Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 12 von 20 « Erste ... 5891011121314151619 ... Letzte »
Ergebnis 221 bis 240 von 400
  1. Beiträge anzeigen #221
    Schwertmeister Avatar von Illdor
    Registriert seit
    May 2010
    Ort
    no home
    Beiträge
    789
     
    Illdor ist offline
    Gestern hatte Der Myrtaner kaum ein Auge zu gemacht, war auch nicht besonders müde gewesen, da er am Vortag relativ viel geschlafen hatte. Außerdem musste jemand Nachtwache halten, damit sie gewarnt werden, sollten Soldaten oder Stadtwachen sie doch noch hier im tiefen Dschungel entdecken. Auch war es möglich, dass sie von wilden und blutrünstigen Tieren überfallen oder angegriffen werden, also war ein wachsames Auge stets von Vorteil. Sie hatten kein Lagerfeuer angezündet, denn das würde möglicherweise unerwünschte Gesellschaft anlocken und sie somit in Gefahr bringen. Der Myrtaner hatte sich an einen Baum gelehnt und blickte erwartungsvoll in den Nachthimmel. Die Sterne, die im saphirblauen Licht schimmerten, funkelten wie liebliche Juwelen, die er einst begehrte. Nein…nicht einst…sondern stets… Wie gerne würde er solch einen Saphir wieder sehen, berühren, anfassen,…lieben.
    Der Myrtaner lächelte.
    „Woran denkst…du?“, fragte der einfallslose Schädel, der sich auf seinen Schoß befand. Wie immer stellte er die gleichen unsinnigen Fragen. „Was denkst du?“ „Woran denkst du?“ „Warum denkst du daran…?“
    Der Dieb verdrehte leicht die Augen.
    „Denkst du mein Kind hat die gleichen Augen wie sie?
    Stille…
    „Warum sagst du nichts?“
    „Gleich willst du noch wissen, welche Haarfarbe sie hat, wie viele Zähne, wie viele Fingern…“
    „Was redest du da? Sie ist ein Mensch und kein Dämon. Ich weiß doch wohl wie viele Fingern ein Mensch besitzt…“
    „Denk nicht so viel an deinen Spross. Wirst ihn wahrscheinlich…sowieso nie…zu Gesicht bekommen…“
    „Ich weiß…aber trotzdem…“

    Die Nacht ging schneller als erwartet vorüber und am nächsten Morgen fand sich der Dieb schläfrig neben seinen Freunden wieder, die sich streckten und sich den Schlaf aus den Augen wischten. Jedenfalls sollten sie sich bei der nächsten Nachtwache abwechseln, denn noch so eine Nacht mit Chor von Insekten und anderen kleinen Ungeziefer hält der Myrtaner nicht nochmal aus…zumindest nicht, wenn er wach war.
    Als Dennik die Frage stellte, wie sie am besten wieder in die Stadt gehen können, warf Rekhyt einige komische Vorschläge in die Runde. Bestechen? Nicht wirklich. Extrem viel Gold hatten sie nicht mehr, also kaum eine Bestechung kaum mehr in Frage. Sich verstellen war jedoch eine witzige Idee gewesen.
    „Wir könnten ja die Namen ändern“, lachte der Dieb „und uns wie bereits Rekhyt gesagt hat, verstellen. Am besten uns nicht so oft zu dritt blicken lassen, anderen Kleidung anziehen, sich bisschen unauffälliger Verhalten und es sollte klappen.“

  2. Beiträge anzeigen #222
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
    Registriert seit
    May 2010
    Ort
    Da wo der Pfeffer wächst
    Beiträge
    3.074
     
    Dennik ist offline
    "Stimmt, ich denke Bestechung wäre die beste Option, aber dafür bräuchten wir erst einmal wieder Geld, denn vermutlich hat die Stadtwache mittlerweile alles eingesahnt, was wir mit so viel Aufwand gestohlen und aus Khorinis geholt hatten...", brummte Dennik wütend.

    All die Arbeit...umsonst.

    Dann lächelte er, etwas zu böswillig und ein wenig zu finster...
    "Es gibt aber eine Möglichkeit schnell wieder Geld zu bekommen... wir könnten uns Morgen gleich einmal als Banditen probieren. Mal sehen, wie es klappt", sprach der Dieb noch.

    Dann hörte er etwas brummen und erschrak, da er nicht wusste, woher dieses Geräusch kam. Zuerst dachte er an einen wilden Bären, dann an eine gequälte Wildsau. Mit vor Schreck geweideten Augen sah er sich nach dem Geräusche-Macher um, doch schließlich musste er verblüfft und belustigst feststellen, dass sein dreister Magen es war, welches ihn solch einen Schrecken eingehandelt hatte...

    "Wir sollten uns irgendwie mal was zu trinken und zu essen besorgen", begann der Schatten der Straßen leise und streichelte sich seinen knurrenden Magen.

  3. Beiträge anzeigen #223
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    I don't know what it is about flames, but they just make everything cooler.
    Beiträge
    1.312
     
    Ravenne ist offline
    Das war vielleicht eine Geschichte gewesen, mit diesen Blutfliegen ... schauderhaft. Immerhin hatte sich dieses unbekannte Gräbertier nicht als irgendein riesigers, hochgiftiges Monster entpuppt. Eindeutig, es wurde nötig, dass sie sich mit dem Gebrauch einer Waffe beschäftigte.

    Sie hatten warten müssen, bis das Pferd sich abgeregt hatte, dann hatten sie zudem den Esel suchen müssen. Vermutlich würde Scáthach danach immer noch panisch auf Blutfliegen reagieren - oder auf Bardasch. Das war nicht zu hoffen, immerhin wollte sie noch gern nach Setarrif zurückkehren und herausfinden, was es mit dieser Akademie auf sich hatte, und ob man sie dort unterrichten konnte. Das setzte allerdings voraus, dass sie heil in Setarrif ankäme.

    Nun war Scáthach jedoch schon eine Weile ruhig, also wagte die Stumme es, sich ihr zu nähern, gab ihr einen Rübenschnitz, streichelte sie. Zureden konnte sie zwar nicht, aber das Pferd schien sich daran gewöhnt zu haben. Vorsichtig führte sie das Pferd nun, kehrte zu Bardasch zurück. Ob er jetzt noch vorhatte, seine Reise zur Sumpfkrautplantage fortzusetzen?

