[Illdor]

Dennik führte sich auf wie ein Kind, der in seinem Leben noch nie einen Baum gesehen hatte. Es schien für ihn etwas Besonderes…etwas Unbekanntes…

„Was führst du dich so auf? Ist doch nur ein…“ Der Myrtaner stoppte, als auch er das Wunder der Natur erblickte. „Was bei allein Götter…“ Die Bäume im Sumpfgebiet waren bereits riesiges Gewächs gewesen und verdeckten mit ihren dichten Blättern und Ästen fast den kompletten Himmel, aber dieser eine Baum…war nicht zu übersehen…besser gesagt, der Baumstamm. Wie war so etwas möglich? Eine solch zu groß geratene Mutation eines Baumes hatte er noch nie in seinem Leben gesehen. Sicher, es gab Bäume, die drei oder viermal so groß waren wie eine doppelstöckige Villa, aber dieser Riese übertraf alles, was er je erblickte. Auch wenn er die Baumkrone nicht sehe konnte, so sah es dennoch aus, als wäre diese riesen Pflanze selbst mit dem Himmel verbunden.

Langsam und ohne die Augen von dem Spektakel abzuwenden trat er neben Dennik und Talian. Auch diese beiden schien sichtlich beeindruckt von dem majestätischen…Baumstamm… Der Myrtaner vernahm ein komisches Gefühl. Ein unbeschreiblicher Geruch drang in seine Nase und überschüttete ihn mit Wohlbefinden. „Ich glaube wir sollten…“, sprach er, als wäre er in eine Art Trance gefallen. „…wir sollten uns ansehen, was das für ein Baum ist. Außerdem…vernehme ich Geräusche…aus der Richtung. Hört ihr das auch?“

[Mani]

Mani war immer noch extrem sauer auf Rekhyt. Er hat ihm eine verpasst und das wird der Nordmann wohl nie vergessen. Am liebsten hätte er ihn geköpft, hätte Dennik sich nicht eingemischt. War ja irgendwie klar. Die Gruppe rund um Scorp, Dennik, Illdor, Rekhyt, Mirax, Talian und Mani waren jetzt schon seit einigen Tagen im Sumpf unterwegs. Von Tag zu Tag verschlechterte sich die Stimmung. Alle außer Mani verabscheuten den "Gestank" nach dem Sumpfkraut. Der Nordmann wiederum konnte es schon nichtmehr erwarten, sich genüsslich einen Krautstängel anzuzünden. Allein schon beim Gedanken sammelten sich ein paar Liter Spucke.

» Ach du scheiße. Was ist den das für ein Ding «

Die Augen wurden immer größer und seine Kinnlade fiel herunter und das Problem war es bekamm sie auch nicht mehr zu. Der Nordmann hat so ein....Weltwunder noch nie gesehen. Es waren viele Lichter am Baum befestigt, was heißen musste, dass man in dem Monsterbaum leben konnte.

» Habt ihr sowas schonmal gesehen « fragte er seine Kameraden.

[Suzuran]

