[Sir Scorpion]

Der Baum war beeindruckend, ja... damit hatte es sich aber schon. So sehr Scorp von der Macht des Eisdrachen erdrückt worden war und so sehr er sich damals vorgenommen hatte mit mehr Respekt vor der Natur durch das Leben zu gehen, so wenig konnte er diesem Baum abbekommen. Er war aussergergewöhnlich, abnormal und imposant, aber eben nicht mehr. Dieser Baum spuckte kein Feuer und erschlug auch keine Horde kampferprobten Drachenjägern.

Und spätestens nach Miraxs Worten hatte der Hüne den Baum schon wieder so gut wie vergessen. "Taverne... hört sich gut an, wie wärs wenn wir da einen trinken gehen. Da kannst du mir dann auch die übrigen Antworten geben, die du mir noch schuldest Mani." sprach der Hüne und zwinkerte seinem Schüler zu.
"Und wenn wir Glück haben, finde wir hier einen geeigneten Platz wo wir ein weilchen trainieren können, gestaltet sich um einiges besser als auf Reisen." erklährte der Veteran.

Zivilisation... nunja nicht wirklich, aber vermutlich genau deswegen gefiel ihm dieses Schwarzwasser auf anhieb, es hatte etwas wildes, aber es war eben doch kein lebensfeindlicher Dschungel oder Gebirge.
"Na los Jungs worauf wartet ihr noch, wir werden hier doch wohl keine Probleme bekommen?" meinte er an ihren weniger freiwilligen Führer und Mirax gerichtet und warf dabei einen Blick auf den Eingang des kleinen Dorfes unter dem riesigen Baum. Ob sich wohl jemand in den Weg stellen würde, wenn sie dieses Dorf betreten wollten?

[Mirax]

"Die Gesetze hier schreiben vor, dass man keinen Ärger machen soll, mehr aber auch nicht, so weit ich das mitgekriegt hab. Also werden sie uns rein lassen.
Gefällt mir diese Ordnung.
Wo wir gerade beim Trainieren sind. Ich denke auch, dass ich bereit bin, eine Bewegung oder einen schlag zu lernen. Die Waffe liegt mir, so wie du sagtest, sehr gut und leicht in der Hand. Nebenbei habe ich angefangen zu üben, ein Messer zu werfen, um mir einen kleinen Vorteil zu verschaffen. Es ist nicht sonderlich aufwendig und da werde ich deine Hilfe nicht brauchen, aber ich dachte ich sag es dir mal."
Mirax hatte nichts gegen einen Gang in die Taverne , doch wollte er sich eigentlich erst einmal nach Reotas oder Kev, seinem ersten Kontakt auf Argaan, umschauen...

[Dennik]

Das Dörfchen auf den Stegen, welche Kreuz und Quer über den Sumpf verliefen war ungewöhnlich. So Anders, als die Städte, die Dennik bis jetzt gesehen hatte, weder das reiche imposante Setarrif noch das orientalische Bakaresh, konnten für den jungen Banditen mit dieser schroffen abenteuerlichen Umgebung mithalten. Der Baum, so schien es dem Dieb, bildete den Mittelpunkt des Dorfes, welches sich um ihn herum auf den Stegen hielt. Die Hütten waren alle nur grob gezimmert und aus altem stabilen Holz. Mit weit geöffneten, erstaunten Augen sah er, dass sogar der Baum selbst, als Wohnung diente, denn sicher ein Dutzend Baumhäuser war auf diesem errichtet worden. Auch die Bevölkerung dieses ungewöhnlichen Dorfes am Sumpf war anders, weder so Geld gierig, wie die Händler in Bakaresh, oder gar so eingebildet und hochnäsig,wie die Setarrifer, auch rannten nicht hinter jeder Ecke eine Gruppe Wachmänner umher, wie in Vengard, nein es waren abenteuerliche, vom wilden Leben abgehärtete Menschen mit Sonnen gebräunter Haut und aufmerksamen Blicken, die alles so schien es im Blick behielten.

Mirax und ihr eigentlicher Führer hatten sie zur Taverne geführt, wo sich nun alle erleichtert und müde niederließen. Die Woche im Sumpf war wahrlich nicht leicht gewesen und das, obwohl sie, so schien es ihnen nicht einmal den tieferen Sumpf durchquert hatten, sondern nur die Ausläufer dieses Gewässers. Alle anderen Geäste beäugten sie misstrauisch und rümpften, wenn sie an ihnen vorbei gingen Geräuschvoll die Nasen. Dennik konnte sich seht gut vorstellen, dass sie stanken, nach Moor und altem Wasser. Doch was sollten sie tun? Erst einmal etwas trinken so viel stand fest und der junge Dieb holte seinen Geldbeutel hervor und rief: "Die Nacht geht auf mich!".

