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"Wenn ich gleich umfalle, kannst du mich auffangen.", meinte sie recht gelassen mit einem Grinsen im Gesicht. Es wäre verwunderlich, wenn die Verletzung nun nochmals Ärger machte, deswegen ließ sie beim Abwickeln des Verbandes auch deutlich weniger Vorsicht walten, als noch zuletzt im Kastell. "Oder du schaust erstmal einfach nur zu und passt nebenbei auf, dass niemand deine Jagdbeute klaut."
Neue Schmerzen stellten sich beim ersten Luftkontakt seit Tagen auch nicht wieder ein. Stattdessen war der gesamte Unterarm grünlich-weiß verfärbt, was auf die Salbe zurückzuführen war, die diese Farbe inne hatte. Das würde sie nun abwaschen, mit einem kleinen Läppchen, das sie zuvor ins Wasser des Baches tauchte und auswrang.
"Es sieht hinterher meist schlimmer aus, als es eigentlich ist. Die Salbe bildet Ablagerungen auf der Haut, die man mit etwas Kraftwaufwand abrubbeln muss. Und siehst du", meinte Leyla, während sie die empfindlichste Stelle etwas vorsichtiger abtupfte, "die Haut selbst ist auch ein wenig fremdartig verfärbt. Das liegt ebenfalls an der Salbe und ihrem Inhalt: Die pflanzlichen Wirkstoffe bleiben unterschiedlich lange im Körper zurück und verschwinden nicht alle zur selben Zeit. So ähnlich wie bei einem blauen Fleck, der ja auch verschiedene Farben durchmacht, ehe er verschwindet."
Es sah in der Tat sehr gut aus. Die Stelle, an der der Pfeil getroffen hatte, war noch deutlich zu erkennen, kreisförmig da herum hatte ihre Haut unterschiedliche Färbungen angenommen. Eine ordentliche Narbe würde sie davon wohl behalten, doch war es lange nicht ihre erste.
"Zum Glück ist der Pfeil nicht stecken geblieben. Wenn ich mich mit dem Pfeil im Arm zurückverwandelt hätte, das wäre wahrscheinlich viel, viel schlimmer ausgegangen. Ob er den Flügel komplett durchbohrt hat oder unterwegs einfach nur abgefallen ist, weiß ich gar nicht mehr. So heftig, wie die Sache aber letztlich wurde, denke ich, dass es ein Durchschuss war."
Als die Überreste der Salbe entfernt und lediglich noch die Hautverfärbungen übrig waren, nickte die Ovates nach eingehender Betrachtung zufrieden.
"Ich denke, ich werde erstmal ohne Verband weiter gehen. Den wasche ich noch aus, um ihn im Notfall wiederverwenden zu können. Aber der Arm kann erstmal an der Luft bleiben."
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Zuerst war Thorwyn skeptisch gewesen, als er die verfärbte Haut gesehen hatte, doch Leylas Erklärung zu den Nachwirkungen der Verletzung selbst und zu den Effekten der Salbe leuchtete ihm ein. Blaue Flecken hatte auch er schon gehabt – den größten, nachdem ihn ein Bison umgerannt hatte – und die waren in der Tat nicht einfach nur blau. Und zu wissen, wie die Behandlung mit verschiedenen Kräutern sich auswirkte, war ebenfalls sehr nützlich, auch wenn der Jäger die Pflanzen selbst noch nicht kannte.
„Prima“, freute er sich schließlich, als Leyla das positive Ergebnis verkündet hatte. „Dann kümmere ich mich jetzt am besten noch um den Scavenger.“ Gemächlich erhob er sich daher und ging zu der Jagdbeute hinüber, nicht ohne der Geliebten dabei noch mit der Hand spielerisch durchs Haar zu fahren. Eigentlich war auch dieser Ort schön genug, um für eine Rast geeignet zu sein, und Thorwyn wäre gern eine Weile geblieben, doch solange die Gefahr bestand, dass die Scavenger zurückkamen, war das wohl keine gute Idee. Also machte er sich daran, das tote Tier auszunehmen, was zwar eine blutige Angelegenheit war, aber zwei Schritte weiter floss nicht umsonst ein Bach durch die Senke. Schnell war das Fleisch verpackt – abgesehen von Federn, die bei diesem Exemplar allerdings nicht besonders schön aussahen, trugen Scavenger leider keine nennenswerten Jagdtrophäen mit sich herum – und der Jäger war wieder aufbruchbereit.
„Ich würde sagen, immer den Bach entlang“, sagte er lächelnd, während er Leyla die Hand hinhielt, um ihr aufzuhelfen. „So müssten wir zur Küste kommen und verlaufen uns nicht, während wir uns durchs Gestrüpp kämpfen.“
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Der neue Plan war zwar auch akzeptabel, doch verstand Jengar den Sinn dahinter nicht so ganz. Andererseits war es wahr: Für den Part mit dem Bogen musste man nicht wirklich schießen können, sondern nur so tun und auch aussehen, als ob man zu Not schießen würde. In dem Fall war es eventuell sogar besser, wenn er das übernahm, da Bartimäus sehr verklemmt schien, was das anging.
