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Berek sah schon müde aus, währrend Hyperius redete. Als dieser schließlich endete, um einen Schluck Tee zu trinken, gähnte Berek auch noch.
"Tut mir Leid, ich bin einfach zu müde...", meinte er und verabschiedete sich von den beiden anderen.
Nun mussten die beiden wohl wirklich ein komisches Bild abgeben.
Der eine nippte an seinem Tee, währrend er gerade da saß und sah zu wohl gekleidet und wohl gepflegt, für diese Taverne war, in der es Meistens von besoffenen Arbeitern wimmelte, die ihren Stress wegtranken. Der andere trug eine Lederrüstung, hate strähniges, ungewaschenes Haar und einen 3-Tage Bart. Dazu kam der Schweißgestank, der jeden Tag nach der harten Arbeit in der Schmiede an San klebte, und die Rußflecken überall auf seiner Kleidung.
Das war vermutlich auch der Grund, weshalb die anderen ihren Tisch mieden und sich lieber an den Tresen oder in die dunklen Ecken hockten.
Doch einer kam auf die beiden zugetorkelt, angefeuert durch seine Freunde. Anscheinend hatte er sich bereits reichlich Mut angetrunken, weshalb er nurnoch torkelte.
Er lehnte sich mit seinen zitternden Armen auf den Tisch und lallte vor sich hin.
"Ihr seid hier nicht erwünscht! Hier wollen schwer arbeitende Männer zur Ruhe kommen und nicht von eingebildeten Oberschichtlern gestört werden!", meinte der Mann. Jedenfalls war das von San übersetzt und verschönert worden. Eigentlich warden diese zwei Sätze voller Grunz und Lallgeräusche und dabei von einigen der schönsten Ausdrücke verziert, die San Daran jeh gehört hatte.
Der Betrunkene schlug die Tasse Tee vom Tisch und zur großen Überraschung Sans, reagierte Hyperius ausgesprochen ruhig.
"Verzeihung, aber ich wollte den Tee eigentlich trinken. Aber ich versichere ihnen, dass ich ihnen entschuldige, wenn sie mir eine neue Tasse bestellen!"
Zuerst schien der Betrunkene tatsächlich perplex zu sein, doch dann schlug er in Richtung von Hyperius Gesicht. Dieser wich aus, doch schlug nich zurück.
Anscheinend fühlte sich der Fremde immer mehr provoziert, weshalb er weiterschlug, doch Hyperius wehrte sich einfach nicht.
Dann stand San auf, sein Schwert in der Hand.
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Nunja, das war tatsächlich nicht die Antwort, die dem blonden am liebsten gewesen wäre. Aber andererseits hatte er ohnehin nicht darauf vertraut, dass die kleine Gruppe ihren Erkundungsauftrag dafür unterbrechen würde ihn nach Schwarzwasser zu bringen. Und das Angebot, war tatsächlich gut. Er würde sich weniger Sorgen machen müssen gefressen zu werden und, auch wenn es länger dauern mochte, an einem neuen Ort ankommen, in dem es hoffentlich mehr Arbeit für ihn gäbe als hier. Es sei denn, sie wurden doch gefressen... Aber hey, was war schon das Leben, wenn man nicht das kleinste Wagnis einging? Zumal es auch in Setarrif nicht allzu sicher für ihn war, wenn er sich weiterhin sein Essen zusammenstehlen musste.
Noch einmal besah er sich den Sonnenuntergang, der nun bald endgültig der schwarzen Nacht weichen würde. Jengar hoffte auch bald hinter diesen Bergen sein zu können.
Noch ein letzter abschätzender Blick auf Bartimäus, dessen Wolf tatsächlich über das ganze Gespräch hinweg keinen Mucks gemacht und höchstens mal ein paar Schritt weit gelaufen war, und dann kam er grinsend zu seiner Entscheidung:
"Ich würde mich freuen, mit euch reisen zu dürfen! Ich werde mein bestes geben, euch zu unterstützen, oder zumindest nicht zur Last zu fallen."
Kurz bückte er sich, um die immernoch am Boden liegende Münze aufzuheben, mit der alles begonnen hatte.
"Wann hattet ihr vor aufzubrechen? Gibt es noch etwas in Setarrif zu erledigen, wobei ich behilflich sein könnte?", wollte er, vor Tatendrang sprotzend, wissen.
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"Sturkopf.", knurrte Ptah mürrisch, aber ließ sich doch überzeugen und hakte sogar bei der schüchternen Novizin ein. Jeder Schritt war mühsam, aber sie hatte schon recht, sie hatten jetzt ja alles. Der Schlüssel war in seinem Besitz und würde schon bald zur Aufklärung dieser schrecklichen Tat führen. Vorrausgesetzt er schaffte es bis nach oben, irgendwie fühlte sich Ptah nicht wirklich wohl. Seine Gedanken schienen mittlerweile wie Schafe zu sein, die noch nicht geschoren waren.
Ein Filz schien sich in seinem Kopf breit zu machen, der das Zurechtfinden immens erschwerte.
"Selina. Da vorne ist...", presste er die Worte heraus und klang dabei wie ein Erstickender, "Aufgang."