Er hatte immer noch genügend Geld, auch wenn das meiste in Setarrif beschlagnahmt worden war, ein wenig, dass er auch an diesem Tag mit sich getragen hatte, hatte er noch und es würde wohl noch für einige ausgelassene Tavernenabende ausreichen... auch wenn Rekhyt diese nicht so mochte...

[Mirax]

"Hach tut das gut wieder hier zu sein. Auch wenn ich hier wohl nicht länger als eine Woche war, ist dies der Ort auf Argaan, wo ich am heimischsten bin...
Was habt ihr eigentlich so vor? Nun sind wir ja erst mal in einer sichereren Gegend, bleibt ihr eine Weile in Schwarzwasser, oder wollt ihr gleich weiter ziehen?"

Mirax hatte ins Geheim beschlossen, sich nun für die Gemeinschaft hier zu engagieren. Sie war eventuell das netteste Volk auf der ganzen Insel und er brauche doch irgendwie eine Art Heimat. Und die Händlergilde war hier eventuell auch schon präsent. Kam Yared, einer der Mitgründer, nicht von hier?
Und dann würde er sich nach Thorniara aufmachen und Septana aufsuchen...

[Illdor]

Hatte Mirax gerade gesagt, dass er hier nicht länger als eine Woche war? Warum konnte er sie dann nicht hierher führen? Der Myrtaner war zu erschöpft gewesen, um danach zu fragen, also ließ er es sein. Stattdessen bestellte er die Getränke – auf Denniks kosten natürlich, denn immerhin wollte er ihnen allen einen ausgeben. Kippelnd auf seinen Stuhl wartete er bis seine Bestellung kam.

„Wir haben eigentlich kein wirkliches Ziel, werden aber wohl vorerst hier bleiben“, sprach der Dieb, um Mirax nicht zu viel zu verraten. Sollte dieser erfahren, dass ein Kopfgeld auf ihm, Dennik und Rekhyt ausgesetzt war…wer weiß, wie er sich dann verhalten würde. Vielleicht eine Bande
zusammentrommeln und die drei in die Zange nehmen? Scorp und Mani würde höchstwahrscheinlich mitmachen. „Und was hast du dieses Mal vor? Wie lange bleibst du hier oder ziehst du auch schon bald wieder weiter? Und...Warum findest du das Kastell so spannend? Warst du je drinne?“

Der Myrtaner sah, dass das liebe "Schankmädchen" (wohl eher Schankoma) ihnen die Getränke brachte und nahm ihr die Becher dankend ab. Plötzlich fiel ihm wieder „ihr Führer“ ein. Was sollten sie jetzt mit ihm machen? Laufen lassen?

[Elderus]