  4. Beiträge anzeigen #224
    General Avatar von Bardasch
    Registriert seit
    Jan 2006
    Ort
    Überall
    Beiträge
    3.256
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    „Trotz Deiner reiterischen Künste und durchaus zurück liegenden, schlimmen Stunden stellt sich mir gerade eine Frage, Ravenne“, brummte der Ergraute missgelaunt, wärend er seinen finsteren Blick in die Augen der Stummen bohrte. Natürlich wartete die Tochter darauf, das der Nomade seine Worte fort setzte, doch stattdessen wagte er sich einen Schritt näher an die Stute heran und lenkte seinen Blick nun auf das Tier.
    Seine Hand fuhr dabei so vor den Mund, das seine Nase dazu in der Lage war, den Gestank von Dreck, Schweiß und Schnaps aufzunehmen. Aber es störte den Mann nicht im Geringsten, wo er damit beschäftigt war, die tierische Sprache und den Zustand der Stute zu studieren.
    Bis auf das feuchte Fell und diverse Kratzspuren schien es dem Vierbeiner gut zu gehen und trotzdem stieg in dem Ergrauten der Zorn.
    „Hast Du eigentlich irgend Etwas von dem, was ich Dich lehrte, verinnerlicht?!... Nenn mir einen Grund, warum die Stute Dich noch einmal tragen sollte!“, harte Worte, mit denen der Nomade seine Tochter nun anblickte.

  5. Beiträge anzeigen #225
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    I don't know what it is about flames, but they just make everything cooler.
    Beiträge
    1.312
     
    Ravenne ist offline
    Möglicherweise gab es keinen Grund. Zweimal hatte Ravenne die Stute und sich in Gefahr durch diese seltsamen Wesen gebracht. Doch was hätte sie tun sollen? Inwiefern war dieses Pferd ihr Protegé? Vor allem, da sie nicht zu kämpfen vermochte, nur zu fliehen. Womöglich hatte Bardasch erwartet, dass sie die Flucht ergriff, bei dieser Begegnung. Gab es also einen Grund, warum die Stute zulassen sollte, dass Ravenne noch einmal auf ihren Rücken stieg, wenn sie zu befürchten hatte, Ravenne würde sie in die nächste Gefahr treiben? Nein, sicher nicht.

    Die Stumme schüttelte den Kopf, konnte keinen Grund nennen. Ein wenig resigniert machte sie sich daran, das Pferd zu pflegen, machte sich an die befohlene Bestandsaufnahme, ob die Stute lahmte. Dann begann sie, das Fell des Pferdes zu pflegen, rieb Scáthach vorsichtig mit etwas Geeignetem, was sich auftreiben ließ, das Fell trocken. Sie wagte nicht, den Sattel abzunehmen, falls Bardasch noch jetzt weiterwollte. Seine Pläne verriet er ihr ja zumeist nicht. Auch jetzt, wo er sie fast gelobt hatte, rügte er bald wieder. Möglicherweise würde Scáthach ihre Reiterin nach einer gemeinsam überstanden Gefahr eher dulden, doch die Chancen dafür waren wohl eher gering.

  6. Beiträge anzeigen #226
    General Avatar von Bardasch
    Registriert seit
    Jan 2006
    Ort
    Überall
    Beiträge
    3.256
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    Bardasch verdrehte die Augen, begleitet von dem Ansatz eines Grinsens und schließlich ein Seufzen, gepaart mit einem kaum wahrnehmbarem Kopfschütteln.
    In diesem Moment interessierte es den Nomaden nicht, ob die Stumme seine Gedanken gelesen hatte, oder ob sie einfach nur mehr Zeit brauchte, um von alleine auf Das zu kommen, was Bardasch erwartete. Das sie sich um das Wohlbefinden der Stute genauso sorgte, wie um das eigene Leben oder das eines anderen Menschen, der ihr in irgend einer Art und Weise nahe stünde.

    Er beobachtete das Tun der Frau mit einem ebenso kaum wahrnehmbarem Nicken und einem erneutem, kaum wahrnehmbarem Kopfschütteln, da ihre Hände unentschlossen auf Höhe des Sattels zuckten. Unsicherheit erkannte der Vater und verspürte das Bedürfnis, Ravenne einmal von dem Pferd weg zu ordnern. Schließlich wollte er sich der gestressten Stute nicht mehr als notwendig nähern.

    „Die Situation kam für mich genauso überraschend, wie für Dich“, lenkte er ein und legte dem Weib seine verschwitzte Hand auf die Schulter. Ein Einlenken, das er aber nicht weiter auszubauen gedachte.
    „Ein Grund mehr, sich in Zukunft mehr vorzusehen. Ein Grund mehr, dem Tier vertrauter zu werden und sich im Umgang mit ihm zu üben. Ein Grund mehr das Kämpfen zu lernen. Und das solltest Du, wenn Du nicht in Setarrif versauern willst“, da zog Bardasch seine Hand wieder zurück.
    „Absatteln“, sprach er barsch, „... wir reiten morgen zurück“, entschied er und ließ sich mit den Resten seines Schnapses nieder.

    Und wärend er da so saß, dachte er an die Möglichkeit, die Tochter auf eine Kampfausbildung vorzubreiten. Er dachte es. Und er verwarf diesen Gedanken wieder, war er das Bescheuerteste, was dem Ergrauten in diesem Moment in den Sinn kam.
    Nicht noch einmal die Plackerrei mit einem Weib!... Und schon garnicht als Krüppel.

  7. Beiträge anzeigen #227
    Veteran Avatar von Vicious
    Registriert seit
    Dec 2003
    Beiträge
    596
     
    Vicious ist offline
    Es ging nach Süden über eine lang gestreckte Allee, die sich zwischen den Ausläufern des Gebirges und der Steilküste ihren Weg bahnte. Als Gethor und Vicious das Ende jener Straße erreichten, standen sie vor einem weiteren Tor. Offenbar handelte es sich um die äußere Stadtmauer von Setarrif. Bis hierher hatte sich die Kopfgeldjägerin noch nicht vorgewagt, denn besonders interessant mutete die Gegend im Vergleich zur belebten Stadt nicht an.

