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    Ehrengarde Avatar von Artifex
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    Artifex ist offline
    Nun war der vierte Abend des Things angebrochen und der ehemalige Hüter des Glaubens war nun ein Angehöriger des Waldvolkes. Die Aufnahme war etwas ungewöhnlich, doch scheinbar hatte es sich doppelt ausgezahlt bei der Stewark-Aktion mitzumachen, zum einen hatten sie ordentlich Beute gemacht und zum anderen trug seine Teilnahme dazu bei von den Waldvölklern akzeptiert zu werden. Die Geschichte mit dem Moleratgehege schien ihr übriges dazu beizutragen. Artifex dachte an Durnir und dankte dem alten Druiden innerlich an seinen weisen Rat dereinst auf dem Wege zu Onars Hof auf der Insel Khorinis. Die Steine hatte er nach wie vor bei sich, sicherlich würde sich bald wieder eine Gelegenheit ergeben, da er seine Wahl den Steinen anvertrauen würde.

    Erstaunt ob der Tatsache dass jeder Neuankömmling sich eine Waffe aus dem Waffenlager des Waldvolks auswählen durfte, hatte Arti dankend abgelehnt und auf seine Waffen verwiesen gehabt. Ryu meinte noch, dass er es sich ja später mal anders überlegen könnte, dankbar nickend hatte Arti dies akzeptiert. Der heutige Tag war ein Tag der Offenbarungen, offenbar hatte irgend ein sonderbarer Rat mit dem Namen Kriegsrat die militärische Struktur des Waldvolks reformiert. Wobei, so absonderlich war dies auch wieder nicht, weil stete Reformierung der eigenen Strukturen dafür sorgen würde dass die Waldläufer und Waldstreicher des Waldvolks stets auf Gefahren von aussen vorbereitet sein würden. Zudem würden alte Denkweisen und Routinen auch aufgebrochen und an neue Gegebenheiten angepasst, alles in allem eine logische Wahl eigentlich.

    Der ehemalige Sumpfler würde sehen ob er dereinst auch Teil des Kriegsrats werden würde, oder nicht wichtiger war jetzt sich abermals den Magen vollzuschlagen mit den Köstlichkeiten die auslagen...

  2. Beiträge anzeigen #202
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline
    Mit einem gekonnten Ruck wurde der Reisesack, der es erlaubte sämtliche notwendigen Habseligkeiten in angenehmer Weise zu tragen, fest zugeschnürt und geschultert. Ein letzter prüfender Blick zeigte, ob die Stiefel auch wirklich wasserdicht waren und nicht etwa sofort untergingen, der Reisemantel zugeknöpft.
    Einige Sekunden innehaltend, befand er, dass ein Mantel wahrscheinlich überflüssig bei den milden Temperaturen draußen war und er ohne schneller vorankommen würde, weshalb er ihn kurz danach wieder auszog und halbwegs ordentlich über einen Stuhl legte. Zwiespältiges Licht drang durch die grob gezimmerten Bretter, die seine kleine Kammer vom Rest der Sumpflilie abgrenzten, mit ihm eine Vielzahl an verschiedensten Geräuschen und ein deutlich wahrnehmbarer Geruch nach faden Wein. Idun knöpfte sein Hemd zu.

    Es tat gut, die stickige Taverne zu verlassen. Die hölzernen Stege, welche die Hütten Schwarzwassers miteinander verbanden, waren vom Regen so durchnässt, dass sie beinahe schwarz wirkten. Während der Lärm langsam verklang, folgte Idun dem Steg, der aus dem Dorf hinausführte, den Mantel zwar angezogen – dem maroden Türschloss traute er letztlich nicht über dem Weg – aber offen. Schon bald fühlte er kein rutschiges Holz mehr unter den Füßen, sondern Matsch und kleinere Schlammlachen, in denen sich das Regenwasser begierig ansammelte, als ob es sich um einen geheimen Treffpunkt desselben handelte. Tooshoo gönnte er einen flüchtigen, aber doch gedankenvollen Blick, denn in dessen Baumkrone fand in diesem Augenblick ein Thing des Waldvolkes statt. Mit eigenen Augen hatte er die Wahl des neuen Waldläuferführers mitverfolgt; ein durchaus sehr respektabler Posten und er wünschte dem neuen Inhaber auch reichlich Erfolg bei seinen Vorhaben, doch im Moment wäre Iduns Fehlbleiben nicht allzu tragisch. Wichtigeres wartete auf ihn. Auf ihn und seinen Schüler Snydex, der seinen Lehrmeister bereits am Rande von Schwarzwasser zu erwarten schien.
    >> Bewahre! <<
    >> Bewahret, Meister! <<
    Die Sonne hatte ihren höchsten Punkt schon längst wieder verlassen, dennoch würde bis zur Dämmerung noch einige Zeit vergehen. Der Himmel war von tiefliegenden, dunklen Wolken behangen, vielleicht hatte es sich also doch gelohnt den Mantel anzuziehen, auch wenn Idun bereits warm war und es die Tage wohl nicht viel kälter werden würde.

    Der Pfad – wenn man es so nennen konnte – löste sich immer wieder plötzlich auf und verschmolz einfach mit dem schlammigen Untergrund zu einer einheitlichen Masse, doch ihr Ziel war nicht weit entfernt. Schon bald erreichten sie eine einsame Hütte, die jedoch bei Weitem robuster aussah, als einige der Häuser in Schwarzwasser. Idun hatte sich sagen lassen, dass hier ein Fährmann lebte, der Reisende, von denen es freilich nicht allzu viele gab, gegen ein gewisses Entgelt über die Abschnitte der Sümpfe brachte, die beinahe ständig unter Wasser lagen. Innen brannte Licht und man konnte ein Ruderboot im Wasser erkennen, welches mit einem dicken Seil an einer Verankerung an der Hütte befestigt war.
    Nun war es an der Zeit herauszufinden, was an der Sache dran war.

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #203
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Eine leichte Unruhe hatte sich seit der Ankunft in Schwarzwasser allmählich in Thorwyn breitgemacht. Er wusste nicht genau, woran es lag, vielleicht an der Tatsache, dass er und Leyla zwar hier waren, es aber bisher keine Möglichkeit gegeben hatte, mehr über den Baum herauszufinden, dessentwegen sie überhaupt hier waren. Unter normalen Umständen wären die beiden Wanderer vermutlich längst weitergezogen, doch normale Umstände schlossen nicht die Präsenz eines mehr als turmhohen Riesenbaums ein.
    Und so warteten sie, warteten darauf, dass auch hier unten irgendetwas passierte, dass vielleicht die Leute von dort oben herunterkamen und man erfuhr, was es mit diesem Ort auf sich hatte. An diesem Tag jedoch schien das nicht mehr der Fall zu sein. Leyla hatte sich daher bereits schlafen gelegt und auch Thorwyn würde wohl bald folgen, denn zu sehen gab es hier nichts. Mit einer Mischung aus Ungeduld und der Ehrfurcht, die ihn bereits beim ersten Anblick des Baums gepackt hatte, stand er am Fuße des Stamms und starrte hinauf zur Baumkrone, wo entfernte Lichter zu sehen waren und gedämpfter Lärm erschallte.
    Schließlich wandte er den Blick wieder zur Erde und seufzte, um dann gemächlich in Richtung des Gasthauses zu schlendern. Nach einigen Schritten jedoch hielt er inne, als er sah, wie eine einzelne Gestalt aus dem Baum trat. Sie ging auch nicht zielstrebig davon, sondern schien mehr oder weniger ziellos umherzuspazieren, so dass der Jäger sich nach einigen Augenblicken wieder in Bewegung setzte und einigermaßen unauffällig auf die fremde Person zuhielt. Ob er von ihr etwas über den Baum erfahren konnte? Als er näherkam, stellte er fest, dass es sich um eine junge Frau handelte, deren genaues Alter in der Dunkelheit jedoch schwer zu bestimmen war.
    Unsicher trat Thorwyn noch näher heran, bis die Fremde wohl endgültig gemerkt hatte, dass er etwas von ihr wollte. Ein nervöses Räuspern, bevor er begann. „Ähm, Verzeihung, ich … mein Name ist Thorwyn und wir sind erst vor kurzem hier angekommen und …“ Ein kurzer Blick hinüber zu dem gewaltigen Stamm. „Und ich wollte fragen, ob Ihr vielleicht etwas über den Baum erzählen könntet … oder über die Menschen, die hier leben. Onyx erzählt leider nicht viel“, ergänzte er noch mit einem unsicheren Lächeln und warf der Fremden einen fragenden Blick zu, bevor er wieder zum Baum hinübersah.

