er damit nicht anfangen konnte, einen vielsagenden Blick zu. Anscheinend waren die Beiden mal noch bevor er selbst zur Stadtwache gekommen war, in der Kanalisation Vengards unterwegs gewesen.
    "Mhmm, genau das - " ging auch der Berichtende aud den Blick ein, "und dort hat er in einem der Räume, die es dort unten gibt - also, da waren schon Unterweltler beim Erbauen dabei, so, wie er das da unten beschrieben hat - was gefunden, das ihm überhaupt nicht gepasst hat, wo jemand zu offensichtlich krimminelle Machenschaften betreibt, als dass es niemand hätte mitbekommen müssen. Deswegen will er dem Verein jetzt auf die Füße steigen und sucht dafür Leute, denen er vertrauen kann. Und Leute, die vieleich noch Milizrüstung tragen, damit uns der Verein dort nicht sofort als Razia erkennt."
    "Ok... Klingt einigermaßen nach etwas, was ich nicht wirklich schlecht finde, immerhin geht mir der Verein genauso sehr auf die Nerven, wie euch auch, und bei diesen absolut miesen Barbieren in der Bastion sogar noch mehr, denn die sind einfach nur Quacksalber und sonst gar nichts. Aber wer ist eigenlich dieser ... Äh...", meinte Flarke, als Hannes soweit mit seiner Erzählung fertig war. Keri hielt sich wohl noch etwas zurück.
    "Thorgert." sprang ihr Berichterstatter gleich mit dem Namen ein. "Das ist einer der Stadtwachenleute, die mal ganz massiv mit unserem Herrn Vorgesetzten Drurhang aneinander geraten sind, und sich jetzt anderweitig ihren Lebensunterhalt verdienen müssen."
    "Also jemandem, dem wir vertrauen können?" fragte Keri.
    "Ja." bestätigte Hannes, und an seiner Stimme konnte man erkennen, dass er Thorgert wohl ziemlich vorbehaltslos vertraute, denn er klang sehr überzeugt dabei.

  10. Beiträge anzeigen #390
    Ritter Avatar von Thara ben Nathan
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    Thara ben Nathan ist offline
    Gut gelaunt betrat der Novize Thorniara. Schon seit den frühen Morgenstunden war er von Bluttal aus unterwegs gewesen, um schon bald wieder daheim sein zu können. Außerdem war neue Kleidung nötig, die heute noch bei einem Schneider in Auftrag gegeben werden sollte. Die alten Stiefel hatten Löcher und waren an den Sohlen so platt getreten durch die Reisen, dass Thara jedes Steinchen spührte.

    Die Tür ging mit einem dunklen Knarren auf, in dem Raum dahinter standen sechs Betten, in der Mitte ein großer Tisch mit mehreren brennenden Kerzen darauf. An diesem Tisch saßen drei Novizen, die ihn mit einem kurzen Nicken bedachten.
    Aus seinen Kommilitonen hatte sich der Bogner noch nie viel gemacht, denn sie waren sehr schweigsam - im Stillen hatte er schon befürchtet, dass sie ein Schweigegelübte abgelegt hatten. Thara legte sein Gepäck auf sein Bett und fing an, seine Kleidung und Gegenstände in die Truhe vor seinem Bett zu verstauen.

    Gleich darauf zog der Novize seine Reisekleidung aus und zog wieder seine Novizenrobe über. Schade, dass diese Kleidung eigentlich unpraktisch war, aber was sollte man machen. Die Roben sind festgelegt, also hat man sie auch zu tragen.

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    Krieger
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    Nath ist offline
    Nath schlurfte durch die Stadt und blickte mit müden Augen zu Boden. Jaja, Patroullie, aufmerksam sein und alles, das tat er doch sonst immer. Aber wenn er schon Sonntags ab frühmorgens arbeiten musste, konnte man ihm nicht verübeln, müde zu sein.
    Er kam am Rand des Armenviertels vorbei und blickte hinüber zu den im unteren Bereich der Gesellschaft lebenden Menschen. Vollkommen unsinnig, dass die Wache dort nicht halb so stark aufpasst wie hier im Marktviertel, ging es Nath durch den Kopf, So könnte man eine Menge Verbrechen verhindern ...
    "... vor einiger Zeit in der Kanalisation zu Gange ...", hörte er den Fetzen eines Gespräches zu sich hinüberwehen. Wenn man vom Teufel spricht ... oder in Naths Fall dachte. Was waren das für Leute? Sie schienen sich bei der Treppe zum Armenviertel aufzuhalten ...
    Dort. Drei Männer - zwei davon Mitglieder der Stadtwache, wie Nath erkannte - standen auf der Aussichtsplattform und sahen aus, als führten sie ein sehr privates Gespräch. Unerhört, dachte er sich, An diesen Vorwürfe der Korruption, von denen man hier in der Thorniarer Stadtwache oft hört, scheint mehr dran zu sein als ich dachte... Vorsuchtig schlich der Milizsoldat näher, um zu erfahren, was da über die Kanalisation getuschelt wurde.