    Nachdem sie die Brücke hinter dem Tor überquert hatten, fanden sich der Reiter und die Marmo am Rande einer ausgedehnten Dschungellandschaft wieder. Hier merkte man, dass es sich tatsächlich um eine südliche Insel handelte. Sobald sie unterhalb der ersten Palmen entlang kamen, wurde das Klima wärmer, die Luft feuchter und stickiger. Vicious musste acht geben, sich den Weg einzuprägen, der zurück zur Stadt führte. Hier hoffte man vergeblich auf ein paar Wegweiser.

    Plötzlich bog Gethor hinter einer besonders großen Palme nach rechts in den Busch und verschwand mitsamt seinem Pferd darin. Vicious folgte dem Reiter und nach einigen Schritten befand sie sich auf einem gerodeten Stück Land und am Rande einiger kleiner Felder. Tief gebeugte Gestalten trotteten zwischen den eigentümlichen Gewächsen umher und auf der gegenüberliegenden Seite der Felder erkannte Vicious den feisten Sklaventreiber Budo.

    »Wir sind da.«, sagte Gethor und ritt zwischen den Feldern entlang auf den Aufseher zu. »Baba! Berichte!«
    »Keine Probleme, Herr. Alle Sklaven sind noch da.«, antwortete Budo erstaunlich freundlich. Gethor nickte.
    »Hier, diese Frau arbeitet ab jetzt auch als Aufseher für mich. Zeig ihr, was sie wissen muss.«
    »Ja, Herr.«
    »Du hast mir deinen Namen noch nicht gesagt, Fremdländerin.«
    »Vicious.«
    »Ah. Ihr Fremdländer tragt alle so seltsame Namen.«, sagte der Reiter und schüttelte ungläubig den Kopf. »Was auch immer, an die Arbeit jetzt.«

    Kaum hatte er das gesagt, ritt Gethor bereits davon und würdigte die beiden Marmo keines Blickes mehr. Es war nicht zu übersehen, dass er nicht viel von ihnen hielt und wohl genauso wenig von allen anderen, die nicht von Argaan stammten. Solange er zahlte, war es Vicious gleichgültig, denn sie mussten ja nicht die besten Freunde werden.

    Mit Budo verstand sie sich hingegen glänzend. Und er war auf der Plantage in seinem Element. Viel zu erklären gab es nicht für ihn. Die vier Orksklaven sollten ihre Arbeit verrichten und nicht weglaufen. Das war alles. Unterbracht waren sie in einem kleinen Haus, direkt neben den Feldern. Der Komfort hielt sich in Grenzen, doch stellte Vicious bald fest, weshalb Gethor den feisten Budo begeistern konnte. Über das Essen konnte man sich nämlich nicht beschweren. Zwar war es recht einfache Kost, doch sie schmeckte und es gab reichlich davon. Für eine Weile ließ es sich daher bestimmt auf der Plantage aushalten.

  8. Beiträge anzeigen #228
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
    Registriert seit
    May 2010
    Ort
    Da wo der Pfeffer wächst
    Beiträge
    3.074
     
    Dennik ist offline
    Dennik schaute sich um...

    Viel zu oft hatte er das heute schon gemacht, doch was sollte er auch anderes tun? Zu dritt stapften sie durch den matschigen dichten Wald und Dennik benutze seine Klinge um sich die Lianen vom Hals zu halten. Warum er sich umschaute, stand außer Frage, er hatte schlicht und einfach Angst und noch wichtiger, verdammten Durst und Hunger. Trotz der extremen Luftfeuchtigkeit, welche hier draußen herrschte, kratzte sein Hals, als hätte er Schaufelweise Sand und Nägel geschluckt, dagegen schien sogar die Bauchschmerzen, welche ihn seit heute früh begleiteten, nicht so schlimm zu sein.

    Wieder fuhr er mit seinem Schwert durch die Luft und zertrennte ein paar dünne dornige Äste, welche vor ihnen wucherten. Dann schaute er zu Boden, prüfte, dass er nicht über irgendwelche knorrigen herausragende Wurzeln stolperte und ging weiter...

    "Verdammt denkt ihr, wir finden irgendwo irgendwann nen Bach? Ich sterbe bald vor Durst", murrte Dennik müde und strich sich den Schweiß von der Stirn.

  9. Beiträge anzeigen #229
    Waldläufer Avatar von Vistrin Dylan
    Registriert seit
    Nov 2009
    Beiträge
    138
     
    Vistrin Dylan ist offline
    Das Rauschen der Wellen drang an Vistrins Ohr, während er und seine Mitreisenden auf dem wackligen Karren einen recht engen Berghang passierten. Er saß neben dem Kutscher und hielt die Nase in den Wind um zu entspannen. Er nahm den Geruch von Feuer wahr und bekam ein wenig mulmiges Gefühl.
    „Ich hoffe, ihr dahinten habt euren weiblichen Charme beisammen, ich vermute, dass wir bald auf einige andere Reisende treffen werden“, informierte der junge Dylan seine Schwester und Mirele, die sich seit letzter Nacht ein wenig zurückgenommen hat, was den Redefluss und die Suche nach Nähe angeht.
    Zwei kalte Hände legten sich um seine Schultern und warmer Atem drang an sein Ohr.
    „Wie charmant soll ich denn sein?“, hauchte die Stimme Livianns mit verführerischem Unterton.
    Der Tätowierte lachte laut und legte eine Hand an die Wange seiner Schwester.
    „Wenn du so zu den Fremden sein wirst, kommen wir dort nie wieder weg, weil sie dich behalten werden wollen“, witzelte er belustigt.
    Im hinteren Teil des Wagens schien Mirele zu schmollen, nachdem sie die geschwisterliche Zweisamkeit beobachtet hatte. War sie etwa eifersüchtig auf Liviann? Lächerlich wäre es allemal, doch wer konnte schon in den Kopf einer Frau schauen?
    Die Idee, sie mitzunehmen, war wohl doch nicht so gut. Ich frage mich, wie wir sie wieder loswerden können.