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #204
    Drachentöter Avatar von Elderus
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    Elderus ist offline
    Elderus betrat das Dunkel der Höhle. Der Eingang war ein Spalt in der Felswand, gut einen Meter breit und 2 meter hoch. Der Gang dahinter machte einen kurzen Knick nach Links und Endete in einem Höhlenartigen Raum. Da das Tageslicht nur teilweise in die Höhle hineinschien konnte Elderus nicht viel erkennen, darum verließ er die Höhle erstmal um sich auf dem Felsvorsprung davor umzushauen. Scheinbar war der Fels massiv. Hier wuchs kein Dichtes Buschwerk mehr, nur ein paar Sträucher und ein toter Baum ragten aus der Felswand. Elderus brach einen Ast des Baumes ab und überprüfte ob er von Würmern befallen war, nachdem er das nicht feststellen konnte riss er einige von den vertrockneten Blätten aus dem alten Strauch und umband diese mit ein paar der Strauchstiehle. Die Blätter mussten schön fest sitzen, sonst würde die Fackel, die Elderus zu bauen beabsichtigte, nicht funktionieren. Jetzt holte er sein Zunderzeug aus seiner Felltasche und zündete die Fackel an. Er wirbelte die brennende Fackel ein paar Mal hin und her um zu sehen ob sie nur Oberflächlich brannte, oder ob die Flamme erhalten blieb. Als die Flamme auch nach dieser Probe noch brannte nickte Elderus kurz und betrat, die Fackel vor sich gerichtet die Höhle erneut. Der Raum dahinter war Menschenleer. Keine Tiere und keine Monster, aber dafür erregte etwas anderes Elderus Aufmerksamkeit. Im Hinteren Teil der Höhle stapelten sich zwischen allerhand Gerümpel ein paar vermoderte Kisten. Allgemein sah die Höhle so aus, als währe Elderus nicht das erste menschliche Wesen das diesen Ort hier betrat. Er begutachtete die Kisten genauer und hebelte mit seinem Messer eine der Kisten auf. Sehr zur seiner Überraschung befanden sich getrocknete Pflanzen darin. Als er eine Hand voll entnahm und an ihnen roch, war ihm schnell klar, was das für Kräuter waren. Es handelte sich um Sumpfkraut. Bestes Luftgetrocknetes Sumpfkraut. Um ganz sicher zu gehen schnappte sich Eldersu seinen Tabak Beutel und verglich Konsistenz und Geruch der Pflanzen. Die Kräuter aus der Kiste rochen etwas intensiver, aber dem Aussehen der kisten anch zu Urteilen lag es hier auch schon etwas länger. Aber warum lag es hier? Hatte es jemand hier zurückgelassen? Vergessen? Elderus betrachtete das restliche Gerümpel. Ein paar leere Fässer, bei einigen waren Dielen eingeschlagen, ein paar Felsbrocken lagen darunter herum und leere Kisten stapelten sich in einer Nische der Höhle. Bis auf die Kisten mit dem Kraut waren sie alle leer. Nur in einer Kiste entdeckte Elderus ein paar leere alte Flaschen. Auf ihrem Etikett stand in schwarzen verwaschenen Buchstaben: "Kräuterschnaps". Elderus musste schmunzeln. Jetzt wusste er wo er war. das hier musste der ehemalige Unterschlupf einiger Schmuggler sein! Er lächelte. Ob sie das Kraut hier vergessen hatte? oder ob ihnen die Milizen auf die Spur gekommen waren und sie schnell verschwinden mussten? Naja, eigentlich war es egal. die Höhle war unbewohnt und das würde sich jetzt ändern. Elderus entdeckte einen rostigen Eisenring in der wand, den die Schmuggler dort wohl angebracht hatten um Fackeln darin zu befestigen. Genau das tat Elderus jetzt auch. Anschliessend nahm er sich das Gerümpel vor. Die leeren kisten stapelte er, mit der Öffnung zu sich aufeinander und entwarf so ein primitives Regal, die kaputten Fässer konnte er nciht gebrauchen und legte sie erstmal vor dem Höhleneingang ab. Die trockenen Dielen sollten nachher gutes Feuerholz abgeben. Die zwei vollen Kisten Sumpfkraut stapelte er übereinander und stellte sie in den hinteren Teil der Höhle. Anschliessend nahm er sich eine Kliste und ein paar Felsbrocken und baute daraus eine kleine Abstellmöglichkeit und einen behelfsmäßigen Sitzt. Das Einrichten ging dieses Mal Verhältnismäßig schnell, da er mit geübten handgriffen vorann gehen konnte. Den Größteil der Arbeit kannte er ja von seiner Wohnhöhle im Sildener Wald. Anschliessend musste er herunter auf den Sumpfboden klettern. Da er diesmal um die natürlichen Stufen im Fels wusste war der Abstieg wesentlich leichter und war in wenigen Sekunden geschafft. Von unten betrachtete Eldersu den Felsvorsprung, hinter dem sein Höhleneingang lag. Wer nicht wusste, dass dort eine Höhle war, der konnte sie von hier niemals erahnen. kein Wunder dass die Schmuggler dieses Versteck gewählt haben. Er zog seinen Mantel aus, knotete ihn zusammen zu einem Beutel und legte allerhand Moos und Blätter in ihn hinein, dass er auf dem fruchtbaren Sumpfboden fand. Anschliessend nahm er noch ein großes Farnblatt mit und kletterte wieder zum Höhleneingang. Das Moos und die Blätter breitete er in einer Nische in der Höhlenwand aus, mit dem Farnblatt fegte er den größteil des Drecks aus der Höhle und fegte ihn einfach über die Klippe hinweg. Jetzt ging er wieder hinein. Bis auf einen letztn Haufen Gerümpel sah es schon ganz ordentlich aus. Wieder fand er nur jede menge leerer Kisten und loses Holz. Allerdings war unter den vielen Kisten auch eine Truhe verborgen. Es war ein einfaches Modell, das nichtmal von Metall Eingefasst war. Er öffnete sie. Ihm schlug ein muffiger Geruch entgegen, doch das störte ihn nicht weiter. In der Trueh waren einige Stoffe enthalten, sie entpuppten sich als schwere muffig richende Leinenlaken, die allerdings in Gutem Zustand waren, sie waren einfach, grobmaschig und schlicht, aber sie waren noch ganz. Elderus legte sie erstmal beiseite. Ansonsten waren in der Truhe ein kleines Beil, was mehr Werkzeug als Waffe war und ein leerer Lehmkrug. Elderus packte Beil und Krug zurück in die Truhe und schloss sie wieder. Die beiden Laken behielt er, eines legte er auf seine Schlafstätte und das andere schleppte er mit zum Höhleneingang. Erneut brach er mit Hilfe seines messers einen ast vom Toten Baum ab und klemmte ihn in den, nach oben immer enger werdenden, Höhlenspalt. Daran befestigte er nun mit ein paar geschickten Handgriffen das schwere Laken. "Das sollte als Schutz ausreichen.." murmelte er. Eine richtige Tür wie in seiner waldhöhle brauchte er hier warscheinlich nicht. Die Höhle war eh viel zu gut versteckt. Als er wieder in seinenHöhlenbau trat, bemerkte er, dass seine Fackel fast heruntergebrannt war. Also beeielte er sich, einige der Geröllbrocken aufzusammeln und sie zu einer runden Feuerstelle in der Mitte seiner Höhle anzuordnen. Jetzt nahm er das Beil aus der Truhe, schritt vor den Höhleneingang, wo er die kaputten Fässer gestapelt hatte, hackte einige Dielen aus ihnen heraus und ordnete sie in de Feuerstelle zu einer Art Kegel an. Anschließend nahm er sein underzeug zur Hand und entzündete das Feuer. Nun hatte er eine ausreichende Lichtquelle in seiner Höhle. Er packte das Beil zurück in die Truhe und setzte sich erschöpft auf seinen "Sitzstein". "Fast wie Zuhause.." sagte Elderus.
    Geändert von Elderus (12.02.2011 um 23:20 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #205
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Die Feier schien noch eine Weile zu gehen, aber es wurde Cé allmählich zu viel. Zu viele Menschen, um einen klaren Gedanken fassen zu können. War es manchmal schön, das nicht zu können, wünschte sie es heute allerdings anders, daher entschloss sie, einen Spaziergang zu machen, um frische Luft zu schnappen.
    Sie hatte den Baum noch nicht allzu lange verlassen, als sie bereits angesprochen wurde. Es war ein junger Mann, recht schüchtern, wie er sie ansprach. Sein Blick war unstet, wandernd, als suche er alles außer dem ihren. Auch sie schaute nun zu dem Baum, aus dessen Krone sie gerade kam. Was sie von diesem Riesen halten sollte, wusste sie nicht, besonders seit der Geschichte bei den Wurzeln, als diese fremde Macht sie hatte durchdrehen lassen. Der Baum war ein Siegel, sollte vor dieser fremden Macht schützen ... und doch waren die wenigen Eindrücke, die sie von ihrem Wahn behalten hatte, auf den Baum beschränkt, auf den Raum mit den Wurzeln. Aber das war nichts, was dieser Mann, Thorwyn, erfahren sollte. Bisher war es unter ihnen geblieben, unter denen, die dabeigewesen waren oder die Irren kuriert hatten.
    "Bewahret. Mein Name ist Cécilia ... ich bin selbst noch nicht allzu lange hier und kenne das Volk von Schwarzwasser nicht allzu gut. Es sind zumeist ehrbare Menschen, wage ich zu behaupten, erinnern mich fast ein wenig an die Bewohner Sildens ... vor der Krankheit, die Silden durchmachte. Und der Baum ... als ich ankam, waren hier Magier, die den Baum untersuchten, aber sie wurden irre, soweit ich gehört habe. Es soll wohl einige gegeben haben, die sich das Leben nahmen. Sie sprachen von Augen, die sie verfolgten, und Schritten oder gar Tieren, die sie fressen wollten, hörte ich."
    Cé schüttelte den Kopf, als wäre sie dabei gewesen und bedauerte, was dort geschehen war. Tatsächlich aber hatte sie nur einen dieser Magier kennengelernt, eine Frau, und während die anderen durchgedreht waren, war sie selbst dem Wahn anheim gefallen. Erneut schweiften ihre Gedanken zu dieser fremden Macht, die unter dem Baum ruhte, und kamen schließlich zu den neuen Zaubern, die sie hier gefunden hatten. Meister Ornlu hatte ihr doch aufgetragen, Erfahrungen mit ihrem neuen Zauber zu sammeln ... Sie weckte die Magie und leitete sie in ihre Hand, dann ballte sie die Faust, öffnete sie ruckartig wieder und suchte magisch ihren Weg zu Thorwyn. Es fühlte sich anders an als bei Azil, der wohl Magie in sich hatte, mit der sie sich hatte verständigen können, oder bei Suzuran, wo sie erst darum hatte bitten müssen, den Zauber durchzuführen, da ihre Macht sie geschützt hatte. Hier war es einfacher, sie fand schneller, was sie suchte, das Gefühl, das sie manipulieren konnte. Vorsichtig ging sie zu Werke, verstärkte das Gefühl, wollte es auch nicht zu stark werden lassen, um Thorwyn vor sich selbst zu schützen. Gespannt kappte sie die Verbindung und wartete ab.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #206
    Drachentöter Avatar von Elderus
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    Elderus ist offline
    Elderus stand auf dem Felsvorsprung und blickte in die Nacht. Der Nachtblaue Baldachin des Sternenhimmels legte sich über Adanos Spähre. Von hier oben hatte man einen wunderbaren Blick auf die Umgebung. Er konnte die letzten leuchtenden Fackeln Schwarzwassers erkennen und den leuchtenden Wipfel des mächtigen Baumes. Er inhalierte das verbrannte Kraut tief. Seinen letzten Stängel opferte er heute Nacht. Die Strapazen der letzten Wochen gingen ihm duch den Kopf, der Schiffbruch, die Reise.. der Sumpf und das erneute Zusammentreffen mit dem Waldvolk. Elderus fühlte sich ihnen immernoch verbunden. Er lebte zwar lange im Wald unter Tieren und Bäumen, aber das waren die Menschen, die ihn aufgenommen haben, seine Brüder und Schwestern haben sich vor einigen monden auf die Suche nach dem großen Baum gemacht und er hatte sie auch gefunden. Davor war er allein gewesen.. er wollte alleine sein. Er dachte an die ersten Wochen im Wald, die er in dauernder Hast verbracht hatte. Sein Innerstes war so aufgewüühlt gewesen.. so unruhig wie ein Rudel Wölfe auf der Jagdt. Und dann.. eines Tages.. war da diese alte Hütte im Wald. den verletzten Vogel den er darin fand war das erste Geschöpf, dass ihn nach seiner Verwandlung sah. Er hatte ihn nicht verurteilt.. nicht abwertend angesehen. Nein, er hatte seine Hilfe gebraucht.. und er hatte ihm geholfen. Das war der Tag an dem er seine Magische Gabe erkannte.. gedankenverloren streifte Eldersu über die lange schwarze Feder an seinem Stab, als plötzlich hinter ihm ein kurzes Krächzen ertönte. Eldersu drehte sich überrascht um und erblickte einen schwarzen Raben der auf dem toten baum neben seinem Höhleneingang saß. Elderus wollte sich soeben aufrichten um den Vogel genauer zu betrachten als dieser abhob und mit wenigen Flügelschlägen zu ihm herüberflog zund auf seinem Wanderstock landete. unwillkürlich wanderte lderus Blick zu der schwarzen Feder am Kopfende des Stabes. "Nein.." hauchte er.. "Das kann nicht sein.." Er schaute den Raben an. Dieser legte nur den Kopf etwas schief und blickte ihn fragend an. Elderus betrachtete das Tier. Es kam ihm vertraut vor, wie ein Stück Heimat. Er schüttelte den Kopf. nein, das konnte unmöglich der Rabe aus dem Nordwald sein. Wie sollte er ihm und dem Schiff durch den Sturm gefolgt sein? Das war einfach unmöglich. Aber warum war er so zutraulich? Und warum kam er gerade jetzt? Elderus streckte seine rechte Hand in Richtung des Vogels aus. Dieser tapte mit seinen Krallen darauf und blieb auf seiner Hand stehen. elderus zog die Hand zu sich heran und legte die linke ebenfalls dazu. Nun setzte sich der Rabe hin und Elderus schloss die Hände. Der Rabe hielt still. Er hielt nicht nur still, nein.. er schloss die Augen. Und genau das tat Elderus auch. Er dachte an den lauen Sommertag. Dachte an id beruhigende Wärme des Vogels in seinen Händen. Vielleicht redete er es sich nur ein, aber in diesem Moment fühlte er sich so geborgen, wie schon lange nicht mehr.. ..dann öffnete er seine Augen. Jetzt wusste er es. Es war derselbe Vogel. "Wie hast du mich nur gefunden mein treuer Freund? Über so viele Meilen?" er lächelte. Der Rabe flatterte wieder auf seinen Stab. Elderus drückte den Sumpfkrautstengel aus. "Ich bin froh, dass du bei mir bist Nattvind." Er lächelte und gemeinsam blickten sie in die Nacht hinaus.
    Geändert von Elderus (13.02.2011 um 14:37 Uhr)

