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  1. Beiträge anzeigen #21
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Kaum hatten sie sich Essen und Trinken besorgt und sich an einen Tisch gesetzt, setzte sich auch schon ein Einheimischer zu ihnen an den Tisch und schon Ad ein Bier zu.
    Nach der Fragestellung des Fremden, der sich als Silmacil vorgestellt hatte, war klar, dass er wohl doch kein Einheimischer war. Schade, denn genau die gleichen Fragen hatte der Neugierige auch. Interessant war aber, dass er vom Festland kam. In Tooshoo wimmelte es von Leuten die vom Festland angereist waren und jetzt fanden sie auch hier sofort einen Nordmann. War es Zufall oder gab es noch mehr Auswanderer von Myrtana, Nordmar und vielleicht auch Varant überall auf der Insel?
    "Bewahre, ich bin Bartimäus und weiß über die Stadt wahrscheinlich sogar noch weniger als du. Ich könnte dir nicht einmal sagen wie sie heißt und hatte gehofft, du könntest uns mehr sagen."
    Mehr wollte er vorerst gar nicht sagen. Wenn es nach dem typischen Misstrauen gehen würde, das das Waldvolk allen anderen gegenüber hegte, hatte er vermutlich jetzt schon zu viel von sich preisgegeben, doch noch nie hatte sich dieses Misstrauen in dem Neugierigen durchsetzten können und auch Silmacil schien sehr offen zu sein. Außerdem würde er auch keine Informationen bekommen, wenn er nicht zugab, dass er nichts wusste.
    Vielleicht wollte ja Ad noch etwas hinzufügen oder Silmacil würde erzählen, was er wusste. Vorausgesetzt er wusste zumindest etwas mehr als sie.
    Zu dem Wolf der mit Silmacil gekommen war äußerte sich der Wächter nicht. Er war gewohnt einen um sich zu haben und jetzt eigentlich verwundert, dass seiner nicht auch mit hinein gekommen war. Hatte Ad da etwas nachgeholfen?

  2. Beiträge anzeigen #22
    Ehrengarde Avatar von Ptah
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    Ptah ist offline
    "Nicht... nicht so hastig... Selina.", bremste Ptah den Eifer seiner Schülerin, während er sich bemühte wieder auf die Beine zu kommen, "Du darfst... dich nicht so sehr unter Druck setzen. Konzentriere dich auf das Wesentliche... lass all das hier hinter dir... und... vertraue darauf, dass du durch den Ausgleich all die Stärke... in dir hast, die dazu... von Nöten ist."

    Irgendwie hatte er sich wieder hochgerafft, doch seine Knie zitterten unmerklich unter der spürbaren Last. Der Keller schien sich erhitzt zu haben, ein paar Grad nur... oder doch nicht? Was war denn eigentlich los? Und wieso hatte er so zu kämpfen und das Mädchen nicht?

    Entgültig entglitt ihm die Beherrschung über den Zauber, der Strom an Magie versiegte, wodurch begleitet von einem leisen Ächzen Ptahs, das Licht verging und die Dunkelheit sie umschloß.

    "Du wirst es schaffen, Selina... ich... ich glaube an dich."

  3. Beiträge anzeigen #23
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Ein Nordmarer? Hier? Er kam nicht darum, verwundert zu sein. Sie waren Meilen von Nordmar entfernt, wo die Leute seines Schlages normalerweise lebten. In den verschneiten, eisigen Gipfeln und Tälern, der kargen, karstigen Landschaft des Nordens. Er war nur einmal dort gewesen, als junger Nomade, auf der Pilgerreise. Es war die Zeit gewesen, als er sich gerade erst seiner selbst bewusst war. Als er herausgefunden hatte, dass er mehr war als nur ein Tagedieb und Beutelschneider.
    „Auf dich, Silmacil aus Nordmar.“
    sprach der Druide und hob seinen Krug. Wenn dieser Mann sich nicht arg von seinen Kollegen aus dem Norden unterschied, so waren sie für laute, fröhliche Runden in Schänken und Wirtshäuser geradezu geschaffen und auch einem Schluck mehr als unbedingt nötig nicht abgeneigt.
    „Aah. Wie mein Freund schon sagte sind wir auch Fremde hier. Wir sind vom Festland geflohen, als der Krieg wieder entbrannt ist und sind nun das erste Mal in dieser Stadt.“
    Setarrif. Er wusste, dass die Stadt Setarrif hieß, schließlich hatte er die beiden Fremden gehört, die damals zu ihnen gestoßen waren, als sie mit der Maera angekommen waren. Doch was erwartete sie in Setarrif, was konnten sie von den Setarrifer erwarten.
    „Wir erhofften uns eigentlich unsererseits auch einige Dinge über diese Stadt herauszufinden, aber wie es scheint sind wir da ja genau an den Richtigen geraten.“

    Der Druide lachte und hob seinen Krug ein weiteres Mal, tat einen tiefen Zug, ehe er ihn geräuschvoll abstellte und sich den Mund mit einem Ärmel abwischte.
    „Was macht ein Nordmann auf Argaan?“

