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Fross hatte sein Nachtlager dort aufgeschlagen, wo er die Goblins besiegt – oder sie einander besiegt hatten. Er hatte ihre Kadaver in eine Ecke gezogen und ein Fell darüber gelegt. Bis zum nächsten Morgen, so hatte er gedacht, würde der Gestank schon zu ertragen sein. Dennoch war es nicht einfach gewesen, hier einzuschlafen; Hygiene war offenbar nicht Teil der goblin'schen Propagandamaschine und so zog sich ein Geruch von Pisse und Exkrementen durch alles, was sie berührt hatten. Es blieb Fross nichts anderes übrig, als seinen Hintern auf nackten Stein zu pflanzen, den eigenen Arm als Kopfkissen zu benutzen und so etwas Schlaf zu finden.
Als der Schattenlose aufwachte, hätte es genauso gut noch mitten in der Nacht sein können. In einer Höhle machte die Tageszeit nicht viel aus. Trotzdem war er wach und wollte nicht wieder einschlafen, was ihn zu der Idee verleitete, ein wenig mit dem Schwert zu trainieren, wie Redsonja es ihm aufgetragen hatte, und danach weiterzugehen. Er befürchtete, auf noch weitere Goblins zu treffen, doch bis auf die vier im ersten Höhlenraum schien das Geflecht an Gängen und Hallen seltsam ausgestorben.
Im Schein seiner neuen Fackel setzte er sich letztlich hin und begann, gegen den faden Geschmack in seinem Mund zu frühstücken und zu trinken. Er hatte sich ausreichend mit Essen und Wasser versorgt, um seine kleine Reise überleben zu können, jedenfalls ging er davon aus – damit waren auch seine restlichen Reserven aufgebraucht. Aber das machte nichts. Sobald er in Thorniara und Waffenknecht war, würde er in der Kaserne schlafen und essen. Da brauchte er kein Gold mehr. Keines für seine Grundbedürfnisse. Wenn sie ihn denn aufnahmen. Aber warum eigentlich nicht? Er war groß und stark und hatte ein paar Tricks mit dem Schwert drauf, das sollte doch wohl zu was gut sein. Vielleicht waren genau das die Worte jedes Mannes, der bei den Kriegern Innos' vorstellig wurde.
Fross kaute gedankenverloren auf dem härter werdenden Stück Brot herum. Womöglich war er nicht dazu geschaffen, ein Krieger zu sein. Er wusste das. Aber wussten das auch die anderen. Würden sie es sehen? Oder würden sie nur seine Sehnsucht erkennen, doch stark zu werden und für eine gute Sache zu kämpfen? In Bakaresh hatte er sich wacker geschlagen, auch ohne die leisteste Ahnung, wie man ein Schwert führte. Tag für Tag hatte er sich ins Getümmel geworfen und das mit Wonne. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er gespürt, was sein Bruder und so viele andere spüren mussten: dieses innere Feuer. Und da es ein Feuer war, wo war er besser aufgehoben als bei den Streitern Innos'? Nein, sie würde ihm nicht die Tür vor der Nase zuknallen.
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Lehrling
Endlich! Ich konnte diesen beschissenen Sumpf auch langsam nicht mehr sehen...
Wieder einmal war er mehrere Stunden durch die Gegend des Sumpflandes gestiefelt um aus selbigem wieder heraus zu kommen. Anfangs störten ihn am meisten noch diese nervigen Bewohner, weil sie irgendetwas als 'Bezahlung' für seine 'Zeche' haben wollten. Wieso sollte er ihnen Gold aus dem Berg holen wenn er bei ihnen Wasser, Brot und Unterkunft nur haben wollte? Sie hatten doch mehr als genug von alledem. Nach einigen lästigen Diskussionen und dem Beweis, dass er einfach nichts besaß und er sowieso einfach nur weg wollte, ließ man ihn dann auch endlich in Ruhe. Gratis dazu gab es dann noch die Warnung vor Sumpfhaien, Sumpfgolemiden und vor Schwarzwasser, sollte er es jemals wieder betreten. Etwa gegen Abend des gestrigen Tages war Abraxas dann endlich den steilen Weg rauf raus aus dem Sumpfmief gekommen. Um dann sofort durch eine herrliche Brise des Meeres und ein wohltuendes rauschen empfangen zu werden. Wieder schmerzte sein Hirn, da er erneut Erinnerungen an eine lang vergangene Zeit erhielt. Dieses rauschen schien ihm ein vertrauter Freund gewesen zu sein. damals... wann auch immer 'damals' war. Sichtlich strapaziert schlug er sein lager hier auf um zu nächtigen.
Und heute und jetzt brach er alles ab, löschte das Feuerchen und machte sich auf den weg zu einer riesigen brücke, welcher er am tag zuvor entdeckt hatte. Sein Instinkt verriet ihm, dass dies der einzig richtige Weg war.
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"Wir tun das, wozu ihr scheinbar nicht in der Lage seid." grinste der Hüne "Ich könnte die drei locker selber verspeisen, mit Manis Hilfe sowieso aber..." begann Scorp und wies auf die drei Scavenger die er mit Mani erlegt hatte. "... ihr seid alte Freunde, da werden wir doch teilen, nicht dass ihr in der grausamen Wildniss Argaans verhungert."
natürlich klang es abwertend... für den Veteranen hatten Dennik und seine Freunde mal wieder ihre Unmündigkeit bewiesen. Erst locker flocker durch Setariff stehlen und was hatten sie am Ende davon? Wurden in der Wildniss irre und verhungerten. Hörte sich nach einer lohnenden Aktion an.
Allerdings gab es noch ein Problem. Mani... wie würde er die Sache wohl aufnehmen? Mit Dieben teilen? Noch mit solchen auf welche ein nettes Sümmchen ausgetzt war?