    "... was gefunden, das ihm überhaupt nicht gepasst hat, wo jemand zu offensichtlich krimminelle Machenschaften betreibt, als dass es niemand hätte mitbekommen müssen.", sagte einer der Milizionäre, "Deswegen will er dem Verein jetzt auf die Füße steigen und sucht dafür Leute, denen er vertrauen kann. Und Leute, die vieleicht noch Milizrüstung tragen, damit uns der Verein dort nicht sofort als Razzia erkennt."
    Also doch keine Korruption, sondern ein geheimer Schlag dagegen ..., stellte Nath fest.
    "Klingt einigermaßen nach etwas, was ich nicht wirklich schlecht finde ..." fing der Nicht-Soldat unter den dreien an zu reden. Ihn erkannte Nath sofort wieder: Es war Flarke, den er schon aus Vengard kannte. Und mit dem er sich nie gut verstanden hatte. "Immerhin geht mir der Verein genauso sehr auf die Nerven, wie euch auch, und bei diesen absolut miesen Barbieren in der Bastion sogar noch mehr, denn die sind einfach nur Quacksalber und sonst gar nichts. Aber wer ist eigenlich dieser ... äh ..."
    "Thorgert." sprang der, der eben erzählt hatte, ein. "Das ist einer der Stadtwachenleute, die mal ganz massiv mit unserem Herrn Vorgesetzten Drurhang aneinander geraten sind, und sich jetzt anderweitig ihren Lebensunterhalt verdienen müssen."
    Also steckt der Stadtwachenchef mit in dem ganzen Korruptionszeug mit drin ... das erklärt einiges.
    "Also jemandem, dem wir vertrauen können?" fragte der andere Soldat.
    "Ja." bestätigte der erste, und an seiner Stimme konnte man erkennen, dass er diesem Thorgert wohl ziemlich vertraute.
    Wenn Nath sich nicht irrte, kannte er auch die beiden Stadtwachen. Er hatte sie in Vengard getroffen und sie wieder 'zusammengebracht' mit Flarke, der die Wache verlassen und sich in eine Kneipe verzogen hatte.
    Er kam noch näher, um zu hören, was sie weiter beredeten, doch da drehte sich einer der Soldaten plötzlich , und die beiden anderen wandten sich überrascht ebenfalls Nath zu.
    "Ich habe zufällig mitgehört, was hier besprochen wurde ...", fing dieser an.
    "Zufällig?", fragte Flarke. "Ich glaube nicht-"
    "Es klang sehr nach kriminellen Machenschaften." unterbrach ihn Nath verteidigend und blickte die beiden anderen an. "Zumindest handelt es von geheimen Geschäften in der Kanalisation, wenn ich richtig zugehört habe, und verzeiht mir, wenn ich da hinhöre, aber ich habe ein Problem mit so etwas."
    "Also", fuhr er nach einer Pause von einigen Sekunden fort, "Wann ist diese Razzia?"