    Hinter der nächsten Biegung tauchte die Ursache für den Feuergeruch auf. Es handelte sich um eine Gruppe aus drei Männern, die um ein Lagerfeuer saßen und an Fleischkeulen nagten, die vermutlich von dem Molerat kamen, welches über der Lagerstelle brutzelte. Ein Glatzkopf mit makellosem Gesicht und weißen Zähnen drehte sich zu dem anrollenden Wagen um und musterte Fahrer und Beifahrer skeptisch. Sein Grinsen war kaum zu deuten, sowie auch seine Absichten verschlossen blieben. Vistrin bemerkte das Schwert, welches neben dem Mann lag, griffbereit.
    Auch die andern beiden schauten nun auf und dem Karren entgegen. Der eine war fettleibig und ihm Gesicht mir Fleischstückchen beschmiert. Der andere hatte ein zahnlückiges Gesicht, schütteres Haar und eine verschwindend kleine Nase. Auch neben diesen beiden lagen Waffen bereit, mit denen sie sicher umzugehen wussten.
    „Glaubst du, wir können einfach an ihnen vorbeifahren?“, wollte der junge Dylan von Walter wissen.
    „Hrm, ich glaube kaum, dass die Kerle uns einfach passieren lassen werden. Ich habe hier zwar noch nie etwas von Banditen oder Wegelagerern gehört, aber es gibt immer wieder Überraschungen im Leben – und ich mag keine Überraschungen“, brummte Walter und rückte einen Knüppel zurecht, den er unter dem Kutschbock versteckt hielt, damit er ihn schnell greifen konnte.

  10. Beiträge anzeigen #230
    Lehrling Avatar von Liviann Dylan
    Registriert seit
    Nov 2009
    Beiträge
    24
     
    Liviann Dylan ist offline
    Mit einem Mal übermannte ein mulmiges Gefühl die junge Südländerin. Es war eine Mischung aus kaltem Schauer und schlechtem Bauchgefühl.
    Das Lächeln, das noch von ihrem letzten Scherz auf ihrem Gesicht verblieben war, gefror, als sie sich zurücklehnte und tief durchatmete um sich selbst zu beruhigen. Mirele griff mit warmen Händen, nach ihren fast gefrorenen Fingern und drückte sie kurz. Das Mädchen war etwas ruhiger geworden, seit Liviann sie am vorigen Abend gemaßregelt hatte und wurde ihr langsam sympathischer.
    Erneut beugte sich Liviann nach vorne und berührte ihren Bruder an der Schulter. Wie immer ließ sich Vistrin seine Nervosität nicht anmerken und grinste breit, während sie diesen zwielichtigen Gestalten immer näher kamen, doch Liviann sah die Anspannung an seiner Nackenmuskulatur.

    „Was glaubst du?“, wisperte sie an seinem Ohr.
    Ihr Bruder antwortete mit einem Schulterzucken, doch sie konnte sehen, wie sich seine Kiefermuskeln immer wieder an- und entspannten. Er war nervöser als sie gedacht hätte.
    Kein Wunder, dachte sie, Jetzt muss er zwei Frauen beschützen, die völlig wehrlos sind…

    Hektisch griff sie in die Taschen ihrer weiten Reisehose und zog ein kleines Messer hervor. Seit sie damals in Varant angegriffen und gefangen genommen worden war, trug sie immer ein Messer mit sich. Vorsichtig ließ sie das Messer in ihren Schoß gleiten und zog es ein Stück aus seinem Futter, um es griffbereit zu haben.
    Ihr Blick ruhte auf dem Griff des Messers, sodass es den Anschein hatte, als würde sie demütig, wie es sich für eine unverheiratete Frau gehörte, nach unten sehen, doch in Wirklichkeit tobte die Wut in ihr.
    Sie hatte sich in dem Moment, da sie ihren Peiniger in der Wüste mit dem Messer ihres Bruders bedrohte geschworen, dass sie nie wieder so wehrlos sein würde. Sich nie wieder so naiv und dumm verhalten würde, nicht das Schlimmste von Fremden anzunehmen.
    Ihre Finger schlossen sich fester um den Griff, sodass sie fast ebenso weiß wurden, wie die dünnen unregelmäßigen Narben, die um ihre Handgelenke liefen.
    Sie würde sich verteidigen – komme was wolle.

  11. Beiträge anzeigen #231
    Into the Crypt  Avatar von Mani
    Registriert seit
    May 2010
    Ort
    Österreich
    Beiträge
    17.890
     
    Mani ist offline
    Nichts. Nicht mal eine Fleischwanze war zusehen. Er konnte es fast nicht glauben. In den Wäldern vor Vengard fand man zu Haufen essbare Tiere, doch hier war alles. Klima war anders, Menschen waren anders, einfach alles. Komischerweise sehnte er sich nicht nach seine Heimat. Die Sache mit den Ahnen gab ihm den letzten Rest. Alles Idioten, dachte sich der Nordmann, als er zu Boden spuckte.
    Sir Scorpion folgte ihm auf Schritt und Tritt, wie ein kleiner Hund. Der wartete sicher schon darauf, bis eine Kreatur kommt und ihn tötet. Einen wirklich tollen Kamerad hat er in ihm gefunden. Plötzlich vernahm Mani einige Laute.

    » Hörst du das? « flüsterte er dem Hünen zu.

    Der Veteran hob eine Augenbraue und nickte. Na da sind wir ja mal einer Meinung.

    Und schon konnte man die Scavengar Gruppe erkennen. Es waren genau 3 Stück, mit denen sie sicher fertig werden müssten. Er zog seine Klinge und schaute das kalte Eisen kurz an. Na mein Freund. Ich nehme doch stark an, dass du dein grausames Werk auch heute wieder ausführst, grinste er. Mit großen Schritten kamen sie der Gruppe entgegen.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #232
    Provinzheld Avatar von Fross
    Registriert seit
    Dec 2010
    Beiträge
    216
     