Elderus wachte auf. Seine Schulter schmerzte. Aber es war nicht so schlimm, dass es ihn dazu gebracht hätte, aufzustehen. Eher war es der beissende Rauche in seinen Augen. Er richtete sich auf, rieb seine Augen und erkannte jetzt erst, was los war.
Er musste vor dem Feuer in seiner Höhle eingeschlafen sein. Als die letzte Glut nun verglommen war, musste der Qualm ihn geweckt haben. Er rieb sich seine Schulter und fluchte.. "Verdammter Höhlenboden.. "
Die ganzen letzten tage hatte er damit verbracht sich i der Kunst der Magie zu üben. Stundenlang hatte er vor seiner Höhle meditiert und immer wieder das vertraute Pulsieren der Kraft in ihm gespürt. Doch schon nach kurzer Zeit verebbte das Gefühl wieder.
Doch er hatte nicht aufgegeben. Stundenlang saß er an den lauen Abenden vor seiner Höhle herum und versuchte das magische Aufgebähren in ihm, wach zu halten.
Einige Male schon, war er kurz davor aufzugeben, doch dann spürte er das Pulsieren jedesmal ein bisschen länger in sich, sodass es zu einem erneuten Versuch kam.
Und Heute war es soweit. Er hatte die Kraft ganz deutlich gespürt. Alles war wie immer gewesen und er hatte sich schon auf das abkühlende Gefühl in sich vorbereitet, dass immer dann eintrat, wenns eine Kräfte verebbten, als das Pulsieren stärker wurde. Und zum ersten mal seit der Erweckung seiner Magie, spürte Elderus die vertrauten Flügelschläge in sich. Es fühlte sich an, als würden wilde Tiere in ihm hausen und Jagdt auf alles machen, was sich bewegte. Eine Hatz. Die nicht von langer dauer sein würde, hatte er sich gedacht. Doch sie hielt an. Er wagte es nicht, sich zu bewegen. nicht auch nur einen Finger zu rühren, in der Angst, das Gefühl der Magie, welches ihn durchströmte zu unterbrechen. Wie in Trance summte er die beruhigende Melodie wieder, welche ihm schon bei der Erweckung in den Sinn kam. irgendwann musste er genau hier eingeschlafen sein. Er konnte sich jedenfalls nicht daran erinnern. Aber es musste so gewesen sein.
Dann fiehl ihm wieder die Magie ein. Voller Furcht dachte er daran, dass die Magie wieder in den trägen Schlummer zurückgefallen war und er nun überhauptnicht mehr in der Lage sein würde sie zu erwecken.
Aber dann, als diese anfängliche Schockzustand langsam endete spürte er die Wärme wieder, die sich in seinem Leib ausbreitete. Er fühlte, wie die Magie ihn auch nach dieser Nacht durchströmte und ihm neuen Lebensmut verlieh.
"Dann ist es jetzt wohl soweit.." sagte er zu sich selbst. Er würde endlich seine Lehrmeisterin aufsuchen können. Cécilia hatte er seit Tagen nicht gesehen und er war voller Vorfreude darauf, ihr von seinen Fortschritten zu berichten. Ob er alles richtig gemacht hatte? Sicherlich. Sein auftrag war es gewesen, die Magie zu erwecken und sie wach zu halten. Doch was war, wenn er nur Glück gehabt hatte? Sollte das ganze Training der letzten Tage, das ewige Meditieren umsonst gewesen sein?
Er hielt kurz inne. Er dachte nach.. sollte er es wagen?
Und dann.. tat er es. Er atmete aus, entspannte sich, ließ von allem ab und spürte wie die Magie einschlief. Er spürte das verschwinden der Kraft in sich so, als ob er soeben eine gut geheizte Hütte verlassen hätte, um in die Kälte Nordmars zu treten.
Dann trat er aus der Höhle auf den Felsvorsprung. Er nickte Nattvind kurz zu, atmete tief ein und schloss die Augen.
Wieder kletterte er. Wieder das alte Spiel. Und wieder war da der Gipfel seiner Erfindungen. So nah.. er begann die Melodie zu summen und wurde eins mit dem Wind, der ihn umgab. Und da breitete sich die Wärme wieder in ihm aus. Wie eine Erlösung. ja fast wie ein Erkenntnis, dass sich letztendlich alles gelohnt hatte umgab sie Elderus. Und da waren auch die Flügelschläge. Sie wurden lauter. Stärker. Und gerade als er im Stande war, einfach von der Klippe zu springen um sich dem Wind um ihn herum hinzugeben, riss ihn etwas aus der Trance.
Kraaahhww!
Er öffnete die Augen und hiel inne. Nattvind war es, der ihn aus diesem Traum artigen Gefühlszustand zwischen Natur und Wirklichkeit gerissen hatte. Er ahtte ihn vor dem eventuellem Tod bewahrt. Wieder erinnerte er sich an die warnenden Worte seiner Meisterin. Magie konnte auch gefährlich sein. Aber jetzt war sie es erstmal nicht. Er spürte wieder das vertraute Gefühl der Magie in sich, stabil und entschlossen. Und so kam es, dass er seine Sachen zusammensammelte und sich in der Gefolgschaft Nattvinds auf den Weg nach Schwarzwasser machte.

[Mirax]

Mirax musste über die fragen ein wenig lachen, aber es war wohl auch die Erleichterung endlich an einem vertrauten Ort zu sein, in einer schönen Gesprächsform.

"Es wär doch nicht spannend, wenn ich schon drinnen gewesen wäre. Aber spannend ist es, weil ihr, alles große Kämpfer, Angst hattet ihm auch nur nahe zu kommen. Ich meine so eine große Feste ist doch interessant, besonders in einer so abgelegenen Gegend. Und wenn da Magier wohnen ist sie doch wohl noch interessanter."

Mirax registrierte Talian, der wohl mit seinem Schicksal und der Ungerechtigkeit der Welt hadernd, bedrückt an einer Ecke des Tisches saß.
Er musste grinsen, obwohl ihm der Altersgenosse etwas leid tat. Er wusste wie es war, von seinen liebsten getrennt zu werden, wobei er wohl niemanden vermisste, sonst hätte er schon zu fliehen versucht. Mirax hatte seinem Entführer immerhin eine Narbe am Arm verpasst, für die Trennung von Septana und den Niederschlag mit der Eisenstange. Doch der Mordversuch und die zweite Trennung. Mirax spürte förmlich,m dass die Rechnung mit Corg noch offen war. Doch auch wenn der Junge dort am Tisch gefangen war, hatte er wohl nicht eine so große Motivation wieder frei zu sein...

