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  1. Beiträge anzeigen #301
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline

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    Amüsiert erwiderte Neraida den gespannten Blick von Noros und fühlte sich an ihre Zeit in Al Shedim erinnert, als sie damals in mitten der Ruinen vor Bardasch gestanden und seinen Worten über geschmeidige Bewegungen gelauscht hatte. Nun war es an ihr, ihr Wissen an Lernwillige weiterzugeben und jemandem beim Erlangen von Fähigkeiten zu unterstützen.

    " Gut." Gab die Edelmagd erst einmal nur von sich und fingerte an der Schnalle des Ledergurtes herum, der quer über ihren Oberkörper geschnallt war.
    " Wir werden es so machen, wie dein Lehrmeister es gestern auch gehandhabt hat. Du versuchst mich zu fangen." Fuhr die junge Frau fort, öffnete die Schnalle und legte ihren Köcher mit den Pfeilen und den Bogen auf dem sandigen Untergrund ab. Den kleinen Dolch, den sie seit geraumer Zeit ebenfalls bei sich zu tragen pflegte, warf sie ebenfalls in den Sand.

    " 3,2,1 los!" Rief Neraida und sprang ein paar Schritte zurück. Sofort war Noros hinter ihr her. Die Soldatin machte ein paar Täuschbewegungen zu den Seiten und wandte sich schließlich vollends um und rannte Noros einfach davon. Mit einem Blick über die Schulter erkannte sie jedoch, dass dieser keineswegs langsam war und sie rasch wieder eingeholt hatte. An der Schnelligkeit konnte es also nicht liegen, dass er bei der gestrigen Übung so versagt hatte.

    Noros

  2. Beiträge anzeigen #302
    Waldläufer Avatar von Noros
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    Noros ist offline

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    Noros streckte im Rennen seinen rechten Arm aus, doch Neraida hatte bereits einen Haken nach links geschlagen und war wieder außer Reichweite. Sofort drehte sich Noros auf der Stelle und setzte ihr nach. Eine angetäuschte Richtungsänderung, ein Sprung zur Seite und sie war wieder weg! Seine Übungspartnerin war wirklich schnell und ziemlich gerissen. Wie ein Hase hetzte sie geschickt durch die Arena und war einfach nicht zufassen! Noros war sich ziemlich sicher, dass er eines der Kinder mittlerweile schon längst gefangen hätte, doch Neraida spielte in einer völlig anderen Liga als die Kleinen aus dem Elendsviertel.

    Als Neraida schließlich - ohne vorher gefangen worden zu sein - bei ihrer auf dem Boden liegenden Ausrüstung stehen blieb, wusste Noros, dass fürs Erste eine Pause angesagt war. Nicht ganz einverstanden damit, genau in diesem Moment zu pausieren, lief er zur Edelmagd. Während des letzten Abschnitts der Jagd hatte er das Gefühl gehabt, besser die Bewegungen und Aktionen Neraidas einschätzen und sogar vorhersehen zu können. Sicherlich hätte er sie bald gehabt!
    " Am Ende warst du wirklich nah dran, mich zu kriegen, doch du machst immer noch einige Fehler." Erklärte Neraida etwas hechelnd und mit in die Seiten gestemmten Arme.
    " Worauf du immer achten musst, wenn du auf jemanden, den du fangen willst, zu rennst, ist, dass du weniger auf seine Augen, als auf seine Füße achtest! Die Augen können dich täuschen, doch in der Beinhaltung erkennst du, wie sich dein Gegenüber bewegen wird."
    " Ah, Standbein und so weiter..." Murmelte Noros nur als Antwort und tadelte sich selbst in Gedanken, dass er nicht allein auf so diesen nahe liegenden Trick gekommen war. In der Tat hatten die Kleinen ihm gestern die meisten Probleme verursacht, wenn er frontal auf sie zu gerannt war und sie ihn einfach hatten ins Leere laufen lassen. Bestens, diesen Fehler würde er beim nächsten Mal nicht wieder begehen!

  3. Beiträge anzeigen #303
    Deus Avatar von Rodeon
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    Rodeon ist offline
    Rod räusperte sich.
    Um den „großen“ Härtetest noch einmal Revue passieren zu lassen, hatte sich die gesamte Mannschaft wieder hier versammelt. Ausnahmsweise sogar pünktlich.
    „Du stellst dich immer noch unbeholfen an“, sagte Rod schließlich zum großen Ritter und Marschall Hiroga, nachdem die übliche und vor allem lästige Begrüßerei vorüber war. „Wenn es richtig um was geht, kannst du dich nicht darauf verlassen, dass dich die Waffen deiner Gegner schon nicht verletzen werden. Dann ist’s vorbei mit dir. Weiter ausführen muss ich das nicht, hoffe ich.
    Er ging ein paar Schritte vor. So als ob er dem nun Folgenden etwas Nachdruck verleihen wollte.
    „Ich hab dir jedenfalls gezeigt, worauf es ankommt und was du tun musst, um vielleicht doch irgendwann deinen Enkeln ein paar Geschichten erzählen zu können. Der Rest ist Eigenarbeit und vor allem Erfahrung, Erfahrung und so weiter.
    Und jetzt zu euch.“
    Er wandte sich an Georg, Wilhelm und Ferdinand und warf ihnen einen Beutel zu.
    „Hier, für eure Mühen. Sogar mit einem kleinen Bonus, weil der große Ritter und Marschall euch doch ganz schön zugesetzt hat. Aber war wie immer gute Arbeit. Wenn wieder was ist, melde ich mich.“
    Die drei Burschen warteten nicht lange, sondern verschwanden wieder und ließen den Ritter und den Paladin allein zurück.
    „Wir sind jedenfalls fertig“, fuhr Rod fort. „Ich hoffe, dass war nicht ganz vergebens, was ich dir gezeigt habe. Und jetzt geh mir aus den Augen.“