Aber für den Moment konnte der junge Nordmann wohl nur zusehen und mitmachen, jeglicher Übermut wäre ihm hier schlecht bekommmen. Drei oder vier gegen einen... keine so guten Aussichten, auch wenn die drei Diebe ziemlich verschliessen aussahen.
"Also wieso helft ihr nicht tragen und wir suchen uns ein nettes Plätzchen wo wir den Braten zubereiten können?" meinte der Hüne und warf einen der Scavenger Illdor und den anderen Rekhyt zu. "Und du mein Freund kannst ja mal trockenes Holz aufsammeln, dann wird das auch was mit dem Feuer."
Der Hüne schnappte sich Mani und ging mit ihm voraus. "Keine Bange, ich hab schon eine Idee wie wir hieraus unseren Profit schlagen können." flüsterte er dem Nordmann zu, jetzt konnte er zeigen ob er als Partner taugte oder ob es mal wieder nur leere Worte gewesen waren.
Nach einiger Zeit hatten sie den Rand des Dschungels erreicht... und damit auch die Klippen Ostargaans. Hier war der Wald nicht so dicht und sie waren von einer Seite von einem grossen Felsen geschützt. Es passte gut. "Ich schlage vor hier lagern wird. Dennik kümmer dich ums Feuer, ich Schlage vor ihr drei rupft die Vögel, während ich mich etwas umschaue und Wache halte, würde mich ja zu sehr wundern, wenn es hier gar keine Raubtiere gibt. Oder will das jemand anderes übernehmen?" schlug der Hüne dann die Aufgabenteilung vor.
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Die Lippen der Dunkelhaarigen öffneten sich, doch kein Laut kam aus ihnen heraus. Nicht einmal der hörbare Hauch ihres Atems. Eine schwierige Frage, auf die yinnesell keine Antwort wußte.
Und so war es nun ihr Blick, der hinab zur Erde glitt und dort nach der Antwort suchte.
Vielleicht wäre es besser gewesen, es dabei einfach zu belassen, doch das Innerste der Hure manipulierte jeden Muskel, der für die Sprache verantwortlich war.
„Ich würde die Männerwelt gerne mal wieder willenlos machen und dabei Freude empfinden“, sprach sie mit einem Unterton der Angriffslust. Und dann wanderte ihr Blick zu der Rothaarigen.
„Vielleicht könnte ein Frauenkörper mir dabei behilflich sein. Nun?... Schöne Frau... Du wolltest Schwerter schwingen. Wie wäre es denn stattdessen mit Deinem Hintern?“.
Bevor Redsonja auch nur die Chance einer Antwort besaß, langte die Hand der Dunkelhaarigen schon nach dem anderem, weiblichen Gesäß und strich für einen Augenblick sachte darüber.
„Wußtest Du, daß Redsonja die Fähigkeit besitzt, Musik durch ihren Körper sprechen zu lassen?“, an Lando gerichtet. Und schließlich das Wort erneut an die Rothaarige gewandt.
„Spürst und hörst Du die Musik, auch wenn sie garnicht da ist?... Vielleicht mag unser junger Freund hier auf der Lichtung aber auch für uns singen“.
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Mani traute seine Augen nicht. Zuerst erledigte er quasi im Alleingang und durch einer kleinen Hilfe von Scorp die Scavanger und dann teilte er die Beute mit drei dahergelaufenen Menschen. Das schlimmste war ja auch noch, dass sie die gesuchten Diebe von Setarrif waren. Mani juckte es schon ziemlich in den Fingern, denn auf das Dreiergespann war ein nettes Sümmchen ausgesetzt. Oh was könnte ich mir da alles leisten? Ein neues Schwert, eine schöne Rüstung und ein paar nette Abend in der Taverne "Zur Sturzkampfmöwe" würde sich da sicher finanzieren lassen.
Sir Scorpion hatte aber einen anderen Plan, durch dem auch Profit schlagen konnte. Mani war zwar immer noch ziemlich genervt, ließ sich aber nichts anmerken.
» Wenn du meinst « raunte er dem Hünen zu.
Nach dem der Veteran die einzelen Aufgaben verteilt hatte, machte sich Mani zu den Scavenger auf um sie zu rupfen. Dabei wachte stets ein Auge auf die anderen Gestalten, die auf dem Namen Dennik, Illdor und Rekhyt hörten. Ein altes Sprichwort besagt: Einmal ein Dieb, immer ein Dieb
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Dennik war etwas schwindelig zumute. Sein Mund war trocken, seine Zunge klebte mehr oder weniger am Gaumen, atmen tat weh, vor allem durch den Mund, seine Bauchschmerzen hatten sich zu einem krampfhaften Pochen weiter entwickelt und er war müde und musste um jeden weiteren Schritt kämpfen.
Das letzte Mal das es ihm so ergangen war, war in der Wüste... damals hatte Scorp ihn gefunden und glücklicherweise hatte dieser auch einen Wasserschlauch dabei gehabt. Doch hier im Dschungel schien eine Rettung für die drei Freunde beinahe unmöglich zu sein. Rekhyt und Illdor schien es ähnlich zu gehen. Sie schleppten sich unermüdlich, immer weiter und weiter und weiter. Dennik benutzt sein Schwert nicht mehr um die Lianen zu zerschneiden, das war einfach zu aufwändig. Er versuchte jetzt einfach unten durch zu klettern und um Dornen Sträucher einen großen Bogen zu machen.
Trinken... Wasser, trinkbares, welches nicht so voller Algen oder verdreckt war, dass man den Boden der Pfützen oder Teiche sehen konnte, hatten sie noch keines gefunden und sie getrauten sich auch nicht irgendwelche Beeren oder Pilze auszuprobieren, von welchen es verdammt viele hier gab. Wer weiß wie viele essbar und wie viele ungenießbar waren... der Feindlichen Umgebung hier zu urteilen, waren wohl die meisten tödlich...