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #392
    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline
    Nath war aufgekreuzt.
    Es gab nicht viele Leute, die Flarke so schnell wieder erkannt hatte, aber dieser Soldat des Königs war einfach eine Person, die er in Erinnerung behalten hatte, denn er bedeutete für ihn zwei Sachen: Er hatte ihm den Weg zu seinen Freunden gewiesen, ohne die er nach der Schlacht um Faring verdammt verlohren gewesen wäre, und er war ein Beispiel für eine Art von bedingungsloser Innosgläubigkeit, die Flarke so zutiefst zuwider war, weil sie seiner Meinung jegliches rationales Denken ausschaltete.
    Nichts desto trotz musste er Nath dankbar sein, auch wenn sie im Streit auseinander gegangen waren, damals in Vengard.
    Apropos... Was machte der eigentlich hier?
    Naja, egal, er war wahrscheinlich einfach nur hierher versetzt worden, so wie sie auch.
    "Hallo erstmal." reagierte Flarke völlig aus dem Kontext gerissen, als der andere Soldat ihn unterbrochen hatte.
    "Das ist übrigens Nath. Ich weiß nicht, in wie weit ihr ihn kennt. Und um mal auf deine Frage einzugehen: Hannes?"
    "So ziemlich jetzt." kam die Antwort sogleich, begleitet von einem skeptischen Blick.
    "Sollen wir den wirklich mitnehmen?"
    Nath schaute sofort ziemlich empört drein, und weil Flarke auf alle Fälle einen Streit vermeiden wollte, sprang er ihm sogar bei: "Ja. Wer so ein vertrauen in Innos hat, macht zumindest hier garantiert keinen Mist."
    Er hoffte einfach mal, dass die trotz allem enthaltene Spitze überhört oder zumindest unkommentiert blieb.
    "Worauf warten wir eigentlich noch?" fragte Keri nach einer kurzen Pause. "Wir haben drei Leute in Rüstung und Waffen und einen, der eh nicht kämpfen kann..."
    "Wir warten darauf, dass ich mich erinner kann, wo wir hin sollen.", erklärte Hannes, weshalb sich Flarke und Keri sofort angrinsten.
    "Ich glaube, ich weiß es so halbwegs..." meinte jener einfach, ohne auf die anderen beiden zu achten, und marschierte los, weg von dem Geländer und einmal quer über den Marktplatz.

  13. Beiträge anzeigen #393
    Krieger
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    Nath ist offline
    Nun kam er also mit diesen dreien mit, einmal über den Marktplatz wurde er geführt, während sich die beiden anderen aus irgendeinem Grund angrinsten und er unterdrückte, auf Flarkes Anspielung im vorigen Satz zu antworten. Das wäre mehr als kontraproduktiv gewesen in dieser Situation.

    "Hey, äh Hannes, richtig?, was genau hat dieser Thorgert vor?" fragte er den voranschreitenden Soldaten, den, der den anderen von dem Vorhaben des Bürgerwehranführers berichtet hatte. Ihn beschlich jedoch das Gefühl, dass er davon genauso wenig Ahnung hatte wie davon, wo sie gerade eigentlich hinliefen ...

  14. Beiträge anzeigen #394
    Lehrling Avatar von Thorgert
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    Thorgert ist offline
