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  1. Beiträge anzeigen #1
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
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    Jaryvil ist offline

    Setarrif #06

    Das war Selina! Der junge Mann strahlte, als er sie wieder sah und, wie immer wenn er sie sah, gab sie sich Mühe, gut auszusehen und das gelang ihr auch. Statt Novizenrobe war sie nun in ihre besten Kleider gewandet und die waren viel besser als eine Robe, stach sie doch so deutlich aus der Masse hervor wie eine schöne, glänzend weiße Perle. "Du wirst besser aussehen, als all die anderen im Konvent, da bin ich mir sicher." Ja, das würde sie. "Und wegen meiner Haut, mach dir keine Sorgen. Ich habe dir noch nichts davon erzählt, aber es ist eine Fähigkeit die ich mir beigebracht habe und die der Schlüssel in die Reihen der Magier ist. Tinquilius hat es mir sozusagen versprochen." Bei diesem Versprechen grinzte er noch mehr. Bald war es so weit, da trug er eine richtige Robe und vielleicht sogar die eines Hofmagiers! Dass er Selina nicht ganz die Wahrheit sagte, war beabsichtigt, sollte sie sich doch keine Sorgen um ihn machen. Zwar wusste er, dass sie Lügen hasste, doch das war eben eine Notlüge um sie nicht zu verunsichern. Kann man doch verstehen oder?

    Es dauerte nicht mehr lange, da waren sie da, hatten den Konventsaal, der schon etwas gefüllt war, erreicht. Unter den Besuchern sah er ein paar, wenn auch flüchtige, Bekannte aus den Reihen der Al Shedimer. Von Tinquilius war aber nichts zu sehen. Der kommt schon noch Zwei Personen stochen aber aus der Masse heraus und das waren zwei Männer in den Roben der Hofmagier. Einmal ein etwas älterer Mann, so in den 40ern und ein junger - Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass er auch ziemlich hübsch war - Mann, wahrscheinlich nicht älter als 30 Jahre. "Na komm, setzen wir uns zu den anderen!"

  2. Beiträge anzeigen #2
    Lehrling Avatar von Abigail
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    Abigail ist offline
    Abigail fiel ein Stein vom Herzen alsder Magier ganz höflich und freundlich mit ihnen sprach.
    Als sie in eben erblickt hatte, hatte sie geglaubt eine Standpauke ertragen zu müssen. und das hatte sie nicht ausgehalten.
    Ihre Verletzungen waren kurz vor dem Ende der Genesung angelangt, aber iregendwas nagte immer noch an ihren Kräften.
    Ihr Magen und ihr Kopf fühlten sich an als wenn 10 Igel sich darin eingenistet hätten.
    Der Schweiß ran ihr von der Stirn über ihre Brüste bis zu ihren Beinen runter.
    Ihr Atem ging schwer und sie hatte das Gefühl nicht atmen zu können.
    Da überkam sie ein Hustenanfall, der wie der letzte einiges an Blut in ihre Hand beförderte.
    Als das Anfall vorrüber war, starrte sie wie hypnotisiert auf die dickflüssige Substanz.
    Was stimmte nicht mit ihr ?
    Der körperliche Schaden war kaum noch vorhanden aber etwas ließ sie nicht zu Kräften kommen
    Abigail wurde eiskalt und sie war sich sicher das der Magier damit nichts zu tun hatte.
    An Vivis Gesichtsausdruck konnte sie erkennen, dass sie gar nicht gut aussehen konnte.

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #3
    Provinzheld
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    Cotton Gray ist offline
    „Wie sieht es aus, Ivo? Denkst du die Anfrage von diesem Hyperius ist erfüllbar?“ Cotton und der Zahlmeister standen vor einem Kramsladen in Setarrif, welcher mit seinem wechselnden und konfusen Sortiment jeden Stöbernden zufriedenstellen konnte. Auch wenn der Kapitän nur einen neuen Feuerstein erstanden hatte, stellte es ihn zufrieden. Da er für Kleidung ungerne Gold ausgab solange die alte noch passte und große Mengen von Bier ebenfalls unnötig waren, musste er seinen Profit aus dem Seehandel anders loswerden. Ihn nur in eine Kiste zu stecken und mit einem schweren Schloss zu verschließen brachte ihn kein Stück voran.
    „Der Sand ist kein Problem und kann schnell besorgt werden. Varanter Sand mag der beste auf seinem Gebiet sein, aber ich sehe nicht ein, dass er die Mühe wert ist. Argaan hat Strände en masse zu bieten und wird die benötigten Fässer zu füllen vermögen. Habe heute welche gekauft. Wie werden wir eigentlich vergütet?“
    Cotton hielte seine unangezündete Pfeife in der Hand und zuckte mit den Schultern.
    „Das wird sich noch herausstellen. Entweder nehmen wir seine handwerklichen Dienste an Anspruch, was der Maera keinen falls schaden kann… oder es läuft am Ende auf Gold hinaus. Hyperius scheint es recht gleich zu sein, worauf wir uns einigen.“
    „Gut. Wann brechen wir auf?“
    „Bald, denke ich. Ich wüsste nicht, was dem entgegen steht. Ich will vorher noch etwas klären, ja? Triff mich auf der Maera.“
    Mit einem Nicken verabschiedeten sie sich. Ivo schlug den Weg zum Hafen ein, Cotton hingegen wandte seinen Blick zu dem Tempel mit dem goldenen Dach. Die Begegnung mit der jungen Frau hatte er bisher verdrängt, doch hatte sie eine Frage aufgeworfen, die er nicht unbeantwortete lassen wollte.
    „Wahrscheinlich eine dumme Idee“, knurrte er ging zielstrebig seinem Ziel entgegen. Er wusste nicht wie er die Sache anpacken sollte. Doch auch ein unüberlegter Schachzug konnte zum Sieg führen.
    Der säulengeschmückte Gang lag leer vor ihm. Er ging weiter bis ihn zur großen Marmorhalle, in der sich außer einem Bettler, der zusammengesunken und mit ausgestreckten Händen und einer freundlich dreinblickenden Frau, niemand befand. Cotton kniete nieder, legte dem Mann seine große Hand auf die Schulter und drückte ein Goldstück in die mageren Hände.
    „Eine kleine Aufmerksamkeit.“
    Ein müdes Lächeln war die Antwort. Sich auf seinen Oberschenkeln aufstützend stand Cotton auf. Er stellte sich vor einen der Tische, auf der mehrere Kerzen standen und im leichten Luftzug der Halle flackerten. Einige waren komplett abgebrannt und hinterließen einen weißen See aus Wachs. Andere schienen erst vor kurzem entzündet.
    „Du schon wieder?“ Eine rothaarige Frau stand im Eingang zur Halle. Cotton musste sich nicht erst umdrehen, um zu wissen, er wer sie war.