Doch sie starben nicht... wieder war es Scorp, welcher ihn gerettet hatte, vor dem Hungertod und dafür ließ er sich, sogar von Scorp herum kommandieren ohne Fragen zu stellen, bevor er es tat, nicht wie sonst... er sammelte Stöcke und Äste ein, versuchte nicht all zu feuchte zu erwischen, was in diesem Urwald hier nicht so leicht war und brachte sie zu der Stelle, welche der Hüne zu ihrem Lager-Ort auserkoren hatte. Er war das Brennholz in die Mitte der kleinen Lichtung und setzte sich müde neben die gesammelten Stöcke. Er musste sich eingestehen, dass er nicht wusste, wie man ein Feuer entzündete. Er war kein Maiger und Feuer speien, wie der Eisdrache im Minental, welchen er und Scorpion in Aktion erlebt hatten, konnte er auch nicht, was war also zu tun?
"Äh... kann mir mal einer helfen bitte?", murmelte er peinlich berührt.
Geändert von Dennik (26.01.2011 um 20:01 Uhr)
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Drei große Vögel mit dessen Fleisch sich die fünf den Bauch vollschlagen konnten, das sollte ja wohl reichen und da störte es ihn auch plötzlich gar nicht, eines der Tiere zu tragen, es zu rupfen und Dennik schließlich beim entzünden des Feuers zu helfen. Solange sie nur am Ende die Beute der beiden anderen essen konnten.
Doch während Scorp ihnen die Hilfe freiwillig anbot, wirkte der andere sehr skeptisch, wahrscheinlich, weil sie in Setarrif gesuchte Diebe waren.
"Wir tun dir schon nichts!" versicherte der Schweigsame ihm deshalb. Wäre ja total blöd, sich die Freunde gleich zu Feinden zu machen, nur weil man sich um ein paar Goldmünzen bereichern wollte, obwohl da drei Riesenvögel vor einem lagen, von denen man sich ungestraft nehmen konnte. Und das Fleisch konnte man im Gegensatz zu Gold wenigstens essen.
Die einzige, die hier wohl zum ersten Mal so richtig in ihrem Element war, war die Schlage, die sich schon kurz nach der Ankunft im Dschungel aus dem Rucksack verzogen und in der Wildnis untergetaucht war. Ob sie wieder kommen würde? In dieses Gebiet schien sie nur all zu gut zu passen.
Während der Dieb darauf wartete bis das Fleisch durch war, warf er einen Blick in seinen nun fast leeren Rucksack und das darin enthaltene Bild. Lange wollte er sich mit dem magischen Hokuspokus nicht aufhalten, doch ein kurzer Blick darauf zeigte ihm zwei leuchtende, rote Augen, die ihn aus dem Schatten zwischen dichtem Gestrüpp anstarrten.
Das Bild hatte eindeutig etwas mit dem Dschungel zu tun, aber was sollte er schon damit? Ein lauerndes, wildes Tier? Im Vorhinein konnte er nichts dagegen tun und außerdem boten Scorp, Dennik und vielleicht der Fremde Schutz.
Egal, das komische Ding konnte man einfach nicht verstehen und alles was es zu Hoffen gab, war, dass sie bald essen könnten.
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Erst wollte Redsonja zurück zucken, doch sie liess es geschehen und atmete tief ein und aus. Es war eine andere Art Musik. Lando wollte dennoch nicht singen, vielleicht weil er sie nicht verstand. Vielleicht weil die Handlungen von Yinnesell noch unverständlicher für ihn wahren, als für die rothaarige Kriegerin? Oder weil er einfach nicht singen konnte.
"Also ich kann schon meinen Hintern schwingen." Begann sie dann vorsichtig. "Aber ich fühle mich sicherer mit dem Schwert in der Hand, nur sollte ich vielleicht wirklich tanzen lernen, den eigentlich könnte man das kombinieren, oder?"
Warf sie leicht verunsichert ein, denn die Tänzerin hatte sie wirklich komplett überrascht.
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Frischluft. Der erste Eindruck, den Fross hatte, als er die Höhle verließ. Nicht Dunkelheit oder Kälte oder Beklommenheit ob des riesigen Waldgebiets, das vor ihm lag. Frischluft. Nach all der Pisse und dem Stein hatte er es sich redlich verdient, ein, zwei Nasen voll von diesem herrlichen Zeug zu nehmen, das er die meiste Zeit seines Lebens nicht angemessen zu würdigen wusste. Lautstark atmete er ein und wieder aus. Er hatte über einen Tag in diesem gottverdammten Loch verbracht, schon gar nicht mehr daran geglaubt, es jemals wieder zu verlassen, und dann war er an ein paar besoffenen Goblins vorbei gestolpert.
Der Schattenlose stellte sich vor, wie abartig es wäre, wenn die gesamte Luft sich in massiven Fels verwandeln und wie ungern er auf diese Weise draufgehen würde. Bär zitterte in seiner Tasche. Es war wirklich ganz schön kalt.
„Das muss ein Mann abkönnen“, sagte er und tätschelte vorsichtig die kleine Beule, die sich am Rand des Mantels gebildet hatte. Die Geräusche der Nacht beunruhigten den Hünen; er war sie nach der kurzen Zeit, die er außerhalb von Nordmar verbracht hatte, noch immer nicht gewöhnt. Das Rascheln der Bäume, Tiere, die sich einen Unterschlupf suchten, Wind, der durch irgendwelche Löche pfiff. Es war unheimlich. Auch fühlte er sich beobachtet. Da war was, er wollte drauf schwören, eine Präsenz, die ihm die Nackenhaare zu Berge stehen ließ und keinen Deut darauf gab, sich zu verstecken. Sie wollte, dass er wusste, dass sie da war. Und dann stand er auf einmal vor ihm.