Indes hatten seine Schritte immer mehr an Regelmäßigkeit verloren, lahmten die Beine zusehends und bald stolperte er mehr über sie, als das sie zum Vorankommen beitrugen. Gegen seinen Willen musste er der jungen Frau, die ihn stützte, mehr und mehr seines Körpergewichts zumuten, die eigenen Füße trugen es einfach nicht mehr.
Perlen kalten Schweißes hatten sich auf seiner Stirn gesammelt, als sie die steinernen Stufen erreichten.
"Hör, Mädchen... sag... niemand erfahren... Tiere... müssen... eigene Faust.", rang sich der Varanter eine letzte Warnung ab, die Selina wohl wie jeder Andere nur als Atmen vernommen hätte, hätte sie den entkräfteten Adepten nicht hieven müssen und ihr Ohr so dem geöffneten Mund nahe gewesen war. Darauf gaben die Beine nach und Ptah sackte in sich zusammen, wodurch auch die Schülerin zu Boden gerissen wurde.
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Bartimäus musste lächeln, da hatte er den Tatendrang in jemandem geweckt!
"Du wirst nicht zur Last fallen und es wird schon was zu tun geben, damit du dir auch nicht nutzlos vorkommst!"
Ob es was zu erledigen gab? Zuerst musste er auf jeden Fall Ad wieder finden und dann hatten er in Tooshoo gesagt, dass er dem Wächter vielleicht reiten beibringen könnte, aber dafür würde er ein Pferd brauchen. Das hier in der Stadt zu besorgen (wie auch immer, ohne Geld...) wäre vielleicht auch nicht unklug.
"Ich würde gerne reiten lernen und ein Pferd zu finden ist hier in der Stadt wahrscheinlich leichter, als in der Wildnis zu hoffen, dass mir eines zuläuft. Dann müsste ich natürlich Adrastos wieder finden, aber ansonst habe ich nichts mehr zu tun.
Lange will ich ohnehin nicht bleiben, weil es wesentlich billiger ist was zu Essen zu suchen oder zu jagen, als es hier zu kaufen. Wie gesagt, mit Geld sieht es bei mir auch nicht so gut aus. Aber wie genau du mir mit dem Pferd helfen könntest, wüsste ich jetzt nicht. Oder hast du zufällig ein, was du nicht brauchst?" scherzte er. Aber vermutlich wäre Ad in diesem Thema wirklich eine größere Hilfe, schließlich hatte er einen ganz anderen Zugang zu den Tieren.
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Jengar überlegte kurz, wie dieses Problem zu lösen sein könnte. Doch ohne Geld an ein Pferd zu kommen, würde vermutlich verdammt schwer.
"Nunja, ich bin kein Pferdeflüsterer oder -dieb, aber ich weiß zumindest, dass es einen Kerl - ich glaub er ist der Knecht eines größeren Bauern aus der Gegend - an der Nordost-Mauer des Händlerviertels gibt, der alle möglichen Nutztiere verkauft. Ich meine er hatte auch zwei Pferde dort. Ob die zum Reiten geeignet sind, weiß ich allerdings nicht. Könnten auch Ackergäule sein."
Sie waren schon wieder auf dem Rückweg ins Stadtinnere, während der ehemalige Pirat so erzählte. Offenbar wollte Bartimäus vorher noch woanders hin, denn er ging voraus.
Zweifelnd betrachtete der ehemalige Pirat diesen.
"Falls du es echt drauf anlagen willst, wird es für dich schön zu hören sein, dass das Stadttor nur knapp zweihundert Schritte von dem Händler entfernt ist. Ehrlich gesagt würde ich aber zu einem ausgeklügelteren Plan raten..."
Es wäre wohl tatsächlich nicht allzu ratsam mit einem gestohlenen Pferd, von dem nichteinmal klar war, ob man es reiten konnte, aus einer recht gut bewachten Stadt zu flüchten, einen aufgebrachten Händler hinter sich und die Torwachen vor sich.
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Selina hatte sich den ganzen Weg über Sorgen gemacht. Ptahs Zustand wurde immer schlechter, das Gewicht, das sie tragen musste immer schwerer und seine Stimme kaum noch zu verstehen. Trotzdem glaubte sie den Inhalt des Gesprochenen richtig identifiziert zu haben. Sie sollte nichts von all dem sagen! Schon wieder so eine Aufgabe die ihr schwer fallen würde einzuhalten, wenn sich die Möglichkeit ergab es Jary zu erzählen, aber sie hatte es schon einmal also würde sie es auch wieder. Außerdem war das ganze vielleicht eh schon gelöst bevor sie wieder mit ihm sprach.
Schritt für Schritt ging die Schwarzhaarige die Stufen hinauf während Ptah mehr von ihr gezogen wurde, als dass er selbst ging.
"Halte durch! Wir sind gleich da! Nur noch wenige Stufen!"
Es waren noch ein paar mehr Stufen als sie vorgab, doch sie vermutete, dass ihr Lehrmeister das ohnehin nicht mehr mitbekam.
"Ein Schritt noch! Und noch einer!"
Schließlich war es dann aber der letzte und Ptah war am Ende seiner Kräfte angelangt. Durch den Sturz des Magiers wurde sie mitgerissen und fiel ebenso auf die Stufen, konnte sich, und auch ihn, aber gut genug halten um nicht alles wieder herunterzufliegen.