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #207
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Sie konnte reden und tat es auch! Nicht wie dieser Türsteher, dessen Lieblingsbeschäftigung es zu sein schien, den ganzen Tag lang Löcher in die Luft zu starren. Aufmerksam hörte Thorwyn daher der Fremden zu, die sich als Cécilia vorgestellt hatte, aber leider ebenfalls neu hier war. Dennoch hatte sie einige Informationen für den Jäger, angefangen bei der Tatsache, dass die Bewohner von Schwarzwasser ehrbare Menschen sein sollten – etwas, was nicht recht zu Onyx’ Erzählungen von hier lebenden Banditen passen wollte –, über einen erneuten Bericht von durchgedrehten Magiern und bis hin zur Erwähnung von Silden. Ein Name, der Thorwyn angespannt aufhorchen ließ, wusste er doch, dass Leyla früher dort gelebt hatte. Allerdings hatte sie gesagt, dass sie den Ort bei ihrem letzten Besuch zerstört vorgefunden hatte – ob das mit der Krankheit zu tun hatte, von der Cécilia sprach? Kannten Leyla und Cécilia sich womöglich sogar?
    Schnell überlegte der Jäger hin und her, ob er erst einmal nach Silden oder weiter nach den Menschen hier fragen sollte. Vor allem interessierte ihn, wie diese Sildenerin hierher gekommen war und was es mit den Waldbanditen auf sich hatte, die sich laut Onyx auch erst vor kurzem in Schwarzwasser eingefunden hatten. Sein Herzschlag beschleunigte sich, als er schließlich den Mund öffnete, um zu fragen, doch kamen nur einige gestotterte Laute heraus. „H-h-habt …“, begann er nur, während die Nervosität in ihm immer weiter anwuchs, bis er den Blick wild hin und her schweifen ließ und dann den großen Baum anstarrte, dessen gewaltige Präsenz auf einmal geradezu furchteinflößend wirkte.
    „V-verzeihung“, brachte der Jäger noch hervor, vergeblich gegen die plötzlich aufkeimende Panik ankämpfend, machte zuerst einen stolpernden Schritt rückwärts und wandte sich dann vollständig ab, um einfach davonzulaufen, schnellstmöglich in Richtung des Gasthauses und fort von diesem Baum, völlig egal, was Cécilia gerade dachte.
    Schwer atmend ließ Thorwyn sich dort neben der schlafenden Leyla auf das Lager fallen, starrte seine zitternden Hände an und wartete darauf, dass sein Herzschlag sich beruhigte und die unerklärliche Panikattacke verflog. Scheiße, bei Beliar, dachte der Jäger schließlich. Was … War das der Baum?
    Jetzt im Nachhinein fand er absolut keine Erklärung dafür, warum er gerade überhaupt die Flucht ergriffen hatte. Eben noch hatte er sich unterhalten, neben dem Baum, den er schon den halben Abend beobachtet hatte, und dann … war irgendetwas passiert. So ein Mist. Unschlüssig blickte er Leyla an und beruhigte sich nun endgültig. Vielleicht sollte er ihr morgen davon erzählen, davon und von der Sildenerin … doch nun würde er wohl erst einmal schlafen.