Fross konnte gar nicht schnell genug sein Schwert ziehen, da flog es ihm aus der Hand und auf den weichen Waldboden zwischen sich und dem jungen Mann, der in den Roben eines Feueradlaten gekleidet war.
„Na, na, wir wollen mal friedlich bleiben“, sagte er. Wie er es sagte, kam dem Rothaarigen seltsam vor, doch es wollte ihm nicht einfallen, was genau daran seltsam war. Vielleicht die Art, wie er es sagte?
„Was willst du?“, fragte Fross.
„Reden“, sagte der Adlat, „offensichtlich.“
„Worüber?“
„Über deinen Schatten. Oder die Abwesenheit desselbigen?“
„Du hast etwas damit zu tun“, folgerte Fross. „Du hast mir den Schatten genommen.“ Er wägte die Distanz ab, die zwischen ihm und seinem Schwert bestand, doch er glaubte nicht, eine Chance zu haben, selbst wenn er es bis zu seinem Schwert schaffte. Würde er in der Lage sein, überhaupt einen Hieb gegen den fremden Magier zu führen?
„Nicht nur dir, auch deinem kleinen Freund, Kialar“, sagte der Verkleidete. „Ich habe euch vor so langer Zeit um einen kleinen, gut bezahlten Gefallen gebeten und ihr habt ihn mir noch immer nicht erfüllt. Das ist unhöflich. Also habe ich mir als Pfand eure Schatten geholt.“
Fross hielt ihm die Hand hin. „Ich will ihn wieder. Und den von Kialar.“
„Tse, tse“, machte der Mann, „so einfach ist das nicht. Ihr erledigt meinen Auftrag, du kriegst deinen Schatten wieder. Kialar hat seinen bereits.“
„Er hat seinen Schatten? Du hast gesagt...“
„Ich weiß, was ich gesagt habe.“ Das verbale Katz-und-Maus-Spiel bereitete dem Magier sichtlich Freude. „Aber er hat seinen Schatten schon wieder. Ich schlage vor, du fragst ihn, warum.“
Und damit war der Mann verschwunden.
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„Du willst es miteinander kombinieren?“, hauchte die Tänzerin und bezog dabei Stellung direkt vor der Rothaarigen. Näher als üblicherweise und daher die Hände auch bereit Redsonja fest zu halten, sollte sie die Nähe als störend empfinden. Da die Kämpferin aber keine wirklichen Abwehranstalten machte, fuhren die Hände yinnesells nun hinab zu den Händen der Anderen. Ihr dabei behilflich nach einer der beiden Waffen zu greifen und sie mit einer Hand zu halten.
„Zieh die Melodie Deines Tanzes aus dem, was Dein Gegenüber ausstrahlt. In meinem Fall eine leidenschaftliche Person, bei der Du Tabus nicht finden wirst oder lange danach suchen musst“, sprach die Tänzerin und fuhr mit ihrer Hand über die Schulter der Anderen, wärend sie langsam um Redsonja herum schritt. Dabei die geringe Distanz nicht verringernd und schließlich berührte der Leib yinnes den Rücken der Anderen, wärend ihre Hand unter dem freien Arm der Rothaarigen hindurch unterhalb Redsonjas Brustkorbes fuhr. Yinnes Mund näherte sich dem Hals der anderen Frau, ohne diesen zu berühren, aber die Feinfühlige war vielleicht dazu in der Lage, den Atem der Tänzerin wahr zu nehmen, der über blanke Haut striff.
Die Hand von vorne nach hinten führend, war es nun der Rücken der Rothaarigen, der yinnesells Zärtlichkeiten verspürte.
„Spüre und höre. Beweg Dich und Deine Waffen“.
Und in dem Moment wechselte yinnesell die Position, in dem sie auf Lando zu schritt.
„Berühr mich. Womit auch immer Du willst. Aber sie wird uns dabei zusehen. Und wenn Du das Gefühl hast, daß sie in ihrem Tanz versunken ist, wirst Du sie angreifen“.
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Am Rande der kleinen Lichtung hatte Lando den beiden zugesehen, die Hände in die Hüften gestemmt. Gut, es mochte wahr sein, dass Redsonjas Art zu kämpfen oft wie ein Tanz wirkte. Und sie konnte tanzen, das hatte er damals im Kastell auf dem Ball feststellen können. Aber wie ihm das jetzt helfen würde von Redsonja die Bestätigung zu bekommen, dass er bei ihr im Kampf gelernt hatte, was es so zu lernen gab.. das wollte er so recht nicht verstehen.
Es war ein seltsamer Anblick diese beiden Frauen so eng beieinander und aneinander zu sehen, aber er hatte eine gewisse Ästhetik. Sie waren schön, beide, jede auf ihrer Art und gemeinsam ergaben sie ein Bild, das zu betrachten man nicht so schnell müde wurde.
Erst als Yinnesell auf ihn zukam, erwachte er aus der Starre des stillen Beobachters. Er konnte den Schweißtropfen, der an seiner Schläfe hinunter ran schwer auf seiner Haut spüren, während sein Hals plötzlich völlig ausgetrocknet schien. Seine Muskeln zuckten, als machten sie sich zum Sprung bereit... oder eher zur Flucht. Abwehrend hob er die Hände und machte einen Schritt zurück.
„Danke.. ich...“, krächzte er heißer.
Was war das denn jetzt? Er wollte doch nur endlich seine Ausbildung bei der Rothaarigen abschließen.