Verzweifelt schaute sie nach oben. Weit war es jetzt wirklich nicht mehr, gerade einmal 10 Stufen vielleicht, dann war da die Tür zur Küche. Was sollte sie nur tun? Ptah war der Ohnmacht wohl näher als dem Leben und sie war nicht kräftig genug um ihn das Stück zu tragen. Einen Augenblick dachte sie an Telekinese, doch der Zauber war schon bei einem Schlüssel so anstrengend gewesen, dass sie bei einem ausgewachsenen Mann gar keine Chancen haben würde. So erschöpft wie sie war, wäre wahrscheinlich ein Lichtpünktchen schon eine Herausforderung.
Schließlich fasste sie einen Entschluss, auch wenn ihr der ganz und gar nicht gefiel! Sie würde Ptah hier liegen lassen, die Kerze stehen lassen und aus der Küche etwas Wasser und ein kaltes Tuch holen. Es war nicht weit und sie könnte ihn beinahe die gesamte Zeit im Blick behalten, doch Ptahs Nähe zu dem Keller behagte der jungen Frau überhaupt nicht.
Allerdings sah sie keine Alternative und so stieg sie die letzten Stufen empor, öffnete die Tür einen Spalt weit und lugte hindurch. Keiner war zu sehen. Gut, weil sie ja nichts sagen durfte und dieses Szenario natürlich Fragen aufgeworfen, aber auch schlecht, weil das Hilfe bedeutet hätte.
Dann öffnete sie die Tür ganz, ließ sie offen stehen und warf noch einmal einen Blick zu Ptah. Er lag unverändert da, gleich neben dem Licht der unheilvollen schwarzen Kerze.
Die Novizin beeilte sich die beiden Dinge zu holen und sich dann wieder zu Ptah zu begeben. Während sie ihm gut zusprach, kühlte sie mit dem Tuch seine Stirn und versuchte ihn dazu zu bringen etwas Wasser zu trinken.
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Melaine schürzte nachdenklich die Lippen und tippte sich mit dem Zeigefinger der rechten Hand nachdenklich an die Wange. Ihr Blick ruhte auf dem Mann vor, obschon er jenen nicht zu beachten schien und mehr denn je der Ferne angetan war, die bloß in einem einzigen Namen aus dem Munde des Fremden gedrungen war. Tooshoo.
Wie auch immer dieser Ort war, erfüllt von einem großen Baum und stickiger Luft klang er reizend und lockend für die junge Frau, die sich trotz des milden Klimas in Setarrif an einen Ort sehnte, der mehr als nur Milde bot. Die Wüste war hart und unnachgiebig gewesen, doch auf ihre heiße, wilde Art wunderschön. Sie bedauerte es in diesem Augenblick, nicht länger dort gewesen zu sein.
Schließlich kehrte ihr Blick in die Gegenwart zurück und fixierte den Mann. „Ihr hättet auch mit eurem Namen beginnen können, Fremder.“, entgegnete die Rothaarige und beendete das Tippen ihres Zeigefingers, ließ die Hand sinken und seufzte. „Es scheint, als zweifelt ihr an dieser Ursache ebenso wie daran, dass es am Essen eures Koches gelegen hat. Auf der anderen Seite könnt ihr stehen. Es scheint, als wäre das, was auch immer euch befallen hat, heute zu einem kurzzeitigen Höhepunkt gelangt, der euch darnieder raffte. Vielleicht wäre es besser, wenn ich euch wirklich untersuche. Dagegen spricht, dass ich mich hier nicht auskenne. Nützlicher wäre es für euch sicherlich, ihr würdet euch einen hier ansässigen Magier suchen. Was meint ihr, bedürft ihr dergleichen?“, fragte die Magierin des Wassers und hob eine Augenbraue. Es lag eine Aufforderung in ihrer Stimme, die den fremden Mann sofort wegschicken wollte. Sein Blick, sein Auftreten, seine Überlegungen, dass er ein Seemann war, das, was er ausstrahlte… alles zusammen wirkte wie ein drohender Schlag, der nur dem Augenblick harrte, da er mit größer Überraschung auf die Rothaarige niederfahren konnte.
Melaine ließ mehr der Magie in sich hinein sickern wie Wasser in einen bereits überfüllten Trinkschlauch.
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"Danke, ich werde mir die beiden einmal anschauen, aber bevor ich mich für eines entscheide werde ich noch mit Ad sprechen. Er kennt sich besser mit Pferden aus als ich und ich denke eine professionelle Meinung kann nicht schaden."
Abgesehen davon, dass man ihn vermutlich sehr wohl als Pferdeflüsterer bezeichnen konnte, im wahrsten Sinne des Wortes.
"Ad hat selber auch ein Pferd, also mach dich schon mal darauf gefasst mit einem halben Zoo zu reisen", warnte er Jengar scherzhaft.
Dann herrschte schweigen zwischen den beiden und Barti überlegte wie er das Gespräch wieder aufnehmen könnte. Ihm -oder zumindest seiner Neugier- müsste doch irgendetwas einfallen!
Schließlich beschloss er einfach Jengar in die Taverne einzuladen. Er selbst trank ohnehin nur Wasser und ein paar Goldmünzen hatte er auch noch übrig, für das Zeug was er in Schwarzwasser der Blutfliege abgenommen hatte.
