[Cécilia]

Ach du ...! Bei allen Göttern! Der Kerl war ja schlimmer als Bartimäus zu dessen Glanzzeiten! Oh bei Beliars dreimal verteufelter Schwiegermutter! Völlig überrumpelt von diesem Redeschwall stolperte Cé nach hinten. Sie verstand gar nicht alles, was dieser Dennik da laberte, das war viel zu viel auf einmal. Da mochte noch mal wer behaupten, alle Frauen wären Schnattertanten! Der hier schnatterte noch viel schlimmer als sämtliche Waschweiber Sildens zusammen während der Pest!

Sie trat noch einen Schritt weiter zurück, versuchte, sich vor diesem schier endlosen Geplapper zu retten, als ihr Fuß ins Nichts trat. Verzweifelt bemüht, nicht zu stürzen, suchte sie etwas, woran sie sich festhalten konnte, wofür nun schon zum zweiten Mal an diesem Abend Dennik herhalten musste. Nur dass Dennik dadurch auch überrumpelt wurde und sie ihn mit hinunterzog. Einmal festhalten ging, zweimal nicht.

Das schwarze Wasser, das dem Ort den Namen gegeben hatte, war sehr brackig. Cé wollte am liebsten gar nicht wissen, mit wie vielen gescheiterten Säufern sie dieses Schicksal schon teilte und was dem Siff hier nicht alles hinzugefügt wurde. Ja, am liebsten hätte sie jetzt ... Luft geschnappt! Dennik war auf ihr gelandet und drückte sie nun runter! Mühsam arbeitete sie sich an die Oberfläche, schnappte nach Luft, stieß Dennik weg, den der Sturz in das Brackwasser hoffentlich wieder zur Besinnung gebracht hatte. Welches Gefühl, verdammt nochmal, hatte sie bei ihm verstärkt?! Sie hatte geglaubt, es wäre Wut oder Eifersucht gewesen, aber nein, was war Redseligkeit oder Neugier gewesen!
"Seid Ihr wieder bei Besinnung? Oder wollt Ihr mich immer noch ausquetschen?", keuchte die Novizin im Sumpf.

[Dennik]

Gerade wollte er diese Dame fragen, wieso sie so mit den Armen wedelte und wieso sie schon wieder nach ihm griff, da fielen sie auch schon gemeinsam ins Wasser. Er blubberte unaufhörlich weiter und diesmal wirklich blubbern, denn mehr verstand man vermutlich nicht, als er sie Unterwasser fragte, ob es wohl schlimm war, dass er einen Schluck dieses Gewässers geschluckt hatte. Cecillia stieß ihn hoch und er tauchte auf. Sofort war ihm irgendwie komisch zu mute, als würde das Auftauchen irgendetwas von ihm abfallen lassen, vielleicht seine Neugier... Auch die Frau kam nun wieder an die Oberfläche und schaute ihn an. Beinahe ähnlich... "ähm..." begann er und versuchte würdevoll etwas Sumpfwasser auszuspucken.

"Ich sollte dann doch lieber verschwinden.... für den bewahrten Baum... auf wieder sehen", murmelte er und paddelte so schnell er konnte weg.

In Gedanken ging er seine Liste durch, die er vorgestern aufgestellt hatte:
"1. Neue Klamotten kaufen -Nein, dafür meine alten voller Sumpfwasser gemacht.
2. Informationen über diesen Ort -Nichts heruasgefunden, aber wenigstens hab ich jetzt ein paar schöne Fragen parat, hab ja schon alle einmal aufgesagt, vermutlich alle die es gibt.
3. Geld verdienen -Nope, aber dafür hat sich mein Geldbeutel jetzt vermutlich gelöst... "

Wie er Frauen verunmochte! (Doppelte Verneinung, ver- und un- schlimmer konnte man es gar nicht formulieren!)

[Thorwyn]