"Wo steckt der nur?", fragte sie sich, dachte an Kelephor und schielte zur Mama. Sie wollte ihr nicht winken, die musste doch merken, dass nichts mehr in ihrem Krug war. Aber sie brachte ihr Maul nicht auf, nicht in einer Gaststätte wo man dem Wirt immer winken musste, anstattdessen bohrte sie dann in der Nase, nur kurz und tat so als wäre sie unsichtbar.
Du dummes Ding, bist doch noch schüchtern, irgendwie, aber auch wieder nicht...wie alt bist du denn? Kannst doch deinen Finger heben, aber nein kannst du ja nicht. Die blöde Stimme im Kopf musste auch immer recht haben, aber man konnte sie gut ignorieren.
"Hee...pssst", zischte Suz dann ihrem Nachbarn zu, lächelte dabei herzallerliebst und schüttelte ihre Haare ein wenig unbeholfen.
"Was kannüsch fürschie tuun?!"
"Ach äh doch nichts...", sagte sie dann schnell, sie wollte zwar Nachschub und hatte diesen Typen in der Hoffnung angesprochen, dass er ihr was ausgab und sie dann in Ruhe ließ, bei diesem besoffenen Geschwafel konnte man aber auf die Ruhe nicht hoffen.
"Nünüschts schhähätzlein...", schwafelte und rutschte ein wenig näher zu ihr, sie rutschte weg, er rutschte wieder, noch weiter weg, er noch näher...bis sie schließlich aufstand und schnell durch die Tür verschwand.
Sie war zwar in solchen Dingen immernoch schüchtern, aber in anderen Dingen wiederrum nicht. Warum sie so vor der Mama aber so Angst hatte wusste sie selbst nicht, vielleicht weil sie mit ihren großen wippenden Brüsten an die eigene strenge Mutter erinnerte, als diese noch normal gewesen war.
Sie blickte auf den Boden, wollte jetzt niemanden sehen, nur weg von diesem besoffenen Kerl...wie konnte man denn jetzt schon so einen sitzen haben?, dachte sie sich und marschierte zum Baum, wo sie sich eine der dummen Massenunterkünfte mit den andern Teilen musste, aber meist war sie soweiso bei Ornlu, wenigstens was, auch wenn dessen Raum nie aufgeräumt war und sich ihre Töpfe immernoch dort stapelten.
Das braun der Stege war so langweilig, wenn man die ganze Zeit darauf starrte, musste man ja auch, man wollte ja nicht in die Brühe fallen. Da ging sie dann im üblichen schnellen Schritt, als man ihr das Licht wegnahm, sich eine Gestalt vor sie schob und sie zum stoppen brachte.
"Halt!"
"Halt?", fragte sie und sah auf. "Aha...du stellst dich mir in den Weg? Das heißt du hast mir was zu berichten?"

[Kelephor]

Der Barbier nickte, als Suzu ihm ihre Frage stellte. Ja, er hatte etwas zu berichten. Etwas, das seiner Meinung nach ziemlich wichtig war. "Ich denke, ich habe es geschafft." Er nickte nachdrücklich und hob beide Hände. Sich langsam konzentrierend, dabei die Augen schließend, öffnete er sich seiner Magie. Wie erwartet, begann das blaue Symbol zu leuchten.
Kelephor begann, seine Magie einer Spinne gleich in die andere Hand zu schicken. Dabei lies das Symbol in der Rechten kein Anzeichen davon erkennen, dass die Magie irgendwo ins Nichts versank, nein es leuchtete weiter. Erst als der Bärtige sicher war, seine Magie in der Linken ebenso wie in der Rechten zu halten, öffnete er wieder die Augen. "Na, was sagst du?" ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen des Barbiers. "Meinst du, ich habs geschafft?" Das wärmende Gefühl, welches die linke des Barbiers umspielte, verlieh ihm den Glauben daran, doch er benötigte noch die Bestätigung von ihr.

[Suzuran]

Was machte er da? Wollte er gleich jedem zeigen, wie toll er doch seine Magie halten konnte?
"Das is gar nicht zum Lachen, komm mit...hast du etwa auch mitten auf den Stegen geübt wo dich jeder sehen kann? Es glotzt zwar nicht jeder auf deine Hand, eigentlich interessiert es auch keinen, aber trotzdem. Du solltest vorsichtiger sein.
Es brauch nicht jeder zu sehen, jeder der es sieht, stellt Fragen und dann darfst du dir Fragen anhören und noch dazu hast du rote Haare. Könnte ja jeder irre glauben er hätte eine Hexe gesehen.", erklärte sie streng, musste bei der Vorstellung der Hexe dann aber ein wenig Lächeln.
"Wir gehen hoch, dort wirst du in Zukunft auch üben oder eben dort wo dich nicht jeder Depp sehen kann. Wenn jemand dich nicht hochlässt, sag dass du zu mir gehörst...", sagte sie und ging die Stufen hinauf zur Baumkrone.
"Sag mir was weißt du über die Magie über die Magiekundigen und den Zirkel?"