Dieses Gold konnte er genauso gut ausgeben, für ein Pferd war es sowieso viel zu wenig, da würde es ihm nichts bringen.
"Was hältst du davon, wenn ich dich in die Taverne einlade? Sobald wir aus der Stadt draußen sind, sind Banditen die einzigen, die Geld wollen und für das Pferd ist auch egal ob ich nichts oder so gut wie nichts habe."
Also schlug Bartimäus den Weg Richtung Taverne ein, er würde es sowieso nicht zulassen, dass Jengar sein Angebot ausschlug.
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„Mein Name, ja, Entschuldigung. Wäre in der Tat höflicher gewesen, wenn ich den genannt hätte. Ich bin Cotton Gray, Kapitän der Maera, die im Moment an dem lächerlich kleinen Bootssteg außerhalb dieser Stadt anliegt.“ Er stand auf hütete sich jedoch davor ihr die Hand zu geben. So wie er sie einschätzte, würde das nur in einer unangenehmen Situation resultieren, in der er seine Hand verlegen zurückzieht und an seinem Mantel abwischt, um die Handlung nicht komplett sinnlos erscheinen zu lassen. Melaine wirkte verhalten, als sie zu ihm hinauf schaute, immerhin überragte Cotton sie um mehr als einen Kopf.
„Wenn ihr euch hier nicht auskennt, sind wir immerhin zu zweit“, bemerkte er und kramte seine Pfeife aus der Tasche hervor. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als er sich umblickte und sich den Säulengang und den dahinterliegenden Tempel genauer anguckte. Mit dem kleinen Metallstopfer beförderte er den Tabak in den Pfeifenkopf und entzündete ein kleines Zündholz an einer der Fackeln. Leicht wölbte sich der Tabak, wehrte sich gegen die Glut und wurde daraufhin mit dem Stopfer behutsam nach unten gedrückt.
„Ich weiss nicht genau. Fühle mich an sich ganz gut, andererseits ist mein letzter Besuch bei einem Heilkundigen schon Dekaden her, wenn ich das so sagen kann. Was hält euch davon ab, mich zu untersuchen, auch wenn ihr hier nicht ansässig seid? Braucht ihr dafür spezielle Behandlungsräume oder seltsamer Instrumente, mit denen ihr an mir herumpieksen könnt? Wenn nicht, würde ich das Angebot gerne annehmen.“
Geändert von Cotton Gray (17.02.2011 um 23:51 Uhr)
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Dieser Ad, der Gefährte von Bartimäus, begann ihn zu interessieren. Bisher hatte er ihn sich als einen normalen Jäger vorgestellt. Wenn er nun allerdings bedachte, dass auch Bartimäus mit einem Wolf unterwegs war, wollte er gern Ads Umgang mit Pferden beobachten. Er selbst hatte keinen Schimmer von Pferden und sie waren ihm auch etwas suspekt. Doch wenn er sich vorstellte, wie jemand mit einem Pferd sprach, musste er schmunzeln.
Bevor er antwortete sah er noch kurz in seinen Taschen nach. Nun gut, für zwei Biere würde wohl reichen, was er da zusammenkramte. Selbst wenn Bartimäus vorhatte ihn einzuladen, musste er ihm ja nicht den ganzen Abend auf der Tasche liegen. Vor allem, weil das Gold tatsächlich nutzlos sein würde, sobald sie hier weg waren.
"Gern.", erwiderte er schließlich, "Ich hatte schon ein paar Tage kein Bier mehr. So langsam fühle ich mich schon, als wär ich nie was anderes als ein Streuner gewesen!"
Auch wenn er bei den letzten Worten grinste, hatten sie etwas Wahres. Doch das würde hoffentlich bald hinter ihm liegen!
Die Hände noch immer in den Taschen, erfühlte er etwas kühles... Der Ring! Immernoch wusste er nicht, was es mit diesem auf sich hatte. Doch das war momentan nicht sein größtes Problem. Über seine Vergangenheit würde er noch genug grübeln können, sobald seine Zukunft einigermaßen geklärt war.
Geändert von Jengar (17.02.2011 um 23:11 Uhr)
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Melaine hob den Kopf. Der Mann war wirklich groß. Ein Hoher Riese, wie es schien, ein Highrise wie es in den seltsamen Legendenden eines gewissen seltsam Anmutenden Nichtliteraten genannt wurde. Auf der anderen Seite wirkte er mit der Pfeife zwischen den Lippen und dem langsam, genüsslich ausströmenden Rauch bloß wie ein alter Mann, der zu viel vom Leben gesehen hatte, als sich noch Gedanken darüber machen zu müssen.
„Die Heilung mittels der Magie ist nur in akuten Fällen geboten. Das Handwerk der ursprünglichen Heilkunst ist nicht zu verachten und ja, jene setzt auf seltsam anmutende Instrumente und waghalsigen Zusammenschüttungen von verschiedenen Substanzen, in der Hoffnung, dass es für den Patienten hilfreich ist.“, kommentierte die Rothaarige die Worte Cottons und musterte den Mann einen weiteren stillen Augenblick.