Thorwyn nickte still vor sich hin, während er Leyla zuhörte und sie ernst anblickte. Bei ihren Worten kam auch die Frage in ihm auf, für wen der beiden das Leben momentan komplizierter war. Zwar kannte er in diesem Ort niemanden – und von flüchtigen Bekanntschaften abgesehen galt das wohl auch für die restliche Insel –, so dass es auch schwer war zu verstehen, was die Menschen hier taten oder suchten, aber eine solche Bindungslosigkeit brachte es andererseits auch mit sich, dass er in gewissem Maße einfach seinem eigenen Weg folgen konnte.
Leyla dagegen hatte hier unverhofft alte Bekannte getroffen und zudem Anhaltspunkte ihre Mutter betreffend gefunden, was sie nicht einfach ignorieren konnte. Stattdessen wurde sie so in weitere Dinge hineingezogen … was wiederum auch Thorwyn irgendwie betraf. Doch letztendlich war es an Leyla zu entscheiden, welchen Weg sie einschlagen würde, der Jäger konnte nur versuchen, sie dabei mit besten Kräften zu unterstützen.
„Gut“, sagte er daher schlicht. „Ich glaube auch nicht, dass Ornlu und die anderen bald wieder verschwinden, so dass sie später noch da sind, wenn du sie suchst. Und bis dahin“, fügte er schon wieder mit einem aufmunternden Lächeln hinzu, „wird schon alles gut gehen.“
Die Worte klangen sorglos und seit sie die Orks hinter sich gelassen hatten, rechnete Thorwyn eigentlich auch nicht mehr mit allzu großen Schwierigkeiten. Was war schon schlimmer als Orks? Und andere Gefahren hatten auf einer von Menschen besiedelten kleinen Insel ohnehin wenig Platz, so dass der Jäger sich hauptsächlich Gedanken darüber machte, wohin Leyla in nächster Zeit wohl gehen würde. Auf schnellstem Weg nach Khorinis? Sie könnte sich in einen Vogel oder vielleicht auch in einen Fisch verwandeln und auf diese Weise dorthin kommen, aber dabei müsste sie ihre Ausrüstung zurücklassen. Und gleichzeitig war es wohl nicht leicht, als einzelnes Tier, das diesen Weg noch nie zurückgelegt hatte, von Argaan nach Khorinis zu gelangen. Dann vielleicht ein Schiff?
Egal. Mit einem kurzen Kopfschütteln beendete Thorwyn den überflüssigen Gedankengang – Leyla wusste selbst am besten, was sie tun wollte – und wandte sich dem Hier und Jetzt zu. Wenn die beiden wieder aufbrechen wollten, sollten sie am besten nicht unnötig Zeit vertrödeln. Ihre Ausrüstung hatten sie beisammen, möglicherweise wollte Leyla sich noch von Ornlu verabschieden oder noch irgendeine Salbe oder etwas anderes herstellen. Ansonsten stand nach Thorwyns Ansicht einem baldigen Aufbruch eigentlich nichts mehr im Wege.

[Leyla]

Der Entschluss war gefasst, es sollte sie nichts länger an diesem Ort halten. Ohnehin war von dem Gold, das die Wirtin ihnen für die erlegte Sumpfratte gegeben hatte, kaum noch etwas übrig, sodass sie demnächst im Freien hätten übernachten müssen. Keine sonderlich attraktiven Aussichten in diesem Sumpf, weshalb die beiden Jäger die wenigen Sachen zusammengepackt hatten, die sie bei sich trugen, und dann in Richtung Süden losmarschiert waren. Anfangs noch entlang der hölzernen Stege und durch die Siedlung, die sich wie kreisförmig um den Baum herum wandte, mit zunehmender Entfernung zu selbigem liefen sie aber nur noch auf mehr oder minder festem Untergrund durch den Sumpf. Manch ein Schritt wollte überlegt sein, ehe er getan wurde.
Auf einer sanften Anhöhe, an deren dem großen Baum abgewandten Fuße der Wald deutlich dichter wurde, drehte Leyla sich noch einmal um und blickte auf das riesige Naturphänomen zurück. Nein, magischen Ursprungs war er, nicht rein natürlich. Und dennoch war der Anblick grandios, sicherlich würde sie eines Tages hier her zurückkehren, wenn es sich einrichten ließ. Gänzlich fremd fühlte sie sich nach dem Morgen bei Lina dann doch nicht mehr.
Beim Weitergehen meldete sich der Schmerz in ihrem rechten Arm zurück. Nicht so extrem und aufdringlich, wie noch vor Linas Behandlung, aber definitiv unangenehm. Instinktiv nahm sie ihren Bogen deshalb in die linke Hand, um den Arm soweit es ging zu entlasten. Hoffentlich war das nur ein Zeichen dafür, dass der Heilungsprozess einsetzte...
"Sag mal...", kam der Blonden dann irgendwann ein Gedanke, den sie nach eingehender Betrachtung nicht einfach so ablegen konnte, "...angenommen, hier springt gleich ein wildes Tier hinter einem Busch hervor. Was würdest du tun?"