    So einen anstrengenden Tag wie heute hatte Thorgert schon lange nicht mehr gehabt, aber es erfüllte ihn trotz allem mit einer gewissen Befriedigung: Er hatte einige Leute besammen, und heute würden sie etwas ganz elementares in Drurhangs Machenschaften auffliegen lassen: Den Sumpfkrautschmuggel, denn wenn dieser korrupte Kerl da nicht beteiligt war, dann wäre er wirklich dumm. Und er war garantiert nicht dumm, das hatte der ehemalige Soldat leider lernen müssen, denn sonst wäre er schon längst weg vom Fenster.
    Jetzt blieb nur noch zu hoffen, dass sich auch genug Beweise fangen, damit man sie Drurhang nachher schön unter die Nase reiben konnte, denn ansonsten redete sich der Kerl und seine Leute ja immer aus allem raus, wie man schon im Prozess gegen Arty und etliche Male davor gesehen hatte.
    Zur Zeit führte er eine ganze Gruppe von Leuten kreuz und quer durch die Kanalisation, um das Gebiet zu sichern - er hatte keine Ahnung, auf wie viele Leute sie stoßen würden - und sich einen Überblick zu machen, wie es hier unten mittlerweile aussah. Wenn alles glatt ging, würden an einem der Ausgänge noch ein paar Soldaten der Stadtwache dazustoßen - Leute aus Myrtana - die ihm helfen konnten, das ganze etwas offiziellen aussehen zu lassen, und nicht nach einem Überfall auf ein Banditenversteck, der es im Prinzip war.
    "So, ich glaube, wir wissen jetzt, wo wir hin müssen, ich hoffe auch mal, dass ihr jetzt so halbwegs wisst, was euch erwartet." wannte sich Thorgert an seine Gefolgsmannschaft, die gerade hinter ihm her lief.
    "Du vorne, um ein paar Biegungen hoffe ich ein paar nicht ganz koschere Machenschaften aufzudecken. Dabei ist es sehr gut möglich, dass wir auch Leute treffen, die davon überhaupt nicht begeistert sein werden, und es ist nicht so unwahrscheinlich, dass sie besser aufpassen, als das letzte Mal, als ich dort war. Da waren es zwei Kerle, die einfach abgehauen sind, als wir sie zu zweit überrumpelt haben."
    Er merkte, dass einer der einfachen Leute in seiner Manschaft den Mund aufmachen wollte, und konnte sich sogleich denken, wo das Problem lag.
    "Du fragst dich wahrscheinlich gerade, warum ich Leute dabei habe, die nicht kämpfen können, oder?"
    Es gab doch keinen Einwand.
    "Ganz einfach: Alle nicht kampffähigen werden an diversen Posten schmiere stehen, denn es ist überhaupt nicht auszusschließen, dass uns Leute durch die Lappen gehen. Und ihr werdet bei weitem nicht nur hier unten stehen, sondern auch an etlichen Ecken oben in der Stadt, denn hier über uns verläuft ein Straße und ich weiß, dass der Raum, in den wir wollen, eine Verbindung nach oben hat.
    Ihr müsst euch hier unten verstecken, wenn ihr oben seit, möglichst unauffällig sein und wenn euch jemand merkwürdig erscheinedes auffällt, verfolgt ihr ihn. Aber seid bloß vorsichtig!"
    Ein leichtes Raunen ging durch die Leute.
    "Dann kommen jetzt mal bitte alle die nicht kämpfen können, zu mir, ich werde euch einteilen. Der Rest bleibt hier."
    Gath
    Geändert von Thorgert (13.03.2011 um 16:49 Uhr)