Mit einem einfachen: “Alles klar.“, war die Umstellung dann auch schnell abgenickt.
Als die drei schließlich ihrer Meinung nach weit genug von der Stadt entfernt waren, wurden die letzten Absprachen getätigt.
Es wurde festgestellt, dass es am sinnvollsten war sich munter zu unterhalten, während man sich dem Opfer näherte und ihn im letzten Moment durch ein entschiedenes, aber doch einigermaßen ruhiges ‚Stop’ zum stehen zu bringen. Das würde das Zeichen für den ehemaligen Piraten sein, den Bogen hervorzuholen und auf den Knecht anzulegen. Ab diesem Zeitpunkt war jedoch Improvisation angesagt, denn wer wusste schon, wie der Knecht oder die Tiere darauf reagieren würden…
Schließlich spannte Bartimäus noch Bogen und übergab ihn gemeinsam mit seinem Köcher Jengar.
Während die Gemeinschaft wieder ganz gemütlich den Stadttoren entgegenschlenderte und alle hofften dass sie nicht erst kurz vor den Toren Setarrifs auf den Knecht träfen, warfen sich Jengar noch zwei Fragen auf. Die erste lautete: ‚Wo mach’ ich den Bogen hin, damit ich nicht schon im vorhinein bedrohlich wirke?’
Er zog in Erwägung ihn sich über die Schulter zu hängen. Doch da es vermutlich zu lange dauern würde ihn wieder herunterzuholen, entschied er sich dafür ihn einfach hinter seinem Rücken zu verstecken. So konnte er sich zumindest nicht verheddern und wie ein Idiot dastehen.
Die zweite frage musste er schließlich ans Plenum weitergeben:
“Nehmen wir jetzt eigentlich beide Pferde, oder nur das für Barti? Irgendwie wäre es nicht konsequent nur ein Tier zu befreien und das andere in seinen armseligen und erniedrigenden Alltag zurückzuschicken. Andererseits haben wir keine Verwendung dafür und je komplizierter wir alles machen, desto mehr kann schief gehen…“
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"Ich würde sagen wir lassen das zweite frei, aber wir sollten vorsichtig sein. Wenn das eine stürmisch wegrennt, wird das andere vielleicht versuchen nachzulaufen. Vorerst sollten wir sie also vielleicht lieber beide ruhig halten und dann im richtigen Moment eines wegführen."
Relativ einfach klang es, aber wie er das anstellen sollte, wusste Bartimäus noch nicht so genau. Ads Hilfe würde er bei zwei Pferden auf jeden Fall brauchen, doch selbst so war er sich unsicher. Ein leises Knurren von Nero brachte ihm aber einen anderen Gedanken. Tiere würden seine Unsicherheit spüren oder gar seine Angst. Das zu vermeiden wäre sicherlich vorteilhaft, selbstbewusst und selbstsicher musste er den großen, kräftigen Tieren gegenüber treten!
"Ich freue mich schon auf Setarrif! Endlich mal wieder ein warmes Essen und ein weiches Bett nach der Reise! Ich kann es kaum erwarten in der Taverne zu sitzen und es mir gut gehen zu lassen..."
Natürlich tat er dies nicht wirklich, aber es sollte auch nur als realistische Tarnung dienen und schließlich gingen sie auf Setarrif zu und der Knecht war bereits in Sichtweite.
"Vielleicht sehen wir auch ein paar alte Freunde wieder, in Setarrif soll ja viel los sein."
Seine Nervosität stieg, doch sein Geplapper ließ deswegen nicht nach. Erst unmittelbar vor den Pferden und dem Knecht brach er ab. Jengar sollte noch ein bisschen weiter gehen und sich dann an den Mensch wenden, während Bartimäus versuchen würde die Aufmerksamkeit und hoffentlich die Freundlichkeit der Pferde auf sich zu lenken. Ob sie verstanden was Pfeil und Bogen war, wusste er nicht, aber wenn sie die Waffen nicht direkt zu sehen bekamen, umso besser.
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Meeresrauschen drang an seine Ohren. Am vergangenen Abend hatten sie es tatsächlich geschafft, die Küste zu erreichen, auch wenn sie der Marsch durch das Gelände, das immer wieder anstieg, abfiel und den Bach in weitläufigen Windungen durch die Landschaft fließen ließ, viel Zeit gekostet hatte. Schließlich aber waren die Bäume zurückgetreten, um den Blick auf einen malerischen Sandstrand und die Weiten des Meeres freizugeben. Einmal mehr erschien die Landschaft dieser Insel dem Jäger einfach nur perfekt. Erschöpft von einem Tagesmarsch durch unwegsames Gelände hatten er und Leyla sich schließlich zwischen den an den Strand grenzenden Bäumen, die den Wind abhielten, zur Ruhe gelegt, während Thorwyn über eine Idee nachsann, die er schon vor einiger Zeit gehabt hatte.
An diesem Tag würde er einmal vor Leyla aufwachen, hatte er sich vorgenommen. Auch wenn er sonst lange schlief, sollte das dieses Mal doch klappen, so schwer konnte das schließlich nicht sein. Und nun war er wach, das Meeresrauschen drang an seine Ohren und auch sein Bewusstsein kehrte zu ihm zurück, als er langsam die Müdigkeit abschüttelte. Er öffnete die Augen und sah in die strahlend blauen Leylas. Verdammt. Wie machte sie das nur immer? Aber es würde auch so gehen.