  8. Beiträge anzeigen #208
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline
    Aufmerksam hatte sie Thorwyns Reaktion beobachtet, lernte dazu, wie unterschiedlich die Charaktere der Menschen sein konnten. Bei Azil war schlichte Unzufriedenheit in Blutdurst umgeschlagen, bei Suzuran Eifersucht fast zu Selbstmord geworden, während Thorwyn von Nervosität in Panik verfiel und nun sein Heil in der Flucht suchte. Immerhin besaß er den Anstand, sich zu entschuldigen und erst einen Schritt rückwärts zu machen, aber letztlich konnte er nicht dagegen ankämpfen, so wenig wie die anderen beiden, an denen sie den Zauber probiert hatte.
    Allmählich entfaltete sich das Potenzial des Zaubers vor ihr, in seiner Gefahr. Im Falle einer Bedrohung konnte man damit keinen Angreifer loswerden, weil man ihn nur anstacheln würde, aber vor einem Kampf konnte man damit bestimmt die eigenen Kämpfer anfeuern, und noch mindestens ein Verwendungszweck für den Zauber würde ihr noch einfallen, der sie allerdings vor sich selbst und ihren Gedankengängen erschrecken ließ.
    Nein! Halt! Stop! So konnte das nicht weitergehen! Sie musste vernünftigere Verwendungszwecke für diesen Zauber finden, sonst hätte sie Ornlu und Suzuran gar nicht davon erzählen müssen! Auf was für komische Gedanken kam sie bloß? Sie setzte ihren Spaziergang fort, schritt energischer aus, bestrebt, in andere Gedankengefilde zu kommen. Vielleicht musste sie erst noch ein paar Versuche machen, bis sie einen besseren Verwendungszweck fand ...
    Geändert von Cécilia (13.02.2011 um 00:56 Uhr) Grund: Verdammt! >.<

  9. Beiträge anzeigen #209
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline
    Cyrith hatte vernommen das vor ein paar Tagen das Thing angefangen hatte und er hatte dabei alles mögliche verpasst, so wie die Aufnahmen für die Wald Gemeinschaft. Bedauerlich zog er wieder in den Wald, er hatte den ganzen Tag mit seinen Schakal trainiert und die Aufnahmen verpasst, vielleicht gab es ja eine Chance das zu wiederholen.

    Doch heute Stand ein sehr besonderer Tag für die beiden an den Cyrith wollte gegen den Schakal Kämpfen, es war die Ultimative Prüfung des Vertrauens. Würde der Dieb verlieren so musste er den Schakal weiter ziehen lassen und wäre nie in der Lage sich wieder mit einem Tier zusammen zu tun. Der Schwarzhaarige hatte seine Kleidung zu Boden gelegt, die Waffen lagen daneben um den Tier keinen Richtigen Schaden zuzufügen.

    „Bist du bereit?“ fragte er das Tier und er bemerkte den Blick, der wohl Ja bedeuten sollte. Sie umkreisten sich langsam und blickten sich tief in die Augen um abzuwarten wer den ersten Schritt tat. Dann sprang der Schakal auf den jungen Dieb, dieser sprang dem Tier entgegen und beide landeten auf dem Boden wo sie umherrollten. Der Dieb spürte den feuchten Atem auf seinem Hals, die Zähne verbissen sich leicht in seinen Arm und er drückte das Tier weg von sich, doch der Biss wurde fester und schmerzte.

    Er verpasste dem Tier einen leichten Schlag mit der Faust und es flog zu Boden, sprang auf um sich zu schütteln, in der zeit hatte sich der Dieb auch wieder erhoben. Mit ernstem Blick und schnellem Atem. Das Tier fing an zu Knurren und dann sprang es wieder auf Cyrith los, dieser handelte schnell, packte einen Stock und hielt ihn vor sich. Das Tier verbiss sich in dem Stock und der Dieb ließ sich mit einem schnellen Gedanken auf den Boden fallen, rollte sich nach rechts und wartete bis das Tier auf dem Boden landete.

    Der Dieb sprang auf den Rücken des Tieres, hielt seine Pfoten fest und wartete ab. Ob er aufgeben würde? Das Tier erwischte mit den Zähnen ein Teil der Hand von Cyrith und biss feste hinein. Der Dieb schrie auf und ließ den Schakal los. Dieser nutzte die Chance und krabbelte unter dem Dieb hervor. Beide blickten sich wieder an und dieses mal lag eine gewisse Spannung in der Luft, beide waren so ziemlich darauf zu Gewinnen und keiner wusste wie dieser Tag ausgehen würde, der Dieb wollte einfach nicht aufgeben, er würde den Schakalen nicht gewinnen lassen, auch wen es schwer war gegen ein Tier zu kämpfen das gefährliche Zähne hatte.