  4. Beiträge anzeigen #4
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline
    Nun war es so weit, ein paar Varanter waren jedenfalls jetzt schon eingetroffen. Ihrer Haut konnte man deutlich aberkennen, dass sie aus dem südlichen Festland stammten, der Wüste. Da es ein paar waren, die Rufus gefunden hatte, konnte man ruhig sagen, dass er seine Arbeit gut gemacht hatte. Ich sollte ihn vielleicht noch dafür belohnen Eine Überlegung, die der Oberste Hofmagier für richtig hielt und sie im Hinterkopf behielt. Jetzt sollte erst einmal diese Versammlung stattfinden, welche er eröffnen würde, sobald sich die zwei Neuankömmlinge, eine junge Frau in seidenem Kleid und ein junger Mann in der Robe eines Novizen, sich auf einen Platz begeben hatten.

    Als dies geschehen war, erhob er sich von seinem etwas erhöhten Sitz und begab sich in die Mitte des Raumes, vor die Männer und Frauen aus Al Shedim. Auch Jarin, der erste Wächter der Hofmagier hatte sich erhoben und stand nun neben ihm in seiner gewohnten, selbstsicheren Haltung, die der seinen ähnlich war. Er würde später auch noch mitwirken, doch erst einmal ging es darum, die 'Neuankömmlinge' zu begrüßen. Sicher und kräftig ertönte seine Stimme im Raum der Versammlung, so dass auch jeder seine Worte verstand. "Werte Brüder und Schwestern vom Festland, Ich begrüße Euch hier in unseren Hallen, unserer Heimat Setarrif, der Perle von Argaan." Er lies seinen Blick über jene schweifen, die es willkommen zu heißen galt. "Ich möchte mich entschuldigen, dass es nicht schon früher zu einem Treffen gekommen ist und ihr euch vielleicht gefühlt habt, als wärt ihr wie Fremde behandelt worden und nicht wie wichtige Gäste, die ihr ja seid. Es war nicht meine Absicht, euch dies zu vermitteln." Hathons Blick ging hinüber zu Jarin, der weiterhin fasziniert von den Gästen war. "Nun..", er räusperte sich, "mein Name ist Hathon, oberster Hofmagier Setarrifs und das ist Jarin, erster Wächter der Hofmagier und versierter Kampfmagier." Sein Schützling trat einen Schritt nach vorn, verbeugte sich höflich. "Sehr erfreut euch kennen zu lernen. Auch ich heiße euch hier herzlich willkommen." "Nun, sicherlich habt ihr viele Fragen und Unklarheiten zu beseitigen. Dieses Treffen findet unter anderem auch genau dafür statt. Habt ihr also Fragen, so zögert nicht zu fragen. Jarin und Ich werden auch zur Verfügung stehen."

    Als der Hofmagier zu Ende gesprochen hatte, herrschte plötzlich eine Stille, die niemand zu brechen vermochte. Wo ist denn dieser Tinquilius, ihr oberster Magier? Etwas verwirrt musterte er die Männer unter ihnen, fand jedoch keine Person, die der Beschreibung ihres Obersten gerecht wurde. Vielleicht kommt er noch. Jetzt sollen sie erst mal die Fragen stellen, die sie haben.

    Jaryvil

  5. Beiträge anzeigen #5
    Ehrengarde Avatar von Hyperius
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    Hyperius ist offline

    In einem Haus nahe der Baustelle

    Es schien dem Magier so, als ob seine Anwesenheit den beiden Damen unangenehm war, oder noch besser gesagt, schien seine Anwesenheit Abigail unangenehm zu sein, der Jugendlichen hingegen schien das Ganze eher weniger auszumachen.
    Sie war es auch, die als erstes ihre Sprache wieder fand, nachdem sich Hyperius innerlich ein wenig erschreckt hatte, als Abigail Blut in ihre Hand gehustet hatte. Er war zwar sowieso ein hilfsbereiter Mensch, aber in diesem Falle fühlte er sich auch in der Verantwortung etwas zu tun, da gab es jedoch ein Problem an der ganzen Sache. Der Varanter hatte sowieso schon ein Problem damit, was die Sache anging Frauen nahe zu kommen, weil nicht ihre Intimsphäre verletzen wollte. In diesem Falle führte das Ganze jedoch dazu, dass der Diener Adanos' sich nicht traute einen Schritt auf die Beiden zu zumachen, weil er befürchtete damit etwas zu tun, was sie nicht wollten. "Oh großer Magier, habt ihr nicht etwas, dass meiner Freundin Abigail hier helfen kann und wagt euch ja nicht näher zu kommen, oder ich steche euch mit meinem Messer ab.", erklärte Vivi mit leicht abfälligem Tonfall, wobei sie deutlich machte, dass sie ihre Drohung ernst machen würde und ihn attackieren würde, wenn er näher kam.
    "Keine Sorge, ich habe nicht vor euch näher zu kommen. Und so leid es mir auch tut, muss ich euch leider mitteilen, dass ich kein Heiler bin, Lady Vivi und Lady Abigail. Aber eine Freundin von mir, Aniron, versteht sich auf die Heilkunst und ich kann sie ja gerne mal ansprechen, um euch zu helfen.", sprach er mit ruhiger Stimme und blickte dabei zunächst Vivi und dann Abigail an.