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    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline
    "Sagen wir es mal so: So genau weiß ich das auch nicht. Aber er will wohl einen Verein hochgehen lassen, der irgendwas nicht ganz legales treibt, und dabei wahrscheinlich von Drurhang nicht gestört wird. Das ist zumindest mein Stand. Dafür laufen wir hier gerade durch die gegen. Den Zugriff will er irgendwo in de Kanalisation machen, aber ich weiß den Weg nur so halbwegs bis zu einem Zugangspunkt. Dort sollten wir eigentlich abgehohlt werden, mal schauen, ob wir das auch werden." erklärte Hannes auf die Nachfrage Nath'.
    "Klingt ja sehr nach einem perfekt ausgearbeiteten Plan." kommentierte Keri so euphorisch, dass auch der letzte Depp mitbekommen hätte, dass er es nicht ernst meinte.
    "Naja, ich hoffe mal, dass Thorgert einen besseren Plan hat." beschwichtigte Hannes, "Aber ich kenne ihn nur so weit."
    Na hoffentlich geht das gut, vor allem, weil ich zur Zeit nicht kämpfen kann...

    "Wo zur Hölle führst du uns eigentlich hin?" mekerte Keri nach einiger Zeit, die die vier schweigend durch die Gegend marschiert waren.
    "Nach..."
    "Wohin?"
    "Dahin!" verkündete Hannes, als sie schließlich in einer Sackgasse standen.
    "Und hier gehts runter?" Flarke klangs skeptisch.
    "Ja. Mittig sollte hier ein Deckel sein, der aufgeht. Moment."
    Und tatsache, mitten auf der Straße ging plötzlich eine Lucke auf.
    "Da dürfen wir runter?" der Blondhaarige war immer noch nicht überzeugt.
    "Wir sind Stadtwache. Warum sollten wir da nicht runter dürfen?" meinte Hannes nur und stief die Leiter, die sich da wohl im inneren befan hinunter.
    Geändert von Flarke (13.03.2011 um 16:59 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #396
    Provinzheld Avatar von Arty
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    Arty ist offline
    Arty hatte den Worten des Anführers der Bürgerwehr aufmerksam gelauscht. Was der alte Mann geplant hatte klang vernünftig, war in ihrer derzeitigen Situation wohl auch das beste. Es fanden sich einige Jünglinge ein, die des Kampfes nicht mächtig waren. Ihnen wurde von Thorgert nun aufgetragen, sich an verschiedenen, von ihm schon ausgekundschafteten Positionen – sozusagen Knotenpunkten – zu positionieren, um dort etwaige Flüchtige aufgreifen zu können.
    Der Langhaarige selbst gesellte sich zu der Gruppe derer, die sich selbst verteidigen konnten und darüber hinaus auch noch ihrer weniger freundlich gesinnten Umwelt Schaden zufügen konnten – der Lehre bei Hiroga sei Dank.
    „Hatte gedacht, dass wir ein wenig mehr wären“, seufzte der Alte nun leise, als die Waffenlosen auf ihre Posten geschickt wurden. Zwei von ihnen hatten sich direkt neben sie, hier vor dem Zugang zur Kanalisation, in Stellung gebracht.
    Artys Hand ruhte am Griff seines Schwertes. An diesem Abend sollte sich vermutlich zum ersten Mal zeigen, ob die Lehre, die ganze Anstrengung und das verbissene Training der letzten Tage und Wochen zu etwas gut gewesen war. Dann, wenn es zum Ernstfall kam.
    „Bildet Zweiergruppen. Pro Zweiergruppe gibt es eine Fackel. Passt auf, dass ihr euch nicht den Kopf stoßt und vermeidet es, herumzubrüllen. Die feuchten Wände der Kanalisation würden eure Stimmen vermutlich bis nach Myrtana zurücktragen, also verhaltet euch so ruhig wie möglich. Ich gehe voraus“, fügte der Mann noch hinzu, die Fackel in seiner Linken, das Schwert in seiner Rechten haltend.
    Schon nach den ersten Schritten in den dunklen Untergrund stieg ihm der feucht-modrige Geruch tief in die Nase. Es stank bestialisch nach Fäkalien, die Luftfeuchtigkeit musste hier in schwindelerregender Höhe liegen.
    Dem Schnauben seiner Gefährten entnahm der Myrtaner, dass es ihnen nicht anders erging als ihm. Wer sich jemals an eine solche Umgebung gewöhnen konnte, besaß entweder keinen Geruchssinn oder lag hier. Tot.
    „Dort entlang“, klang das Flüstern von Thorgert zu den Männern nach hinten.

  17. Beiträge anzeigen #397
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    Nath ist offline
    Also stiegen sie nun diese Leiter hinunter. Erst Hannes, dann Flarke, dem der andere Soldat noch half, den in einer Schlinge steckenden Arm irgendwie ohne viele Schmerzen mit hineinzuquetschen, und schließlich dieser selbst und auch Nath, verschwanden in dem Loch, und bevor er sich hinunter zur Kanalisation begab, nahm Nath noch den Stein und verschloss über sich den "Deckel".
    Dunkelheit umfing ihn, doch das war egal, denn mehr als die Leiter brauchte er nicht.
    Dann waren sie in der Kanalisation. Unter einer tiefen Decke floss - oder kroch - hier all der Unrat, den die Menschen produzierten, in einer stinkenden Masse durch die verzweigten Gänge. Begrüßt wurde die Gruppe von einem Typen mit einer Fackel - ohne die wohl absolute Schwärze herrschen würde - der wohl ihr Führer zu Thorgert und den anderen sein würde.
    "Kommt noch wer?", fragte er, als Nath unten war.
    "Nein.", antwortete der.
    "Gut. Dann kommt schnell, Thorgert und die anderen haben schon angefangen."
    So also machten sie sich auf den Weg durch die dunklen Gänge ...