„Guten Morgen“, begrüßte er die Geliebte lächelnd und kraulte ihren Nacken, was sie dazu brachte, genussvoll die Augen zu schließen. Ha, gewonnen, meine sind schon offen! Sanft drückte er sie dann an sich, während er mit einem Kuss die letzten seiner Lebensgeister weckte. Bloß wie sollte er es jetzt schaffen aufzustehen, wo er Leyla dicht bei sich spürte? Das würde wohl noch warten müssen, entschied er, während sie begannen, weitere Zärtlichkeiten auszutauschen. Erst nach einer ganzen Weile, als die Sonne schon weit über den Horizont geklettert war, kehrten seine Gedanken zu seinem anderen Vorhaben zurück.
„Du wolltest ja Abwechslung, hast du mal gesagt“, sagte er schmunzelnd. „Bleib einfach mal hier, ich bin gleich wieder da …“
Und mit diesen Worten erhob er sich schließlich, schnappte sich die beiden Bögen und entfernte sich in Richtung des Strands.
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Die milde Luft des Dschungels vermischt mit der feuchten Brise, die vom Meer her wehte, dieser Ort war der wohl mit Abstands schönste und sinnlichste, den sie auf dieser Insel bisher gefunden hatten. Er lud zum Verweilen ein, zum Schwelgen, zum Vergessen. Hier hielt sich absolut niemand auf, keine Menschen, keine Orks, selbst wilde Tiere sahen keinerlei Veranlassung, sich mit den beiden Jägern anzulegen, die einfach nur die Idylle genossen und sich in der Morgensonne gegenseitig mit Zärtlichkeiten und Zuwendungen beglückten.
Dann schien ihr Geliebter eine Idee gehabt zu haben, für die er ihre beiden Bögen mitnahm. Was er wohl vorhatte? Anfangs schaute Leyla ihm verträumt nach, irgendwann ließ sie sich jedoch sanft nach hinten in den makellosen Sand fallen, winkelte die Beine an und betrachtete nachdenklich ihren rechten Arm. Einige Verfärbungen hatten sich bereits verändert, andere waren komplett verschwunden. An der Einschussstelle selbst bildeten sich inzwischen skurrilste Muster und Strukturen, eine typische Narbe, die sich deutlich von der normalen Haut abhob und auch nie wieder verschwinden würde. Es war nicht ihre erste, es war auch nicht die erste, die von einem Pfeil hervorgerufen wurde, es war nicht einmal die erste, die sie infolge einer Verwandlung erlitten hatte. Ganz im Gegenteil. Bereits zwei andere Geschosse hatte ihr Körper abbekommen, beide waren längst vergessen, doch sie zierten ihre Haut, wie nun auch diese hier. Makellos war sie also nicht mehr, doch was bedeutete das schon? Thorwyns Körper war überzogen von Malen, die meisten stammten aus Faring, die wenigsten waren Unfälle, so wie bei ihr. Doch eines hatten sie gemeinsam: Eine Geschichte, wie sie entstanden waren. Etwas, das man erzählen konnte. Ob stolz oder nicht, das sei dahingestellt. Dass der Mann an ihrer Seite jedoch so stark aus seinen Leiden hervorgegangen war, darauf war sie stolz. Und dafür hatte er sich auch jeglichen erdenklichen Respekt verdient.
Neugierig schaute Leyla dann irgendwann auf. Nun sah sie ihn gar nicht mehr. Was er wohl plante?
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Triathlon – Vorbereitungen
Schon am Silbersee hatte Thorwyn überlegt, ob er Leyla zu einem Zielschießen mit dem Bogen herausfordern sollte, als es ihr an Abwechslung gemangelt hatte. Dies wäre einmal etwas anderes als die alltäglichen Wanderungen durch die – immerhin meist schöne und abwechslungsreiche – Landschaft der Insel. Allerdings war damals der Orktrupp aufgetaucht, vor dem die beiden Jäger sich dann versteckt hatten, so dass aus der Idee nichts geworden war. Nun aber, wo man alle Zeit und Ruhe der Welt hatte, konnte man es ja endlich probieren. Als sie sich am vergangenen Tag durchs Gebüsch geschlagen hatten, hatte Leyla den rechten Arm schließlich schon problemlos bewegen können, auch wenn die praktisch verheilte Wunde noch etwas verfärbt war.
An einer geeigneten Stelle hatte der Jäger sich daher zwei stämmige Bäume ausgesucht, an denen er etwa auf Augenhöhe zwei annähernd runde und sehr große Blätter – größer als alle, die er bisher in den myrtanischen Wäldern gesehen hatte – anbrachte: die Zielscheiben. Blickte man von dieser Stelle aus zum Meer, konnte man dort außerdem eine abgeflachte Klippe sehen, die immer wieder vom Wasser überspült wurde und neben den übrigen Klippen, die vereinzelt aus dem Meer ragten und spitz in die Höhe zeigten, gut zu erkennen war. Dieser Fels würde ebenfalls eine Rolle spielen.