  4. Beiträge anzeigen #24
    Veteranin Avatar von Selina
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    Selina ist offline
    Es war etwas ironisch, dass Ptah von Selinas Kraft sprach, wo er doch selber immer schwächer wurde. Andererseits sprach er der Schwarzhaarigen Mut zu und sie wusste, dass ihre Magie ihm helfen würde, was eine zusätzliche Motivation war.
    Ein weiterer Versuch also, diesmal in vollkommener Dunkelheit. Eigentlich könnte sie die Augen gleich offen lassen, einen Unterschied machte es sowieso nicht, aber trotzdem war sie es mit geschlossenen Augen gewohnt und da diese auch die Austrittsstelle der Magie aus ihrem Körper war, wollte sie sie zunächst verschließen um dann gezielt Magie hinaus fließen lassen zu können. Erneut sammelte sie sich und musste erneut die Balance zwischen ihrer körperlichen und ihrer magischen Wahrnehmung finden. Wirklich einfach war das noch nicht, auch wenn es ihr leichter fiel als beim ersten Mal. Dann konzentrierte sie sich wieder auf das Licht im Inneren, wollte es diesmal aber gar nicht zu stark versuchen und öffnete zuerst vorsichtig die Augen. Ihre Hand hielt sie geöffnet vor sich und ließ dann die Magie vorsichtig zu ihr gleiten. Dort sammelte sie sich dann zu einer kleinen, unsichtbaren Wasserkugel, die immer weiter anwuchs.
    So viel ist wahrscheinlich gar nicht gut! erkannte Selina und versuchte den Magiefluss zu stoppen ohne die Augen schließen zu müssen. Das Vorhaben gelang, aber von einem Licht war nichts zu sehen.
    In der Dunkelheit starrte Selina hoch konzentriert zu der unsichtbaren Kugel die oberhalb der Stelle schwebte, an der ihre Hand sein musste, doch auch die konnte man in der Finsternis nicht erkennen. Von einem tiefen See konnte man bei der Magie außerhalb ihres Körpers zwar nicht sprechen, doch war es auch in ihrem Inneren egal von wo man schaute, das Licht war immer in weiter Ferne, tief unterhalb der Oberfläche, wo der Druck hoch und das Wasser dicht war.
    Ohne zu wissen ob sie Erfolg haben würde versuchte die Novizin dann Druck auf die Kugel in ihrer Hand auszuüben und sie so lange zusammenzupressen bis in ihrem Mittelpunkt -hoffentlich- ein Licht entstehen würde.
    Unwissentlich spannte Selina alle Muskel in ihrem Körper an, starrte auf die Magie und plötzlich entstand ein kleiner Schimmer. Nicht sehr hell, aber in der Schwärze die sie umgab eindeutig auszumachen. Gleichzeitig spürte sie auch wie langsam und in sehr geringen Maßen weitere Magie durch ihre Augen floss und die Kugel immer weiter speiste.

  5. Beiträge anzeigen #25
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    "Ja, hab ich", antwortete er während die Magierin sich bereits erhoben hatte.
    Ihr anmutige Gestalt bewegte sich in einer Einzigartigkeit zum Fenster.
    Da stand sie nun und musterte die Landschaft welche zu erblicken war.
    "Kein Zweifel?", fragte er nach.
    Sie schüttelte den Kopf: "Nein."
    Colodis muste Grinsen, natürlich nicht. Es war tatsächlich Nacht, so seltsam das auch erscheinen mochte. Aber sie waren am Morgen eingeschlafen.
    Er streckte die Hand nach ihr aus, als verlangte es ihm nach ihr.
    Und es war keine Lüge, ihre Anwesenheit wahr wohltuend.
    Der Krieger war nicht in der Lage irgendwetwas zu verleugnen, nicht mehr.

    Leicht zögerlich leistete sie seiner stummen Bitte folge einen Schritt vor den anderen setzen trat sie näher.
    In ebenso einer fliessenden Bewegung, als wäre sie selbst aus Wasser, legte sie sich wieder und schmiegte ihren Körper an den seinen.

    Dann wandte sie sich erneut an ihn.
    "Darf ich etwas probieren?"
    "Was immer du willst", erwiderte der Tischler.
    Vorsichtig legte sie ihre Hand auf seine Brust.
    Erst hatte er einen Verdacht, aber dieser wurde nicht Wahrheit.
    An der Grenze seines Bewusstseins spürte er sie, behutsam strich ihre Kraft um die seine.
    In einer abwehrenden Reaktion packte er grober als geplant ihre Hand und zog sie leicht weg.
    "Nein", flüsterte er.
    "Ich will nicht, dass du nochmal..."
    Es war als wusste sie was er sagen wollte.
    "Ich sagte schon, es war nicht schlimm."
    "Aber...", begann er. Wurde aber unterbrochen.
    Sie schüttelte langsam den Kopf: "Vertrau mir. Ich weiss was ich tue", versprach sie.
    In ihrer Stimme fand er Vertrauen, sie hatte vielleicht Recht.
    Er löste seinen Griff um ihr Handgelenk und ihre Handfläche berührte erneut seine Haut.
    Sie wollte also erneut einen Versuch wagen?

  6. Beiträge anzeigen #26
    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil ist offline
    "Ar´gaan?" versuchte Silmacil den unbekannten Namen richtig auszusprechen. Er lag ihm ungewohnt im Mund, noch nie hatte er von diesem Flecken Erdes gehört.
    "Nun, so heißt diese Gegend also... was ich hier treibe ist eine sehr lange Geschichte, die mit den Streitigkeiten innerhalb der Clans begann. Viele der ursprünglichen Nordmarer missdeuteten Zeichen der Ahnen und versuchten die vor einigen Jahren hinzugekommenen Söldner wieder zu vertreiben. Der Streit ging so tief, dass die Söldner zusammen mit jenen Nordmarern die noch bei Sinnen waren gen Süden aufbrachen um dem Willen der Ahnen zu folgen, so wie wir ihn interpretierten. Wir kämpften unter Lee in Myrtana und Varant, bis wir gen Barakesh zogen. Ein Freund von mir, Colodis wurde verletzt und in das Kastell der Schwarzmagier gezogen. Ich folgte ihm, habe mich mit meinem Wagen als Händler ausgegeben da mein Schwert zuvor im Kampf zersprang und ich nicht mehr kämpfen konnte. Das nächste woran ich mich errinern konnte war wie ich schwer verletzt auf dem Wagen gestützt durch die Gegend irrte und hier vor die Stadt kam. Ironischer Weise war es der inzwischen wieder genesene Colodis, der mich zu den Heilern brachte nachdem jemand mich gefunden hatte.
    Das ganze Kastell muss wohl binnen Augenblicken seinen Standort gewechselt haben und so ich den Berichten glauben schenken darf muss meine Reise im Fieberwahn der Verletzungen mich ein gutes Stück weges bis hierher gebracht haben.
    Nun sitze ich hier, kenne gerade mal den Namen der Stadt und doch sehe ich viele altbekannte Gesichter, die angeblich auf Schiffen übers Meer hierher kamen... wo auch immer wir sind.
    Doch was immer auch geschehen sein mag, ich bin froh endlich wieder eine anständige Mahlzeit, Bier und ein Gespräch zu haben, und werde mich hiernach nach einem Ort zum Schlafen umsehen.
    Ihr kennt wohl nicht zufällig einen passenden Ort hierfür?
    Na, wenn ihr ebenfalls gerade erst angekommen seid wohl eher nicht. Also trinken wir lieber, solange ich noch etwas Gold zum verprassen habe."