[Dennik]

Nach der komischen Begegnung gestern Abend hatte Dennik erst einmal genug von dem "auf eigene Faust heraus finden, um was es sich hier für einen Ort handelte", ja diesmal würde er Illdor zuvor fragen, ob es mitkommen wollte. Zu zweit würden sie sicher nicht solch verrückte Sachen ertragen müssen... vor allem nicht verrückte Sachen, von denen Dennik nicht einmal wusste, wie die genau jetzt abgelaufen waren. Er wusste nur, dass er sich äußerst komisch Gefühlt hatte und dass die Frau sicher der Grund dafür gewesen war, so wie jede Frau bei Dennik.

Alles Hexen, murmelte er gedankenverloren, während er einen Schluck Wasser zu sich nahm. Etwas anderes wollte er sich heute früh nicht zumuten, denn nach dem großen Schluck Sumpfwasser, welchen er gestern verschluckt hatte, hatte er ordentlich Magenschmerzen.

Die anderen waren teilweise auch schon da, hier unterhielten sich Mani und Scorp leise, vermutlich über die Lehre und so weiter... auch Illdor kam gerade die Treppe hinunter und Dennik begrüßte ihn mit einem: "Guten Morgen! Geht es Rekhyt besser, oder weint er immer noch fast los bei dem Gedanken nach draußen zu gehen?", erkundigte sich Dennik.

[Samorin]

Samorin kam gerade von einer Patrouille zurück. Er freute sich bereits drauf endlich schlafen zu gehen. Er nahm eine Abkürzung über einen etwas abgelegenen Steg Schwarzwassers. Da sah der Krautmischer eine Kiste liegen, mitten auf dem Steg, einfach so. Das kam dem Krautmischer Spanisch vor, was auch immer Spanisch sein sollte es kam ihm halt einfach so vor, denn er hatte merkwürdige Erfahrungen mit Kisten.

Langsam näherte er sich dem Holzkonstrukt, er besah sich das angebrachte Schloss näher und schreckte sofort wie von der Tarantel gestochen zurück als er das Siegel erkannte. Es war die selbe Kiste die er damals im Wald Sildens fand. Diese Kiste hatte ihm nur Ärger eingebracht: Büsche die einen umbringen wollen, Leute die bei ihm einbrachen und diese Kiste verlangten und immer wieder tauchte dieses Ding irgendwo auf wo er gerade war, kurz darauf passierte etwas. Remus und Waryn diese komischen Gestalten, schienen auch mehr darüber zu wissen als sie preisgaben. Samorin dachte mit Myrtana hätte er all das hinter sich gelassen, zu früh gefreut.

Der Pirscher näherte sich der Kiste und schob sie mit einem Platsch in den Sumpf.

Trotzdem kam er sich nicht besonders sicher vor also beeilte er sich zur Farm kommen. Auf dem Weg traf er Lester an und spontan entschied sich er Mischer seinen Kollegen einzuweihen. Jedoch war Lester nicht besonders hilfreich da er gerade im Alleingang die Hälfte der letzten Sumpfkrauternte "gekostet" hatte. Schlafen dachte der Pirscher resigniert.

[Thorwyn]

Und so schnell waren sie wieder auf der Reise. Der Aufenthalt in Schwarzwasser hatte Erkenntnisse gebracht und Fragen aufgeworfen, doch die Antworten warteten teilweise weit entfernt auf der Insel Khorinis oder wo auch immer. Ein Grund dafür, dass Thorwyn und Leyla der Ortschaft im Sumpf und dem riesigen Baum vorerst den Rücken kehrten und sich nun nach Süden wandten. Anscheinend war dies der einzige vernünftige Weg aus dieser Gegend heraus, einmal abgesehen von dem, der die beiden Wanderer wieder dorthin führen würde, wo sie herkamen. Überraschungen hielt der Pfad bisher nicht bereit, doch dafür sorgte schon Leyla mit ihrer Frage.
„Äh … keine Ahnung, mich hinter deinem Rücken verstecken?“, fragte Thorwyn mit einem Grinsen, während er gleichzeitig ernsthaft überlegte, was er in so einer Situation tun würde. „Hm, naja. Auf der Jagd bin ich eigentlich immer vorsichtig, so dass ich da nicht mal eben einen Schattenläufer übersehe, der zwischen den Bäumen hockt. Wobei ich ansonsten aber auch schon mal in eine Blutfliege reintrete. … Hmm“, meinte der Jäger und kratzte sich am Kopf. „Also wenn ich alleine bin, könnte ich auch einfach weglaufen. Tiere greifen einen ja sowieso nur an, wenn man sie ärgert oder wenn sie Hunger haben. Vielleicht kann ich auch auf einen Baum klettern.“
Ein abschätzender Blick nach oben. Je nach Höhe der Äste war das durchaus ein schaffbares Unterfangen. Mit etwas Pech musste man dann allerdings auch eine gehörige Portion Geduld mitbringen, denn aus einem Baum heraus auch noch Pfeile zu verschießen, traute Thorwyn sich nicht zu. „Mit dem Bogen kann ich bei so was jedenfalls wenig anfangen. Ich habe nur mal auf einer Jagd Leute mit Speeren gesehen, die damit Molerats erledigt haben. Ja … Ein Speer wäre bestimmt ziemlich praktisch, Tiere mögen die Spitzen nicht und mit so einer langen Waffe ist man auch recht sicher vor ihren Zähnen. Bin aber irgendwie nie dazu gekommen, mir einen machen zu lassen, obwohl ich darüber nachgedacht habe. Zur Zeit habe ich jedenfalls hauptsächlich dich“, schloss der Jäger und lächelte wieder. „Wieso eigentlich?“