„Fertig“, verkündete Thorwyn, als er zu Leyla zurückkehrte, und half ihr auf, um ihr zu erklären, was er vorhatte. Ein paar Schritte weiter konnte man schon zwischen zwei Bäumen hindurch zu der vorbereiteten Stelle sehen. „Lust auf ein kleines Rennen?“, fragte er mit einem breiten Lächeln und deutete in die entsprechende Richtung. „Zuerst bis zu der Stelle dort hinten, wo die Bögen liegen. Jeder muss dann mit einem Pfeil eins der großen Blätter treffen, die ich dort an die Baumstämme gehängt habe. Von dort aus geht es zum Meer, schwimmen bis zu der flachen Klippe dort hinten. Dann zurück und nochmal zu den Bögen, noch ein Pfeil und am Ende wieder laufen bis hierher. Alles klar?“
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Skeptisch beäugte sie ihren Arm, nachdem Thorwyn seinen Plan erläutert hatte. Damit ins Salzwasser und schwimmen? Klang schon ein wenig riskant, nicht zuletzt wegen der Anstrengung und entsprechenden Belastung, der die frisch verwachsene Haut ausgesetzt sein würde, doch ihr Geliebter schien darauf zu bestehen. Daher würde er auch mit möglichen Folgen leben müssen, wenn sie wieder tagelang unter Schmerzen litt und die Verletzung wohl möglich noch einmal aufging. Andererseits musste sie auch irgendwann mal wieder damit beginnen, sich richtigen Belastungen auszusetzen und sei es ein solcher, recht ungleicher Wettkampf, der durch ihre Beeinträchtigungen aber wohl möglich wieder fair wurde.
"Wie du willst.", entgegnete Leyla mit recht herausfordernder Stimme und setzte einen erwartungsvollen Blick auf, während sie innerlich bereits darüber nachdachte, wo sie am meisten Vorsprung rausholen konnte, um sich beim Schwimmen nicht zu sehr überfordern zu müssen und ihren Arm schonen zu können. Wenn sie es schaffte, eine ruhige Hand am Bogen zu haben, dann wohl dabei, ansonsten musste sie durch ihre geringere Größe beim Laufen schneller sein. An sich war sie sich ihrer Sache jedoch unglaublich sicher, was sie deshalb auch nicht verheimlichte.
"Was bekommt der Gewinner und was muss der Verlierer machen?", fragte sie abschließend noch, ehe sie die schweren Kleidungsstücke ablegte und lediglich das allernötigste anbehielt, damit sie nicht vollkommen nackt dieses Rennen bestreiten musste. Ein guter Einsatz würde die Sache nochmals deutlich attraktiver machen und den eigenen Ansporn steigern. Ihr selbst fiel dabei jedoch nichts Brauchbares ein.
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Triathlon – Laufen
„Hm, gute Frage, er muss die verschossenen Pfeile wieder einsammeln?“, fragte Thorwyn, während auch er etwas Kleidung ablegte, vor allem die Schuhe würde er nicht brauchen. „Ich weiß nicht … der Verlierer schuldet dem Gewinner was, dem wird dann schon was einfallen, sobald es so weit ist.“
Mit einem Grinsen und darüber nachdenkend, welche Möglichkeiten sich einem da boten, stellte der Jäger sich zwischen den beiden Bäumen auf, die die Startlinie bilden würden. Abschätzend musterte er die Strecke. Er wusste nicht, wie gut Leyla schwimmen konnte, rechnete jedoch nicht damit, dort einen Vorteil erzielen zu können, denn ein guter Schwimmer war er nicht gerade. Auch mit dem Bogen konnte die Geliebte vermutlich mindestens so sicher umgehen wie er, so dass er sich wohl hauptsächlich aufs Laufen verlassen musste. Immerhin hatte er die längeren Beine und der Sand, der ein Rennen hier erschwerte, behinderte beide Läufer gleichermaßen.
„Bereit?“, fragte er, als beide in Position waren. „Gut, dann: 3 … 2 … 1 … los!“
Und sie rannten. Nach den ersten Schritten gelang es Thorwyn, sich an die Spitze zu setzen, doch Leyla hielt überraschend gut mit. Ob sie jetzt schon alles gab? Der Jäger versuchte, sich ein wenig zurückzuhalten, um seine Kräfte fürs Schwimmen und den Rückweg zu sparen, vielleicht lag es ja daran. Wenn nicht, standen seine Chancen wohl schlecht.
Um eine gleichmäßige Atmung bemüht hetzte er über den Strand, dass die Sandkörner durch die Gegend flogen, geradewegs auf das erste Etappenziel zu. Dort durfte er keinen Fehler machen und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Er wusste, dass er es schaffen konnte, auch wenn die Hektik und die Tatsache, dass er dort schon außer Atem sein würde, ein ruhiges Zielen erschwerten. Aber er konnte es, sagte er sich, als er als erster die Bögen erreichte und zupackte, um gleich den ersten Pfeil abzufeuern.