„Die Pfeife hingegen scheint euch zu schmecken. Wärt ihr wirklich krank, wäre dies etwas, was mit als erstes zu Grunde geht, ehe es wirklich gefährlich wird. Vielleicht sollte ich vorrangig von einer Behandlung absehen. Die Beobachtung….“, versuchte die Magierin es zu formulieren und stockte.
Die Magie in der Zauberin begann zu wallen, als sie sich in der Handfläche der Magierin ballte und schließlich wie Dampf scheinbar pfeifend und doch vollkommen lautlos ausströmte und sie verließ. Melaine atmete tief ein. Das Gefühl des Drohenden wurde geringer, schwächte sie ab und verkam zu einem Schatten am Rande ihres Blickfeldes. „… Ihr seid also Kapitän der Maera? Ein Schiff? Welcher Flotte?“, fragte die Rothaarige und verschränkte die Arme vor der Brust. Irgendetwas schmeckte ihr ganz und gar nicht…
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"Ich danke dir, Selina.", murmelte Ptah, "gib mir noch ein paar Schlucke. Dann sollte ich es die Treppe hoch schaffen."
Tatsächlich gelang es ihm mit der tatkräftigen Unterstützung Selinas irgendwie die zehn Stufen bis in die Küche zu erklimmen.
"Damit ist die heutige Lektion... abgeschlossen.", erklärte Ptah mit müdem Lächeln, "Geh schlafen, ich purzel schon nicht wieder hinunter."
Argwöhnisch prüfte ihn der Blick seiner Schülerin, doch schien er ihrer Abschätzung stand zu halten, weshalb sie sich von ihm verabschiedete und versprach am nächsten Morgen nachzusehen, ob er wirklich nicht hinuntergefallen war. Dann verschwand sie durch die Küchentür. Wenige Sekunden später war der Adept eingeschlafen, auf dem harten Schemel, der eigentlich dazu diente, um die Behälter auf den obersten Regalreihen zu erreichen.
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„Eine Flotte gibt es nicht. Guckt mich nicht so kritisch an“, meinte Cotton und ließ den Rauch in kleinen Wölkchen aus seinem Mund hervorquellen. Er liebte den aromatischen Duft von diesem Apfeltabak. Beinahe als würde er seine Zähne eine frische Frucht beißen lassen.
„Ich habe keine Zugehörigkeit dieser Art, wie ihr es vermutet. Keine Vorgesetzten, nur Freunde und Geschäftspartner. Unser Metier ist in erster Linie der Seehandel. Waren von einem Standort zum anderen verfrachten. Personentransport, wenn es sich anbietet. Unser Tun ist weder politischer noch goldgieriger Natur. Das einzige was man mir und meiner Crew vorwerfen könnte, ist, dass wir das Meer lieben.“ Er lachte.
„Mag das Schaukeln meins Kahns wirklich viel lieber als das Leben auf dem Land.“
Cotton lehnte sich an eine der Säulen und betrachtete Melaine. Sie war hübsch anzuschauen, und doch regte sich keine Spur der Begierde in ihm. Dieses Gefühl starb damals mit seiner Frau, die an einem Strand in der Nähe von Kap Dun ihr Grabmal hatte.
„Wenn ihr diesen Ort verlassen wollt und nicht die Strapazen des Landweges auf euch nehmen wollt, lade ich auch auf eine Fahrt ein. Was genau sind eure Absichten, wenn ich das fragen darf?“
Er kniff die Augen zusammen. Ein seltsamer Schmerz durchzuckte seinen Kopf und verschwand direkt, als wäre er nie da gewesen.
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Melaine kniff die Augen und neigte den Kopf ein wenig zur Seite, die Arme noch immer unter der Brust verschränkt, den Mund nachdenklich verzogen. „Hinter den edelsten Worten verbirgt sich nur allzu oft ein dunkler Kern, der lieber verborgen geblieben wäre.“, murmelte die Wassermagierin vor sich hin.
Es schien, als habe der Zufall ihn in das Haus der Magier getrieben und seine offenkundige Krankheit ihn stürzen lassen. Was aber, wenn er sich in das Haus der Magier begeben hatte, weil er wusste, dass es jenes war, erst hier zusammenklappte, weil er wusste, dass ihn ein Magier finden würde. Dies hatte auch tatsächlich funktioniert, mit dem Unterschied, dass die Magierin, die ihn fand, hier nicht ansässig war. Wer wusste schon, welches Gift er in seinem Körper trug, dass seine Aura, sein Wesen derart pulsieren ließ, wenn man sich darauf konzentrierte.
„Was für einen Zauber wirkt ihr da, Mann?“, fragte die Rothaarige barsch und so plötzlich, wie ihr klar geworden war, dass es Magie war, die sich wie Bienen um die Blüten um ihn herum versammelte. Sie war es auch, die ihr zuvor entwichen war. Dies ließ jenes seltsame Gefühl zuvor klarer erscheinen. Er schien die Magie in seiner Umgebung aufzusaugen, wie ein Gefäß, welches leer war und nach Wasser lechzte. Nur wohin verschwand sie? Wofür brauchte er sie? Warum hatte er so viel an sich gezogen, dass er zusammen gebrochen war? War es klug, dem mit Magie zu begegnen? Warum hatte sie es nicht bemerkt, als sie ihn Heilen wollte? Oder zog er gar nur eine bestimmte Art der Magie an?