  6. Beiträge anzeigen #6
    Schwertmeister Avatar von Solveg
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    Solveg ist offline
    Einen jungen Knaben und offenbar angehenden Magier, der ihn höflichst aus seinen Gedanken riss, um ihm mitzuteilen, dass seine Anwesenheit an anderer Stelle erwünscht war, hatte es lange nicht mehr gegeben. Um genau zu sein war es in Al Shedim letztmalig dazu gekommen, der Anlass war ihm längst nicht mehr bewusst, spielte jedoch auch nicht die geringste Rolle. Seinen Dank über die wichtige Nachricht in Form einiger weniger Münzen ausdrückend, die er in der Handfläche des Jungen verschwinden ließ, erhob Solveg sich umgehend von der steinernen Bank im Innenhof des Magierhauses, die durch einige tragbare Polster bequemer gestaltet worden war. Auf dem Weg durch den Gemeinschaftsraum musste er an Aniron denken, die hoffentlich ebenfalls über dieses Treffen unterrichtet worden war. Da er sie bereits seit einigen Tagen nicht mehr gesehen hatte, wusste er leider auch nicht, wo er sie auf die Schnelle hätte finden können. Sein Weg zum Treffpunkt führte ihn deshalb lediglich durch die Küche, wo er sich noch eine Kleinigkeit zurecht machte, die er auf dem Weg in den anfangs schwach, später mäßig gefüllten Konventsaal gierig verschlang. Aniron befand sich letztlich tatsächlich unter den Anwesenden, einen anderen, beinahe wichtigeren Gast vermisste der Magier des Wassers jedoch, als Hathon das Wort zur Begrüßung erhob: Tinquilius. Wo war der höchste Magier Al Shedims nur? Der Mann vor ihnen vermochte dies vermutlich ebenfalls nicht zu beantworten, weshalb auch niemand offen danach fragte.
    Fürs Erste richtete Solveg den eigenen Blick in die Runde, um sich über die Anwesenden im Klaren zu werden. Einige Gesichter erkannte er wieder, größtenteils jedoch nur vom Sehen. Er war in Al Shedim nicht der Typ von Mensch gewesen, der eine Vielzahl von Kontakten gepflegt hatte. Nicht zuletzt, weil die Situation eine vollkommen andere gewesen war, als sie sie hier in Setarrif vorfanden. Während er sich dort vorwiegend auf die eigene Person und seine magischen Studien konzentrieren konnte, blieb genau dieses Gebiet bislang so gut wie unbeachtet. In dieser Stadt beschäftigten ihn andere Probleme weit mehr, von denen in dieser Runde hoffentlich einige zur Sprache kommen konnten.
    "Ungeachtet möglicher dringender Fragen...", begann Solveg nach anfänglicher Zeit des Schweigens und ergriff damit absolut untypisch für seine Person als Erster das Wort, "...möchte ich mich hiermit bei euch bedanken, Hathon, dass diese Runde so kurzfristig einberufen werden konnte. Den Bedarf dazu scheint es bereits einige Zeit lang zu geben. Für euch und für diejenigen unter uns, die mich noch nicht beim Namen kennen: Ich bin Solveg, Schriftgelehrter Al Shedims."

  7. Beiträge anzeigen #7
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Die Kerzen flimmerten unregelmäßig vom Wind erfasst und ließen den an die Wände geworfenen Schein ihrer selbst unsicher tanzen. Eine ältere Frau stand am Rande der Säulenhalle und blickte lächelnd auf einen Bettler, der vor der Adanosstatue kniete und traurig zwischen der Münze in seiner Hand und dem Mann, der vor einem Tisch mit Kerzen stand und ihr den Rücken zuwandte, hin und her.
    Sie erkannte ihn, seine grauen Haare, seine schwarze Haut und die kräftige Statur. Ein kalter Schauer lief über ihren Rücken und ließ sie frösteln.

    Die Magie ballte sich um Cotton Gray so stramm, wie ein Bettlaken über die Matratze, als wollte sie ihn wie einen Schwamm füllen, bis er platzte. Es konnte nicht gesund sein, derart viel der magischen Kraft an sich binden zu wollen, egal, was er vorhatte. Das seltsame war nur, dass er es schon wieder tat… oder immer noch?

    „Habe ich euch beim letzten Mal nicht deutlich gemacht, dass ihr mit eurer unheiligen Magie an diesem Ort nicht erwünscht seid?“, fragte die Magierin des Wassers mit fester Stimme und bemühte sich, die aufkeimende Furcht zu vergessen. Ihr Blick war streng und verbarg die Erinnerungen, einer Macht ausgeliefert zu sein, deren Wirken man nicht einzuschätzen vermochte. Vielleicht wäre es ein Leichtes für sie, sich gegen ihn zu wehren. Doch was, wenn dem nicht so war?

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #8
    Provinzheld
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    Cotton Gray ist offline
    Lächelnd wandte sich Cotton um. Sie machte es ihm ein Leichtes, seine Frage anbringen zu können, doch dieses Mal ohne die feindselige Stimmung. Niemand sollte verletzt werden und die Anwesenheit der zwei anderen Personen als unfreiwillige Zeugen ihres Disputes, würde größere Ausschreitungen verhindern.
    „Schön Euch zu treffen“, sagte er lässig. Ihre Worte waren provozierend und drückten deutlich aus, dass sie ob des erneuten Zusammentreffens nicht glücklich war. Da sich Cotton erinnerte, dass sie beim letzten Mal vor ihm zurückgewichen war, beschloss er einen sicheren Abstand zu wahren.
    Seine Hände in den Taschen verborgen und seinen Kopf leicht nach links gewandt, damit er sie mit seinem gesunden Auge bestens erfassen konnte, versuchte er sich zu erklären.
    „Es ist unerfreulich jemanden zu treffen, der einem Vorwürfe macht, die für mich nicht nachzuvollziehen sind. Noch vor ein paar Tagen hatte ich Euch als geistig verwirrt abgestempelt, doch tat sich eine Frage in mir auf, die mich umdenken ließ. Warum all der Hokuspokus und warum sprecht Ihr es mit einer solchen Überzeugung?“
    Er zeigte ihr seine leeren Hände und ließ sie dann locker an den Seiten herabhängen.
    „Kein Zauber, keine Magie. Die Schwielen an meinen Händen zeugen von anstrengender Arbeit… ich kann mir keinen Magiekundigen vorstellen, der in solch ein Muster passen würde. Wenn ich etwas Bedrohliches an mir habe, sprecht Euch aus, denn mein Leben lang waren es höchstens die breiten Schultern und mein rabiates Äußeres, die Fremde verschreckt haben.“