[Kelephor]

Kelephor war bestürzt. Er hatte nicht gewusst, dass es so gefährlich war, wenn er Magie vor den Augen anderer wirkte. Suzurans Reaktion war ziemlich heftig gewesen. War Magie denn so ein Geheimnis? Schließlich wusste doch jeder, dass die Feuermagier und Wassermagier ihre Magie offen wirken konnten. War es beim Waldvolk so anders? Er schüttelte den Kopf. Das war eindeutig etwas, was er noch lernen musste.
"Naja, Magie ist meiner Meinung nach immer noch etwas wie eine Gabe. Aber auch gleichzeitig etwas, dass alles durchströmt. Irgendwer hat mir auch mal erzählt, dass man überall Magie finden kann." Er zuckte mit den Schultern. Wer das gewesen war, dass wusste er nicht mehr." Sie ist weder gut noch böse. Erst der Magiekundige, der sie anwendet, macht sie so. Und der Zirkel... nun, wenn du den Lernzirkel meinst, dann ist das eine Gemeinschaft, die sich zusammen findet, um Erfahrungen auszutauschen und zu unterrichten. Vielleicht auch, um Magie auf neue Wege zu führen?" Kelephor zuckte mit den Schultern.

[Sennahoj]

Nach der gefährlichen Überfahrt von Thoriana stand Senna nun endlich wieder auf Festland. Von dem Hügel den er hinaufgewandert ist hatte man einen netten Ausblick über das Gebiet.
Weit hinten am Horizont konnte man eine graue Kontuer erkennen. Bei genauerem Hinsehen bemerkte man das es der viel besagte Baum Tooshoo ist.
Das war Sennahojs Ziel. Dort würde er hingehen und seine Reise fortsetzen. Er fragte sich wieviele neue Kräuter er finden würde, schob den Gedanken aber beiseite und konzentrierte sich auf sein Ziel.
Ein kurzer Blick zurück eröffnete den Ausblick auf das Meer. Clara lag ruhig an einem Steg. Baront hatte sich von ihm verabschiedet und war nun mit seinen Männern beschäftigt das Schiff wieder klarzukriegen. Der Sturm hatte seine Spuren hinterlassen. Er würde bald wieder ablegen. Senna nahm sich vor ihn in Zukunft nocheinmal zu besuchen.
Jetzt aber ging er los und war voller Tatendrang.

[Leyla]

Behutsam betastete sie den Verband, hob den verletzten Arm sogar ein wenig, ohne direkt von unheimlichen Schmerzenswellen heimgesucht zu werden. In diesem Empfinden mochte eine Menge Glaube an die Besserung stecken, doch wie anders sollte sie der Sache entgegenblicken, als mit Optimismus? Jeder negative Gedanke würde es doch nur unnötig verschlimmern...
"Hab vielen Dank, Lina. Ich glaube, alleine hätte ich das lange nicht so gut hinbekommen. Es ist fürchterlich, seine wichtige Hand so gut wie nicht benutzen zu können."
Noch einmal probierte sie ein, zwei einfachste Bewegungen, ließ es danach aber wieder bleiben. Vorbei war der Schmerz noch lange nicht.
"Gerade mit dem Wissen, dass es auf dieser Insel gefährliche Orks gibt, von denen offenbar kaum jemand weiß, ist solch eine Einschränkung unheimlich belastend. Ich kann mich doch überhaupt nicht wehren! Denn wie gesagt, einige Einheimische berichteten uns zwar davon, dass die Orks hier friedlich mit den Menschen umgehen. Diejenigen, die wir trafen und denen wir gerade so entgehen konnten, sahen aber nicht anders aus, als ihre Brüder in Myrtana."
Für einen Moment fühlte sie sich in die Nacht zurückversetzt, in der Thorwyn und sie in den Büschen kauerten. Dieser Wolfshund der Orks hätte sie beinahe auffliegen lassen. Ihr Geliebter hatte in diesem Augenblick sicherlich noch viel mehr gelitten, als sie. Einfach schrecklich.
"Und trotzdem. Wenn du kannst, dann geh zum Silbersee. Die Gegend ist traumhaft! Vielleicht sehen wir uns...wenn es wärmer wird, möchte ich dort auch noch mal hin."
Die Worte klangen sehr nach Abschied, dabei fühlte Leyla sich hier bei Lina eigentlich sehr geborgen. Doch inzwischen musste die Zeit schon weit vorangeschritten sein, Thorwyn machte sich wohl möglich bereits Sorgen.
"Also vielen Dank noch einmal. Vielleicht kann ich...kann ich mich irgendwie erkenntlich zeigen?"