„Ich passe...“, brummte er unsicher und wich noch ein Stück weiter zurück.
Diese Frau schücherte ihn ein. Er hatte keine Ahnung, was er mit ihr anfangen sollte. Sie berühren, warum sollte er das tun? Das machte keinen Sinn.
„Ihr... ähm.. ihr könnt noch eine Weile tanzen.“, murmelte er, „Ich... mache ein paar Übungen... da drüben...“
Er deutete auf eine weitere, etwas lichtere Stelle zwischen den Bäumen, die vielleicht zehn oder zwanzig Schritt von der Lichtung hier entfernt war, nahm seinen Krempel in einer ruckartigen Bewegung an sich und trat fast fluchtartig den Weg zu der anderen, kleineren Lichtung an.
Ihm war immer noch furchtbar heiß und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er fühlte sich wie ein Hase, der eben erst einem Säbelzahn entkommen war. Er zog sein Schwert, um zu üben, doch seine Hand zitterte und er konnte es einfach nicht ruhig halten. Erst einmal durchatmen.
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„Schon gut. Schon gut“, presste yinne aus ihren Lippen hervor. Redsonja war für den Moment vergessen und yinnesell damit beschäftigt, Lando hinterher zu laufen.
Ja. Hinterherlaufen... das war yinnesells Ding. Und Lando ein Mensch, der mit seiner Scheu und Zurückhaltung eine große Anziehungskraft besaß, die in der Lage war, die Hure wach zu rütteln.
Er hatte in dem Punkt verdammt viel Ähnlichkeit mit Jun. Man konnte fast sagen, daß er in das Muster der Dunkelhaarigen passte, doch wer nun dachte, das Herz der Dirne schlug nun erneut und suchte eine neues Ziel, irrte.
Nein – das tanzende und gerade laufende Weibsstück hielt inne. Noch mehr Ablehnung passte nicht in ihre Lebensplanung.
„Komm mit mir zurück. Ich will Dich in der Dunkelheit hier nicht alleine wissen“, reichte vielleicht nicht, um Lando zur Ruhe und Rückkehr zu bewegen.
„Ich werd Dich nicht nochmal bedrängen. Und jetzt komm mit mir zurück“, der Ansatz einer Entschuldigung, aber Wortfindungen waren manchmal einfach nicht einfach.
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Es hatte keine Widerrede gegeben. Die Diebe waren wohl zu erschöpft und von gerade mal zwei Tagen ziemlich ausgemergelt. Hattens wohl noch nie harte Tage erlebt. Mani war entweder einfach vorsichtig, oder traute sich nicht zu widersprechen.
Ein Teil Scorps hoffte, dass die Lage ruhig blieb und sich alle verstanden. Dem grossteil, und damit das was den Veteranen ausmachte, war die Situation aber egal, solange er selbst Lebend ehraus kam... nunja Dennik würde er vieleicht zu retten versuchen wenns brenzlig wurde.
Während die anderen Fleisch und Feuer vorbereitet hatten, hatte der Hüne die Lage gecheckt. In der näheren Umgebung war es ruhig, Kleingetier sonst nichts.
In der nähe des Ortes wo sie ihre Beute erlegt hatten, hatte der Hüne ein Rudel Snapper entdeckt... oder Razor oder irgendwas zwischen drin, argaanisch jedenfalls und genauso unfreundlich wie ihre Verwandten auf dem Festland und Khorinis.
Das vergossene Blut hatte sie wohl angelockt, aber der Hüne hoffte, dass sie die Spur bis zum Lager der kleinen Gruppe verlieren würden.
Als er wieder zurückkam bruzelte bereits das Fleisch über dem Feuer. "Ihr seht durstig aus, wenn ihr nichts zu trinken habt kocht euch Wasser ab, soll Leben retten hat mir mal ein Jäger erklährt." meinte Scorp zu den Dieben. Er stelbst hatte seinen Wasserschlauch dabei, der musste aber für ihn selbst reichen. Mit dem Essen hatten sie schon genug geteilt.
Als die fünf am Feuer sassen und dem Fleisch zusahen wie es über dem Feuer brutzelte fragte der Hüne. "Und jetzt erzählt mal welcher Oger euch geritten hat. Erst ganz Setariff auf euch aufmerksam machen und dann nicht mal einen ordentlichen Fluchtplan auf die Beine stellen?" ja er verhöhnte sie, erstens konnten sie sich gerade nicht wehren und zweitens hatten sie es nicht anders verdient. "Gebt mir und Mani einen guten Grund wieso wir uns nicht eure Köpfe schnappen und in der Stadt abliefern sollen. Wenn man es so betrachtet wärt ihr sowieso ohne unsere Hilfe vereckt."
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Der zweite Tag auf der kleinen Plantage brach an. Oder vielleicht auch schon der dritte. Vicious war sich nicht ganz sicher. Beim Nichtstun verlor sie manchmal das Zeitgefühl und in diesem Dschungel erst recht. Unterdessen hatte Budo kein Problem damit. Er wachte frühmorgens auf, scheuchte die Orksklaven aus ihrem Käfig und ließ sich mitsamt seiner Peitsche am Rand der Felder nieder. Diese Arbeit lag ihm wirklich.
Mit grimmiger Wachsamkeit folgten seine kleinen Schweinsaugen den vier leidgeprüften Orks. Jede Bewegung sah er, ob sie nun arbeiteten oder sich über ihr Essen hermachten. Deshalb glaubte Vicious nicht daran, dass sie fliehen würden. Wohin auch. Im Norden versperrte Setarrif den Weg in die Freiheit und noch weiter nördlich lag offenbar eine weitere Stadt, die noch weniger gut auf Orks zu sprechen war. Blieb somit nur der Weg nach Süden.