[Afarus]

Afarus ging seines Weges, einen großen Gepäcksack auf dem Rücken. Gerade kam er vom Kloster Argaans, das er besichtigt hatte - hatte er anfangs eine Karriere als Mönch in Betracht gezogen, waren diese Visionen nun vollkommen dahin. Er wollte Innos auf andere Weise als beten und dem Wirken von Magie helfen - mit dem Schwert. Auch wenn er noch lange üben müsste.
Kurz nach Einbruch der Dämmerung erreichte er den Sumpf. Eine leckere Brühe aus Dreck, Wasser und weiterem Dreck. Immerhin gab es einen befestigten Weg durch den Morrast...

Nach dem Einbruch der Nacht kam er an einem kleinen Dorf an, welches auf großen Stegen errichtet war und besser schien, als die Aussicht, auf dem sumpfigen Untergrund ein Nachtlager zu errichten.
Dies musste Schwarzwasser sein, dache er sich, immerhin hatte jeder schoneinmal von diesem Schmugglerort gehört. Hier konnte angeblich jeder gegen ein geringes Entgeld gute Ware erstehen, doch wo die herkam lag im Dunkel der Erinnerung des Verkäufers...
Er hielt sich auf dem Hauptpfad und kam alsbald an den Eingang eines Gebäudes über dem das Schild 'Sumpflilie' prangte. Er trat ein und sah einige Gestalten darin sitzen. Aufgeregt schluckte er den Schleimklos, der sich gerade in seinem Hals gebildet hatte, hinunter und rief ein "Gut'n Abend." in die Runde. Dann setzte er sich an einen freien Tisch und lies sich von der Bedienung ein Glas der hauseigenen Empfehlung bringen - die Kosten legte er zur Vorsicht vorher aus, man konnte ja nie wissen. Als er dann noch einen Schlafplatz ausgehandelt hatte, machte er es sich ersteinmal bequem. Das heißt, so bequem wie möglich - eine Hand umschloss immer den Lederbeutel, wo er die wenigen Münzen, die er gespart hatte, aufbewahrte, die andere aber den Reisesack, wo sein restliches Habe verstaut war. Er traute diesem Ort nicht, und wenn sein Gefühl ihn nicht täuschte, verhielt es sich umgekehrt genauso.

[Cécilia]

Sie hatte sich diesmal nicht im Schankraum der Lilie niedergelassen, sondern sich auf einen Steg gesetzt, ließ die Beine über den Rand baumeln und schwelgte in Erinnerungen. Es war eine typische Tavernenszene gewesen, die sie in diese leicht sehnende Laune versetzt hatte. Eine typische Tavernenszene wie in der Krähe, die sie einst so oft aufgesucht hatte. Sie erinnerte sich an den Abend, an dem sie mit Oparilames hingegangen war und Drudwyn und Samarus kennengelernt hatte. Samarus, der gestottert und gehoben gesprochen hatte, ganz offensichtlich geistig völlig abwesend gewesen war. Drudwyn hatte es sich damals genauso wenig erklären können wie Oparilames oder Cé, und schließlich hatten sie zusammen etwas getrunken und über ihre Fähigkeiten geplaudert. Sie wusste nicht mehr, wer gefragt hatte, wer aus der kleinen Runde ein Musikinstrument beherrschte, aber damals hatte Cé gesagt, sie würde sich nicht trauen, vor dem Publikum einer Taverne Flöte zu spielen. Jetzt hingegen war sie dazu verleitet, mit ebenjenem Gedanken zu spielen. Dann käme sie wenigstens öfter dazu, auf der Flöte zu spielen, einfach um des Spielens willen, auch wenn sie keine wahre Bereicherung für die Gemeinschaft wäre.
Auch jetzt spielte sie mit dem Gedanken, einfach hier im Sumpf zu spielen, die Erinnerungen Erinnerungen sein zu lassen. Sich mitreißen zu lassen von Melodien und Läufen. Schritte auf dem Steg ließen sie aufschrecken. Hoffentlich war das nicht der Troll! Sie hatte keinesfalls Lust, da unten zu landen, bäh! Als sie aufschaute, entdeckte sie jedoch, dass es Elderus war, und stand auf, klopfte die Kleidung ab.
"Bewahret, Elderus und Nattvind", sagte sie freundlich. "Konntest du Fortschritte erzielen? Lass uns ein paar Schritte gehen; hier ist es mir zu zentral, wenn du verstehst."

[Illdor]

Nicht erneut das Kastell…Der Myrtaner spürte wie die Wut in ihm wieder hinauf zuckte und durch seinen Körper strömte. Er hatte gehofft das Thema „Kastell“ endlich hinter sich gelassen zu haben und seine Freunde sprachen auch nicht weiter darüber, wofür er ihnen auch sehr dankbar war, aber wieso musste Mirax das Thema wieder aufgreifen?