    Nun würde die letzte Runde im Kampf beginnen, Cyrith ließ den Schakal zu sich springen und dieses mal packte er den Schakalen, wieder flogen beide zu Boden und der Dieb rammte seine Zähne in das Fell des Tieres. Drehte sich ein paar Runden mit dem Tier und ließ seine Hände in das Fell des Tieres wandern, um feste zuzupacken. Nun biss auch der Schakal zu und beide bissen immer fester zu, dann spürte er sein Blut, die Zähne waren zu scharf und würden seinen Hals sicherlich gleich zerfetzten.

    Er musste handeln, er packte das Tier und wollte es von sich wegrücken. Doch damit würde er dann wahrscheinlich riskieren das seine Haut wegriss und er vielleicht verbluten würde, er griff nach dem Hals des Tieres und drückte fest, der Biss wurde langsam lockerer und dann konnte er das Tier von sich wegdrücken, ließ sich auf das Tier fallen und drückte es zu Boden, dieses mal war es vorbei.

    Der Gewinner stand fest, den der Schakal legte sich auf den Boden und gab auf. Cyrith hatte sich also den Respekt des Schakals erwonnen, dieser lag am Boden und blickte zu ihm hinauf. Dann erhob er sich und sprang auf Cyrith zu, er leckte ihm kurz über die Wange und dann verließen die beiden die Lichtung.
    Geändert von Cyrith (15.02.2011 um 21:05 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #210
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Tooshoo, Baumkrone

    "Dann eröffne ich hiermit den fünften Tag des Things! Heute zum ersten Mal unter Vorsitz des Waldläuferführers. Beginnen wir mit weiteren Aufnahmen, bevor ihr heute Abend erfahren sollt, was es über den Baum zu wissen gibt und was uns noch unbekannt ist. Bewahret und mögen die Fürsprecher vortreten!", sprach Ornlu an, bevor er neben Corax Platz nahm
    Viele Aufnahmen würden nicht mehr bevorstehen, so dass alsbald und mit der Entscheidungsgewalt des Waldläuferführers, bald die wichtigsten Dinge geklärt werden würden.
    Als der erste Fürsprecher antrat, wendete Ornlu seinen Blick hin zu Suzuran. Irgendwie hatte sie sich verändert, aber er wusste nicht was genau es war. In so Dingen war er zu dämlich um sie zu bemerken, wenn jemand ihm so vertraut war. Doch er würde schon drauf kommen. Sie sah zumindest wieder einmal bezaubernd aus, was gar nicht zu ihrem Gesichtsausdruck passte, den sie an den Tag bot...

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #211
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Ein neuer Tag begann. Mit einem leichten Gähnen öffnete Thorwyn die Augen und stellte als erstes fest, dass Leyla bereits wach war. Na toll, jetzt bin ich wieder der Langschläfer, dachte der Jäger und küsste sie lächelnd. Das immerhin war problemlos möglich, auch wenn man in diesem großen Schlafsaal ansonsten weniger Ruhe hatte, als ihm lieb gewesen wäre. „Guten Morgen“, sagte er dann leise, während er sich darum bemühte, die Müdigkeit abzuschütteln und sich an die Ereignisse des vergangenen Abends zu erinnern. Es war einiges passiert, wovon er der Liebsten wohl unbedingt erzählen sollte.
    „Gut geschlafen? Mir ist … gestern nämlich noch irgendetwas passiert. Etwas Seltsames“, begann er sogleich, nachdem er sich kurz umgesehen hatte, ob auch niemand zuhörte. „Naja, aber erst mal das Normale, wenn man so will. Ich war gestern noch draußen und habe mir den großen Baum angesehen. Dann kam jemand heraus, irgendeine junge Frau und ich … Cécilia heißt sie übrigens. Und ich habe gefragt, ob sie noch etwas über den Ort hier erzählen kann. Sie ist aber auch erst seit kurzem hier. Eigentlich kommt sie aus … aus Silden“, berichtete der Jäger und hielt in Leylas Gesicht Ausschau nach Anzeichen der erwarteten Überraschung, bevor er rasch fortfuhr. „Sie hat etwas von einer Krankheit in Silden erzählt. Du hast ja gesagt, dass Silden irgendwie … zerstört wurde. Ob das damit zu tun hat? Aber da war noch mehr …“
    Stirnrunzelnd verstummte Thorwyn und überlegte, wie er das Weitere in Worte fassen sollte. „Irgendetwas ist dann plötzlich passiert, ich weiß auch nicht … Es ist schwierig zu erklären“, brachte er unschlüssig heraus. „Aber auf einmal bin ich jedenfalls … nervös geworden. Die ganze Zeit war ich neben dem Baum und habe geredet, aber auf einmal … ging es nicht mehr. Es war wie früher, wenn ich in einer Höhle war, die mich an Faring erinnert hat. Einfach so. Und dann bin ich schnell von diesem Baum weg und hierher. Meinst du … dass das etwas mit dem Baum zu tun hatte? Ich kann es mir nicht erklären …“

  12. Beiträge anzeigen #212
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Nach den vielen Nächten ohne richtigen Schlafplatz - im Freien, in Höhlen oder in der Scheune auf Rods Hof - war diese Massenunterkunft nun absolut ungewohnt. Mit einem richtigen Bett konnte sie zwar noch lange nicht mithalten, eine Steigerung zum Vorherigen war es aber dennoch. Glücklich könnte die Blonde damit auf Dauer trotzdem nicht werden, es fehlte einfach die Ruhe der Zweisamkeit, die ihnen bisher vergönnt gewesen war.
    Dementsprechend war sie auch sehr zeitig aufgewacht, zu viel Trubel, das kannte sie nicht. Thorwyn hingegen schlief zu diesem Zeitpunkt noch, woran sie auch nichts veränderte. Aufgewacht war er schließlich irgendwann von selbst, nachdem Leyla ein weiteres Mal feststellen musste, dass sich an der Situation in diesem Ort nichts geändert hatte. Der Baum behielt seine Geheimnisse nach wie vor für sich. Ihr Geliebter hingegen schien am Vorabend noch etwas herausgefunden zu haben, was sie einerseits beunruhigte, andererseits vor neuerliche Fragen stellte. Gerade die Erwähnung von Silden passte so gar nicht zu dieser Thematik. Warum sollten die Druiden und Waldläufer gerade hier her gegangen sein? Niemals war früher von diesem Ort die Rede gewesen, selbst in den tiefsten und geheimsten Ecken der Kavernen nicht.
    Innerliches Kopfschütteln versuchte diese Ungewissheiten abzuschütteln, Thorwyns Erzählungen sollten nicht unkommentiert bleiben.
    "Wozu dieser Baum imstande ist und wozu nicht, darüber weiß ich nicht zu urteilen. Es ist gut möglich, dass hier ungeheure magische Kräfte am Werke sind, die nicht vollends unter Kontrolle stehen."
    Kurz dachte sie darüber nach und bekräftigte diese Idee innerlich, dann mit einem Nicken.
    "Das halte ich sogar für sehr wahrscheinlich. Dieser Onyx sprach davon, dass hier einst Magier lebten. Eventuell waren sie für das magische Gleichgewicht an diesem Ort wichtig. Wenn nun wirklich nur noch Banditen und...", vorsichtig schaute sie sich um, ob es jemand hören konnte, zudem senkte sie ihre Stimme, "abtrünniges Soldatenpack hier lebt, kann dieses Gleichgewicht aus den Fugen geraten sein."
    Der Gedanke gefiel ihr nicht, jedoch klang er sehr plausibel. Im Angesicht dessen, was sie bisher von diesem Ort gesehen hatten, gab es kaum eine andere Möglichkeit.
    "Selbst wenn diese Menschen aus Silden stammen und vielleicht sogar Druiden unter ihnen sind, hilft das dem Baum nur wenig. Denn Druiden sind Hüter des natürlichen Gleichgewichtes, nicht des magischen. Dafür sind die Wassermagier zuständig, die einst in Al Shedim lebten...und wahrscheinlich noch immer. Einzig wir zwei hätten dann Chancen, mehr über all das zu erfahren, falls mich irgendwer von ihnen kennt."
    Wie konnten sie das heraus finden? Wenn sie tatsächlich alle auf diesem Baum waren und niemand hinauf durfte, bestanden nur riskante Wege. Was aber durchaus einen gewissen Reiz hatte.
    "Würdest du diese Frau von gestern wieder erkennen?", entschärfte sie den eigenen Gedanken dann dennoch.
    Geändert von Leyla (13.02.2011 um 14:50 Uhr)

