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  1. Beiträge anzeigen #181
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Gelangweilt saß Nigel in der Taverne auf seinem Stammstuhl an seinem Stammtisch und schlürfte Bier, seit Tagen schon.
    Was sollte er auch anderes unternehmen? Die Akademie war wieder uninteressant geworden, da ihm nichts einfallen wollte, wie er das Vertrauen des Akademieleiters gewinnen sollte. Diebe wollte er ebenso nicht verfolgen. Also versoff er das Gold und schlief, immer im Zyklus.

    Irgendwann gesellte sich dann eine Frage dazu. Eine wirklich gute Frage, wie Nigel fand. Eigentlich war es eher komisch, dass sie sich ihm erst jetzt zeigte.
    Wohin führt der weitere Weg?!

    Worauf hatte Nigel Lust? Natürlich interessierte ihn die Akademie des Kampfes, aber wenn er keinen Zutritt dafür bekam, war das eher nutzlos.
    Wie war er eigentlich auf diese Insel gekommen? Klar, es war Zufall.
    Aber warum war eigentlich halb Myrtana plötzlich hier?
    Zufall? Eher weniger. Da steckte mehr dahinter.
    Und niemand hatte die Argaaner gefragt, was die davon halten.

    Klar, Nigel hatte auch nicht gefragt, aber für ihn war das auch etwas ganz anderes. Es ging ja nicht um den einzelnen Mann, sondern um die Masse. Die Masse, die Tavernen zerlegt, in Häuser einbricht und ganze Städte besetzt. Letzteres war mit Sicherheit am schlimmsten für die Bewohner der Insel gewesen.
    Nigel war zwar noch kaum auf der Insel unterwegs gewesen, aber als er den Hafen, was viel mehr ein Häfchen und eher einfach nur ein Anlegesteg war, sah, vermutete er, dass Thorniara den größten Hafen hatte und somit nicht egal für Argaan war.
    Und dann kommen irgendwelche Fanatiker und wollen sich nehmen, weil es so sein muss?!
    Nigel konnte die Abneigung der Inselbewohner gegenüber der Fremden vom Festland nachvollziehen. Auch denen gegenüber, die sich hier in Setarrif breit gemacht hatten.
    Im Prinzip hatte er kein persönliches Problem mit dem König und seinen Leuten. Nie gehabt.
    Aber dieses Gewinner-weil-so-geboren-Gehabe ging ihm gegen den Strich. Das hatte er schon in Myrtana gelernt. Gut ist nicht immer gut, nur weil man sich so selbst als das bezeichnet. Und viele einfache Bauern hatten das längst verstanden, während Nigel blind den Befehlen der 'Guten' gefolgt war. Aber das war vergangen, er hatte gelernt und verstanden, zumindest in dieser Sache.

    Nüchtern und von außen betrachtet war Nigel nicht besser. Er kam hier nach Setarrif und versperrte mit seinem Hintern einen Stuhl in der Taverne.
    Aber das wollte er doch gar nicht. Wie sollte er sich nur hier integrieren?
    ...Bier trinken war auf jeden Fall einfacher - Prost!

  2. Beiträge anzeigen #182
    Veteran Avatar von Lando
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    Lando ist offline
    Die Akademie war kein Ort, an dem man mit einer ohnmächtigen Frau auf den Armen auftauchte. Also war es die Herberge geworden, in der Lando Yinnesell in einem Zimmer für sie allein untergebracht hatte, nachdem er sie auf der Straße liegen gefunden hatte.

    Mit gerunzelter Stirn fragte er sich, aus welchem Grund sie überhaupt in Ohnmacht gefallen war. Sie schien kein Fieber zu haben, ihr Atem ging ruhig. Er beute sich hinunter, um zu lauschen, ob auch kein Röcheln dabei war und tastete vorsichtig mit den Fingerspitzen an ihrem Hals, wo er einen normalen Puls zu spüren meinte. Doch natürlich war er kein Medicus und was wusste er schon über Krankheiten, außer, dass seine Mutter an einer verendet war, gegen die er nichts hatte ausrichten können. Oder sie war wirklich nach langen Jahren an gebrochenem Herzen gestorben.

    Ob das bei Yinne auch der Fall war? Und wer hatte ihr Herz dann gebrochen? War es dieser Bursche gewesen, von dem sie erzählt hatte? Lando seufzte, wie beiläufig strichen seine Finger ganz vorsichtig und sanft über Yinnesells Wange und Stirn.
    „Vielleicht sollte ich einen Heiler aufsuchen... nicht, dass du dir wirklich etwas eingefangen hast. Wer weiß schon, was es auf Argaan für komische Krankheiten gab...“, murmelte er in ihre Richtung, obwohl er nicht annahm, dass sie ihn hören konnte.
    Oder doch?

  3. Beiträge anzeigen #183
    Ritter Avatar von Sheila
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    Sheila ist offline
    Was beim ersten Mal mit Hilfe weiblicher Raffinesse, einer geschickten Zunge und zu Sheis großem Ärger auch einigen klimpernden Münzen gelungen war, gestaltete sich beim zweiten Versuch erfreulicher Weise bereits etwas weniger kompliziert. Ob es an dem unwiderstehlichen charmanten Frauen-Doppelpack lag oder aber die Wache schlichtweg darauf spekulierte, sich auf diese Weise auch in Zukunft Damenbesuch zu sichern, wusste sie freilig nicht. Vielleicht war es auch beides, aber so lange es funktionierte, beschloss die Sjadu, keine weiteren unnützen Gedanken daran zu verschwenden.
    Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul!, dachte sie nur achselzuckend, als die beiden nach kurzem Bemühen die Akademie betraten.