[Lina Suavis]

„Hmm?“, murmelte sie, noch in Fragen um ihre Haare gefangen. Gerade hatte sie eine Strähne in der Hand und betrachtete mit angewidertem Gesichtsausdruck die splissigen Stellen. Sie betrafen nicht mehr nur die Spitzen, sondern schon mehrere Stellen an einzelnen Haaren.
„Wie, meinst du?“
Weiter in Gedanken, musste es sehr komisch aussehen, wie sie sich immer wieder Strähnen nach vorne holte und vor die Augen hielt. Es war überall schlimm, da half ein Haarband bloß, das Unheil zu verbergen. Abwehrend den Kopf schüttelnd, ließ Lina die Strähnen fallen und band die Kräuter wieder zusammen, um sie Leyla zu reichen.
„Du darfst den Arm noch nicht stark belasten, sonst reißt die Wunde wieder auf.“ Überlegend sah sie auf. „Das weißt du sicher. Du kannst auch die Sachen des Alchemisten benutzen, wenn ich nicht da bin. Etwas sagt mir, dass ich bald erwartet werde--“, verriet die Heilerin verträumt, plötzlich von einer aufregenden Aufbruchsstimmung erfasst. Sie erhob sich, zu schnell, denn für einen Moment sah Lina kleine schwarze Punkte, schwankte, bevor sie den schwappenden Tee leeren konnte.
„Ich gehe mit jemandem, der mich sicher beschützen wird, vor den Orks und so“ So schnell wurde man sich seiner Hilflosigkeit bewusst. Aber eigentlich störte es die ehemalige Priesterin gar nicht, wehrlos zu sein. Da ruhte ein großes Vertrauen in ihr, viel größer als zu Zeiten Beliars, dass ihr nichts geschehen würde. Vielleicht lag es auch an Corax.
„Öh… mit!“, fügte sie betonend hinzu, „Ich gehe mit jemandem mit. Hoffentlich kommen wir zum Silbersee…“ Wieder diese verträumten Gedanken eines vom Morgenlicht umarmten See, silbern glitzernd – sie liebte den Anblick schon. Sie mussten einfach dort vorbeikommen.
„Was hast du jetzt vor?“

[Leyla]

Linas Worte spiegelten die typische Rollenverteilung wider. Sie ließ sich von jemandem begleiten, der sie beschützen konnte, während es bei Leyla und Thorwyn genau andersherum war. Außer im Moment, solange ihr Arm verletzt war. Vielleicht konnte sie ihren Geliebten eines Tages noch dazu überreden, das Kämpfen zu lernen. Wenn sich die Gelegenheit bot...
"Ich...wir bleiben wohl noch einige Tage hier. Ich würde gern mehr über den Baum herausfinden. Und dann...irgendwann...ziehen wir weiter. Dieser Sumpf ist nicht der Ort, an dem ich für immer bleiben möchte. Diese Insel hat bestimmt noch viele andere schöne Orte, die es zu sehen lohnt. Ganz egal, was hier oder anderswo geschieht oder gebraucht wird..."
Ihre Gedanken machten einige Sprünge, von Ornlu zu Widar, zurück zu ihrem Volk und bis hin zu Thorwyn und ihren eigenen Wünschen. Wie das wohl weiter ging?
Die Ovates blickte auf. Die Sache mit dem Barbier schien Lina sehr ernst zu sein, sie wirkte wenig zufrieden mit ihren Haaren. Nur kannte Leyla eben niemanden in diesem Ort. Ornlu zu fragen wäre sicherlich eher vergebene Mühe, er erweckte auf sie nicht den Eindruck, allzu großen Anspruch an seine Haare zu stellen. Und die Leute in der Taverne? Vielleicht. Aber als junge Frau dort hinein zu spazieren und nach einem Barbier zu fragen, erschien der Blonden wenig sympathisch.
"Du könntest...", begann sie zögerlich einige Gedanken herumzudrehen, "...dein Haar einreiben. Ich habe mal ein Extrakt aus Blüten hergestellt, mit dem ich meine Haar gepflegt habe. Das ist inzwischen allerdings längst aufgebraucht..."
Mit der gesunden linken Hand hob sie das Bündchen Pflanzen in die Höhe und betrachtete die einzelnen Stränge. Aber es schien nichts Ähnliches darunter.
"Schade...", murmelte sie, "Vielleicht wächst hier im Sumpf etwas Passendes. Die besten Wirkungen erzielen manchmal Pflanzen, die an den undenkbarsten Orten wachsen. Nur die Blüten auskochen, das Wasser fast komplett verdampfen lassen. Danach ins Haar reiben, einwirken lassen und sorgfältig auswaschen. Wenn du Glück hast, bleibt der Duft noch einige Tage im Haar..."
Sowas sollte sie bei Gelegenheit wohl auch mal wieder machen. Viel Zeit zur Körperpflege hatte die Blonde auf dieser Insel noch nicht aufgebracht und das, obwohl Thorwyn Gefallen an schönen Düften fand.
"Mh...ja, das könntest du probieren, wenn du noch Zeit dazu hast."