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #304
    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    Fross trug zwei der Kinder unter den Armen, als Noros schließlich an der Arena angelangte. Um diese Uhrzeit war nicht mehr viel los, also hatte er selbst schon ein kleines Spiel mit ihnen gespielt. Selbst ihm fiel es schwer, in der angegebenen Zeit alle Kinder einzufangen, aber er machte sich deutlich besser als Noros es getan hatte. Darauf kam es ihm allerdings nicht an. Es kam ihm darauf an, dass beim Spielen alle Gedanken verstummten, alle Sorgen um seinen Schatten und seine Zukunft ein Ende fanden. Wie er so mit den Kleinen aus dem Elendsviertel tobte, brauchte er über nichts nachzudenken und konnte sich einfach der Situation hingeben: Freude, Spaß. Dinge, die er als Kind dank seines Vaters selten genossen hatte.

    Jetzt, wo er nicht mehr spielte, kam alles wieder hoch, und er sah auf seine Füße. Kein Schatten. Die Kinder hatten ihn ewig danach ausgefragt, bis er ihnen gestanden hatte, dass er ihm gestohlen worden war. Der kleine Kuma hatte natürlich sofort wilde Wiederbeschaffungspläne aufgestellt, war durch das Zimmer gesprungen und hatte auch die anderen angestachelt. Nett, fand Fross, dass sie sich solche Sorgen um ihn machten, dass er ihnen so viel bedeutete, auch wenn er keiner von ihnen war. Sie schienen den Hünen zu einen der ihren gemacht zu haben: allein, und doch wieder nicht; heimatlos, und doch wieder nicht; freudlos, und doch wieder nicht. All diese Gegensätze... die Kinder, so jung sie auch waren, waren wirklich tapfer.

    Dann kam Noros herbei und Fross schüttelte alle Gedanken ab und änderte die Regeln: „Ihr erinnert euch noch an Noros?“ Kollektives Nicken. „Gut. Heute spielen wir das Steinspiel. Was ist das Steinspiel?“ Fross hatte herausgefunden, dass er mit Kindern besser umgehen konnte als mit Erwachsenen. Es war so einfach, mit ihnen zu reden. „Das Steinspiel“ - und er hielt einen Stein in die Luft – „geht so: Einer von euch bekommt den Stein. Er darf den Stein hinwerfen, zu wem er will, aber ihr alle müsst dafür Sorgen, dass derjenige mit dem Stein nicht von Noros abgeklatscht wird. Wenn er oder sie abgeklatscht wird, ist das Spiel vorbei.“

    Er warf einem der Mädchen den Stein zu.

  5. Beiträge anzeigen #305
    Provinzheld Avatar von Arty
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    Arty ist offline
    Arty hatte die letzten Tage unnachgiebig geübt, das Schwert langsam aber sicher kennen gelernt. Ihm war aufgefallen, dass es um das Stück weitaus schlechter stand, als er bei den ersten Übungen damit noch dachte. Ein Schmied konnte die Kerben gewiss ausbessern, die Klinge schleifen und den Griff ein wenig handlicher machen. Sobald es sein Goldbeutel wieder hergab, das nahm sich der Langhaarige vor, würde er einen Schmied aufsuchen und das gute Stück bearbeiten lassen.

    Die wenige Zeit, die er nicht auf dem Übungsplatz verbrachte, nutzte er, um im Schattenläufer etwas Geld zu verdienen. Diese heruntergekommene Spielunke war ihm in seiner Zeit hier in Thorniara zu einer zweiten Heimat geworden, die Gäste – größtenteils wiederkehrende – grüßten ihn mittlerweile, er fühlte sich angenommen. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass er von der Besitzerin immer noch für die niedersten Arbeiten herangezogen wurde.

    Die Sonne war schon lange hinter einer dichten Wolkenwand verschwunden, doch der Myrtaner machte sich noch einmal auf den Weg zum mittlerweile recht vertrauten Gelände. Er wollte sich schnellstmöglich wieder mit Hiroga treffen, um mit ihm die nächsten Lektionen anzugehen. Dafür wollte er aber in Bestform sein.

  6. Beiträge anzeigen #306
    Waldläufer Avatar von Noros
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    Noros ist offline

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    Das Steinspiel.
    Wie eine heiße Kartoffel wechselte der Stein, den die Kinder immer so weit wie möglich von Noros fern halten mussten, die Besitzer. Nie trug einer der Kleinen das faustgroße Ding länger als ein paar Augenblicke in der Hand. Ausnahmen gab es nur, wenn einer von ihnen den Stein etwas länger behielt, um Noros die Zunge raus zu strecken, eine Grimasse zu schneiden oder auszulachen.
    Noros hetzte dem Stein währenddessen immer weiter nach, gab jedoch bei weitem noch nicht alles. Bei diesem Spiel ging es seiner Meinung nach nun nicht mehr um schnelle Reaktionen, sondern vor allem auch um Taktik und er hatte sich eine gute überlegt. Eines der Mädchen, das kleinste und wahrscheinlich auch jüngste Mitglied der Gruppe, war lange nicht mehr an den Stein gekommen und würde sicherlich bald wieder einen Pass bekommen, wenn Noros sich geschickt hinstellte und die Kinder immer weiter dazu brachte, den harten Spielball in die Richtung des Mädchens zu werfen.