[Illdor]

Ihh…was ist das für ein Gestank…ich glaube dieser Sumpf hat an meiner Nase bleibende Schäden hinterlassen… Normalerweise hätte der Dieb an dem Tag länger geschlafen, doch das war nicht möglich in einer Massenanstalt. Schon relativ früh stieg er aus seinen Federn und trat die Treppen hinunter zurück in den Schankraum. Gerade als er sich setzen wollten, vermasselte Dennik sein Vorhaben, indem er lauthals durch den Raum rief und den Myrtaner somit aus seinen Träumereien riss.

„Hör auf so zu schreien, Dennik! Ich hör dich ja. Und Rekhyt weint immer noch. Ich glaube nicht, dass er so schnell wieder raus aus seiner Decke will…“ Der junge Dieb musterte seinen munternden Freund und verstummte dann. Wie war es möglich, dass der Typ immer so hyperaktiv war? War hier irgendwelche Magie am Werk? „Achja, Dennik…Guten Morgen…“

Er nahm kippelnd auf einem Stuhl Platz und kratzte sich genervt am Arm. Irgendein Biest hat ihn wohl letzte Nacht gebissen und ihm Blut „abgenommen“… Verdammte Viecher…

„Dennik, wo warst du gestern Abend? Wäre wohl mitgekommen, wenn Rekhyt nicht solche Anfälle gehabt hätte. Hast du irgendetwas über diesen Ort herausfinden können?“

[Leyla]

"Weil du...", begann die Blonde und verzog direkt darauf erneut das Gesicht vor Schmerzen, "...weil du mich...im Moment...nicht hast."
Kurz schloss sie die Augen und atmete einige Male kontrolliert ein und aus, um den Schmerz zu verarbeiten. Aber er wollte nicht so recht nachlassen. Wo kam dieses Stechen so urplötzlich wieder her?
"Verständlicherweise...mit dieser Verletzung...definitiv...nicht mit dem Bogen. Aber...bei den Schmerzen..., die mir jede Bewegung des Armes...verursacht..., auch nicht mit...Magie..."
Schubweise suchten sie unterschiedlich intensive Schmerzenswellen heim, die nahezu dem gesamten rechten Arm das Gefühl nahmen. Wenn das so weiter ging, würden selbst kontrollierte Bewegungen absolut unmöglich.
"Deswegen meine...etwas besorgte Frage.", angestrengt versuchte Leyla, sich nicht jedes Mal aus dem Konzept bringen zu lassen. "Wenn du dich vernünftig wehren könntest..., wäre uns sicherlich geholfen. Hapert es denn nur an der Waffe? Vielleicht...vielleicht finden wir hier irgendwo etwas Brauchbares..."
Langsam blickte sie sich um. Ein langer dünner Ast oder etwas in der Art ließe sich garantiert als Speer gebrauchen. Wenn sie noch dazu einen schmerzfreien Moment erwischte, konnte sie ihn eventuell sogar zusätzlich magisch optimieren. Sicherlich war er dann noch längst nicht so gut, wie ein professionell hergestellter, besser als gar nichts würde er jedoch allemal sein.
Hätte sie sich wohl möglich doch intensiver von Lina behandeln lassen? Doch was hätte sie besser machen können? Ohne die richtigen Pflanzen ließ sich keine wirksamere Salbe herstellen, als das, was nun unter dem Verband war. Und Heilungsmagie schien sie nicht zu beherrschen oder einfach nicht anwenden zu wollen, das war nicht so recht herüber gekommen. Andererseits hätte Leyla sie vermutlich auch nicht an sich herangelassen. So empfindlich, wie sie schon auf die fremden, helfenden Hände reagiert hatte...