    "Es wird dir gefallen!", raunte die Assassine ihrer Begleiterin leise zu, während ihre Augen, von leiser Wachsamkeit erfüllt, durch den Gang vor ihnen huschte. Wenn sie ehrlich war, wusste sie gar nicht, ob die Versprechung sich erfüllen würde. Möglicherweise, war ihr da einfahc nur ein Gedanke entfleucht, der sich eigentlich an sie selbst gerichtet hatte. Und wenn, falsch lag sie damit gewiss nicht. So viel wusste sie, seit ihrem letzten Besuch in diesen Hallen.
    Estefania entgegnete nichts, doch zumindest ihre Augen ließen auf ein nicht unerhebliches Interesse schließen. Neugierig musterte sie die Umgebung, ohne jedoch dabei zu verraten, ob sie nach Wissen und Fertigkeiten oder schnödem Diebesgut Ausschau hielt.

    "Das Beste wird sein, ich zeige dir ein wenig von dem, was ich bereits in Erfahrung bringen konnte!", schlug Schattenlied nach den ersten Schritten vor und fügte nach Estes Nicken noch hinzu: "Danach gibt es noch etwas, das wir in Erfahrung bringen müssen!" Sie zwinkerte kaum merklich und widmete sich dann ihrem Bericht.

  4. Beiträge anzeigen #184
    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline
    Die Musik war immer noch da, doch sie klang ruhiger. Das Geigen in tieferen Tönen, die die Tiefe kaum zu überwinden schien und die Szenerie belagerte. Ein Geigen, dessen Ursprung sich nicht bestimmen lies. Doch es war da und trieb die kaum vorhandenen Blätter über das dunkle Pflaster.
    Inmitten all dem stand die Dunkelhaarige und strich sich frierend über ihren nackten Hals, ehe sie bemerkte, das es nicht nur der Hals war, der entblöst den Einflüssen dieser einsamen Welt ausgesetzt war. Ihr gesammter Leib war blank gelegt und reagierte auf die herrschende Kälte mit Gänsehaut. Eine Situation, in der yinnesell die Anwesenheit von Vater und Sohn fürchtete, doch der Takt blieb ruhig und stand dafür, daß das Herz auf die Bilder in ihrer Erinnerung nicht reagierte.
    Irgend Etwas war ebenso in dieser einsamen Welt vorhanden und Grund dafür, warum das Herz der Dunkelhaarigen Ruhe hielt. Und in dem Moment, wo yinne sich über das Vorhandensein bewußt wurde, nahm sie das nicht Erklärbare als eine Männerstimme wahr, die langsam mehr und mehr bis zu ihrem Unterbewußtsein durch drang.

    Da schlug das Weib langsam die Augen auf und blickte mit unklarem Blick in eine sich bildende Siluette eines Mannes.
    Yinne blinzelte.
    Ihr Blick wurde klarer.
    Die Musik war immer noch da und vermischte sich mit zweierlei Szenen, von denen die Zweite – ein anwesender Lando inmitten eines Raumes – mehr in den Vordergrund rückte.
    Ihre nun wacheren Augen blinzelten bei jedem Strich über ihre Wange.

    „Ich träumte Furchtbares“, ließ die Tänzerin den Nordmann wissen, ohne in diesem Moment zu begreifen, daß das Erlebte kein Traum war.

    „Was hast Du getan?...“.
    Es schien der Dirne, als sei sie nicht nur übermäßigem Alkohl erlegen, sondern auch verabreichten Drogen.

  5. Beiträge anzeigen #185
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    Estefania ist offline
    Mit weiblichem Charme hatten sie es geschafft an dem Wächter vorbei zu kommen. Jetzt wo sie drin waren, nutze auch Estefania die Gelegenheit sich alles ganz genau anzusehen. Sjadu machte mit ihr einen Rundgang und zeigte ihr alles. Diese Übungshallen wie sie hier genannt wurden waren groß. Größer als die ehemalige Ritterin es in Khorinis und Vengard kennen gelernt hatte. Grundsätzlich hatte sie sich dagegen entschieden für König Rhobar den II. zu kämpfen und war deshalb gildenlos geworden. Erst die Assassinen waren für Estefania wieder interessant geworden. In Bakaresh, da hatte sie sich wieder wohl gefühlt. Leider war es damit nun auch vorbei. Ob sie wirklich für diesen König Ethorn kämpfen wollte wusste sie nicht. Sie kannte ihn ja gar nicht. Wenn ein guter Sold dabei raus spränge... warum eigentlich nicht.

    "Sieht ja ganz nett aus hier. Zum Glück müssten wir nicht mit den Kriegern in so einem Mannschaftslager pennen. Die schnarchen doch alle und ich glaube wenn es Bohneneintopf gab möchte nicht die Nacht mit denen in einem Raum verbringen...
    Was meintest du denn vorhin, was wir noch in Erfahrung bringen müssen?" erinnerte sich Estefania, machte bei der Frage einen spitzen Mund und sah ihre Turmmitbewohnerin neugierig an.

  6. Beiträge anzeigen #186
    Ritter Avatar von Sheila
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    Sheila ist offline
    Die Sjadu drängte ihre Begleiterin in eine dunkle Nische, deren abgeschiedene Lage notdürftigen Schutz vor neugierigen Blicken sowie hellhörigen Ohren bot und vergewisserte sich mit einem aufmerksamen Blick über die Schulter, dass sie ungestört waren. Mit gesenkter Stimme wandte sie sich an die Diebin.
    "Ich weiß ja nicht, wie du das siehst. Und im Grunde geht mich das genauso wenig etwas an, wie es mich interessiert!" Das letzte war gelogen, denn Sheila hatte sehr wohl ein Interesse daran, was ihre Mitbewohnerin so trieb. Das leichtfertig preiszugeben, passte jedoch ganz und gar nicht in ihr Konzept.
    "Doch ich werd meine Möglichkeiten nutzen, um mir ein hübsches Stückchen von diesem Fladen abzuschneiden!", fuhr sie schließlich fort und wies dann mit ihrem Kopf in Richtung der Trainingshallen. "Die Akademie hält eine Menge an Wissen bereit. Wissen und ... Macht!" Das letzte Wort war mehr gehaucht, denn gesprochen, verlor dabei jedoch nicht an Wirkung. Im Gegenteil.
    "Schau dich doch mal um!", wisperte sie. "Wer hier einsteigt, kann nur gewinnen. Vorrausgesetzt, er stellt sich gut an!", ergänzte sie mit einem vielsagenden Zwinkern.

    Die Augen Estefanias, bisher ebenso interessiert und fragend wie beim Betreten der Akademie, zuckten plötzlich und weiteten sich. Die Sjadu-Sha verstand, die eben gefassten Worte erstickten noch auf dem Weg durch ihre Kehle und sie verstummte jäh.
    Der lauter werdende Klang von Schritten im Flur bestätigten die Warnung ihres Gegenübers und ließen Sheila warten. Die Schritte wurden lauter, kamen näher und entfernten sich anschließend auch wieder.
    "Das war noch keine Antwort auf meine Frage!", gab Este zu bedenken und nahm das Gespräch wieder auf.
    "Ich will herausbekommen, wer hier das sagen hat!", entgegnete Sheila trocken. "Und ich werde so lange im trüben Fischen, bis mir etwas ins Netz geht, mit dem ich denjenigen in der Hand habe!"

  7. Beiträge anzeigen #187
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    da wo du mich nicht vermutest...
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    Estefania ist offline
    "Hm, das hört sich nach einem ganz guten Plan an. Zwar hab ich keinen blassen Schimmer wie du das anstellen willst, aber ich bin dabei wenn du meine Hilfe brauchst."

    Estefania schaute den Gang entlang. Eben hatten sie hier die Schritte gehört und in eine dunkle Ecke geflüchtet. Hinter welcher Tür der Krieger wohl verschwunden war? Vorsichtig drückte Estefania bei der nächsten Tür die Klinke hinunter. Sie war verschlossen. Aller Wahrscheinlichkeit nach war niemand in dem Raum der sich dahinter befand.

    "Was machst du da?" flüsterte Sjadu.
    "Du willst doch Informationen oder?"
    "Ja...aber..."

    Estefania ließ sich nicht beirren und hatte schon einen Dietrich in das Schloss gesteckt. Es dauerte nicht lange da war die Tür auf und sie schlüpfte durch den Türspalt. Sjadu folgte ihr, vielelicht auch nur weil schon wieder Jemand den Gang entlang lief.

    "Schau dir das an..." sagte sie begeistert.

    Volltreffer. Das war das Büro eines Kommandanten wie es aus aussah. Den der einfache Söldner hatte bestimmt keinen eigenen Schreibtisch. Estefania schaute zu den Pergamentrollen im Regal. Ein besonderes Geheimnis wurde darin bestimmt nicht aufbewahrt.

    "Vielleicht sollten wir den Schreibtisch nach einem Geheimfach durchsuchen. Was meinst du?"

  8. Beiträge anzeigen #188
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
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    Jaryvil ist offline
    Der Tag neigte sich dem Ende, es wurde so langsam dunkel und so manch ein Setarrifer begab sich zurück in sein Haus, während der andere Typ Bürger die Taverne aufsuchte um dort zu trinken, zu schlafen oder einfach nur einen gemütlichen Plausch zu halten. Jaryvil war da wieder von anderer Beschaffenheit. Seinen Abend würde er nicht mit Vergnügung verbringen, noch nicht mit Schlaf, denn jetzt würde es wieder einmal zu den Übungshallen gehen, in welchen er etwas für seinen Schüler vorbereitet hatte.

    Und kurze Zeit später sah er es dann vor sich, die Reihe aus runden und menschenförmigen Strohpuppen, gerade und seitlich aufgestellt, groß und klein. Das ganze gab es dann auch in zweifacher Ausführung, einmal für Calan und wofür die zweite Reihe an Zielatrappen war, würde sich schon noch früh genug zeigen. Jetzt gilt es erst einmal, den Jungen in die Höhle des Löwen zu holen oder besser gesagt, darauf zu warten, dass er von selbst erscheint. Darauf musste man auch garnicht lange warten, da kam der junge Herr auch schon, interessiert seine Umgebung musternd. "Guten Abend Calan!" Mit dem stetigen Lächeln auf den Lippen begrüßte er wie immer seinen Schüler, erkundigte sich nach dessen Wohlbefinden und deutete dann auf die Reihe an Zielatrappen. "So, wie du siehst, habe ich hier ein bisschen was für dich aufgebaut." Verstohlen blickte er zu der zweiten Reihe Atrappen hinüber und der Schützen, die ebenfalls in diesem Raum übten und neugierig zuhörten. "Die Aufgabe ist eigentlich recht simpel. Du beginnst dort drüben.." Er zeigte mit dem Finger auf die Zielscheibe ganz rechts. ".. dann geht es die Puppen und Scheiben weiter. Je nachdem, wohin du triffst, sage ich dir, wo du dich hinstellen musst. Weiter hinter, weiter links, rechts wie auch immer. Triffst du allerdings ins Schwarze bei den Zielscheiben oder den Kopf einer Strohpuppe, darfst du dir deinen Platz selbst suchen. Natürlich musst du hinter einer imaginären Linie bleiben." Fragende Blicke von Calan, welche sich im Nichts auflösten, als Jaryvil sich dazu bereit erklärte, an die Stelle zu treten, die er dann nicht übertreten durfte.

    Nach kurzem Umschauen und überlegen nickte er Calan dann zu. "Okay, es geht dann los. Ich denke, du weißt was ich von dir erwarte. Je besser du triffst, desto besser wird die Position für deinen nächsten Schuss sein. Triffst du nicht... nun, dann stellst du dich ganz rechts auf die imaginäre Linie und versuchst das Ziel zu treffen, dass sich zwei Plätze neben dem Verfehlten befindet. Das heißt, wenn du das letzte Ziel nicht triffst, stehst du wieder ganz am Anfang und musst von dort treffen. Triffst du dann wieder nicht, musst du noch mal ganz von vorne anfangen." Hoffend, dass Calan seine Gedankengänge verstanden hatte, musterte er ihn, übereichte ihm noch ein paar mehr Pfeile die er besorgt hatte. "Noch Fragen? Ansonsten geht es los."

  9. Beiträge anzeigen #189
    Ehrengarde Avatar von Colodis
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    Colodis ist offline
    Verrückte Situation. Da war der Hüne wieder, der halbnackte Weiberheld.
    Meinte Xorag das jetzt ernst, dieser Mann sollte das Zeug dazu haben.
    Bisher hatte er jedenfalls nicht den Eindruck gemacht.
    Aber der Varanter war gänzlich abgeneigt wieder den Söldnerboss zu markieren.
    Na toll, was für eine Zwickmühle.
    Colodis zögerte und musterte sein Gegenüber mit verschränkten Armen.
    "Ich suche jemanden der die Söldner organisieren kann.
    Anscheinend ist ihnen langweilig und sie stellen irgendwann noch die Stadt auf den Kopf."

    Der Tischler setzte den Krug an die Lippen und liess das Bier seinen Rachen hinabfliessen.
    Dann öffnete er seine Haltung und legte die Hände auf den Tisch vor ihm.
    "Am Steg unten im Hafen, bzw. etwas im Meer draussen befindet sich sogar eine... etwas seltsame Konstruktion.
    Wahrscheinlich stammt das auch irgendwo aus unseren Reihen.
    Lee hat Beschwerden erhalten, es scheint nicht allen zu gefallen was hier abgeht.
    Es braucht jemanden der fähig ist die Söldner zu integrieren.
    Ausserdem sollen die guten und herausstechenden darunter in die Akademie aufgenommen werden. Wenn sie ihren wert beweisen.
    Aber eine solche Truppe muss organisiert werden, nach gewissen Ereignissen... sind wir nur geduldet. Und fliegen schneller raus, als wir uns wundern können."
    Der Krieger wartete schlichtweg die Reaktion ab. Ein Schuss ins Blaue, aus Mangel an Alternativen.

  10. Beiträge anzeigen #190
    Veteran Avatar von Lando
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    Lando ist offline
    „Ich? Ich habe dich gefunden auf der Straße.“, erklärte Lando mit sanfter Stimme, „Eigentlich wollte ich die Stadt gerade verlassen. Du lagst da und hast dich nicht gerührt, da habe ich mich darum gekümmert, dass du in ein Bett kommst.“

    Lando runzelte die Stirn und näherte sich Yinnes Gesicht. Er blickte in ihre Augen, die irgendwie seltsam wirkten, doch er konnte nicht genau sagen warum oder woran es lag. Er griff nach dem Becher, der auf dem Nachttisch stand. Er war nur noch lauwarm, aber immerhin besser als gar nichts.

    „Ich hab hier einen Tee für dich. Kräutertee mit Kamille. Er ist leider nicht mehr warm, aber er ist besser als reines Wasser oder vielleicht Wein, denke ich.“, er wartete geduldig, ob sie sich aufsetze oder dafür Hilfe brauchte, ob er ihr vielleicht beim Trinken helfen sollte.
    „Vielleicht sollte ich einen Medicus holen? Wie fühlst du dich?“, wollte er wissen.

  11. Beiträge anzeigen #191
    Ritter Avatar von Sheila
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    Sheila ist offline
    Was hab ich eigentlich erwartet?, fragte sich die Assassine kopfschüttelnd im Stillen, nachdem sie sich so unerwartet in fremden Wänden wiederfand. Und in der Tat, die einstige Lehrerin machte ihrem Handwerk alle Ehre. Sobald sie die Tür wieder hinter sich geschlossen hatten, begann sie mit flinken Fingern und Augen das gesamte Zimmer nach verwertbaren Informationen zu durchsuchen. Man merkte, dass die junge Frau ganz genau wusste, wo man auf unbekanntem Gebiet zuerst seine Nase hineinsteckte. Wenn es eine Meisterin der Diebe gab, Shei hätte nicht gezögert Estefania diesen Titel zu verleihen.

    "Der Schreibtisch?" Sheila überlegte kurz und fasste dann einen Entschluss. "Von mir aus, sieh dir mal an, was du darin findest."
    Unverzüglich begann sie selbst sich den Pergamentrollen im Regal zu zuwenden. "Ich schau mich hier mal um, ein allgemeiner Überblick dürfte fürs Erste ebenfalls recht interessant sein. Wenn dann noch Zeit ist, werden wir ja sehen, was es an Geheminissen zu entdecken gibt." Sie zögerte, warf dann einen kurzen Blick über die Schulter zu ihrer Gefährtin und flüsterte: "Aber beeil dich! Ansonsten geht die ganze Sache noch mächtig nach hinten los!"

    Hastig zog die Sjadu Rolle für Rolle aus dem hölzernen Regal, überflog jedes einzelne der Pergamente kurz und versuchte schnellstmöglich den Inhalt zu erfassen, um verwertbare Informationen von unwichtigen Bürokratie-Ausscheidungen zu unterscheiden. Das fiel jedoch, angesichts der Unmengen an irgendwelchen Auflistungen, Tabellen und Regelungen die das allgemeine Akademieleben betrafen nicht unbedingt leicht. Ein leichter Seufzer entwich den Lippen Schattenlieds, nachdem es sie eine gesamte Seite Text kostete, um schließlich herauszufinden, dass sie doch nur wertloses Geschreiben in Händen hielt.
    Doch plötzlich schien sie gefunden zu haben, wonach sie so lange gesucht hatte. "bla bla bla ... Leiter der Akademie Jerowen ... bla bla! Na bitte, da haben wir do..."

    Mitten im Satz verstummte die Assassine und wandte den Blick hinüber zu Este. Der Blick ihres Gegenübers verriet, dass Shei nicht als einzige ein Geräusch von draußen vernommen hatte.

  12. Beiträge anzeigen #192
    Veteran Avatar von Calan
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    Calan ist offline
    Seine Schritte wurden langsamer, als er die Halle betrat. Fast andächtig blickte er sich um und blieb schließlich mit verschränkten Armen vor Jaryvil stehen blieb, der ihm seine heutige Aufgabe erklärte. Vertrackter denn je, so war sie zu nennen, gar ein wenig übertrieben kompliziert. Was war nur aus den guten alten Zeiten geworden, als man einfach ins Schwarze treffen musste und bei jeder Wettschießen ein Fremder auftauchte, der meist Hood oder Tell hieß, und alle anderen Schützen in den Schatten stellte?
    Dennoch, der junge Varanter war grimmig und entschlossen, wie so oft in letzter Zeit. Irgend etwas hatte in ihm ein Feuer entfacht, das ihn antrieb und anspornte sein Bestes zu geben. Nicht nur halbherzig bei der Sache zu sein sondern seine gesamte Willenskraft auf dieses eine Ziel zu richten.
    Mit jedem Mal, dass sich die Sehne spannte, mit zwei Fingern gehalten wurde und der Pfeil wie in einem heiligen Ritual angelegt wurde hielt er die Luft an. Konzentrierte sich, sammelte sich und zielte. Ein Augen zugekniffen blickte er am Pfeil entlag, den er mit einem Finger stabilisierte. Und dann, schließlich, so prompt wie die Entladung eines Blitzes entspannte sich die Sehne und schleuderte den Pfeil nach vorne. Die Federn strichen am Holz vorbei und stabilisierten den Pfeil im Flug, damit er weniger taumelte. Er bohrte sich förmlich durch die Luft, durchstieß sie wie ein Fisch das Wasser und rammte sich schließlich mit aller Kraft ins Ziel. Der Pfeil stak und zitterte leicht, Calan gönnte sich nur einen stillen Jubel in Form eines zufriedenen Grinsen, als Jaryvil ihn auch schon anwies, von wo er nun zu schießen hatte.
    Diesmal musste er in einem komplizierteren Winkel treffen, doch auch diesmal schaffte er es durch ausreichende Konzentration, das Ziel zu treffen. Tatsächlich schien ihm diese Aufgabe recht einfach zu sein. Ein Pfeil nach dem anderen wurde versenkt, und auch wenn er sich ein, zwei Mal einen Schnitzer leistete, hatte er bald auch das letzte Ziel getroffen, wenn auch nur an einer Scheibe ins Schwarze. Doch darauf kam es nicht an, das Treffen war die Hauptsache. Er grinste Jaryvil an, doch dessen Gesichtsausdruck blieb ernst. „Da kommt noch was.“ dachte sich Calan.

  13. Beiträge anzeigen #193
    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline
    „Ich weiß nicht“, war die direkte Antwort, über die yinne nicht lange nachdenken musste. Es war eine einfache Antwort auf eine einfache Frage. Ein Zeichen der Ruhe vor dem Sturme. Wie Füße, die auf glühenden Kohlen standen und nur noch nicht bemerkten, daß sie es taten.
    Statt also auf die körperlichen Signale zu achten, oder auf Eingebungen zu warten, was die derzeitige Situation betraf, horschte yinne in sich hinein und nahm nur am Rande wahr, daß Lando ihr einen Tee anbot. Und obwohl sie diesen Tee nicht wollte, richtete die Frau sich langsam auf.
    Ihr Körper war, wie sie auch nur am Rande wahr nahm, von ihrem Kleid verhüllt und zeigte nur im Bereich der Oberweite viel freie Fläche. Doch auch dies interessierte die Frau nicht so sehr.

    Und schließlich begann die Tänzerin zu zittern, als der Nebel sich lichtete und in ihr sich das Gefühl breit machte, die in Erinnerung gerufene Szene mit dem Sohn wirklich erlebt zu haben.
    „Lando. Lando“, klang die Stimme nun erregt, „... ich will den Ort hier verlassen“, warum erklärte sie dem Nordmann nicht, doch es war auch so zu erkennen, daß yinnesell von Angst heimgesucht wurde.
    „Nimm mich in den Arm“, das war nicht nur ein Hilfeschrei, sondern auch das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren, wenn er es nicht tat.

  14. Beiträge anzeigen #194
    Veteran Avatar von Lando
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    Lando ist offline
    Ein wenig hilflos saß Lando neben dem Bett mit dem Tee in den Händen und zögerte kurz, aber nur den Bruchteil einer Sekunde, aus Unsicherheit. Wortlos stellte er dann den Tee wieder hin, wagte es sogar sich direkt auf die Bettkante zu setzen, Yinnesell zugewandt. Schließlich breitete er die Arme aus und Yinnesell nahm die Einladung dankend an.
    Es war ein ungewohntes Gefühl für Lando, hatte er in seinem Leben bisher nur selten jemanden in den Arm genommen, aber es war nicht unangenehm und es fühlte sich wie etwas an, das man einfach konnte, ohne groß darüber nachdenken zu müssen, ohne wissen zu müssen, wie man es richtig machte.

    „Ich bin da...“, meinte er schließlich leise und strich immer wieder vorsichtig über ihren Rücken, „...ich passe auf dich auf. Ich nehm dich mit. Raus aus dieser Stadt, ja?“
    Er drückte sie so fest an sich, wie er es wagte, ohne Angst haben zu müssen ihr weh zu tun. Der Rotschopf konnte nicht einmal mit Bestimmtheit sagen, was es war, das ihn dazu brachte sich Sorgen um die Frau zu machen. Aber er mochte sie und er wollte, dass es ihr besser ging.
    „Gleich morgen früh brechen wir auf. Du musst dich heute noch ausruhen.“, warf er ein, „Aber ich bleibe bei dir. Ich... wache über deinen Schlaf.“
    Irgendwo hatte er diesen Satz einmal gehört. In einem Lied vielleicht. Damals hatte er furchtbar kitschig in seinen Ohren geklungen. Aber er war doch gerade so passend.

  15. Beiträge anzeigen #195
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
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    Jaryvil ist offline
    Treffer. Treffer. Treffer. Mit einem zufriedenen Grinsen beobachtete er Calan wie er mit dem Bogen umging und fieberte mit, wartete auf den Höhepunkt und dann machte er sich breit, der Schuss ging los und mit einem Knall war es vorbei. Treffer! Der Novize war ob seines Schülers gut gelaunt, denn diese Aufgabe schien er mit bravour zu meistern. Ja, Calan hatte begriffen, verstand, fühlte.

    Schlussendlich war er dann fertig, die Aufgabe geschafft und der Gesichtsausdruck des Lehrmeisters wurde wieder ernst, denn nun war das Spiel vorbei, jetzt wurde es ernst. Die heiße, die letzte Phase begann und es war Zeit, den letzten Aspekt miteinzubringen, denn bisher hatte Calan alle Zeit der Welt gehabt, hätte bis zum nächsten Morgen seine Stellung verbessern können. Nun, damit ist jetzt Schluss Mit diesem Satz kam gleichzeitig ein fast schadenfrohes Grinsen auf die Züge des jungen Mannes, welcher nun nach einem der hier ansässigen Schützen rief. "Hey, Mannek." Die 'Klinge' hatte ihn vorher schon beim Aufbau beobachtet und gefragt was er da mache. Dabei stellte sich heraus, dass Mannek ebenfalls noch lernte, den Umgang mit dem Bogen zu perfektionieren. Der Setarrifer dürfte in der Ausbildung schon weiter sein als Calan falls er das Ganze richtig einschätzte, doch das dürfte nicht weiter schlimm sein. Cal war ein guter Schüler. Er war ehrgeizig und talentiert so wie es schien. "Du siehst da drüben die Aufstellung von Atrappen? Es ist die selbe wie hier." Würde sein Schüler schon ahnen, was er vor hatte? Er wusste es nicht und so gut kannte er ihn nicht, dass er es hätte einschätzen können. "Das selbe Spiel nochmal. Verfehlt einer von euch diesmal, fangt ihr einfach von vorne an. Wer als erstes fertig ist, hat gewonnen. Ihr könnt dieses Mal auf der einen Linie bleiben, also immer frontal zum Ziel." Genug der Erklärungen. "Eines noch Calan. Das ist jetzt nicht einfach zur Übung. Jetzt geht es darum, ob du es begriffen hast oder nicht." Konnte er ihn mit dieser Zusatzinformation noch ein bisschen verunsichern?

    Das ist also seine letzte Prüfung, dann hat er es geschafft. Das war aber nicht der einzige Grund, der ihn beruhigte. Der zweite war, dass er es auch geschafft hatte. Vorerst zumindest. Schon zweimal hatte er versagt und nun sollte es also klappen. Falls er gewinnt. Jary fieberte selbst mit, wollte, dass Calan gewinnt. Einmal, weil es ihm Bestätigung verschaffte, andererseits wusste er, worum es Calan ging, was er mit dieser Fertigkeit tun wollte. Du schaffst das. Ja, er würde es schaffen. Mit einem Nicken begann es und das Lächeln auf seinen Lippen währte noch immer, versicherte ihm den Sieger.

  16. Beiträge anzeigen #196
    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline
    „Danke“, hauchte die Dunkelhaarige nach einem Moment des Zögerns. Nach einem Moment, der zuvor den Empfindungen gewidmet war und von yinnesell erst einmal als das gedeutet werden musste, was er war. Keine Handlung einer Dirne. Nein – ein freundschaftlicher Akt. Ein Akt der Geborgenheit und Zuwendung. Genau das genoss die Tänzerin in diesem Moment wie eine Durstige, die den Becher Wasser als Erlösung empfand und genau das sollte in diesem Moment nicht enden. Und so hielt yinne still und spürte das Streichen seiner Hand über ihrem Rücken, wärend die Melodie in ihrem Kopf sich änderte. Der Takt war schneller und besaß dennoch eine Ruhe. Vielleicht durch den Klang einer Fiedel, die ein langsames Tanzlied angab. Ganz so, daß yinne sich in dieser Melodie innerlich bewegte.

    „Ich bin müde“. So empfand man häufig, wenn die Anspannung sich legte und so neigte die Tänzerin ihren Leib zurück auf die Schlafstatt, wo sie mit einem Seufzen zum Liegen kam.
    „Aber ich habe Angst, die Augen zuzumachen. Aus Angst davor einzuschlafen und diese Bilder nicht mehr kontrollieren zu können“.
    Da griff yinne nach der greifbaren Hand des Nordmanns... Gewillt, weiter an ihr zu ziehen, auf das Lando der Bewegung folgte, doch stattdessen ruhten beide verschlungenen Hände auf der Oberfläche der Bettdecke.
    Und schließlich schlossen die Augen sich doch.

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    Burgherrin Avatar von Estefania
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    da wo du mich nicht vermutest...
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    Estefania ist offline
    Estefania war noch nicht zufrieden. Nur ein Name... damit wollte sich Sjadu wirklich zufrieden geben? Die gewiefte Diebin untersuchte den Schreibtisch nach einem Geheimfach als plötzlich jemand vor der Tür stehen blieb.

    Erschrocken sahen sich die beiden hübschen Frauen an. Sjadu blickte zum Fenster. Ja das war die einzige Möglichkeit zur Flucht. Estefania schüttelte heftig mit dem Kopf. Da war es sowieso schon zu spät. Die Klinke wurde nach unten gedrückt und ein Mann in Uniform stand vor ihnen. Er sah die beiden Frauen nur kurz an, drehte sich um und brüllte: "Wache!"

    Estefania wurde ganz blass. Es konnte doch wirklich nicht sein, dass man sie einfach so an die Luft befördern oder schlimmer noch in den Knast stecken würde.

    "Wir suchen den Leiter der Akademie." Sjadu trat sie unauffällig dafür auf den Fuß.

    "Wir wollten um Aufnahme in die Akademie bitten, oder braucht der König keine weiteren Kämpfer?", fuhr die Diebin unbeirrt fort. "Wenn ihr glaubt wir können nicht kämpfen könnt ihr uns gern auf die Probe stellen."

    In dem Moment erschien auch die Wache im Arbeitszimmer.

    "Gibt es Probleme?"



  18. Beiträge anzeigen #198
    Veteran Avatar von Calan
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    Calan ist offline
    Calan blinzelte. Was meinte Jaryvil damit, es ginge ‚darum, ob er es begriffen hat’? Er hatte es begriffen, und das wusste sein Lehrer ebenso gut wie er selbst. Er wusste, wie man einen Bogen handhabte. Er konnte damit umgehen und schießen und hatte es oft genug bewiesen. Gerade eben erst. Und doch wollte Jaryvil einen letzten Beweis.
    Einen Beweis, der den Varanter fordern würde. Die selbe Übung ein weiteres Mal, doch diesmal unter Zeitdruck. Er musste schneller sein als dieser Mann, den Jaryvil Mannek genannt hatte. Er musste ihn schlagen, und der Kerl sah verdammt flink aus. Sehnige Muskelstränge waren unter seiner Haut sichtbar und er schien nicht mehr Fett mit sich rumzutragen, als unbedingt nötig. In diesem Aspekt waren sie sich also ähnlich.
    Calan nickte dem Mann zu. Seine Gedanken kreisten nur darum, wie er ihn schlagen konnte. Kein ‚viel Glück’ oder ähnliches verließ seine Lippen. Er wünschte seinem Gegenüber kein Glück, jedes Wort wäre geheuchelt. Er wünschte nur sich selbst Glück, als er sich bereit hinstellte, den Bogen hob und den ersten Pfeil aus dem Köcher holte und auf den Startschuss seines Lehrmeisters zu warten. Der kam.
    Der Sehne schnellte, der Pfeil durchpflüge die Luft, raste förmlich und bohrte sich fest ins Schwarze der Scheibe. Er hatte die Mitte getroffen, jedoch blieb keine Zeit zum jubilieren. Eilig, fast hastig wandte er sich an die nächste Position, zog den nächsten Pfeil, legte an und zielte auf das nächste Ziel. Wieder war der Pfeil verdammt schnell an seinem Ziel, hatte kaum einen Sekundenbruchteil gebraucht um die Distanz zu überbrücken, und auch der nächste Schuss war schneller im Ziel als erwartet
    Er legte den nächsten, den letzten Pfeil an, strich über die Federn und zwang sich, trotz der Eile, ruhig zu bleiben. ‚Eile mit Weile’, so sagte man schließlich. Er zielte. Im Universum existierten nur noch wenige Dinge, die Zeit schien still zu stehen. Der Augenblick schien sich eine Ewigkeit zu dehnen, als er schließlich befand, richtig gezielt zu haben. Er ließ die Sehne los, die ewig zu vibrieren schien und sich dann gähnend langsam in ihre vorherige Position begab. Das Holz knarzte und schien sich zu winden, als es ebenfalls entspannt wurde und die Sehne zurückzwang. Der Pfeil taumelte kurz und fand dann einen geraden Kurs. Die Federn schienen zu flattern, obwohl sie sich kaum bewegten. Und dann schien die Blase, die die Ewigkeit umfasste zu platzen. Der Pfeil beschleunigte, wurde schneller und durchbohrte schließlich auch die letzte Attrappe. Durch den Bauch bohrte sich der Pfeil, bis schließlich nur noch der Schaft zu sehen war.
    Der Varanter riss den Bogen hoch und schrie, ehe er zur Besinnung kam. Er hatte zwar alle Ziele getroffen, doch war er auch schneller gewesen. Mulmig, das schlimmste erwartend drehte er sich um und blickte zu Jaryvil. Hatte er es geschafft?

  19. Beiträge anzeigen #199
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
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    Jaryvil ist offline
    Interessiert und ziemlich angespannt sah er zu, wie sich die beiden Männer von Atrappe zu Atrappe schossen, sich nichts schenkten. Es ging nur darum, die Prüfung möglichst als erster zu beenden, der schnellere zu sein, denn das war auch nötig, wollte er ein Tier erlegen. Sie würden nicht auf ein Startzeichen warten oder sich die Zeit mit umsehen verbringen, während der hungrige Jäger schon seine Sehne spannt. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit, vom ersten bis zum letzten Schuss, welcher gerade abgegeben wurde. Doch von wem war er? Jary hatte es gesehen, musste jedoch erst noch einmal seine Gedanken ordnen, das Geschehen revue passieren lassen, bevor er dann den Sieger dieses kleinen Duells verkündete.

    "Nun, ihr beide habt alles gegeben und ihr habt beide mit jedem Schuss getroffen, was das wichtigste ist, doch nur einer kann auch der schnellere sein." erklärte er ruhig, die beiden abwechselnd musternd. Sie können es nicht wissen, sie haben sich nur auf sich selbst konzentriert. "Es war knapp, doch noch eindeutig zu erkennen. Calan, du hast es geschafft, du warst ein bisschen schneller, aber trotzdem noch zielsicher und einigermaßen ruhig." Anerkennend nickte er seinem Schüler zu, trat vor ihn. "Damit dürftest du die Grundlagen gemeistert haben. Du hast gezeigt, dass du es drauf hast. Kraft und Zielsicherheit gepaart mit Schnelligkeit sind die Mischung, die einen Bogenschützen ausmachen. Diese drei Aspekte kann man an deinen Schüssen sehen." Mit einem leicht wehmütigen Blick musterte er ihn noch einmal. Er kannte ihn nicht wirklich, doch trotzdem war es nett, mit ihm die Zeit zu verbringen. "Nun, wie wir beide wissen, hast du nch immer keinen Bogen und auch keine Pfeile. Da nützt dir auch dein Talent recht wenig und deswegen... " Der Novize legte eine kurze Pause ein "... deswegen kannst du meinen behalten, die Pfeile gleich mit." Er klopfte ihm noch einmal auf die Schulter, dann trat er einen Schritt zurück.

    "Nun, dann gibt es vorher nicht mehr viel zu sagen. Wenn du jagst, dann ist es deine oberste Pflicht, die Tiere so schnell wie möglich zu töten, denn sie sind Geschöpfe Adanos' und haben eine Würde die der unseren gleicht. Quäle sie nicht unnötig." Ein eindringlicher Blick schien den Schüler zu durchbohren. "Und noch etwas. Ich möchte dich nicht irgendwann auf der anderen Seite des Schlachtfeldes begegnen. Doch ich glaube, das wird nicht passieren. Wenn du irgendwann mehr lernen möchtest, ich könnte dir auch das beibringen."

  20. Beiträge anzeigen #200
    Drachentöter Avatar von Carras
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    Carras ist offline
    Carras war ein wenig verblüfft, grinste aber recht dreckig.
    So war das also.. den Söldnern war langweilig und Lee wollte Ordnung in die Söldner bringen. So gut das bei Söldnern eben ging.
    Carras wechselte einen kurzen Blick mit Xorag, welcher nur breit grinste. Grundsätzlich sprach nichts dagegen.. er kannte Söldner zur Genüge und wusste wie er mit den Männern umzugehen hatte. Also ... warum denn eigentlich nicht?
    Außerdem war das doch seine Chance in die Akademie zu kommen und Schritt 1 wieder die Karriereleiter hochzufallen...

    "Klar. Ich hab früher unter Lee gedient, später war ich Templerführer der Bruderschaft..." begann der Hühne langsam, noch mehr mit sich selbst als mit Colodis sprechend.
    "Ich bin dein Mann für den Job."
    Er hatte also zugesagt. Was hatte er schon zu verlieren? So bekam er endlich wieder eine Heimat, Zugehörigkeit und vllt. sogar nen anständigen Lohn.
    Er grinste, ja.. das gefiel ihm.
    "Vorrausgesetzt du nimmst mich."

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