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    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline
    Warum so ein Hüne eine Ratte mit sich rumschleppte die Bär genannt wurde, wollte der Kommandant nicht wirklich wissen. Er lächelte kurz und widmete sich lieber seinem Krug. Dabei musterte er Fross genauestens, wie ein Soldat sah der Bursche nun beileibe nicht aus, ob das nur an den roten Haaren lag? Ulrich war sich nicht sicher, es fehlte auch etwas die Ausstrahlung, diese gewisse Autorität im Blick. Fross war zwar eine imposanter Erscheinung was die Statur anbetraf, aber der Rest... „Naja, Nordmänner sind nicht dafür bekannt sich grazil zu bewegen, warum machst du dir da Gedanken drüber?“ Dachte der Kommandant laut, fragte sich dabei, warum der Bursche das erwähnte.

    Vielleicht weil er unzufrieden mit sich war?, weil ihm die Situation peinlich war?, oder wollte er nur mal erwähnen? Trotz seiner guten Menschenkenntnis wurde Ulrich nicht schlau aus Fross, irgendetwas passte da nicht zusammen. Nichts bedrohliches oder besorgniserregendes, da war sich der Kommandant sicher, was es genau war würde sich wohl noch zeigen. Ein Gefühl sagte Ulrich, das diese zufällige Begegnung nicht hier und heute enden würde. „Wenn du nicht mehr so unangenehm auffallen möchtest, dann solltest du mal was für deine Koordination tun, dich nicht wie ein Holzfäller bewegen, du verstehst? Auch ein Kerl mit deiner Figur kann sich eleganter bewegen, mit etwas Übung jedenfalls, schaden kann es nicht.“

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    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    „Ich übe Tag und Nacht“, sagte Fross. Mit dem Schwert, natürlich. Er hatte gehofft, seinen Bewegungen so die nötige Feinheit zu verschaffen. Aber er war nun einmal ein Versager, da führte kein Weg dran vorbei. Er konnte es sich nicht selbst beibringen, weil er nicht wusste, wie. Alles, was er tat, war das zu wiederholen, was Redsonja ihn gelehrt hatte.

    Er beugte sich vor, faltete die Hände und ließ sein Kinn darauf ruhen.
    „In Setarrif habe ich Häuser mit Kuppeln aus Gold gesehen“, sagte er. „Dort habe ich trainiert. Und ich habe in der Arena gesehen, wie General Lee kämpfte. Habt Ihr den Mann schon einmal kämpfen sehen?“ Die Frage war von rhetorischer Natur. Eine Antwort darauf war vollkommen unnötig. „Er bewegt sich wie eine Katze und schlägt zu wie ein Hammer.“ Die Bewunderung konnte er nicht aus seiner Stimme nehmen. Dann schwieg er. Und beobachtete den anderen.

    Wie ein normaler Bürger sah er jedenfalls nicht aus, eher schon wie ein Kämpfer. Und so, wie er sich über Fross' Entscheidung, der Stadtwache beizutreten, herabließ, musste es sich um einen Söldner handeln. Der Schattenlose hoffte nur, er würde keine Probleme mit ihm bekommen.
    „Ihr seid auch nicht klein und schwächlich“, kommentierte er. „Könnt Ihr Euch gut bewegen? Wenn ja, dann müsst Ihr es mir zeigen.“

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    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline
    „Ich kenne Lee, wahrlich ein guter Kämpfer“ bemerkte Ulrich halblaut, bestellte nebenbei per Handzeichen zwei Bier. Fross schien ein einfacher Mensch zu sein, hatte aber sehr interessante Aspekte an sich, mit so Jemanden konnte man ruhig mal ein Bierchen zusammen trinken. Offensichtlich hatte der Bursche in jüngster Vergangenheit ebenfalls einiges erlebt, das sprach für den Hünen, ein Feigling war der Kerl wohl nicht. Die Kellnerin stellte die Krüge ab, einen davon schob Ulrich wortlos rüber zu Fross, prostete ihm anschließend zu.

    „Ja, der Kleinste bin ich wahrlich nicht, bewegen kann ich mich ganz gut..., doch zeigen werde ich es dir nicht, wir sind hier nicht im Zirkus“, Ulrich grinste breit. Er war sich nicht sicher, wie er die Aussage von Fross verstehen sollte, ob er um eine Vorführung bat, oder um das beibringen einiger Kniffe. Immerhin schien Fross gewillt etwas zu lernen, nur alleine bekam er es wohl nicht auf die Reihe. „Hm“, brummte der Kommandant, „wenn du was lernen willst, dann kann ich dir was beibringen. Aber sei gewarnt, das wird ne mühselige Angelegenheit..., ich verschwende nur ungern meine Zeit. Du solltest dir sicher sein, das du dich besser bewegen willst..., überleg es dir in Ruhe, mein Angebot steht“.

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    Deus Avatar von Rodeon
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    Rodeon ist offline
    Ein letzter Anlauf noch, dachte sich der Paladin, während er auf die Stechpuppe starrte. Dann ist aber auch gut für heute.
    Es war schon lange dunkel geworden, aber er hatte trotzdem geradezu vorbildhaft weitertrainiert. Die Zeit war einfach wie im Fluge vergangen und er hatte immer das Gefühl, das er die Übung nicht unverrichteter Dinge abbrechen konnte.
    Erneut ritt er an und brachte die provisorische Lanze in Position. Er war immer wieder verblüfft davon, wie lange es zu dauern schien, bis die Lanze auf sein Ziel stieß, obwohl beide anfangs nur wenige Meter voneinander trennten. Jeder Lanzengang glich einer gefühlten Ewigkeit, indem er die einzelnen Schritte immer wieder in seinem Kopf durchging und zu optimieren versuchte. Ein wahrhaftes Phänomen.
    Genauso viel Zeit schien zu vergehen, während er auf den Morgenstern wartete, mit dem die sich drehende Stechpuppe ihn zu treffen versuchte – jedes Mal vergebens versteht sich. Er brachte rechtzeitig seinen Schild in Position und wehrte so alles ab, was auch immer ihn aufzuhalten versuchte.
    Jetzt ist aber Schluss, befand er schließlich und gönnte auch Cador etwas Ruhe, indem er von seinem treuen Gaul abstieg. Immerhin hatte sein Pferd das Gewicht seines Reiters nun lang genug erdulden müssen. Irgendwann war auch mal genug.

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    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    „Ich will mich besser bewegen können“, sagte Fross. Da brauchte er nicht groß drüber nachzudenken. Und was die Härte des Trainings betraf, umso härter, desto besser. Das war Fross' Devise. Wenn er etwas konnte, dann ertragen. Er hatte sein ganzes Leben ertragen ohne einen Mucks von sich zu geben. Im Übungskampf hatte Redsonja ihn zurückhalten müssen, damit er sich nicht übernahm. Er wollte lernen, musste lernen. Er musste besser werden als der Nichtsnutz, der Nordmar mit eingekniffenem Schwanz verlassen hatte. Er musste ein anderer werden.

    „Das Angebot ist großzügig“, fügte er noch an, um seine Manieren nicht zu vergessen, deren Einarbeitung Kialar so viel Arbeit bedurft hatte. „Ich werde Euch nicht enttäuschen, Ulrich.“ Das wusste er mit Sicherheit. Denn er konnte es sich nicht leisten, den Mann zu enttäuschen; denn wenn er ihn enttäuschte, konnte er auch gleich in einen Graben sterben gehen.

    Sie vereinbarten ein Treffen für den morgigen Tag und verabschiedeten sich. Darauf machte Fross sich am Hafen entlang zurück auf den Weg zur Bastion. Dort lag bereits eine bekannte Beule unter der kratzigen Decke, die sich sogleich als Bär identifizieren ließ. Fross nahm den Nager auf und legte das sich windende Tier neben das Kopfkissen. „Oder willst du, dass ich dich ausversehen im Schlaf zerdrücke?“ Dann legte er seine Uniform ab, verstaute sie säuberlich zusammengelegt in seiner Truhe und legte sich schlafen.

  6. Beiträge anzeigen #326
    Mythos Avatar von Sir Iwein
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    Sir Iwein ist offline
    Mit zerfurchter, höchst angespannter Miene hatte sich der Richter Caradc zur Urteilsfindung zurückgezogen. Mit Ulrichs Bürgschaft hatte man unerwartet einen Trumpf gespielt, der Artys Unschuld endlich auch jedem noch so korrupten Pedanten gegenüber hiebfest belegte. Artys Unschuld anzuzweifeln hieß, Sunder anzuzweifeln. Sunder anzuzweifeln hieß, zwei Paladine anzuzweifeln.
    Würde Caradc die Ehre von Paladinen infrage stellen?
    Iwein war sich plötzlich nicht mehr restlos sicher.
    Er warf Arty dennoch einen aufmunternden Blick zu. Wir haben dich rausgehauen!, sagte der Blick.
    Caradc rauschte wieder in den Saal, seine Richterrobe wallend ob des zügigen Schrittes. Augenblicklich verstummte das Gemurmel und die Zuschauer erhoben sich. Der Richter sah niemanden an, auch nicht Jukolenko, sondern starrte fast ausdruckslos in Richtung Eingangstüren. Er sprach sehr schnell, als wolle er die Sache rasch hinter sich bringen.
    »Im Namen Rhobars des Dritten, König der vier Reiche am Myrtanischen Meer von Innos’ göttlicher Gnade, ergeht folgendes Urteil: Arty wird vom Vorwurf des Verrates freigesprochen. Er steht somit nicht mehr unter Arrest und ist wieder freier Bürger des Reiches mit allen einhergehenden Privilegien und Verpflichtungen. Der Rekrutierungsoffizier Jukolenko — «
    Iwein hielt den Atem an, als Caradc kurz stockte.
    »— wird freigesprochen. Wie die langen Ausführungen während des Verfahrens zeigten, stand die Unschuld Artys keineswegs a priori fest, sodass der ehrenwerte Jukolenko lediglich einem, wie sich herausstellen sollte, falschen Hinweis aus der Bevölkerung nachging. Die Verfolgung eines Unschuldigen ist ihm somit nicht zur Last zu legen. Für die Annahme von Bestechungsgeld gibt es weiterhin keinen Beweis. Selbstverständlich aber muss derjenige, der den falschen Hinweis gab, umgehend aufgespürt und verantwortlich gemacht werden. Die Stadtwache Thorniaras wird dem nachgehen. Die Verhandlung ist damit geschlossen.«
    Jukolenko war sichtlich erleichtert. Der Anflug eines Grinsens stahl sich auf sein Gesicht, während Iwein innerlich bebte vor Wut und Enttäuschung. Ohne es zu merken biss er sich die Lippe blutig.
    INNOS! Das kann nie und nimmer deine Entscheidung sein!

  7. Beiträge anzeigen #327
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Interessiert hatte Andrim gelauscht.

    Nach der täglichen Arbeit, welche heute leider nicht entfallen war, war er nach Michaels Hinweis zum Gerichtssaal gewandert, denn dort würde heute über Arty entschieden, hatte sein Meister gewusst. Andrim hatte weder von Karad noch von Fross brauchbare Informationen bekommen, über das, was wohl in ganz Thorniara zurzeit das Geschwärt der alten Mägde war und so beschloss er heute die Sache selbst in die Hand zu nehmen und zu schauen, wie es Arty nun erging.

    Er, als unaufgeklärter Außenseiter, konnte sich aus der Gerichtsversammlung keinen Reim machen. Am Ende, nach einem Endlosen hin und her, wurden alle Angeklagten frei gesprochen, trotzdem blieb die Stimmung angespannt. Andrim verstand nicht wieso. Fross hatte gestern gemeint, Arty wäre wohl ein schlimmer Verbrecher oder der gleichen, Karad hatte gemeint es läge an dem korrupten Milizhauptmann, wie es nun wirklich war, wusste Andrim nicht.

    Außer der verstrickten Angelegenheit im Gerichtssaal und dem fragwürdigen Ausgang, hatte der Besuch hier her auch noch etwas anderes mit sich gebracht. Er hatte eine ganze Palette alter Gesichter wieder gesehen. Sir Iwein, Sunder, Sir Ulrich, auch Fross war kurz hier gewesen, angesprochen hatte er die Kameraden von früher jedoch nicht, so was gehörte sich einfach nicht in einem Gerichtssaal und außerdem schienen sie alle nicht gut drauf zu sein. Sie schienen etwas gegen diese Freisprechung des Milizhauptmannes zu haben und gar etwas gegen den Richter selbst… vor allem Sir Iwein schien richtig wütend zu sein.

    So beschloss Andrim wieder zu gehen, in sein behütetes Viertel, wo es so etwas, wie Korruption nicht gab… oder doch… morgen würde es Andrim, natürlich wusste er dies noch nicht, erfahren müssen…

    Irgendwann würde er mit Iwein, oder Urlich schon wieder ins Gespräch kommen, doch heute schien kein geeigneter Tag dafür zu sein.

  8. Beiträge anzeigen #328
    Mythos Avatar von Sir Iwein
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    Sir Iwein ist offline
    Allein stand Iwein auf ein paar glitschigen Felsen nahe dem alten Leuchtturm, und Wind und Gischt tobten um ihn herum. Gleich, wie wütend die Brandung sich wieder und wieder gegen die Felsen warf und wie sehr ihn fröstelte, der Paladin blieb lange so stehen, denn er konnte sich auf dieser gottverlassenen Insel keinen besseren Ort vorstellen. Genau hier gehörte er hin: An Argaans nördlichstem Ende stand er und hörte, ob der Nordwind ihm vielleicht Nachricht bringen mochte.
    Doch es kam keine Nachricht.
    Nicht aus Khorinis, und nicht aus Vengard. Vielleicht rief da jemand. Iwein war sich sogar sicher, dass Wenda rief. Aber kein Wind der Welt hatte so langen Atem, mit grausamem Schicksal mitzuhalten. Es war das Schicksal, das einen Paladin immer wieder an Orte wie diesen bringen würde.
    Dem Paladin wurde bewusst, dass sich sein Leben im Grunde in vier traurigen Zeilen zusammenfassen ließe.

    Von Ost nach West die Reise ging
    Kharynis’ Erze fortzutragen,
    und sowie der Ork geschlagen,
    von Mittelland zum Südmeer hin.


    Das klang wie eine heitere Abenteuerfahrt. Doch diese Verse berichteten kaum von all dem unnötigen Leid und dem schreienden Unrecht entlang des Weges, entfacht von grausamen Bluthunden und Mordbrennern, die viel zu oft Menschen waren.
    Iwein legte eine Hand auf die Brust, wo über einer warmen Tunika ein Waffenrock das Wappen seines Ordens zeigte. Er hatte einen Platz in dieser Welt, und das wäre tröstlich, würden nicht die Menschen selbst den Streitern Innos’ immer wieder Steine in den Weg legen. Mit Verachtung dachte er an Caradc und Jukolenko, die nur ihren eigenen Vorteil suchten, zerfressen von Habgier und Machtsucht. Sie gaben vor, Menschen zur Rechenschaft vor Innos zu ziehen, doch niemand hatte sie zur Rechenschaft gezogen.
    Das würde sich heute Nacht ändern. Unrecht zu erkennen und zu bestrafen vermochten nur Diener des Feuergottes. Die altvorderen Hochmeister der Paladine hatten gewusst, wie Innos’ Wille an derlei Aas zu vollziehen war. Sie waren die Richter gewesen, und auch die Henker.
    »Heda!«, rief jemand in seinem Rücken, vom Friedhof her.
    Iwein lächelte, ehe er sich umdrehte. Natürlich. Jemand wie er kann der Verlockung von Gold nicht widerstehen.
    Fast leichtfüßig ohne seine Rüstung setzte Iwein über die Felsen und war bei Jukolenko. Der Offizier stutzte, als er das Wappen der Paladin erkannte.
    »Ihr? Was zum —«
    »Zieht Eure Waffe, Jukolenko.«
    »Was? Ihr seid von Sinnen!«, schluckte der Mann in Uniform und stolperte einen Schritt zurück.
    »Sterbt wenigstens wie ein Mann, Feigling!«, forderte der Paladin mit zu Schlitzen verengten Augen. Blanker Stahl blitzte auf.
    Spätestens jetzt wusste Jukolenko, was er zu tun hatte. Doch als er sich umwandte um zu rennen, stolperte er über eine Wurzel, strauchelte, und blieb der Länge nach liegen.
    Iwein war im Nu über ihm.
    »Für Innos!«, sprach er andächtig, als er seine Klinge durch den Hals des Offiziers trieb.

  9. Beiträge anzeigen #329
    Kriegerin Avatar von Exorbita
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    Exorbita ist offline
    Exorbita hatte gerade ihren Wachdienst beendet und wollte eigentlich etwas essen. Ganz in ihren Gedanken versunken hatte sie aber nicht darauf geachtet wohin sie letztendlich lief, eine ganze Weile war die Edelmagd so durch die Stadt gelaufen, als Exorbita es dann schließlich bemerkt hatte stand sie vor dem Schießplatz der Bastion.
    Erst hatte die junge Kriegerin umkehren wollen, da war ihr aber jemand aufgefallen.

    Ein Paladin schoss mit einer Armbrust auf eine der Scheiben und schien sehr gut darin zu sein. Exorbita erinnerte sich zurück, schon früher hatte sie den Umgang mit dieser Waffe erlernen wollen, durch die Umstände war das aber wieder in Vergessenheit geraten. Erst jetzt hatte sie sich wieder daran erinnert.

    Kurzentschlossen war sie näher herangetreten, wollte aber den Schützen nicht stören, so war sie in einigem Abstand stehen geblieben.
    Offensichtlich war sie aber nicht unbemerkt geblieben. Als sie fragend angeschaut wurde hatte sie sich dann auch weiter genähert.

    Verzeiht bitte, ich wollte euch nicht stören.
    Mein Name ist Exorbita, schon seid längerem interessiere ich mich für die Waffe, wie ihr sie nutzt. Da ich euch jetzt dabei gesehen habe hatte ich mich gefragt ob ihr mir da weiter helfen könnt.
    Vielleicht könnt ihr mir ja sagen wo ich eine Armbrust herbekommen und wer mir den Umgang damit beibringen kann.


    Exorbita war sich nicht ganz sicher ob ihr Vorgehen unbedingt angebracht war aber eines hatte sie gelernt, man musste fragen wenn man Antworten bekommen wollte, nur so ging es eben.

  10. Beiträge anzeigen #330
    Mythos Avatar von Sir Iwein
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    Sir Iwein ist offline
    »Der Name ist Iwein. Ich scheine ja keinen bleibenden Eindruck als dein Reitschüler hinterlassen zu haben«, grinste der Paladin ein wenig enttäuscht und stellte seine Kriegsarmbrust ab.
    Exorbita schien sich tatsächlich gar nicht an ihn zu erinnern.
    Trotzdem war er froh, ein weiteres bekanntes Gesicht zu sehen. »Hat es dich also auch in dieses Drecksnest verschlagen. Freut mich sehr. Und was das Armbrustschießen angeht … für gewöhnlich unterrichte ich nur Ritter des Ordens. Aber ach, weißt du was? Wir Myrtaner müssen hier zusammenhalten, sag’ ich. Kann nicht schaden, wenn ich uns einen kleinen Vorteil gegenüber Drurhangs Lakaien verschaffe. Hab allerdings noch keinen neuen Laden hier. Sehen wir mal, was die Waffenkammer übrig hat.«

  11. Beiträge anzeigen #331
    Kriegerin Avatar von Exorbita
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    Exorbita ist offline
    Jetzt kam sie sich aber total blöd vor, mit ihren Gedanken musste sie noch ganz wo anders gewesen sein, sie hatte wirklich in diesem Augenblick ihren ehemaligen Schüler nicht erkannt gehabt.

    Verzeiht, dass ich euch nicht erkannt habe, ich muss in meinen Gedanken ganz wo anders gewesen sein.
    Ich bin euch wirklich dankbar, dass ihr mich ausbilden wollt.


    Exorbita freute sich, so schnell hatte sie jetzt gar nicht mit einer Ausbildung gerechnet gehabt. Nachdem sie nachgeschaut hatten welche Waffen es momentan gab hatte sich die Edelmagd schnell für eine schwere Armbrust entschieden gehabt. Sie war nicht zu groß, Exorbita traute sich den Umgang damit zu. Die Waffe schien ihr ideal zu sein und so konnte sie es kaum noch erwarten mit der Ausbildung beginnen zu können.

  12. Beiträge anzeigen #332
    Mythos Avatar von Sir Iwein
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    Sir Iwein ist offline
    »Mutig.«
    Etwas amüsiert nahm Iwein die Wahl seiner — wie es schien — neuen Schülerin zur Kenntnis. Wenn er sie so ansah, würde sie sich nicht eben leicht mit der Waffe tun. Aber sie wäre nicht die erste Frau gewesen, die er unterschätzt hätte.
    Gemeinsam kehrten sie zurück zum Schießplatz.
    Unterwegs hing Iwein seinen eigenen Gedanken nach. Es war ihm seltsam gleichgültig, über das Gelände der Bastion zu spazieren, als wäre die vergangene Nacht nicht gewesen. Jukolenkos Verschwinden würde nicht lange unbemerkt bleiben, und die Suche nach einem Schuldigen beginnen. Iwein war es einerlei: Demonstrativ hatte er schon den ganzen Vormittag auf dem Schießplatz der Bastion verbracht. Er war ein wehrhafter Diener Innos’, und niemand würde ihn so einfach verhaften können.
    »Also dann«, begann er, und stellte sich in einem Abstand von kaum dreißig Fuß zu einer der Zielscheiben auf. »Wir werden nicht munter drauf los ballern, sondern zuerst musst du die Armbrust verstehen. Du hältst eine verdammt gefährliche Waffe in deinen Händen, das weißt du hoffentlich. Darf ich?«
    Er ließ sich die Waffe reichen, wog sie abschätzend in Händen und wackelte ein paar Mal prüfend mit dem Abzug.
    »Hm. Ein bisschen klapprig, das alte Ding. Aber was Besseres wirst du für lau nicht kriegen. Also, sehen wir uns mal die Mechanik genauer an. Der Bogen, der beim Schuss seine Kraft auf den Bolzen überträgt, ist quer auf die sogenannte Säule, den Schaft der Armbrust, montiert. Wenn dieser Bogen gespannt ist, wird seine Sehne von einem kleinen gezackten Rädchen, der Nuß, zurückgehalten. Erst, wenn du den Abzugshebel betätigst — und komm da bloß nicht aus Versehen hin! — gibt die Nuß die Sehne frei und der Bolzen geht auf die Reise. Wenn du dich gut anstellst, können wir heute noch den ein oder anderen Bolzen schießen. Aber deine erste, große Aufgabe wird sein, die Armbrust überhaupt zu spannen …«
    Mit einem Grinsen musste Iwein an die teils kläglichen Versuche seiner ehemaligen Schüler zurückdenken.
    »Zuerst brauchst du für solch eine schwere Armbrust einen Spanngurt um den Leib. Ich leihe dir meinen, bis du einen eigenen hast. So. Zuerst hakst du die Sehne in den Spanngurt ein. Du siehst, die Armbrust hat vorne eine Metallfußschlaufe. Entweder, du hebst den Fuß im Stand in diese Schlaufe und ›trittst‹ die Armbrust dann nach unten, bis die Sehne hinter der Nuß liegt. Oder aber, du trittst schon in gebückter Haltung in die Fußschlaufe und spannst die Armbrust dann sozusagen ›im Aufstehen‹. Versuch es einmal, du musst selbst herausfinden, was dir mehr liegt. Aber verreiß dir nicht deinen schönen Rücken, hehe ...«

  13. Beiträge anzeigen #333
    Schwertmeister Avatar von Daryn
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    Daryn ist offline
    Im Vergleich zu so manch anderen Tagen waren die Letzten ziemlich ruhig, gar friedlich verlaufen. Es gab keine Opfer des Novizen, sah man von ein paar Mäusen und Ratten ab, die im Vergleich zum Menschen nur ein lästiger Fleck auf einer edlen Robe darstellten. Doch woran lag es? Waren es die Worte des Priesters, die ihm zu der inneren Ruhe verhalfen oder war es sein Wille, die dunkle Seite zurück zu halten? Es war der Versuch, die Schatten zu vertreiben, doch es war nicht möglich. Zwar hatte er sich im Moment unter Kontrolle, wie lange diese noch anhielt, wusste er nicht. Die Zweifel keimten, wuchsen und breiteten sich wie Unkraut schon wieder in ihm aus und Daryn spürte sie jeden Tag, spürte sie gemeinsam mit dem Druck, dem Verlangen, der Mordlust.

    Kopfschüttelnd erhob sich der junge Mann vom Bett der schäbigen Novizenkammer in der er untergebracht war, in der er alleine untergebracht war. Mehr hoffnungslos als selbstbewusst öffnete der Novize die Türe zur Bibliothek, welche er bald schon erreicht hatte. Es muss einen Weg geben.. Bücher, Wissen und Macht waren hier augeschrieben, gelagert über lange Zeit und sie alle beinhalteten mehr oder weniger interessantes Material. Lange Zeit hatte Daryn nach einem Ritual gesucht, welches seinen Fluch zu brechen vermochte, doch mittlerweile glaubte er nicht mehr daran, dass diese Art von Ritual existierte. Vielmehr drehten sich seine Gedanken nun darum, den möglichen entstehenden Schaden zu verringern. Mit der Tatsache, unheilbar krank zu sein hatte er sich bereits abgefunden, denn es schien, als konnte nicht einmal Innos ihn schützen, heilen, retten vor den finsteren Klauen seines Bruders.


    "Brechen der Kraft. Verschließen magischer Energien."
    Leichter wie eine Feder verflogen die Worte in der Stille, hinterließen aber doch einen bittersüßen Nachgeschmack auf seiner Zunge, einen Schauer, der ihm durch Mark und Bein ging. Vorsichtig und zögernd zog der junge Mann das Buch in schwarzem Einbund aus dem alten Regal, wo es eine Lücke hinterlies, die bald vielleicht ein anderes Buch füllen würde, so wie es mit ihm war, wie die Funken eines Lagerfeuers, welche dem Himmel entgegenstrebten. Sie alle gingen den selben Weg und nur wenige verließen die Bahn, waren sie doch unwichtig und wurden ersetzt.

  14. Beiträge anzeigen #334
    Kriegerin Avatar von Exorbita
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    Exorbita ist offline
    Für den Anfang würde es die alte Armbrust sicher tun, sobald Exorbita etwas damit umgehen konnte wäre immer noch genug Zeit sich nach einer besseren Waffe umzusehen.
    Die Waffe war mehr als nur ungewohnt, daher hatte sich sich zu Beginn auch sehr schwer getan, das war aber nicht verwunderlich gewesen.

    Die ersten versuche die Armbrust zu spannen waren daneben gegangen, dabei hatte es aber weniger an der Kraft, viel mehr an der Technik gemangelt. Die Edelmagd hatte aber nicht aufgegeben, es immer wieder versucht, trotz der Misserfolge hatte sie nicht aufgegeben.

    Langsam wurde es schon dunkel, auch wenn die Tage langsam aber sicher wieder länger wurden war der Frühling noch weit entfernt.

    Exorbita hatte zuletzt in der Hocke begonnen die Sehne der Armbrust zu spannen, mit der anderen Methode war sie nicht zurecht gekommen. Auch so wollte es nicht wirklich hinhauen aber sie hatte ein besseres Gefühl dabei und hoffte es so auch früher oder später hinzubekommen.

  15. Beiträge anzeigen #335
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline
    Kummervoll verzog der Oberst die Miene und stieß seinen Atem durch die Nase aus. Er überflog zum hundertsten male heute die Liste der Waffenknechte, Milizionäre, Zwangsrekruten und Magier, die gen Abend in die Wälder und ins verderben geschickt werden sollten. Die Mission, Drurhangs finsterer Seele entsprungen, war nur das i-Tüpfelchen des jahrelang währenden Regimes in Thorniara.
    Mansk nahm einen tiefen Zug aus dem Kelch Wein, in den vergangenen Tagen mehr und mehr dem Alkohol zugetan. Er hatte das Gefühl auf der falschen Seite zu stehen. Lange Jahre hatte er sich an die Spitze gekämpft, bis er schließlich zur rechten Hand des Milizanführers Drurhang geworden warm den er noch aus seinen Tagen als Söldner kannte. Über die schmierigen Machenschaften desselben hatte er hinwegsehen können, nachdem er sich mehr als einmal davon hatte überzeugen können, dass Tronter ein schwacher Trottel, ein mit der Regierung überforderter Mann war, eingesetzt vor einer halben Dekade und längst nicht mehr der Paladin, der er einst gewesen war. Drurhang hatte der Stadt ein System aufgezwängt. Ein bestechliches, gewiss, doch geordnet und dank den Beziehung zu Ethorn dem VI für die Bewohner sicheres System.
    Doch die neuesten Entwicklungen gingen zu weit, und er bereute es, den Dirigenten der Stadtwache nicht schon längst gestürzt und abgelöst zu haben. Die Ereignisse liefen unmittelbar auf einen offenen Konflikt mit dem Orden der Paladine heraus, der keinem von Interesse war. Und er, der Oberst, hatte als Mitwisser und Gehilfe schlechte Karten auf Begnadigung der Paladine. Er würde handeln müssen. Und das bald.
    Noch befolgte er Drurhangs Befehle, der nichts von seinen verräterischen Gedanken ahnte. Weshalb genau er dies tat wusste Oberst Mansk selbst nicht genau, hatte er sich doch längst entschieden. Er hoffte wohl, dass sich die Situation wendete und er retten konnte, was bei diesem von des Hauptmanns Worten vergifteten Haufen, der sich Stadtwache schimpfte, noch zu retten war. Oder auf einen Sinneswandel des eigentlichen Herren Thorniaras. Im Grunde aber wusste er, dass er sich Illusionen machte und vor der unliebsamen Entscheidung floh.

    Er warf einen düsteren Blick auf die Notizen, die vor sich auf dem Tisch ausgebreitet lagen, akribisch geordnet nach Dringlichkeit und Betreff. “Silohtar“, lautete einer der ersten Namen auf seiner Liste. Ganz nach Drurhangs Wunsch hatte er denjenigen Soldaten ausgewählt, der ihm als für die Mission am ungeeignetsten erschienen war, auf den Hinweis Jukolenkos hin.

    „Hoffentlich hat sich diese Marionette irgendwo den Hals gebrochen“,

    knurrte der oberste der Offiziere düster. Er konnte nur hoffen, dass der vor wenigen Wochen eingegliederte Myrtaner über mehr Führungsqualitäten verfügte als es den Anschein gemacht hatte. Doch es bezweifelte es. “Arty“ lautete ein weiterer Name auf dem Pergament, auf dem seine Augen haften blieben. Stirnrunzelnd suchte er wenige Momente auf dem Schreibtisch, dann hatte er die Akte die er gesucht hatte und schlug sie auf.

    „Wusst ich's doch. Auf direktem Befehl des Hauptmanns ist das Idividuum Arty zu sondieren und auf die Säuberung der Provinz Thorniaras zu schicken. Im Namen König Rho...“, las Mansk vor und lies die Akte sinken. „Blödsinn!“

    Er wusste genau, um wen es sich handelte. Er hatte den Prozess verfolgt und insgeheim gebangt, der junge Mann würde eines morgens mit durchgeschnittener Kehle irgendwo gefunden werden. So viel Mut, sich offen mit Drurhang anzulegen, war beeindruckend. Nun rächte er sich. Nach kurzem Zögern rief er seinen Laufburschen der Miliz hinein, der stest vor der Tür ausharrte, und befahl ihm, Arty habe sich bei den Soldaten einzufinden, die für den Kampf gegen die Schrate rüsteten.
    Als die Tür ins Schloss fiel lehnte er sich bekümmert zurück. Er musste sich etwas einfallen lassen, um die Männer und Frauen vor dem unweigerlichen Untergang zu bewahren. Allein schon um Drurhang endlich Einhalt zu gebieten...

    ~ by Silo

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    Provinzheld Avatar von Arty
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    Sein Schädel brummte noch immer vom Gelage der vergangenen Nacht, aber langsam sah sich Arty wieder im Stande, klare Gedanken zu fassen. Nachdem der Prozess gegen ihn beendet und er freigesprochen worden war, bedankte er sich natürlich zuerst bei Sir Iwein, ohne den er vermutlich längst im Kerker verhungert wäre und seine sterblichen Überreste zum Lebenserhalt der dort ansässigen Ratten beigetragen hätten. Der Paladin hatte ihm das Leben gerettet, Arty versicherte ihm seine ewige Dankbarkeit und bat ihn, sich jederzeit mit jedweder Angelegenheit an ihn zu wenden, wenn er von Nutzen sein konnte.

    Dass Jukolenko ebenfalls von allen Anklagepunkten freigesprochen wurde, hatte dennoch einen bitteren Beigeschmack. So offensichtlich, wie der Rekrutierungsoffizier vor Gericht der Falschaussage und vermutlich auch der Bestechlichkeit überführt wurde, grenzte es an ein Wunder, dass er nicht verurteilt wurde. Nun, es h-ä-t-t-e einem Wunder geglichen, wenn der vorsitzende Richter Caradc nicht ein genau so korruptes Schwein gewesen wäre.
    Während er nun den Zugang zum „Schattenläufer“ mit einem Besen reinigte – eine der Tätigkeiten, mit denen der Myrtaner sich so gut es ging über Wasser hielt – dachte er an Iwein und den Ausdruck in seinen Augen, als er den Gerichtssaal verließ. Arty fragte sich, was er wohl weiters gegen Jukolenko unternehmen wollte.

    Der Dunkelhaarige wollte gerade seinen Besen zur Seite stellen, als ihm von hinten auf die Schulter getippt wurde. Schnell drehte er sich um und sah direkt ins gerötete Gesicht einer Stadtwache. Der etwas korpulente Mann schnaubte ganz schön, hatte sich allem Anschein nach beeilt, um ans Ziel seines Auftrags zu kommen.
    „Kann ich helfen?“, fragte Arty vorsichtig, halb in der bösen Vorahnung, dass man ihn weder wegen irgendeiner erfundenen Geschichte ins Gefängnis schicken wollte, halb aus Neugierde.
    „Bist du... bist... du... Arty?“, keuchte die Wache stattdessen zurück, sich nun mit zu Fäusten geballten Händen auf seinen Oberschenkeln abstützend.
    „Kommt drauf an, wer das wissen will“, gab dieser zurück, wollte sich nicht unter Wert verkaufen.
    Langsam schien sich die Wache wieder zu erholen.
    „Ich will das wissen. Also du bist Arty?“
    Er nickte bestätigend.
    „Gut. Du hast den Befehl, dich umgehend vor der Bastion im Armeeviertel einzufinden. Man wird dich dort erwarten.“
    Verdutzt horchte Arty auf. Er hatte den Befehl? Wer wollte ihm diesen Befehl geben? Er konnte sich nicht daran erinnern, nun tatsächlich Mitglied der Stadtwache zu sein, rechtskräftig jedenfalls nicht, nachdem ihn Jukolenko lediglich ins Gefängnis geworfen hatte.
    „Bist du dir da sicher?“, wollte er deshalb lieber noch einmal gefragt haben, bereute seine Frage aber im nächsten Moment, als er den ärgerlichen Gesichtsausdruck seines Gegenübers sah.
    „Ich hab den direkten Auftrag von Oberst Mansk bekommen, dich aufzusuchen und zu den anderen zu schicken, die vor der Bastion warten. Daran besteht kein Zweifel, also tust du besser daran, in die Gänge zu kommen.“
    Arty entschied sich, dass es vorerst klüger wäre, diesem Befehl nachzukommen und tatsächlich dorthin zu gehen. Sollte sich das ganze als dummer Scherz oder weitere Falle herausstellen – beispielsweise wenn dort gerade jemand überfallen wurde, sodass man ihn der Mittäterschaft bezichtigen konnte – war sich der Freigesprochene sicher, bei einer anderen Gelegenheit in die Scheisse geritten zu werden.
    Und da er sich nach wie vor der Garde anschließen wollte, ergab sich dadurch vielleicht eine Möglichkeit für ihn, auch wenn dies einer der unwahrscheinlicheren einzutreffenden Fälle sein mochte.

    Arty schnappte sich das Nötigste aus seiner Truhe, was freilich kaum mehr als sein Doch, ein Leib Brot und seine Wasserflasche war und folgte der Stadtwache zu besagten Ort – wo sich zu seiner Überraschung schon zahlreiche Männer eingefunden hatten. Stadtwachen, ein paar Milizsoldaten, wie es den Anschein hatte, aber auch gewöhnliche Leute von seinem Schlag. Im Umdrehen wollte er sich an seinen Begleiter wenden, ihm eine Frage stellen – stellte dann aber fest, dass dieser schon weitergelaufen war. Musste er sich eben jemand anderen suchen, der ihm erklären konnte, was hier vor sich ging. Einen Kerl, der etwas aus den anderen herauszustechen schien, hatte er als nächste Anlaufstation ausgemacht.

  17. Beiträge anzeigen #337
    Sword Master Avatar von Florence
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Florence ist offline
    Die letzten Wochen waren kein Vergnügen, egal wie sie es wandte und drehte. Die stundenlange Arbeit war da noch das Geringste von allem. Viel schlimmer war die Schinderei für ihren Ausbilder: Egal wann sie mit ihrem Dienst fertig wurde, immer wurde sie von ihrem Ausbilder daran erinnert, noch zu trainieren: Läufe, Sit-Ups, Liegestützen und andere Trainingseinheiten. Im ersten Moment klang das gar nicht schlimm, auf den zweiten Blick jedoch war es die reinste Tortur: Sie musste keine normalen Mengen machen, sondern meist das doppelte. Und gerade wenn sie glaubte, endlich fertig zu sein, wurde sie wieder hart rangenommen.
    Und ich kapier nicht wieso. Was habe ich dem Ausbilder getan? Und was den anderen Stadtwachen, die mich immer nur blöd ansehen und, da bin ich mir sicher, hinter meinem Rücken über mich herziehen, anstatt es mir direkt ins Gesicht zu sagen?
    Und so war es auch in diesem Moment wieder, als sie gerade von ihrer Stadtwache kam. Ihr Begleiter, ein einheimischer Milizsoldat, der kaum ein Wort mit ihr wechselte und sie wenn nur durch die Gegend scheuchte, anstatt selber etwas zu tun, hatte sich bereits in die Taverne bezogen. Eigentlich wollte sie nicht mit ihm mitgehen, hätte aber etwas Abwechslung in der Taverne ganz gut gefunden. Pustekuchen: Sie solle sich bei der Bastion melden, es gäbe dort eine Aufgabe.
    Wunderbar, wieder Training. Wie ich es liebe. Sie schaute an sich hinunter, während sie sich der Bastion näherte. Das einzig Gute ist, dass ich viel fitter bin als vorher. Und ich spür es nicht nur, allmählich sieht man es sogar. Meine Arme sind dicker und wenn man meinen Bauch sähe, wären dort auch bereits erste, kleine Ansätze von Muskeln zu erkennen – oder wenigstens keine Fettpölsterchen mehr.
    Die Bastion kam in Sicht und die junge Waffenmagd erblickte bereits die ersten Soldaten, die sich dort eingefunden und scheinbar kampfbereit gemacht hatten. Was hier wohl vorgeht? „Man sagte mir, ich…“
    „Ja, Florence“, kam es von dem Ausbilder, der direkt auf sie zukam, „ihr sollt euch hier melden. Dort vorne hinüber und macht euch kampfbereit. Zur Not macht euch noch eben in der Bastion fertig, aber beeilt euch, verstanden?“
    „Verstanden, Sir“, sprach sie, ihre Stimme keinen Deut anzeigend, wie sehr sie den Mann verabscheute.
    „Dann los!“
    Sie schlug die Hacken zusammen und salutierte, dann lief sie auch schon zu den anderen hinüber. Sie brauchte nichts mehr aus der Bastion, zumal sie sich auch nicht die Blöße geben wollte, nicht dem Ausbilder gegenüber. Dann stand sie auch schon bei den anderen und wartete darauf, dass etwas passierte.
    Worauf auch immer ich mich hier einlasse: Es kann nicht schlimmer sein als Extra Trainingsrunden.

  18. Beiträge anzeigen #338
    Auserwählter Avatar von Silohtar
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    Silohtar ist offline
    Mit aller Erhabenheit, die er aufzubringen im Stande war, blickte er vom Rücken seines Pferdes herab auf die duzenden Männer herab, die sich hier im Armeeviertel unmittelbar vor der Bastion sammelten. Er betrachtete einige von ihnen genauer. Junge Soldaten, die mit einer gewissen Unsicherheit ihr Schwert schliffen. Ungepflegte Kerle, zu denen der an alle ankommenden Rekruten verteilte Wappenrock der Stadtwache so garnicht passen wollte. Von Thorniatischen Milizionären heran geschliffene Bürger. Einige Frauen in Uniformen mit zu breiten Schulterpolstern, die sie als Waffenmägde auszeichneten. Kerle, die sich die verteilten Spieße ansahen, als wollten sie fragen, welchen Acker sie damit umpflügen sollten. Silo konnte sich des Eindrucks nicht erwehren: Er hatte hier eine eiskalte, erfahrene Elitetruppe vor sich, und alle machten den Eindruck, als seien sie noch nicht lange hier. Ausgezeichnet.

    Seine jahrelange Plackerei hatte sich schließlich doch bezahlt gemacht. Nun war er Befehlshabender bei diesem äußerst wichtigen Einsatz. ,Säuberung der Provinz Thorniara' war der offizielle und außerordentlich gut gewählte Name, wie er fand. Der Schwachpunkt vieler Operationen war, dass ihr Titel Doppeldeutigkeiten beinhaltete. Dieser jedoch war schlicht perfekt, und dieser Umstand gliederte sich optimal in das Bild des Milizhauptmanns ein, das sich in seinem Kopf zeigte: Außerordentlich gerecht und weise.
    Nun erhielt er, der so lange unterschätzte Knappe, der Narr, das Mädchen für alles, seine Chance. Oberbefehl bei einer schwierigen Mission zu haben und diese zum Erfolg zu führen – und daran gab es keinen Zweifel – würde seiner Karriere einen kräftigen Schub verpassen.

    Mit glasigen Augen saß er dort, im Sattel des geliehenen Rosses, und malte sich seine Zukunft aus, bis – ja, bis seine Gedanken auf die Feinde fiel, die es zu besiegen galt. Sicher hatten diese genau den selben Furcht einflößenden Effekt auf die Milizionäre wie auf ihn einst. Vor zwei Tagen. Er entschloss sich deshalb, sein ausgeprägtes Talent nutzte Reden zu schwingen und räusperte sich geräuschvoll.

    „Männer!“, begann er.

    „Und Frauen!“, setzte eine Stimme aus der Schar hinzu.

    „Und Frauen“, bestätigte er. „Ich kann die Furcht in Euren Augen sehen, und ich kann es euch nicht verdenken. Man stelle sich nur diese unheilvollen Kreaturen in einer gewaltigen Gruppe vor, uns zahlenmäßig weit überlegen! Diese ... Goblin-Zombies ... Die Oger-Ork-Menschen. Diese abgemagerten haarlose Trolle. Sicher gehen in euren Köpfen die wildesten Fantasien vor. Wie sie Säuglinge zerfleischen, sich an Kaninchenblut ergötzen, ihren pre-pubertären Riten nachgehen, und ich muss sagen: Es ist alles wahr!“ Er machte eine dramatische Pause, die etwas länger dauerte als beabsichtigt, da er zwischendurch den Faden verloren hatte und infolgedessen die kleine Armee hohl anstarrte.

    „Doch glücklicherweise!“, fuhr er schließlich fort, „ist einer der Anwesenden bestens mit der Spezies vertraut und bereits mit einer Lösung beschäftigt. Ich finde es durchaus angebracht, wenn derjenige jetzt vor tritt und die Hand hebt damit wir ihn mit einem warmen Applaus begrüßen und anfeuern. Na los, nicht so schüchtern!“, ermutigte er die Menge, blickte nach rechts und hob die linke Hand. Überrascht sah er auf die gehobene Hand und brach in gekünsteltes Lachen aus.

    „Ach richtig, das bin ja ich. Wo bleibt mein Applaus für diese geklaute arrogantes-Arschloch-Nummer?“, fragte er erwartungsvoll und schloss genießerisch die Augen, als die ersten Unsicheren zaghaft die Hände zusammen schlugen.

  19. Beiträge anzeigen #339
    Provinzheld Avatar von Arty
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    Arty ist offline
    Ein wenig verdutzt hatte Arty den Worten des Mannes auf dem Pferd gelauscht.
    „Wer ist der Kerl?“, raunte Arty einem Mann neben sich zu, der ihn nur ungläubig den Kopf schüttelnd anblickte.
    „Nein, im ernst – wer ist das?“, hakte der Dunkelhaarige nach, da er diesen Kerl seines Wissens nach noch nie gesehen hatte.
    „Silohtar“, war das einzige, was er von seinem Nachbarn zu hören bekam, ehe sich dieser wieder wie wild auf selbigen konzentrierte.
    „Aha, toll.“
    Er musterte Silohtar genauer. Ein paar Kilo hatte er wohl zu viel auf den Rippen, sein Gesicht war rosig, seine Backen voll, als dick ging er dennoch nicht durch. Was Arty Sorgen bereitete war auch eher der Ausdruck in seinen Augen, den er nicht so recht zu deuten vermochte. Sie hatten etwas Wirres.
    Das vereinzelte Klatschen der Anwesenden war schnell wieder verklungen, für ein paar Momente herrschte fast schon gespenstische Stille. Generell schien man verunsichert, einige schauten sich gar panisch nach einer Möglichkeit um, dieser Situation wieder zu entkommen. Andere freuten sich sichtlich auf das bevorstehende Abenteuer. Arty gehörte zu denen, denen immer noch nicht ganz klar war, warum man gerade sie auf diese heikle Mission schickte. Einen Haufen Männer und Frauen, die keinesfalls sonderlich kampferprobt aussahen.
    „Äh, 'Tschuldigung“, hob Arty seine Hand langsam und erhob nach einem kurzen Räuspern die Stimme. Ob Zwischenfragen überhaupt erlaubt waren?
    „Mich würde interessieren, wie diese... Auswahl... getroffen wurde. Werden uns keine Ritter begleiten? Solche Schraten scheinen mir nach eurer Beschreibung ganz schön furchteinflößende Viecher zu sein, meint ihr nicht?“
    Tatsächlich hatte Arty noch keine dieser Kreaturen jemals gesehen – und legte es eigentlich auch nicht darauf an, an diesem Umstand etwas zu ändern.

  20. Beiträge anzeigen #340
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Heute hatte er nicht arbeiten müssen...

    Er hatte, wie jeden Morgen, pünktlich gefrühstückt, war zum Lagerhaus gegangen und hatte mit dem Papierkram begonnen, doch Michael kam die Treppe hinunter und meinte, dass Meister Icarion ihn sprechen wolle und er so für heute frei hatte und dem nachgehen sollte, was Icarion wollte.

    Andrim hatte kein gutes Gefühl, das letzte Mal, als er Icarion nach einem Auftrag gefragt hatte, hatte dieser ihn alle Weinfässer putzen lassen. Das war das beste, was der Magier hätte tun können, weil der Novize so zu seinem Job im Lagerhaus und im Weinkeller gekommen war, doch die Absichten, die Icarion gehabt hatten ihn sicher nicht solch ein Glück bescheren wollen.

    Sein ungutes Gefühl bewahrheitete sich...

    "Innos zum Gruß... Adlatus", grüßte der Magier.
    "Innos zum Gruß, Meister, ich bin Novize", stellte Andrim richtig.
    "Ach richtig. Du trägst die Gürtel Schnalle eines Novizen, aber wie konntest du so schnell aufsteigen?", fragte der Magier beinahe verächtlich nach.
    "Michael meinte ich habe mich bewährt, Meister", erwiderte Andrim und versuchte ruhig zu bleiben.
    "Mh... ich werde mal mit ihm reden... aber nun zu deiner Aufgabe. Du kommst doch aus Myrtana richtig?", fragte Icarion nach.
    Andrim wurde rot. Wollte der Magier ihn wirklich degradieren? Würde Michael sich durchsetzten können... auf einmal bekam er Angst, dass er seinen Rang wieder abgeben musste...
    "Ja komme ich, Meister", murmelte Andrim, immer noch in Gedanken verloren und angespannt.
    "Gut... hör zu, vor der Stadt wurden ein paar... Wesen gesichtet und ich möchte, dass du der Gruppe die sich um diese Dinger kümmert begleitest, einfach für uns als Informant. Helfe ihnen wo du kannst und bring uns Auskünfte über die Wesen!", befahl er Magier und verschwand ohne weitere Auskünfte.

    Wo sollte er diese Gruppe finden?

    Ersteinmal würde er seine Sachen packen und dann am Besten zu dem Haus der Miliz gehen und dort nach schauen, es war ja eigentlich ein Problem der Stadtwache... aber wieso konnte der Magier nicht einfach einen von denen Beauftragen die Informationen an ihn weiter zu leiten? Und wieso diese Myrtana frage? Andrim wurde aus dem ganzen nicht schlau...

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