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    Drachentöter Avatar von Elderus
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    Elderus ist offline
    Der nächste Morgen kam Elderus wunderschön vor. Die ersten Sonnenstrahlen fiehlen durch das Leinenlaken in die Höhle und von draussen erklang das Zwitschern der Vögel. Elderus öffnete die Augen, richtete sich auf und streckte sich. Auch Nattvind (wie er den Raben getauft hatte) öffnete die Augen und sträubte sein Gefieder. "Guten Morgen mein Feiner." liebevoll strich er dem Raben über sein pechschwarzes Gefieder. "Hast du auch Hunger?" fragte er ihn liebevoll. Ohne auf eine Reaktion seines Gefährten abzuwarten holte er das Paket mit den Vorräten aus der Sumpflile heraus und entnahm ihm einen halben Leib Brot und ein wenig geräuchertes Fleisch. Während Elderus sein Frühstück zu sich nahmhielt er Nattvind immer wieder ein paar Brotkrumen hin, die der Rabe geschickt mit dem Schnabel aufnahm und sie flink aufaaß. Elderus blickte in das Vorratspaket. Die Lebensmittel würden ohne Frage noch für 2 Tage reichen, aber bis dahin musste er sich eine Möglichkeit überlegt haben, wie er an etwas Essbares kam. Als er sich angezogen hatte und mit Nattvind auf seinem Stab , auf den Felsvorsprung trat, kam ihm eine idee. Wenn es da unten auf der Sumpflichtung Wild gab, dann konnte es auch gefangen werden! Die Kunst des Fallenstellens beherrschte er schon zu seiner Zeit im Nordwald. Er würde nur ein Wenig Material in Schwarzwasser besorgen und dann mit den Fallen beginnen. Die Frage ist nur.. womit sollte Elderus Material wie Seile, oder Nägel bezahlen? Er hatte nur noch wenig Gold, das unmöglich ausreichen könnte.. in seiner Höhle war auch nichts, dass er irgendwie versetzen könnte.. bis auf.. das Sumpfkraut! Elderus eielte zurück in die Höhle um seine Felltasche bis oben hin mit dem getrockneten Kraut zu füllen. Er verschloss sie sorgfältig und machte sich zusammen mit Nattvind an den Abstieg. In Richtung Schwarzwasser.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    War Magie für Thorwyns unerklärlichen Gefühlsausbruch am vergangenen Abend verantwortlich? Leyla, die sich mit solchen Dingen bei weitem am besten auskannte, vermutete dies zumindest und das hieß für den Jäger, dass es höchstwahrscheinlich auch zutraf. Innerlich seufzte er resigniert über diese Tatsache. Magie. Die Welt wäre so viel einfacher ohne sie, viel leichter verstehbar. Für Thorwyn aber war die Magie nach wie vor ein einziges unbegreifliches Mysterium, er würde Leyla wohl noch viele Fragen stellen müssen, wenn er sie auch nur ansatzweise verstehen wollte.
    Und da hier nun einmal Magie im Spiel zu sein schien, stand es entsprechend kompliziert auch um diesen Baum, der den Jäger seit dem letzten Abend nicht nur in Ehrfurcht versetzte, sondern auch eine gewisse Nervosität in ihm hervorrief. Unbekannte Kräfte waren eben immer dazu geeignet, Menschen misstrauisch und furchtsam zu machen.
    Einige Augenblicke überlegte Thorwyn, nachdem Leyla ihn gefragt hatte, ob er Cécilia wiedererkennen würde. Konzentriert rief er sich ihre Gestalt und Kleidung ins Gedächtnis und was er von ihrem Gesicht behalten hatte. In einer Großstadt wie Vengard wäre er sich nicht sicher gewesen, ob das ausreichend war, füllten dort doch unzählige Menschen jeden Tag die Straßen. Aber hier sollte es doch möglich sein, einen einzelnen Menschen zu erkennen.
    „Hm … ja, ich denke schon“, erwiderte der Jäger daher nachdenklich. „Das müsste eigentlich gehen, auch wenn es vielleicht schwierig wird, wenn sie sich anders anzieht. Aber sonst …“ Ein kurzes Achselzucken. Problematisch war allerdings nicht nur, Cécilia zu erkennen, sondern erst einmal, sie ausfindig zu machen. Und das wäre nicht leicht, wenn sie sich normalerweise auf der Baumkrone herumtrieb.
    „Aber … sag mal“, fügte Thorwyn langsam hinzu, während er überlegte und sich einen weiteren Gedanken durch den Kopf gehen ließ. „Kannst du nicht … nach oben, mit Magie? Und dann vielleicht … Vielleicht siehst du andere Druiden … die du kennst. Wenn es hier welche gibt.“

  15. Beiträge anzeigen #215
    Deus Avatar von Oparilames
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    Oparilames ist offline

    Schwarzwasser, nahe Tooshoo

    Johannes strich sich nachdenklich über den Bart. Der Patient, den er eine, vielleicht zwei Wochen gepfegt hatte, war endlich genesen. Aber trotzdem wusste er fast nichts über diesen Oparilames.

    »Wach auf.« hörte der Dieb eine Stimme die ihn aus dem Schlaf riss. Langsam erhob er sich und dankte dem Barbier in Gedanken, dass er ihn zum Essen gezwungen hatte, sonst wäre er sicherlich ganz entkräftet. »Ich kann gehen?«, fragte der Dieb eilig und der Schwarzbärtige nickte und fragte aus heiterem Himmel, was mit der Bezahlung sei. »Ich komme wieder, versprochen.« murmelte der gesundete Patient mit einem schalen Geschmack im Mund.
    ‹Meine letzten Versprechungen, die mir wirklich wichtig waren sind nicht so verlaufen, wie es der Fall sein sollte. Ich habe geschworen nie wieder die Kontrolle über mein Handeln zu verlieren! Und ich habe Cécilia versprochen ...› ein Kloß bildete sich in seiner Kehle als er an sie dachte. Sie und Ryu waren die einzigen Personen, die er treffen wollte und das so schnell wie irgendmögloch. Er konzentrierte sich wieder auf seine Versprechungen und hörte sich, wie er mitten im Winter im Sumof geschworen hatte. Er schüttelte den Kopf. ‹Eins nach dem anderen!›

    Wortlos nahm er seine Sachen und zog sich an. Mit Rucksack, der Gurunovizenrobe und dem neuen Schuhwerk machte er sich auf, den Baum zu verlassen, jetzt galt es Cécilia oder Ryu zu finden. Zu Nagor Kev würde er später kommen. Er öffnete den Rucksack und kramte etwas darin herum, dann fand er was er suchte: seine zwei Fundstücke aus dem Sumpf.
    Er nahm eines von ihnen und hängte es sich um den Hals. Die Panflöte nahm er in die Hand und begann zu spielen, während er sich auf den Weg machte, diesen Baum zu verlassen und die Suche zu starten. Während er so ungeschickt, ja irgendwie kindlich auf der Flöte spielte versuchte er sich in die Beiden hineinzuversetzen: Wo waren sie?