  9. Beiträge anzeigen #9
    Drachentöter Avatar von Deloryyan
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    Deloryyan ist offline
    Argwöhnisch vom in seiner Nähe herumschlawenzelnden Bibliothekar beobachtet schlug Deloryyan das vor ihm liegende Buch zu und schob den schweren Wälzer zurück an seinen Platz im Regal. Müde ließ er sich danach auf einen Hocker niedersinken und starrte mit dem Hinterkopf an die Wand gelehnt in eine flackernde Fackel. Geistige Betätigung in dieser Form verlangte ihm wirklich Einiges ab, der alte Magier hatte mal wieder Recht behalten. Zumindest machte er aber kleinere Fortschritte und hatte inzwischen herausgefunden, dass besagter Kodex die Grundlage des Lebens in der Akademie liegte. Aufgestellt von irgendeinem legendären Wächter der Klingen galt dieser für jeden Angehörigen der Kriegerschule, ganz egal welchen Ranges, und maßregelte sein Leben. Was ein Verstoß gegen ihn zur Folge hatte, war dem Rastlosen bisher verborgen geblieben, allerdings war es wohl genau dieser Sachverhalt, den Antonius bei ihrem Gespräch vor ein paar Tagen angedeutet hatte. Deloryyan hatte ausgiebig über dessen Haltung gegrübelt und es schien ihm deutlich auf der Hand zu liegen, dass der alte Mann allem Anschein nach nicht allzu viel dagegen einzuwenden hatte, Jerowens Kreise ein wenig einzugrenzen, ansonsten hätte er wohl kaum so klare Hinweise ausgelegt und dem Nordmann damit diese Art Prüfung aufgebürdet. Andererseits war er ein Magier des Wassers, welcher irgendein Gleichgewicht in der Regel über alles andere stellte.

    Gähnend schüttelte Deloryyan den Kopf und damit vorerst auch die ganzen Fragen ab, welche zu dieser späten Stunde noch unbeantwortet in ihm herumgeisterten. Wollte er das Verhalten des alten Mannes wirklich verstehen, musste er noch ein paar Antworten finden, und dann, so glaubte er, würden die noch fehlenden des Antonius endlich ein klares Bild ergeben...
    Geändert von Deloryyan (03.03.2011 um 23:24 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #10
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Wenn aus ihr die Überzeugung sprach, so musste sie sich eingestehen, dass seine Worte nicht weniger ehrlich. Sein Gesicht wirkte grimmig, doch selbst, wenn er lächelte, würde jenes wohl kaum etwas von diesem Eindruck einbüßen. Jemand der spielt, spielt mit seinem ganzen Körper. Er war zurückgewichen, er hatte die Hände gehoben, als Zeichen, dass er nichts im Ärmel verbarg, doch sein Gesicht änderte sich nicht. Keine Unschuld, die sich darauf abzeichnete, lediglich ein Funken Unverständnis, welcher die harten Linien veränderte.

    Für einen Moment wünschte sich die Zauberin Colodis an ihre Seite. Irgendwie schien die Anwesenheit des Kriegers sie zu beruhigen, nahm die Last der Fremde, die jeden Schritt in dieser Stadt, den sie alleine tat, auf ihr lag und sie niederzudrücken schien.

    „Als ich euch das erste Mal sah, was es nicht so.“, begann Melaine bedächtig, „Da lagt ihr am Boden, bewusstlos und ohne ein Regen eures Körpers. Doch kaum, da ihr die Augen wieder aufgeschlagen habt, legte sich die Magie wieder um euch, drängte in euch hinein und schien ohne Unterlass diesem Strom zu folgen. Es scheint, als wollt ihr in der Magie ertrinken. Und ihr wollt mir erzählen, ihr hättet keine Ahnung?“, fragte die Rothaarige und ihre Stimme wurde wieder schärfer. Sie vermochte es nicht, dem Glauben zu schenken. Es war zu abstrus, dass sich ein Mensch derart der Magie bediente, ohne, dass er wusste, was er da tat, nicht einmal wusste, dass er überhaupt etwas tat. Lächerlich.

  11. Beiträge anzeigen #11
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
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    Jaryvil ist offline
    Irgendetwas fehlte hier und das war etwas sehr wichtiges. Tinquilius war noch immer nicht aufgetaucht und so war es nun Solveg, der seinen Part übernahm und sich für diese Begrüßung bedankte. Gut, dass er das getan hat, sonst hätte dieser Hathon noch gedacht, wir wären unhöflich. Bevor der Novize mit dem eigentlichen Thema begann, tat er es seinem Vorgänger gleich. "Auch ich möchte mich für dieses Treffen hier bedanken, sowie auch für die Begrüßung hier in Setarrif. Mein Name ist Jaryvil, Novize." Er verbeugte sich mehr aus Gewohnheit, statt aus Demut oder dergleichen.

    "Ich hätte eine Frage an euch
    : Wie mir und anderen bereits aufgefallen ist, gibt es hier nicht eine Gruppe von Wassermagiern sondern so etwas wie zwei verschiedene Sparten: Die gewöhnlichen Wassermagier und euch, die Hofmagier. Ihr seid es, die sich direkt an der Politik und an weltlichem Geschehen beteiligen, statt euch den Forschungen und Lehren hinzugeben?" Hathon nickte. "Ja, so ungefähr könnte man es bezeichnen, wenn es in Wahrheit auch etwas komplexer ist." Jaryvil verstand und wollte nun zu seiner eigentlichen Frage kommen. "Nun, wir als Al Shedimer, die sich nur auf das Geistliche beschränken und nicht von hier sind, ist es uns gemein hin möglich, uns in eurem Kreis des Wassers einzugliedern? Und ist uns in gleichem Zuge auch die Möglichkeit gegeben, den Weg des Hofmagiers einzuschlagen?" Es dauerte eine Weile, bis der Magier sich regte. "Auf zwei Fragen sollt ihr zwei Antworten bekommen: Sie lauten Ja und Ja. Generell sollte es euch allen möglich sein, unserem Kreis des Wassers beizutreten, seid ihr doch unsere Brüder und Schwestern, vereint im Glauben. Ob ihr euch auch in die Reihen der Hofmagier eingliedern könnt, liegt an euch. Ihr könnt nur einen Weg wählen, er wird euren Aufgabenbereich bestimmen. Ihr, als Neuankömmlinge, müsstet euch natürlich erst mal mit den Strukturen und der Politik auf Argaan vertraut machen, sowie auch am Hofe Ethorns IV. Normalerweise wählt ein Adept seinen Weg vor der Weihe und bekommt dann einen Mentor zugewiesen. Nach einer relativ kurzen Zeit, wird er dann von diesem Mentor gelöst und ist als vollwertiger Hofmagier anzusehen." Jaryvil nickte, das hatte seine Frage vollständig beantwortet und dem ein oder anderen aus seiner Gruppe eine zusätzliche Frage erspart.

