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    Auserwählter Avatar von Silohtar
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    Silohtar ist offline
    Die Moral der Gefangenen Streiter hatte sich gewandelt. Eben noch beinahe hoffnungslos herrschte nun eine angespannte Stimmung vor, ein Plan war geschmiedet und neue Hoffnung auf ein Entkommen hatte sich breit gemacht. Als erstes fiel auf, dass sich die Körperhaltung der Kämpfer und wenigen Zauberkundigen sich verändert hatte. Niemand saß mehr demotiviert lasch herum, im Gegenteil: Die Soldaten waren konzentriert, fixiert darauf, etwas zu hören, dass ihnen zur Flucht verhelfen konnte. Das Auftauchen des Anführers ihrer Entführer und die Entdeckung, dass er der Sprache mächtig war, hatte die Situation grundlegend verändert. Man hatte es nicht mehr mit unberechenbaren, in ihrer Zahl nahezu unbesiegbaren Bestien zu tun, sondern mit durch eine List durchaus besiegbare annähernd intelligenten Wesen – oder so ähnlich.
    Doch die anfängliche Euphorie wich von Stunde zu Stunde. Man wollte hinaus, und zwar schnell, doch so unvorsichtig gebärdeten sich die Schrate dann doch nicht. Ungeduld machte sich breit. Doch dann – endlich – tat sich etwas. Die Höhle war anscheinend entweder nicht sehr groß oder die Räume ziemlich suboptimal gewählt. Jedenfalls wählte der Anführer, Kukotz, einen Ort, nicht weit entfernt, um sich mit seinen Untertanen zu beraten. Und das auf ziemlich schwer verständliche Art und Weise.

    „Morras! Guti. Aba Lemni will neeecht! Er will viel lieba Kinnas, und keine Kinnas hier!“, sprach der Schratkönig.
    „Lemni dumm! Wolle Bling-bling sofort! Nehma!“, sagte ein anscheinend gerade eben zur Sprache bemächtigter Schrat mit offensichtlicher Mühe.
    „Naa! Lemni stark!“, sagte Kukotz abwinkend.
    „Hey, ihr da!“, rief Silo mit betont liebenswürdiger Stimme. „Habt ihr zufällig Probleme mit euren Nachbarn?“
    „Was dich das gehen an, Morra?“
    „Ich wollte euch nur ermutigen, euch nicht unterdrücken zu lassen! Ihr seid so viele! Ihr könnt euch von diesem ... Lemni alles holen was ihr wollt.“
    „Morra dumm!“, schnarrte Schrat Nummer zwei. „Lemni stark!“
    „Wenn das so ist“, sagte Silohtar die Augen verdrehend und rief den weg trottenden Schraten hinterher: „Dann wird euch sicher auch nicht interessieren was es über eure Mutter gesagt hat!“

    Wie zur Salzsäule erstarrte blieb Kukotz stehen. „Mamma?“ fragte er schließlich.
    „Jaja. Dieser Lamni ist ein guter Freund eines Freundes. Und er meinte, er hätte gesagt, eure Mutter sei so fett, dass ...“
    „- GENUG!“, brüllte er der Schratork hysterisch. „Erstes Wort seit drei Jahrzähntän und er beleidigt Mamma! Es wird büßen! Los, Jungens, wir holän uns jedäs Glitzersteinchen wo gibt bei Lemni! Er hat Mamma beleidigt! LOS!“

    Mit schrillem Geheul sprangen die Geschöpfe auf, schwangen ihre Waffen, tanzten herum, nahmen Fackeln mit und bemalten sich mit einer verdächtig nach Blut aussehenden Flüssigkeit. Dann zogen sie aus, eine riesige, den Soldaten einen Schauer über den Rücken jagende Prozession, die heulend in den Kampf zogen – und nur wenige Wachen zurück ließen.

    „Dieser Lemni scheint ja 'n ganz harter zu sein!“, sprach Silo zu seinen Mannen und flätzte sich in seine Ecke. „Jetzt müssen wir nur noch einen Weg aus dem Loch finden. Und hoffen, dass wir er unsere grünen Freunde lang genug aufhält.“

  2. Beiträge anzeigen #82
    Provinzheld Avatar von Die Feuernovizen
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Feuernovizen ist offline
    Mit einer kleinen Flamme zwischen den Händen wärmte sich der Novize. Die Nacht war kalt und nun wollten die Spaßvögel auch noch gegen diese wahnsinnigen Waldbewohner vorgehen. Was man nicht alles in Innos Namen durchmachte.
    "Hier. Von mir aus kann es losgehen. Wenn wir genug brennbares Material haben, sollte der Rauch kein Problem darstellen."
    Während die Gruppe fleißig das Brennholz und irgendwelches Laub auflud, kam ein weiterer Novize zu ihm.
    "Denkst du, dass das eine gute Idee ist? Traust du dir wirklich mit deinen magischen Fähigkeiten schon zu gegen diese Wesen zu kämpfen?", fragte dieser.
    "Ich will mit meiner Magie den Rauch entfachen. Sollte mir einer von diesen Trollen zu nahe kommen, dann hau ich ihm einfach mit dem Stab eins über. Und das gleiche solltest du auch tun.", sagte der Angesprochene gleichgültig. Er wollte diese ganze Sache nur hinter sich bringen und hoffte dabei nicht sein Leben zu verlieren.
    Nach wenigen Augenblicken schlich die Gruppe so leise wie möglich in die Richtung der entdeckten Höhle. Es dauerte tatsächlich nicht allzu lange bis sie die Wohnung der Schrate erreicht hatten. Dafür, dass sie leise wie eine Maus durch das Unterholz schleichen konnten, hatten diese Wesen keine gut versteckte Höhle bezogen. Schnell wurde das Brennmaterial vor dem Höhleneingang platziert. Ein paar Leute der Gruppe wurden als Wachen an die Seiten befohlen, damit keiner dieser Typen ihren Plan vereiteln würde.
    Der Novize stellte sich vor den Holzhaufen und hielt seine Hände demonstrativ darüber. Die Wärme seines Glaubens wurde durch die magische Energie verstärkt und seine Gedanken stießen dem Holz Hitze entgegen. Schon nach wenigen Augenblicken begann das Laub zu rauchen und auch das Holz darunter begann zu glühen. Es war zu nass, um ein wirklich großes Feuer zu entfachen. Doch gerade die Feuchtigkeit begünstigte eine starke Rauchentwicklung. Nur stieg der Rauch größtenteils an dem Höhleneingang vorbei in den Himmel. Geistesgegenwärtig stellte sich ein weiterer Novize neben den Feuerentfacher und schob immer wieder mit einer Armbewegung den Rauch in die Höhle. Er beschwor mit seinen Gedanken immer wieder einen kleinen Luftstoß. So dauerte es nicht lang, da war der Höhleneingang schon vollkommen in Rauch gehüllt und dieser stieg weiter in die Höhle hinein.

    Lopadas

  3. Beiträge anzeigen #83
    Provinzheld Avatar von Arty
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    Arty ist offline
    Artys Körper war bis in den letzten Muskel angespannt. Er, der Mann, der sich ihm zuvor als Karad vorgestellt hatte und ein weiterer Waffenknecht sollten sich nun also auf den Weg in die Höhle machen, um die gefangenen Gefährten zu befreien. Ihm wurde diese Rolle hauptsächlich deswegen zuteil, weil er ohne Waffe und ohne jegliche Kampferfahrung nicht von Nutzen war, wenn die Schrate – hoffentlich – aus ihrem Unterschlupf hervorkrochen und es zum Kampf kam.

    „Seid ihr bereit?“, flüsterte Arty seinen beiden Gefährten zu, die zwar nickten, aber in ihren Augen eine gewisse Furcht mit sich trugen, die der Langhaarige durchaus nachvollziehen konnte.
    „Gut, sobald die Schrate uns den Rücken zugekehrt haben, rennen wir in die Höhle, so schnell uns unsere Beine tragen.“

    Im nächsten Moment nahm Arty drei Lumpen zur Hand und tränkte einen nach dem anderen mit Wasser aus seinem Wasserschlauch.

    „Hebt das vor euren Mund, sobald wir in der Höhle sind. Und dann heißt es schnell handeln, ansonsten sterben nicht nur unsere Gefährten, sondern auch wir.“

    Die Kämpfer und Novizen, die sich ebenfalls zu verteidigen wussten, hatten sich im Gebüsch versteckt. Nachdem eine erste Horde Schrate aus der Höhle gestürmt war, wollten sie schon zum Angriff blasen. Nur dem besonnenen Rückhalt eines Milizionärs war es zu verdanken, dass sich die Männer zurückhielten. Er hatte geistesgegenwärtig bemerkt, dass die Schrate sie gar nicht angriffen, sondern in Windeseile in eine vollkommen andere Richtung unterwegs waren und dabei wild vor sich herfluchten.

    Damit hatte sich die perfekte – und wohl auch einige – Chance für den Trupp offenbart, die Kameraden aus der Höhle zu befreien. Das der Plan zumindest bis hierher funktionierte, zeigte sich augenblicklich, als die ersten ungewohnten Laute aus dem Inneren der Höhle zu hören waren und grünliche Gestalten flink und hustend ins Freie Traten, nur an ihren gelblich leuchtenden Augen erkennbar.

    „Zum Angriff“, brüllten die Männer nun, während zeitgleich das Ziehen ihrer Schwerter im bis dato ruhigen Wald zu hören war.

    „Das war unser Zeichen“, gab Arty seinen Kameraden zu verstehen und hoffte bei Innos', dass die Kämpfer den Schraten lange genug Paroli bieten konnten.

    Er drückte sich den feuchten Lumpen fest auf den Mund und hielt vorerst die Luft an, während er sich mit den beiden anderen Männern den Weg durch den Rauch bahnte und immer tiefer ins Innere der Höhle fortschritt.

    „Silohtar? Hallo? Hööööööört mich jemand?“

  4. Beiträge anzeigen #84
    Provinzheld Avatar von Die Feuernovizen
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Der Plan ging bisher auf. Jetzt mussten nur noch die Gefährten aus der Höhle gerettet werden. Für diese Aufgabe wurden extra zwei ausersehen, die selbst kaum Möglichkeiten hatten sich zu verteidigen. Für die anderen galt es den Rücken der beiden frei zu halten. Wie aufgescheuchte Hühner kamen die Schrate aus der Höhle gerannt und husteten sich die Lunge aus dem Leib. Dies war der ideale Zeitpunkt, um den gerechten Zorn Innos' über diese Kreaturen Beliars zu bringen. Einige der Waldwesen schafften es nicht sich überhaupt in Kampfposition zu begeben, bevor sie von den Waffen der Soldaten niedergestreckt worden.
    Auch die Novizen blieben nicht untätig stehen, sondern griffen in das Geschehen ein. Auch nur ein einziger Schrat konnte die ganze Befreiungsaktion zerstören. Gerade wollte einer dieser zurück in die Höhle rennen, da warf der Novize jenem den Kampfstab zwischen die Beine. Mit einem lauten Jaulen fiel der Schrat zu Boden. Ein weiteres Mal holte der Diener Innos' mit dem Stab aus und schickte den fiesen Waldbewohner ins tiefe Reich der Träume. Im Gegensatz zu manchen Soldaten in der Gruppe war er nicht darauf aus die Kreaturen abzumetzeln, sondern er begnügte sich damit sie daran zu hindern den Plan zu vereiteln. Zusammen mit dem anderen Novizen hatte er sich am Höhleneingang positioniert und griff immer dann ein, wenn ein Schrat meinte sich in die Höhle schleichen zu wollen. Viele meinten das Chaos des Kampfes ausnutzen zu können, doch machten diese dann immer wieder die Bekanntschaft mit dem harten Holz der Kampfstäbe. Auch wenn die Novizen nicht so kampferprobt waren wie die Soldaten, so konnten sie es doch ohne zu große Probleme mit den einzelnen Schraten aufnehmen, die sich immer wieder der Höhle zu wanden.

    Lopadas

  5. Beiträge anzeigen #85
    Auserwählter Avatar von Silohtar
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    Silohtar ist offline
    Nun – leider gab es keinen Weg aus ihrem Loch. Die Höhlenwände waren glitschig, eigneten sich nicht zum erklimmen. Die natürlichen Gitterstäbe standen zu dicht, als das sich ein ausgewachsener Mensch hätte hindurch zwingen können. Und einen Tunnel zu graben kam natürlich nicht in Frage, jedenfalls nicht ohne einen magischen Hochgeschwindigkeitshammer. Falls es soetwas überhaupt gab. Die Hochstimmung beim Auszug der Schratarmee war einer erneuten Welle der Hoffnungslosigkeit gewichen.

    Doch dann: Rauch! Panisch sprangen die Gefangenen auf, liefen durcheinander. Ihre Wächter rannten hinaus, nicht minder erregt. Einige bange Momente glaubten die Streiter, zum Tode verurteilt zurückgelassen worden zu sein. Dann ertönte eine menschliche Stimme in dem Höhlensystem. Eine bekannte!

    „Innos sei Dank!“, sprach Silohtar sein Stoßgebet an die schimmlige Höhlendecke, und ließ sich von Arty und seinen beiden Begleitern aus dem stinkenden Loch helfen. Einer nach dem anderen entstiegen die leicht mitgenommenen Männer und Frauen dem Gefängnis, bis schließlich die ganze Gruppe befreit war. Kurz ließ sich der Milizionär über die Situation informieren. Anscheinend waren die übrigen Mitglieder der Gruppe so geistesgegenwärtig gewesen, sich den vorbei ziehenden Schraten nicht entgegen zu stellen, sondern abzuwarten, bis die Höhlen fast leer waren.

    „Los, raus hier!“, befahl der Kommandant, voll neuer Hoffnung. „Lasst uns sehen dass wir die paar Viecher töten und uns dann einen sicheren Platz für die Nacht suchen. So wahr ich hier stehe, so etwas wird uns nicht nochmals passieren!“, versprach er düster und packte den ihm angebotenen Speer.

    „Angriff!“

  6. Beiträge anzeigen #86
    Provinzheld Avatar von Arty
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    Arty ist offline
    Arty konnte nicht gerade behaupten, sonderlich viel vom Kampf gegen die Schrate mitbekommen zu haben. Zum einen war er von den Ereignissen fast erschlagen, zum anderen brannten ihm die Augen höllisch vom vielen Rauch, der sich in Windeseile in der Höhle angesammelt hatte. Hustend konnte er sich mit Silohtar, seinen zwei Begleitern und den anderen Befreiten zurück ins Freie retten, ehe es aus der Höhle qualmte wie aus einer sich in Hochbetrieb befindenden Räucheranlage.

    Letztendlich schien der Plan jedoch aufzugehen. Die wenigen Schrate, die als Bewacher in der Höhle zurückgeblieben waren, stürmten eilends ins Freie, als ihnen der Rauch die Luft zum Atmen nahm. Dort wurden sie von den Streitern Innos' in Empfang genommen. Wenige Augenblicke später rückten die ehemaligen Gefangenen vor und fielen den Schraten in den Rücken – Arty beglückwünschte sich im Stillen selbst zu dieser taktischen Finesse.

    Verluste mussten sie durch diesen Kampf keine hinnehmen, lediglich ein paar Leichtverletzte wurden notdürftig versorgt, waren aber sogleich wieder einsatzbereit. Trotzdem gab Silohtar – der mit neuer Stärke und Entschlossenheit aus seiner Gefangenschaft zurückgekehrt war – den Befehl, dass an einer etwas verborgen liegenden Lichtung ein provisorisches Nachtlager errichtet werden sollte.

    Ein wenig abseits dieses Lagers saß Arty nun auf einem Baumstumpf und dachte nach. Sie waren tief in den Wald vorgedrungen, weswegen kaum ein Lichtstrahl durch das dichte Blätterdach bis zu ihnen hinunter drang. Es herrschte Ruhe im Lager, die meisten Männer schliefen noch oder überprüften leise ihre Ausrüstung, so denn sie sich nicht selbst ihren Gedanken und Überlegungen hingaben.

    Gestern waren sie dem Tod knapp entkommen – für Arty das zweite Mal seit seiner Ankunft hier auf der südlichen Insel. Nicht zum ersten Mal seitdem zweifelte er an der Richtigkeit seiner Entscheidung, kam jedoch wiederholt zum Schluss, dass er hier wesentlich besser aufgehoben war, als in Myrtana. Hier konnte jeder Schmied seines eigenen Schicksals sein, hier wurde eine neue Ordnung erst noch festgelegt. Und wenn er sich nicht ganz dumm anstellte, konnte er sich auch einen Platz in dieser neuen Ordnung ergattern.

    Zuerst mussten sie aber diese Mission zu einem Ende bringen. Arty war sich sicher, dass Silohtar bereits den nächsten Plan gefasst hatte. Seit seiner Befreiung hatte er nicht mehr mit dem Anführer gesprochen, nahm sich aber vor, dies zu tun, sobald er in Sichtweite sei. Langsamen Schrittes ging er zurück ins Lager und setzte sich mit einem Stück Brot vor das wärmende Feuer.

  7. Beiträge anzeigen #87
    Krieger Avatar von Faraday
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    Faraday ist offline

    Stewark

    Worgan war sehr großzügig gewesen. Nach Unterzeichnung des Arbeitsvertrags hatte er Faraday nicht nur einen Lohn von zwanzig Goldstücken pro Woche zugesichert, sondern ihm ebenso beim örtlichen Hotel ein Zimmer gemietet. Damit musste Daniel weder auf der Straße übernachten, noch die armen Charlotte um eine Schlafgelegenheit anbetteln. Er war kaum zwei Tage in Stewark und hatte schon Fuß gefasst. Er war stolz auf sich selbst.

    Gleichzeitig aber spürte er eine große Belastung auf sich liegen. Nicht nur, dass er immer mit der Gefahr leben musste, dass die Gerüchte aus Thorniara bis hierher vordrungen, er musste natürlich auch immer gute Arbeit leisten und seinem Meister die besten Waren vermitteln, die er bei anderen Händlern auftreiben konnte. Was, wenn er einmal verlangte, dass Faraday auf die Höfe ging, um etwas abzuholen oder gar nach Thorniara? Bei solchen Gedanken wurde ihm Angst und bange, er bemühte sich aber, sich nichts davon ansehen zu lassen...

    Meister und Lehrling waren am gestrigen Tag noch beim Haus der Gelehrten gewesen und haben sich den Vertrag amtlich besiegeln lassen. Außerdem hatten sie sich Faradays Zimmer angeschaut, in dem dieser heute morgen auch voller guter Laune aufgewacht war. Es war nichts als ein winziger Raum mit Fenster, Bett, Nachttopf und Schrank. Aber es war mehr, als er sich zu träumen gewagt hatte. Hierauf konnte er aufbauen; damit konnte er sich eine Zukunft erschaffen!

    Er war gestern auch noch bei Charlotte gewesen, wollte ihr das Brot vorbei bringen und ihr von dem Erfolg berichten, doch sie war noch nicht von ihrer Jagd zurückgekehrt. Das bereitete ihm Sorgen, doch was konnte er schon tun? Ein Stück vom Brot hatte er für sich abgeschnitten, den Rest hinterließ er ihr in der Wohnung. Auf ihre Nachricht ergänzte er: "Habe ein Zimmer im örtlichen Hotel bekommen." Dann verließ er etwas enttäuscht die Hütte, welche nicht einmal abgeschlossen war. Aber es gab auch nicht wirklich etwas, das es zu stehlen wert gewesen wäre, außer vielleicht das große Wüstenbild...

    "Charles", holte Worgan ihn aus seinen Gedanken zurück in die Gegenwart, "Alles in Ordnung bei dir?"
    Er schüttelte sich: "Ja... natürlich Meister. Tut mir leid."
    "Du musst gut zuhören, das ist das A und O beim Umgang mit Chemikalien. Hier, nimm dir das erst einmal. Das ist ein Buch über die wichtigsten, einheimischen Kräuter und Beeren. Die Meisten findet man jetzt im Winter nicht, trotzdem solltest du deine freie Zeit nutzen, dich ein wenig mit ihnen vertraut zu machen. Ich habe viele von den Zutaten in getrockneter Form oder als Zimmerpflanzen hier. Lies das Buch und morgen möchte ich, dass du mir alle Pflanzen bestimmen kannst! Dort drüben ist ein Stuhl, setz dich ans Fenster, ich kann ein offenes Feuer nicht riskieren. Und wenn ich hier fertig bin, machst du noch sauber, verstanden?"
    "Ja Meister."

  8. Beiträge anzeigen #88
    Auserwählter Avatar von Silohtar
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    Silohtar ist offline
    Der Tag war bereits voran geschritten, doch noch hatte sich nichts getan. Die Gruppe hatte ihr Lager unweit des Höhlensystems aufgeschlagen, aus dem er gestern geflohen war. Silohtar hatte durchaus damit gerechnet, dass sie verfolgt würde – schließlich hatten sich die Schrate als geschickte Spurenleser bewiesen. Demzufolge hatte er vorgesorgt und seine Männer das Lager mit dem Rücken zu einer Felswand aufschlagen lassen und das Gebiet rings herum mit einigen Überraschungen für eventuelle Angreifer versehen. Leider gestaltete sich unter diesen Bedingungen das Verlassen des Lagers schwierig.

    „Nach links! Vorsicht, da ist die Speerfalle! Jetzt duck' dich, sonst erwischt dich der Baumstamm!“, dirigierte er einen seiner Jungs, der mal pinkeln musste, den Weg durch das Fallen-Wirrwarr. „Jetzt kletter schnell den Baum! Du willst doch nicht, dass dich die Ziegen erwischen!“, warnte er, und deutete auf die angebundenen Vierbeiner, die bösartig auf den vorbei hetzenden Waffenknecht starrte, hungrig blökte und zum Sprung ansetzte. Er hasste Ziegen!
    „Gut so! Jetzt kletter über den dicken Ast zum nächsten Baum, lass dich auf den darunter liegenden fallen und“, begann er, als ein ekliges Platschen erklang und die Männer, die das Spektakel gespannt verfolgten, zu einem angewidertem Stöhnen verleitete.
    „Innos steh' ihm bei!“, richtete Silohtar ein Stoßgebet zum Himmel, und starrte gebannt auf die Stelle, an der der Mann verschwunden war. Momente der Ungewissheit vergingen, man bangte um den Kameraden. Dann: Plötzlich streckte sich ein Arm aus der Jauchegrube, gefolgt von einem hustenden, über und über mit Dung verschmiertem Kopf. Erleichtert stöhnten die Männer auf, inklusive ihm.
    „Badet ihn im Bach“, ordnete er an, woraufhin zwei Soldaten in gelbe Ganzkörperanzüge schlüpften, an die Kloake traten und den Kameraden mit langen Greifern hinaus zogen.

    „Ihr werdet euch sicher fragen, warum wir uns noch nicht auf den Weg zurück in die sicheren Stadtmauern gemacht haben“, richtete er seine Worte an die Schar, in der Absicht, endlich die längst überfällig Rede zu halten.

    „Das liegt daran, dass unsere Aufgabe noch nicht beendet ist. Gestern haben wir gesehen, dass sich die Schrate austricksen lassen. Wenn wir kühlen Kopfes bleiben, uns nicht zu unüberlegten Handlungen hinreißen lassen und vor allem zusammen halten, können wir diese Brut tatsächlich ausmerzen! Ich glaube... nein, ich weiß, dass die wir diesen Feind von Anfang an in seiner Menge und seiner Gefährlichkeit überschätzt und uns dadurch haben einschüchtern lassen. Das hat nun ein Ende! Mit List und Tücke ist es uns möglich hier zu siegen! Kühlen Kopfes.“, schärfte er wiederum ein, „Nur ohne Kurschlussreaktionen. Und nun: lasst uns weiter ziehen und sehen, wohin dieser Kuhotz verschwunden ist.“

    So ließ die Gruppe ihr sicheres Lager hinter sich, um die Fährte der Goblinähnlichen Kreaturen aufzunehmen. Allerdings hatten selbst seine Jäger Schwierigkeiten damit, den sich extrem geschickt bewegenden Schraten zu folgen. So dauerte die Verfolgung viel länger als erwartet. Des weiteren war sich Silo irgendwann auch garnicht mehr sicher, dass sie sich in die richtige Richtung bewegten. Der Wald lies seine heimtückische Seite wieder erscheinen. Alles sah gleich aus, und einige Male war er sich sicher, diesen oder jenen Baum schon eben gesehen zu haben. Er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich die Bäume bewegten.
    Irgendwann ordnende er angesichts der schnaufenden Männer (er schnaufte am lautesten) eine Rast ein, um zu neuen Kräften zu kommen. Ein Feuerchen, um die mitgebrachten Mäuse auf Stöcken gespießt zu grillen, und der Marsch würde mit neuen Kräften weiter gehen. Theoretisch jedenfalls. Ein Rascheln ließ die Männer aufblicken, nervös werden.

    „Oh-oh“, sagte Silo. „Déjà-vu!“

    Plötzlich waren sie von Kreaturen umringt. Schon wieder. Diesmla allerdings ähnelten sie den Geschöpfen, die vor einigen Tagen den Trupp ausgespäht hatten. Tatsächlich sahen sie ein wenig aus, als seien sie wandelnde Bäume. Aus dem Unterholz lösten sie sich, wo sie keinem vorher aufgefallen waren. Ruck-Zuck waren ein paar Männer geschnappt und die Entführer machten Anstalten, sie weg zu schleifen. Mit kühlem Kopfe... List und Tücke, hallten seine Worte ihm im Haupt wieder.

    „JETZT REICHT'S!“, brüllte er. Unbeschreiblicher, nie gekannter Furor stieg in ihm auf, als er mit ansehen musste, wie die ihm unterstellten und ihrem Anführer vertrauenden Männer, für die er Verantwortung hatte, langsam im Dickicht verschwanden.

    Er holte aus, und schlug mit aller Kraft in das mit Ästen gespickte Gesicht eines der Waldschrate. Es knirschte. Zornig packte sich der Soldat einen lodernden Scheit aus dem soeben mit magischer Kraft entzündete Feuer und rammte es dem Viech kräftig in das Loch im Gesicht, das wohl vor seinem Schlag ein Mund gewesen war. Verzweifelt schlug der Baummensch um sich, als sein gesamter Kopf in Flammen aufging.
    „Verbrennt sie!“, brüllte Silo zornig. „Und bei Innos, und wenn ich den ganzen Wald hier abfackeln muss, bringt mir die Männer zurück!“

  9. Beiträge anzeigen #89
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    Arty ist offline
    Erneut waren sie von den Waldschraten überrascht worden. Es blieb jedoch kaum Zeit für ausführliches Fluchen, denn die Situation war brandgefährlich – im wahrsten Sinne des Wortes und wohl auch für beide Parteien.

    Silohtar, in dessen Gesicht Tatendrang und Mut abzulesen waren, hatten den grenzgenialen Einfall, die Schrate einfach zu verbrennen – eigentlich hätte man schon früher darauf kommen können. Wie der Anführer bewies, gingen die Waldbewohner lichterloh in Flammen auf, wenn man sie nur kräftig anzündete.

    Interessanterweise waren außerdem jene Kämpfer besonders erfolgreich im Vorgehen gegen sie, die mit stumpfen aber dafür schweren Waffen gegen sie kämpften – Streitkolben ließen ihre Gliedmaßen wie morsches Holz zerbersten, während sich einige Schwerter aufgrund der noch etwas unbedarften Bewegungen ihrer Besitzer zu Leicht in Armen, Beinen und Hälsern der Schrate verkanteten.

    Schnell hatten sie sich taktisch an die Schrate angepasst. Sie waren flinker, als es ihr äußeres Erscheiungsbild vermuten ließ, bewegten sich gewandt und kraftvoll. Es bildeten sich also Dreiergruppen, von denen immer zwei Kämpfer versuchten, die Grünlinge in Schach zu halten, während der dritte sich daran machte, die Kreatur zum Brennen zu bringen – und das funktionierte tatsächlich.

    Arty hatte sich in Ermangelung irgendwelcher Kampfkenntnisse eine Fackel geschnappt und schlug sie dem nächsten Schrat über den Kopf, während zwei Waffenknechte ihn von beiden Seiten mit ihren Schwertern bedrängten. Die Schultern des Feindes fingen langsam Feuer, welches sich schnell nach oben arbeitete und bald den kompletten Kopf mit seinen lodernden Flammen umschloss.

    „Einer weniger“, brüllte einer der Knechte, ehe er das nächste Opfer ausgemacht hatte und hektisch mit dem Schwert in seine Richtung fuchtelte.

    Ein kleiner Trupp mit erfahrenen Jägern und Fährtenlesern hatte sich aus dem Getümmel verabschiedet und die Verfolgung der Schrate aufgenommen, die ein paar Streiter Innos' in ihrer Gewalt hatten. Arty sah sich um, erblickte jedoch keinen von ihnen. Stattdessen brannten seine Augen, als wäre er noch immer in mit Rauch verhangenen Höhle.

    „Verdammt, passt doch auf!“
    „Ihr sollt die Schrate verbrennen und nicht uns“, schloss sich ein Milizionär dem Fluchen seines Kameraden an.

    Die beiden angesprochenen Novizen schienen die Rufe gar nicht wahrzunehmen und feuerten weiter um sich. Arty vermochte den Ausdruck in ihren Augen durch die Rauchwolken nicht zu deuten, stellte jedoch weniger erfreut fest, das mittlerweile auch einige Streucher und das Unterholz Feuer gefangen hatten.

    „Die nehmen es aber ganz schön genau mit dem Einheizen!“, schrie er dem neben ihm kämpfen Silohtar zu, ehe er mit der fest von beiden Händen umklammerten Fackel auf den Schrat vor ihm zielte.

  10. Beiträge anzeigen #90
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    Silohtar ist offline
    Wie eine Furie schlug der Soldat um sich. Das Schwert hatte er stecken lassen, bewaffnete sich mit zwei Fackeln und entzündete ein wahres Feuerwerk unter den Waldbewohnern – die sich wohl einst Schrate geschimpft hatten, aber anscheinend zu lang hier gelebt und sich dem Wald angepasst hatten. Die Zurufe seiner Männer erklangen wie aus weiter Ferne, er nahm sie kaum mehr wahr. Auch das brennende Unterholz kümmerte ihn wenig. Seinethalber konnte gerne jeder Baum hier in Flammen aufgehen. Immerhin könnte er dann sicher sein, dass jeder Waldschrat einen grausamen Tod fand und alle anderen Viecher hier der Deckung beraubt würden.

    Gleich drei der Waldbewohner stellten sich ihm in den Weg. Innerhalb weniger Augenblicke steckte einem eine der beiden Fackeln im hölzernen Brustkorb, bei einem fraß sich das Feuer die Beine hoch, doch der dritte wehrte sich mit Zähnen und Klauen. Der Hass in Silohtar nahm angesichts der verbitterten Gegenwehr ungeahnte Formen an. Mit einem Ohren beteubendem Brüllen warf er die Fackel achtlos beiseite, sprang den Schrat an und warf ihn zu Boden. Einige Momente rangen sie miteinander, dann hatte er das Geschöpf im Schwitzkasten.

    „Wie gefällt dir das?“, schrie er seinem Opfer ins Ohr, ganz in Manier eines Raudi einer Schulhofschlägerei. Es wurde wärmer und wärmer. Das Holzwesen in seinen Armen wehrte sich panisch. Sich umblickend musste der Kommandant feststellen, dass die von ihm im Eifer des Gefechts geworfene Fackel einige trockene Sträucher entzündet haben musste – und nun das Feuer auf zwei Bäume übergriff. Er ließ, wie vom Blitz getroffen, den Schrat los und wich zurück.

    „Zügelt das Feuer!“, rief er. „Unsere Jungs sind noch da drin!“

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    Provinzheld Avatar von Arty
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    Arty ist offline
    Die Flammen schlugen immer höher und mit der wohligen Wärme hier im tiefsten Wald war es schon lange vorbei.
    Arty hatte den Befehl des Anführers zwar wahrgenommen, wusste aber nicht, wie sie das immer weiter um sich greifende Feuer aber stoppen sollten. Ein paar Soldaten unternahmen lachhafte Versuche, die Flammen mit dem Wasser aus ihren Wasserschläuchen im Zaum zu halten – und scheiterten logischerweise kläglich.

    Sie hatten es nun mit zwei Feinden zu tun: Den Waldschraten und dem Feuer, von denen erstere eine immer untergeordnetere Rolle zu spielen schienen, obwohl sie sich nach wie vor vehement gegen die Attacken der Menschen wehrten.

    „Geht zum Bach und schafft Wasser heran. Schnappt euch alles, womit ihr es transportieren könnt!“, erklang nun der stürmische Befehl, dem die Männer, die sich gerade nicht mitten in einem Kampf befanden, auch rasch Folge leisteten.
    „Bist du bescheuert?“, brüllte ein anderer Soldat einen verzweifelten Novizen an, „wenn die Flammen schon so hoch schlagen, solltest du nicht versuchen, sie mit deinem Mantel zu löschen. Du heizt sie doch nur noch mehr an!“

    Mit jeder weiteren Aktion wurde dem Langhaarigen klar, dass sie mit einer Truppe auf eine Mission geschickt wurden, die einen erfolgreichen Ausgang alles andere als garantierte. Blutige Anfänger an ihren Waffen, ungeübte Schüler der Magie – und Leute wie er selbst, die keine Ahnung von einem Schwert hatten und sich mehr schlecht als recht verteidigen und am Leben halten konnten.

    Bevor Arty seine Gedanken zu Ende führen konnte, kamen zwei Männer mit einer der Transportkisten – offensichtlich geleert – an ihm vorbei und marschierten schnellen Schrittes in Richtung des Baches, um die Kiste mit Wasser zu füllen. Das konnte funktionieren.

    „Du, komm mit – wir schnappen uns auch eine!“

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    Veteran Avatar von Karad
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    Karad ist offline
    Karad hatte sich freiwillig gemeldet mit in die Höhle zu gehen. Außerdem stellte es sich herraus, dass der Mann mit der Idee Arty hieß. Als der Jäger, dass erfuhr musst er erst einmal schlucken. Denn es handelte sich wahrscheinlich um den, den Jukolenko in das Verließ gesteckt hatte. Aber wahrscheinlich wurde dieser Arty frei gesprochen, weswegen er sich nicht weiter drum kümmerte.
    Als sie dann auf ihren Posten waren, war der Jäger doch schon ein wenig angespannt.

    Aber als es dann los ging, verschwand sie und Karad konzentriete sich nur auf die Aufgabe die Entführten in der Höhle zu retten. Als Arty, er und ein Waffenknecht drin waren, dauerte es auch nicht lange, bis seine Augen anfingen zu tränen. Der Rauch war doch stärker als sie dachten. Zum Glück aber fanden, die drei Retter schnell die Gesuchten. Sie befreiten sich und wollte raus rennen. Doch Karad sagte ihnen noch schnell, dass sie mit dem Entengang raus gehen sollte. Da sich der Rauch eher oben sammelt als unten.
    Sie nickten und taten was er sagte. Es dauerte auch nicht lange und da waren sie endlich drausen. Alle schnappten nach firscher Luft. Doch einige rannen sofort in das Getümmel rein um wenigstens einen Schrat ab zu bekommen. Karad hielt sich aber lieber fern, denn mit einer Waffe um gehen konnte er nicht.

    Nach dem kleinen Kampf, wurden die Verwundeten versorgt und sie bauten ein Lager auf. Ihr Anführer, Silothar, beaufrtagte ihn und ein paar andere Jäger um das Lager Fallen aufzustellen. Als sie fertig waren, kletterte Karad auf einen Baum um von dort Ausschau zu halten. Als dann einer der Männer pinkeln wollte, war es lustig zu zu schauen, wie er versuchte, denn ganzen Fallen auszuweichen. Doch am Ende landete er in der Jauche. Der Jäger auf dem Baum konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

    Doch nach einiger Zeit, meinte ihr Anführer los zu marschieren. Die Gruppe ging sehr lange ohne Pause. Doch als alle, inkulsive Karad außer Puste waren, verordnete Silothar eine Pause an. Plötzlich aber hörten sie mehrer knacken und alle wussten auf Anhieb bescheid was ihnen bevorstand jetzt. Tatsächtlich just im Moment sprangen mehrere Waldschrate aus dem Gebüsch und atackierte die Gruppe. Karad erkannte, dass es sich diesmal nicht um die Kampfschrate handelte sondern um die Waldschrate. Einge der hölzrigen Gestalten hatten Seile dabei, mit denen sie welche aus ihrer Gruppe fesselten und so schnell wie möglich verschwanden. Auch Karad wollten sie gefangen nehmen. Doch der Mann reagierte blitzschnell und wich einem dicken Holzast aus. Ohne nach zu denken, verpasste er dem Schrat einen Faustschlag mitten ins Gesicht und schlug ihn K.O.. Geistigabwärtig nahm der Jäger das Seil, was der ohnmächtige Schrate fallen gelassen hatte.
    Gerade noch sah Karad, wie einige Waldis mit ihren Kollegen in den Wald verschwanden. Sofort trommelte er einige Jäger, die er kennen gelernt hatte zusammen und nahmen die Verfolgung auf.

    Obwohl die Schrate aus Holz gut ihr Spur verwischen konnten, war es doch etwas anderes wenn man Gefangende, die sich auch noch wehrten, im Schlepptau hatten. Während der Verfolgung allerdings nahm die Gruppe Jäger, in der inzwischen Karad die Führung übernommen hatte, Brandgeruch war. Zuerst dachhte sie sich nichts dabei. Allerdings wurde der Geruch immer stärker und es wurde auch komischer Weise etwas wärmer. Doch nirgends konnten sie Feuer entdecken. Also nahmen sie der Verfolgung wieder auf.
    Es dauerte auch nicht mehr lange, da sahen sie sie auch schon.

    Nun nahm Karad sein Seil und fing an Knoten um Knoten zu machen, bis er ein Lasso hatte. Er stellte das Loch ungefähr so ein, dass er damit einen Schrat einfangen konnte und fing an zu sprinten. Doch irgendwie bekam er keine gute Entfernung hin um einen einzufangen. Also nahm er seine letzten Kraftreserven und gab nicht nur 100 Prozent sondern 200. Tatsächtlich er kam immer nähe, und nähe, der Jäger fing damit an das Seil zu schwingen, dann zielte er und im richtigen Augenblick warf er.

    Es machte ,,zack" und der Schrat war gefangen. Vor Schreck fiel das braune Wesen hin. Zwar war Karad außer Puste rannte aber zu seinem gefangenden Gruppenmitglied. Zuerst aber band er das Seil mit dem Schrat an einen Baum. Die anderen Jäger erreichten ihn jetzt auch.
    Keuschend sagte Karad ihnen, dass sie sich auch ein Seil nehmen sollen um darauß ein Lasso zu machen. Damit sollten sie die restlichen Schrate fangen.
    ,,Ach ja bevor ich es vergesse, wir treffen uns wieder hier," rief er den schon hinterher eilenden Jägern zu.
    Als seine Kollegen dann weg waren, nahm er seinen Dolch und befreite den Gefangenden. Der Waffenkencht stammelte ein ,,Danke" und lehnte sich zum ausruhen gegen einen Baum. Das selbe wollte Karad auch machen, aber davor musste er noch etwas erledigen. Er nahm seinen Dolch und begutachtete seinen Gefangenden. Der Jäger musste irgendwo eine Stelle finden an dem Wesen, was nicht aus Rinde bestand. Es dauerte seine Zeit bis er endlich eine geeignete Stelle gefunden hatte. Sie war am Hals aber nur ganz schwer zu erkennen. Karad schlcukte einmal kräftig und bohrte dann mit der Spitze seines Dolches in das ungeschützte Gebiet.
    Der Mann mit dem Dolch ließ den Dolch noch drinn, denn wer wusste ob was raus gespritzt kam. Deswegen ging er einen Schritt zu Seite und zog dann erst den Dolch raus. Tatsächtlich kam Blut raus. ZWar spritze es nicht aber keines kam auch nicht raus. Karad dachte, dass der Schrat davon nicht sterben würde. Aber er konnte erkennen, dass aus der Abwehrhaltung ein schlaffe Haltung wurde. Karad konnte nun sicher sein, dass der Schrat tot war. Als er gerade den Dolch säuberte kam auch schon der erste Jäger mit zwei Waffenknechten zurück. Karad nickte dem Jäger voller Respekt zu, dass er gleich zwei Schrate gefangen genommen hatte. Aber er wollte auch wissen ob er die beiden denn auch getötet hatte. Er nickte und Karad war zufrieden. Nach einiger Zeit kamen dann auch alle mit einem ehemaligen Entführten angetrudelt. Doch einer kam nieder geschlagen ohne jemanden zurück. Trauig schüttelte er nur den Kopf um damit Karad zu verstädnigen, dass er den letzten nicht gefunden hatte aber darüber auch nicht reden wollte. Er respektierte es und sagte dann zu Gruppe, die nun von der Anzahl beachtlich gestiegen ist:
    ,,Wie wollen unseren Anführer doch nicht im Stich lassen!"
    Somit machte sich nun die Gruppe zurück zu Silothar.
    Plötzlich aber stieg Karad ein alt bekannter Geruch in die Nase.
    Er schrocken flüsterte er:
    ,,Feuer!"
    Auch die anderen nahmen den Geruch jetzt war. Zu weitern schrecklichen Überraschung, kam auch ausgerechnet genau dieser Geruch aus der Richtung in der sich Arty, Silotahr und der Rest befanden. Sie fingen an zu laufen. Sie liefen immer weiter um Sorger ihrer Kammeraden verloren zu haben. Doch plötzlich konnten sie nicht weiter. Denn eine Feuerwand versperrte ihnen den Weg. Karad dachte an seine Kindheit zurück. Sein Vater hatte ihm mal von einem Brand im Wald erzählt und das ihn nichts und niemand außer die Natur selbst aufhalten konnte. Voller Furcht trat er einen Schritt zurück. Dann dachte er krampfhaft nach, wie sie zu ihrer Gruppe gelangen konnten. Da hatte er die zündene Idee.
    Er fragte in die Gruppe ob sie ihre Lassos noch hätten. Alle nickten.
    Das war gut, dachte er sich. Nun schaute er nach einem passenden Ast der noch nicht brannte. Nach einem kruzen Überblick verschaffen, fand er den richtigen. Er ordnete die Jäger an, die Lasso um den Ast zu kriegen, um darraus ein Liane zu machen. Zuerst verstaden sie nicht recht. Doch als sie sahen, wie Karad versuchte das Lock um das Ende des Astes zu bekommen verstanden sie. Als der Jäger fertig war, folgten ihm die anderen. Er aber begann schonmal die Kenchte rüber zu schwingen. Als dann alle Lianen fertig waren dauerte es auch nicht mehr lange, bis alle drüben waren. Karad war der Letzte. Nun als sie über der Feuerwand waren ordnete der Jäger die anderen an ihre Hemden oder Vergelichbares vor den Mund zu tun. Auch sagte er ihnen, dass sie im Entengang gehen sollte. Sie nickten alle nur und folgten wie eine die Kinder einer Ente Karad.

    Karad war fast am Ende. Seine Augen tränten höllisch und er konnte fast nichts mehr sehen. So erging es auch den anderen. Doch, konnte er in der Ferne, so kam es Karad jedenfalls vor Schemen zu erkennen. Er fasste wieder Mut und kramte seine letzten Kraftresevern raus. Auch die anderen erkannten nun die Schemen und fasst wieder Mut. Nach einigen Minuten trafen sie endlich ein. Doch für ihn kam es wie einen ganzen Tag vor.

    Mit letzter Kraft sagte er noch, hier sind die Entführten. Dann wurde alles schwarz um Karad. Er war ohnmächtig.

  13. Beiträge anzeigen #93
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Die eingekehrte Dunkelheit hatte den beiden Jägern ihr Problem nur deutlicher vor Augen geführt, als sie es ohnehin schon wahrgenommen hatten: Diese Orks waren ihnen dichter auf den Pelz gerückt, als es ihnen lieb war. Das Feuer dieser Kreaturen leuchtete hell, es war nah, es war bedrohlich, es weckte alte Ängste. Auch in der Blonden. Ungünstiger Wind würde ihr unwirtliches Versteck im Unterholz, zwischen Büschen und Dornengestrüpp, vermutlich noch an aufmerksame Nasen herantragen. Mit einem Ork würden sie zwei es wohl möglich sogar aufnehmen können, aber diese ganze Gruppe konnte tödlich sein. Oder schlimmer. Thorwyns Schicksal hatte erwiesen, dass der Tod nicht Beliars gefürchtetste Strafe war.
    Dennoch tat sich ein Zwiespalt auf. Es war mehrfach von friedlichen Orks die Rede gewesen, die Menschen weder scheuten, noch verachteten und gewiss nicht versklavten. Der Kontakt zu solchen Wesen wäre garantiert ein Zugewinn, den Leyla definitiv nicht scheute. Nur war es dazu der richtige Zeitpunkt? Genauso gut konnten sie schließlich den Schutz der Nacht nutzen und Distanz aufbauen, wohin auch immer. Denn woher wussten sie, dass sie in der nächsten Siedlung mit ihren Ansichten nicht in eine Falle tappten? Der Kontakt zu Fremden war leider immer mit einem gewissen Risiko verbunden, das hier auf Argaan aufgrund der anderen Gesinnung gegenüber den Orks größer erschien. Größer und unsympathischer. Wem konnten sie überhaupt noch von vornherein vertrauen?
    "Mir gefällt das nicht...", flüsterte sie Thorwyn zu, "...mir gefällt das überhaupt nicht..."
    Worte, die wenig verändern konnten. Was sollten sie also tun?
    Die Gedanken der Ovates wurden durch das sich nähernde Stapfen schwerer Schritte unterbrochen. Vermutlich verließen sich selbst die Orks nicht auf ihre Stärke, sondern erkundeten die Umgebung ihres Lagers. Einer von ihnen schien nun den Waldrand betreten zu haben, auf dessen Boden Laubreste und Äste das Bild prägten. Gut für die beiden Jäger, aber gleichzeitig auch schlecht. Und dieser Ork schien nicht allein. Sie spürte die Nähe eines Tieres, wolfsähnlich, wahrscheinlich aber nicht ängstlich gegenüber Menschen. Ob sie mit Magie etwas bewirken konnte? War das überhaupt nötig oder drehten beide von selbst wieder ab? Diese Konfrontation egalisierte sofortige Fluchtversuche auf jeden Fall.

  14. Beiträge anzeigen #94
    Auserwählter Avatar von Silohtar
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    Silohtar ist offline
    Erleichterung machte sich in der Gruppe breit, als der ausgesandte Jagdtrupp wieder zu ihnen stieß und die die Entführten mitbrachte. Allerdings nicht lange.

    „Wir müssen irgendetwas gegen das Feuer unternehmen“, sagte jemand.

    Silohtar war sich nicht sicher, ob dies wirklich notwendig war. Seinetwegen konnte gerne jeder Zweig hier in Flammen aufgehen. Immerhin konnte man dann sicher sein, nie mehr Schwierigkeiten von hier erwarten zu müssen. Außerdem hatten die Flammen eine beängstigend große Form angenommen, man konnte sich nicht näher als dreißig Schritt an die nächste Flammenwand heran wagen.

    „Lassen wir es brennen“, entschied er. „Schlimmer als dass der ganze Wald hier abfackelt kann es nicht kommen!“

    In diesem Moment traten zwei Gestalten aus den Wald hinter ihnen. Sie trugen ebenfalls Uniformen, darüber Umhänge. Allerdings unterschied sich ihre Tracht deutlich von der seinigen. Sie waren grün und weitaus schlichter.

    „Einen Moment.“, sprach einer der beiden, ein ziemlich dicker und nicht eben intelligent wirkender Mann. „Wir sind das Provinzielle Waldordnungsamt. Haben Sie eine Genehmigung für Brandrodung?“

    Verdutzt sah die Schar den Mann an. „Ich äh ... ich schätze nicht.“, antwortete Silo schließlich achselzuckend.

    „Das ist schlecht. Sie verstoßen gegen das Emissionsschutzgesetz. Geben Sie uns ihre Personalien, der Reihe nach.“

    „Okay. Aber was ist das Emissionsschutzgesetz?“, fragte Silo konfus.

    „Das muss ich Ihnen nicht erklären. Sie werden aufgefordert, sofort zu löschen und müssen mit einem Bußgeld rechnen. Außerdem haben wir hier mehr Macht als die Stadtwache. Wir sind kommunal, die Stadtwache nicht!“

    In diesem Moment kam einer der Schrate aus dem Wald gerannt, der sich dem Feuer offensichtlich bisher entziehen konnte. Er lief direkt auf den Fetten zu, der ihm am Ohr packte.

    „Aha, wen haben wir denn da? Abhauen ist nicht, Freundchen!“, sagte dieser wichtigtuerisch. „Auch du wirst deine Personalien angeben und ein Buß -“, setzt er an, doch weiter kam er nicht. Der Schrat packte den Arm und riss ihn geradewegs ab. Mit einem gezielten Schlag brach er das Genick des Ordnungsamtlers. Den zweiten stach er die Augen aus und machte sich über dessen Gedärme her.

    „Sollen wir ihnen nicht helfen?“, fragte ein Novize schockiert inmitten des Schauspiels.

    „Ähm“, überlegte Silo kurz. „Nö.“

  15. Beiträge anzeigen #95
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline

    Vor dem Orkwald

    Bei Nacht hatten Wälder etwas mystisches an sich. Für einen Ork gab es da instinktiv immer zwei Dinge, die durch seinen geschärften Verstand gingen. Zum einen die Möglichkeit Beute zu jagen, die durchaus auch der Jäger sein konnte. Zum anderen war es kein Geheimnis, dass in jedem Wald böse Geister hausen konnten oder aber auch Gute.
    Tat'ank'Ka hatte, bis auf einen Moleratbau den Ulu erschnüffelte, nichts Größeres gefunden und wollte eigentlich schon zurück zum Feuer, als Ulu wieder was witterte und in die Büsche lief.
    "Ulu!", brummte Tat und ging dem Orkhund etwas nach. Womöglich wollte Ulu nur wieder an Bäumen schnüffeln und sie markieren. Doch als Tat nichts fließen hörte, begann er skeptischer zu werden. Tohu wurde gezückt und mit einem Hieb schaffte sich der Schwarzork mit der Chaos-Axt etwas Platz durch das Gestrüpp.
    "Ulu was riechst du?", fragte Tat auf orkisch.

  16. Beiträge anzeigen #96
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Der Moment der Wahrheit. Dieses Tier kam näher, es musste sie gewittert haben. Glück, dass es dies nicht offensichtlich äußerte. Nun mit Gewalt zu reagieren, würde die Orks wahrscheinlich sofort auf den Plan bringen, sie würde diesen Wolfshund schon verscheuchen müssen. Ob er wie jeder andere seiner Art Angst vor Feuer hatte? Ließ er sich durch leichte Beute von seiner Fährte abbringen? Sie hatte eine Chance, eine einzige Chance, die über ihrer beider Schicksal entschied.
    In einem konzentrierten Durchatmen legte Leyla ihren Bogen beiseite und versuchte, trotz der Dunkelheit ihr Ziel ins Auge zu fassen. Ein Bein auf den Boden gestützt, das andere aufgestellt hockte sie da, streckte den rechten Arm zielgerichtet aus und entsandte damit ein magisches Echo. Kein Versuch, ihm Angst zu machen, kein Argument, ihn von seiner Spur abzubringen, sondern ein offensiver Vorstoß. So war sie schon einmal vorgegangen, damals hatte sie einen Säbelzahntiger in seine Schranken gewiesen. Allerdings nicht, ohne eine direkte Konfrontation mitsamt leichten Verletzungen bei beiden Beteiligten zu verursachen.
    Ein zweites Echo, entsandt durch den Luftschlag des anderes Arms, folgte, erst jetzt schien diese Kreatur überhaupt zu bemerken, dass da jemand in ihren Geist eindringen wollte, da die Ovates sofort eine Abwehrreaktion im Magiefluss bemerkte. Sie verstärkte deshalb ihre Bemühungen, kontrollierend und beruhigend auf diesen Wolfshund einzuwirken, dass er die beiden Jäger als Nichtigkeit abtat und sich entsprechend nicht anmerken ließ, dass er die Spur von Menschen aufgenommen hatte, die sich offensichtlich vor den Orks versteckten.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Angespannt schickte Thorwyn stumme Stoßgebete gen Himmel und flehte in Gedanken darum, dass die Gefahr an ihnen vorüberziehen würde. Die Orks waren wachsam, trotz ihrer Stärke, und schienen sich in diesem Landstrich nicht vollkommen sicher zu fühlen. Ob das daran lag, dass in der nahen Burg doch Menschen wohnten, die ihnen nicht unbedingt freundlich gesinnt waren? Das schien durchaus möglich zu sein, doch fragen konnte man die Orks nicht.
    Und nun streifte mindestens einer von ihnen umher, geführt von einem Hund oder Wolf oder was auch immer diese Kreaturen sich als Haustier hielten. Raschelnde Äste und Blätter kündeten davon, dass die Bedrohung sich langsam näherte, und dem Jäger schlug das Herz bis zum Hals, während er inständig hoffte, dass die Gefahr vorüberziehen würde. Wie gut die Orks riechen konnten, war nun offensichtlich nicht mehr wichtig, denn mit so einem Tier brauchten sie den Geruchssinn nicht. Aber ob Leyla vielleicht etwas tun konnte?
    Langsam ließ Thorwyn den Blick zwischen ihr und der Dunkelheit des Waldes, in der immer wieder unbestimmte Bewegungen auszumachen waren, hin und her schweifen. Erneut hatte die Jägerin diesen konzentrierten Blick aufgesetzt, den er schon in der Vergangenheit bei ihr gesehen hatte, wenn sie Magie wirkte. Sie konnte gut mit Tieren umgehen – wobei diese Umschreibung natürlich eine ziemliche Untertreibung war – und schaffte es nun vielleicht auch, den beiden die Orks vom Leib zu halten. Der Jäger wollte sich jedenfalls nicht ausmalen, was passierte, wenn sie entdeckt wurden. Wohin sollten sie fliehen? Lediglich dass sie es versuchen mussten, stand für ihn fest, und so hockte er voller Anspannung auf dem Waldboden, bereit, jeden Augenblick aufzuspringen und davonzulaufen, wenn Leyla keinen Erfolg hatte – womit auch immer.

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    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline

    Vor dem Orkwald

    Tat fand Ulu endlich, nachdem er durch ein weiteres Gebüsch gestampft war. Der Berserker sah sich um, schnüffelte selbst und machte einen weiteren Schritt vor. Sein tierischer Freund indes schüttelte sich, als hätte er gerade ein Bad genommen.
    Als Tat sich fragte wieso und noch näher an den Orkhund trat spürte er selbst etwas, was anders war. Der Schwarzork schüttelte sich selbst und knurrte Zähne fletschend auf. Mit Tohu schlug er um sich, als er sich erhob. Drehte sich dann um seine eigene Achse und schrie kurz auf.
    Das seltsame Gefühl war versiegt. Ulu schüttelte sich auch nicht mehr.

    "Böse Geister!", zischte der Schwarzork - "Böse Geister, Ulu!", mahnte er nochmals bevor er auch Wabohu zückte. Mit beiden Äxten blickte er sich vorsichtig um.
    "Verschwindet ihr bösen Geister! Tat'ank'Ka fürchtet euch nicht!", drohte der Berserker. Nichts war mehr zu spüren. Sie waren wohl weg. Ulu wollte gerade weiter schnüffeln, da trat Tat diesen in den Hintern und meinte, dass er die bösen Geister nicht suchen soll. Der böse Blick des Berserkers ließ Ulu gehorchen und mit seinem eingezogenen Stummelschwanz wich er hinter Tat'ank'Ka in Richtung Lager, während Tat rückwärts schritend mit gezückten Äxten langsam sich vom Ort entfernte und in den Büschen mit Ulu verschwand. Ganz laaaaaangsam...

  19. Beiträge anzeigen #99
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Ein solches Ausmaß der Flammen hatte sich der Schriftgelehrte nicht vorgestellt. Die Bäume standen in meterhohen Flammen. Man konnte nicht von einzelnen Bränden sprechen, sondern vor den beiden Dienern Innos' erstreckte sich eine komplette Flammenwand. Falls sich jemand innerhalb dieses Brandes aufhalten sollte, gab es wahrscheinlich kaum noch Chance auf Rettung, außer wenn sich der Brand ringförmig ausgebreitet hatte und die Flammenwand nur den äußeren Rand darstellte. Lopadas nahm seinen Rucksack vom Rücken und stellte sich den Flammen entgegen. Seinen Schüler wies er an, ersteinmal zurück zu bleiben.
    Der Schriftgelehrte schloss die Augen und steckte die Hände in Richtung des Feuers. Er entsandte seine Gedanken. Erst striffen sie etwas ziellos umher, doch dann konzentrierte er sie auf einen Abschnitt der Flammenwand. Er verwob seine Gedanken mit dem brennenden Element. Sein Geist tauchte in das Feuer ein und band dieses an sich. Doch nur widerstrebend ließen die Flammen diese Übernahme zu. Es kostete den Priester einige Kraft die Kontrolle über die Flammen zu halten, immer wieder wollten diese ausbrechen. In einem kurzen Moment der Unachtsamkeit des Feuers zog der Schriftgelehrte seine Gedanken zurück. Die Flammen züngelten auf ihn zu. Sie stießen konzentriert seinen Händen entgegen und bündelten sich dort auf einen Punkt. Immer mehr Energie entzog Lopadas der mächtigen Flammenwand. Ihm war bewusst, dass er das Feuer allein nicht kompensieren konnte. Sein Körper konnte eine solche Belastung nicht aushalten. Deswegen entschied er sich die Kraft umzulenken.
    Langsam formte der Priester seine rechte Hand zu einer Faust, wobei sich die magische Energie innerhalb seiner Handfläche immer stärker konzentriert wurde. Weiterhin zog er immer noch mit seinen Gedanken an den Flammen, sodass sich mehr und mehr Energie um ihn herum sammelte. Sein Geist kam langsam ins Straucheln. Die Magie schien ihn zu beflügeln, aber gleichzeitig auch innerlich zu zerfressen. Sein Geist wurde zwischen Extremen hin und her gerissen. Es wurde höchste Zeit die Kraft abzuwenden. Lopadas riss den linken Arm gen Himmel. Mit dieser Bewegung sprang die konzentrierte Energie von seiner rechten Hand am Arm empor. Eine gewaltige Feuersäule bahnte sich ihren Weg in den Himmel. Es verstrichen ein paar Augenblicke bevor sich die gesammelte magische Energie komplett aufgebraucht hatte.
    Erschöpft ließ der Schriftgelehrte die Arme herab hängen und atmete schwer. Der Waldbrand war keineswegs gelöscht, doch hatte er eine Schneise in den Feuerring geschlagen. Eine größere Gruppe würde dort unbeschadet hin durch treten können. Außerdem würden die Bäume auch nicht mehr so schnell Feuer fangen, da er ihnen alle Kraft dazu genommen hatte. Zusammen mit seinem Schüler trat der Schriftgelehrte zwischen den verkohlten Baumstämmen hindurch. Wenn es Überlebende gab, so brauchten sie vielleicht seine Hilfe.

  20. Beiträge anzeigen #100
    Provinzheld Avatar von Arty
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    Arty ist offline
    Ruhig hatten Arty und Silohtar zugesehen, wie auch der zweite Fremde von einem der Waldschrate förmlich in Stücke gerissen wurde. Der Langhaarige verstand nicht einmal die Hälfte dessen, was die beiden von sich gegeben hatten. Die Tatsache, dass Silohtar ihnen offenbar aber misstraute waren für ihn Grund genug, selbiges zu tun. Nachdem der Schrat ihnen das lästige Plappermaul vom Hals geschaffen hatte, fand sein Leben ein jähes Ende durch den Streitkolben eines Milizonärs, wofür es einen anerkennenden Blick der anderen gab.

    Seitdem sah sich die heldenhafte Gruppe einem weitaus größerem Problem gegenüber gestellt: Dem Feuer. Die Löschversuche mit dem Wasser aus dem angrenzenden Bach waren kaum von Erfolg belohnt, zu hoch loderten die Flammen in diesem Waldstück bereits. Eine Rauchsäule, die die Bäume bei weitem überragte, musste eigentlich die Aufmerksamkeit der Bewohner Thorniaras auf sich gezogen haben – dessen waren sich alle Anwesenden sicher. Bis Hilfe zu ihnen kam konnte es dennoch dauern.

    Einen Fluchtweg sahen sie nicht. In ihrem Rücken befand sich das große Felsmassiv, das ihnen beim Kampf noch geholfen hatte, mittlerweile aber zu einer tödlichen Falle wurde. Das Feuer loderte ihm Halbkreis um sie herum, kam ihnen immer näher. Es war lediglich der Tatsache geschuldet, dass es sich nicht um ein natürliches, sondern von Menschenhand entfachtes handelte, dass nicht der gesamte Wald lichterloh brannte. Der positive Nebeneffekt, dass mittlerweile alle Schrate in den ewigen Jagdgründen ruhen durften, konnten sie keine Aufmerksamkeit mehr widmen – dafür gab es auf Seiten der Innosstreiter zu viele Verletzte, die mit Brandwunden vom Feuer, Prellungen oder Schlimmeren von den Schraten übersehen waren.

    „Schaut mal da rüber!“, deutete ein Waffenknecht hektisch gen Westen, wo sich der Rauch allem Anschein nach ein wenig zurückzog.
    Auch das Feuer schien dort langsam zurückzugehen.
    „Löscht weiter, es scheint zu funktionieren!“, brüllte ein anderer mit wiedergewonnenem Mut, den ihm Arty nur ungern nahm.
    „Das glaube ich nicht“, sprach er vorsichtig, selbst nicht genau wissend, was dort vor sich ging, „die Brandlücke scheint zu regelmäßig, bedeutet einen zu kräftigen Einschnitt in die Flammenwand. Von ein oder zwei Ladungen Wasser kann das sicherlich nicht hervorgerufen worden sein.“

    In einen feuchten Lumpen hustend rieb er sich gleichzeitig die Augen. Konnte das sein? Es war dem Langhaarigen, als erblickte er ihm Schein des Feuers zwei Silhouetten auf die Gruppe zukommen.

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