    Ryu konnnte im Prinzip überall sein, Oparilames musste darauf hoffen, ihn irgendwann hier irgendwo zu treffen. Kurz blieb der Mann stehen und schaute sich um, ob er den Rauch einer Schmiede ausmachen konnte, doch er fand nichts was auf ein solches Gebäude hinwies. Und Cécilia? ‹Ich habe sie verloren.› schoss es ihm durch den Kopf und er hörte sein Flötenspiel auf. »Kann das sein?« fragte er sich, seine Stimme zitterte leicht. Nein, es war nicht nur seine Stimme, er verlor einen Moment den Halt, seine Beine wollten nachgeben doch er rief sich ins Gedächtnis, dass es seine Pflicht war stand zu halten. Sein Körper würde nicht über seinen Willen hinweg eintscheinen, nie mehr! Er fuhrt mit seinen Gedanken fort ‹Ob sie nun meine Nachricht erhalten hat oder nicht, ich habe den weiten Weg nur wegen ihr gemacht!› es war schwer sich das einzugestehen, denn er war sich nicht sicher, ob er sich nicht selbst anlog, wenn er das so behauptete.
    Er beschloss diesen Gedankengang nicht weiter zu führen. Er atmete tief durch und schaute sich um. Er war im Dorf Schwarzwasser und ein gutes Stück vom Baum entfernt. Mit dem Finger zeigte er auf einen fiktiven Punkt vor sich. ‹Dort werde ich stehenbleiben und ihn ansehen.›

    Als er dann kurz darauf an jenem Flecken ankam drehte er sich um und schaute zum ersten Mal den Baum an: Er war von gigantischem Wuchs und majestätischer Schönheit. Die Augen des Sumpfopas loderten auf und eine nie verspürte – vielleicht auch vergessene – Sehnsucht kam in ihm auf. Er spürte den Drang die Welt zu umarmen, oder nein, es sollte wohl eher den Fuß der Welt heißen. Doch wer konnte diesen Baumstamm schon umarmen? Kein Mensch war dazu in der Lage, wohl auch kein Troll. Die Sehnsucht nach dem Leben, nach einem neuen Jahr und dem Aufblühen, eine Sehnsucht nach sich selbst war es. Ja, wenn er ehrlichwar sehnte er sich nach seinem alten Ich, oder teilen davon. Ein ich, dass nicht von Wahnsinn, Philosophie und Leidenschaft angezogen oder getrieben wurde. Er wollte wieder Kind sein. Sein Geist wollte all den Kampf, irgendwo auch die Liebe und vorallem den Wahnsinn vergessen, anlegen wie einezersdchundene Haut. Doch bei all diesen Empfindungen fühlte er sich nicht schlecht. Es war in gewisser Weise wie in den Höhlen von Beria: Das Leben forderte wieder seinen Platz im Alltag des Waldopas.
    ‹Dieser Baum› begann Oparilames nachdenklich zu grübeln ‹ich glaube er hat mich gerufen. Seinem Ruf bin ich gefolgt, doch folgte ich ihm instinktiv, oder wusste ich in meinem Herzen, dass ich ihm folge?› Die Äste des Baumes waren gut zu sehen, stark und teilweise ineinander verwoben dominierten sie diesen Ort, diesen Sumpf ja vielleicht diese Insel.
    Noch schaute er den Baum an, stand einfach nur da und vergass seine Umwelt. Die grünen Linien leuchteten nun gleichmäßig in ihrem schwachen Licht und ohne es zu merken, hatte der Braunhaarige, jetzt gepfelegter aussehende Mann wieder angefangen ein Lied auf der Panflöte zu spielen, er wusste nicht, woher er die Melodie kannte oder ob er die Töne traf, aber dieses Lied brachte einen Frieden mit sich und eine Klarheit des Geistes die von keinem einzigen Gedanken durchströmt wurden. Einzig die Eindrücke des Baumes ließ er zu sich vordringen und stand dort und spielte sein seltsames Lied.

  16. Beiträge anzeigen #216
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Ihr erster Gedanke war in die Richtung einer waghalsigen Klettertour gegangen, ob nun allein oder zusammen mit Thorwyn, ob als Mensch oder in Verwandlung. Doch seine Frage warf noch eine weitere Möglichkeit auf, die deutlich weniger gefährlich war: Fliegen. Eine Vogelgestalt hatte sie schon öfter angenommen, spontan fiel ihr auch nichts ein, das dagegen sprach. Außer dass ihr Geliebter in der Zeit allein hier unten ausharren musste, bis sie zurückkehrte. Doch bevor sie diese Entscheidung traf, gab es noch etwas klarzustellen.
    "Nicht ANDERE Druiden, Thorwyn, sondern nur Druiden."
    Ihre Stimme dabei war schwach, fast kläglich.
    "Ich mag druidische Magie wirken können, aber ich bin kein Druide. Man hat mich nie zu einem gemacht, ich war immer nur Heilerin. Ovates, wovon ich dir schon einmal erzählte. Das mag...für jemanden wie dich keinen Unterschied machen, aber...es ist ein gewaltiger. Vergleiche es mit einem guten Kämpfer ohne Rang und Namen und...und mit einem königlichen Ritter."
    Ohne ihn dabei anzusehen, erhob sich die Blonde mit einem Seufzer. In ihr keimten einige ihrer Meinung nach überflüssige Emotionen hoch, die sie am liebsten gänzlich unterdrücken wollte. Was ihr jedoch nicht gelang, weshalb sie auf direktem Wege die Unterkunft verließ und draußen den tränenerfüllten Blick hinauf zur Krone des riesigen Baumes wandte. Nur Augenblicke später spürte sie die Wärme von Thorwyns Körper an ihrem Rücken.
    "Ich denke, dass ich das schaffen kann.", sprach sie leise und lief erneut von ihm weg, zurück in die Unterkunft, wo sich glücklicherweise niemand aufhielt.
    "Ich werde mich...", dabei streifte sie etwas mühselig ihre Kleidung ab, "...in eine Krähe verwandeln. Ich bin mir nicht sicher, ob du dabei zusehen willst..."
    Die ernste Miene wich nur ganz kurz einem erzwungenen Lächeln. So mächtig diese Magie war, schön anzusehen war der Weg dorthin nicht. Und gerade für jemanden, der die Hintergründe gerade erst kennen lernte, konnte solch eine Verwandlung eine absolut unverständliche Erfahrung sein. Demonstrativ drehte Leyla sich deswegen auf jeden Fall von ihm weg. Jeder Blick, jede reflexartig verzogene Miene Thorwyns konnte ihre Konzentration stören. Und ohne dann auf irgendeine Art der Antwort von ihm zu warten, begann sie das magische Prozedere. Ein Gefühl, das sie nun schon eine ganze Zeit lang nicht mehr gespürt hatte. Und dann, in Gestalt der altbekannten Krähe, eine Freiheit, die unbeschreiblich war. Der Flug hinauf würde ein langer werden, weite Kreise musste sie dafür drehen, denn der direkte Weg war zu steil. Was würde sie dort wohl erwarten?

  17. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #217
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Kompliziert. Diese Beschreibung traf nicht nur auf die Magie zu, sondern auch auf Leyla und erst recht auf Leylas Beziehung zur Magie. Sie hatte Recht, Thorwyn verstand nicht ganz, wo der Unterschied lag, wenn sie keine Druidin war – das lag wohl hauptsächlich daran, dass er auch nicht wusste, was genau diese Druiden überhaupt taten –, aber ihr schien das irgendwie wichtig zu sein. Jetzt allerdings war keine Zeit zu fragen, denn Leyla hatte einen Entschluss gefasst. Rasch kehrte sie in die inzwischen leere Unterkunft zurück, wo sie begann, sich ihrer Kleidung zu entledigen.
    Thorwyns Herzschlag beschleunigte sich, nicht nur wegen dieses Anblicks, sondern auch wegen der Dinge, die bevorstanden. Dieser Baum beunruhigte ihn, erst recht seit Leyla ihre Vermutungen über dort herrschende magische Kräfte geäußert hatte, und er wollte nicht, dass der Geliebten etwas zustieß. Hoffentlich wusste sie, was sie da tat, und begab sich nicht in unnötige Gefahr. Aber immerhin gehörten Vögel wohl zu den Tieren, denen man nicht so leicht etwas anhaben konnte, denn folgen konnte man ihnen nicht, wenn sie sich in die Lüfte erhoben.
    Der Jäger wandte den Blick nicht ab, als Leyla schließlich die Verwandlung begann. Es war das erste Mal, dass er dabei zusehen konnte, in der Vergangenheit hatte er nur die Tiere gesehen, zu denen Leyla geworden war – und damals hatte er noch nicht einmal gewusst, wen er da vor sich gehabt hatte. Nun aber spielte sich der ganze Vorgang vor seinen Augen ab und er schluckte schwer und ballte die Hände zu Fäusten, als er sah, wie sich Knochen unter der Haut verschoben, die Gliedmaßen schrumpften und sich verbogen, wie auf einmal dunkle Federn aus der Haut traten, das blonde Haar verschwand … und dann war es vorbei. Schmerzhaft hatte die Prozedur ausgesehen, war aber dem Anschein nach nicht so schlimm gewesen, jedenfalls hatte Thorwyn den Eindruck, dass Leyla es gut verkraftet hatte. Hoffentlich war dies auch wirklich so, und hoffentlich geschah ihr nichts auf ihrer Reise hinauf zur Krone des großen Baumes. Diese Angst blieb.
    „Pass auf dich auf“, brachte er nur noch mühsam heraus, als der Vogel die Flügel spreizte und Leyla verschwand, nicht wissend, ob sie ihn verstehen konnte. Und dann wartete er auf ihre Rückkehr, unruhig und zwischen Hoffen und Bangen.