    Als es schließlich so weit war und die Kleine den Stein in der Hand hielt, war Noros bereits ganz in ihrer Nähe. Mit großen Augen musterte sie kurz den Mann und schien sich zu überlegen, in welche Richtung sie den Stein werfen sollte. Da die Kinder einen Kreis gebildet hatten hatte sie die Möglichkeit, das Ding nach links, oder nach rechts zu werfen. Noros machte einen schnellen Schritt nach links und tat so, als würde er einen möglichen Wurf nach dort abfangen wollen. Eine Finte, die er sich von Neraida abgeschaut hatte! Kurz darauf änderte er blitzschnell die Richtung und sprintete zur anderen Seite. Das Mädchen, überrumpelt von dieser Täuschung, war bereits in der Wurfauslage und der Stein verließ ihre Hand, als Noros bereits dem potentiellen Fänger sehr nahe war. Sobald der blonde Junge, der ihm beim letzten Mal so ausgetrickst hatte, den Stein fing, war Noros bereits bei ihm und klatschte ihn ab.
    Jawohl, ja!

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #307
    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    „Gut gespielt, ihr alle“, sagte Fross und die Kinder kamen zu ihm. Becca umarmte sein Bein. Die Kleinen mochten es, wenn sie zu Spielen hinzugezogen wurden, und irgendwie hoffte der Hüne, dass seine Aufmerksamkeit sie zu besseren Menschen machen würde. Er wusste, was aus den Kindern in den Eldensviertel wurde, und er hatte die Hoffnung, dass ein paar von denen hier der Gilde beitreten und zu wichtigen Bausteinen der thorniar'schen Gesellschaft werden würden. Er fühlte sich wie eine Art Patenonkel dieser Kinder, verantwortlich für ihr Wohlbefinden, obwohl ihn nichts mit ihnen verband. Natürlich gab es da eine Sache: Sie logen nicht böswillig. Wenn sie logen, dann hatten sie einen – für sie – guten Grund dafür, und das war noch etwas, das Fross an ihnen gefiel. Diese Reinheit... wenn sie erstmal erwachsen waren, würden sie diese Reinheit für immer verloren haben.

    „Wir machen Schluss für heute“, sagte der Hüne und Noros und er brachten die Kinder nach Hause, bevor Fross ein weiteres Vorhaben in die Tat umsetzte: „Wir gehen in den Wald.“ Im Wald zu schleichen, sagte er, war etwas anders als auf hartem Stein oder Holz, aber das hatte er, soweit er sich erinnerte, bereits erklärt. Wenn er schön üben würde, und das musste er, insbesondere mit Leuten in der Nähe – die waren unabdingbar: woher soll man wissen, dass man besser wird, wenn keiner da ist, der einen erwischen könnte – würde das schon bald klappen wie am Schnürchen. Jetzt ging es zu einer anderen Übung über.

    „Du sollst klettern“, sagte Fross, als sie das Tor bei der Bastion passierten und auf den Wald zuschritten. Er wollte das nicht zu nah am Tor machen, damit die Wachen ihnen nicht dabei zusahen und sie für verrückt erklärten. Also suchte Fross weiter draußen nach einem Baum, dessen Geäst nicht zu weit unten anfing. Er gab Noros das Zeichen, genau zuzusehen, machte ein paar Schritte zurück, nahm Anlauf und lief den Baumstamm ein Stück hoch; der Stamm erbebte unter der Wucht seiner Schritte, Fross bekam ein paar Äste zu fassen, zog sich an den dünneren hoch und kam auf einem zu sitzen, der ihn tragen würde. Hinunter gelangte er durch Springen.

    „Du nimmst den Baum“, sagte er und zeigte auf einen Baum, bei dem das Geäst schon etwas früher aus dem Stamm spross. Noros war kleiner als der Hüne, das musste er beim Üben immer bedenken. Dann tat er etwas, was er sonst nie tat: „Während du das machst, erzähl mir von dir. Was treibt dich an? Und wieso haben wir den Mann nicht gefunden, der dich so übel zugerichtet hat?“

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #308
    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    „Lange Geschichte“, sagte Fross. Wie die mit deinem Wolf, dachte er. Wenn es tatsächlich an Noros lag, dass ihnen der schwarze Wolf über den Weg gelaufen war, dann würden sie die nächste Kletterübung lieber in der Stadt wiederholen. Keine außerstädtischen Reisen mehr, es sei denn, Noros ging allein und wollte sich umbringen. Aber das sollte er ihm doch bitte erst mitteilen, damit er sich lehrtechnisch darauf einstellen konnte.