  12. Beiträge anzeigen #12
    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
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    Azil Al-Fidai ist offline

    Setarrif, Gasthaus

    Nachdenklich sah Azil seinen Mentor an, seine hellen Augen ausdrucklos, etwas verschlossen, eingesperrt und gleichzeitig aussperrend - der Blick von jemandem, der selbst nicht weiß, was los ist, aber weiß, das etwas nicht stimmt. Leise seufzte der junge Mann, langte unter sein Oberteil, zog die knöcherne Maske langsam hervor, betrachtete die Fratze kurz, strich einmal über die Blutspuren, die schon lange nicht mehr von dem Blut Calintz' stammten, sondern von unzähligen Opfern auf dem Schlachtfeld, und auch der Hashashin hatte sein Blut für die Verzierung geopfert. Es war ein wildes Muster, was sich ergeben hatte - ein wenig gesprenkelt, weil auf dem Schlachtfeld auf Myrtana keine Zeit gewesen war, die Maske direkt zu beschmieren - das spritzende Blut hatte sein Restliches getan. Nur die drei Streifen auf der Maske waren klar und deutlich zu erkennen - einer davon noch von Calintz, ein anderer von dem ersten, der dritte von dem zweiten Hashashin.

    "Normal?", fragte Azil, kicherte leise, und schüttelte den Kopf. "Nein, sicherlich nicht. Diese Maske ist das, was sie ist. Eine Maske. Nur benutze ich sie anders, als Masken im allgemeinen verwendet werden. Vielleicht benutze ich sie auch nicht, sondern sie mich... es ist seltsam, du hast recht. Weißt du, ich bin der festen Überzeugung, das jeder Mensch Masken trägt, immer und sein Leben lang. Bei jeder Begegnung. Bei jedem Menschen eine andere." Kurz schwieg er. "Ich kann diese 'Maske' von mir nicht mehr kontrollieren. Sie ist ein Teil von mir, den ich in mir verschlossen habe, glaube ich. Kontrollierte Aggression, blinde Wut. Das es sich gerade so in einer von dir gemachten Maske manifestiert, naja, das liegt wohl an ihrem Erschaffer."

    Der junge Mann grinste leicht, zuckte dann mit den Schultern. "Ich denke immer darüber nach. Was wäre, wenn meine Maske nicht mehr da wäre? Würde diese angestaute Zerstörungswut, dieser Wille zu töten, einfach nach außen brechen? Das darf nicht geschehen, und deshalb achte ich auf sie. Und wie man gesehen hat... achtet sie auch auf mich." Sein Grinsen wurde etwas breiter. "Das mit dem Dolch... war kein Zufall. Ich glaube nicht mehr an Zufälle. Um auf die Wirkung auf mich zurückzukommen... ja, wenn ich sie aufhabe, verändere ich mich. Glaube ich? Wenn ich sie aufsetze, dann... bekomme ich alles nicht mehr richtig mit, wie durch eine Eisschicht." Er stand auf, steckte seine Maske zurück an ihren Platz, lief einmal im Kreis, wandte sich wieder dem Weißhaarigen zu. "Um ehrlich zu sein, würde ich gerne mehr darüber wissen, aber es scheint ja ein einmaliges... Leiden zu sein? Wie eine Krankheit. Ein geistig Eingeschränkter. Ja, das passt zu mir, oder?" Er lachte leise, aber es klang nicht wirklich fröhlich.

  13. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #13
    Provinzheld
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    Cotton Gray ist offline
    Wie oft muss ich diese bescheuerte Frage noch stellen, bis ich eine andere Antwort erhalte. Stets ein Ich glaube Euch nicht zu erhalten, bringt keinen hier weiter, dachte er und biss sich auf die Zunge. Lag es daran, dass sich das Denken von Männern und Frauen so dermaßen unterschied? Rationell denken und eine Lösung finden oder, wie sein Gegenüber es gerade tat, die Klappe nicht aufbekommen und von ihm erwarten, dass er ihr Denken antizipieren konnte? Keine erfolgsversprechende Methode, wie Cotton fand. Ein ältlicher Mann, der eine fremde junge Frau um eine Erläuterung bat, war doch ein gefundenes Fressen für jedes eigenständige, weibliche Wesen.
    „Können wir mit den Spielchen aufhören“, bat Cotton und ging nun doch auf sie zu. Langsam war er es satt und verlangte nach Antworten. Die Theorie der geistig Verwirrten schien mit einem Male nicht mehr so weit hergeholt.
    „Ich mag keine Ahnung von Magie haben, aber jemand wie Ihr könnte doch sicherlich spüren oder sehen, was ich empfinde, nicht? Ob ich lüge oder die Wahrheit spreche, nicht? Verbessert mich, wenn ich falsch liege. In jedem Fall habe ich keine Ahnung“, die letzten beiden Worte zog er lang, „was hier vor sich geht. Das einzige was meinen Körper umgibt, ist der muffige Geruch meiner Klamotten und das rauchige Aroma meines Tabaks, meine Dame. Wenn Ihr die Güte besitzen würdet und mit diesem Magie-Blödsinn aufhören könntet, wäre das sehr angenehm. Oder könnt Ihr es beweisen? Kommt, zeigt mir was sich da um mich abspielt.“

  14. Beiträge anzeigen #14
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Melaine hob eine Augenbraue ob der Reaktion des Mannes vor ihr und verschränkte geduldig die Arme vor ihre Brust, darauf wartend, dass sein Redeschwall endete. Wenn er sich derart aufregte und alles fallen ließ, was seine Zurückhaltung zu bieten hatte, und trotzdem nicht mit der Macht zuschlug, die er bis anhin angesammelt haben musste, hatte er dann am Ende doch die Wahrheit gesagt?