    Fross ist offline
    Es war seltsam. In der Stadt, die ihn so herzlich aufgenommen und ausgenutzt hatte, kam er sich mit einem Mal vor wie ein Gejagter. Niemand hatte seinen Wortwechsel mit Redsonja gehört, zu seinem Glück, und doch fühlte er sich nun, als lagen die Augen jener, die ihm über den Weg liefen, auf ihm. So entschloss er, die Stadt schon heute Nacht Richtung Thorniara zu verlassen.
    Demnach war es kalt und dunkel und windig, als er sich schlussendlich auf den Weg machte, seine Überzeugung in das Gute in den Menschen zur Genüge ins Wanken gebracht. Es gab einen Weg, dem er folgen wollte, um sich nicht abermals zu verlaufen, wie es im Dschungel der Fall gewesen war. Am liebsten hätte er einen Weg genommen, den er kannte, doch der führte ihn einmal um die ganze Insel – das konnte er auch kürzer haben. Doch wie gefährlich würde sein Marsch werden? Der Hüne seufzte. In einer Gruppe zu reisen hatte seine Vorteile, insbesondere wenn diese Gruppe aus erfahrenen Kriegern wie Colodis und Redsonja bestand; doch mit letzterer würde er wohl nie wieder reisen. Wie sie ihn angesehen hatte; als war er etwas, das man wegwirft, solange es noch nicht zu stinken anfängt. So viel zu seiner Menschenkenntnis. Obwohl, viel hatte er auf die noch nie gehalten. Nur einer hatte ihn bis jetzt nicht enttäuscht, und das war Kialar. Der hoffentlich etwas Licht ins Dunkel oder besser etwas Dunkel ins Licht in Sachen sein Schatten bringen konnte.
    Er bereiste den Weg ohne größere Probleme. Die Dunkelheit schützte ihn gut und obwohl er keine Fackel hatte, erkannte er an dem Knirschen unter seinen Füßen in etwa, dass er sich noch auf dem Weg befand. Dann ging es plötzlich leicht bergab und es wurde noch dunkler, so dunkel in der Tat, dass er die Hand vor Augen nicht sehen konnte. Jetzt wünschte er sich, er hätte einen Magier an der Seite, der Licht zaubern konnte. Er konnte es jedenfalls nicht.
    Verschiedene Dinge fielen ihm hier unten auf. Er schnupperte in die Luft. Da war dieser kalte, scharfe Luftzug, der nur in eine Richtung ging. Er schlurfte über den Boden. Stein; definitiv. Er sah in den Himmel. Der nicht da war. Und als er mit den Händen die Wände abtastete, erkannte er: „Verdammt. Höhle.“
    Geändert von Fross (25.01.2011 um 21:11 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #233
    Ehrengarde Avatar von Sir Scorpion
    Registriert seit
    Oct 2002
    Beiträge
    2.493
     
    Sir Scorpion ist offline
    Scavenger... zwar sahen sie mehr nach denen von damals aus dem Pyramidental aus, als die normalen die er von Khorinis oder Myrtana kannte, aber Scavenger war Scavenger... eine nette Mahlzeit.

    Scorp packte die Zweihandaxt vom Rücken und lächelte Mani an. "Na dann, zeig was du drauf hast, ich erledige den Rest." meinte er überlegen und knackste mit dem Genick.
    "Aber schau, dass sie uns nicht entkommen. " fügte er noch an ehe er Mani aus dem Gebüsch in Richtung Beute stiess.

    Jetzt konnte der grosse Junge beweisen, dass er kein Waschlappen war und dass hinter seinen grossen Worten auch Taten folgen würden. Konnte er wirklich kämpfen oder hatte er die Geschichte mit Xoarg nur erfunden? Sie würden ja sehen.
    Und wenn alles erstunken und erlogen war, dann war der Hüne ein lästiger Anhängsel mehr los.

  14. Beiträge anzeigen #234
    Into the Crypt  Avatar von Mani
    Registriert seit
    May 2010
    Ort
    Österreich
    Beiträge
    17.890
     
    Mani ist offline
    Mani blickte abwechselnd auf die Klinge seines Langschwertes und auf die Scavanger. Ihm war klar, dass er sich gut schlagen muss. Ansonsten würde es mit seiner Lehre bei Sir Scorpion sehr düster aussehen. Mit langsamen Schritten machte er sich auf die Tiere zu und dabei stellte er sich so ungeschickt an, wie er nur konnte. Seine Mahlzeit würde ihm wohl bald entdecken und auf ihn losstürmen, oder schlimmer. Sie würden einfach abhauen. Weiß Innos was schlimmer ist.

    Dann war genau der richtige Zeitpunkt. Er stoß einen Schrei aus und stürmte nach vorne, kerzengerade auf die Scavanger zu. Diesen waren für den ersten Augenblick ein wenig verwirrt und beim ersten klaffte schon eine Wunde auf. Es bekam noch einen Schwertstreich ab und brach endgültig zusammen. Gegner Nummer eins war Geschichte. Die beiden anderen Tiere hatten sich von ihrem Schreck erholt und machten sich ihrerseits auf einen Angriff bereit. Sie machten einen großen Satz nach vorne und griffen parallel an. Den linken Scavenger konnte er noch mit seinem Schwertrücken abwehren, der zweite Angriff traf allerdings voll ins Schwarze besser gesagt voll in die Weichteile. Mani schnaubte nach Luft, die Knie wurden ihm weich, aber er biss die Zähne zusammen und blieb stehen.

    Man konnte ein knacken hören und schon spritze das Blut in Strömen. Mit einem einzigen Schwertstreich enthauptete er das Vieh. Plötzlich brach der letzte auch noch zusammen. Im Rücken steckte eine Axt die nur Scorp gehören konnte.

  15. Beiträge anzeigen #235
    Ehrengarde Avatar von Sir Scorpion
    Registriert seit
    Oct 2002
    Beiträge
    2.493
     
    Sir Scorpion ist offline
    "Schnell und effizient" meinte der Hüne zufrieden. "Ich würds mir aber genauer ansehen, nicht zu Unterschätzen die Klauen und Schnäbel der Viecher." meinte der Hüne "Brauchst gar nicht den Helden zu spielen, sei lieber Froh, dass du sie so überrumpelt hast, hätte dich einer angesprungen oder mit seinem Schnabel gebissen oder nur schon richtig getroffen... nun du weisst was ich sagen will." ergänzte er.