    Die Wege der Männer trennten sich hier und Fross kehrte in die Bastion zurück. Als er dort sein Zimmer betrat, musste er erkennen, dass es vollkommen verwüstet war. Das Bett war aufgeschlitzt, die Federn lagen überall auf dem Boden herum; die Regale waren von den Wänden gerissen und zerbrochen worden; die weißen Flecken auf dem Boden war wohl die Kreide, die er gekauft hatte, und eine vollkommen zerfetzte Lederrüstung zierte den gesamten Raum. Fross seufzte. Er wusste, dass er die Dinge erstattet bekommen würde. Er wusste auch, wer seine Kammer so zugerichtet hatte. Die argaanischen Soldaten in der Bastion, jedenfalls einige von ihnen, hatten einen Narren an ihm gefressen, mischten sich in alles ein, das er tat, und jetzt sanken sie so tief, sein Zimmer zu verwüsten.

    Fross setzte sich auf die Kante seines Bettes und starrte an die Decke.
    „Innos“, sagte er und verstummte. Er fand es dämlich. Was sollte er dem Gott wohl sagen? Wie beschämend er die Behandlung empfand? Wie bedauernswert, dass erwachsene Männer sich zu solchen Scherzen hinreißen ließen? Was sollte Innos daran ändern? Ihm vielleicht ein neues Bett schenken?

  9. Beiträge anzeigen #309
    Schwertmeister Avatar von Daryn
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    Daryn ist offline
    Soll ich? Soll ich nicht? Eine Frage, die dem jungen Mann immer wieder durch den Kopf ging, ihn fast heiß laufen lies, während der Blick auf das Buch vor ihm gerichtet war. Es wäre nur noch dieser eine Weg, denn alle anderen waren gegangen. Das Buch in seinen Händen beschrieb das Ritual und die Kugel aus tiefschwarzem Obsidian, welche er mit vielen Münzen bezahlte, lag noch geschützt in seiner Tasche. Das einzige, was fehlte, war ein Magier oder eine Magierin, der sich in diesem Bereich magischer Künste auskannte. Die gesuchte Person hatte er auch schon ausgemacht: Es war Françoise. Die oberste Feuermagierin sollte es wohl sein, die seine Macht in diesen Stein bannte. Es war ein Zufall, der ironische Züge aufwies. Damals, vor ein paar Jahren hatte sie ihm noch beigebracht, Feuer und Wind zu beherrschen und nun sollte es sie sein, die ihm diese Macht wieder nahm.

    Mit gemischten Gefühlen blickte er auf die Zitadelle die vor ihm lag. Nach Befragung einiger Novizen hatte er herausgefunden, dass die Magierin ein Gemach in diesen Mauern erhalten hatte. Na los! Er zwang sich, den ersten Schritt zu machen und beeilte sich nun, denn je schneller er da war, umso weniger Zeit blieb, um weiter nachzudenken und umzukehren. Am Eingang wurde er von einem der beiden Wächter aufgehalten, der ihn dann aber passieren ließ und ihm noch den Weg zur gesuchten Kammer zeigte. Vor der Tür angekommen wartete der Soldat, bis der Novize angeklopft hatte, bevor er dann wieder verschwand um weiter seiner Pflicht nachzukommen.

    "Herein." Drang von drinnen die Stimme an sein Ohr und er folgte. Die Tür wurde geöffnet und schon sah der Verfluchte die junge Magierin, wie sie sich erhob und auf den jungen Novizen zuging, der gerade hinter sich die Tür schloss. "Eure Eminenz." Der Händler verneigte sich, bevor er weiter sprach. "Ich wollte nicht stören, doch es ist dringend. Ich benötige dringend Eure Hilfe. Wie ihr vielleicht wisst, lastet schon lange ein Fluch auf mir. Beliars Fluch, der mich manchmal unberechenbar werden lässt. Ich bin nicht mehr bei Sinnen und schaffe es auch nicht, den bösen Einfluss durch Glauben und Gebete zu verringern, wie Meister Lopadas mir riet. Jetzt habe ich mich dazu entschlossen, mich selbst zu schwächen, um auch Beliar zu schwächen. Ich möchte.." Daryn begann zu stottern. "Ich.. möchte.. meine Magie, Innos' Geschenk in ..ähm.. in einen Obsidian bannen lassen, denn manchmal bringt mich der Fluch dazu, sie zu benutzen um zu zerstören. Das soll nie wieder passieren!" Mit Abscheu dachte der junge Lehrling daran, was er schon alles unter dem bösen Einfluss getan hatte.

  10. Beiträge anzeigen #310
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Besorgt sah Françoise den Novizen an. Nicht nur aufgrund seiner ungewöhnlichen Bitte, sondern auch, weil sie einander lange Zeit nicht mehr gesehen hatten. Zu ihrem Leidwesen hatte das Schicksal ihm in der Zwischenzeit offensichtlich übel mitgespielt. Welchen Entschluss er deshalb gefasst hatte, zeigte der Priesterin, dass er seine Lektion in Demut gelernt hatte. Demut vor der Gemeinschaft und vor der Magie. Daryn war ein wirklich gelehriger Schüler. Umso mehr bedauerte Françoise das Ganze. Allerdings blieb offenbar kein anderer Ausweg. Lopadas hatte ihm zu Glauben und Gebet geraten - was sich sehr nach ihm angehörte. Doch scheinbar ohne Erfolg.
    »Ein schwerwiegender Entschluss.«, sagte die Priesterin schließlich. »Und selbstlos. Wenn du darauf bestehst, werde ich die Magie aus dir bannen. Bedenke, dass du dich dem Fluch dann ohne sie stellen musst und es dir dadurch noch schwerer fallen könnte. Denn die Magie ist wie ein Funke Innos' in deinem Herzen.«
    Françoise lächelte sanft und trat von dem Podest auf dem ihr Stuhl stand zu Daryn herab.
    »Aber auch ohne Magie wirst du Halt in unserer Gemeinschaft finden.«