[Lina Suavis]

„Meine Haare teilen sich schon! Mehrmals!“ Ein Hang zur verzweifelten Dramatik klang in Linas Stimme. „Die müssen unbedingt ab, bevor ich damit irgendwas machen kann. Apfelblütenduft hab ich immer nur benutzt, aber ein Extrakt war das nicht… eher wie Parfum. Sowas macht es sicher nur schlimmer.
Weißt du noch, welche Blüten du benutzt hast? Vielleicht wächst du Pflanze hier ja doch irgendwo.“, fragte sie schließlich, doch interessiert und überging damit halb gekonnt, halb unbemerkt die Erwähnung des großen Baumes. Lina wusste ohnehin nicht viel darüber, außer dass er groß war und man darin wohnen konnte, und magisch war er natürlich, und dieses Siegel in den Wurzeln. Das war doch mehr Wissen, als sie dachte, und sicher nicht ungefährlich. Es fühlte sich falsch an, einfach darüber zu reden, schon darüber zu denken! Nein, sie würde nichts sagen.
Mittlerweile ging sie hinter dem Lehnsessel hin und her und suchte Sachen für die Reise zusammen, um sie schließlich auf einem ungeordneten Haufen zu stapeln.
„Die undenkbarsten Orte besuche ich selten“, gestand Lina. Ein Schauder lief über ihren Rücken bei dem Gedanken, stundenlang in dem Schwarzwasser herumzuirren, um Blüten für ihr Haar zu suchen.
„Ich finde bestimmt einen Barbier auf meiner Reise, der mir helfen kann. Wenn ich hier keinen finde. Der kennt bestimmt auch die Haarheilmittel der Insel“ Jahrhunderte lang schon von den Frauen benutzt, schwärmte die Magierin in Gedanken weiter.
Beruhigter kam sie zurück und kniete sich zurück vor den Sessel.
„Kann ich sonst noch etwas für dich tun?“

[Leyla]

Abschneiden? Sie konnte die Haare doch nicht einfach abschneiden! Was wäre das für ein Anblick? Nein, das ging nicht...
"Ich kenne ihre Namen nicht. Sie blühten in verschiedenen Farben auf einer Lichtung eines weitläufigen Waldes, nicht weit entfernt von den Bergen Nordmars. In einigen Wochen dürfte ihre Zeit heran sein. Die ersten Pflanzen waren zu der Zeit bereits wieder verblüht. Also keine Frühblüher, sondern...Frühlingsblumen?"
Unbeabsichtigt gab Leyla in diesem Moment preis, dass ihre Kenntnisse über Pflanzen zuletzt sehr gelitten hatten. Sie bekam ja kaum einen Satz zusammen, der von Sachverstand zeugte. Dabei hatte sie gerade noch vorgegeben, die Pflanzen im Wald mit Bedacht gesammelt zu haben, die Lina für ihre Verletzung verwendet hatte...
"Vielleicht hast du in dem Wald Glück, aus dem ich diese Pflanzen hier habe. Jenseits des Gebirges. Aber dort in der Nähe trafen wir auch die Orks...also such lieber woanders, wenn du an einen ähnlichen Ort kommst. Die Landschaft auf dieser Insel scheint ja sehr abwechslungsreich zu sein."
Einmal mehr strich die Jägerin über ihren verletzten Arm. Hoffentlich wurde er bald wieder gut. Dann stand sie aus dem bequemen Sessel auf. Der alte Alchemist hatte zweifelsohne Geschmack.
"Eigentlich müsste ich dich fragen, was ich noch für dich tun kann. Ich weiß gar nicht, wie sehr ich dir für deine Mühen danken soll!"
Der Blick der Blonden ging von Lina noch einmal quer durch den Raum und stoppte bei dem kleinen Tischchen, auf der ein noch fast voller Becher mit dunkler Flüssigkeit stand. Ihr Tee...nun war er wohl kalt.