  7. Beiträge anzeigen #27
    Ehrengarde Avatar von Ptah
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    Ptah ist offline
    "Bravo.", stöhnte der Adept, "du hast... du hast es wirklich geschafft, Selina... lass... lass uns weiter gehen."

    Mit dem Finger wies der Varanter in den Gang, aus dem die schlechte Luft zu dringen schien. Im Schein von ihrem beschworenen Lichtzauber verlor Selina für einen Moment beinahe die Kontrolle über ihren Unterkiefer.

    "Keine... keine Widerrede, Selina.", wehrte Ptah hustend alle Einsprüche ab, "Wir sind in den Keller gegangen, um ein Rätsel zu lösen... und... und bei Adanos... das werden wir."

    Auch wenn ich so langsam glaube, dass es keine gute Idee war hier runter zu kommen..., aber das dachte er nur für sich.

  8. Beiträge anzeigen #28
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Eigentlich hatte Bartimäus gehofft Informationen zu der Stadt zu bekommen, aber dass Silmacil dazu keine gute Ansprechperson ist, war klar. Was er allerdings erzählte war nicht weniger interessant. Auch wenn sich der Wächter nicht mit den Clans auskannte, so klang es doch so, als wären einige von ihnen da. Und dann, fast noch interessanter, das Kastell! Noch vor wenigen Tagen hatten sie es gesehen und hatten sie sich gewundert wie es hier her kam, nachdem Ad es aus Bakaresh kannte und jetzt trafen sie sogar jemanden der eventuell mehr darüber wusste.
    Die Frage war allerdings, was hatte diese Insel an sich, dass sie so viele, so unterschiedliche Personen gleichzeitig vom Festland anlockte. Die einen durch eine Vision, die anderen indem ein ganzes Gebäude versetzt wurde und wieder andere... über Schiffe, warum auch immer sie hier angekommen waren.
    "Wie kann das Kastell binnen Augenblicken Standort wechseln? Wir haben es auf unserem Weg hierher gesehen und uns bereits gewundert. Wie und vor allem warum tat es das? So stark kann die Magie der Magier ja nicht sein oder, das Ding sieht sehr massiv aus, außerdem, welchen Grund hätten sie dazu haben sollen?"
    Schon wieder und das ohne einen Schluck Alkohol, war die Neugier mit ihm durchgegangen. Der Druide wunderte sich darüber sicher nicht, aber Silmacil könnte etwas überrumpelt sein.
    "Und was die Übernächtigung angeht... sollte man dazu in einer Taverne nicht genau richtig sein?"

  9. Beiträge anzeigen #29
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Melaine betrachtete das Gesicht des Kriegers. Es wirkte hart und unnachgiebig, ganz so wie die Kraft, die in seinem Griff gelegen und ihre Hand zurückgezogen hatte.
    Seine Augen jedoch verrieten, dass er das Vertrauen, welches sie erbeten hatte, bereit war, ihr zu geben, auf eine Art, die ihn und sie wissen ließ, dass es eine Verbindung gab, geben konnte, die mehr war als die bloße Vereinigung zweier Seele in einem letzten Ende bloß menschlichen Gefühl ohne Gehalt, wenn man es zu schwer belastete.

    Die Hand der Magierin legte sich wieder auf die Brust des Kriegers, genoss zarte Wärme, die von seiner Haut ausging und den Gedanken nährte, diesem Vorhaben zu einer anderen Zeit nachzukommen und stattdessen jene Wärme an anderer Stelle zu spüren.
    Die Rothaarige lächelte bei leicht, anzüglich und schloss die Augen. Die Magie, eine dumpfe, schwache Lichtquelle am Randes ihres Blickfeldes, die immer, wenn man sie betrachten wollte, verschwunden zu sein schien, pulsierte im Schlag ihres Herzens. Ihr Geist streckte sich nach ihr aus, ergriff sie und Melaine ließ sich von ihr erfüllen, ehe die ersten, dünnen Fäden aus ihren Fingerspitzen in seine Brust eindrangen und nach dem Geist des Kriegers forschten.

    Die Bahnen des Körpers eilten an den ihren durch die Magie geschärften Sinnen vorbei, ehe die feinen Fühler auf die Wand um den Geist des Kriegers stießen, die gleichsam unnachgiebig wie noch zuvor sein Gesicht wirkte. Sie besaß – vielleicht – die Kraft, sie zu brechen, aber es verlangte ihr nicht danach. Stattdessen klopfte sie zaghaft und bat um Einlass.

    Er wurde ihr gewährt und langsam sank ihr Geist herab in den seinen, kehrte zurück in die Landschaft aus hartem Fels und kaltem Eis, die sie hätte zittern lassen sollen. Sie zitterte nicht. Stattdessen fühlte sie sich geborgen, als schien etwas in ihm den fremden Geist, der gekommen war, um zu wiederholen, was schon einmal nur knapp ein gutes Ende genommen hatte, zu umschmeicheln, zu liebkosen. Anders als beim letzten Mal, da er nach ihr gegriffen hatte, sie halten wollte…

    Colodis?, fragte sie im Geiste. Mit Ceron hatte sie sich unterhalten können. War es mit dem Krieger ebenso möglich?

  10. Beiträge anzeigen #30
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Es war als hätte er sich besser unter Kontrolle.
    Doch war in diesem Moment sein Körper auch nicht zu einer Reaktion gezwungen. Er spürte ein ganz freies Verhalten, anders als beim letzten Mal. Da hatte ihn das Gefühl übermannt, die schwindende Präsenz, der Wunsch wegzukommen.
    Jetzt vertraute sie ihm und er ihr ebenso.
    Colodis kämpfte dennoch mit sich, es verlangte seinen Geist überhand zu nehmen. Zu Fordern, sich von der wärmenden Quelle zu nähren. Auszukosten was da war, unerbittlich und bis zum Letzten.
    Die Magierin war dennoch fern, sie hielt sich zurück. Vorsichtig hatte sie sich herangetastet, um zu verhindern was sich nicht wiederholen sollte.
    Der kalte Krieger fühlte wie die Magie ihn durchströmte, angehaucht von der Rothaarigen selbst spührte er ihre Präsenz in jeder Bewegung.

    Colodis?
    Dunkel drang die Stimme zu ihm durch und fand Gehör. Aber es war nicht das selbe wie mit dem Ahnen, nicht so einfach.
    Damals war er in seinem Kopf, nahm eine zentrale Rolle ein und übernahm wichtige Teile der Kommunikation.
    Melaine war nicht in seinem Kopf und hörte auch nicht seine Gedanken. Es herrschten die nötigen Freiheiten, umso schwieriger war es zu kommunizieren.
    Er musste selbst tief in sich gehen und aus eigenem Antrieb bewirken was sonst erzwungen wurde.
    Es war eigentlich umständlich zu erreichen was er brauchte, schwierig.
    Der Krieger forschte selbst in den tiefen seines Inneren, den Kontakt findend. Eine Ebene so verborgen wie die Tiefen eines Labyrinthes, die Möglichkeit das Band zu festigen, eine Verbindung herzustellen und zu kommunizieren.
    Ich bin hier.
    Colodis stand in der eisigen Umgebung seiner selbst, genau hinter der Magierin.
    Sie drehte sich abrupt um und er erblickte ihre grünen Augen.
    Alles wurde intensiver, nahm viel mehr Farbe an.
    Es schien als veränderte sich die Landschaft im Zeitraffer, seiner Empfindung nach.
    Der Schnee schmolz, das Eis taute und Tropfen aus Wasser benetzten die Erde.
    Er spürte diese Wärme, als gäbe es nichts was je hätte kalt sein können.
    Sein Herz klopfte unruhig, in einem abartigen Rhytmus als wollte es tanzen und zugleich aus seiner Brust austreten.
    Zuerst scheute er davor den Abstand zwischen ihnen zu verkleinern. Hingezogen und doch wagte er es nicht. Obwohl er nicht leugnen konnte nichts sehnlicher zu begehren.
    Ein kleiner Schritt... die Intensität des Gefühls stieg vergleichsmässig an.
    Noch einer und einen weiteren Fuss.
    Er stand direkt vor ihr, in einer Umgebung die sein Zustand selbst darstellte, formte.
    Was war sie, die Präsenz ihrer Seele die einer Abbildung ihres Aussehens folgte?
    Langsam streckte er die Hand nach ihr aus und berührte ihre Wange.
    Sie schien es zu geniessen, als wäre es ebenso ein Vergnügen für sie wie für ihn.
    Unvorstellbar, wie etwas derartiges einen Menschen so beeinflussen konnte.
    Er dachte über seine eigene Schwäche nach. Wie hilflos er versuchte sich seiner selbst zu erwehren. Vergeblich.

  11. Beiträge anzeigen #31
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Die Landschaft veränderte, als sei durch die plötzliche Anwesenheit des Kriegers die Sonne hinzugekommen, wenn sie auch nicht zu sehen war. Der Schnee schmolz, wurde zu Wasser, welches in dünnen Bahnen den grauen Fels entlang floss und im Nichts am Rande dieses Ortes entschwand.

    Der Geist der Zauberin, der Teil, der an diesem Ort verweilte, genoss die Präsenz Colodis‘, die Wärme, die sie durch ihn erfüllte und in schwachen Wellen durch ihren Kopf glitt, verführerisch und lockend, als wollte er sie binden, dass sie sich entschloss, für immer in ihr zu verweilen.

    Es war eine seltsame Geborgenheit, die sich um die Rothaarige zu legen begann, auf der einen Seite forderte jene sie, auf der anderen Seite schien sie ihr mehr geben zu wollen, als sie sich je hätte erträumen können.

    Ihr Herz, wenn auch eine unüberbrückbare Spanne entfernt, schien im wilden Schlag vergehen zu wollen. Eine seltsame Erregung streifte ihren Körper, als die Arme des Kriegers sich um die Zauberin schloss und er sie an ihrem Körper bettete. Er war zart, ganz so, wie zuvor, als sie sich noch in jener blassen, farblosen Welt befunden hatten, die jener hier nicht das Wasser reichen konnte.
    Sie genoss den Augenblick, strich mit ihren Händen ruhig über seinen Rücken. Was auch immer beim letzten Mal geschehen war, dieses eine Mal war es anders, feinfühliger, seichter, als hätte er gelernt…

    Was die Magierin beinahe zu spät sah, war, dass er wirklich gelernt hatte. Doch nicht, den Drang, dass, was sie in ihm darstellte, zu verschlingen, aufzugeben, sondern das Bild, welches seine Gier darstellte, zu verzerren, es zu entstellten, dass es liebevoll, vertrauenswürdig wirkte.

    Ihr Kopf ruhte an seiner Brust, während die Wärme seines Selbst in ihn einzusickern begann und gleichzeitig sich zu gleichen Teilen eines Quäntchens ihres Seins nahm. Sie nahm es nicht wahr, zu sehr ließ sie sich von der Begierde und der Erregung verleiten, auf jedes unausgesprochene Angebot der Erscheinung vor ihr einzugehen, sich selbst zu vergessen und ihren Geist in dem seinem Versinken zu lassen. Was wäre, wenn es möglich wäre? Was wäre, wenn das, was die Ahnenklinge zwischen ihm und dem Geist eines Toten geschaffen hatte, zwischen zwei Lebenden sein konnte? Auf ewig aneinander gebunden, auf ewig dem Drang erlegen, sich alles zu geben, sich alles zu nehmen, was man war, was man sein konnte, um gemeinsam ein Gleichgewicht zu finden, dass die Ewigkeit überdauerte. Zwei Seelen, die sich vereinten und fortan alles teilten, was sie waren.

    Melaine ließ sich in seinen Armen fallen, gehorchte seinem bestimmten Auftreten, seinem Blick und dem zarten Lächeln, welches an diesem Ort sein Gesicht zierte, verlangend und … gierig…. Wie die Maske eines Fremden, die ihm aufgezwungen zu sein schien… kalt… und…

    Die Rothaarige stieß den Krieger zitternd zurück und schlang die Arme um ihren Körper. Sie zitterte, so kalt war ihr. Ihre Hände, die auf ihren Armen ruhte, schienen wie Eisklumpen, als sei alles Leben aus ihr gewichen.

    Ihr Geist reckte sich der Magie entgegen und zog mehr aus dem filigranen Netz, welches sie umgab. Sie floss in sie hinein, schien die Kälte zu vertreiben und ihr neues Leben zu schenken, welches dennoch verdorben wirkte, misshandelt, als müsste es bloß Ersatz für etwas sein.
    Sie wich einen Schritt zurück, als der Krieger einen Schritt auf sie zutrat und streckte die Hand in seine Richtung. „Bleib stehen.“, forderte sie ihn mit zitternder Stimme auf und erkannte mit einer Plötzlichkeit, als hätte sie ein Schlag am Kopf getroffen, dass sie Angst hatte.

    Die Magie pulsierte in ihr, strömte in sie hinein und ließ sie erbeben, als es so viel war, dass sie das Gefühl hatte, ihr Körper würde gleich bersten. Ihr Blick richtete sich auf den Krieger, fester, als er noch zuvor war, härter, als die Angst in ihr ihm zugestehen wollte, doch mit einer Aufrichtigkeit, die durchsetzen würde, was sie nun sagte. „Du...“, drang es über ihre Lippen. Sie streckte ihren Körper, ließ den Kopf sich nach rechts und nach links neigen, bevor sie den Schritt auf ihn zu tat, wartete, dass er es ihr gleich tat.

    Er tat es, das Lächeln dem eines Wolfes gleichend, der nach Blut lechzend sein Opfer ersehnt hatte. „Du musst dagegen ankämpfen.“, beschwor Melaine Colodis, „Gegen die Gier, gegen den Instinkt, der dich einnehmen will. Der Mensch hat sich zivilisiert, weil er dazu fähig ist. Bekämpfe es… Es… kann so… schön sein.“, als würde der Instinkt zwischen Schön und Hässlich unterscheiden. Nein, er unterschied lediglich zwischen nötig und irrelevant. Die Hand des Kriegers schnellte nach vorne und wollte nach der Magierin greifen, welche mit einer leichtfüßigen Bewegung auswich. Ihr Körper ward zu Nebel, der geschwind um Colodis herum waberte und sich hinter ihm erneut zu der Gestalt der Magierin manifestierte. „Kämpf dagegen an.“, forderte sei ein weiteres Mal mit einer Stimme, die keinen Widerspruch mehr dulden wollte.

  12. Beiträge anzeigen #32
    Ritter Avatar von Sheila
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    Sheila ist offline
    Und los!, gab sich die Sjadu selbst den Startschuss, sobald der Bote wieder ins Freie trat und sich endlich zeigte. Kein Brief und kein Stück Pergament ließen darauf schließen, dass er im Begriff war eine neue Nachricht oder anderweitige Dokumente zu überbringen, doch durch die Beobachtung in jüngster Vergangenheit hatte sie gelernt jene Bewegung der linken Hand zu deuten. Sheila spekulierte nicht, sie wusste, dass auf der Herzseite des Gewandes soeben etwas verstaut worden war, dass nun irgendjemandem in der Akademie überbracht werden würde.
    Sie konnte, zu ihrer Unzufriedenheit, nicht mit Sicherheit sagen, ob Jerowen derjenige war, dem der junge Mann Neuigkeiten überbrachte. Das herauszufinden war nicht möglich gewesen, denn Nachforschungen innerhalb der Akademie waren im Moment für Schattenlied ein deutlich risikoreiches, wenn nicht gar unmögliches Unterfangen. Stattdessen vertraute sie lieber auf ihre Intuition und die Gewisheit, dass selbst wenn der Bote nicht zum Leiter der Akademie gehörte, jener dennoch informiert werden musste. Das, was sie vorhatte, musste einfach wenigstens ein geringes Maß an Aufmerksamkeit und möglicherweise sogar leiser Sorge bereiten.

    Ohne den Laufburschein weitere Beachtung zu schenken und somit kostbare Zeit zu verschenken sprintete die Assassine los. Es war schlichtweg nicht nötig den Jungen weiter zu beobachten, wusste sie doch genau wohin ihn sein Weg führen würde und vor allem, mit welchem Tempo. Es war zwar keine Hektik, aber dennoch Eile geboten, wenn sie ihn noch rechtzeitig abpassen wollte, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen.
    Mit raschen Schritten wählte sie die Route in Richtung der Akademiehallen, achtete dabei trotz ihres Zeitdrucks peinlichst genau darauf, keinen unnötigen Ärger mit umherlaufenden Passanten zu provozieren gönnte sich weder zum Verschnaufen, noch zu Orientierung eine Pause. Wobei selbiges ohnehin nicht von Nöten gewesen wäre - Sheila war gut vorbereitet. Vielleicht sogar zu gut!, schoss es ihr durch den Kopf und sie beschloss kein Opfer von Routine zu werden. Die Gefahr, dass diese sie unvorsichtig werden lassen könnte war einfach ein nicht wegzudiskutierender Fakt.

    Noch ein Schritt um die Ecke, dann stoppte die Assassine. Sie war am Ziel.

  13. Beiträge anzeigen #33
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Es zwar bestimmt schon kurz nach Mittag, aber die Straßen der Stadt Setarrif waren trotzdem so gut wie leer.
    Es war kühl, aber es regnete nicht. Die Sonne stand über ihm am Himmel und war fast keine Schatten. Der ehemalige Pirat genoss die schöne Luft und atmete tief aus und ein, währrend er gemächlich durch das Handwerkerviertel schritt.
    Seit seinem Treffen mit Colodis hatte er im Hinterhof der Schmiede nocheinmal geübt, denn er wollte vorbereitet sein auf den Kampf. Er hatte sich auch ein zweites Schwert umgeschnallt, dass er aus der Schmiede geliehen hatte. San würde bereit sein, wenn er Colodis treffen würde. Er würde alles geben, um in diese Lehre einzusteigen.
    Sir Rufus schritt vor ihm her und erkundete die Gegend und San konnte nichts anderes tun, als ihm zu folgen, um ihn nicht zu verlieren. San fand, dass er die letzten Tage zu viel gearbeitet hatte und nicht viel mit Sir Rufus gemacht hatte, weshalb er nun beschlossen hatte, mit ihm um die Häuser zu ziehen.
    Es waren wenige Leute, die ihnen entgegengkamen und die Meisten waren entweder Kinder, die in den Straßen mit Lederbällen spielten oder arbeitslose Säufer, die gerade aufgewacht waren und nach Hause oder unter eine Brücke gingen, um auf das nächste Saufgelage zu warten.
    Die anderen waren um diese Zeit wohl beschäftigt. Arbeiten oder auf dem Markt einkaufen.
    Doch eine Gestalt sah nicht so aus, als ob sie ein Kind oder ein Säufer war. Er war sehr groß, sicherlich höher als 2 Meter, hatte schwarze Augen und sah aus wie ein erfahrener und grimmiger Kämpfer.
    Kannte San Daran ihn nicht von irgendwo her?
    "Carras!", rief der Schmied plötzlich, als es ihm wieder einfiel. Der Mann hielt inne und blickte sich um, nach der Stimme die ihn gerufen hatte.
    Sir Rufus blieb auch stehen und musterte den Fremden, dann bemerkte er, dass er ihn wohl kannte und flitzte in seine Richtung, währrend San Daran auf ihn langsamer zuschritt.
    "Was machst du denn hier in Setarrif? Das letzte Mal, als ich dich gesehen habe, warst du mit Xorag in Vengard!"

  14. Beiträge anzeigen #34
    Drachentöter Avatar von Carras
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    ~Live in Darkness...~
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    Carras ist offline
    Er wusste doch es war ne scheiß Idee jetzt schon rauszugehen...
    Wobei... die Alternative wär gewesen dass diese Fregatte wach geworden wäre, die von einer solchen Schönheit gewesen war dass sie einem gestandenen Krieger bei blossem Anlass wirklich alles zu Berge stehen ließ - nur nicht dass was man im Bett mit einer Frau im Allgemeinen so benötigte.
    Weiß der Geier wo er die schon wieder hergenommen hatte.

    Ach verdammt... Wer war das jetzt eigentlich wieder? Wer oder was war Vengard? Und warum erwartete eigentlich jeder dass er sich an Dinge erinnerte die mehr als 3 Tage her waren, verdammt nocheins?
    "Hey... Kumpel. Alles klar?" Hah. Genial! Weiter so, Carras!
    Kam ihn ja schon irgendwie bekannt vor das Bürschchen, aber von wann genau geschweige denn sein Name wollte dem Hühnen einfach nich einfallen. Aber auch das würde er hinkriegen. Irgendwie. Notfalls fragte er halt Xorag, wo auch immer der jetzt wieder war. Wahrscheinlich Nessi und Luftteilchen anbeten. Guter Mann.
    "Ich bin hier der Söldnerführer, Kleiner.." erzählte Carras im Weitergehen, fast schon nebenher. Ehrlich, das hatte doch mal was. Mit Rang und Namen vorstellen. Kommt doch echt besser als "Ich bin Carras, ehemaliger.." An dieser Stelle füge man bitte beliebig einsetzbare stundenlange Dialoge über vergangenen Ruhm ein und beende es mit"... und bin hier nur zu Gast." War jedes Mal wieder der Bringer.
    Apropo Rang und Namen, wo war eigentlich dieser Magier alias sein Kasernenbaumeister? Hatte er ihm nicht bis heute Zeit gegeben die Pläne für den Bau fertig zu stellen? Wäre besser für ihn sich blicken zu lassen, sonst.... würde sich Carras überlegen müssen wie er hier den vergötterten Wassermagiern ans Bein pinkeln konnte. Verdammt! Alleine ging das nich. Also wo zum Schläfer nocheins war Saturas wiedermal wenn man ihn brauchte?
    Okay... zugegeben, es war unwahrscheinlich dass Saturas ihm helfen würde seine Kollegen zu ärgern, aber Logik war jetzt sowas von ungefragt. Unberechtiger Zorn war angesagt!


    Achja, richtig. Da stand ja noch wer.
    "Viel wichtiger: was machst du eigentlich hier?"
    Geändert von Carras (13.02.2011 um 12:04 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #35
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Da Carras keine Anstalten machte stehenzubleiben, ging San nun neben ihm her.
    Am liebsten hätte er dem Kerl eine verpasst; er ließ sich nicht gern "Kleiner" nennen und wurde auch nicht gerne so behandelt. Aber, hey, das war Carras. Ein Freund von Xorag. Außerdem war er viel größer als San und somit kleinerer als er, also musste er sich den Namen gefallen lassen. Trotzdem sagte er dann:
    "Ich bin San Daran und nicht Kleiner."
    Anscheinend sagte der Name Carras genausowenig, wie sein Aussehen. Entweder war der Kerl einfach nur besoffen oder er hatte kein gutes Gedächtnis.
    "In Vengard war Xorag mein Lehrer. Ich habe in einer Art Arena kämpfen müssen und Xorag und du haben zugeschaut und ich glaube sogar eine ganze Menge Geld auf micht gesetzt. Danach waren wir zusammen in einer Kneipe.
    Erinnerst du dich jetzt?"
    Wenn Carras sich erinnerte, ließ er es sich nicht anmerken. Deshalb fuhr San einfach fort, währrend Sir Rufus neben ihm her stolperte. Anscheinend war er müde, deshalb nahm San ihn auf seine Schulter.
    "Ich bin aus Vengard geflohen und auf dieser Insel gelandet. Aber ich hätte nie erwartet dich hier zu sehen."
    Die beiden liefen weiter und Carras schien schon wieder in Gedanken versunken, genau wie vorhin.
    Er nickte einfach weiter, obwohl San schon lange aufgehört hatte zu reden.
    Verblüfft blieb San Daran stehen und nach einigen Schritten bemerkte Carras das anscheinend und drehte sich um.
    "Is was?"
    "Sag mal, hörst du mir überhaupt zu??", fragte er den Hünen so entsetzt, dass es nicht anstoßend klingen konnte. Er wollte lieber keinen Ärger mit dem Kerl haben, aber anscheinend war sein Kopf voller mit Gedanken als Sir Rufus Magen mit toten Kakerlaken.

  16. Beiträge anzeigen #36
    Drachentöter Avatar von Carras
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    Carras ist offline
    Carras stockte.
    "Kleiner. Es ist früh am Morgen, ich bin seit 15 Minuten auf den Beinen und das Erste was mir passiert ist nen Typ mit nem Affen auf der Schulter." Falls das ein Affe war, faszinierendes Teil..
    Er hielt inne, ließ seinen verspannten Hals knacken und streckte sich während er das schwache Gefühl von Sonnenstrahlen auf seiner Haut genoss. Langsam aber sicher kam der Frühling.
    "Ich weiß dass ich dich kenne, mir war nur schleierhaft woher genau. Um dir das mal klar zu machen: in den letzten paar Tagen hat sich mein Leben um 180 Grad gewendet, ich kann mir nich jeden merken." Wieder seufzte er. "Aber gut... spätestens jetzt erinner ich mich an dich. Jetzt gib mal für nen Moment Ruhe und komm mit. Ich hab Arbeit für dich, falls du Interesse hast."

    Innerlich grinste Carras in sich hinein. Der Kleine hatte Mut, gut für ihn. Und gut für Carras, hatte er doch eben eine solide Arbeitskraft gefunden..
    Jetzt galt es nurnoch rauszufinden wo dieser Magier steckte, dann konnte der Spaß ja schon losgehen. Schon seit Tagen verteilte er Zettel in der Stadt in denen er verkündete dass die Söldner ihre eigene Kaserne bauen würde und er Freiwillige zum Bau suchte. Diese Zettel allein ließ die Leute schon zu ihm kommen und fragen was genau es mit diesen Söldnern denn auf sich hatte und schon mehr als einer hatte sich im Anschluss daran aufnehmen lassen. Der Großteil bestand aus Myrtanern, aber auch Leute aus dem Argaanischen Wiederstand hatten sich berufen gefühlt mitzumischen. Anfangs hatte Carras gedacht er würde über eine Hand voll Männer wachen, aber wie sich jetzt herausstellte müsste das schon eine verflucht große Hand sein...
    Geändert von Carras (13.02.2011 um 12:24 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #37
    Ritter Avatar von Sheila
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    Sheila ist offline
    Ein vorsichtiger Blick um die Mauer bestätigte die Vermutung Sheilas, dass ihr noch etwas Zeit blieb. Sie lag genau im Plan.
    Mit sorgfältigen Blicken überprüfte sie ein letztes Mal ihr Äußeres und staunte erneut, wie das Fehlen Lerithiums ihr ein deutlich unauffäligeres Erscheinen bot. Perfekt!, dachte sie zufrieden und zupfte noch ein wenig ihr Gewand zurecht.
    Nachdem dieser Teil stimmte zog die Sjadu ein fein säuberlich gefaltetes Stück Pergament hervor, überflog kurz dessen Inhalt und verschloss es schließlich wieder, in dem sie es wie zuvor ordentlich zusammenlegte. Es sollte nicht der Eindruck entstehen, sie habe keinen Sinn für Stil.
    Die Nachricht blieb in ihrer Hand, wanderte jedoch samt dieser vorerst hinter ihren Rücken, um nicht weiter aufzufallen.

    Kurze Zeit später war es dann soweit und das Warten hatte ein Ende. Sobald Schattenlied die Schritte des Herannahenden hörte und ihn in ausreichender Entfernung zu sich selbst wusste, stürzte sie, den Kopf über ihre Schulter gewand und ihre linke Körperseite nach vorn gerichtet aus ihrem Versteck hervor und stieß promt gegen den Boten der Akademie.
    Mit scheinbarer Unachtsamkeit rammte sie im gleichen Moment ihren Ellbogen zielsicher in die Magengrube des Mannes, der sich sogleich vor Schmerzen krümmte und die Sjadu mit großen, vor Überraschung geweiteten Augen anstarrte. Ein hastiges und nicht von weniger, scheinbarer, Überraschung geprägtes "Entschuldigung!" huschte über ihre Lippen und sogleich streckte sie hilfsbereit ihre Arme nach dem Gestürzten.

    Der anfängliche Ärger ihres Gegenübers schien, ob ihrer Hilfe, zumindest in gewissem Maße zu verfliegen. Jedoch reichte er immer noch aus, um den jungen Mann mit unverständlichem Grummeln ihre Hand, die Sheila bereits stützend an seinen Oberkörper geführt hatte, mit einer unwirschen Bewegung von sich zu weisen.
    "Danke, Danke!"
    , erwiderte er ihren Mitleidsbekundungen mit unverholenem Groll in der Stimme. "Ich komm schon alleine zurecht!"
    "Na dann will ich wohl nicht weiter stören!"
    , entgegnete sie geflissentlich und fügte noch mit treuherziger Miene hinzu: "Es tut mir wirklich unendlich Leid, ich bin einfach zu tollpatschig!"

    Ein verstehendes Nicken, begleitet von einem resignierten Seufzer blieb die einzige Antwort, dann machte sich der Bote wieder auf den Weg.
    Unwissend, dass die Nachricht die er überbrachte keineswegs jene war, die er ursprünglich überbringen sollte.
    Im Nachhinein ein Kinderspiel!, dachte Schattenlied vergnügt, währen sie ihre Schritte zurück in Richtung Leuchtturm und, wie sie im Stillen hoffte, auch Estefania lenkte. In der Tat war es ein leichtes Gewesen dem gestürzten Boten mit der Geste scheinbarer Hilfsbereitschaft in den Einschub seines Gewandes zu greifen, ihm im selben Zug den Brief für Jerowen zu entwenden und diesen sogleich mit ihrem eigenen auszutauschen.
    Es war jetzt also nur noch eine Frage der Zeit, bis der Leiter der Akademie davon erfahren würde, dass sein Nachrichtenverkehr vor der Assassine nicht sicher war. Statt der erwarteten Botschaft würde er nun die Zeilen Sheilas in seinen Händen halten, die ihn freundlich aber bestimmt die Frage stellten, ob es denn keine Möglichkeit für die beiden Frauen gab ihre Fähigkeiten und somit den Möglichen Nutzen für die Akademie unter Beweis zu stellen.

    Jetzt bist DU am Zug!
    Geändert von Sheila (13.02.2011 um 12:43 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #38
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Zuerst wollte San dem Kerl widersprechen. Er hatte sich einmal die Akademie anschauen wollen. Angeblich waren das Elitekrieger, starke Kämpfer des Königs von Argaan. Der Schmied hatte Respekt vor großen Kriegern und auch wenn er schon den perfekten Lehrer hatte oder vielleicht bekommen würde, wollte er sich zu den Kämpfern gesellen, mit ihne üben und vielleicht sogar ein wenig lernen. Er hatte sich lange nicht mehr irgendetwas zugehörig gefühlt, das letzte Mal auf dem Schiff.
    Aber Carras hatte sich Söldneranführer genannt, was San Darans Neugierde geweckt hatte. Hatte Carras vielleicht eine Verbinung zur Akademie? Er hatte ja gemeint, dass sich sein Leben um 180 Grad gewendet hatte. Außerdem hatte er Arbeit und San Daran wollte wenigstens wissen, um was es sich dabei handelte.
    Carras lief nun zielstrebiger und San Daran musste schon fast rennen, um dem Schritt des riesigen Mannes zu folgen.
    "Eigentlich hatte ich gedacht, dass du einen Mann mit einem Affen auf der Schulter besser in Erinnerung hättest!", lachte San, aber Carras lachte nicht mit.
    "Was ist das eigentlich für eine Arbeit? Eigentlich bin ich ja schon Schmied...?"
    Doch Carras ignorierte ihn weiter oder war schon wieder in Gedanken versunken. Deshalb folgte San ihm einfach weiter.
    Sie gingen am Händlerviertel vorbei, über eine Brücke, an der Arena und der Taverne vorbei und betraten einen Platz, der aussah, als ob man da alles Mögliche Zeugs lagern würde.
    Dort blieben sie stehen.
    "Was machen wir hier?"

  19. Beiträge anzeigen #39
    Drachentöter Avatar von Carras
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    Carras ist offline
    Carras nickte zufrieden. Diese Stelle war perfekt für die Söldner.
    "Hier wird spätestens Morgen die Kaserne für uns Söldner gebaut. Und ich brauch Leute die helfen. Holz aus dem Dschungel holen, bauen.. so Zeug halt. Der König zahlt, also gibts nen halbwegs ordentlichen Lohn. Und von meinen Jungs rekrutieren sich die Akademieleute ihre Krieger, nach allem was mir erzählt wurde... käme dir also ganz gelegen hier ein wenig zu glänzen, schätz ich." erklärte der Söldnerführer seinem Opfer den Grund für die quasi-Entführung.

    Er streckte sich erneut und lächelte bei dem Gedanken, dass Morgen um die Zeit jede Menge Leute hier am arbeiten sein würden. Beziehungsweise gerade im Dschungel um Holz aufzutreiben, immerhin musste das ganze Baumaterial noch aufgetrieben werden. Aber dafür hatte er sich ja einen Bauleiter besorgt, er war nur der, der dafür sorgte dass das Tempo nicht abfiel. Und irgendwer musste ja Struktur in das Ganze bringen. Er hatte sogar schon von einer eigenen Rüstung für die Söldner gehört, aber ob sich das als wahr herausstellen würde war ne andere Sache. Schön wärs jedenfalls. Er blinzelte San an. "Und? Interesse?" War vermutlich ne blöde Frage, wollte San doch, genau wie Carras, in die Akademie. Aber Carras hatte vorerst was zu tun, wollte sich in seinem neuen Job beweisen. Die Akademie stand hier schon länger als Carras lebte, die würde nicht weglaufen. Vermutlich würde sie schon, wenn sie könnte und wüsste was auf sie zukam, aber ...

    Sein Blick fiel auf diesen Affen und wieder einmal wurde ihm klar dass er einen Weg finden musste seinen Wolf Tara zu sich zu holen, aber ob die Menschen von Setarrif so gerne einen Wolf um sich sehen würden...? Bisher streunte sie noch in den Grenzgebieten des Jungels umher und riss sich ihr Essen selbst, so wie sie es immer getan hatte wenn Carras nicht da war und sie den Ort hatte verlassen müssen, aber es hatte ihn Mühe gekostet Tara hierherzuschaffen, also wollte er seine jahrelange Begleiterin auch an seiner Seite wissen.. Aber das zu einer anderen Zeit, viel wichtiger war just für den Moment die Kaserne und die Zusage seiner neuen Arbeitskraft.

  20. Beiträge anzeigen #40
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Währrend Carras Erzählungen fing San immer mehr an zu grinsen, bis er sogar auflachte.
    Er war auf der Suche gewesen, wie er sich der Akademie anschließen könnte. Er wollte den Kriegern dort beitreten und sich irgendwie beweisen. In Gedanken hatte er schon eine Lösung gesucht, wieso diese Elitekrieger einen Kerl wie ihn hätten aufnehmen sollen.
    Dabei ist die Lösung gerade zu ihm gekommen.
    Der König würde ihn bezahlen, er war der Auftraggeber. Meiter Eder würde bestimmt nichts sagen, wenn er nicht mehr so viel schmieden könnte, weil er für den König etwas zu erledigen hatte.
    Er würde für den König arbeiten und wenn er fertig wäre, könnte Carras vielleicht sogar ein gutes Wort für San Daran einlegen. Er hätte in der Akademie zeigen können, dass er schon etwas für sie geleistet hatte und somit würde er bestimmt aufgenommen werden oder jedenfalls schon einmal einen Pluspunkt haben.
    "Du hattest mich schon auf deiner Seite, als du "Der König" gesagt hast. Natürlich werde ich dir helfen. Egal wie. Wenn ich Holz hacken soll oder hier arbeiten, mir ist das gleich!"
    Dann bekam San Daran noch eine Idee.
    "Du musst wissen, ich bin ein Schmied und gar kein Schlechter, wenn ich das sagen darf. Erst vor ein paar Tagen habe ich eine Feldschmiede bekommen. Ich könnte genau hier auf der Baustelle schmieden, wenn Bedarf ist. Was sagst du dazu?"

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