Der wiederum lag verborgen im tiefsten Dschungel. Man musste sich nicht einmal weit von der kleinen Plantage entfernen, schon stand man inmitten einer grünen Hölle. Wie nicht anders zu erwarten, tummelte sich in diesem Dschungel allerhand Viehzeug, was die Angelegenheit nicht vereinfachte. Vicious hatte bereits eine riesenhafte Blutfliege gesehen, die vermutlich wenig Probleme damit gehabt hätte, den fetten Budo in ihren Bau zu schleppen. Wo die bloß immer dieser Viecher her bekamen.
Wie man es auch sehen mochte, eine Flucht in den Dschungel ohne gescheite Waffe kam einem Selbstmord gleich. Selbst mit Waffen traute die Kopfgeldjägerin diesen Orks allerdings nicht viel zu. Sie kannte die Orks vom Festland und auch die aus ihrer Heimat. Doch verglichen mit denen, sahen die Orks von Argaan mehr wie scheue Tiere aus. Groß und tumb. Kaum zu glauben, dass sie mit den anderen Orks tatsächlich in irgendeiner Form verwandt waren. Für Vicious stand jedenfalls fest, dass diese Orks viel näher an primitiven Tieren waren als an Menschen. Verhuschte Augen und die gebrochene Sprache verstärkten den Eindruck der Marmo.
Deshalb überraschte es Vicious am Ende auch nicht, dass sie als Sklaven gehalten wurden. Einerseits passte es zu Gethor, andererseits hatten sie sowieso nicht den Kampfgeist ihrer entfernten Verwandten, um sich aus der Sklaverei zu befreien. Womit mit es wieder zum Dschungel und seinen wilden Bestien ging.
Budo konnte natürlich nur wenig berichten, was hinter dem Dschungel lag. Für so was interessierte sich der feiste Sklaventreiber nicht. Kurzerhand fragte Vicious den Diener Gethors, denn dieser kam an jedem Tag vorbei, um einen Blick auf den Bestand zu werfen und obendrein Vorräte zu liefern. Der feine Herr Ritter bequemte sich für diese Dinge nicht vor die Tore der Stadt. Verständlich. Vicious hätte es auch nicht getan. Jedenfalls stammte der Diener aus Setarrif und kannte sich wesentlich besser aus, als Budo und Vicous zusammen. So erfuhr die Marmo schließlich, dass auf die grüne Hölle ein tödliches Ödland folgte.
Standen die Überlebenschancen für einen Flüchtling vorher schon schlecht, schwankten sie nun zwischen todbringend und lebensgefährlich. Was im großen und ganzen keinen Unterschied machte. Kein Wunder, dass Gethor seine Plantage ausgerechnet an jenem Ort gebaut hatte. Viel besser konnte man es kaum treffen.
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Dennik wusste, dass Scorpion vermutlich nur scherzte, es war einfach seine Art zu Fragen, was denn passiert sei, trotzdem kränkte ihn der Spott des Mannes, welchen er nun schon lange kannte, ein wenig und Dennik wollte seinem ehemaligen Lehrmeister alles so gut es ging erklären.
"Naja wir haben etwas übertrieben", gestand Dennik zu aller erst, ließ den Teil, dass er der Meinung war, dass es seine Schuld gewesen war, jedoch weg, da Rekhyt oder Illdor eh wieder widersprochen hätten. Bevor er weiter sprach nahm er noch einen kräftigen Schluck aus dem Topf, welchen sie mit Wasser gefüllt und dieses dann gekocht hatten. Dennik wäre wohl alleine nie auf solch eine Idee gekommen und er musste sich eingestehen, dass er nichts über das Überleben in der Wildnis wusste. Er war in der Stadt aufgewachsen, hatte sich dort durch gekämpft, doch die Zeit, welche er zum Beispiel in Khorinis verbracht hatte, hatte er nur überlebt, weil Scorpion dabei war. Denn dieser hatten ihm die Anweisungen geben, wie, "Sammle Holz", nie hatte er selbst ständig irgendetwas wirklich gemacht, wie eben Feuerentzünden...
"Ich habe meinen Freunden das Schlösser knacken beigebracht und das hat uns ein paar Einbrüche gekostet und was hätten wir auch sonst jeden Abend tun sollen? Nichts ist so aufregend, prickelnd und vielseitig und nirgends geht die Zeit so schnell um, wie beim Stehlen oder Einbrechen und jetzt sind Rekhyt und Illdor Meister des Schlösserknackens, wage ich zu behaupten... nun ja und einen Fluchtplan hatten wir nicht, weil die Wachen uns, wie auch immer aufgespürt haben, als wir gerade in der Taverne saßen und wir so schnell wie möglich fliehen mussten... da gibt es keinen Plan... ", meinte Dennik und seufzte.
"Jetzt kommen wir sicher nie wieder in diese schöne reiche Stadt...", brummte der junge Schwertmeister noch und starrte ins Feuer, wartete gierig darauf, dass der letzte Vogel endlich durch war, die anderen beiden hatten sie gemeinsam schon verspeist, doch der Hunger saß dem Schatten der Straßen immer noch in den Knochen.
"Und ihr Beide seid einfach Jagen gegangen... oder wollt ihr wohin?", wollte nun der Dieb Interesse halber wissen.
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Sie waren eben doch noch jung, manchmal hatte der Hüne das Gefühl Dennik und seine Freunde waren noch zu Jung für diese grausame Welt, aber dann kam ihm immer wieder in den Sinn, dass jeder jung geboren wurde und nur allmälich alt und erfahren wurde...
Und der Gedanke brachte ihn auch wie heute wieder zum Lachen... alt und erfahren, Scorp war noch nicht mal 30 Jahre alt und doch fühlte er sich alt, dabei hatte er wenn er kein frühzeitiges Ende fand noch sicher 10 oder 20 Jahre zu leben.