  11. Beiträge anzeigen #311
    Deus Avatar von Rodeon
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    Rodeon ist offline
    Er war wieder auf der Flucht vor den Flammen und der endlose Gang erstreckte sich wieder vor ihm. Irgendwann, so wusste er, würde die Mauer aus schwarzem Fels kommen, die er nicht überwinden konnte. Stattdessen konnte er dort nur auf das Feuer warten und auf den unausweichlichen Tod. Das war der Moment, in dem er in einer anderen Welt, der richtigen Welt, wieder aufwachte, nach Luft rang und darüber fluchte, dass er diese Nacht kein Auge mehr zumachen konnte.
    Der Ablauf war ihm also, selbst gefangen in der Traumwelt, bekannt. Und doch war die Lage ausweglos, denn er war nicht imstande, etwas an ihr zu ändern.

    Rod konnte nicht sagen, wie lange er bereits den Gang entlang gerannt war. Hoffentlich lang genug, um wenigstens ein paar Stunden Schlaf gefunden zu haben. So versuchte er der Sache etwas Positives abzugewinnen, was Besseres fiel ihm ja auch nicht ein.
    Es dauerte noch ein wenig, bis er zur Mauer aus dem blank geputztem Gestein vorgestoßen war. Er erinnerte sich daran, wie er einmal versucht hatte irgendwie an ihr hochzuklettern. Oder waren es mehrere Male gewesen? Mittlerweile hatte er eh den Überblick verloren, wie viele Nächte er hier schon verbracht hatte.
    Auf jeden Fall versuchte er es nicht erneut. Stattdessen setzte er sich hin und erwartete die Flammen, die sich heute mal außergewöhnlich lange Zeit ließen. War er schneller als sonst gewesen? Oder die Flammen einfach nur langsamer? Wie auch immer, ändern konnte er sowieso nichts mehr daran.
    Er schloss die Augen. Konnte man eigentlich im eigenen Traum einschlafen? Vielleicht wäre es einen Versuch wert gewesen, um endlich mal wieder was anderes träumen zu können. Er nahm sich vor, es ein anderes Mal auszuprobieren.

    Die Ruhe wirkte erlösend nach all den Strapazen. Das Feuer hatte er bereits ganz vergessen, ebenso wie die Lage, in der er sich befand. Stattdessen fand er Zeit, um in sich selber hineinzuhorchen.
    Von Meditation hatte er nie viel gehalten. Oder besser gesagt es nie wirklich ausprobiert. In der realen Welt war er dafür viel zu unruhig. Erst hier gefangen im Nirgendwo gab er ihr eine Chance, er hatte sowieso nichts Besseres zu tun.
    Selbst die sich nähernde Hitze konnte ihn nicht aus der Fassung bringen. Er saß weiter da, als ob er alle Zeit der Welt hätte. Wäre jemand anderes hier mit ihm im Traum gefangen, er würde Rod wohl für bescheuert halten.
    Regungslos verharrte er weiter und erwartete sein Schicksal. Aber statt des sonst üblichen Verzehrens, wofür Feuer eigentlich bekannt ist, war da auf einmal eine Art Wärme, die ihn berührte, durch die er sich geborgen fühlte.
    Ohne Furcht vor dem nun Kommenden öffnete er die Augen.

    Er war wieder in seinem Zimmer. Zurück in der Wirklichkeit. Die Flammen waren verschwunden, ebenso wie der Gang und die Wand aus schwarzem Stein.
    Aber etwas war anders.
    Über seinem Körper schwebte eine Kugel, leuchtend in dem reinsten Weiß, das er je gesehen hatte. Die Wärme, die er im Traum gespürt hatte, ging von ihr aus. Ebenso erfüllte sie den ganzen Raum mit einem angenehm matten Licht und ließ vergessen, dass die Sonne bereits vor Stunden untergegangen war.
    Sprachlosigkeit übermannte ihn. Er wusste weder, wie ihm geschah, noch wie er darauf reagieren sollte. So lag er einfach nur da und sah sich das Spektakel an.
    Jedoch währte es nicht mehr lange. Die Kugel strahlte noch einen Augenblick vor sich hin und fiel dann in sich zusammen, so als ob es sie und ihr Licht nie gegeben hätte.
    Diese Nacht würde er definitiv kein Auge mehr zumachen.

  12. Beiträge anzeigen #312
    Schwertmeister Avatar von Daryn
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    Daryn ist offline
    Die warmen Worte der Priesterin beruhigten ihn ein bisschen, auch wenn sie zugleich eine Warnung aussprach, die vollkommen angebracht war. Ohne Magie würde er sich nicht mehr erwehren können. Weder weltlicher Gefahren noch mentaler. Vielleicht würde ihn der Fluch dann vollkommen verschlingen, vielleicht würde er aber auch zum Teil in den Obsidian gebannt. Wer wusste das schon? "Ich möchte diesen Schritt gehen und habe auch schon den nötigen Gegenstand mitgebracht: Einen Obsidian. So schwarz wie meine Haut und der Fluch der auf mir lastet. Vielleicht hilft es, schließlich sollen diese Steine vor schwarzer Magie schützen, doch ob das wirklich stimmt, wird sich noch herausstellen." Mit einem schnellen Griff beförderte er die tiefschwarze Kugel an die Oberfläche, hielt sie der Magierin entgegen.