„Hör mir jetzt Mal zu, Mirax! Warum wir das Kastell meiden geht dich absolut nichts an! Wenn du auf dicke Hose machen willst, dann kannst du jeder Zeit dem Kastell einen Besuch abstatten, aber wenn nicht, dann sei einfach leise!“. Der Dieb hatte sich halb von seinen Stuhl erhoben und blickte nun hasserfüllt in Mirax Augen. Dieser schien verwirrt über den Ausraster, den der Myrtaner nun hatte. Woran lag es? An der Angst vor dem Kastell oder vor dem, was dort geschah…? „Es…tut mir Leid, Mirax…“, sprach der junge Dieb wieder gelassen und versuchte sich zu beruhigen. „Ich weiß nicht, was eben mit mir los war… Ich kann dir nur so viel verraten, dass das Kastell sicher kein Kinderspielplatz ist. Ob du reingehst, entscheidest du, aber ob du wieder rauskommst, entscheidet ganz allein das Kastell…“

Der Myrtaner erblickte nun auch den niedergeschlagenen Talian, der etwas unbeteiligt in der Ecke saß. Vielleicht hätten sie ihn gefesselt ihm Sumpf zurücklassen sollen und es hätte keine 2 Stunde gedauert, bis auch die letzen sterblichen Überreste von ihm im Schlamm verschwunden wären. Eigentlich wäre es gar keine so schlechte Idee gewesen, denn immerhin waren sie nun wieder unter Menschen und Talian könnte jeden Moment um Hilfe schreien.

„Was sollen wir nun mit ihm machen?“

[Elderus]

Elderus hatte nicht erwartet so früh auf Cé zu stoßen, aber es war ihm mehr als Recht, denn schließlich hatte er positive Neuigkeiten zu berichten.
Nattvind hingegen erhob sich von seinem Stab und flatterte auf dei Schulter der Frau. Elderus hob ein Augenbrau. Er hatte es bisher noch nie erlebt, dass Nattvind so zutraulich mit einer anderen person als ihm umging. Es freute Elderus, dass sein Vogel scheinbar nicht allen anderen Menschen gegenüber abgeneigt war.

"In Ordnung." sagte er. Zusammen liefen sie in Schweigen gehüllt die verzweigten Stege entlang. Bis er die Stille nicht mehr ertragen konnte.
"Ich habe die ganzen letzten Tage all meine Konzentration darauf verwand, meine Magie zu erwecken und sie wach zu halten. Das Aufwecken klappe auch sehr bald recht schnell, nur das Wach halten war etwas komplizierter, als ich dachte. Ich habe Nächte lang meditiert und heute festgestellt, dass meine Magie selbst nach ein paar Stunden Schlaf noch wach war."

Stolz machte er eine Pause und kramte eine Zigarette aus seinem Tabaksbeutel hervor.

"Um ganz sicher zu gehen, dass ich nicht einfach nur Glück hatte, habe ich die Kraft danach abklingen lassen und versucht sie erneut aufzubauen. Und es hat funktioniert!"
Dass dieser erneute Versuch ihn allerdings fast umgebracht hätte verschwieg er ihr lieber. Das hatte ja eigentlich nichts mit seiner Lektion zu tun, es war ein Fehler seinerseits gewesen. Zusehr hatte er sich seinen Gefühlen hingegeben und nicht auf die Veränderungen seiner Umwelt geachtet. Er zündete sich den Tabakstengel an und inhalierte den Rauch.

"Ich werde versuchen es dir zu zeigen." sagte er mit leiser Stimme.
Er hielt inne und blieb ruhig auf dem Steg stehen. Er inhalierte einen weiteren tiefen Zug und schloss die Augen. Da war es wieder. Dieses.. Gefühl..
Es ist schwierig zu beschreiben. Als ob man seine Augen schließt und plötzlich vor zwei Türen steht. Die eine führt einen zurück in die Wirklichkeit, mit allen Eindrücken und Empfindungen, die ein jeder Mensch spürt. Aber die Andere.. tja.. wenn man sie öffnet, dann führt sie einen ins Reich seiner Magie. Elderus konnte dann Dinge für einen Moment anders wahrnehmen. Der Wind war ganz deutlich zu spüren und wenn er noch so schwach wehte. Die Eindrücke der Bäume, der Tiere und des ganzen natürlichen Lebens um ihn herum schienen seine Kraft zu speisen und sie immer mehr ansteigen zu lassen, bis sich die wohlige Wärme in seinem Leib ausbreitete. Dann öffnete er die Augen und blicke Cé mit einem entspannten Gesichtsausdruck an.

"Es funktioniert. Es ist immernoch eine gewisse Konzentration von Nöten, aber es klappt mittlerweile fast aus dem Stand. Zumindest in dieser Situation, wenn ich Zeit und Raum habe, mich auf die Natur einzulassen. Er hielt kurz inne.
"Aber die Magie ist wach in mir. Ich spüre die Kraft und das Pulsieren. er zögerte, aber fragte sie dann schließlich doch:
"Mein.. meint ihr ich bin bereit für die neuen Lektionen?