  18. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #398
    Kämpfer Avatar von Flarke
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    Flarke ist offline
    Sie waren unten.
    Und los ging es, wenn auch erstmal mit Nase zuhalten, denn es stank schon wirklich erbärmlich hier unten, aber nunja, was hatte er sich von einer Kanalisation auch anderes erwartet? Nach Blumen würde es hier nicht riechen, höchstens noch vor sich hingammelnden.
    Aber zum Glück waren sie beschäftigt damit, durch die Gänge zu laufen und die Gruppe um Thorgert zu finden, was sich als erstaunlich langwierig herausstellte, wenn sie auch schlussendlich da waren.
    "Thorgert?" sprach ihr Führer in eine Gruppe von Leuten hinein, überwiegend junge Leute, alle bewaffnet.
    "Ja?" meldete sich eine Stimme und ein etwas älterer Mann in Rüstung trat nach vorne.
    "Ich bringe Verstärkung."
    "Sehr gut." brummte dieser, "Dann geh mal schnell zurück auf deinen Posten, du schiebst da hinten Wache. Oder, warte mal kurz." Er hatte wohl inzwischen die Neuankömmlinge gemustert. "Nimm den jungen Mann hier mal mit, mit einem Arm in einer Schlinge kann man nicht kämpfen, dafür umso unauffälliger Wache schieben."
    "Was soll ich tun?" fragte Flarke, um den es hier scheinbar ging.
    "Du gehst wieder hoch, um ein paar Straßenecken, und schiebst dort Wache. Wahrscheinlich werden irgendwelche aufgescheuchten Hühnchen bei dir vorbeikommen. Ein paar andere sind auch dort, sie werden sich schon zu erkennen geben, wenn sie jemanden stellen wollen."
    "Und was mache mit so einem Flüchtigen? Festhalten kann ich ihn ja wohl kaum." wannte Flarke ein.
    "Einfach so lange unauffällig verfolgen, bis du weißt, wo er hin ist. Dort knüpfen wir dann morgen, oder zumindest demnächst an, wir wollen ja nichts überstürzen."
    "Alles klar." bestätigte Flarke, und wannte sich schon wieder zum gehen, wenn er auch wartete, bis Hannes, Keri und Nath ihre Anweisungen bekamen, denn er wollte wissen, worauf das ganze jetzt eigentlich hinaus laufen würde.
    "So, wir sollten komplett sein." wannte sich Thorgert schließlich an die versammelten Bewaffneten. "Ich hatte gehofft, wir wären mehr, aber nun gut, das sollte auch reichen. Wir gehen da vorne jetzt einmal rechts und löschen unsere Fakeln, dann bis zur nächsten Ecke und dann rechts. Dann müsst ihr mir einfach blind folgen, denn dann kommt ein kleiner Gang zu unserer Rechten und an dessen Ende wahrscheinlich eine Tür. Dahinter gibt es einen Raum, in dem ich Wachen vermute. Die müssen weg. Weiter geht es dann die Treppe dort hoch und dann müssen wir schauen, was uns erwartet. Nur eine Sache ist da oben sicher: Wir werden kämpfen müssen. Bildet am besten immer Zweiergruppen, damit ihr euch notfalls decken könnt und lasst möglichst wenige entkommten. Fragen?"
    Es gab keine und Flarke verschwand wieder in Richtung des Ausgangs, in der Hoffnung, dass seinen Freunden und all den Leuten, die da jetzt einbrachen, möglichst nicht passieren würde.

  19. Beiträge anzeigen #399
    Schwertmeister Avatar von Avik
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    Avik ist offline
    Dieser Fremde, welcher sich als Evander vorgestellt hatte, war überaus zuvor kommend, hatte ihn sogar einen Schlafplatz angeboten. Die Nacht war überaus gemütlich verlaufen, besser, als die Nächte, welche er im Umland von Setarriff hatte verbringen müssen und wesentlich besser, als die Vorstellung, dass er die Nacht auch auf dem Friedhof oder in irgendeiner Gasse hätte verbringen können. Nachdem sie etwas gegessen und getrunken hatten, hatten sie noch ein wenig geplaudert, Avik hatte ihm von seinem Leben in Setarrif erzählt und von seiner Zeit in Varant, welche er als Söldner für Xorag verbracht hatte. Dann erzählte er von seiner Reise nach Thorniara. Seine Sucht ließ er bei all diesen Erzählungen außen vor.

    Er wusste selber nicht ganz, wie er nach dem kurzen Gespräch mit Carras die Kraft gefunden hatte aufzubrechen und hier her zu gelangen, doch er hatte es geschafft und das war ein Beweis dafür, dass der motivierte Avik noch nicht ganz verschwunden war, tief unten gab es ihn noch und er wartete nur darauf, endlich wieder die Oberhand zu haben!

    "Danke Evander, für alles!", sagte Avik zum Abschluss und verließ das Haus. Er hoffte nicht, dass er wieder kommen musste und wieder um eine Nacht zu betteln, das wäre ihm doch etwas peinlich und vermutlich hätte er es dann doch vorgezogen in irgendeiner Gasse zu nächtigen, als Evander zu überfallen und ihn mehr oder weniger auszunutzen.

    Dann ging plötzlich alles sehr schnell... er hatte eine Taverne gefunden, welche Schattenläufer hieß, oder so ähnlich, war hineingegangen und sich einen Platz gesucht. Kaum jemand saß in der kleinen muffigen Taverne, doch eine kleine Gruppe von Männern, welche alle sehr aufgeregt wirkten erweckte seine Aufmerksamkeit und er versuchte sie zu belauschen. Er hatte sie also ausgiebig und neugierig gemustert, während er sein Bier getrunken hatte, bis einer der Männer dies bemerkt hatte und ihn promter weise angesprochen hatte.