    "Ich danke euch für eure Worte und eure Ehrlichkeit, eure Eminenz. Allerdings weiß ich lieber meine Mitmenschen und die Magie Innos' vor Missbrauch und Schaden besser geschützt, als dass ich es selbst bin." Ja, das war die Wahrheit, denn schon zu viel hatte er bisher angerichtet, zerstört und missbraucht. "Ich bitte euch darum, bannt meine Magie in diesen Stein, dann bin ich viel ungefährlicher und die Macht Innos' wird nicht gegen seinen Willen benutzt." Diese Worte waren die schwersten, schließlich war es schon immer sein Traum gewesen, ein Magier des Feuers zu werden. So kurz vor seine Weihe war er abgestürzt, hatte seine Verwirklichung um Haaresbreite verfehlt und nun musste er diesen Traum entgültig aufgeben. Trost spendete ihm jedoch die oberste Magierin durch ihre Worte, wogen sie den schmerzlichen Verlust wohl auch nicht ganz auf.

  13. Beiträge anzeigen #313
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Françoise zögerte einen Moment, bevor sie den Obsidian an sich nahm. Sie wusste um die magischen Eigenschaften verschiedener Edelsteine und hatte bereits einige für ihre Zwecke verwendet. Trotzdem galt es, vorsichtig dabei zu sein. Sie wollte nicht, dass Daryn zu allem Unglück, das ihm bereits widerfahren war, auch hierbei noch Schaden nahm.
    »Setz' dich bitte.«, sagte Françoise zu Daryn und wies auf einen Stuhl am Tisch. »Es wird sich ungewohnt anfühlen. Überstürze also nichts, wenn wir fertig sind.«
    Während der Novize Platz nahm, betrachtete die Priesterin den Obsidian genauer. Eine pechschwarze Kugel, in der sich ihr Blick verlor. Er war geeignet. Daryn hatte zweifellos dafür Sorge getragen. Immerhin ging es um seine magischen Fertigkeiten. Den Obsidian in der einen Hand, stellte sich Françoise neben den Novizen und legte ihm die andere Hand auf die Stirn.
    »Du musst dich völlig von ihr lösen und sie freiwillig hergeben.«, belehrte die Priesterin Daryn noch einmal. Er nickte. Kraft ihrer eigenen Magie, drang Françoise in den Geist des Novizen ein. Sie nahm sein Bedauern wahr und erkannte, wie ihre Worte ihm Trost spendeten.
    Schließlich fand die Priesterin, wonach sie suchte. Obwohl sie früher einmal kaum mehr magische Kraft als Daryn besessen hatte, erstaunte es Françoise ein wenig. Doch umso leichter sollte es ihr fallen, die Magie von ihm zu trennen. Und umso leichter sollte es ihm fallen, ohne sie zurecht zu kommen. Darauf hoffte Françoise, wie sie auch hoffte, dass es nur von kurzer Dauer sein würde.
    Wie ein Fluss strömte die magische Kraft aus Daryn. Er gab sie bereitwillig frei und die Priesterin lenkte sie in den Obsidian. Unbewusst verstrich die Zeit, bis das Ritual endlich vollbracht war. Françoise seufzte und nahm die Hand von Daryns Stirn. Der Obidian schien jetzt eine Winzigkeit schwerer zu wiegen und in seinem Inneren einen schwach leuchtenden Funken zu tragen.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte Françoise Daryn und reichte ihm den Edelstein.

  14. Beiträge anzeigen #314
    Waldläufer Avatar von Noros
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    Noros ist offline
    Gefolgt von einem wachhabenden Waffenknecht marschierte Noros über den von wenigen Fackeln beleuchteten Hof. Nur wenige Soldaten saßen in Sichtweite um Lagerfeuer herum und auf Bänken im Fackellicht und erzählten sich Geschichten. Von irgendwoher ertönte das Klimpern einer Laute und leiser Gesang.
    Ohne auf die Führung des Soldaten hinter ihm angewiesen zu sein lief Noros zielstrebig auf die Kammer seines Lehrmeisters zu. Obwohl Fross die Übungen nach der unliebsamen Erfahrung mit dem dunklen Wolf im Wald beendet hatte, war Noros` Lernwille immer noch ungebrochen. Er hatte gewusst, dass sein neu entfachter Eifer von der Nacht nicht hätte gebremst werden können, sodass er nun Fross zu so später Stunde noch einmal stören würde.
    Vor der Tür der Kammer angekommen klopfte Noros drei Mal schwach. Wenn Fross schlafen würde, wäre er mit Sicherheit von den drei eher zaghaften Geräuschen nicht geweckt worden. Wenn er jedoch wach war, würde er es sicherlich gehört haben. Tatsächlich wurde Noros kurz darauf herein gebeten und trat ohne den ihn begleitenden Waffenknecht in die Kammer ein.
    " Ich...was bei allen Heiligen ist denn hier geschehen?" Fragte Noros mit großen Augen und blickte über die umgestürzten Regale hin zu den Fetzen, die überall auf dem Boden herum lagen.
    " Soll ich dich lieber allein lassen?" Fragte Noros direkt, da es vielleicht Fross selbst gewesen war, der sein Zimmer so arg verwüstet hatte. Zwar konnte sich der Schüler so einen Wutausbruch seitens seines Lehrers nicht vorstellen, aber möglich war alles.