    „Vielleicht, vielleicht auch nicht.“, entgegnete die Magierin des Wassers lediglich geheimnisvoll als die Worte des Grauhaarigen versickert waren und bloß noch der flache Atem aus seinem Munde drang. „Und ob ich euch beweisen kann, was ich meine, weiß ich nicht. Wenn wir davon ausgehen, dass ihr die Wahrheit sagt, so wird es euch auch nicht möglich sein, zu erkennen, was dabei geschieht. Auf der anderen Seite.“

    Melaine überlegte einen Augenblick, ehe sie eine Hand ausstreckte, auf der alsbald eine kleine Lichtkugel zu tanzen begann, größer wurde und sich schließlich in die Luft erhob. „Licht.“, sprach sie nachdenklich in die Stille hinein, die sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte. „Reines Licht.“, sie streckte eine Hand der Kugel entdecken und ließ jene dann näher an den Mann heran schweben.

    Ein Flimmern durzuckte die Kugel, zerriss sie einmal in der Mitte, ehe sie sich wieder zusammenfügte. Die Magierin ließ das Licht näher heran gleiten und sah zu, wie sich die Kugel einbeulte und drohte, sich um den Körper des Grauhaarigen herum zu finden. Jeder weitere Vorstoß erforderte mehr Kraft und je mehr sie hineinlegte, desto mehr drückte sich die Kugel zusammen, ehe sie schließlich in tausend kleine zerplatzte, die langsam im Fallen verglühten.

  15. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #15
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    Cotton Gray ist offline
    Beeindruckt von der Lichtkugel, die sich in der Hand der Frau manifestierte, trat Cotton einen Schritt näher. Trotz seines Alters hatte er von der tatsächlichen Ausübung der Magie noch nicht viel gesehen und war abgeschreckt, wie auch angezogen von den unerklärlichen Dingen, die sich vor ihm abspielten. Als die Kugel größer wurde und sich auf ihn zu bewegte, schluckte er.
    „Reines Licht, soso“, murmelte er und sah, wie sie immer näher an ihn heran glitt. Doch eine unsichtbare Barriere schien sie aufzuhalten, sie zu verformen und modellieren. So wie der Wind eine Kuhle ins Wasser bläst, so drückte etwa die Kugel ein.
    Sich davor hütend, sie anzufassen, beobachtete Cotton, wie das Licht es nicht schaffte, bis zu seinem Körper vorzudringen. Melaine schien sich mehr zu konzentrieren, als zu dem Zeitpunkt, wo sie die Kugel erschaffen hatte. Was störte sie? Als die Kugel sich ein Stück vorwölbte, kniff Cotton die Augen zusammen. Etwas drückte dumpf in seinem Kopf und veranlasste ihn, tief Luft zu holen. Es war kein Schmerz, mehr wie ein Splitter im Finger, den man nicht herausholen konnte. Wieder biss er die Zähne zusammen und fixierte den Lichtball, der Sekunden darauf in Funken zerbarst. Der Druck ließ nach.
    Fragend sah Melaine ihn an. Spielte sie ihr Spiel mit ihm oder hatte er selber gerade etwas getan, das er nicht nachvollziehen konnte?
    „Was genau ist passiert?“

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    Waldläufer Avatar von Damyen
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    Damyen ist offline
    Früh hatte der Tag für Damyen begonnen. Er war schon seit ein paar Stunden auf den Beinen und suchte in der Stadt nach Kratos. Am vorherigen Abend war er in der Taverne nicht anzutreffen, sodass der Jüngling den Sack voll Leder wieder mitschleppen musste.

    Die Sonne wärmte an diesem Morgen die Luft in Setarrif auf, sodass es in der gesamten Stadt angenehm warm war. Nicht zu warm, bloß wie an einem kühlen Sommertag. Doch nach den letzten, sehr kalten Monaten in Myrtana, war dies ein willkommener Gruß des Frühlings auf Argaan.

    Wahnsinniger...wo bist du? Du wirst dich doch wohl nicht verpisst haben...

    Jeden, den er traf, fragte er nach dem einzigartig aussehenden Kerl. Und zumindest jeder zweite hatte ihn schon gesehen, so wie Damyen ihn beschrieb, doch niemand wusste, wo er zur Zeit war.

    "Scheiße!", rief er plötzlich laut, als er gestolpert und mit seinem gebrochenen Fuß leicht aufgetreten war.

    Wenn das nicht besser wird, werd ich mir den Fuß wohl...
    Auf einmal kam jemand aus einer Seitengasse der Straße, in welcher sich der Gerber gerade befand.
    Wie es der Zufall wollte, war es Kratos. Er musste wohl das Fluchen seines Geschäftspartners gehört haben.

    "Da bist du ja! Ich suche dich schon den ganzen Morgen!", sagte Damyen, etwas forscher als beabsichtigt. "Und wo warst du überhaupt gestern Abend?", fuhr er fort, jedoch diesmal mit einem nicht so aggressiven Tonfall.

    Er wollte sein Gegenüber auf keinen Fall beleidigen oder gar wütend machen, denn wer wusste schon, was dann mit Kratos geschah. Er war sehr unberechenbar, doch trotz dieser Tatsache, mochte der Jüngling die Gesellschaft des Wahnsinnigen. Dieser schien ein wenig so gepolt zu sein wie er selbst und das gefiel ihm.