Urplötzlich breitete die Zauberin die Arme aus, ließ die Wesenskraft in sich hineinströmte und sich alsbald zu einer Wasserkugel formen, die stetig ihrer ursprünglichen Größe verlor, je näher sie zu Cotton flog.
Melaine legte mehr Magie in den Zauber und ließ einen Schwall kalten Wassers auf den Seemann herabfallen. Er wurde nass… wider ihre Erwartung. „Raus mit der Sprache!“, donnerte sie, „Was tut ihr da?“
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Ihre Frage hatte er unbeantwortet gelassen, da er sich nicht angesprochen fühlte. Sie warf Wörter in den Raum, die in keinerlei Kontext standen. Cotton starrte nur wie gebannt auf die seltsamen Bewegungen der Frau und weitete seine Augen, als sich etwas Wasserartiges vor ihm manifestierte. So etwas hatte er noch nicht gesehen.
Hexe!, schrie es in seinem Kopf und er wich einen Schritt zurück. Wie der übermächtige Schwall einer Welle ergoss sich diese Kugel über ihm, durchnässte ihn und löschte seine Pfeife. Er spuckte aus.
„Raus mit der Sprache! Was tut ihr da?“, beschuldigte sie ihn. Erbost wischte sich Cotton mit dem Ärmel über das Gesicht.
„Was tut IHR da? Ist das ein schlechter Scherz?“ Nervös blickte er sich um und ballte seine Fäuste. War er in einen Hinterhalt geraten, würden Fremde zwischen den Säulen hervortreten und ihn ausrauben? Mit der Säule im Rücken stellte er sich stabil hin und machte sich Gefechtsbereit. Er war kein besonders guter Kämpfer, doch seine Fäuste wussten doch einigen Schaden anzurichten.
„Bei Adanos, sagt mir was hier vor sich geht oder ich schwöre, dass es jemand bereuen wird!"
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„Bereuen.“, schnaufte die Zauberin und trat mit zornig funkelnden Augen näher an den Kapitän heran, den Zeigefinger der linken Hand drohend erhoben, „Der einzige, der etwas bereuen wird, seid ihr, wenn ihr euch nicht erklärt. Ich schwöre euch, dass ich euch bei lebendigem Leib die Haut abziehe und mir einen Schal daraus stricke.“, die Stimme der Rothaarigen erinnerte an das Fauchen einer wilden Katze, der man einmal zu viel auf den Schwanz getreten hätte. Und hätte sie sich in diesem Augenblick selbst gesehen, sie hätte sich jedes Wort geglaubt, unfähig, etwas dagegen heraus zu bringen.
„Seid ihr taub, übergroßer Muskelberg, oder hat das Schwanken eures Schiffes euer Gehirn schon matschig werden lassen? Ich meine die Magie, die ihr hier wirkt, dieser unheilige Zauber, der jede noch so geartete Strömung um euch herum manipuliert und aufsaugt.“, fuhr sie Wort, als der Mann sie bloß schweigend und fragend anblickte, als würde er nicht ein Wort von dem Verstehen, was sie sagte. „Jetzt stellt euch nicht dumm. Es ist überdeutlich!“
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Cotton lachte und wischte ihre ausgestreckte Hand zur Seite, was Melaine beinahe als Angriff zu deuten schien und flink einen Schritt nach hinten machte, um sich Platz zu verschaffen.
„Ruhig bleiben Kleine.“ Wieder der Blick zu beiden Seiten. Die Männer mussten kommen, denn die absurden Beschuldigungen hätten als Ablenkungsmanöver nicht besser platziert sein können. Wie er sich nur seinen Holzknüppel zur Hand wünschte, den er in der Kiste in seiner Kajüte platziert hatte, da er ihn sowieso nie gebrauchte.
Für einen Moment bewegte sich keiner der beiden, sie starrten sich nur in die Augen und Cottons Lächeln schwand von Sekunde zu Sekunde mehr.
„Lass den Blödsinn, Frau! Wo sind eure Komplizen? Wo sind die Raufbolde, die mich bewusstlos schlagen und ausrauben wollen?“
„Hört auf meinen Fragen auszuweichen“, fauchte sie zurück.
Vielleicht wäre es wirklich, wenn man irgendwer von den beiden eine Frage beantworten würde, dachte er.
„Was redet ihr von Magie und Zaubern? Ich bin seit meinem sechzehnten Lebensjahr ein Seemann und kein stabfuchtelnder alter Mann in einer Kutte. Mein Verständnis für Magie beschränkt sich darauf, dass ich weiss, dass sie existiert. Für mehr habe ich mir bis jetzt noch nicht die Zeit genommen und kann es auch nicht bereuen. Dass hier irgend eine Aura oder so um mich herum etwas aufsaugt halte ich für ein bisschen weit hergeholt. Musst dir schon einen besseren Spruch einfallen lassen, um mich abzulenken. Überdeutlich ist nur, dass hier etwas faul ist.“
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Taverne zur "Sturzkampfmöve" Rückblick der Nacht
Innerlich war etwas in Hyperius zerbrochen, als die Teetasse auf dem Boden zerbarst. Als so etwas das letzte Mal, wenn da auch nur unbeabsichtigt, durch Jail in der Taverne in Al Shedim passiert war, hatte er geweint und eine ziemliche Szene gemacht, weinen tat er dieses Mal zwar auch, aber bloß innerlich, da ihm im Nachhinein dann selbst seine so öffentliche Reaktion als übertrieben vorgekommen war.