[Dennik]

"Nur das die Weiber hier genauso hinterhältig und komisch sind, wie die in Bakaresh, mehr nicht", erwiderte Dennik und schaute Illdor dabei zu, wie dieser an seinem Arm herum kratzte.

"Willst du dieses Mal mitkommen? Vielleicht finden wir zusammen ja mehr raus...", überlegte der Schwertkämpfer und tat so, als würde er so oder so raus gehen, auch wenn Illdor bei Rekhyt bleiben wollte. Insgeheim würde er wohl nur wieder hinaus gehen, wenn Illdor oder Scorp mitkamen, denn alleine noch einmal dieser Ceci da über den Weg zu laufen... das wollte er nicht.

Ein Blick aus einem der kleinen Fenster zeigte ihm, dass die Sonne schon wieder hoch oben stand. Unwillkürlich fragte er sich, wie lange er wohl geschlafen hatte. Zu lange...

Ein weiterer Blick, diesmal auf seine Klamotten, welche er gestern so schön im schwarzen Moor verunstaltet hatte, zeigte ihn, dass er wirklich neue brauchte, auch wenn er nichts als so ein grünes Kleid fand, welches diese Hexe getragen hatte.

[Illdor]

Der Myrtaner blickte erstaunt auf die Klamotten von Dennik, welche übersät mit unzähligen dreckigen Flecken waren und einfach nur abartig stanken. Er versuchte es mit den „Weibern“, die Dennik nannte, zu kombinieren.

„Junge? Wo hast du dich gestern rumgetrieben? Hast du dich mit Weibern im Schlamm gewälzt oder was? Und lass mich raten. Die haben dir dein Gold geklaut oder warum nennst du sie hinterhältig?“, lachte der Myrtaner. Eigentlich hätte er Dennik gar nicht zugetraut, gleich nach ihrer Ankunft solche „Dinge“ zu tun, aber da hatte er sich in seinen Freund wohl getäuscht… Der junge Dieb wartete nicht auf Denniks Erklärungen sondern gab ihm einen Klaps auf die Schulter. „Klar komme ich mit. Ich will ja nicht, dass du erneut von irgendwelchen „listigen“ Weibern vermöbelt wirst, hehe.“ Illdor konnte sein Gelächter kaum unterdrücken. „Nicht, dass du gänzlich ohne Klamotten zurückkommst.“

Gemeinsam liefen sie aus der Taverne hinaus. Der Myrtaner hatte immer noch Tränen der Gelächter in den Augen und auch sein fieses Grinsen war nicht zu unterdrücken. „Ich glaube, als erstes sollten wir dir Neues zum anziehen besorgen. Du stinkst mehr als der Sumpf in dieser Gegend.“

[Thor]

Thor war auf der Suche nach Ryu. Er hatte sich in den letzten Tagen vermehrt mit dem Thema Axt auseinander gesetzt, so wie es ihm aufgetragen wurde. Der Nordmann hatte schließlich nicht gerade mit Wissen geglänzt, als sie beide über die Möglichkeiten gesprochen hatten, wie eine Axt im Kampf einzusetzen war. Aber woher hatte Thor das auch wissen können? Schließlich war er nur ein einfacher Schmied.
Mittlerweile konnte sich der Hüne in Schwarzwasser doch ganz gut zurecht finden. Der Ort an sich war nicht besonders groß, schließlich war rings um ihn Sumpf. Eine ziemlich gefährliche Gegend. Aber das war ja fast überall so. Selbst in einer Stadt konnte man ziemlich schnell das Leben verlieren. Einmal in die falsche Straße eingebogen und Zack! Schon hatte man ein Messer im Bauch, nur für ein paar lumpige Goldstücke. Ne, dann doch lieber hier beim Waldvolk sein.
Die Leute hier waren zwar auch nicht immer die nettesten, aber sie waren ehrlich. Zumindest hatte Thor sie so bisher kennen gelernt. "So, und wo ist der Kerl nun...?" murmelte der Nordmann mit seiner tiefen Stimme, nachdem er sich wieder auf seine Aufgabe konzentriert hatte.

[Dennik]

Dennik widersprach Illdor nicht, auch wenn dieser die Aktion gestern anders deutete, als sie eigentlich war. Jedenfalls die Sache mit den Klamotten stank, pardon, stimmte wirklich. Er brauchte unbedingt neue! Auf der Suche nach Abziehsachen machten sie sich auf, raus aus der stickigen Taverne, die Stege entlang.

So wanderten sie einige Zeit über die Stege, beobachteten wieder die Bewohner dieses Ortes und die Umgebung, bis sie auf eine große Plattform traten. Bis jetzt hatte Dennik diese noch nicht gesehen. Sie war groß und auf ihr standen einige Menschen verteilt. Hier und da standen sogar einige Stände, hinter welchen misstrauische Händler standen. Es schien so etwas wie ein Marktplatz zu sein, auch wenn viele der Leute eines auf geheimnisvoll machten.

Hier wurde Sumpfkraut feil geboten, dort komisches Pulver, ob es nun ein Gewürz war, oder nicht, vermochte er nicht zu sagen, auf jedenfalls roch es sehr intensiv und scharf. Doch leider gab es keine Klamotten...

"Verdammt!", fluchte der junge Dieb und schaute sich verzweifelt um. "Warum gibt es hier keine Klamotten?", fragte er Illdor. Es handelte sich eher um eine retorische Frage, denn er wusste ja, dass Illdor sie nicht beantworten konnte.

"Naja egal... und was hältst du von diesem Örtchen?", fragte er schließlich.

[Thorwyn]

Mit einem Anflug von Resignation sah Thorwyn Leylas Leiden mit an und spürte wieder diesen Stich im Herzen, den ihr gequälter Gesichtsausdruck hinterließ. Die Wunde sollte endlich verheilen und aufhören, solche Schmerzen zu verursachen, vor allem nach der Behandlung mit der Salbe. Hätten sie vielleicht doch noch eine Weile in Schwarzwasser bleiben und der Verletzung mehr Zeit geben sollen? Dort hatte Leyla eigentlich einen gesunden Eindruck gemacht, aber die Wanderung durch dieses Gelände schien ihr doch zu schaffen zu machen. Mit einem Seufzer unterbrach der Jäger schließlich ihre Rede.
„Du setzt dich erst mal hin“, stellte er fest und warf die Felle auf den Boden – auf dieser Anhöhe war der glücklicherweise ziemlich trocken –, damit die Geliebte Platz nehmen konnte. „So kann ich dich doch nicht rumlaufen lassen, ruh dich am besten mal eine Weile aus. Und ob irgendeine Waffe ausreicht oder nicht … Hm, das käme wohl darauf an, was für Monster hier so aus den Büschen springen können. Einer alten Sumpfratte kann jeder mit einem Stock auf die Schnauze hauen, aber ein … Snapper zum Beispiel wäre wahrscheinlich ein echtes Problem. Auch wenn ich einen richtigen Speer hätte, damit müsste ich erst mal üben. Tja …“
Kurz ließ Thorwyn seinen Blick über den Boden schweifen, aber die Äste, die er dort herumliegen sah, machten alle einen recht morschen Eindruck – kein Wunder bei der Nässe hier im Sumpf. Dafür erregte ein niedrig hängender und verhältnismäßig gerader Ast seine Aufmerksamkeit. Mit einem Sprung erreichte er ihn, es knackte und ein paar Augenblicke später hielt der Jäger etwas in den Händen, das man mit einer Menge Fantasie wohl als eine Art kurzen Speer bezeichnen konnte. Keine echte Waffe, aber ein Anfang, bis er genug Gold hatte, um sich in der nächsten Stadt etwas Richtiges zu kaufen. Bis dahin konnte er mit seinem Messer ja noch etwas an diesem Stück Holz herumschnitzen und ihn von lästigen Zweigen befreien, dann würde das Ding wohl zumindest dazu taugen, irgendwelche Sumpfratten auf Abstand zu halten, so dass Leyla sich nicht mehr solche Sorgen machen musste.

[Niklas]

Die letzten Tage war der junge Schmied vermehrt damit beschäftigt gewesen, die Waffen in der Waffenkammer zu polieren, so wie Ryu es ihm vor einigen Tagen aufgetragen hatte. Zwischendurch tranierte er immer wieder seine Körperhaltung mit dem Schwert. Eigentlich wollter er auch die anderen Sachen verbssern, an denen Ryu Kritik geübt hatte, doch alleine konnte er weder das Parieren, noch sein Abwehr- und Angriffschema trainieren und irgendwie hatte auch keiner Zeit es mit ihm zu trainieren.

Ryu hatte er nicht mehr gesehen, seit die Beiden nach dem Training zusammen in der Taverne gewesen waren. So besoffen wie an dem Abend war der Wächter noch nie gewesen, denn er konnte sich außer an ihre Ankunft in der Gastwirtschaft an nichts erinnern. Am nächsten morgen war er zwar unversehrt, allerdings mit brummenden Kopfschmerzen, in der Massenunterkunft aufgewacht. Und Ryu schien seitdem spurlos verschwunden. Nicht das Niklas sich die Mühe gemacht hätte nach ihm zu suchen, doch normalerweise lief er ihm mehrfach am Tag über den Weg.

[Illdor]

Die Gegend schien selbst den Gestank von Dennik zu übertrumpfen. Egal was diese Händler dort auch anboten, es roch absolut „nasenzerstörend“…

„Also mir persönlich gefällt dieser Ort besser als Setariff. Hier sind die Menschen, so wie ich das sehe, nicht so hochnäsig.“, antwortete der Dieb seinem Freund, als dieser danach fragte. „Aber das führt leider auch zu dem Problem, dass wir keine reichen Leute um uns haben, die wir ausrauben könnten…“ Der Myrtaner blieb stehen und verzog das Gesicht, als ihm klar wurde, dass auch seine Ersparnisse langsam aber sicher zur Neige gingen. Das bisschen Gold, was er damals noch zufällig mit sich hatte, als sie aus der Stadt gejagt wurden, reichte kaum mehr aus für eine weitere Woche hier in Schwarzwasser. Vielleicht war es wieder Zeit, sich Geld auf seine Art und Weise zu besorgen.

„Hier gibt es wohl keine Händler, die dir neue Kleidung kaufen wollen, weil du sie allesamt verscheucht hast. Also mit deinem Gestank. Ehrlich. Was hast du bloß gestern getan?“, rief der Dieb und hielt sich seine Nase scherzend zu. Eigentlich war es ihm egal gewesen, wo sich Dennik in seiner Freizeit herumtrieb. Ob er nun alte und schrumpelige Frauen überfiel oder kleinen Mädchen auflauerte war immer noch seine Entscheidung gewesen. Niemand würde ihm etwas vorschreiben können.

[Mirax]

Dennik und Illdor waren auf Erkundungstour gegangen. Dass sich Dennik mit derart verdreckten Sachen, er sah aus, als hätte er sich ausgiebig im Brackwasser gewälzt, erstaunte Mirax, doch irgendwo musste er ja neue Sachen bekommen.
Mani und Scorp philosophierten über das Wesen des Kampfes, eine Tätigkeit, die für ihn noch nicht angebracht war.
Also machte sich Mirax wieder allein auf den Weg. Das Dorf um den Großen Baum war ihm schon etwas vertraut, doch er kannte kaum jemanden.
Er beschloss einen etwas abgelegenen Ort zu suchen, wo er etwas trainieren und wenn der Hüne sich mit ihm aufmachen würde, einige neue Kniffe lernen könnte.
Also ging er vom Zentrum und dem Baum in der Mitte weg und etwas abseits vom letzten Haus, fand er eine größere Lichtung, wo man nicht sofort im weichen Matsch ein sank. Etwas entfernt war ein Steg, da könnte man dann das Kämpfen in etwas beengten Verhältnissen üben. Doch nun erst einmal allein. Da sie nun nicht mehr auf Wanderschaft waren und auch um die Versorgung mit Proviant nicht bangen mussten, verlängerte er die Kraftübungen etwas, da er es sich leisten konnte, sich zu verausgaben.
Nach einer kurzen Pause, nahm er sich sein Schwert, das zweite musste er bei nächster Gelegenheit irgendwo deponieren, es half ihm aktuell sowieso nichts, und hieb spielerisch in die Luft. Doch Sir Scorpion hatte wohl recht.
Er fühlte sich ungelenk und auch wenn er die Waffe fest in der Hand hatte, es war nötig, sich die grundlegenden Angriffe und Hiebe zeigen zu lassen.

"Aber zurückgehen will ich jetzt noch nicht", murmelte er vor sich hin. Also nahm er wieder das geraubte Messer hervor, und übte es zielgenau zu werfen. Doch augenscheinlich würde auch das Übung erfordern. Die Reichweite und Geschwindigkeit waren gut, nur an der Genauigkeit haperte es und den etwas entfernten modrigen Baumstumpf, den er angepeilt hatte, traf er selten. Fluchend fischte er das Messer aus einer tiefen Pfütze, nachdem es knapp an dem Stamm vorbei, doch weit in den Sumpf hinein geflogen war...

[Ryu Hayabusa]

Die Wächter hatten ihre Arbeit, Ryu war soweit fertig mit seinen täglichen Arbeiten und nun konnte er sich endlich einen Moment der Ruhe gönnen. Nachdem er sichgergestellt hatte, nicht von irgendwem gesucht, beobachtet oder gar zu unsittlichen Tätigkeiten genötigt zu werden, hatte sich der Krieger auf die Dächer von ein paar Hütten begeben und von dort aus mal mehr, mal weniger elegant auf einen der höher gelegenen Äste eines schief umgefallenen Baumes bewegt und dort ein Nickerchen gehalten. Hier oben würde sowieso niemand an ihn herankommen. Doch, wie das Glück es so wollte ließ ihm auch der Wind keine Ruhe. Ein leichter Hauch, welcher seine Nase kitzelte entlockte dem sonst so standhaften Templer ein lautes Niesen, welches ihm völlig aus dem Gleichgewicht brachte. Einen Moment später fand er sich dann irgendwo auf einem hölzernen Steg wieder, vor ihm ein paar matschverkrustete, leicht müffelige Stiefel. Ein Blick nach oben gab breite, fast schon säulenartige Beine preis. Noch ein weiterer Blick nach oben (langsam schmerzte das Genick, wenn man so auf dem Bauch lag) gab dann einen Brustkorb preis, der teilweise von einem langen, blonden Bart bedeckt war. Das zugehörige Murmeln, welches den Bart ins Schütteln brachte kam dem Templer nur zu bekannt vor.

"Nicht mal in Ruhe ein Nickerchen kann man hier halten... Erwache!... Thor... Was macht das Training?"

[hoffi]

Als Krautstampfer auf der Sumpfkrautplantage bekam man nicht viel Gold und die Arbeit war anstrengend, doch dadurch wusste hoffi wenigsten dass er hart gearbeitet hatte und außerdem
war es ein gutes Muskel Training. hoffi bekam fünfzehn Goldmünzen am Tag und zwei Krautstengel. Gerade war er wieder auf dem Weg zurück nach Schwarzwasser und lief über den langen Steg.
Als er in dem kleinen Dorf ankam ging er direkt in die Sumpflilie um sich eine warme Mahlzeit und ein kühles Bier zu gönnen. Es war mal wieder nicht allzu viel los in der Kneipe doch es waren alle Tische besetzt und deswegen setzte er sich zu einigen Leuten die er noch nie in Schwarzwasser gesehen hatte. Hoffi vermutete das es Reisende waren die nur eine kurze Rast einlegen wollten oder nur eine Nacht hier verbringen würden um morgen früh wieder auf zu brechen. Als sich hoffi zu ihnen setzte bestätige sich seine Vermutung das es Reisende waren. Er bestellte sich etwas zu Essen und ein Bier und begann ein Gespräch mit ihnen. So erfuhr er einige Neuigkeiten die er aber nicht für wichtig hielt und so begann hoffi dann zu essen.
Als er fertig war bezahlte er und ging in seine Unterkunft und legte sich auf sein Bett und fing sofort an zu schlafen. Die Arbeit auf der Plantage war sehr anstrengend und deswegen war er auch sehr müde.

[Thor]

Thor zuckte zusammen, als etwas großes und schweres genau vor ihm auf den Steg donnerte und trat einen Schritt zurück. Aber oh, welch ein Wunder! Die Götter hatten ein Einsehen mit des Nordmanns Suche gehabt und Ryu Hayabusa, das Ziel dieser scheinbar endlosen Queste, genau vor die Füße Thors fallen lassen. Gesegnet seien die Götter! Entweder das oder Ryu hatte ein paar sehr merkwürdige... Schlafgewohnheiten.
"Äh...ja..." Thor schüttelte den Kopf, um wieder zu sich zu kommen. "Grüße, Ryu. Das Training...?" Thor blinzelte verwirrt. Dann schlug er sich gegen die Stirn, was ein lautes klatschen erzeugte. Das war doch genau das gewesen, weshalb er sich auf die Suche nach Ryu gemacht hatte. "Achja, das Training. Naja, du hast ja gesagt, ich soll mich mal bisschen mehr mit meiner Axt auseinander setzen, oder? Naja, das hab ich." Thor schaute zu, wie der Gefallene sich aufrichtete und abklopfte, so als wäre nichts gewesen. Das jedoch brachte den Hünen erneut aus dem Konzept.
"Sag mal, was machst du da eigentlich? Ich mein, nicht, dass ich kein Problem mit sowas hab, aber sich mir zu Füßen werfen geht eigentlich anders..."