  15. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #315
    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    Fross winkte ab: „Mach dir nichts draus.“ Jemand hatte sich einen Scherz erlaubt. Das war alles. Derlei war Fross inzwischen gewohnt. Das Getuschel hinter seinem Rücken, ein Wunder, dass Bär noch am Leben und noch nicht tot auf das Kissen seines Bettes gelegt worden war. Der Hüne kratzte sich etwas fahrig am Kopf. Er musste morgen dafür sorgen, dass er ordentliches Bettzeug bekam, solange würde er eben auf dem Boden schlafen. Mit Decke war das so ungemütlich nun auch nicht. Er würde sich mit der Situation arrangieren müssen.

    Und was wollte Noros um diese Zeit in der Nacht noch hier? Er blieb auch gar nicht verschont. Erst nahmen seine Kameraden seine Kammer auseinander, dann brachten sie den jungen Mann hierher, damit er sich das Unheil ansehen konnte. Es geschah selten, dass Fross ernsthaft wütend wurde, aber dies war einer dieser Moment. Er stand auf, stieß Noros beiseite und ging in die Hauptquartiere.

    Als Fross eintrat, wandten sich die Blicke ihm zu.
    „Schau an, wer da kommt“, sagte ein Waffenknecht mit Freude in der Stimme. Vier standen von ihren Betten auf und gingen auf Fross zu, der wie versteinert vor ihnen stand.
    „Haben gehört, was mit deiner Kammer passiert ist“, sagte einer.
    „Was eine Schande“, sagte ein anderer.
    „Das kommt davon, wenn man den Vengarder Affen zu viel Freiraum lässt. Sie machen alles kaputt.“
    „Ich war das nicht“, sagte Fross schließlich gefährlich ruhig, „sondern einer von euch.“ Eine Ader zuckte an seiner Stirn. „Wenn ihr ein Problem mit mir habt, dann kommt direkt zu mir, tut es nicht hinter meinem Rücken. Nur Feiglinge trauen sich nicht, ihren Feind direkt anzugehen.“ Da war es, er hatte sie Feind genannt. Diese Männer, sie fraßen die Garde von innen auf und niemand tat etwas dagegen, selbst die Hinzugekommenen drehten sich nur weg und taten, was sie auch vorher schon getan hatten.

    „Ich versteh schon“, sagte Fross, „ich habe eine eigene Kammer bekommen, keiner von euch. Ich verfüge über besondere Fähigkeiten, in euch sieht man keine. Ich sehe ebenfalls nichts in euch als einen Haufen Feiglinge und Narren und wenn ihr wisst, was gut für euch ist, haltet ihr euch in Zukunft von mir fern.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging. Noros war ihm gefolgt; das schlussfolgerte, da er beinahe in ihn hineinlief, als er seinen Abgang machte.

    „Es gibt auch menschliche Wölfe auf der Welt“, sagte Fross eindringlich, „und du kannst nie vorsichtig genug sein, wer sich als ein solcher entpuppt. Wollen wir in der Arena klettern gehen? Ich kann die Bewegung gebrauchen. Ich glaube aber, den Wald meiden wir erstmal.“

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    Schwertmeister Avatar von Daryn
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    Daryn ist offline
    Möglichst ruhig setzte sich der junge Mann an den Tisch, schaute der Priesterin ein letztes Mal in die Augen, bevor seine Augen zum Obsidian abschweiften und er sie dann endgültig schloss. Er zuckte leicht zusammen, als die Magierin ihre Hand auf seine Stirn legte. Jetzt geht es los... Mit gemischten Gefühlen begann er dieses Ritual, darauf wartend, etwas zu spüren. Und dies lies nicht lange auf sich warten. Etwas schien in seinem Geist, leicht ziehend. Da der Novize wusste, was es war, lies er es zu und gab nach, worauf das leichte 'Absaugen' seiner Magie nicht mehr nötig war, denn sie floss wie von selbst.

    Nach einer Weile verschwand dann die fremde Präsenz aus seinem Kopf, zog sich langsam zurück, bis sie nicht mehr spürbar war, dann öffnete er die Augen. Etwas besorgt fragte Françoise nach seinem Befinden und erst einmal wusste er gar nicht, was er darauf antworten sollte, nahm stattdessen den Edelstein entgegen und starrte ihn an. Sofort fiel ihm das schwache Leuchte in dessen Innern auf, welches er aufgeregt und gleichzeitig bedauernd beobachtete. Er wusste genau was es war. Nach einer Weile wandte er sich ab, hatte er seine Helferin fast vergessen. "Mir geht es den Umständen entsprechend.. gut. Es war nicht schmerzhaft, sondern wie ihr bereits sagtet: Ungewöhnlich. Das wichtigste ist jedoch, es hat funktioniert. Vielen Dank, Eure Eminenz." Wahrhaft, er war wirklich dankbar für das, was sie getan hatte. Hastig stand er auf, verbeugte sich noch einmal. "Doch was soll ich nun tun? Gibt es keine Möglichkeit auf Heilung? Nie mehr?"

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    Waldläufer Avatar von Noros
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    Noros ist offline
    " Ja, lass uns noch eine Einheit dranhängen." Erwiderte Noros nur und folgte seinem immer noch wütenden Lehrmeister auf den Fersen. Nun würde Fross sicherlich verstehen, warum Noros den Waffenknechten dieser Stadt misstraute und ihnen gegenüber lieber vorsichtig war. Innos sollte diese Frevler verbrennen und ihre Seelen ins Dunkel stürzen! Männer im Dienste des Feuergottes hatten ehrlich und stolz zu sein und auf dem Pfad Innos` zu wandeln!

    " Verfluchte Bande! All ihre Wölfe und Halunken in königlicher Tracht, einst sollt ihr untergehen und in Verdammnis schmoren!" Flüsterte Noros vor sich hin, sodass nur er es hören konnte und schwor sich, irgendwann einmal Korruption und Missstände in Thorniara auszurotten.

    Die Arena war vollkommen verlassen. Einsam brannten Fackeln an den Wänden der Tribüne und der Mond schien durch das offene Dach über dem Kampfplatz auf die Ränge und den hellen Sand des Kämpferkreises. Fross hatte etwas davon gesagt, dass sie sich nun weiter ans Klettern machen würden und Noros war froh darüber, eine Übung zu vertiefen, mit der er bereits gute Erfahrungen gemacht hatte.
    " Ich bin bereit!"

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    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    „Die Übung wird dir gefallen“, sagte Fross. „Ulrich hat sie mit mir gemacht, als er mir meine Kunst beibrachte. Da“ – er zeigte auf die Tribünen – „die habe ich gehasst. Wie soll man da bloß ordentlich hochklettern?“ Er nahm sich eine der Tribünen vor und verrieb etwas Sand zwischen den Fingern, damit sie weniger nass waren.

    „Also“, sagte er, „wie beim Baum, nur ist das hier etwas schwerer. Schau her.“ Fross nahm Anlauf, rannte so viel der Mauer hoch, wie er konnte, und ließ sich dann am oberen Ende baumeln, bevor er die Spitzen eines Fußes zwischen die Fugen zweier Steine schob und sich auf das Geländer hob. Ganz einfach. Jedenfalls für jemanden, der die Übung schon tausend Mal hinter sich gebracht hatte.

    Darüber, wie seine eigenen Kameraden, die Männer und Frauen, denen er vertrauen sollte, immer wieder ein Bein stellten, um sicherzugehen, dass er auch fiel, dachte er in diesem Augenblick nicht nach.

  19. Beiträge anzeigen #319
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    »Das weiß ich nicht.«, antwortete Françoise. So viele Bücher und Schriften hatte sie verinnerlicht und so viele Abenteuer bestritten. Und trotzdem gab es immer noch viele Dinge, von denen die Priesterin schlicht und ergreifend nichts wusste. Sicherlich gab es darunter vieles, bei dem es wenig bedeutete. In dieser Angelegenheit war es hingegen ein ausgesprochen bedauernswerter Zustand. Hätte Françoise es nicht besser gewusst, hätte sie sich deswegen womöglich schuldig gefunden.
    »Ich kann dir nur den Rat geben, dich selbst auf die Suche nach einer Antwort zu begeben. Jetzt, ohne deine Magie, musst du sehr vorsichtig sein. Wenn du aufbrechen solltest, nimm einige Spruchrollen zur Verteidigung mit. Sprich mit Lopadas und sag' ihm, dass ich dich schicke. Er wird dir einige überlassen. Und behalte immer im Hinterkopf, dass du ein Teil unserer Gemeinschaft bist.« Françoise lächelte den Novizen an. »Verliere deshalb nicht die Hoffnung.«

  20. Beiträge anzeigen #320
    Waldläufer Avatar von Noros
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    Noros ist offline
    Wieder eine Kletterübung, die er mit einer Mischung aus Springen und Greifen lösen sollte. Wie bereits heute Nachmittag am Baumstamm sollte sich Noros nun an der steinernen Wand der Tribüne abstoßen, um sich hoch zu einem Vorsprung zu drücken. Am Baum hatte er es nach ein paar Versuchen hingekriegt, nun war die Arena also an der Reihe, von dem fleißigen Schüler bezwungen zu werden.

    Von einigen Schritten Abstand betrachtete Noros die auf den ersten Blick steile, glatte und vor allem hohe Mauer. Über ihr thronte die Tribüne, die sich in einem Stück rund um den Kampfplatz zog. Noros holte tief Luft, schloss einmal kurz die Augen und sprintete los. Mit einem Fuß drückte er sich an der Mauer ab und versuchte seine Kraft gerade nach oben zu lenken, denn diesmal konnte er nicht darauf zu zählen, dass er einen Ast greifen konnte, auch wenn er zu weit nach hinten sprang.
    Schon beim Hochsteigen merkte Noros, dass er diesen Fehler gemacht hatte und nicht nah genug an die Kante des Geländers heran kam. Ohne die Möglichkeit, sich irgendwo festkrallen zu können, sank Noros zurück zum sandigen Boden. Immerhin schaffte er es noch, sich einigermaßen gut abzufedern und relativ lautlos aufzukommen.

    Ohne lange zu trödeln machte sich Noros an den nächsten Versuch. Wieder drückte er sich an der Mauer ab und - geschult von der vorangegangenen Übung - schaffte er es auch, sich senkrecht in die Luft zu drücken und anschließend das Geländer zu fassen zu bekommen. Anfangs baumelte er noch unbeholfen in der Luft, bis er seine Füße schließlich in eine Ritze im Mauerwerk drücken konnte. Nun begann er, sich langsam hochzuziehen.

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