Der junge Teeliebhaber war nicht unbedingt der Typ von Mensch, der regelmäßig in Kneipenschlägereien verwickelt war, was zum einen daran lag, dass er zwar hin und wieder in Tavernen war, aber diese selten in einer solch großen Stadt waren und damit den nötigen Kneipencharakter hatten, um zu regelmäßigen Schlägereien zu tendieren. Aber nun war es also passiert, irgendein besoffener Kerl, dem seine Nase nicht passte, was hatte der nur gegen seine Nase, hatte den Magus dazu aufgefordert die Taverne zu verlassen und war auch handgreiflich geworden. Der Tatsache, dass sein Kampfpartner, wenn man diesen denn so nennen durfte, schon ziemlich viel getrunken hatte, war es geschuldet, dass es dem Diener Adanos' bislang noch recht einfach gelang den Schlägen des Trunkenboldes auszuweichen.
Doch als es noch danach aussah, als dass sich noch mehr Leute würden einmischen wollen, hatte sich auch San Daran erhoben und seine Klinge gezogen, wollte er wohl eine Eskalation verhindern oder den Säufern zumindest klar machen, dass sie nicht ganz wehrlos waren. "Lasst eure Waffe fallen San Daran, ich mache das schon, greift nur einfach nicht ein, egal was passiert.", sagte er mit ruhiger Stimme zu seinem Begleiter, wofür er dem Säufer einen Moment keine Aufmerksamkeit schenkte, was dieser zusammen mit einer Mischung aus Konzentration und ner ordentlichen Portion Glück nutze, um dem Baumeister die Faust mit voller Wucht aufs Auge zu drücken.
Der Teeliebhaber taumelte einen Moment zurück und war sich sicher, dass das Auge am folgenden Tag blau werden würde, aber San Daran griff nicht ein, er hatte auf ihn gehört, glücklicherweise, sodass er selbst sich nun einem Zauber zu wenden konnte. Sich auf diesen konzentrierend, wich der Wassermagier langsam vor den Schlägen des anderen Mannes zurück und konzentrierte sich auf das Geflecht der Magie um ihn herum.
Ausgehend von seinen Fingern spannte sich ein unsichtbares Netz der Magie durch den ganzen Raum und verband diejenigen Ströme der unsichtbaren Energie, die im Zusammenhang mit Wasser standen. Zusammen mit Uhirun hatte er ja genau dies noch einmal explizit trainiert, auch auf die Aspekte der Magie des Wassers in seinem Körper. Es dauerte einen kurzen Moment, dann war das Netz gespannt und Hyperius schickte seine Energie durch die weit verzweigten Fäden.
Er wollte das Wasser anregen, er benutzte Kondensation, um zunächst einen schwachen, dann einen immer stärkeren Nebel in der Taverne zu erzeugen, was die besoffenen Schläger wohl mehr als verwirren musste. Schnell zusammenstolpernd, befanden sich die drei oder vier Männer recht schnell an einem Ort, bevor der Nebel undurchdringlich wurde. Als dies endlich geschehen war, senkte der Magus wieder seine Hände, war eine weitere Verflechtung der Magie bei dem nun bestehenden Nebel ja nicht notwendig, der sich ohne sein Eingreifen auch recht schnell wieder verziehen würde.
Doch dies war bloß der erste Streich und der nächste folgte sogleich, da der junge Kartenzeichner zielgerichtet durch den undurchdringlichen Nebel auf die Stelle zu schritt, wo er sich den Aufenthalt der Männer gemerkt hatte, dabei noch über einen Stuhl stolpert, hinfiel, sich erneut aufrichtete und seinen Weg ohne den Verlust von Wirkungskraft fortsetzte, das Ganze hatte ja wohl niemand gesehen.
Leise ein Gebet im Sinne Adanos' vor sich hermurmelnd, dauerte es nicht lange, bis der Magus bei der Gruppe angekommen war und seine Hand den Kopf eines der Männer berührte, die nun etwas eingeschüchtert waren und im Nebel und ihrem Rausch wohl nicht feststellen konnten, wer sich da genau befand. Dieses Mal nicht durch die Luft, sondern durch die 4 Körper schickend, verband Hyperius seine Gedanken und die Ströme der Magie mit den einzelnen Menschen und sandte dabei Gefühle der Ruhe und des Friedens, die ihm ja sowieso innewohnten auf diesem Wege in die Körper der anderen. Während er Schlichten anwendete, sprach er jedoch mit predigender Stimme "Und Adanos befriedete das Land und er sah, dass es gut war. Und ich sage euch, ihr wollt hier keine Schlägerei anfangen", woraufhin die Männer mit lallender Stimme im Chor genau diesen letzten Satz wiederholten und sich der junge Kartenzeichner zufrieden abwandte, erneut stolperte, sich erhob und dieses Mal sein Auftritt wohl ein wenig geschmälert wurde, da der Nebel sich langsam verzog, was nun aber auch keine Rolle mehr spielte, da er mit dem leicht verwunderten San Daran die Taverne wieder verließ.