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Im selben Rhythmus, wie sie durch den Sand spurtete, schwang die Pfeilspitze, die sie um ihren Hals trug, umher und stachelte sie damit noch zusätzlich an. Doch auf dem ersten Stück wollte sie definitiv nicht überdrehen, der Schuss musste sitzen, nur so konnte sie den offensichtlich besser vorankommenden Geliebten wieder einholen und zugleich unter Druck setzen.
Er hatte den Bogen bereits gespannt und suchte mit etwas zittrigen Händen das Ziel, als Leyla am provisorischen Schießplatz eintraf und hastig nach ihrem Bogen griff. Sie hatte nun den kleinen Vorteil, zu wissen, worauf sie sich seelisch einstellen musste, während Thorwyn diese Bedingungen recht ahnungslos auf sich zukommen lassen hatte müssen. Wie wertvoll war dieses Wissen?
Jetzt nicht davon ablenken lassen, ob er traf oder nicht, ging es der Blonden durch den Kopf, die geschickt den Pfeil in die Sehne einlegte, ihren Bogen spannte und dann jegliche Gedanken aus dem Kopf verdrängte. Ganz kurz schloss sie die Augen, um unbeachtet allen anderen Dingen durchatmen zu können, dann fixierte sie das beinahe kreisrunde Blatt, dass er an den Baumstämmen angebracht hatte. Es war in einer perfekten Höhe, um nicht erst über die Flugbahn des Pfeils nachdenken zu müssen, starker Wind, der auf dieser kurzen Entfernung eine Rolle spielen könnte, herrschte im Moment ebenfalls nicht. Ein letztes Mal atmete sie daher ein und hielt dann die Luft angespannt in den Lungen, ehe ihr Pfeil los sauste und...traf.
Mehr oder minder sorgfältig legte Leyla ihren Bogen umgehend wieder in den Sand und spurtete los, ohne auch nur einen Blick auf Thorwyns Zielscheibe zu werfen. Je weniger sie über die Zahl seiner möglichen Misserfolge wusste, umso weniger Gedanken würde sie sich unterwegs machen. Einzig dass sie nun vor ihm lief und er an der Reihe war, aufzuholen, wusste die Ovates absolut sicher. Ihr Plan war bis hier her also vollkommen aufgegangen.
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Triathlon – Schießen
Zielen. Viele Dutzend Male schon hatte er diese Bewegungen ausgeführt, seit Grimbar ihm vor etwa einem Jahr gezeigt hatte, wie man richtig mit dem Bogen umging. Viele Pfeile hatten seitdem ihr Ziel gefunden und der Jäger war entschlossen, auch jetzt zu treffen. Schnell war der Pfeil eingelegt, die Sehne gespannt – da war Leyla, die nun ebenfalls zum Bogen griff, was Thorwyn einen nervösen Seitenblick entlockte – und das Geschoss ausgerichtet. Durchatmen. War er zu schnell gerannt? Deutlich sah er die Pfeilspitze vibrieren und er hatte Mühe, seinen Atem zu kontrollieren. Schießen.
Daneben! Und wenige Momente später traf Leyla ihr Ziel und rannte schon weiter! Hektisch griff der Jäger nach dem nächsten Pfeil, spannte, zielte, schloss für einen Moment die Augen und ging in sich. Ruhe. Er konnte es schaffen. Viele Male hatte er es geschafft, in den verschiedensten Situationen. Selbst einem Troll hatte er bereits entgegengeblickt, gemeinsam mit den anderen Jägern, die alle das Ungetüm unter Beschuss genommen und so in die richtige Richtung gelockt hatten, damals, in den Wäldern von Myrtana. Das hier war dagegen doch ein Kinderspiel. Entschlossen öffnete Thorwyn die Augen, richtete das Geschoss aus und atmete erneut durch. Schießen.
Treffer! Euphorisch ließ er den Bogen fallen und sprintete los, um den Abstand zu Leyla nicht zu groß werden zu lassen. Im Laufen sprang er förmlich aus seiner Kleidung, bis er nur noch die um seinen Hals hängende Pfeilspitze auf der Haut spürte, und stürzte sich dann in die Fluten, die gemächlich ans Ufer schwappten. Dort vorne – viel zu weit vorne – ragte Leylas blonder Schopf aus dem Wasser und Thorwyn hoffte, dass er ihre Schwimmfähigkeiten nicht unterschätzt hatte.
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Als sie das Wasser erreichte, hatte Thorwyn noch nicht zu ihr aufgeschlossen, doch stand das Schwerste natürlich auch noch bevor. Nachdem Leyla den ersten Schock über den deutlichen Temperaturunterschied zwischen Luft und Wasser verdaut hatte, kämpfte sie sich recht mühsam durch die in kurzer Abfolge ans Ufer treibenden Wellen. Das Schwimmen im Meer hatte kaum etwas mit dem im ruhigen Wasser eines Sees gemeinsam, wo es keine Höhenunterschiede gab, wo kein Salzwasser in den Augen brannte und wo sie nicht befürchten musste, von den Wellen gegen einen der Felsen gedrückt zu werden, die hier in recht großer Zahl vorhanden waren. Einer von ihnen war das Ziel, die Markierung zum Umdrehen, die jedoch noch ein ganzes Stück von ihr entfernt war. Und schon jetzt spürte sie, dass es in ihrem rechten Arm zu arbeiten begann, ein Zwicken an der entstehenden Narbe, garantiert durch das Salzwasser und weniger durch die Belastung verursacht.