[Lina Suavis]

Lina errötete.
„Du musst doch nichts tun. Pass nur auf deinen Arm auf, ja?“
Da fiel Lina das Gespräch mit Corax über die drei Wege, den hohen, den mittleren und den niedrigen, ein und sie erkannte, dass dies der hohe Weg sein musste. Ohne zu nehmen, gab sie ihr Wissen, ohne überhaupt eine Gegenleistung zu erwartet. Ganz fremd erschien ihr dieser Gedanke. Gegenleistung, sprach sie das Wort in ihrem Kopf. Darauf spielte Leyla wohl an – falls man das noch »anspielen« nennen konnte. Aber was sollte sie schon erwarten?
„Deine Gesellschaft ist mir eine angenehme Abwechslung gewesen“, bedankte sich die Heilerin nun ihrerseits, „Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder“ Vorfreude wartete bereits in den Worten.
Erst jetzt, da Leyla ging, fragte sich Lina, ob sie wohl eine Magierin war. Hatte sie etwa ihr Gespür verloren? Vielleicht verdrängte ihr Geist das bloß, hoffentlich. Lina empfand es stets als eine nützliche Fähigkeit, die magischen Eigenschaften spüren zu können. Doch diesmal fehlte ihr dieses Bedürfnis.
„Ich werde wohl in den nächsten Tagen aufbrechen, vielleicht schon heute.“, sprach Lina und geleitete Leyla zu der alten Holztür der Hütte. „Danke für deine Ratschläge und“ Sie musste überlegen.
„Bewahre!“
Ob das auch als Abschied dient?

[Leyla]

Dann beließ sie es eben bei ihrem Dank, aufdrängen wollte sie sich dann auch nicht.
"Ich würde mich freuen, wenn wir uns eines Tages wieder sehen, Lina. Alles Gute auf deiner Reise, pass auf dich auf!"
Ein Lächeln, zu dem sie nun einige Tage lang nicht fähig gewesen war, zierte die Züge der Blonden. Sie war überglücklich über diese Begegnung und zeigte dies gern.
"Bewahre...", murmelte sie dann im Hinausgehen und dachte kurz darauf über diesen Abschied nach. Ornlu hatte dieses Wort gern genutzt, genau wie einige andere Sildener. Lina war eine von ihnen? Sie hatten nicht wirklich darüber gesprochen...
Ein Sonnenstrahl fand den Weg durch das dichte Blätterdach Schwarzwassers und weckte Leyla aus ihren Gedanken. Konnte sie jetzt noch in die Taverne gehen und etwas zu Essen für Thorwyn und sie holen? Ihr Geliebter war doch bestimmt schon in größter Sorge über die Dauer ihres Fortbleibens. Noch länger getrennt zu sein, das konnte sie ihm nicht antun. Und sich selbst eigentlich auch nicht...
Ein letzter Blick über die Schulter auf die Hütte des alten Alchemisten, um sie in Erinnerung zu behalten, dann lief sie los. Zwischen dem Grün und Grau des Sumpfes, den Blüten und den Ruinen der heutigen und der einstigen Zivilisation. Dieser Ort hatte etwas Magisches, eine Kraft, die seine Bewohner zu spüren bekamen, die zu einem Verweilen in dieser unwirtlichen Gegend einluden. Sehr seltsam alles...

[Mirax]

"Ja, ich hab sowas schon einmal gesehen. Genau gesagt, genau das.
Ich hab doch empfohlen hier her zu kommen. Doch ihr habt recht, so genau habe ich mir den Baum gar nicht angeschaut, er ist größer, als ich ihn in Erinnerung habe..
Das fand ich das Kastell in den Bergen spannender.", fügte er noch leise hinzu.
Bis vor kurzem war er etwas abseits von der Gruppe gelaufen, denn er hatte sich gedacht, wenn er schon mit dem Schwert kämpfen können würde, sollte er auch ein wenig auf Distanz ausrichten können. Der Dolch, den er Talian abgenommen hatte, schien dafür sehr geeignet. Es war auch gar nicht so schwer. Noch ein paar Tage Übung und er würde seine Gegner schon vor dem Kampf verwunden können.
"Ach Leute, ich freue mich schon darauf, wieder in der Taverne beim Baum zu sitzen..."
Dort hatte er schon mehrere nette Bekanntschaften gehabt und er würde sie wohl wieder treffen und wenn ihm das Glück hold war, auch neue Gesichter kennen lernen...