    Dann kniete er sich nieder "Na los, hilf mir die Dinger zu tragen, wir suchen uns ein schönes Plätzchen wo wir sie rupfen und dann braten können." meinte der Hüne während er seine Axt auf dem Rücken befestigte.
    Er war zu einem gewissen Grad beeindruckt, zu einem anderen Teil äusserst überrascht wieviel Glück Mani doch gehabt hatte, waren wohl schon Müde gewesen die Scavenger... oder hatten Sumpkraut als Mahlzeit erwischt. Dachte Scorp grinsend ehe er einen der Scavenger an den Beinen packte und über die Schulter warf. Mit dem zweiten verkehrte er ebenso. "Na los, worauf wartest du, tuts weh?" meinte er grinsend, ehe Mani auch einen der Scavenger geschultert hatte und die beiden Richtung Klippen marschierten. "Schau dass sie nicht alles mit Blut volltropfen. Ich kenn mich auf der Insel nicht aus, wissen die Götter was hier für Raubtiere lauern." mahnte er und schritt weiter durch den leichten Dschungel. "Du hast noch eine Hand frei, sammel doch gleich noch trockenes Holz, dann kriegen wir schneller ein Feuer zusammen.

  16. Beiträge anzeigen #236
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
    Registriert seit
    Jul 2010
    Beiträge
    816
     
    Rekhyt ist offline
    So schlimm wie er anfangs gedachte war der Wald dann doch wieder nicht. Nur ein einziges Problem gab es: sie hatten nichts zu essen und zu trinken! Man brauchte nicht einmal viel nachzudenken, um zu erkennen, dass es ein ziemlich großes Problem war, doch immerhin ihr einziges. Wilde Tiere, tödliche Insekten oder lauernde Reptilien waren sie keinen begegnet oder hatten sie alle mit dem Knurren ihrer Mägen vertrieben. Und wer sagte, dass all diese Viecher bösartig waren? Xorags Biest war ja auch in ihn verschossen. Wie auch immer es zu so was kam.
    Müde, hungrig und erschöpft kämpften sie sich also durch den Dschungel, der ihnen zum Glück keine Gefahren in den Weg legte, auf der Suche nach Wasser oder vielleicht sogar etwas Essbarem. Nichts dergleichen fanden sie jedoch, bis Rekhyt plötzlich Geräusche ausmachte und zwar andere als dieses ewige Hintergrund Geraschel, Gesinge von Vögeln und Gerausche, was allerdings vom Wind in den Blättern und nicht von Wasser kam. Was der Schweigsame hörte war wesentlich lauter und gar nicht mal so weit weg. Eine Gefahr, eine solche könnte es natürlich sein, aber vielleicht auch Menschen. Auch Menschen würden wahrscheinlich Gefahr bedeuten, aber alleine die Hoffnung auf Hilfe, ließ Rekhyt dieses Risiko in Kauf nehmen. Alleine gab es noch weniger Aussichten.
    "Da lang!" meinte er zu seinen Gefährten und schlug die Richtung ein, aus der die Geräusche kamen. Tatsächlich handelte es sich um Menschen und -ob sie von ihnen schon bemerkt worden waren oder nicht- als sie einen von den beiden kannten, machten sie sich gar nicht mehr die mühe zu versuchen unauffällig zu sein.
    Scorp!

  17. Beiträge anzeigen #237
    Ehrengarde Avatar von Sir Scorpion
    Registriert seit
    Oct 2002
    Beiträge
    2.493
     
    Sir Scorpion ist offline
    Aus den Augen aus dem Sinn... und Scorp hatte allen Ernstes gedacht er würde Dennik wohl nicht mehr so bald, oder gar nicht mehr über den Weg laufen.
    "Hach... Hallo... Leute." stammelte der Hüne und hätte fast seine Scavenger fallen gelassen.

    Er wusste gerade nicht wie er reagieren sollte, er hatte sich an sich auf ein leckeres Mahl eingestellt, auf eine Nacht in der er zur hälfte Wache hielt und zur anderen hälfte pennen würde während Mani wache hielt... er hätte zudem mit irgendwelchen Raubtieren gerechnet oder Getier das sie aufscheuchten... aber ganz bestimmt nicht mit Menschen, noch viel weniger mit Menschen die er kannte und am allerwenigsten mit Dennik und seinen Freunden, nachdem sie seit neustem in Setariff gesucht wurden und er sie seit der Schlägerei nicht mehr gesehen hatte.

    "Was treibt ihr denn hier?" fragte er dann etwas gefasster. Und Mani warf er einen vernichtenden Blick zu, was bedeutete er soll ruhig bleiben. Nicht, dass der Hitzkopf auf die falsche Idee kam, sich die Köpfe der drei schnappen zu wollen. "Ihr seht ja beschissen aus." rutschte ihm dann noch raus obwohl er das eigentlich nur denken wollte.

  18. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #238
    Provinzheld Avatar von Fross
    Registriert seit
    Dec 2010
    Beiträge
    216
     
    Fross ist offline
    Höhle. Schon wieder. Was hatte er Innos angetan? Wieder das Krabbeln, die quiekenden Geräusche. Etwas lauerte in der Dunkelheit. Crawler. Viecher, mit denen er es sich nicht verscherzen wollte und bei denen ein einziger Blickkontakt ausreichte, dieses Ergebnis zu erreichen. Dann hörte er es. Und war verwundert.
    Trommeln?
    Seit wann machten hirnlose Monster Musik? Und als er weiter in die Finsternis sah, musste er sich fragen: seit wann machten sie Feuer? Sie mussten eine Entwicklung durchlaufen haben, die den Crawlern auf dem Festland nicht zueigen war. Schlecht für ihn, denn sich im Hellen zu verstecken, war keine Aufgabe, der er gewachsen war.
    Ein Schrei wurde ausgestoßen.
    Ein Pfeil sauste an seinem Kopf vorbei.
    „Bei Innos!“, rief er und presste sich gegen die Höhlenwand. Crawler, die Pfeil und Bogen benutzten! Das war ja mal was ganz Neues! Konnten die das überhaupt? Er stellte sie sich vor, mit ihren insektoiden Greifwerkzeugen, und konnte sich nicht vorstellen, dass sie fähig waren, damit einen Bogen herzustellen, geschweige denn Pfeile. Noch zwei Pfeile sausten an ihm vorbei. Da stimmte was nicht.
    Fross zog sich in die Dunkelheit zurück. Sein Herz pochte ihm bis in den Hals hinein. In dem großen Raum am Ende des Tunnels wurden Geräusche ausgetauscht, die er keiner Sprache zuordnen konnte, und dann kamen tapsige Schritte in seine Richtung. Als er das mit einer Holzkeule bewaffnete Wesen vor sich sah, musste er beinahe Lachen vor Erleichterung. Die Crawler der Insel waren entweder die hässlichsten und kleinsten, die er je zu Gesicht bekommen hatte, oder es waren keine Crawler, sondern einfach nur Goblins.
    Wie ein Blitz – so musste es auf den überraschten Gegner wirken – sprang Fross mit gezogenem Schwert aus den Schatten und spießte sein ahnungsloses Opfer auf, das zudem noch einen Pfeil aus den eigenen Reihen in den Rücken bekam. Schlecht koordiniert, die Bande. Wie einen Schild hielt er den toten Goblin vor sich, das Schwert immer noch tief in dessen Brust, und hoffte, mit ihm noch ein paar Pfeile abzufangen und den Schützen auszumachen zu können, der Pfeile nach ihm warf. Er hoffte, dass dieser nur in dem Wissen, dass sein Kamerad längst tot war, noch weiter schoss und seine Pfeile verschwendete.
    In der Mitte des Raumes angekommen, stürzten sich zwei weitere Goblins auf den Hünen. Der schenkte dem einen Angriff den toten Goblin, den anderen wehrte er mit dem Schwert ab, dass er aus dessen Körper zog. Er hörte, wie ein Pfeil nur Milimeter an seinem Ohr vorbeizurrte und sein Haar in Unordnung brachte, während er einen weiteren Angriff blockte. Und wieder einmal war er dankbar dafür, dass Redsonja so viel auf das Blocken beim Training gesetzt hatte; das konnte er mit Abstand am besten. Sein Gegenangriff fiel weit weniger mild aus: wie seine Lehrmeisterin es ihm gezeigt hatte, durchbrach Fross die Verteidigung des Gegners und schlitzte ihm die Brust auf. Quiekend fiel das Ungestüm nach hinten. Dann drehte er sich zu seinem zweiten Gegner um – und entdeckte ihn nicht.
    Mit hoch erhobenem Schwert stand er da und er war allein. Das war doch nicht... das konnte doch nicht... waren sie etwa... geflohen? Beim Durchsuchen des Höhlenraumes, in dem er nichts weiter fand als alte Waffen und etwas, das vergleichsweise essbar aussah, fand er den Bogenschützen und den zweiten Keulegoblin. Letzterer hatte einen Pfeil in seinem Bein und seinem Hals, ersterer einen eingeschlagenen Schädel.

  19. Beiträge anzeigen #239
    Schwertmeister Avatar von Illdor
    Registriert seit
    May 2010
    Ort
    no home
    Beiträge
    789
     
    Illdor ist offline
    Er fuchtelte fast den ganzen Weg über wild um sich, damit die schwirrenden Insekten, diese Mistviecher, fern von ihm blieben. Als er ein leichtes Stechen an der linken Backe verspürte hob er vorsichtig seine Hand, um das Ding, was immer es auch war, nicht zu erschrecken und zog sich selbst einer kräftigen Ohrfeige zu. Er konnte beim Aufprall spüren, wie ein panzerartiges Etwas unter dem Druck seiner Hand zerbrach und zersplitterte. Was übrig blieb war Schleim und Blut. Vielleicht von einer Mücke oder Sonstiges. Jedenfalls klebten die Gliedmaßen noch an der Handfläche des Myrtaners…

    Eine Weile wanderten sie weiter durch den Dschungel bis der erste Magen anfing zu knurren. Es gab hier im Wald kaum etwas zu Essen. Nicht einmal Tiere ließen sich blicken, außer vielleicht Insekten und Insektenlarven, die sich unter den Baumrinden befanden. Einen Moment hatte der junge Dieb schon daran gedachte die Baumrinde selbst zu essen, da ihm ein Wurm oder ein Chitininsekt eindeutig zu eklig war, verschlug den Gedanken jedoch. Seine Zähne konnten viel zerkauen, aber sicher keine Baumrinde…
    Kurz machten sie Rast, um vielleicht einige Beere finden zu können, doch auch von den Früchten war keine zu sehen. Der Myrtaner seufzte, hielt den Hunger kaum noch aus. Etwas Kleines, Winziges, vielleicht eine Maus oder ein Singvogel würde bereits reichen, um seinen knurrenden Magen zu stielen. Selbstlos riss er eine Baumrinde auf, besah sich die kriechenden, weißen Dinger an, die darunter zum Vorschein kamen, und verzerrte abrupt sein Gesicht. Langsam, nein, zögernd tippte er mit einem Finger einen kleinen Wurm an, der sich daraufhin instinktiv zusammenzog und tiefer im Baum verschwand. Erst nach einer Weile streckte es seinen Kopf wieder hinaus an die frische Luft und wälzte sich von einem Loch zum anderen.

    „Na dann…“, flüsterte der Dieb sich zu und packte die Larve mit zwei Fingern, zog es aus dem Loch heraus und führte es zu seinem Mund. Einen Moment wartete er noch bis er dann das Vieh auf seine Zunge legte und es in seiner Mundhöhle verschwinden ließ. Der Wurm krabbelte sich von der Zunge hinauf auf die Backenzähne, strich sich dann am Zahnfleisch entlang zu den Eckzähnen. Jetzt oder nie… Der Dieb leckte die Larve zu seinen Backenzähnen zurück und biss mit verzerrter Miene zu…
    Die Flüssigkeit spritzte aus dem Wurm heraus und wie ein warmer Schwall durchlief es Zahn und Zunge. Ein wenig Bitter war der Geschmack, aber nicht zu unverträglich. Immerhin würde ihn das Ding stärken…hoffentlich…

    Etwas weiter ertönte ein Gekreische, das auf Vögel oder ein anderes Getier hinwies. Vielleicht sogar mehrere. Jedenfalls schien es Todesschrei gewesen zu sein, woraufhin Rekhyt den Vorschlag machte, der Situation nachzugehen. Vielleicht brauchte jemand Hilfe…oder das Tier brauchte Hilfe…
    Als sie erkannten, dass es Scorp war, der mit jemand Fremdes ein leckeres „Grillhähnchen“ oder was es auch mal war…in der Hand hielt, fingen die Augen der drei wieder an zu leuchten.

    „Wir irren schon seit fast zwei Tagen durch den Dschungel, haben kaum etwas zu essen gefunden…und Ja. Uns geht es beschissen. Sehr beschissen...“ Der Myrtaner seufzte. „…Erst werden wir gejagt und dann plagen uns Hunger und Insekten hier in der Wildnis…“, fügte er noch flüsternd hinzu. „Was treibt euch hierher?“ Immer noch sah er gekränkt auf das leckere Essen.
    Geändert von Illdor (25.01.2011 um 23:22 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #240
    Waldläufer Avatar von Vistrin Dylan
    Registriert seit
    Nov 2009
    Beiträge
    138
     
    Vistrin Dylan ist offline
    Liviann vermutet das Schlimmste, aber es muss auch leichter gehen, dachte Vistrin, während sie immer näher, an die Campierenden herankamen. Der Glatzkopf stand bereits auf, ließ sein Schwert jedoch liegen.
    „Schönen Abend!“, grüßte er, „So spät noch unterwegs?“, ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, sowie er seine Arme ausbreitete und ihnen damit bewusst unauffällig den Weg des Wagens.
    Vistrin, der sich ebenso breit grinsend von dem langsamer werdenden Karren schwang, hielt dem Mann, der ihnen entgegenkam eine Hand entgegen, als wolle er die seine schütteln.
    „Seid gegrüßt! Ja, wir sind in der Tat noch zu dieser Zeit auf Achse und werden wohl noch einige Meilen zurücklegen, bevor wir rasten können.“
    „Aber wieso das? Wir haben an unserem Feuer noch viel Platz und es ist schon dunkel. Der Pfad wird dort vorn echt schwer zu befahren und ihr solltet nur weiterfahren, wenn es hell ist.“
    „Keine Sorge, unser Fahrer kennt sich hier aus und weiß, wie lang er fahren kann, ohne eine Pause machen zu müssen“, erwiderte der Tätowierte freundlich.
    „Nun, ich will nur euer Bestes. Kommt und setzt euch zu uns, danach könnt ihr immer noch weiterfahren“, schlug der Glatzkopf mit einem Ton in der Stimme vor, der es unmissverständlich nicht duldete, eine negative Antwort zu bekommen.

    Walter hielt den Wagen an, ließ die Pferde aber angespannt, da Vistrin ihm aufgetragen hatte, dass sie nicht lang bleiben würden. Gleichwohl hatte er seinen Knüppel unter dem Wams versteckt, falls es nötig sein würde Gewalt anzuwenden.
    Liviann hatte ihr Messer in ihren Hosenbund gesteckt und Mirele hatte ihr Korsett weiter aufgeschnürt, um für genügend Ablenkung zu sorgen.
    Wenn sie mir schon so gut gefällt, wieso sollten sich diese Kerle nicht auch an ihr erfreuen?, überlegte der junge Dylan und grinste schelmisch.
    Die Vier setzten sich zu den drei Männern ans Lagerfeuer und schauten alle ein wenig unglücklich, was bei Walter keine große Veränderung zum Normalzustand darstellte. Einzig Vis grinste leicht, um seine Unsicherheit zu verbergen, die ihn befallen hatte, als er die Waffen der Kerle gesehen hatte. Diese lagen weiterhin unberührt neben ihren Besitzern und glänzten schier unschuldig im Schein des Feuers.
    „Also, wo treibt es euch denn hin?“, wollte der glatzköpfige Wortführer wissen.
    „Nun ja, am Ende des Küstenstreifens wartet Setariff auf uns und wir haben einige Dinge dort zu erledigen. Danach werden wir wohl in den Dschungel aufbrechen und uns auf die Suche nach einer alten Ruine machen, in der wir historisch wertvolle Dinge zu finden hoffen. Zwar würden diese Funde kaum reellen Wert besitzen, aber als Sammler liegt mir persönlich sehr viel daran“, schwindelte der Tätowierte.
    „Interessant, und wofür ist dann der Karren?“
    „Tja, zum einen ist mir nicht sehr nach Laufen und zum anderen muss ich doch irgendwie meine lieben Begleiterinnen mit mir führen, nicht wahr?“, erklärte er und deutete ausladend auf Liviann, die einen gefährlichen Blick aufgesetzt hatte und Mirele, die sich unauffällig zurücklehnte und so noch mehr von ihrem Dekolleté zeigte.

    Die beiden Gefährten von dem Glatzkopf lächelten dreckig, ehe sie verstummten, als sie einen scharfen Blick von ihrem offensichtlichen Anführer erhielten, der schnell versuchte die Aufmerksamkeit von diesem Zwischenfall zu lenken.
    „Ah, also ein bequemer Mann.“
    „Nicht bequem, nur ist Luxus dieser Tage selten und ich nutze jedes Fünkchen, welches ich kostenlos ergattern kann. Weil wissen Sie, ich bin nicht gut bei Kasse und Walter hier ist ein guter Freund, der mir anbot, mich zu fahren“, spielte der junge Dylan seine Geschichte weiter. Als Reaktion von seinem Kutscher erhielt er nur ein tiefes Brummen und einen finsteren Blick, welches man in Kombination nur mit bestem Willen als Zustimmung werten konnte. Dem Glatzkopf jedoch schien es zu genügen.
    „Wenn das so ist“, lächelte er noch immer, „dann denke ich könntet ihr weiterziehen. Ihr wirkt auf mich weniger wie eine Gefahr für Setariff.“
    „Wie bitte?“, fragte der plötzlich konzeptlose Vistrin.
    Der Kahlkopf lachte auf.
    „Oh, überrascht, dass wir keine Banditen und Wegelagerer sind? Wir gehören zur Armee König Ethorns VI und sind für jegliche Grenzübergänge verantwortlich. Es ist selten, dass jemand hier vorbeikommt, doch für den Fall der Fälle gibt es uns.“
    „Ethorn hat wieder eine Armee aufgestellt? Wozu?“
    „In Thorniara sammelt sich die Armee von König Rhobar III und bedroht König Ethorns Stellung auf Argaan, aber ihr solltet lieber in Setariff nach der genauen Situation fragen. Wir hier oben bekommen wenig von Veränderungen mit.“
    Der junge Dylan erhob sich und auch seine Reisegefährten standen auf und schritten Richtung Karren.
    „Gute Weiterfahrt!“, wünschte der Glatzkopf noch einmal zum Abschied, während Walter die Pferde zum Trab forderte.

Seite 12 von 20 « Erste ... 5891011121314151619 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide