Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 17 von 21 « Erste ... 610131415161718192021 Letzte »
Ergebnis 321 bis 340 von 401
  1. Beiträge anzeigen #321
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Heimatlos
    Beiträge
    713
     
    Cyrith ist offline
    „Richtig, jedoch macht man am besten folgendes. Man beobachtet das Haus ein paar Tage, beobachtet wie die Personen ein und aus gehen, vor allem zur welchen Uhrzeit. Danach solltest du Nachts einbrechen, passe jedoch auf das die Nachbarn dich dabei nicht erwischen. Eine Kerze könnte schon gut sein aber sie ist lästig, außerdem wie sieht es aus wen die Hausherren mal weg sind und die Nachbarn sehen Licht im Haus?“ erklärte der Schwarzhaarige.

    Der Dieb wusste das seine Schülerin ziemlich gute Ideen hatte, er war schon ziemlich gespannt wie sie sich wohl in der Testphase anstellen würde. War sie flink genug um ein Schloss schnell zu knacken ohne den Dietrich zu zerstören oder entdeckt zu werden? „Solltest du entdeckt werden brauchst du eine gute Ausrede, du könntest betrunken sein und dich an der Tür geirrt haben oder sonst was, solche Dinge nehmen wir aber erst später dran, immerhin konzentrieren wir uns noch auf die Einbrech Phase. Ich hoffe du hast Zeit gefunden um zu Üben?“ fragte er mit sanfter Stimme.

  2. Beiträge anzeigen #322
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline

    Zur toten Harpyie

    Sie hatten die Nacht in der besagten Taverne verbracht. Noch am Mittag wollten sie direkt zum Pass aufbrechen, da bot sich ihnen ein schauerlicher Anblick: Orks. Eine kleine Abteilung von vier Orks lungerte schon einige Meter vor dem eigentlichen Zugang zum Pass herum. Normalerweise wären sie zu zweit im Stande gewesen, die Orks irgendwie zu beseitigen, zumal der Grufti ein hervorragender Kämpfer war. Und erglaubte auch, dass der Große gut kämpfend konnte.
    Aber ein Ork, oder in diesem Fall, eine Abteilung Orks kam nie selten allein. Wahrscheinlich lungerten direkt am Pass oder gar im Pass noch mehr Orks herum.

    „Was die wohl im Schilde führen?“ meinte der Große, während die beiden gespannt in die Richtung der Orks schauten, aber dennoch weit weg von ihnen vor der ‚Harpyie‘ verharrten. „Ich meine, die Kerle halten sich doch eher zurück. Wenn die so nah an die menschliche Zivilisation geraten, hat das meiner Meinung nach etwas zu bedeuten.“
    „Ich bin derselben Meinung“, bestätigte der Glatzkopf. „Hier in der Nähe wird vorläufig erst einmal niemand sicher sein. Die ‚Harpyie‘ ist keine Festung, wenn du verstehst.“
    „Ganz Recht. Trotzdem müssen wir weiter.“
    „Ja, aber ich wäre dafür, noch etwas zu warten. Vielleicht hauen die Typen ab. So schnell wird hier keine Armee aufmarschieren. Morgen Nacht können wir immer noch ins Minental. Und Elster würde diese Vorsicht verstehen.“
    „Na gut, vielleicht hast du Recht.“ Damit verschwand der Große wieder durch die Tür nach drinnen.
    Rethus wartete noch einen kurzen Moment und ließ die leichte Brise um sein Gesicht wehen. Er dachte sich die nächsten Schritte aus, wie sie am besten ins Minental kämen. Das Problem war ganz einfach, dass hier überall Orks sein konnten. Soweit an den pass kamen sie ja nicht heran.
    Plötzlich wurde der Glatzkopf von etwas an seinem Gürtel abgelenkt. Es leuchtete bläulich auf.
    „Was war das?“ ließ er misstrauisch verlauten.
    Das Leuchten verschwand augenblicklich. Ungläubig betrachtete er das Messer, das er vor langer Zeit von seinem Ziehvater Handor geschenkt bekommen hatte. Hatte das Ding eben wirklich geleuchtet? Der Grufti nahm an, dass es Einbildung gewesen sein musste. Vielleicht wurde er auch langsam verrückt. Drinnen würde er besser über ihr Vorhaben nachdenken können.
    Doch beim Reingehen schien ihm ein zu mysteriöser Schauer den Rücken herunter zu laufen. Er war davon überzeugt… jemand beobachtete ihn… in diesem Augenblick…

  3. Beiträge anzeigen #323
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
    Registriert seit
    Jul 2010
    Ort
    Man sieht sich immer zweimal.
    Beiträge
    782
     
    Keala ist offline
    Woher nahm er diese Ruhe? Oder woher hatte er dieses überhebliche Grinsen genommen, als sie ihm angedroht hatte, ihn zu kastrieren? Sie konnte es sich einfach nicht zusammenreimen. Diese trügerisch sanfte Tonlage ... es klang so verdächtig danach, dass sie hier einbrechen sollten. Wie lange würden sie hier bleiben, wie lange würde sie Zeit haben, das Haus zu beobachten? Und außerdem, wieso wollte er sie dann noch keine Ausflüchte lehren? Für den Fall eines Falles?
    »Ja, ich habe geübt ... es gab diverse Gelegenheiten. Habe noch vier Dietriche«, erklärte sie leicht verwirrt.
    Natürlich gab es diverse Gelegenheiten. Auf dem Schiff vielleicht nicht, aber davor, während der Reise nach Thorniara. Schlaflose Nächte hatte sie in ihre Fähigkeiten zum Schlösserknacken investiert, Wachschichten nachts, nachdem sie Cyrith klargemacht hatte, dass sie ihn schon rechtzeitig wecken würde, wenn sie überfallen würden. War wohl mal wieder einer seiner Männlichkeitsanfälle gewesen, die gesamten Nachtwachen übernehmen zu wollen. Reine Selbstüberschätzung, und das hatte sie ihm ins Gesicht gesagt.
    »Du planst schon einen Einbruch, kaum dass wir hier sind?«

  4. Beiträge anzeigen #324
    Legende Avatar von Waylander
    Registriert seit
    Apr 2005
    Ort
    Söldnersiedlung
    Beiträge
    7.725
     
    Waylander ist offline
    Erde spratzte hoch, kleine Steine rieselten auf seinen Kopf. Waylander lag am Boden. Die Nacht war noch dunkler geworden, der düstere Schatten des Golems lag auf seinem Körper. Waylander riss die Waffe nach oben, mehr zum Schutz. Der Golem hatte ihn von den Beinen geholt, ihm einen Schlag auf die leichte Rüstung versetzt. Und jetzt konnte sich der Krieger bei Anne bedanken, dass er überlebte.

    Steine rieselten auf den Kopf des Ungetüms. Anne hatte sie gefunden, aufgesammelt und nun schmiss sie die Brocken in Richtung ihres großen Bruders. Der war nur wenige Augenblicke abgelenkt. Doch die reichten Waylander.

    Er rollte sich zur Seite, kam wieder auf die Beine und hörte das Schreien des Riesen. Das glich mehr einem Donnergrollen an einem Sommernachmittag. Doch es war eindringlich genug, um dem Krieger zu signalisieren, dass etwas passiert war. Das Monster hatte sein Gesicht verloren.
    Mehr noch, der Kopf des Ungetüms kullerte über den Boden. Waylander atmete auf. Es war vorbei...

    Ziellos wie ein kopfloses Huhn rannte das Monster auf ihn zu. Die Fäuste trommelten auf die Erde, als ob die Orks zur Schlacht riefen. Waylander lief zu Anne. „Was sollen wir tun“, brüllte er. Anne schrie zurück: „Keine Ahnung.“ Das Vieh hinterließ einen ohrenbetäubenden Eindruck.
    Dich trotz all des Krachs konnte es offenbar wunderbar hören. Denn es hatte ihre Stimmen vernommen und änderte prompt seine Richtung. Es kam auf sie zu. „In die Höhle“, rief Waylander. Anne gehorchte. Beide wussten, mit ihren Waffen konnten sie nichts ausrichten.

    Sie sahen die Hand vor Augen nicht, derart düster war es in dem modrigen Loch, in das sie sich begeben hatten. Sie waren in Sicherheit. Die Decke der Höhle war zu niedrig. Der steinerne Gigant hätte sich zusammenrollen müssen, um ihnen gefährlich zu werden. Stattdessen vernahmen sie lediglich sein tierisches Schnaufen und Brüllen in wenigen Metern Entfernung.
    „Und jetzt?“, fragte Anne. Doch den Falschen. Waylander hatte keine Antwort. Er vernahm nur das Trommeln von Stein auf Stein. „Hier sind wir erstmal sicher“, sagte er. Dann brach der Höhleneingang ein.

  5. Beiträge anzeigen #325
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Heimatlos
    Beiträge
    713
     
    Cyrith ist offline
    Cyrith grinste immer noch und nickte dabei. „Jedoch nicht hier, die Stadt ist zu Gefährlich, ich kenne da eine Stadt. Sie nennt sich Drakia und liegt hinter dem Minental“ erklärte er und hatte der kleinen Gruppe nur ein kurzes Päuschen gegönnt. Zusammen erkundeten sie die Stadt, sie brauchten ein paar Waffen um durch dieses Minental zu kommen.

    Sie erreichten den Marktplatz, früher wurde dort sicherlich Schmuck, Nahrung und Kleidung verkauft aber heute konnte man andere Dinge kaufen, dinge die man wohl nie in Vengard oder Stewark erhalten könnte. Auch ein Waffenhändler war dort, die Waffen waren wahrscheinlich gestohlen oder von toten Helden genommen worden. Ihm war es egal Hauptsache die Waffe funktionierte.

    Sie versetzten den Schmuck den Keala noch hatte und bekamen eine angemessene Summe Gold um sich dafür ein paar neue Waffen kaufen zu können. Der Dieb entschied sich für ein Langschwert und steckte dieses nach kurzer Übung in den Waffengurt. Nachdem auch die Dame endlich fertig war, zogen sie aus Khorinis hinaus. Er hatte von einem Einheimischen gehört das ein Glatzkopf in der Stadt war und Richtung Norden zog. Dort oben sollte es angeblich noch eine alte Taverne geben. Sie liefen einen Hügel hinauf, der Weg war matschig und der Marsch brachte einen wirklich zu schwitzen.

    Dann erreichten sie tatsächlich eine alte Taverne. Cyrith zog seine Waffe und öffnete die Tür einen spalt breit. Ob jemand darin war?

  6. Beiträge anzeigen #326
    Drachentöterin Avatar von Anne Bonny
    Registriert seit
    Jan 2005
    Ort
    im Piratenlager
    Beiträge
    4.226
     
    Anne Bonny ist offline
    "Sicher gefangen meinst du wohl?" antwortete Anne. Ob tatsächlich der Eingang eingestürzt oder der zusammen gebrochene Golem den Weg in die Freiheit versperrte konnte sie nicht mit Sicherheit sagen. Es war sowieso stockdunkel.

    "Autsch!" rief sie und schlug um sich. Waylander hatte ihr gerade auf den Fuß getreten. "Tschuldige.."

    Die Piratin seufzte und taste sich an der Höhlenwand entlang. Den Eingang wieder frei zu räumen konnte sie vergessen. Auch wenn es jetzt da draußen still geworden war, hieß es nicht das der Golem wirklich tot war.

    "Hast du irgendwas bei dir um Feuer zu machen? Du rauchst doch immer dieses Kraut. Wie machst du das an?"

    "Ja, ich könnte schon aber was willst du verbrennen?"

    "Hier an der Wand hing eine alte Fackel. Vielleicht brennt sie wieder wenn du sie an zündest."

    Nach mehreren Versuchen hatte es endlich geklappt. Langsam gewöhnten sich ihre Augen wieder an das Licht und sie gingen langsam tiefer in die alte Mine hinein. Anne hatte nicht gewusste das diese Höhle auf dem Feld früher einmal auch ein Mineneingang gewesen war. Sie hatte auf dem Hof damals die Minen gemieden, weil sie schreckliche Angst von Minecrawlern gehabt hatte und wie ihr Name schon sagte trieben die Biester gern in den Schächten und Minengängen herum.

    Die Höhle schien ziemlich groß zu sein. Sie waren gerade an einem Punkt angelangt wo sich drei Wege abzweigten. Überall krabbelten Fleischwanzen über den Boden und an einem Skelett mit rostiger Spitzhacke waren sie auch schon vorbei gegangen.

    "Hast du das gehört? Das klang doch wie...." Anne schluckte, "... wie ein Minecrawler!"

  7. Beiträge anzeigen #327
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline

    Zwischen der Taverne und dem Eingang zum Pass

    Der Glatzkopf und der Große hatten beschlossen die Taverne zu verlassen. Rethus‘ Begleiter meinte, dass sein ungutes Gefühl beobachtet zu werden, nicht unbegründet wäre. Auf Khorinis wäre alles möglich, meinte er. Also sollten sie besser Vorsicht walten lassen und sobald wie möglich das Weite aufsuchen.
    So befanden sie sich nun etwas weiter südlich, näher am Pass zum Minental. Die Orks, die sie vor ein paar Tagen gesehen hatten, haben ihren Standort gewechselt. Zwar lungerten noch immer ein paar von ihnen in der Nähe des Passes herum, aber immerhin nicht bei der Taverne.
    „Bei der nächsten Gelegenheit müssen wir in den Pass“, meinte der Große. Rethus bestätigte ihn mit einem Nicken. „Es könnte etwas dauern, bis die Orks dort vorne abziehen, aber sicher ist sicher. Zur Not haben wir die ‚Harpyie‘ in der Nähe, falls wir Schwierigkeiten mit der Verpflegung bekommen. Aber ich will hoffen, dass es nicht so weit kommt. Schließlich müssen wir auch mal wieder zurück nach Argaan.“
    „Richtig“, bejahte ihn der Grufti ein weiteres Mal. „Falls das Unerwartete eintrifft“ – sie schauten sich nun beide in die Augen – „was ich natürlich nicht hoffen will, erkläre mir, wo der Schatz sich ungefähr befindet.“
    „Tut mir leid, aber nur Ashim und ich wollen über den Standort des Schatzes bescheit wissen. Niemand anderes soll davon erfahren. Lieber soll er verschollen bleiben.“
    „Was würde Elster aber dazu sagen, wenn ich mit leeren Händen zurückkehre und du nicht dabei bist? Dann würde ich ja dastehen wie dein Mörder, der sich die Beute selbst unter den Nagel gerissen hätte.“
    „In diesem Fall gibst du Ashim bitte das hier von mir.“ Der Große legte dem Glatzkopf einen Tierzahn in die Hand. Rethus wusste nicht von welchem Tier er stammte, aber er wirkte ziemlich groß. „Jeder von uns hatte irgendeine Trophäe bei sich, die ihm etwas bedeutete. Bei mir ist es dieser Zahn. Für jemanden wie dich wäre dieser Zahn völlig wertlos. Genau aus diesem Grund wird er dir vertrauen.“
    Der Glatzkopf nickte noch einmal. Nun schien sich sein Herz aber dennoch mit Verrat zu füllen. Der Große hatte ihm gerade eine Möglichkeit gegeben, sich die Beute selbst unter den Nagel zu reißen, ohne dass er wie der Mörder des Großen dastehen würde. Egal wie diese Geschichte ausging, der Große würde sie nicht überleben. Entweder er starb noch bevor sie den Schatz erreichten, oder Rethus würde ihn beseitigen sobald sie den Schatz hätten. Den Zahn würde er dann als seine Unschuld verkaufen.
    Mit einem Grinsen im Gesicht lehnte sich Rethus an einen Baum. Der Plan war so gut wie wasserdicht, wenn das Risiko nicht bestehen würde, dass der Große noch vorher durch etwas anderes starb, oder Rethus, aber das hoffte er natürlich nicht.

    Während sein Begleiter damit beschäftigt war, ein Lagerfeuer zurecht zu machen, stierte der Glatzkopf in die Dunkelheit. Das Mondlicht reflektierte sich an dem Fluss, der sich unmittelbar vor dem Eingang zum Pass befand. Somit konnte er die Orks dort trotzdem noch gut im Auge behalten. Gerade wollte er seinen Wasserschlauch öffnen, da brüllte einer der Orks auf.
    „Was war das?“ reagierte der Große plötzlich schockiert. Er war bereits aufgestanden und wollte zum Schwert langen.
    „Einer Orks hat gebrüllt“, meinte der Grufti, gerade selbst irritiert von dem Laut. „Aber frag mich nicht wieso.“
    Beide schwiegen jetzt. Ihre Blicke durchschnitten die Dunkelheit. Sie erwarteten jetzt natürlich, dass sie entdeckt worden waren, vermutlich wegen des Lagerfeuers, aber es tat sich nichts. Stattdessen musste der Glatzkopf mit entsetzen feststellen, dass die Orks am Pass verschwunden waren.
    „Das könnte unsere Chance sein“, registrierte sein Begleiter schnell. „Los, wir müssen zum Pass. Scheiß drauf, sie sind von irgendetwas abgelenkt worden.“
    „Nein, das glaube ich nicht“, antwortete Rethus. „Das ist etwas faul.“
    Plötzlich störte ein seltsames Geräusch die Stille. Es hörte sich so an, als würde irgendetwas auf sie zugeflogen kommen… oder von oben herab. Langsam schaute der Mantelträger zum Himmel hinauf. Da sah er plötzlich wie aus dem Nichts einen Ork auf sie herab rasen. Er knallte mit einem Geräusch, als würden sämtliche Knochen in ihm brechen, unmittelbar neben das Lagerfeuer.
    „Der ist tot“, nahm der Große wahr, wobei diese Bemerkung eher für sich selbst galt.
    „Ich sagte doch, hier ist etwas faul“, entgegnete Rethus darauf.
    Und wie aus dem nichts raste an ihm etwas vorbei, das einem lebenden Orkan nahe kam. Er preschte mit voller Geschwindigkeit gegen Rethus‘ Begleiter, hob ihn aus dem Stand und ließ ihn mit voller Wucht gegen einen Baum krachen. Der Große kam direkt mit dem Rücken gegen den Baum auf – ein lautes Knacken war zu vernehmen – und wirbelte schließlich leblos auf den Boden.
    Noch immer starrte Rethus fassungslos in die Richtung des Mannes, der gerade das Wissen um den Schatz mit ins Grab genommen hatte. Genau daneben wirbelten Blätter in einer Windhose umher. Nur Sekunden später fiel die Windhose in sich zusammen und an ihrer statt, tauchte ein Mann auf. Ein Mann, dessen Gesicht Rethus nur zu gut eingeprägt hatte. Er trug einen langen Umhang, während sich ein Kampfstab auf seinem Rücken zierte.
    „Magier“, stieß der Grufti leise aber herablassend hervor. „Wo kommst du verdammt noch mal her?“
    „Ich bin überall“, entgegnete der Magier sanft, so als wolle er Rethus‘ Geduld strapazieren.
    Der Glatzkopf ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Was willst du mir heute mitteilen, du Bastard?“
    „Ich will dir heute überhaupt nichts mitteilen. Mein Auftrag ist es, dich zu beseitigen.“
    „Und da kommst du ganz alleine?“
    „Glaub mir, du bist keinem einzigen von uns gewachsen.“ Blitzschnell löste sich der Magier in Luft auf und wirbelte gegen Rethus, der auf der Seite aufkam. Als der Magier zu ihm zurückkehrte, rollte sich der Mantel träger schnell ab und zog dabei eines seiner Schwerter. Der Magier verfehlte ihn nur knapp. Sogleich wurde dieser wieder sichtbar und schleuderte Rethus einen Windstoß entgegen, den er mit voller Wucht abbekam. Wieder krachte er auf die Seite. Dieser Kampf wirkte tatsächlich aussichtslos. Wie sollte man gegen Luft kämpfen?

  8. Beiträge anzeigen #328
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Heimatlos
    Beiträge
    713
     
    Cyrith ist offline
    In der Taverne war niemand zu sehen, es kam ihm vor als ob sie vor kurzem erst noch benutzt wurde.
    Doch Cyrith ahnte das irgendwo in der nähe jemand sein wollte und beschloss somit die Gegend etwas genauer zu erkunden, da er seine Schülerin nicht alleine lassen wollte, nahm er sie mit.

    Sie liefen eine weile, bis sie zu einer Art Wald kamen und dort ein paar Gestalten stehen sahen. Besser gesagt waren es zwei Männer, ein dritter lag an einem Baum und am Boden lag ein Ork, wohl Tod. Er erkannte plötzlich Rethus der einen Mann anblickte, den Cyrith nicht erkannte.

    Plötzlich fegte der Glatzkopf zu Boden und Cyrith vermutete das ein Kampf begonnen hatte. War der Kerl da etwa ein Magier und hatte es auf Rethus abgesehen? Wen ja dann wäre dieser Kampf sicherlich aussichtslos. Cyrith überlegte wie er seinem Freund helfen konnte. „Wir müssen den Kerl irgendwie ablenken, könnte ein Magier sein“ flüsterte er seiner Schülerin zu. „Irgendeine Idee?“

  9. Beiträge anzeigen #329
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
    Registriert seit
    Jul 2010
    Ort
    Man sieht sich immer zweimal.
    Beiträge
    782
     
    Keala ist offline
    Es fühlte sich gut an, endlich wieder eine Waffe am Gürtel zu haben, endlich wieder kampfbereit zu sein ... auch Wurfmesser hatte sie sich besorgt. Das eine von Azil war wohl verborgen in ihrem Stiefel, während sie die anderen zum Teil am Gürtel, zum Teil in einer Tasche bei sich trug. Es war recht erleichternd, mehr als drei Wurfdolche zur Verfügung zu haben. Trotz allem fühlte sie sich nicht wirklich erleichtert. Wenn es stimmte, was sie über Orks aus Khorinis gehört hatte ...
    Während des Weges verdrängte sie diese Sorgen. Es gab nun wichtigeres, worauf sie sich konzentrieren musste. Worauf auch immer. Meist war sie eher damit beschäftigt, sich die Landschaft anzuschauen, um nicht an Orks denken zu müssen, oder gar völlig in Sehnsucht und Wehmut zu versinken. Sie vermisste Schwarzwasser unheimlich, was aber mehr an den Menschen dort lag, als am Sumpf. Und eigentlich lag es auch nicht an allen Menschen, nur an einem, der dort geblieben war ...
    Sie hatten eine Taverne erreicht, doch es war anscheinend nicht, was Cyrith suchte. Er machte sich daran, die Umgebung zu erkunden, während Kea selbst liebend gern in der Taverne geblieben wäre. Je weiter sie nach Khorinis vordrangen, desto angespannter wurde sie, wollte auf keinen Fall auf Orks treffen, auf gar keine, keine Menschenfresser ... Doch er nahm sie mit. Als sie versucht hatte, zu protestieren, hatte er es abgetan und gesagt, er ließe sie nur ungern zurück, woraufhin sie schließlich irgendwann nachgegeben hatte, nach einigen Versicherungen, er werde sie schon nicht von Orks umbringen lassen. So ganz traute sie dem immer noch nicht, aber es war zu spät, um einen Rückzieher zu machen, Khorinis zu verlassen und sich wieder nach Tooshoo durchzuschlagen.
    Cyrith hielt inne, und Keas Anspannung wuchs. Was war da? Sie konnte nicht viel erkennen ... ach so, es gab nicht viel zu sehen. Ein auf dem Boden liegender Ork, drei Männer, zwei von denen ebenfalls in inniger Umarmung mit dem Untergrund. Ein Magier, erwähnte Cyrith ... wie konnte man einen Magier wohl am besten bekämpfen? Sie hatte noch nie so direkt mit Magie zu tun gehabt, kannte die Schwachstellen nicht. Zumal sie bezweifelte, dass es welche gab. Faren hatte erzählt, er habe mit einem Wink im Geist eine Kerze anzünden können, und Cécilia hatte nicht gerade furchtbar konzentriert gewirkt, als sie Faren geblendet hatte. Konzentriert ... Konzentration ... man brauchte doch für Zauber sicherlich Konzentration, oder etwa nicht?
    »Ich schlage vor, wir bewerfen ihn mit Steinen«, erklärte Kea. »Falls er ein Magier ist, würden wir ihn damit doch bestimmt beim Zaubern stören, oder nicht? Und wenn er kein Magier ist, ist er wenigstens abgelenkt.«

  10. Beiträge anzeigen #330
    Legende Avatar von Waylander
    Registriert seit
    Apr 2005
    Ort
    Söldnersiedlung
    Beiträge
    7.725
     
    Waylander ist offline
    Ein stetes Tropfen klang an sein Ohr, das Matt des Fackelscheins reichte kaum aus, um mehr als einen Schritt in die Dunkelheit sehen zu können. Waylander hielt wenig davon, blindlings in die Schatten zu laufen. Wenn er in seinen Jahren als Krieger etwas gelernt hatte, dann dass es unter der Erde weitaus schlimmere Geschöpfe gab als Golems oder Orks.

    Es roch nach altem Wasser, die Luft war abgestanden, modrig. Die Wände schimmerten, wenn das Licht der Flamme auf sie traf. „Ich glaube, wir sind unterm See“, sagte Waylander. Anne wisperte etwas von Crawlern. Mit so etwas werden wir rechnen müssen, entgegnete Waylander – und hoffte, dass sie nicht den Pfad einschlugen, der noch weiter, noch tiefer ins Dunkel führte.

    Mit Claw war er diesen Weg einmal gegangen, wenn auch unfreiwillig, als ein Großteil der Mine über ihnen zusammengebrochen war, und die Schatten sie verschluckt hatten. Schwer verletzt waren sie auf die unterirdische Stadt der Toten gestoßen. Und nur einem glücklichen Zufall war es damals zu verdanken gewesen, dass sie nicht dort eingezogen waren.

    „Wenn wir unter dem See sind, hast du eine Ahnung, wie wir wieder unter dem See heraus kommen?“, fragte Anne. Waylander gestand, keine Ahnung zu haben. Er hatte sich unter der Erde ohnehin nie wohl gefühlt. Doch mit jedem Schritt gewann die Bezeichnung unter der Erde an Gewalt. „Wo laufen wir hin?“, wollte Anne wissen. „Ich habe keine Ahnung, zurück können wir nicht“, sagte Waylander, der leicht gereizt war.

    Der Golem hatte ihm vielleicht die Rippen gebrochen, als er ihn wie einen abgenagten Apfel durch die Luft geschleudert hatte. Zumindest schmerzte seine rechte Seite. Und zu allem Überfluss schlichen die beiden nun durch die Dunkelheit, lediglich ahnend, wo sie sich befinden könnten.

    „Da vorne, ich sehe etwas“, sagte Anne. Und tatsächlich hatte in diesem Moment auch Waylander das Gefühl, dass die Höhle ausladender wurde. Wenn es auch dunkel blieb, der Raum wurde größer.

    Schummriges blaues Licht verschmolz mit dem Schein der Fackel. Anne hatte Recht, es waren Crawler. Zwei, um genau zu sein. Waylander glaubte, dass es geschickter war, die Aufmerksamkeit nicht auf die beiden Menschen zu lenken und löschte die Flamme. Vielleicht kamen sie um einen Kampf herum. Wo zwei Crawler waren, konnten unter Umständen auch mehr sein.

  11. Beiträge anzeigen #331
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline
    Der Glatzkopf hatte es ein einziges Mal geschafft, den Magier wenigstens eine leichte Schnittwunde zu zufügen. Als Nahkämpfer war man gegen solch einen mächtigen Luftmagier aufgeschmissen. Doch sein Hochmut, allein mit dem Grufti fertig zu werden, würde ihn den Sieg kosten.
    Unbewaffnet fand sich der Mantelträger ein weiteres Mal auf dem Boden wieder. Beide Schwerter wurden ihm während des Kampfes entwendet. Eines steckte zwanzig Meter von ihm im Boden. Das zweite war in einem Baum vor ihm gelandet. Beide wurden in diesem Augenblick unerreichbar. Als hätte Rethus selbst sein Glück herausgefordert, flogen plötzlichen Steine durch die Gegend. Einer traf den Magier am Kopf. Wo die Dinger gerade herkamen, war dem Grufti egal. Er brachte sich in den Hockstand und sprintete auf den Magier zu. Schon wollte er nach seinen Kampfmessern greifen, da glitt ihm rein zufällig ein anderes in die Waffenhand: Das Messer von Handor…. Es leuchtete…
    Rethus widmete sich aber gerade mehr dem Kampf als diesem seltsamen Leuchten, das schon einmal vor wenigen Tagen aufgetreten war.
    Er hatte Glück gehabt, dass der Magier nun abgelenkt. Doch diese Art von Glück gereichte ihm zum Vorteil. Erschrocken musste der Magier plötzlich feststellen, dass ihn Rethus überwältigte. Das Messer landete jedoch nicht dort, wo es hin sollte: Direkt ins Herz. Es stak durch eine reflexartige Drehung des Magiers plötzlich im Oberarm. Plötzlich begann das Messer noch stärker zu leuchten. Und schließlich glimmte das Messer mit samt dem Magier auf, um dann im Nichts zu verschwinden.
    „Was bei Beliar?“ schimpfte der Glatzkopf. Er hatte den Magier nicht tödlich erwischt. Zuvor traf er ihn schon einmal durch sein Schwert. Jetzt hatte aber das Messer ausgereicht, um ihn verschwinden zu lassen. Hatte das Messer denn deshalb geleuchtet, weil der Magier prinzipiell in der Nähe war? Deshalb hatte er sich auch vor wenigen Tagen bei der ‚Harpyie‘ beobachtet gefühlt.
    Konnte es sein…? Nein… Fungierte das Messer denn etwa als eine Art magischer Signalgeber? Plötzlich wurde Rethus bewusst, wieso die Magier ihn immer finden konnten: Das Messer! Er hatte es immer mit sich herum getragen, seit er sich von der königlichen Armee distanziert hatte. Aber wieso gerade dieses Messer…? Das Herz des Gruftis füllte sich mit Zorn… „Handor“, schimpfte er in sich hinein.

  12. Beiträge anzeigen #332
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Heimatlos
    Beiträge
    713
     
    Cyrith ist offline
    Das schien eine gute Idee zu sein.
    Der Dieb sammelte ein paar Steine und blickte dabei zu Rethus, der ziemlich viel abbekommen hatte. Er musste schnell sein ansonsten würde Rethus wahrscheinlich getötet.
    Nachdem sie ein paar Häufchen Steine neben sich gelegt hatten ging der Spaß erst los. „Versuch ihn zu treffen die Magie endet sicherlich damit“ murmelte der Dieb.

    Er selber nahm ein paar Steine und warf sie dann Richtung des Magiers, der Stein landete ein paar Meter vor dem Magier. „Mist das war wohl nichts“ flüsterte der Dieb und grinste. Sie warfen weiter und die Steine trafen verschiedene Stellen in der Umgebung. Wie konnte man eigentlich so schlecht werfen?

    Doch dann traf Cyrith den Magier im Rücken, er war abgelenkt und die Magie endete damit. Der Magier hörte auf und plötzlich gab es irgendein Leuchten das sich Cyrith nicht erklären konnte. Er stürmte aus dem Gebüsch zu Rethus. „Na so sieht man sich wieder“ meinte Cyrith.
    Geändert von Cyrith (06.03.2011 um 22:01 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #333
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline
    Sein Zorn legte sich wieder etwas, als ihm seine Rettung wieder einfiel. Wer warf denn nun die Steine? Rethus hielt gar nicht erst Ausschau. Er zeigte sich wieder von seiner gestellten, gleichgültigen Seite, in der er sich seine Schwerter holte. Das eine zog er mit Gelassenheit aus dem Boden. Dann machte er sich auf zu seinem anderen. Da überfiel ihn geradezu sein alter Kamerad Cyrith.
    Er hätte jetzt mit allem gerechnet, aber nicht mit diesem Kerl. Rethus war überwältigt und blieb stehen.
    „Das kann doch nicht wahr sein“, brüllte Rethus mit ironischer Wut. „Hättest du nicht früher aufkreuzen können?“
    Cyrith starrte ihn mit erschrockenem Gesicht an. Der Grufti hingegen formte sein Gesicht zu einem Grinsen.
    „Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht mit dir. Jetzt hast du was gut bei mir.“ Er klopfte ihn freundschaftlich gegen den Oberarm. Dann packte er sein anderes Schwert, das im Baum steckte, stemmte sein rechtes Bein gegen den Stamm und zog die Klinge aus dem Baum heraus.
    Wuff…
    „Was war das?“ Rethus sah plötzlich einen Wolf neben Cyrith erscheinen. „Was hast denn du da für einen Köter?“ Rethus lachte auf. „Dein Haustier?“