Prustend überwand sie einen weiteren der Wellenberge, die vom Strand aus lange nicht so hoch ausgesehen hatten, wie sie sich nun im Meer gaben. Und doch sah sie es nun, das Ziel. Noch zwei, drei kräftige Züge, dann klammerte sie sich kurz an den rauen Felsen, stützte sich so etwas nach oben, holte dabei mehrmals tief Luft und blickte zurück, wo sie ihren Geliebten im ähnlichen Kampf mit dem Wasser sah, jedoch gar nicht mehr allzu weit entfernt. Flink drehte sie sich daher um, stieß sich mit den Füßen vom Felsen ab, um zusätzlichen Antrieb zu erhalten und begegnete nur fünf Schwimmzüge später Thorwyn, für mehr als den kurzen Austausch ihrer Blicke blieb jedoch keine Zeit.
Nun schwamm sie mit der Bewegung der Wellen aufs Ufer zu, wirklich leichter ging es allerdings trotzdem nicht. Die Felsen stellten nun jedoch eine deutlich geringere Bedrohung dar, denn die Wellen trieben sie zum Land, nicht auf die Gefahren zu. Daher entschied die Blonde sich, einige Kräfte zu schonen und die restliche Distanz bis zum Strand auf dem Rücken treibend, einzig durch die Bewegung ihrer Beine gesteuert, zu verbringen.
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Triathlon – Schwimmen
Kalt! Die Temperatur des Wassers war natürlich nicht besonders überraschend, auch wenn es durch die hoch am Himmel stehende Sonne natürlich schon aufgewärmt worden war, aber der Schock genügte dennoch, um Thorwyns Atmung erst einmal durcheinanderzubringen. Nach einigen Schwimmzügen gelang es ihm aber schließlich, wieder kontrolliert Atem zu schöpfen, so dass er relativ gleichmäßig vorankam, wenn auch nicht besonders schnell. Kurz nachdem er an Leyla vorbeigekommen war – jetzt entfernte er sich mit jedem Schwimmzug von ihr, was kein besonders gutes Gefühl war –, begannen jedoch seine Beine, sich bemerkbar zu machen. Für einen Moment dachte der Jäger darüber nach, einfach kehrtzumachen und so zu tun, als hätte er den Felsen schon erreicht, verwarf den Gedanken jedoch augenblicklich wieder. Wenn er gewann, dann wollte er das ehrlich tun, ansonsten würde er sich auch kaum darüber freuen können. Entschlossen biss er also die Zähne zusammen, legte das letzte bisschen Strecke bis zu der Klippe zurück und wandte sich um.
Ein kräftiger Stoß mit den Beinen brachte ihn gleich ein gutes Stück voran, aber nun, da er die Geliebte wieder vor sich sah, merkte er auch, dass es ihm kaum gelungen war, den Rückstand zu verringern. Hoffentlich gingen ihr langsam die Kräfte aus, sonst hatte er schon so gut wie verloren. Noch einmal wurden seine Bewegungen schneller, sorgten dafür, dass er das Tempo nicht nur halten, sondern sogar etwas beschleunigen konnte. Um Leyla einzuholen, reichte das jedoch lange nicht aus, und Thorwyns Beine zitterten nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Erschöpfung, als er aus dem Wasser stieg, sich schnell die trockenen Sachen überstreifte und dabei schon das Rennen fortsetzte.
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Als sie aus dem Wasser kam und den frischen Wind auf der Haut spürte, fröstelte Leyla zuerst einmal, ehe sie durch einige kurze Sprünge versuchte, die Muskeln wieder zu lockern. Die für diese Jahreszeit bereits kräftige Sonne tat ihr übriges dazu, das Gefühl von Wärme in ihr zu verbreiten und die eben zurückliegenden Strapazen vergessen zu machen. Ein Blick dann noch zurück, um festzustellen, dass Thorwyn in wenigen Augenblicken ebenfalls aus dem Wasser steigen würde, dann trabte sie langsam los und beschleunigte nur mäßig. Die Kälte des Wassers hatte sie doch ziemlich beeindruckt, zudem war das Zwicken im rechten Arm nicht verschwunden, weshalb sie es nun vorsichtshalber ein wenig ruhiger angehen ließ. Ein verlorener Wettkampf wäre nicht so schlimm, wie eine neuerliche Verletzung, außer ihr Geliebter überlegte sich als Einsatz etwas Gemeines, worunter sie deutlich mehr zu leiden hätte. Doch war er dazu überhaupt imstande?
Mit einem aus diesem Gedanken resultierenden Lächeln auf den Lippen, so weit dies die tiefen Atemzüge zuließen, lief sie weiter über den Sand und versuchte allmählich den Kopf von jeglichen Ablenkungen frei zu bekommen, um beim bevorstehenden Schießen dieselbe Ruhe und Sicherheit an den Tag legen zu können, wie beim ersten Glanzschuss.
Als die Blonde den Schießstand erreichte, verharrte sie einige Augenblicke in der nach vorn gebeugten Haltung, in der sie nach dem Bogen griff, um mehrere kontrollierte Atemzüge durchführen zu können. Das tat gut. Als sie dann mit der anderen Hand den Pfeil griff, traf Thorwyn ebenfalls ein, nun waren sie also wieder gleich auf.
Ganz ruhig, hallte es in ihrem Kopf wider, während sie den Bogen spannte, so wie sie es schon hundertfach getan hatte. Ihr Atem ging nun allerdings deutlich tiefer, als beim ersten Schießen, die Beine waren zittrig, einzig die Arme bewahrten für den Moment die Gelassenheit, die sie gern gänzlich hätte. Erneut schloss Leyla daher die Augen, suchte die innere Ruhe, fixierte dann beim Öffnen das Ziel, bekam es jedoch nicht sicher vor die Pfeilspitze. Stattdessen breitete sich das Zittern ihrer Beine durch den gesamten Körper aus, selbst ein kurzes auf der Stelle Treten verbesserte die Situation nicht.
Wiederholtes Durchatmen, während sie den gespannten Bogen vor sich hielt, allmählich wurden die Arme schwer. Hatte ihr Geliebter bereits geschossen? Sie war inzwischen nur noch auf den eigenen Körper bedacht und bekam nicht mehr mit, was um sie herum geschah.
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Triathlon – Schlussspurt
Keuchend und mit schweren Beinen legte Thorwyn die Strecke bis zum provisorischen Schießstand zurück. Nun machte sich der sandige Boden richtig bemerkbar, schien die Füße des Jägers festhalten zu wollen, der stolpernd zum Stehen kam und etwas überrascht feststellte, dass Leyla noch nicht geschossen hatte. Atemlos hob auch er den Bogen, musste sich aber eingestehen, dass ein ruhiger Schuss momentan absolut nicht möglich war. Er senkte die Waffe, versuchte, seinen Atem unter Kontrolle zu bringen. Tief atmete er ein und aus. Einmal. Zweimal. Er bezwang die Ungeduld, die ihn schon zum Schießen verleiten wollte. Dreimal. Rasch hintereinander führte er die nötigen Bewegungen aus, zielte, hielt die Luft an und schoss.
Daneben. Nein!, dachte Thorwyn, der beharrlich gegen das Brennen in seiner Lunge ankämpfte und schnell einen neuen Pfeil auflegte. Einen Moment lang schloss er die Augen und zwang seine Hände, den Bogen ruhiger zu halten. Spannen. Zielen. Schießen. Daneben. Ein resigniertes Ausstoßen der Atemluft begleitete diese Erkenntnis und die Tatsache, dass Leyla in diesem Moment losrannte. Langsam, beinahe gemächlich, griff der Jäger zum nächsten Pfeil und zielte. Komm schon. Komm schon! Der fünfte Schuss an diesem Tag.
Der zweite Treffer. Wie von der Blutfliege gestochen wirbelte Thorwyn jetzt herum und machte den ersten Satz in Richtung der Ziellinie, ließ sich von seinen brennenden Beinen den Strand entlangtragen. Unkontrolliert atmete er ein uns aus, bloß auf das Ziel fixiert, das rasch näherkam. Aber Leyla war so weit weg und ihr Vorsprung schrumpfte viel zu langsam. Noch mindestens zwei Dutzend Schritte trennten die beiden Läufer, als die Jägerin die beiden Bäume erreichte und zum Stehen kam. Aber zumindest überraschen konnte Thorwyn sie, denn sie drehte sich gerade erst um, als auch er das Ziel erreichte und gerade genug Schwung mitbrachte, um sie mit sich reißen und sich mit ihr auf die Felle fallenlassen zu können.
Schwer atmend rollte Leyla sich von ihm herunter und dann lagen sie eine ganze Weile einfach nur da, hechelten nach Luft und genossen das Gefühl der nachlassenden Erschöpfung. Langsam verschwand das Brennen aus der Lunge des Jägers, die Schwere in seinen Armen und Beinen ließ nach und irgendwann kam auch der Atem zur Ruhe. Nun wälzte Thorwyn sich herum, so dass er über Leyla lag, und spürte seinen Herzschlag sich erneut beschleunigen, wenn auch aus anderem Grund. „Glückwunsch“, meinte er lächelnd und beugte sich herab, um die Geliebte zu küssen, während seine Rechte streichelnd unter ihre Kleidung kroch. „Du darfst dir was wünschen.“
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Sie hatte den Schuss daneben gesetzt und das trotz der langen Vorbereitungszeit. Doch der zweite saß dann. Beinahe wie von Zauberhand hatte er sein Ziel gefunden, obwohl das Zittern in ihren Beinen immer heftiger geworden war, wozu der eigene Körper imstande war, das überraschte sie dabei doch sehr.
Und dann war sie losgelaufen, vor Thorwyn, darüber hatte Leyla sich versichert, mehr aber auch nicht. Sie hatte keinen Blick auf sein Schussbild geworfen, nicht nachgesehen, wie viele Versuche er benötigt hatte, sondern einfach nur sein Stehen festgestellt und war los gespurtet. Immer weiter, so schnell es ging über den Sand, als gäbe es kein morgen mehr. Dabei schien sie einen komfortablen Vorsprung zu haben, den ihr Geliebter in all seiner Erschöpfung nicht mehr aufholen können würde.
Als die Bäume, die das Ziel bildeten, immer näher kam, verlangsamte die Blonde ihre Schritte, lief ganz bequem aus und...stoppte dann vor Überschreiten der Ziellinie, um genüsslich nach Atem zu ringen und sich nach Thorwyn umzusehen, wie er angestürmt kam und nicht zu stoppen vermochte, wie er sie dann mitriss, über die Ziellinie, hinab in den Sand, wo sie beide schwer und lautstark atmend liegen blieben und die Erholung genossen. Selbst ihr rechter Arm kam in der Zeit wieder zur Ruhe, das Zwicken klang ab, neue Schmerzen stellten sich keine ein.
Den Kuss erwidern, einmal, zweimal, unter seinem Kitzeln zusammenzucken und letztlich die Augen öffnen, um in die ihres Geliebten zu schauen, wie er sie um einen Wunsch bat. Mit einem breiten Lächeln strahlte sie ihn daraufhin an.
"Nein!", entgegnete Leyla und beobachtete zufrieden, wie sich sein Gesichtsausdruck veränderte. "Du hast die Ziellinie zuerst überschritten, ich stand davor und dann kamst du auf einmal angestürzt. Wenn sich hier jemanden etwas wünschen darf, dann du!"
Noch ein Kuss, um ihn wieder zum Lächeln zu bringen, ein weiterer einfach nur so. Und noch einer...und noch einer...weil sie niemand davon abhalten konnte.
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Triathlon – Siegerehrung
Erstaunt hielt er inne, als Leyla verneinte. Nein? Was meinte sie damit? Bei dem großen Vorsprung, den sie am Ende des fast vollständig von ihr dominierten Rennens gehabt hatte, konnte an ihrem Sieg eigentlich kein Zweifel bestehen. Doch seine Miene hellte sich wieder auf, als die Erklärung und weitere Küsse folgten, mal kurz, mal lang, doch stets voller Liebe. Hatte sie wirklich vor dem Ziel gewartet? Thorwyn konnte es nicht genau sagen, denn dass Leyla zum Stehen gekommen war, war für ihn Zeichen genug dafür gewesen, dass sie gewonnen hatte. Wobei natürlich ohnehin kein Zweifel daran bestand, dass sie die Bessere gewesen war, gleich wer als erster diesen letzten Schritt getan hatte.
Doch wenn sie ihn zum Sieger erklären wollte, hatte er damit auch kein Problem, weshalb er sich schließlich ein kleines Stück zurückzog, so dass er gerade außer Reichweite ihrer Küsse war, und eine nachdenkliche Miene aufsetzte.
„Hm, ich habe gewonnen?“, meinte er und blickte der Geliebten neugierig in die Augen, die ihn erwartungsvoll anschauten. „Na, wenn das so ist“, fuhr er schmunzelnd fort, während er sich wieder hinunterbeugte, um gleich wieder von ihren Lippen unterbrochen zu werden, „dann wünsche ich mir dich.“
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Lehrling
Höhle
Talian öffnete langsam die Augen. ein seltsamer Geruch wehte zu ihm rüber. Der Alte hatte doch tatsächlich erneut ein üppiges Mahl gemacht. Talian stand auf und ging dann zu ihm rüber. Der Alte drehte sich um und lächelte. "Ah. Aufgestanden? Wie hast du denn geschlafen, junger Freund?" Talin zuckte die Achseln. "Eigentlich ganz gut, warum?" "Ach, hat mich nur interessiert. Ich geh jetzt mal deinen Freund wecken."
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Drew war nicht mehr in seinem Bett gewesen und kam gerade rein. Der Alte und Talian schienen verwundert und Drew versuchte zu erklären: Ach, seid ihr auch schon wach? Nunja ich bin schon früh aufgestanden und habe dann unten am Fluss ein Bad genommen, naja dennoch hatte es lange gedauert wieder hoch zu klettern. Tut mir Leid, falls ich euch Sorgen bereitet haben sollte. Gibt es etwas zu essen, denn es riecht wirklich hervorragend. Daraufhin ging Drew und setzte sich neben Talian an den kleinen Tisch und dann wurde ds essen serviert. Mann, warum der Alte uns so gut behandelt, ich meine er mästet und förmlich. Dachte sich Drew und er hatte das Gefühl, dass sie nach dem Essen gehen sollen.
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Lehrling
Höhle
Der Alte lächelte die beiden an ging zur Tür und schloss diese ab. "Also, meine Freunde, wie habt iht euch den heutigen Tag vorgestellt. Wollt ihr erst Versuchen mich umzubringen oder erst weiter meine Gastfreundschaft geniesen, Agenten Nachops?" Talian war überrascht. "Wir sind keine Agenten irgendeines Kerls namens Nachop." Der Alte grinste. "Sicher und ich bin eine junge, attraktive Frau. Ich weiß, dass Nachop meinen Tod will und ich weiß, dass ihr von ihm geschickt wurdet. Ist er etwa zu faul um selbst den Weg von Thorniara hierher zu machen?"
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