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Nervös und zitternd saß er in ihrer Mitte, umringt von ihnen, umringt von Kerzen und steinernen, kalten Mauern. Er war freiwillig her gekommen, doch stand es ihm auch zu, wieder zu gehen? Wahrscheinlich nicht.. Etwas beunruhigt schaute er ihnen allen in die Augen. Dem dunkelhäutigen Fremden, der ihnen die Tür geöffnet hatte, den beiden, die hinter dem mutmaßlichen Anführer aufgetaucht waren und zuletzt Kephos, der ihn überhaupt erst hierher geführt hatte. Was hat er davon und welche Rolle spielt er? Er wusste keine Antwort, kannte er so wirklich doch keinen der Anwesenden. Doch was viel wichtiger ist: Welche Rolle spiele ich? War das mit dem Zauber nur eine Falle? Wenn ja, war es auf jeden Fall eine, in die er blind getappt war.
Bestimmt trat der Anführer einen Schritt nach vorne, lies den jungen Mann zusammen zucken. "Nun, du bist hier, um zu lernen." Noch einmal wiederholte er, was er schon gesagt hatte, als Jary angekommen war. "Ja, deswegen bin ich hier." Dafür, dass er, falls es denn so war, in Gefahr war, hatte er es geschafft, noch ziemlich ruhig zu bleiben. "Und du forderst unsere Hilfe dazu an." Das war keine Frage, das war eine Feststellung, welche jedoch nicht ganz korrekt war. "Kephos hat mir diese Hilfe angeboten und ich habe sie angenommen." Kurz wanderte der Blick des Mannes zu dem Hofmagier, der darauf nickte. "Du weißt, wie diese Hilfe aussehen wird?" Er wusste es, doch konnte er das Wort nicht ganz über die Lippen bringen, schon gar nicht in dieser Umgebung, in dieser Position. "Mit Blutmagie." Er hatte sich wieder an ihn gewandt und schritt nun, einem strengen Lehrmeister gleich, um den Jungen herum, musterte ihn und bewertete. "Bist du noch immer bereit, unsere Hilfe mit den damit verbundenen Verpflichtungen anzunehmen? Lautet deine Antwort ja, wirst du schweigen. Über Alles. Und du schuldest uns einen Gefallen, welchen wir nach Belieben einfordern werden." Der Novize schluckte. Dieser Gefallen war sicherlich nicht ein bisschen Gold oder das Säubern ihres Hauses, nein, das wäre es sicherlich nicht. "Falls du unsere Hilfe nun ablehnst, wirst du ebenfalls schweigen und kommst nie wieder hier her." Der Mann war stehen geblieben, seine strengen Augen verharrten auf den seinen. Jaryvil hatte die Wahl zwar schon mit dem Betreten des Hauses getroffen, doch nun wog er noch einmal die Möglichkeiten ab.
"Ich nehme eure Hilfe an." Entschlossen wie noch nie, seit er diesen Bau betreten hatte, stieß er die Antwort aus und erhob sich vom Boden. "Lehrt mich, was ihr wisst." Eigentlich war der junge Mann nicht in der Position, Forderungen zu stellen, doch er tat es und sein Gegenüber nickte mit einem selbstgefälligen Lächeln auf den Lippen. "Sehr gut. Dann beginnen wir." Mit einem Handzeichen bedeutete er ihm, zu folgen und zwar direkt und ohne Umwege. Jetzt würde es also beginnen. Er warf einen letzten Blick zu Kephos, bevor er mit dem Dunkelhäutigen weiter in die Dunkelheit eindrang. Das selbe Lächeln, was er schon eben im Gesicht des Robenträgers gesehen hatte, war nun auch beim Hofmagier zu sehen, der ihnen folgte. Auch die beiden anderen folgten, was seine Nervosität und den Anflug von Angst nicht gerade schmälerte. Nun, ich sollte lernen und so bald ich es geschafft habe, wieder verschwinden. Dann noch den Gefallen einlösen, dann bin ich aus der Sache raus. Mit diesen Worten versuchte er sich zu beruhigen, doch er wusste ganz genau, dass es so einfach nicht sein würde. Sicher nicht.
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Noch immer hatte sich in der Stadt nichts geregt. Die meiste Zeit trainierte der Wahnsinnige in der Nähe des Leuchtturmes, spazierte dann eher auffällig durch die Stadt um weitere Botschaften seines Anwesens zu hinterlassen.
Doch scheinbar war keinerlei Krieger und Kämpfer an exotischen sowie Lederrüstungen interessiert. Er hatte beschlossen noch einige Tage hier zu warten, falls sich kein erster Kunde finden lassen sollte, befürchtete er, sich seinen ersten Verdienst doch auf anderem Wege zu besorgen.
Außerdem war es äußerst fragwürdig wohin dieser Daymen verschwunden war – Hoffentlich ließ sich dieser nochmals blicken um die Handelsfragen mit Jacks genauer durchzugehen. Ansonsten müsste er ihn suchen…
„Suchen? Nicht suchen – Finden.“, dachte sich Kratos bei seinen wiedermal wirren Ausführungen im Stillen.
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