  14. Beiträge anzeigen #334
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
    Registriert seit
    Jul 2010
    Ort
    Man sieht sich immer zweimal.
    Beiträge
    782
     
    Keala ist offline
    Ihr Plan ging auf, als Cyrith den Magier am Rücken traf und so einem der Männer die Chance verschaffte, ihn anzugreifen. Völlig erstaunt und verwirrt beobachtete Kea das Ende dieses seltsamen Kampfes. Der Magier ... verschwand einfach. Hatte Faren das auch einst beherrscht? Oh, sie wusste schon, sie würde ihn nach ihrer Rückkehr mit Fragen überhäufen, bis er kein Ufer mehr fände, wenn das so weiterging. Zu viele Fragen wurden aufgeworfen, auch und besonders über die Magie wohl. Aber dafür war Kea doch gar nicht hier! Sie war nicht hier, um ihre Fähigkeiten im Kampf zu verbessern! Sie war hier, weil sie lernen wollte, zu stehlen, Schlösser zu öffnen, zu morden. Fähigkeiten, die in der Öfentlichkeit verpönt waren, doch äußerst nützlich sein konnten, um ebendiesen Menschen zu helfen. Was also machten sie hier zum Kuckuck?!
    Nun begrüßten Cyrith und der Glatzköpfige sich, kannten sich anscheinend. Zu dumm, dass Cyrith den Namen des anderen Mannes nicht nannte, nein, seine Schülerin sogar kurzzeitig vergessen zu haben schien. Unsicher schaute Kea sich um. Da drüben lag ein toter Ork auf dem Boden, sein Fellschwarz wie Ebenholz. Schwarz wie das Fell Tat'ank'Kas ... Sie wollte gerade zu den Männern treten, als ihr auffiel, dass sie zu zittern begonnen hatte. Glücklicherweise hatte der Schakal diesen Moment für seinen Auftritt gewählt, sodass ihr etwas Zeit blieb, sich zu sammeln. Dann trat sie vor, als sie sicher war. dass das verräterische Zittern verschwunden war, solange sie nicht auf den Ork blickte. Wieder trug sie die Handschuhe, hatte sich vorgenommen, besonders jetzt, in Ausbildung, nicht durch auffälliges Aussehen oder solche besonderen Merkmale wie einen abgetrennten Finger hervorzutun.
    »Ähm ... guten Tag?«, grüßte sie scheu, wusste absolut nicht, was sie von diesem Mann zu halten hatte, auch wenn Cyrith ihn zu kennen schien.

  15. Beiträge anzeigen #335
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline
    Cyrith schien es nicht so wirklich gefallen zu haben, dass der Glatzkopf seinen Wolf ein wenig beleidigt hatte. Wenigstens verstand er aber, wie es Rethus gemeint hatte. Plötzlich tauchte hinter dem ehemaligen Arenaleiter von Bakaresh eine Frau auf. Sie grüßte den Grufti kleinlaut.
    Rethus wurde geradezu überwältigt von solch einer abwechslungsreichen Begebenheit. Sein Mund formte sich zu einer Mischung aus einem verräterischen O und einem Grinsen.
    „Cyrith“, sprach er seinen Waffengefährten ernst an. „Hast du mir etwa was verschwiegen?“
    „Äh… äh… was?“ stammelte sein Gegenüber.
    Die Frau hinter ihm machte ein erschrockenes Gesicht, das sich etwas mit Abscheu mischte. Sie schüttelte sowohl schnell ihren Kopf als auch ihre beiden Zeigefinger. Zum Glück hatte das Cyrith nicht gesehen. Rethus hatte den Lacher geradeso noch schlucken können. Stattdessen hob er verständnisvoll seinen Kopf und öffnete den Mund noch weiter, als wolle er gleich ‚Ah‘ sagen.
    „Ach so, verstehe. Verzeihung, das konnte ich nicht wissen.“ Dabei richtete er seine Aufmerksamkeit ausschließlich auf die Frau.
    Am liebsten hätte er noch hinzugefügt: ‚Ihr hättet euch jetzt beide sehen müssen, zum totlachen.‘
    „Wie ist dein Name?“ Nach wie vor galt seine Aufmerksamkeit nur der scheinbar schüchternen Gestalt hinter Cyrith. „Und was führt dich mit Cyrith nach Khorinis?“
    Nun trat sie hervor und stellte sich bestimmend neben ihren Begleiter, so als wolle sie die peinliche Lage durch Selbstbewusstsein wieder bereinigen…

  16. Beiträge anzeigen #336
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
    Registriert seit
    Jul 2010
    Ort
    Man sieht sich immer zweimal.
    Beiträge
    782
     
    Keala ist offline
    Was sagte der Glatzköpfige da? Sie und Cyrith? Oh nein, weit gefehlt, nie und nimmer! Sie war bei Faren mehr als zufrieden, und sie hatte diese Reise beileibe nicht angetreten, um eine Affaire mit Cyrith zu beginnen! Sie wollte nur die Fähigkeiten lernen, die einen Meisterdieb ausmachten ... keine Lehre zur Metze anfangen, wie ihre Schwester, die anscheinend drauf und dran zu sein schien, sich in dem Gewerbe einzufinden.
    Mit Kopfschütteln war das alles aber natürlich noch nicht vorbei, oh nein! Der Ton, mit dem der Glatzköpfige weitersprach, wollte ihr nicht gefallen, er klang, als habe er es mit Absicht falsch interpretiert, oder als führte er etwas im Schilde. Vermutlich glaubte er immer noch, zwischen Cyrith und ihr wäre mehr, als da sein durfte.
    »Mein Name ist Kea«, erklärte sie, in der Hoffnung, selbstsicherer und entschlossener zu klingen, als sie in Wirklichkeit war. Direkt hinter dem Glatzköpfigen lag nämlich der tote Ork, der auch noch nach dem Leben furchteinflößend auf sie wirkte. Außerdem musste sie sich dringend etwas überlegen, was nicht klang, als wäre sie eine Gespielin Cyriths oder so, aber auch nicht vollständig enthüllte, warum sie wirklich mitgekommen war, bevor sie nicht wusste, ob Rethus etwas mit den Diebesfähigkeiten am Hut hatte oder sie nicht gar etwa völlig verstieß. Am besten wäre es, Cyrith regelte das. Er kannte den Glatzköpfigen immerhin, im Gegensatz zu Kea.
    »Cyrith wird das besser wissen als ich. Eigentlich wäre ich noch auf Argaan. Dürfte ich nun deinen Namen erfahren, wenn du meinen kennst?«

  17. Beiträge anzeigen #337
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline
    Man merkte der Frau, die sich mit Kea vorstellte, an, dass sie sich mit der Bemerkung von Rethus schwer tat. Jetzt da Rethus wieder auf Cyrith gestoßen war, würde er noch eine weile mit ihm durch die Weltgeschichte laufen. Demzufolge würde auch Kea nicht fern bleiben.
    „Also gut, Kea“, entgegnete der Glatzkopf, schaute kurz zu Cyrith, der an ihrer statt ihre Anwesenheit auf Khorinis erklären sollte, wendete sich dann aber wieder an die Frau, als er nichts erwiderte. „Mein Name ist Rethus, seit ein paar Monaten schon Cyriths Waffengefährte, könnte man sagen. Wir begegneten uns erstmals in Bakaresh. Als wir uns ein zweites Mal in Bakaresh während eines Turniers trafen, schlossen wir eine engere Freundschaft, die dann in der Schlacht um Bakaresh auf die Probe gestellt worden war. Tja, die Probe war bestanden, wie es aussieht.“ Er setzte nun ein Lächeln auf, um die peinliche Situation gegenüber Kea ganz auszumerzen. Er musste womöglich noch einige Zeit mit ihr klarkommen. Und natürlich war ihm bewusst, dass man ein gewisses Feingefühl bei Frauen brauchte, selbst wenn sie Kämpfernaturen waren. „Aber diese Geschichte nur so am Rande.“
    Der Grufti drehte sich um und untersuchte seinen toten Begleiter. Vorsichtig legte er seinen Zeigefinger an den Hals des Mannes. „Mist, der ist tatsächlich tot“, sprach er zu sich selbst, das war’s wohl mit dem Schatz. Immerhin gewann er dadurch Zeit. Kurz darauf nahm er noch ein paar Wertsachen von dem Großen an sich.
    „Wieso ihr hier in Khorinis seid hin oder her. Wo wollt ihr prinzipiell hin?“

  18. Beiträge anzeigen #338
    Legende Avatar von Waylander
    Registriert seit
    Apr 2005
    Ort
    Söldnersiedlung
    Beiträge
    7.725
     
    Waylander ist offline
    Wieder und wieder drang das penetrante Klopfen an sein Ohr. Er hatte sich geirrt. Es war kein Wasser. Die Zangen der Crawler trommelten auf das Gestein. Was auch immer die Tiere suchten, es würde vermutlich nichts Gutes bedeuten. Waylander hatte sich im Grunde noch nie Gedanken darüber gemacht, was die Minecrawler so den lieben langen Tag taten. Es war dem Banditen egal. Den Jäger ihn ihm interessierte es im Übrigen auch nicht. Crawler waren Viecher ohne Verstand. Bestien. Wie Orks.

    „Was machen wir jetzt“, zischte Anne. Waylander hatte nicht den blassesten Schimmer. Immer noch schien es ihm zu riskant, einfach aus der Deckung zu stürmen und in einem waghalsigen Angriff alles niederzumetzeln, was ihnen in den Weg kam. Die Begegnung mit dem Steingolem am Zugang zur Höhle hatte ihn erneut daran erinnert, dass sie hier in der Wildnis waren. Nicht in einer Taverne. Und hier galten andere Regeln. „Wir sollten uns trennen“, schlug Waylander vor und deutete auf die Felsen, die wie sich in Form von Stalagmiten in einem Halbkreis um das scharrten, was Waylander als die Mitte der Höhle ausgemacht hatte. Sofern das in der Dunkelheit möglich war.

    Apropos Dunkelheit. Anne konnte seine Handbewegungen kaum erkennen. Das zarte blaue Licht gewährte nur wenig Einblicke. „Du schleichst dich nach Norden, ich werde nach Süden gehen. Einer von uns wird schon einen Blick erhaschen können“, sagte er. „Wir müssen einfach herausfinden, ob da noch mehr von den Biestern sind. Ich weiß zwar nicht, was du vorhast, ich jedenfalls habe keine Lust, hier unten zu verrecken.“ Anne flüsterte etwas. Es klang unangenehm, wie der Fluch einer alten Kräuterhexe. Waylander hörte schon nicht mehr. So gut es eben ging, arbeitete er sich an der Südseite entlang.

    Das Licht war am Rand des beinahe kreisrunden Gewölbes wesentlich schlechter. Seine Augen brannten, weil er wie ein Wahnsinniger in die Schatten starrte, um etwas zu erkennen. Wenn er nicht sehen konnte, wohin er trat, könnte jeder Schritt noch mehr Ärger bedeuten, als sie ohnehin schon hatten.

    Jeder noch so kleine Kiesel machte ungefähr so viel Lärm wie ein brünstiger Hirsch. Winzige Steine rutschten, und in Waylander Ohren klang das nach dem Getrappel tausender marschierender Fußsoldaten. Er konnte seinen Atem hören. Und bei jedem Schritt hatte der Söldner das Gefühl, wenn er noch mehr Krach machte, hätte er auch mit einer Bande Banditen hier einmarschieren können.

  19. Beiträge anzeigen #339
    Legende Avatar von Waylander
    Registriert seit
    Apr 2005
    Ort
    Söldnersiedlung
    Beiträge
    7.725
     
    Waylander ist offline
    Er bewegte sich so langsam wie irgend möglich. Er konnte nicht schleichen. Hatte es nie gelernt. Wozu auch? Für gewöhnlich hielt er sich nicht in irgendwelchen gammeligen Höhlen auf, darauf bedacht, tunlichst keine Crawler aufzuschrecken.

    Seine Hände ertasteten Stein. Vor ihm, neben ihm. Links, rechts. Das war das Ende, weiter ging es nicht. Er reckte seinen Kopf, um über den Vorsprung zu spähen. Jetzt schien selbst das blaue Licht zu viel für seine Augen. Aber nur fast, es dauerte einige Herzschläge, bis er sich an das Licht gewöhnt hatte. Auf das, was er nun sah, wurde er aber auch durch ein unangenehmes Geräusch aufmerksam gemacht. Der Schrei jenes Crawlers, in dessen Insektenhafte Fratze er nun blickte, ließ beinahe seine Ohren bersten. Es waren nicht nur zwei.