[hoffi]

Hoffi war wieder mal in Schwarzwasser unterwegs und schaute sich in dem Dorf um. Er hatte vor noch etwas länger hier zu bleiben, ja vielleicht sogar hier zu leben.
Er dachte darüber nach und irgendwann begab er sich dann zu der Dorfkneipe um vielleicht noch einpaar Informationen über das Dorf und alles was hier so los ist zu kriegen und um sich mal wieder ein kühles Bier zu gönnen.

In der Kneipe war nicht viel los und so setzte er sich an einen freien Tisch und bestellte ein Bier und etwas zu Essen. Er überlegte ob er in den nächsten Tagen nochmal zum jagen kommen würde, aber das war ihm immoment auch egal. So grief er in seine Tasche und holte einen Stengel Sumpfkraut hervor und began ihn zu rauchen.

[hoffi]

Hoffi saß gerade an einem Tisch in der Kneipe und nippte an seinem Bier, als die Tür aufging
Und eine Frau rein kam. Sie setzte sich zu einem Mann den Tisch und sie fingen an sich zu unterhalten. Hoffi bekam zufällig mit, dass sie sich über die Herstellung von Bögen unterhielten. Hoffi überlegte ob er die Frau darauf ansprechen sollte, da er einen Bogen bräuchte, wenn er wirklich das Bogenschießen lernen wollte.
Er trank sein Bier aus und wartete einen kurzen Augenblick bis der Mann aus dem Raum ging, dann setzte sich hoffi zu der Frau und sprach sie an: „ Guten Tag, mein Name ist hoffi
Und ich habe eben zufällig mit bekommen wie ihr euch gerade über Bögen unterhalten habt.
Nun“, er zögerte kurz und fragte dann,“ Könnt Ihr den Bögen herstellen? Wenn ja, ähm, könntet ihr mir einen bauen?“ „Ich kann ihn natürlich auch bezahlen“, fügte er grinsend hinzu.

[Gor na Jan]

El Gringo con Dos-Mano Cero stellte schwungvoll seinen Krug auf den Tisch, stemmte seinen Stiefel gegen den Thresen und gab sich selbst einen kräftigen Stoß, dass er sich auf dem Hocker drehte und in den Raum blickte. Seit einer handvoll Tagen saß er nun schon hier, ohne dass irgendjemand die Taverne passiert hätte, der fähig und bereit aussah, ihm beim Bau seiner Hütte zu helfen. El Templario seufzte, ließ den Kopf hängen und krönte ihn mit seinem Scavengerhut. Nun gut. Dann also nicht.

Gor Na Jan zahlte die Zeche und verließ mit noch immer klirrenden Stiefeln die Sumpflilie. Vielleicht hätten Ryu, Artifex oder Trilo ihm bei der Arbeit geholfen. Doch da Trilo hinter den Geheimnissen der Templer her war, beschloss er diesen erstmal von seinem neuen Allerheiligsten fernzuhalten. Und zwei Mitglieder der Waldbruderschaft zu fragen, ob sie ihm halfen seinen Rückzugsort vor der ungeliebten Waldbruderschaft zu errichten, kam ihm auch reichlich merkürdig vor.

So schritt der Templer also wieder alleine über die Stege. Das nostalgische Gefühl war noch immer da, auch wenn der Anblick von Waldläufern und Druiden dies doch inzwischen sehr trübte. Am Rande Schwarzwassers sprang er herab ins sumpfige Wasser, zog seine Sumpfschneide und begann damit, sich den Rückweg freizudrohen. Freikämpfen musste er ihn zum Glück nicht mehr, da die meisten Blutfliegen in den letzten Tagen begriffen hatten, dass er jetzt Anspruch auf diesen Teil des Sumpfes erhob.

Nur der Sumpf selbst hatte dies noch nicht begriffen. Mit einer unerschütterlichen Vehemnz, verschlag das morastige Moor jeden Versuch, darin eine Hütte zu errichten. Aber er kam der Lösung näher: Er hatte auf reichlich Pfeilern einen großen Steg errichtet, auf dem er seine Hütte erbauen wollte. Dummerweise hatte auch dieser Plan einen Fehler. Anstatt neues Holz zu holen, benutzte er die sumpfigen und benutzten Bretter der vorherigen Versuche für die Bodenkonstruktion und so war es vorhersehbar, dass er beim ersten Schritt, den er darauf tat, um die Seitenwände abzugehen, einbrach.

Und er brach tief... tiefer... am tiefsten. Als der Steg unter ihm zusammenbrach, brach nicht nur das Holz, sondern irgendetwas wesentlich tiefer, noch unter dem Sumpf, schien nachzugeben.

Als der Templer die Augen wieder öffnete, saß er auf kaltem Stein in einer Lache aus geborstenen Brettern und Sumpfwasser inklusive Matsch. Durch ein Loch in der Decke des Ganges drangen Sonnenstrahlen ins Innere, so dass der Gor Na erahnen konnte, wo er sich befand. Irgendjemand musste einen Tempel unter dem Sumpf gegraben haben... oder einen Sumpf über dem Tempel. Je nachdem. Vielleicht war es auch nur Tunnel oder ein Kerker. Doch als Templer ging Jan grundsätzlich erstmal von einem Tempel aus. Und den galt es jetzt erstmal zu erkunden...

[Vareesa]

Der Abend zusammen mit Suzuran am Steg war wirklich ein rettender gewesen! Er hatte geholfen ihr die Realität wieder näher zu bringen. Und auch eine Idee, an deren Umsetzung sie aber noch feilen musste. Darum traf sie sich heute mit Thyrvas. Einem der wenigen Menschen, die sie hier als Freund bezeichnen wollte und den sie kannte. Vielleicht wusste er wie man hier am einfachsten einen Laden eröffnen konnte. Zumindest hätte er ruhig handwerklich begabt sein und eine Hütte bauen können. Aber das wäre zu einfach. Und als dann mitten im Gespräch irgend jemand hereinplatzte, der sich als "Hoffi" vorstellte verlor die Bognerin völlig den Überblick. Wieder so ein Grinsesack... Warum wurde man hier nur von seltsamen und grinsenden Menschen oder Menschen die seltsam waren und obendrein auch noch grinsten, angesprochen? Der Blick zu Thyrvas lockte ein "Du brauchst das Geld..." hervor. Und wenn die Kapuzenträgerin es in Betracht zog... Ein wenig Geld wäre nicht verkehrt, nein. Immerhin konnte man nicht davon leben, wenn ein Großteil der potentiellen Kundschaft Männer waren.

"Hoffi heißt du? Hoffi hör mir mal zu... Es ist nicht die höfliche Art sich in das Gespräch einer Dame einzumischen. Lass dir das gesagt sein. Trotzdem hast du richtig mitbekommen, dass ich mich mit Bögen auskenne und diese auch für das Waldvolk baue. Behalte das aber bitte für dich... Kannst du denn den Bogen auch entsprechend bezahlen? Und was schwebt dir überhaupt vor? Es gibt so viele Arten von Bögen..."

[hoffi]

„ Nun ja ich hab mir gedacht dass es ein Langbogen werden sollte
Und ja bezahlen, nun über Preise lässt sich ja verhandeln, aber ich denke mal ich könnte ihn bezahlen, “ antwortete hoffi. Er überlegte kurz und sagte dann: „ Natürlich bräuchte ich auch noch einen Köcher und wenn möglich gleich einen vollen.“ Das ist doch schon mal gut, wenn ich den Bogen habe könnte ich mich auch gleich um einen Lehrmeister kümmern, dachte sich hoffi und wog unauffällig seinen Geldbeutel. „ Und natürlich werde ich niemanden verraten dass Ihr Bögen für das Waldvolk herstellt.“
Innerlich freute sich hoffi schon auf den Bogen und dachte darüber nach wie es ist endlich mit einer geeigneten Waffe jagen zu gehen.