[Trilo]

Zwei Tage war das Aufeinandertreffen von faren und Trilo nun schon her und der ehemalige Ritter hatte seitdem nichts besseres mit sich anfangen können als stumpf die Abende und Nächte in der Kneipe zu verbringen und sich die Birne mit Wein, sofern dieser vorhanden war, oder anderen Spirituosen voll laufen zu lassen. Nur heute Abend, da blieb er absolut nüchtern bei Tee und Brot. der Grund hierfür war Vastator. Ein alter Schatten aus einer Kehrseite seiner Selbst besuchte ihn in seinem Träumen, während er gegen Mittag ein wenig in einem der Gästequartiere pennte. Es deutete alles daraufhin, dass die beiden wohl demnächst wieder einmal aneinander geraten würden. Doch würde Trilo dieses Mal nicht wieder den Kürzeren ziehen, nein diesmal würde er es sein, der Vastator in dei Schranken verwies, ja vielleicht sogar von dieser Welt tilgte. Doch schon im Traum war Eines klar: Trilo war immernoch zu schwach allein gegen ihn zu bestehen. Und dies war auch der Grund wieso er grübelnd an seinem Brot nagend in einer Ecke der Sumpflilie herumsaß und finster jeden musterte, der die Taverne betrat.
Scheiße. Hab ich denn nie meine Ruhe? Diebesgilde, Bruderschaft und jetzt auch noch die Hand? Scheißdreck...

[Mani]

Endlich hatten sie das Dörfchen Schwarzwasser erreicht. Mirax, der wohl schon einmal in Schwarzwasser war, führte sich gleich zu der Taverne "Sumpf-Lilie". Schon vor dem Eingang kam einen schon der Geruch von Sumpfkraut entgegen. Na endlich, dachte sich der Nordmann, da drinnen wird es hoffentlich ein paar gute Krautstängel geben. Als sie eintraten kam ihnen erstmal eine Rauchschwade entgegen. Es sah so aus, als ob jeder in der Taverne rauchen würde. Neben dem Geruch nach Sumpfkraut roch es noch nach gutem Essen, Schnaps und nach Schweiß. Mani freute sich schon auf seinen lang verdienten Schnaps oder auf ein Bier. Je nachdem. Nachdem sie sich einen Tisch gesucht haben, bestellte Mani gleich mal ein paar Krautstängel. Die großbusige Wirtin ging diesen Wunsch nach und brachte ihm sofort ein bisschen Sumpfkraut. Genüsslich zündete er sich den Glimstängel an. Dieser war der erste seit vielen Tagen.

Dennik beschloss diese Nacht zu zahlen. Da Scorp und auch Mani ziemlich trinkfest waren durfte das eine teure Angelegenheit werden. Am Anfang gab es eine Runde Schnaps. Mani sah sich ein wenig um. Viele zwielichtige Gestalten waren in der Taverne anwesend. Sie befanden sich also nicht gerade in der besten Gesellschaft. Aber wie neben den Verwandten kann man sich auch die Gesellschaft nicht weiter aussuchen. Das ist eben so. Mirax brach das kurze Schweigen und wollte wissen, was sie nach ihrem kleinen Abenteuer so vorhaben.

» Ich glaube ich werde mich wieder Richtung Setarrif aufmachen. Bin schon gespannt was sich da nach meiner Abwesenheit so geändert hat « teilte er der Gruppe mit.

[Jarvo]

Ein milder Abend, der nach einem kühlen Bier gerade zu schrie. Schwarzwasser blieb ruhig, der Tagesablauf von Jarvo nicht großartig anders als die letzten. Sich abends in die Lilie zu setzen um einen zu trinken durfte nicht zu seiner Marotte werden, das wusste er. Doch es brachte beinahe jedes Mal etwas Gutes mit sich, sei es ein belangloses Gespräch mit einem Fremden.
So betrat Jarvo die Taverne, grüßte Mama Hooqua mit einem Nicken und winkte eine kleinen Trupp Wächter zu, die an einem Tisch saßen und mit ernster Miene Karten spielten. Es ging scheinbar um ein Pinnchen Kräuterschnaps, das demonstrativ auf einem umgedrehten Humpen aufgestellt wurde und dem Sieger einverleibt würde.
Kein besserer Zeitpunkt um sich zu betrinken, dachte Jarvo und setzte sich an den Tresen, wo er mit einer Hand der Wirten klar machte, dass er ein Bier wollte. Ist nicht viel los und die Patrouillen in der Siedlung selbst bringen nicht viel Abwechslung. Die Männer sollten langsam raus haben, wo hier die paar Störenfriede sind. Ansonsten… Er prostete den Wächtern zu, gibt es hier wirklich nicht viel zu tun. Kann nur hoffen, dass Ryu sie den Dienst an der Waffe gut näherbringt.
Er schaute sich in der Lilie um. Nicht viel Auffälliges – in einer Taverne auch nicht zu erwarten. Dubiose Gestalten gab es in jeder von ihnen. So auch dort, wo ein Mann mit schwarzem, relativ aufwendigem Mantel an einem Tisch saß, Brot und Tee zu sich nach und mit zusammengezogenen Augenbrauen alle Anwesenden musterte. Seiner und Jarvos Blick begegneten sich kurz, dann lösten sie sich wieder.
Warum nicht…, sagte der Waldläuferführer zu sich selbst, stand mitsamt seines Bieres auf und fragte den Fremden, ob an seinem Tisch noch ein Platz frei war.

[Cécilia]

Schweigend hatte Cé zugehört, hatte gespürt, doch wirklich sagen konnte sie nicht, ob Elderus bereit war. Bei ihr hatte es eine Weile gedauert, das Wecken und Halten, es war eine Konzentrationssache gewesen. Sie hatte damals noch Konzentrationsprobleme dabei gehabt, war wohl auch nicht ganz mit der nötigen Überzeugung dabeigewesen, aber Elderus schien äußerst von sich überzeugt zu sein, also würde er das wohl schaffen.
"Das Wecken klappt gut. Natürlich benötigt man anfangs Konzentration, aber die benötigt man immer, wenn man etwas lernt. Mal einem kleinen Kind beim Laufenlernen zugesehen, wie konzentriert die Kleinen schauen? Es ist am Anfang alles nicht leicht, aber später ..."
Cé lachte, zuckte die Schultern.
"Später ist es die Grundlage von Allem, die einfachste Sache der Welt. So verhält es sich mit dem Wecken und Wachhalten. Die nächste Lektion basiert darauf, wie lange du die Magie halten kannst. Wenn du es versuchst und feststellst, dass es nicht lange genug ist, damit du den nächsten Schritt tun kannst, darfst du nicht aufgeben. In dem Fall musst du versuchen, deine Magie einfach Tag und Nacht, jederzeit wachzuhalten, immer und überall. Es hilft wirklich, ich kann es dir nur empfehlen."
Da war er mal wieder, der magische Muskelkater. Auch da hatte es Anfangsschwierigkeiten gegeben, doch mittlerweile war das Wachhalten der Magie sowas wie die einfachste Nebensache, wenn sie nicht gerade völlig erschöpft war.
"Nun zum nächsten Schritt ... deine Magie ist im gesamten Körper verteilt. Es ist ein schönes Gleichgewicht, aber so kann man nichts bewirken. Spürst du meine Magie? Gut, dann pass auf, was jetzt geschieht, und beschreibe es."
Cé schloss die Augen nicht, zum Lenken musste sie sich mittlerweile nicht mehr stark genug konzentrieren, dass das nötig war. Verbindungen mit Tieren oder Pflanzen dagegen waren kraftaufwendig, und durch die geschlossenen Augen nahm sie mehr wahr, als sie es mit offenen Augen vermochte. Langsam, damit Elderus es auch mitbekam, lenkte sie ihre Magie in ihre rechte Hand, wie Meister Faun es damals getan hatte.
"Was spürst du nun?"

[Trilo]

Gerade als Trilo seine Pläne bezüglich Ring, Hand und Magie, man könnte glauben man hätte einen geistig gestörten vor sich, könnte man ins eine Gedankenwelt eindringen, fertig gesponnen hatte, da stand ein Mann mit Bier vor ihm und fragte ob denn noch Platz an dem Tisch wäre.

"Sicher doch. Die Stühle stehen sicherlich nicht zur Zierde am Tisch, oder?
Wo bleiben meine Manieren... Trilo mein Name und verzeiht wenn ich ein wenig grummelig wirke, aber ich hab derzeit so meine Problemchen, welche ich nicht mal mit Alkohol aufzulösen vermag, aber setzt euch ruhig..."