    "Wer bist du?", hatte dieser gefragt.
    "Äh... Avik, ich bin neu in der Stadt", hatte er geantwortet und war errötet, er wusste, dass es sich nicht gehörte Leute zu belauschen.
    "Kannst du Kämpfen?", wollte der Fremde nun wissen und musterte ihn.
    "Ja, Ich kann Recht gut mit dem Schwert umgehen", hatte er geantwortet und wunderte sich langsam, wieso er nicht ermahnt wurden war, dass belauschen nur was für Waschweiber war...
    "Gut... neu in der Stadt un ein Kämpfer... und woher kommst du, also gebürtig?"
    "Kap Dun, das lieg in Myrtana", hatte er geantwortet.

    Das waren also genau die Antwortet gewesen, welche dieser Kerl haben wollte und jetzt hatte er wieder einen Job ... ob das gut oder schlecht war, würde er noch sehen, jedenfalls fing es schlecht an, denn sie warteten in der Kanalisation herum und um was genau es ging, wusste er auch nicht... verdammt, auf was hatte er sich wieder eingelassen?

  20. Beiträge anzeigen #400
    Provinzheld Avatar von Arty
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    Arty ist offline
    Der kleine Trupp kam relativ zügig voran, was sicherlich auch der Tatsache geschuldet war, dass keiner der Männer länger als nötig in diesem stinkenden Meer von Fäkalien und totem Getier umher waten wollte.
    Thorgert steuerte sie zielsicher durch die verwirrenden Verzweigungen der Kanalisation, schien sich dabei teilweise an einer Karte zu orientieren. Der Langhaarige fragte sich, wie oft der alte Mann wohl schon hier unten gewesen sein, wie viel Zeit in der Kanalisation verbracht haben mochte – aus rein beruflichen Gründen natürlich, denn es schien ihm nicht der geeignete Ort, um irgendwelchen Freizeitbeschäftigungen nachzugehen.
    Das Flackern der Fackeln verzerrte die Schatten der Männer zu grotesken Formen, hin und wieder fielen ein paar Tropfen von der feuchten Decke auf die Flamme herab, woraufhin ein Zischen durch die engen Gänge hallte.
    Obwohl Arty nicht wusste, was am Ende dieser Gänge auf sie warten würde, fühlte er sich wesentlich wohler als noch beim Abenteuer, das sie direkt in die Arme der Schrate getrieben hatte. Das war zu einem großen Teil auch dem Schwert in seinen Händen zu verdanken – ebenso wie der Gewissheit, auf eigenen Wunsch hier zu sein und am Ende hoffentlich etwas in eine Richtung zu bewirken, die ihm ebenso gefiel.
    Die meisten Abzweigungen mussten sie richtig genommen haben, denn sie kamen nun vor einer Türe zu stehen, die nicht nur morsch, sondern auch wie provisorisch zusammengeschustert aussah. Es herrschte nun nahezu gespenstische Stille, keiner der Anwesenden traute sich, etwas zu sagen. Thorgert drehte sich zu seinen Männern um, die Fackel von sich gestreckt. Mit beinahe nicht hörbarer Stimme flüsterte er:
    „Hinter diese Türe vermute ich Wachen. Nicht viele, bezwingbar, aber wir müssen dennoch vorsichtig sein.“
    Die Versammelten nickten, zogen ihre Schwerter – falls nicht ohnehin schon getan – so leise wie möglich aus den Halterungen. Ernst war ihnen in die Gesichter geschrieben, keiner hier nahm das auf die leichte Schulter.
    Arty wurde vom Befehlshaber der Bürgerwehr zu sich gewunken und bekam mit einfacher Zeichensprache verständlich gemacht, dass er die Türe eintreten sollte. Der Langhaarige nickte und für einen kurzen Augenblick huschte ein Lächeln über seine Lippen.
    Auf das Eintreten von Türen verstand er sich das Kraftpaket und mit diesem morschen Exemplar sollte er keine allzu großen Probleme haben.
    Er drehte sich um, schaute ihn selbstbewusste Gesichter, in denen absolut keine Angst abzulesen war. Ein weiterer Unterschied zum Kampf gegen die Schrate.
    „Eins, zwei, drei....“, raunte Thorgert neben ihm und kurz darauf barst die Tür geräuschvoll in ihre Einzelteile.

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