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    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline

    Taverne Abends

    Manueles Augen strahlten beim Anblick der mittleren Söldnerrüstung.
    Er schnallte sie sich sofort an. "Keine Angst, ich werde sie ehrenvoll tragen!" Wandte er sich zu Drakk der immernoch vor ihm stand.
    "Wegen der Bezahlung... Es kommt mir gerade recht, dass du kein Gold möchtest." Peinlich berührt versuchte er sich in den Fensterscheiben der Taverne zu betrachten.
    "Was ich dir anbieten kann, ist ein Gefallen. Falls du mal jemanden brauchst für Arbeiten die stillschweigend erledigt werden müssen. Solche sachen, die sich normale Klingen nicht erlauben dürfen unter Ethorn." Lächelnd reichte der Navigator seinem ehemaligen Clanlord die Hand, in der Hoffnung er würde einschlagen um den Packt einzugehen.

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    Ritter Avatar von Kilijan
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    Kilijan ist offline
    Die Tage erschienen Kilijan inzwischen ewig. Er war es gewohnt, zu arbeiten. Es war ihm egal, ob er so lange und hart arbeitete, bis er zusammen brach. Manchmal mochte er sogar das Gefühl von Dinge-geschafft-haben, das dies mit sich brachte. Aber was in den letzten Tagen passiert war, kratzte doch an seiner inneren Ruhe: Das Training mit Xorag, das als Spaß angefangen und Arbeit mit sich gebracht hatte, war zu etwas geworden, was Kilijan nun mit Verbissenheit verfolgte. Denn was sein Lehrmeister vermutlich als Motivation angefangen hatte, nagte am Ego des Schmieds und das baute nach und nach verbitterte Wut auf. Denn seine Schläge wurden nicht einfach pariert, nein, er wurde in etwas eingeführt, was Xorag „das Gesetz der Schwerkraft“ nannte: Er lief ins Leere, seine Klinge brachte ihn aus dem Gleichgewicht oder der Lehrer lenkte sie so ab, dass sie sich in eine andere Richtung bewegte, als vorgesehen. Und jedes Mal gab es eine kleine „überzeugende“ Geste, die Kilijan daran hinderte, sich wieder zu fangen. Der ewig feuchtkalte Erdboden war ihm gleichermaßen zu einer Art zweitem Zuhause geworden, wie auch der Ort seiner Erniedrigung und damit der, an den er Xorag vor Ende der Woche auch noch zu befördern geschworen hatte.

    Die Sonne ging bereits wieder unter und zeichnete ein blasses Farbenspiel an den Setarrifer Abendhimmel. Ein dumpfes Geräusch scholl über den Übungsplatz der Kaserne, als Kilijan wieder auf dem Boden landete. “Verdammter Mist!“ jagte durch seinen Kopf, als ein stechender Schmerz durch sein Bein fuhr. Der Schmied biss sich auf die Lippe und klaubte sein davongesegeltes Schwert vom Boden auf. Er versuchte sich aufzuraffen, aber sein von allen Gliedmaßen am meisten schmerzendes Bein ließ ihn scharf die Luft einsaugen, wann immer er versuchte, Gewicht darauf zu verlagern. Sein Atem ging stoßweise und kondensierte in großen, schnell wieder vergehenden Wolken. Dampf stieg auch von seiner schweißnassen Haut auf. Xorags braunes Gesicht trug immer noch dieses vermaledeite süffisante Grinsen, während er lässig sein Schwert umher schlenkerte. „Na los, nicht müde werden. Ein bisschen Durchhaltevermögen – und vielleicht ein bisschen mehr .. Innovativität?..“ grinste er Kilijan an und entfachte dessen Zorn aufs Neue, der ihn jeden Schmerz vergessen ließ. Er hievte sich in die Ausgangsposition und positionierte sein Schwert, wie gelernt. Die schnellen, abrupten Bewegungen seines Brustkorbs waren an der Spitze seines Schwertes sichtbar. Mit einer ausholenden Bewegung schwang er sein Schwert diagonal gegen den geächteten Feind, die Erzklinge prallte wirkungslos an Xorags kaum aus ihrer Ursprungsposition bewegten Schwertflanke ab; doch der Schmied war nicht fertig: Er zog seinen rechten Fuß vor und setzte einen Schlag aus der anderen Richtung nach, drehte dabei die Hüfte ein, sodass sein braunhäutiger Gegenüber von der Kraft des Schlags überrascht wurde. Blitzschnell verlagerte er aber mehr Gewicht auf sein vorderes Bein und hielt damit die Parade aufrecht, ohne aus dem Gleichgewicht zu kommen. „Clever!..“ höhnte er. In Kilijans hätte eigentlich bereits ein lichterloher Widerschein von dem Feuer in seiner Brust sichtbar gewesen sein, aber jetzt schien jeder Quadratzoll seiner Realität in Flammen aufgegangen zu sein. Er konnte nichts sehen, als das quälende Grinsen seines Lehrers und dessen Klinge und konnte sich nichts dagegen tun, als seine Intuition die Führung dieses bis jetzt durch Pläne geführten Kampfes zu geben. Mit beeindruckender Geschwindigkeit holte er erneut aus und setzte dem letzten einen erneuten mächtigen Hieb nach, mit dem er noch einmal erheblich mehr Kraft mobilisierte, und drosch damit wiederum direkt auf Xorags Klinge, dann noch ein Hieb und noch einer. Sein Zorn schien direkt in seine Muskeln zu fließen und hatte der überraschte Lehrer am Anfang noch Mühe, sein Schwert Kilijan entgegen zu stemmen, so war er völlig von diesem absurden Angriff überrascht und geriet aus dem Gleichgewicht. Ein kleiner Teil seines Hirns registrierte Ärger in dem Gesichtsausdruck des Kampflehrers, aber es drang nicht mehr zu dem Schmied vor, der wie ein Orkan dem zwei Schritte nach links gestolperten Xorag hinterher tobte, die Klinge hoch über die linke Schulter erhoben. Der Angegriffene stemmte sein linkes Bein in den Boden und begegnete Kilijan mit einem Fußtritt, der ihm den Brustkorb zusammenschmetterte, als gäbe es kein Morgen; die Klinge jedoch beschrieb unweigerlich der Trägheit folgend ihre Bahn, wenn auch ihr Kurs durch den nach hinten gen Boden geschleuderten Träger verändert wurde. Ein dumpfer Schlag kündigte von dem Aufschlag eines Kopfes auf festem Boden.
    Dunkel. Der Himmel flackerte. Alles drehte sich. Der Blick verschwamm, wurde klarer, verschwamm wieder. Ein paar mal musste er die Augen fest zukneifen, bevor er seinen Arm heben und sich den schmerzenden Schädel reiben konnte. Mit einem mühseeligen Stöhnen richtete er sich auf. Einen Arm auf den Boden gestemmt und mit zugekniffenen Augen stellte sich das Bild von Xorag ein, der sein Schwert fallen gelassen hatte und ein Stück Stoff auf eine blutende Wunde an seiner linken Schulter drückte. Sein Hass schien wie warme Tropfen von einem Blätterdach herabzuregnen und im Boden zu versickern und ließ ihn zurück mit dem seicht kribbelnden Gefühl von Erfolg. Ein stechendes Gefühl in seiner Magengrube erinnerte ihn aber so gut wie augenblicklich daran, dass er sich auch schuldig fühlte, sein Gegenüber verletzt zu haben. „Verdammte...“ fluchte Xorag, „Verfluchte...“ Er faltete den Lappen zusammen und presste ihn wieder gegen die Wunde. Es schien doch ein tieferer Schnitt zu sein und durchaus zu bluten. „Du verdammter Hundesohn!..“ schrie er Kilijan an.
    „Jetzt muss ich dir ein Bier kaufen!“