[Jarvo]

Lächelnd setzte Jarvo sich. Der dubios wirkende Kerl machte mit seiner Aussage alle in Jarvos Kopf gesponnenen Theorien zunichte und machte sich damit zu einem der vielen Kerle, die sich mit ihren unlösbaren Problemen konfrontiert sehen.
„Jarvo, angenehm.“ Er streckte ihm die Hand hin. „Die Grummeligkeit kann ich durchaus verzeihen. Jeder von uns hat mit seinen persönlichen Hindernissen zu kämpfen. Ob klein oder groß – der Alkohol mag bei den wenigsten Abhilfe zu verschaffen.“
Trilo nickte und schwieg. Was auch sonst konnte Jarvo von einem Mann erwarten, der ihm gerade von seinen Sorgen erzählte.
„Nur aus persönlichem Interesse… was treibt Ihr in Schwarzwasser? Ich meine Euch schon einmal auf den Stegen gesehen zu haben, bin mir aber nicht sicher. Irgendwelche Ambitionen, hier länger zu bleiben?“

[Suzuran]

Tag der seltsamen Gestalten...hmm, dachte sie sich und runzelte die Stirn, starrten dann vom Tisch in den Schankraum und wieder auf den Tisch. " So ganz alleine hier?", murmelte sie ihrem Sitznachbarn zu, schielte dabei ein wenig rüber und blickte dann wieder auf den Tisch. Es war eine dumme Idee gewesen. So alleine in der Lilie, gerade heute wo Schwarzwasser nicht nur mit dieser Brühe angefüllt war, sondern auch wie ein Auffangbecken wirkte, das vor seltsamen Gestalten überzulaufen drohte.
Sie war diesem Kerl hierhergefolgt. Neugierig wie sie war hatte sein blond wehendes Haar ihr Interesse geweckt und gerade als sie in ansprechen wollte, um zu fragen welches Shampoo er benutzte, verschwand er durch die knarrende Holztür der Lilie.
Nun gut, gegen Gesellschaft hatte sie an diesem Abend nichts einzuwenden, Ornlu war mal wieder vom Erdboden verschluckt und sie musste ja ihre Winkphobie kurieren.
Da saß sie nun, ein wenig beleidigt , weil Jarvo ihr Blondie weggeschnappt hatte und sie nun neben diesem Kauz saß, der ihr nicht einmal antwortete.

"So ganz alleine hier?", fragte sie dann nochmal lauter und drehte den Kopf ein wenig. Na toll der war am pennen, schnarchte so ekelhaft, dass es ihr den Magen umdrehte und hatte auch noch meterlange Ohrenhaare, die ihr entgegen starrten. Hätte sie jetzt nur eine Schere, dann wären Nasen und Ohrenhaare ab. Angewidert wandte sie sich ab und lauschte dem schrecklichen Gesang des Barden.

[Trilo]

Ein interessanter Kerl. Charismatisch, ohne zweifel. Aber dennoch hatte er bei all der Freundlichkeit diese unverwechselbare Spur von Ernst in seinen hellen, rehbraunen Augen. Zu oft schon hatte Trilo solche Augen sehen müssen. Augen voller Stolz und Kummer, aber auch voller Entschlossenheit. Der Kerl war auf jeden Fall ein Mann, der Einiges erlebt hatte. Gutes wie Schlechtes. Und das machte ihn nur noch sympathischer.

"Ich weiss noch nicht so genau wie lang es mich hier halten wird. Ich bin da Recht unstet. Zuletzt habe ich meine Magie erforscht. Ich kenne niemanden mit meiner Art des Wirkens des Arkanen also muss ich mir alles selbst aneignen und fortbilden. Der Baum strahlt eine Menge Magie aus, deswegen lockte es mich wohl hier her. Zusammen mit meinem Kumpel Gor Na Jan.
Als er jedoch erfuhr, dass ich an der ehemaligen Sumpf- und Templermagie interessiert bin, hat er sich mit seinen Templerkollegen abgewand. Und nun sitz ich hier im Sumpf und grübel wieder allein vor mich hin.
Und ihr? Ihr scheint zu diesem illustren Walkdvölkchen hier zu gehören. Was verbindet euch mit ihnen? Was sind eure Sorgen, Krieger?"

[Jarvo]

„Meine Sorgen?“ Jarvo lachte. „Na so tief wollen wir doch noch nicht schürfen. Aber ich gehöre ich der Tat zu den Leuten hier. Bekleide das Amt des Waldläuferführers, aber das hat Euch nicht direkt zu interessieren. Für Außenstehende machen wir sicherlich einen recht einfachen Eindruck. Die meisten von uns kommen ursprünglich vom Festland, Myrtana. Habt ihr sicherlich schon einmal von gehört. Ihr spracht von Templern. Dieser Gor na Jan sagt mir wenig. Die einzigen Namen in meinem Repertoire sind Ryu Hayabusa und ein Templer namens Artifex. Seid ihr einen von denen schon über den Weg gelaufen?“
Die Bemerkung über die Magie ließ Jarvo unkommentiert. Er hatte die Druidenmagie zu schätzen gelernt, doch wusste er, dass noch andere Arten dieser Künste bestanden, die nicht immer mit dem reinsten Gewissen ausgeübt wurden. Wenn er es vermeiden konnte, ließ er dieses Thema außer Acht.