  18. Beiträge anzeigen #218
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist gerade online

    Tag Fünf des Things

    Nach der gestrigen Bekanntgabe, die Jarvo als den neuen Waldläuferführer, Ryu als neuen Hauptmann und Orthego als den Jagdmeister ausgezeichnet hatte, schien irgendwie ein jeder mit den neuen Führungspersonen einen heben zu wollen. Ein paar zuviel, so befand es zumindest Ryu. Denn er fühlte sich am heutigen Tage etwas... Schwummerig. Immerhin hatte er schon länger keine größeren "Feste" gefeiert. Und nun saß er hier, an der Seite von Jarvo und rieb sich müde gähnend über die Stirn. Ziemlich fertig war er ja schon, aber nun standen wohl doch Pflichten an, für die er zuständig war. Zuerst einmal galt es dann wohl, eine weitere Aufnahme vorzuschlagen. Mit einem leisen Ächzen stand der Krieger nach Ornlus Eröffnung auf und ging vor auf den Rednerplatz. Sein Blick ging zum Waldvolk über, welches er so gleich mit einem Winken begrüßte.

    "Seid gegrüßt, Waldvolk und Bewohner von Schwarzwasser! Mittlerweile ist dies nun schon der fünfte Tag unseres Things, welches für den ein oder anderen, mich wohl eingeschlossen, eine Überraschung bereit hielt. Drum möchte ich euch heute vorerst einmal von Überraschungen, und mich von zuviel Alkohol, verschonen!" die Menge lachte lauthals. Die meißten hatten wohl daran gedacht, wie der Schwertmeister am gestrigen Abend am Rande der Baumkrone hing und einfach nur darauf gehofft hatte, sich übergeben zu können. Oder, wie er getanzt hatte. Ja, auch ein Hayabusa konnte betrunken tanzen! Aber das war ein anderes Blatt. Er grinste kurz, fuhr dann aber fort im Programm. "Nun, lasst uns, wie bisher mit einem Kandidaten anfangen, welcher wohl ein guter Anwärter für das Waldvolk wäre. Ich selbst kenne ihn noch nicht zu lange, doch hat er ohne großes Wenn und Aber sofort zugesagt, als ich ihn für die Aktion in Stewark rekrutiert habe. Ich bitte Niklas nach vorne zu kommen, und uns etwas über sich und seine Vergangenheit zu erzählen!"

  19. Beiträge anzeigen #219
    Veteran Avatar von Niklas
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    Niklas ist offline
    Dieses Thing war ein riesen Ereigniss, welchem wohl der größte Teil der Bevölkerung Schwarzwassers beiwohnte. Es war ein lautes Treiben, es gab Essen und Trinken umsonst, was Niklas sehr freute, denn er schlug sich den Bauch fast bis zum Platzen voll. Während der Zeremonie wurden mehrere Leute, bekannt und unbekannt, in die Reihen des Waldvolkes aufgenommen und jedes Mal hoffte Niklas, dass auch er bald aufgerufen werden würde. Doch es geschah nicht. Tag für Tag ging der junge Schmied wieder zu der Versammlung und saß ruhig auf seinem Platz, applaudierte, wenn es sein musste, doch verhielt er sich die meiste Zeit recht ruhig. Als er während des fünften Tages wieder so ruhig da saß und fast einschlief, hörte er plötzlich seinen Namen. Er blickte auf und sah Ryu, wie er vorne stand und auf ihn deutete. Er erhob sich und ging auf den Krieger zu, welcher erst vor kurzem zum Hauptmann gewählt worden war, und begann zu sprechen. Er war etwas nervös, da er noch nie vor so vielen Leuten gesprochen hatte.

    "Meine Name ist Niklas ich bin geboren und aufgewachsen in Silden, wie sicherlich viele hier auch. Ich habe schon im Alter von 12 Jahren mein Handwerk, dass eines Schmiedes, erlernt und arbeite seit nunmehr 12 Jahre als ein Solcher. Bevor ich auf dieser Insel ankam, war ich ein Rekrut der Orks, wurde aber kurze Zeit nach meinem ersten Einsatz auf dem Schlachtfeld zum Sklaven, während einer Expedition, bei der alle anderen Orksöldner ums Leben kamen, wenn sie nicht vorher geflohen waren. Nun bin ich allerdings hier um um meine Aufnahme bei euch, dem Waldvolk, zu bitten. ich schwöre, ich werde alle meine Pflichten erfüllen und dem Waldvolk treu sein", sagte er.

    Gespannt wartete er auf eine Art Reaktion. Waren es die richtigen Worte gewesen, die er gewählt hatte, oder hatten sie ihre Wirkung verfehlt? Nun, ein guter Redner war er noch nie gewesen und doch konnte er seinen Standpunkt behaupten.

  20. Beiträge anzeigen #220
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Es gibt kein Benzin für Satinavs Kettensäge!
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    Cécilia ist offline
    Es war fast wie am gestrigen Abend. Für sie war die Luft mittlerweile raus, über Keala und den Troll war entschieden und die Posten waren vergeben. Nun langweilte sie sich eher, sodass sie das Thing heute vorzeitig verließ. Vielleicht würde sie später zur Feier zurückkommen und sich erkundigen, was die Versammlung gebracht hatte. Die Novizin stieg die unzähligen Treppen hinunter, zählte aus Langeweile die Stufen, kam aber durcheinander. Alles, was mit Zahlen zu tun hatte, war noch nie ihre Stärke gewesen, sei es das Schätzen oder das Dazuzählen, wenn nicht gar das Zählen in hohen Zahlenbereichen, wie hier.
    Sie hörte Flötenspiel, als sie hinunterkam, und blieb stehen und lauschte. Es war keine Flöte, die sie kannte, so versuchte sie erstmal, zu erraten, was das für eine sein konnte. Schließlich fand sie keine Lösung, verließ den Baum, um selbst zu sehen, was es war. Das Lied selbst klang eigenartig, es sprach von Klarheit, die dieser Baum aber nicht gab. Ob die fremde Macht wieder ihre Finger ausstreckte? Sie hielt Ausschau nach dem Flötenspieler und erstarrte.
    Der Flötist war Oparilames höchstselbst, nun hier im Sumpf aufgetaucht. Wenn er mitbekäme, dass sie von Samarus lernte, oder was mit Azil vorgefallen war ... Sie vertrieb diese Gedanken, immerhin musste sie es ihm ja nicht auf die Nase binden, dass dort etwas war. Außerdem hatten sie sich schon lange nicht mehr gesehen, zuletzt wohl beim letzten Thing, da war vorerst anderes wichtiger.
    Vorsichtig kam Cé näher, die Starre löste sich. Sie wollte ihn nicht im Spiel unterbrechen, deswegen sprach sie nicht, erst als sie näher gekommen war.
    "Bewahre", flüsterte sie, betrachtete ihn, konnte kaum glauben, dass auch er seinen Weg nach Argaan gefunden hatte. "Du hast versprochen, nicht wieder fortzugehen ..."

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