    Sie humpelten mehr oder minder beide zurück zur Schmiede. Der Südländer war erst etwas stur, ließ sich aber doch von Kilijan überzeugen, die Heilerin im Adanostempel aufzusuchen und die Wunde nicht nur mit Schnaps auszuspülen. Der Schmied hatte etliche Fälle von Wundstarrkrampf damals in Vengard gesehen, ein grausiges Schicksal, gegen das keine Vorsicht zu groß zu nehmen war. Nachdem er also Xorag endlich überzeugt hatte, musste der jenen wieder davon überzeugen, dass er kein Kleinkind mehr war und den Tempel durchaus alleine finden würde. Schließlich trennten sie sich an der Schmiede und sein Lehrer zog nach Süden weiter, während Kilijan mit einem unwilligen Arm die Tür zu seinem Zuhause aufstieß. Blaue Nordmareraugen fixierten ihn. „Meine Güte, das wird ja von Tag zu Tag schlimmer!“ schüttelte Silmacil den Kopf. „Ganz im Gegenteil“, erwiderte Kilijan mit einem schwachen Lächeln, „es wird von Tag zu Tag besser.“

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    Ehrengarde Avatar von Hyperius
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    Hyperius ist offline

    In den Hallen der Magier

    Nach dem vorigen Abend hatte Hyperius beschlossen noch einmal Aniron aufzusuchen, um sie über den Zustand der Frau zu informieren, die ihn seit ihrem ersten Treffen irgendwie faszinierte und der es allem Anschein nach noch nicht wirklich gut ging. So traf es sich wirklich passend, dass ihn an diesem Morgen ein Bote der Magier aufgesucht hatte, der darauf hingewiesen hatte, dass sich alle Magier bitte in dem Hause der Magier einfinden sollten, weshalb auch der junge Kartenzeichner dieser Bitte nachkommen wollte. Aus diesem Grunde hatte er am Morgen noch ein paar letzte Instruktionen bezüglich den restlichen Arbeiten am Dach gegeben, bevor er sich von seinen Leuten verabschiedet hatte.
    Nun befand er sich am gewünschten Ort, an dem sich auch noch viele andere Diener Adanos' eingefunden hatten, wovon er bloß einen Teil der Gesichter kannte und es sich hauptsächlich um die Menschen handelte, die ihm bereits aus Al Shedim bekannt waren, wie sollte er hier auch groß schon andere Wassermagier kennengelernt haben, da er seine Zeit im Dienste des Königs auf der Baustelle für die Söldnerkaserne verbracht hatte. Ihm machte diese Arbeit zwar viel Spaß, aber man lernte als Baumeister üblicherweise nicht so viele andere Magier kennen.
    Den Anfang schien der junge Teeliebhaber zwar bereits verpasst zu haben, doch nun war er da und nahm auf einem Stuhl Platz, schüttete sich ein wenig Tee ein und wartete ab, was so kommen mochte, oder bereits passiert war, denn für den Moment fand er es nicht passend, seine Stimme zu erheben, ohne die aktuelle Lage der Dinge zu kennen.

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    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Er nahm das Schwert und hielt es gegen den Schleifstein, während Rutfort ihn drehte. Langsam und gleichmäßig zog San das Schwert über den Stein, um ihm mehr Schärfe zu verleihen.
    Die Sonne schien ihm in den Nacken und wärmte ihn leicht und der Wind wehte leicht und kühlend über die Baustelle. Dies war ein angenemes Wetter und somit waren die Arbeiter motivierter und arbeiteten schneller. Das Gebäude wuchs schneller als erwartet in die Höhe und war nun schon sehr weit fortgeschritten. Die Stockwerke waren fertig und so war nun das Dach dran, das von vielen Händen gedeckt wurde. Fröhlich summend ging jeder ans Werk und überall waren Menschen zu sehen, die ihrer Arbeit nachgingen.
    Während Rutfort und San das Schwert für Donni fertigstellten, war Luhuk in der Schmiede und stellte Regale für die Werkzeuge auf.
    Nun war San Daran zufrieden mit der Schärfe der Klinge und ging daran das Leder um den Griff zu wickeln. Er suchte sich rotes Leder aus, so wie Donni es sich gewünscht hatte.
    Der Schmied hatte sogar noch eine Scheide angefertigt, so wie er es meistens machte, wenn er ein Schwert schmieden sollte.
    So war er nun jedenfalls fertig und betrachtete stolz das Schwert. Die Klinge war ihm gut gelungen.
    Er steckte sie in die Scheide und sie passte perfekt rein, war nicht zu locker, aber auch nicht zu fest. Der Schmied legte die Waffe neben die Feldschmiede und befahl Rutfort, sie Donni zu geben, falls er hier auftauchte.

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