"Na dann Jungs, willkommen in der Realität. Wenn ihr eure Feinde oder Opfer nicht besiegen könnt, gehört ein guter Fluchtplan dazu. Gerade als Dieb sollte man stets auf der Hut sein... sowas solltet ihr vieleicht auch noch lernen ehe ihr euch Meisterdiebe nennt." es war offensichtlich, dass der Hüne aus Erfahrung sprach, doch seine Zeit als Dieb war lange her, sehr lange. Damals war er noch jünger als Dennik und seine Freunde jetzt... in ihrem Alter hatte er zu seinem wahren Handwerk gewechselt. Rauben und Plündern... auf die harte Tour ohne heimlichtuerei.
"Nunja, das Jagen war eher so ein netter Nebeneffekt." erklährte der Veteran dann ihr dasein. "Eigentlich wollte ich nur Mani testen. Er will in deine Fussstapfen treten Dennik, er will bei mir lernen wie man richtig kämpft." dann fragte er seinen ehemaligen Schüler "Was meinst du dazu? Könnte er taugen?" der Hüne grinste... wobei er aufpassen sollte Mani nicht zu sehr in die Ecke zu drängen, sonst gab es am Ende doch keinen Ausweg als Illdor und Rhekhyts Köpfe bei der Setariffer Stadtwache abzuliefern.
"Wo wir hinwollen wissen wir hingegen nicht, ich für meinen Teil will diese Insel mal erkunden anstatt in dieser Kaff zu verfaulen." erklährte Scorp seine Absichten weiter, ehe er zurück zum Thema kam.
"Zurück zu meiner Frage, ihr drei wärt gerade leichte Beute für uns beide. Und Mani hat gerade seine Beute mit euch geteilt... ich kann ihn sicher davon überzeugen einen von euch zu verschonen, aber eine brauchbare Entschädigung für seine Mühe steht ihm zu... die offensichtlichste ist wie gesagt eure Köpfe" Scorp machte eine theatralische Pause "Aber vieleicht habt ihr ja einen besseren Vorschlag?"
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Dennik musste eingestehen, dass Scorp Recht hatte, ein wirklicher Meisterdieb war er noch nicht, auch wenn er von Vryce eine ganze Menge gelernt hatte, musste er immer noch Erfahrung sammeln und Co. An so etwas, wie einen strukturierten Fluchtplan hatte er noch nicht mal im Entferntesten gedacht.
Zum ersten Mal musterte Dennik, Mani richtig. Schaute sich den Kerl von oben bis unten ganz genau an. Dann lächelte er und meinte an Scorpion gerichtet: "Nunja viel besser sah ich am Anfang ja auch nicht aus oder nicht?", das Grinsen verbreiterte sich noch ein wenig und an Mani gewandt sprach der Dieb weiter: "Wenn du es irgendwie hinbekommst sein Vertrauen und auch seine Motivation zu ergattern, dass er dich ausbildet hast du die Chance ein verdammt guter Kämpfer zu werden, also nutze sie auch!". Er wusste nicht so genau, ob er sich freuen sollte, dass Scorp wieder jemanden zu einem Krieger ausbildete, oder ob es ihm nicht gefallen sollte, dass Scorp ihn mehr oder weniger ersetzte. Er einigte sich am Ende darauf, dass er stolz sein konnte, dass der Hüne ihn für gut genug hielt um sich einen neuen Schüler zu suchen.
"Wieso leichte Beute?", fragte Dennik entrüstet, nachdem Scorp scherzhaft, wie Dennik hoffte, über ihre Verhaftung redete. "Nach dieser schmackhaften Mahlzeit und dem Wasser bin ich zwar noch müde, aber gegen den schaff ich es doch wohl noch oder?", erwiderte Dennik entrüstet, deutete dabei auf diesen Mani und fuhr fort: "Er hat ja noch nicht bei dir angefangen! Und unterschätze meine Freunde nicht, sie sind Meister im Umgang mit ihren Fäusten! Aber vermutlich hast du Recht... wenn es wirklich dein neuer Schüler war, der diese Viecher da getötet hat, und er uns etwas davon abgegeben hat, dann schulden wir ihn was, aber unsre Köpfte sind doch wohl mehr wert, als drei Hühner oder etwa nicht?", Dennik schüttelte frustriert den Kopf und schaute die bunten Federbüschel an, die noch hier und da herum lagen und im Winde tanzten.
Er überlegte, was er für Mani tun konnte, doch ihm viel leider nichts ein... noch nichts. vielleicht Morgen... heute war er irgendwie schon zu müde.
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Sonderlich gut durchdacht war das wirklich nicht gewesen, da musste man Scorp Recht geben, doch wie hieß es so schön? Aus Fehlern lernt man! Außerdem kam es ihm mittlerweile gar nicht so ungelegen, außerhalb Setarrifs zu sein, weit weg von Cali. Cali!, durchfuhr es ihn. Die ganze Zeit hatte er ihn und damit seine Gefühle verdrängt, doch eigentlich gab es noch genügend Stoff über dem man sich den Kopf zerbrechen konnte!
Was zum Kastell hatte diese Schlussaktion zu bedeuten gehabt? Zuerst hatte er ihn abserviert, mit ihm Schluss gemacht und die Verbindung beendet und dann kam er wieder, rettete ihn nicht nur, sondern gab ihm auch einen Abschiedskuss. Was erwartete er? Dass er alles mit der Aktion rückgängig machen konnte? Dass all der Schmerz vergeben und vergessen wäre? Dass es Rekhyt nicht mehr kümmern würde, was passiert war und er einfach wieder dorthin zurückkehrte, wo sie vor der Trennung waren? Das würde, konnte nicht geschehen! Und vielleicht wollte der Blonde das ja nicht einmal, schließlich war er es der Schluss gemacht hatte, weil ihm der Beruf und die Freunde des Schweigsamen nicht gefallen hatten. Aber nicht davon würde sich ändern! Nein, noch einmal würde sich der Schweigsame nicht so verletzlich machen!
In seiner geistigen Abwesenheit hatte er dabei das Gespräch der anderen nicht mitverfolgt, aber es würde wohl niemandem auffallen, wenn er sich nicht beteiligte.
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Sonderlich aufmerksam hatte der Dieb die Konversation nicht mit verfolgt, denn er war zu sehr mit dem köstlichen Fleisch beschäftigt. Es schien ihm so, als hätte er noch nie so etwas Schmackhaftes gegessen…in seinem ganzen Leben noch nicht. Wahrscheinlich lag es daran, dass er schon seit nun mehr zwei Tagen nichts mehr Richtiges in den Magen bekommen hatte. Blätter und Baumrinde waren keine nährstoffreichen Mahlzeiten gewesen. Nur der Wurm hätte man in der Theorie als nahrhaft bezeichnen können, jedoch würde der Myrtaner sicher freiwillig so etwas Ekliges nie wieder in den Mund nehmen.
Genüsslich verspeiste er seinen Teil und dachte - nachdem er in der Hand nur noch Knochen hielt - an das, was Scorp eben gesagt hatte. Es stimmte, er könnte die drei in ihrem Zustand leicht einfangen und den Stadtwachen aushändigen. Vielleicht wäre das sogar das Klügste von allen gewesen, aber der Myrtaner glaubte nicht, dass der Hüne wirklich daran dachte. Seine Stimme wirkte in dem Moment eher scherzhaft, als ernst, also machte sich der Dieb nicht sonderlich viele Sorgen. Und selbst wenn es doch zu einem Übergriff kommen sollte…zumindest hatte der Myrtaner nun wieder Kraft, um davon zu laufen…
Mani…dieser Kerl schien ihnen – im Gegensatz zu Scorp – nicht sonderlich zu trauen. Warum sollte er das auch. Immerhin waren sie gesuchte Diebe gewesen. Niemand konnte es ihm verübeln, wenn er nun dachte, dies alles sei nur ein Schauspiel gewesen, das von den dreien inszeniert wurde, um ihn und Scorp auszurauben. Der Dieb kümmerte es in dem Moment nicht, sondern legte sich nach der Mahlzeit einfach nur müde ins Gras. Er würde sicher noch nicht schlafen.
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Genüsslich verschlang Scorp das letzte Stück Fleisch, dass am Knochen hing, den er in seiner Pranke hielt. Dann knackste er mit seinem Genick um seine etwas verspannten Muskeln zu lösen und warf den Knochen ins Gebüsch.
Schliesslich säuberte er seine Hände im Gras ehe er mit sarkastischem Unterton erneut das Wort ergriff. "Das ist also alles was ihr zu bieten habt?" fragte er enttäuscht. Hatten sie ernsthaft das Gefühl, dass sie davon kamen ohne zu bezahlen? Hier musste man auch jedem die Regeln des Lebens erklähren... wo kamen all die Leute her? Waren die etwa in einer Höhle weitab der Zivilisation aufgewachsen.
Der Veteran blickte zu Mani und sah dort Unsicherheit und Entäuschung... gefährlich.
"Schaut Jungs ich kanns euch auch im Ernst erklähren... so von Mann zu... Männern hoffe ich." diesmal war der Hüne ernst, kein Lächeln auf seinen Lippen, kein Augenzwinkern... nein diesmal versuchte er nicht die Stimmung zu heben, nein langsam sollte sich das Jungvolk in Acht nehmen, wenn der erfahrene Krieger etwas nicht ausstehen konnte dann Naivlinge die dachten das Leben sei schön und selbst nachdem sie fast verhungert waren, noch nicht begriffen hatten wie ernst die Lage war.
"Wir haben euch den Arsch gerettet... Mani hat die Scavenger erjagt, es war sein Fleisch, das ihr gegessen habt und alles was ihr dazu zu sagen habt ist..." der Hüne machte hier eine kurze Pause um das Wort wirken zu lassen, sodass auch der hinterletzte es kapierte "Nichts." und einfach um ihnen mal ein wenig klarer zu machen, dass sie selbst vor Scorp nicht einfach in Sicherheit waren fuhr er fort "Ihr denkt ich mache Witze wenn ich euch Drohe? Bloss weil wir uns kennen? Dann erzählt mal was ihr so für mich getan habt Jungs... das meine lieben ist nicht sehr viel. Ich im Gegensatz zu euch hab euch Reichtum verschafft... mehr als ihr euch erträumt hattet und was macht ihr damit? Ihr schifft es über die weiten des Ozeans nur um es in Setariff irgenwelchen Diebesjägern zu hinterlassen? Ich bin beeindruckt... aber langsam müsst ihr mal ein bisschen mehr liefern als nichts. Ich war schon viel zu lange gutmütig mit euch... und Mani da drüben sieht im Moment wohl einzig das Gold, das auf eure Köpfe ausgetzt wurde. Wir können das hier auch kurz und schmerzvoll zu Ende bringen."
ja er war etwas in Rage und nein er würde Dennik nicht umbringen und auch nicht ausliefern, aber die beiden anderen schon und zwar ohne Skrupel. Und eines war klar, Scorp und Mani waren den drei überlegen... ja Scorp alleine war ihnen schon fast überlegen, wenn er Dennik schnell genug eins überbraten würde wären die anderen beiden kein Problem für ihn. Und wie er schonmal gesagt hatte, zwei Köpfe wären ja eigentlich genug.
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