    Mehr aus Reflex ließ sich der Bandit auf die Knie hinter den schützenden Vorsprung fallen. Gerade rechtzeitig, denn die Zange des Minecrawlers schlug an der Stelle ein, an der eben noch sein Kopf gewesen war.
    Waylander ließ Snaga in seine Hände gleiten und hieb nach dem Angreifer, so gut es seine enge Festung eben zuließ. Stahl traf Stein, Stahl traf Panzer. Der Crawler quiekte, ein Schwall von etwas eklig Warmem ergoss sich über den Krieger, eine Zange fiel ihm auf den Kopf. Snaga konnte auch beißen.

    Doch im Gegensatz zu Snaga hatte der Crawler Verstärkung. Ein zweiter scharrte nach Waylander. Ein Stoß traf den Söldner an der Schulter, die leichte Rüstung schützte ihn. Irgendwo am anderen Ende der Höhle erklang ein Kampfschrei. Waylander hörte wieder dieses markerschütternde Schreien der Tiere. Die Ablenkung reichte aber aus, er stieß Snaga weit in die Höhe. Erneut hatte er etwas getroffen. Diesmal nicht nur eine Zange. Der Crawler taumelte von Waylanders Versteck nach hinten.

    Blitzschnell war der Krieger auf den Beinen. Sein erster Blick fiel in die Mitte der Höhle, wo das blaue Licht am stärksten war. Offenbar erzeugten es einige Pilze. Er erkannte die dunkelhaarige Piratin, die mit ihrem Säbel gegen einen Crawler kämpfte. Ein zweiter attackierte sie. Ein dritter schoss aus der Dunkelheit der Höhle, und Waylander rief alle Götter gleichzeitig an, dass es kein Nest sein möge.

    Sein Angreifer hatte sich schnell erholt, allerdings Mühe, über seinen toten Bruder hinweg zu Waylander vorzudringen. Der Söldner indes, hievte sich auf den Felsen, schwang Snaga über seinen Kopf und sprang dem Angreifer entgegen. Der wuchtige Schlag der Schmetterlingsaxt krachte auf den Kopf des Tieres. „Der schreit nicht mehr“, dachte Waylander, als er die Axt aus dem Panzer zog. Das musste er auch nicht, andere schrien. Die nächsten beiden Crawler strömten aus dem dunklen Eck, das der Bandit nicht einsehen konnte.

    Sein Blick fiel auf Anne. Zwei Tiere hatte sie erledigt und war mit dem dritten zugange. „Wo sind wir hier rein geraten?“, dachte Waylander, parierte den Angriff eines der Biester mit dem Schaft und machte einen Schritt zur Seite, damit das andere Biest ihn nicht mit seinen Klauen packen konnte. „War es das“, dachte Waylander, schwang Snaga seitlich, traf auf Panzer. „Sollten wir unten wirklich sterben“, fragte er sich, drehte seinen Oberkörper halb zur Seite, um einen Streich auszuweichen.

  20. Beiträge anzeigen #340
    Lehrling Avatar von Talos
    Registriert seit
    Feb 2011
    Beiträge
    26
     
    Talos ist offline

    Drakia

    Der Tag begann schon einmal prächtig. Nachdem sich Talos aus seinem Strohbett schwang und sich anzog ging er hinunter zum Tisch wo bereits seine kleinen Brüder und Schwestern saßen. Sie waren nicht wirklich seine Blutsverwandten, sondern einfache Waisen Kinder wie auch er eines war, doch sie sahen ihm als großen Bruder an. "Guten Morgen Talos." riefen sie ihm fröhlich zu und machten einen Platzt frei. Der Tisch war wunderschön gedeckt mit Blumen frischem Obst und Brot. Wahrlich ein schönes Frühstück wenn man bedachte wie arm sie eigendlich waren. Talos nahm Platz am Tisch und fragte sich was wohl der Anlass für dießes Mahl sei. Da kam auch schon Tante Lara, Die Waisenmutter, herein und stellte ein schönes Stück Schinken auf dem Tisch. "Alles gute zu Geburtstag Talos genieß das Essen, alle haben mit angepackt um dir dießen besonderen Tag so schön wie möglich zu gestalten." Der junge Bursche konnte es fast nicht glauben das sie das alles nur für ihn machten. "Da..Danke für alles." brachte er noch heraus und umarmte seine Ziehmutter. Dann begannen alle zu Essen und erzählten lustige Geschichten vor allem Geschichten über Talos was er in seinen jungen Jahren alles so getrieben hatte.

    Nach dem köstlichen Essen bat Lara ihn ihr zu Folgen. Die beiden gingen die Treppen hinauf zu dem alten Dachboden. Darin befand sich eine eben so alte Truhe die die alte Frau mit einem Rostigen Schlüssel öffnete. "Vor 16 Jahren habe ich dich vor der Tür dießes Haußes gefunden." Begann sie und holte dabei einen seltsamen Gegenstand herau. "Du lagst in einem Körbechen umwickelt von einer Decke, doch bei dir war noch etwas anderes." Sie übergab Talos das Ding das sie gefunden hatte was er mit großen Augen betrachtet "Dießer Dolch war ebenfalls bei dir und nun da du reif genug bist sollst du ihn erhalten doch das du ja aufpasst mit dem Ding nicht das du dir auch noch einen Finger abschneidest." EIn leichtes lächeln ging durch ihr faltiges Gesicht. "Ja ich werde aufpassen und vielen dank." Noch einmal umarmten sich die beiden. Dannach verließ er das Haus fürs erste und ging durch die Straßen von Drakia.

    Den ganzen Tag über verbrachte er damit sich den Dolch genau anzuschauen. Er hatte eine Seltsame gebogene Form und bestand aus einem Material das Talos zu nichts zuordnen konnte. Viele Fragen gingen ihm durch den Kopf vor allem was es mit dießem Dolch auf sich hat und ob er von seinen wahren Eltern stammten. Zwar liebte er Tante Lara wie eine Mutter doch gab es in ihm das sehnlichste Gefühl mehr über seine Eltern heraus zu finden.

    Als er dann am Abend, als die Sonne unterging wieder nach Hause zurückkehrte erwartete ihm wieder ein Festmahl. Dieses mal übertraf sich Lara mit ihren Kochkünsten wirklich es gab einen schönen saftigen Schweinsbraten mit leckeren Kartoffeln. Zwar fragte er sich schon wo die Köchin das Gold für die Speißen herhatte doch fürs erste wollte er einfach nur das Essen und den Tag genießen.

Seite 17 von 21 « Erste ... 610131415161718192021 Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide