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Auch Dennik`s Miene verfinsterte sich nun leicht. Jetzt galt es zu verhandeln...
Er wusste, dass er etwas hätte sagen sollen, zu Mani, irgend etwas, wenn auch nur, "Danke, dass du das Fleisch mit uns geteilt hast", aber er hatte nichts gesagt, vielleicht weil er gedacht hatte, es wäre selbstverständlich gewesen, vielleicht weil er so aus gehungert gewesen war, aber so war es hier draußen nicht... hier galten die Gesetzte des Dschungels und "schenken und beschenkt werden", war keines dieser Gesetzte... und Scorpion brachte sei nun alle nach diesem tollen berauschenden Mahl dazu wieder auf den Boden der Tatsachen zu landen, diese Gesetzte war zu nehmen und die Realität vor Augen zu haben. Er brachte sie wieder runter, denn alle drei waren sie glücklich und verträumt gewesen, nach diesem Mahl, aber im Gegenteil, sie hätten misstrauisch und auf der Hut sein sollen und das war vermutlich auch noch so ein Punkt, welcher Scorp ärgerte.
Dennik nahm noch einen Schluck dieses abgekochten Wassers zu sich, es schmeckte gar nicht so übel, zwar warm und einen Hauch erdig, aber trotzdem lecker, dann begann er. Er kannte Scorp. Er wollte gar nicht, dass die drei jetzt in fesseln gelegt wurden und er wollte sie auch nicht ausliefern, was er wollte, war ein Austausch, die Diebe sollten nun etwas anbieten, dass Scorp und Mani mit ihnen wieder Quitt machten, er wollte, dass sie sich mehr oder weniger retteten. Vielleicht wollte er, dass sie sein Gold wieder beschafften, oder gab es etwas anderes, was er mehr wollte?
"Wir wäre es damit...", Dennik überlegte kurz und breitete seine Idee dann vor den anderen aus: "Wir drei folgen euch, kennen uns ja hier eh nicht aus und helfen euch, so gut wir können", dabei lerne ich gleich, wie man besser in dieser Umgebung überleben kann, fügte er in Gedanken hinzu, "Wir folgen euch so lange ihr wollt, vielleicht kann ich ja irgendwie bei der Lehre helfen, ein paar Übungskämpfe mit Mani oder so... und Rekhyt und Illdor können sich sicher auch nützlich machen und zusammen überfallen wir dann ein paar Händler und das Geld bekommt ihr, statt des Geld, welches auf unsre Köpften gesetzt wurde. Damit habt ihr gleich euer Ziel erreicht, die Insel zu erkunden und Scorp du hast mir doch erzählt, dass du zurück zu den Wurzeln wolltest, also hier deine Chance sei Bandit und lass uns deine Gruppe sein, wenn auch eine Frischlingsgruppe auf diesem Gebiet", endete Dennik.
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Auf der Jagt
Berek und Bronko waren nun schon einige Zeit unterwegs gewesen. Der Wald war grün und angenehm warm. Es war fast so wie in Myrtana, nur dass es hier tropischer ist. Berek ging nun vom normalen Weg ab, tiefer in den Wald. Es dauerte nicht lang, da sah er auf einer kleinen Lichtung eine Gruppe von Rehen. Berek ging näher heran.
„Wenn ich sie angreife, werde ich wohl nicht gerade viel Erfolg haben.“,
dachte sich der Jäger. Er wusste nicht, wie er die Tiere oder besser gesagt eins von ihnen fangen sollte. Er überlegte, schaute sich in der Gegend um, bis er drauf kam. Eine Falle wäre die beste Möglichkeit eins der Tiere zur Strecke zu bringen.
„Ich werde das Tier mit einer Schlinge fangen. Das ist eine gute Idee.“
Berek ging von der Lichtung weg und suchte nach stabilen Schlingen, die hier fast über all sind. Er sammelte ein Paar von ihnen und flochte sie zu einem Strick. An einem Ende hatte er eine Schlinge. Berek kletterte auf einen Baum und sein Wolf, Bronko, versteckte sich am anderen Ende der Lichtung. Berek pfiff und Bronko lief los. Die Tiere rannten in die Richtung von Bronko. Berek ließ die Schlinge nach unten fallen. Eins der Rehe rannte genau in die Schlinge. Berek sprang von dem Baum und zog an der Schlinge. Das Reh fiel zu Boden. Der Jäger ging zu dem Tier und tat seine Arbeit. Ein sauberer Schnitt an der Kehle. Das die blich seinen letzten Atemzug aus. Berek löschte die Schlinge am Hals und legte sie um die Hinterläufe des erbeuteten Tieres. Das andere Ende schmiss er über einen Ast. Er zog das tote Tier hoch und machte noch einen Schnitt an Bauch decke runter. Bereck machte ein Feuer und wartete bis das Tier vollkommen ausgeblutet ist.
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Der Hüne runzelte die Stirn... langsam aber sicher kam ihm die Sache hier äusserst seltsam vor, so als hätten sich die vier Grünschnäbel vorher abgesprochen oder aber sie kamen alle aus derselben Welt, wurden von der gleichen Person erzogen oder sonst was.
Aber für den Hünen hatten wohl einfach alle Götter einmal über diese armen Kerle geritten.
Wie zum Teufel kamen die eigentlich alle auf die Idee, dass der Veteran gesellschaft suchte? Schon Mani bot ihm als Bezahlung für dei Lehre an, später gemeinsame Sache zu machen... und jetzt auch die Diebe um Dennik. Der Hüne schüttelte den Kopf er konnte es nach wie vor nicht fassen.
Andrerseits hatte er bei seinem Wachgang die Razor gesehen, schwarz, hungrig, bilitzschnell und tödliche Viecher... und der erfahrene Krieger wäre verwundert, wenn es in diesem Dschungel nicht noch weitaus üblere Viecher geben würde.
So bildeten sich, ehe er hier alle lauthals auslachen und um einen Kopf kürzer machen konnte, neue Gedanken im Kopf Scorpions.
Zwei Krieger und zwei Köder als Begleitung war hier wohl gar nichts so arg dummes. Mit Manis Lehre hatte er etwas zu tun und wenns mühsam wurde, konnte er ihn gegen Dennik kämpfen lassen und verschnaufen.
Ausserdem roch es hier förmlich nach Abenteuer.
"Hmm, dann gründen wir eben diesen Scorpfanclub, wenn ihr mir unbedingt alle nachlatschen wollt." meinte er dann weniger euphorisch als noch die Abenteuer in seinen Gedanken waren, denn das hiess natürlich, dass er weiterhin der Magnet für alle dahergelaufenen Gründschnäbel bleiben würde. "Allerdings hat dein Plan ein kleiner Haken Dennik... die Händler... und sowieso andere Menschen die sind da" er zeigte zurück in die Richtung Setariffs "... da werdet ihr aber gesucht, da wo wir hinwollen..." er wies gegen Süden "... ist der Dschungel und weder euch noch uns sind hier andere Menschen begegnet, ich rechne eher damit, dass wir dort auf mehr und gefährlicheres Ungetier treffen werden als auf Menschen." meinte der Veteran, hatte dann aber auch schon eine passende Lösung bereit. "Aber solange ihr in unserer Schuld steht, werdet ihr einfach die Drecksarbeit erledigen... Wache schieben, Feuer machen, Beute tragen, Holz sammeln... was halt so ansteht in der Wildniss." dann blickte er zu Mani und stellte fest, dass der ja auch noch was mitzureden hatte "Was meinst du Mani? Nehmen wir sie als Packesel mit die ihre Schulden später begleichen?"
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Dennik überlegte und wollte schon einwenden: Diese verdammten drei Hühner sind nie und nimmer so viel Wert, dass ihr uns wie Sklaven behandelt, jedenfalls im Vergleich zu, wer weiß, wie lange, Drecksarbeiten erledigen, sind sie sicher nichts wert, doch er schluckte die Empörung hinunter und sah die Sache mal von einer anderen Seite.
Wenn sie wirklich nicht zurück nach Setarrif konnten, mussten sie sich einen anderen Weg suchen, um zu überleben, vielleicht gar ein anderes Leben, zum Beispiel den Weg der Banditen, oder gar Jäger einschlagen, oder wenigstens zur nächsten Stadt reisen, doch jeder dieser Wege setzte das Überleben in der Natur heraus, im Dschungel, und das musste er noch lernen, also warum also nicht lernen durch machen?
"Ach was solls, so schwer wird die Arbeit sicher nicht werden, jedenfalls nicht schwerer als das Einbrechen in die Häuser, in den Städten! Ich bin dabei!"
Fragend schaute er nun Illdor und Rekhyt an. Die Beiden kannten Scorpion ja kaum und sie klebten auch nicht so an dem erfahrenen Hünen, wie Dennik es tat. Auch wusste er nicht, ob Mani es überhaupt wollte, mit ihnen zu reisen, bis jetzt war er wirklich sehr still gewesen, fast, wie Rekhyt. So stellte sich der junge Dieb auf eine längere Warte Pause-Schweige Minute ein und wartete auf die Antworten von den zwei Dieben und des neuen Lehrlings von Scorp.
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Mani hörte sich in Ruhe und ohne was zu sagen die kleine Rede von Scorp an. Er nahm einen Krautstängel zu sich und zündete diesen an. Je weiter der Hüne mit seiner Ansprache war, desto größer wurde die Anti-Sympatie gegenüber die drei Dieben. Sie hatten sich ja garnicht vorgestellt und die größte Frechheit war sowieso, dass nicht einmal einer der Dieben ihm für diese Mahlzeit dankte. In dem Kampf hätte der Nordmann fast seine Kronjuwelen verloren. Wie es aussah, hatte Scorp schonmal mit diesem Dennik zu tun. Dieser war auch der Kopf der kleinen Diebesbande.
Wir drei folgen euch, kennen uns ja hier eh nicht aus und helfen euch, so gut wir können
Manis linke Augenbraue schnellt nach oben. Sie wollen sich ihm und Scorp anschließen und ihnen "helfen". Diebe sind laut Mani zu nichts zu gebrauchen. Nur die wenigsten können kämpfen und wenn man irgendwelche Beziehungen zu denen hat gibt es nur Scherereien.
....zusammen überfallen wir dann ein paar Händler.....
Die wollen also jetzt eine härtere Nummer durchziehen oder wie? Idiotenpack allesamt. Wenn man ein Bandit ist, ist der Strick einer deiner engsten Bekannten, dachte sich der Nordmann während der Krautstängel aufglimmte. Die drei hatten ja keine Ahnung was mit Banditen passiert, wenn man sie fängt. Er selber war schon an einer Banditenjagd hoch im Norden beteiligt. Ein grausames Ereignis war das.
Ach was solls, so schwer wird die Arbeit sicher nicht werden....
Sowieso. Leute zu überfallen ist doch um einiges leichter als in ein Haus einzubrechen. Der Junge hat doch von nichts eine Ahnung. Scorp nahm das Angebot allerdings an und nun lag es an Mani.
» So erstmal. Wenn es nach mir gehen würde, würdet ihr alle schon in der Stadt sein. Mit einem Kopf kürze und ich wäre um einiges reicher. Ihr wisst ja nicht, wie es ist ein Bandit zu sein. Ich selber habe auf Myrtana in Nordmar zusammen mit anderen Banditen gejagt « raunte Mani.
Er nahm einen tiefen Zug, schiss den Krautstängel zur Seite und ließ langsam den Rauch aufsteigen.
» Aber ich nehme das Angebot ebenfalls an und zwar nur unter einer Bedingung. Wenn ihr Scheiße baut, liefere ich euch aus. Und dann ist mir egal was Scorp davon hält «
Nun würden sie hoffentlich ein wenig mehr Respekt vor ihm haben.
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Dieses Gespräch war ja doch wichtig!
Diese Erkenntnis war glücklicherweise sehr bald gekommen, so dass er das meiste der Unterhaltung noch mitbekommen hatte.
Dass Mani nicht viel von den drei hielt, war ja nicht sonderlich erstaunlich, denn wer Diebe hasst, würde diese Meinung nicht so schnell ändern, doch Scorps Feindseligkeit erstaunte den Schweigsamen einigermaßen. Er drohte ihnen. Ernsthaft!
Doch auch Denniks Reaktion gefiel dem Blauäugigen nicht unbedingt. Die Schuld durch Arbeit als Handlanger zu begleichen, war kein Weg den er mochte. Und der Vorschlag Leute zu überfallen, war zwar vielleicht nicht schlecht, doch das genau vor Mani auszusprechen war vielleicht etwas unglücklich.
Erstaunlicherweise akzeptierten aber sowohl Scorp als auch Mani den Vorschlag, auch wenn letzterer ihnen trotzdem drohte.
Doch jetzt wollte sich auch der Schweigsame einmal zu Wort melden.
"Warum helfen wir euch nicht einfach Gold zu bekommen, bis ihr unser Kopfgeld drinnen habt, dann sind wir quitt!"
Ohne Drecksarbeit und ohne lebenslange Bindung und mehr als den Wert des Kopfgeldes würden sie auch nicht bekommen, wenn sie sie verraten würden.
Es war zwar die Arbeit von Dieben Geld zu bekommen, in ihrem Element waren sie hier aber nicht. Trotzdem würde sich leichter mehr Gold verdienen lassen, wenn sie eine größere Gruppe waren und dann mussten sie sich nur eine gewisse Zeit an Scorp und Mani binden, in der sie dann halt nichts verdienen würden, dafür aber die Schuld losgeworden waren.
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Für Mani war dieses Angebot allerdings noch zu wenig. Er wollte mehr. Um einiges mehr und wenn er sich was in den Kopf gesetzt hat, dann bekommt er das auch. Mit einem Krautstängel im Mund lässt es sich doch viel besser reden. Und dann ist man richtig Bad Ass, grinste Mani. Deshalb holte er noch einen Stängel raus, entzündete sie und nahm einen tiefen Zug. Es stieß den inhalierten Rauch aus und fing wieder von vorne an.
» Nun ihr habt den Vorschlag gemacht, dass ihr uns das Gold in Höhe eures Kopfgeldes zurückgebt. Ich will aber mehr. Das heißt ich will noch ein paar Hundert Goldstücke oben drauf « sprach Mani.
Die Drei wollten sich schon aufregen, doch Mani ignorierte sie einfach.
» Keine Widerrede. Ansonsten gehts an den Galgen « raunte er mit einem spöttischen Grinsen der Gruppe zu.
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"Scorp hat eingewilligt, er ist mit der Arbeit zufrieden, wir bieten euch sogar an, alles, was wir erbeuten, hier in der Wildnis, euch zu verlangen und du willst noch mehr?", Dennik lachte und stand auf. "Du redest, als würdest du es gegen uns drei alleine aufnehmen, du redest, als würde es dir keine Kraft rauben, uns an den Galgen zu bringen, doch eines kann ich dir sagen du Nimmersatt, du würdest es nicht mal gegen einen von uns schaffen! Wir gehen nur auf euer Angebot ein, weil wir Scorpion`s Geschick und Kampfeskraft kennen und in gewisserweise fürchten, aber du... du hast noch nicht einmal begonnen bei Scorpion zu lernen und redest, als wärst du der erste Paladin des Königs!"
Der junge Dieb und Schwertmeister zog sein Schwert und spielten ein wenig damit herum, stand immer noch vor Mani und meinte: "Wenn du willst... kannst du ja mal versuchen einen von uns zu besiegen!", und an Scorp gerichtet sagte Dennik: "Dann kannst du auch gleich mal sehen, ob dieser misstrauische Kerl hier überhaupt was auf dem Kasten hat!"
"Na was ist nun!", forderte Dennik den Kerl heraus.
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Mani war ganz amüsiert von der ganzen Sache. Jetzt werden die kleinen Diebe schon aufmüpfig. Aber er wusste, dass er sich nicht zu sehr aufspielen darf. Immerhin hat Scorp auch Dennik ausgebildet. Er zog scharf die Luft ein, drückte seinen noch nicht fertiggerauchten Krautstängel aus und erhob sich.
» Hahaha das ist ja ein toller Witz. Scorp hier, Scorp da. Wenn du so an ihm hängst warum heiratest du ihn nicht? Glaubst du wirklich ich lass mich von deinen leeren Drohungen einschüchtern? Wenn ja, dann bist du ja noch dümmer als du aussiehst « herrschte er Dennik an.
Dessen Gesicht verfinsterte sich noch um ein großer Stück. Er kochte schon fast vor Wut und genau das wollte Mani erreichen. Mit großer Wut kann man zwar große Kraft entwickeln, doch dabei leiden andere Werte wie Schnelligkeit darunter. Der Nordmann zog sein Schwert und richtete es auf Dennik.
» Nun du großartiger Kerl. Du wirst bald im Dreck liegen « schrie er den Dieb zu.
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Rekhyt hätte sich mit der flachen Hand gegen die Stirn schlagen können. Die beiden hatten nichts Besseres zu tun als sich hier in die Haare zu kommen. Vielleicht war es nur ein Kräftemessen und am Ende würden sie sich akzeptieren und alles wäre gut, aber so wie das im Moment aussah würde es wohl eher in Mord und Totschlag enden.
"Was soll das denn bringen? Das Ende von euch 1 gegen 1 ist ja offensichtlich!"
Manie wird bei Scorp lernen, Dennik hat bei Scorp gelernt. In Zukunft würden die beiden vielleicht annähernd gleich gut werden, aber im Moment wäre der Ausgang eines Kampfes klar.
"Mani, du willst Geld, du kriegst Geld! Ihr sitzt eindeutig am längeren Ast als wir, aber übertreib nicht. Eine Zeit könnten wir auch ohne euch überleben!"
Und in der Zeit könnten sie sich vielleicht irgendwohin retten, vielleicht auch nicht. Das sie besser dran waren, bei Scorp und Mani zu bleiben war klar, aber nicht um jeden Preis, irgendwann war es sinnvoller das Glück herauszufordern. Und wenn Dennik Mani einmal zu Tode geprügelt hatte, würde Scorps Hilfsbereitschaft auch nicht mehr so toll sein, doch natürlich war der Schweigsame auf der Seite seines Freundes und richtete deshalb keine Worte gegen ihn, sondern nur einen durchdringenden Blick, der ihn auffordern sollte, sich zu beruhigen. Wie gesagt, sie saßen am kürzeren Ast!
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Dennik wusste, dass Mani sich nur groß und eindrucksvoll redete, er wusste, dass Rekhyt Recht hatte, der Ausgang des Kampfes war vorhersehbar, doch Dennik wollte nicht einfach gewinnen, er wollte Mani in seine Schranken verweisen, doch ehe sie beginnen konnten, warf Rekhyt etwas in ihren kleinen Streit ein.
"Komm schon Rekhyt, lass mir den Spaß und außerdem ist das nur ein Übungskampf, ich und Scorp haben uns auch nie wirklich verletzt. Ich will ihn ja nicht umbringen und außerdem so ein wenig Stress abbauen, ist ja nichts schlimmes", antwortete Dennik.
"Bereit?", fragte er nun wieder an Mani gewandt. Der Mann nickte und Dennik stürmte los. Er beherrschte die Snapper-Taktik blendend, auch wenn er lange nicht mehr geübt hatte. Er wusste, was zu tun war, er hatte sie wirklich voll kommend verinnerlicht.
Er sprang auf Mani zu und zog sein Schwert über seinen Kopf, ließ es auf Mani herunter sausen, dieser Blockte und der Dieb setzte nach, machte noch einen Schritt nach vorne und setzte mit einem leichten Hieb von rechts weiter.
Er würde Mani keine Verschnaufpause gönnen, trotzdem versuchte er aufzupassen, dass er den Kerl nicht versehentlich wirklich traf...
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» Halt du dich da raus du Wicht. Das ist eine Sache zwischen mir und ein deinem Freund, also Maul halten ist angesagt. Ansonsten zieh ich dir auch noch eine rüber « raunte er Rekhyt mit einem aggressiven Ton zu.
Jetzt musste sich Mani aber auf dem Kampf konzentrieren. Dennik kam mit hochgezogenen Schwert und mit einer sehr hohen Geschwindigkeit auf Mani zu. Der Nordmann blockte den Hieb gekonnt, der Dieb setzte aber gleich mit einem Schlag nach. Diesen konnte er auch nur ganz knapp abwehren. Dennik hörte nicht mehr auf. Scheiße der Typ ist ja hyperaktiv. Blocken, Schritt zurück, Blocken, Schritt zurück, Blocken, .... ärgerte er sich. Er hatte Dennik ganz schön unterschätzt, aber nun war er mit einem Angriff dran. Er wehrte einen weitern Angriffversuch ab verlagerte sein Gewicht auf dem rechten Fuß und machte eine schnelle Bewegung nach rechts.
Dennik taumelte ein wenig nachvorne und schon hatte er einen heftigen Schlag mit dem Schlagrücken von Manis Klinge abbekommen.
» Fühlt sich gut an nicht wahr? « sagte er Dennik erschöpft ins Gesicht.
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Scorp hatte Recht. Sie sollten die drei den Stadtwachen aushändigen. Sie waren undankbare, miese, verlogene Diebe gewesen, die in dem Moment nur an sich gedacht haben. Aber konnte man es ihnen verübeln? Immerhin hatten sie zwei Tage lang gehungert und da war es doch selbstverständlich, dass das leckere Essen interessanter war, als ein langweiliges Gespräch. Vielleicht hätten sie sich zurückhalten sollen und auch zumindest etwas an Dankbarkeit zeigen können, aber wie gesagt…sie waren undankbare, miese, verlogene Diebe gewesen. Wenn sie nicht egoistisch wären, dann wären sie keine Diebe, oder?
Dieser Mani wurde wahrlich wahnwitzig und schien sich wirklich mit Dennik prügeln zu wollen. Dennik, der sich solch eine Gelegenheit natürlich nicht entgehen ließ, zog rasch sein Schwert und schmetterte seine Klinge gegen die von Mani. Scorp schien sichtlich unbeeindruckt, denn immerhin hatte er noch nichts dagegen unternommen. In Denniks Augen erkannte man aber, dass dieser nur seinen Spaß wollte und nicht wirklich gegen Mani kämpfte. Nun, schade eigentlich, denn etwas Blutvergießen würde diese beiden Hitzköpfe sicher wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Wann würden sie endlich erkennen, dass sie in solchen Situation solchen sinnlosen Spaß lieber unterlassen sollten. Womöglich würde die Stadtwache sie noch entdecken, weil sie die ganze Zeit herumschreien…
Lange dauerte der Kampf anscheinend nicht an - zumindest sah es so aus - denn obwohl Dennik anfangs die Oberhand behielt, traf der Schlagrücken von Manis Klinge Dennik hart.
„Das war ja eine tolle Show. Dennik, jetzt hast einen Spielkameraden gefunden.“, seufzte der Dieb leicht. Vielleicht würde der Kampf weitergehen, was den Myrtaner nicht störte, denn was konnte entspannter nach einer heißen Mahlzeit sein, als eine solch amüsante Darbietung zweier Idioten, die nicht wussten, wohin sie ihre ganze Energie verschwenden sollten.
Geändert von Illdor (28.01.2011 um 22:34 Uhr)
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Denniks Schulter pochte, doch er spürte keinen Schmerz.
Mani hatte die selbe Taktik benutzt, die Dennik damals auch gegen Scorp versucht hatte, als dieser ihm den Snapper vorgestellt hatte. Der Dieb ärgerte sich, dass er nicht vorbereitet gewesen war, doch das spielte nun keine Rolle. Er war stink sauer und würde diese Sache nun zu ende bringen. Er hatte diese Elite Assassinin überlebt und sie sogar zum Aufgeben gezwungen, er hatte diesen Hexenmeister Trilo überlebt und hatte sich im Kastell von Vryce das Herz raus reisen lassen und er lebte noch, von so einem Wurm, einem Anfänger, würde er sich nicht aufhalten lassen, vor allem weil es hier um seine Ehre ging, nicht. Gegen Trilo zu verlieren, diesem mit schwebenden Steinen werfenden Magier oder gegen die Doppelschwertkämpferin war eine Niederlage immer noch ehrenvoll, doch diesen Kauz hier galt es auszuradieren.
Der Meister des Einhandkampfes drehte sich um, bückte sich leicht und zog mit dem Schwert voll durch. Mani blockte den heftigen Hieb, gar nicht mal so schlecht. Er schien eh ein eher passiver Kämpfer zu sein, oder er kämpfte nur so, weil er von Dennik überfordert wurde, beides war schlecht gegen die Snapper-Taktik... Nun trat Dennik, Mani vors Schienbein, dieser Sprang erschrocken zurück, Dennik stach zu, Mani versuchte erneut zu blocken, der Schatten der Straßen versuchte wieder zu kicken nun mit dem anderen Bein, Mani wich erneut aus und Dennik sprang auf ihn, landete mit ihm auf dem weichen Dschungelboden und hielt ihm sein Schwert an die Kehle.
"Wenn du Rekhyt noch einmal so anschnauzt, wird Scorp keinen Lehrling mehr haben!", zischte Dennik, stand auf, gönnte sich ein breites Siegerlächeln und meinte zu Scorp: "Er ist nicht schlecht, aber frech ist er..."
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Es war ein kurzer Kampf. Nachdem Mani Rekhyt angeschnauzt hatte, war Dennik förmlich in Rage geraten. Dann ging eigentlich alles ziemlich schnell. Der Dieb warf den Nordmann zu Boden und hielt im die Klinge an den Hals. Verdammt da ist man einen Moment lang nicht bei der Sache und schon liegt man am Boden. Wenn es ein echter Kampf wäre, dann würde ich jetzt wohl wie ein abgestochenes Schwein quieken und dann sterben. Ja das sind ja nette Aussichten, dachte sich Mani als Dennik ihm die Klinge an den Hals hielt. Wenn du Rekhyt noch einmal so anschnauzt, wird Scorp keinen Lehrling mehr haben!
Mani rapelte sich hoch, zupfte an seiner Lederrüstung und richtete sein Haar. Ihm war die ganze Sache hier nicht geheuer. Entweder sind das die besten Freunde oder die drei haben eine Dreierbeziehung. Allein schon bei dem Gedanken kam Mani die Galle hoch.
» Tja. Da hab ich mich wohl ein wenig stärker eingeschätzt, aber diese drei Typen sind doch nicht ganz normal oder? « meinte er zu Scorp.
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Na gut, wenn Dennik einen Übungskampf haben wollte und kein Blutbad würde Rekhyt den Mund halten und außerdem 'wenn Dummheit weh tun könnte, dann... sollte sie das auch tun' und wenn Mani so unkontrolliert war, dass er nicht einsah, dass er keine Chance hatte, wenn Dennik ihm die nicht geben würde und so ruhig sah dieser dann auch wieder nicht aus, geschah es dem Aggressiven nur Recht!
Die Worte die an den Schweigsamen gerichtet waren, zeigten hingegen keine Wirkung auf dem. Lediglich ein Kopfschütteln war es ihm wert. Manche Leute waren eben verbohrt! Natürlich war der Dieb nicht freundlich zu Mani, aber auch nicht so feindselig wie dieser ihm gegenüber war.
Doch eine Reaktion von Seiten Rekhyts war auch gar nicht nötig, denn Dennik gewann -wenig überraschend- und rächte damit Rekhyt, wie er verkündete.
Der Schweigsame musste lächeln und erinnerte sich zurück an ihr erstes Treffen.
"Als Team kann man mehr erreichen, als alleine, wir arbeiten zusammen, helfen und unterstützen uns"
So hatte Dennik ihm die Idee des Zusammenarbeitens schmackhaft machen wollen und mal wieder zeigte sich, wie Recht er gehabt hatte und wie sehr sie zusammengewachsen waren.
Ein dankbarer Blick wurde deshalb dem Schwertkämpfer geschenkt, nicht weil es kein Wort wert gewesen wäre, sondern weil es nicht gleich jeder bemerken musste!
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Dennik setzte sich wieder neben seine Freunde und meinte dann noch zu Mani: "Ich muss dir aber lassen, dass du kein schlechter Kämpfer bist, du hast Potenzial, denke ich und wenn wir jetzt wirklich eine Weile zusammen arbeiten werden, sollten wir uns nicht so anschnauzen, ich für meinen Teil habe nichts gegen dich, aber meine Freunde solltest du nicht noch einmal beleidigen. Wir sind zwar Diebe, aber Freunde und Mitstreiter würden wir niemals Ausrauben, brauchst also nicht so skeptisch zu sein", meinte Dennik und gähnte dann.
"Ich glaub ich hau mich aufs Ohr", murmelte er und rieb sich müde die Augen...
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War nicht schwer zu erkennen, dass Dennik gewinnen würde, denn immerhin hatte dieser seine Ausbildung bei Scorp bereits abgeschlossen. Auch wenn sich dieser oft überschätzte, eines war klar: Es bedarf schon mehr Übungen, um Dennik zu schlagen. Hoffentlich war das diesem Mani nun eine Lehre, dessen impulsive Art den anderen sicher auf die Nerven ging.
„Wenn euer Streit nun beendet ist, legt euch mal hin und schlaft. Ich gehe noch etwas Brennholz sammeln und übernehme die erste Nachtschicht. Mir ist egal, wer die andere übernimmt,…solange es jemand macht…“ Ohne den Satz zu beenden erhob sich der Dieb und verschwand zwischen den Bäumen. Diese ganze Sache ging ihm langsam auf die Nerven und er brauchte etwas Ruhe für sich. Vielleicht würde eine Auszeit diesen Hitzköpfen auch ganz gut tun.
Am nächsten Morgen erwachte der Myrtaner angelehnt an einem Baum. Er war sich nicht sicher, wie lange er gestern Nacht noch Wache gehalten hatte… es war ihm nicht wichtig gewesen. Er hoffte nur, dass jemand die Wache übernommen hatte, nachdem er eingenickt war.
Brummend erhob sich der Dieb von seinem Schlafplatz und betrachtete die halb ausgegangene Flamme des Lagerfeuers. Anscheinend hatte das Brennholz, das er gestern Abend noch geholt hatte, die ganze Nacht überstanden und die Gruppe mit der nötigen Wärme versorgt.
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An der Steinbrücke
Wind zerrte an seinen Haaren, an seiner Kleidung und schien selbst Fleisch und Knochen zu durchdringen und dort bittere Kälte zu säen. Die Tunika eng um seinen Körper geschlungen drangen die klammen Finger Gevatter Frosts selbst so an seine Haut und ließ eine Gänsehaut bilden. Feine Härchen stellten sich auf und Muskeln zitterten, als hofften sie den ungeliebten Gast einfach abschütteln zu können. Doch er bleib und drang immer tiefer, bis der Druide ganz und gar durchgefroren war.
Zähne klapperten, als er aufsah und sich in die Hände hauchten, damit das Gefühl in die Fingerspitzen zurückkehrte. Vergebens, noch immer waren sie kalt und klamm. Selbst Férach schien unter seinem Fell zu frieren, doch er schlug sich ebenso tapfer gegen Kälte und Wind wie auch Adrastos und Bartimäus, die schon lange aus dem brütenden Talkessel, in dem der Sumpf lag, entflohen waren. Über felsige Wege, Pässe und Kämme waren sie über die Berge gestolpert, geklettert und gewandert, inzwischen weit südlich des Baumes Tooshoo. Sie wandten sich nun nach Osten, wohin sich der Pfad schlängelte.
‚Wer hier wohl wandern mag?’ fragte sich der Druide. Eine unwirtliche Gegend, nur einige harte Sträucher und Gräser drückten sich an den Boden, brauchen Stein und trotzten dem Wind. Férach hatte seine gute Mühe mit dem Fressen. Eine unwirtliche Gegend, in der wohl kaum eine Menschenseele wanderte. Wer sich hierhin verirrte verschwand bald wieder und wanderte bestimmt nicht über die gesamten Berge – es sei denn, sie hießen Bartimäus und Adrastos, die jedoch auch abrupt stehen blieben, als sich ein Abgrund öffnete.
Meeresrauschen drang wie von fern an ihre Ohren, dumpf und wirr, vom Pfeifen des Windes durchsetzt schlugen die Wogen an harten Stein unter ihnen. Es ging steil hinab. Jeder Schritt vorwärts wäre wohl ein Schritt ins Verderben gewesen – wäre da dort nicht diese Steinbrücke gewesen. Ein natürlicher Übergang, kaum mehr als ein Grat, auf dem zwei Männer ihre gute Not gehabt hätten, nebeneinander zu laufen. Doch das seltsamste war das ausgebleichte Skelett eines riesenhaften Tieres. Ein Drache, wie der Druide schätzte – auch wenn er selbst noch keinen sah. Schemenhaft lagen die Knochen unten, auf der anderen Seite der Bucht.
Zitternd und mit tränenden Augen blieb der Druide stehen. Der Wind blies stärker denn je und er fürchtete schon, von der Klippe geweht zu werden – wie wäre es erst auf der Steinbrücke? Sie würden genauso enden wie jenes Wesen dort – nur das ihre Gebeine fortgespült werden würden und niemand sie mehr sehen würde. Das niemand sich erinnern würde.
„Scheißdreck“ fluchte der Wanderer und trat auf der Stelle um sich warm zu halten. Er blickte zu Barti und wieder auf die Brücke. „Drei Möglichkeiten, wie ich es sehe. Wir riskieren es und gehen drüber. Wir warten bis sich der Wind gelegt hat und gehen dann drüber. Oder wir drehen um.“
Wieder blickte er zu Bartimäus, diesmal länger. Der Wächter sollte entscheiden.
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Sehr einladend sahen die Schlucht und die Brücke die über sie führte wirklich nicht aus und der Wind machte es zu einer tödlichen Falle. Drei Wege hatte Adrastos vorgeschlagen, aber wirklich gut war keiner von ihnen.
"Umkehren möchte ich ehrlich gesagt nicht, doch ich weiß nicht ob es sich bringt zu warten. Es sieht hier eigentlich so aus, als wäre es immer windig."
Einfach drüber zu laufen, war aber viel zu gefährlich. Was also tun? Sie bräuchten einen Plan und dem Wächter kam soeben eine Idee.
"Wir könnten ein Seil an einen Pfeil binden und ihn hinüber schießen. Das eine Ende binden wir dann hier an und wir haben etwas zum anhalten. Das einzige Problem ist: Wie hält der Pfeil drüben? Kannst du da vielleicht irgendetwas machen?"
Bartimäus hatte kaum Ahnung wozu die Magie der Druiden fähig war, aber Cécilia hatte einmal ein Vogelnest schweben lassen, vielleicht war es dann auch möglich, das Seil auf der anderen Seite der Schlucht irgendwie zu befestigen ohne drüben zu sein. Ein weiterer Risikofaktor war Nero. Der Wolf würde sich nicht anhalten können, aber es würde hoffentlich reichen, wenn Bartimäus sich mit einer Hand festhielt und mit der anderen den Wolf sicherte. Außerdem bot das Tier auch keine so große Angriffsfläche für den Wind, weil er nicht so groß war wie ein Mensch.
Bartimäus machte bereits den Pfeil bereit, so schwer sollte das nicht sein, den hinüber zu befördern. Hoffentlich konnte der Druide es dann aber auch gut befestigen.
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