[San Daran]

Heute war nicht so ein anstrengender Tag gewesen. Er hatte ziemlich lange schlafen können und war danach ausgeruht zur Schmiede gegangen. Jetzt, wo er keine Aufträge zu erledigen hatte, war die Arbeit viel entspannender, wenn auch nicht so aufregend.
Heute jedenfalls hatte er nur den Lehrlingen helfen müssen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die beiden lernten wissbegierig und eifrig, auch wenn Rutfort oftmals ziemlich tollpatschig war und sich gewiss schon ein dutzend Mal verbrannt hatte.
Es war San immer noch schleierhaft wie das ging, da man ja eigentlich immer Schutzhandschuhe und eine Schürze tragen musste, aber dieser kerl schaffte es tatsächlich immer wieder, sich an ungeschützten Stellen zu verbrennen. Zwar nicht stark und nur durch umherschwirrende Funken, aber schmerzhaft war es allemal.
Doch nun hatte San frei und was sollte er denn anders tun, als erst einmal spazieren zu gehen und frische Luft zu schnappen?
Er hatte sich schon gewaschen, umgezogen und lief nun mit seinem üblichen Lederwams, seinem Schwert und seiner Axt durch die Straße, in der die meisten Handwerksbetriebe waren.
Dann erkannte er ein bekanntes Gesicht. War das nicht....
"Gath?"
Er drehte sich um und San Daran grinste ihn an.
"Lange nicht mehr gesehen! Was hast du denn so in letzter Zeit gemacht?"

[Sir Scorpion]

Es war wieder dieser Mani... hatte er sich wohl zu früh gefreut. Der Hüne hatte schon gedacht er wäre die Verehrer seiner Künste losgeworden. Sie schienen ihn aber nur aus den Augen verloren zu haben.
"Du hast mich davon überzeugt, dass du kein Waschlappen bist... soweit richtig." antwortete Scorp, der gerade am gehen war. "Allerdings lehre ich keinen waffenlosen Kampf, da hab ich zwar ein paar ordentliche Tricks und Techniken auf Lager, die dich alt aussehen lassen, aber zu meinen Spezialitäten gehörts definitiv nicht." ergänzte er und wies Mani zur Türe, falls er weiter Interesse an der Konversation hatte. Der Hüne selbst warf sich seinen Mantel um, die Nächte waren kalt, auch hier auf den südlichen Inseln.
"Aber du wolltest lernen wie man mit einer Waffe kämpft. Dazu braucht es mehr als einen Hitzkopf und den Wagemut um in einer Schlägerei auch mal auf die Fresse zu bekommen. Da draussen auf dem Schlachtfeld oder in einem Duell, heisst ein Treffer meist, dass du verloren hast. Wieso sollte ich es also einem vorlauten Hitzkopf wie dir beibringen? Um dich loszuwerden vieleicht?" der Hüne lachte und trat nach draussen in die kalte Nacht. "Ausserdem, was hab ich davon, wenn ich dich ausbilde?"

[Gath]

"San? Schön, dich auch mal wieder zu sehen."
Gath freute sich wirklich, denn diese Stadt hier war groß und irgendwie kam er sich gerade bei den Arbeiten oft leicht verlohren vor, denn Manuele kannte die ganzen Leute, die ihnen halfen, irgendwie alle, aber Gath kannte einfach niemanden von ihnen.
"Ähm, was ich so mache... Ich habe mit noch so einem Typen - Manuele heißt er - ein altes Lagerhaus im Armenviertel, nicht so weit weg vom Hafenn in beschlag genommen und darin richten wir uns gerade eine Werkstatt ein, wo wir irgendwie Boote reparieren können und vieleicht wirklich kleine auch selbst bauen können. Aber irgendwie läuft das noch nicht so, weil noch keiner etwas davon mitbekommen hat" Gath schaute San an, der gespannt zuhörte. Ihm hatte er die Geschichte schließlich noch nicht erzählt.
"Ich bin nur mal schwer gespannt, ob das hier wirklich was wird, weil irgendwie... In Vengard war erheblich mehr geboten als hier, selbst in Ardea hatte ein Bootsbauer garantiert mehr zu tun, als in dieser verdammten Händlerstadt, aber naja. Wir werden sehen. Und im Zweifelsfall, außer Arbeitszeit, Geld für Werkzeug, und ein paar Möbeln, die wir zurnot wieder verkaufen können, habe ich nicht so viel Geld da rein investiert."
Schon wieder so eine ellenlange Erzählung... Gath musste sich wirklich mal wieder etwas mehr aufs zuhören beschränken, aber das kam wohl bei rum, wenn man sich so lange nicht mehr mit Rekhyt wirklich unterhalten hatte.
"Was machst du eigentlich zur Zeit?" fragte er deswegen den ehemaligen Piraten.

[Mani]

Es müsste eigentlich eine Ehre sein mich auszubilden, wollte Mani schon fast sagen, aber er riss sich nochmal zusammen. Was hätte er wirklich davon, wenn er den Nordmann ausbildet? Würde er in ihm einen neuen Freund gewinnen? Nein, so wie der dauernd drauf ist hat und braucht der bestimmt keine Freunde. Aber was sollte er ihm antworten.

» Wir könnten gemeinsam als Söldner durch die Lande ziehen und uns so ein hübsches Sümmchen verdienen. Was weiß ich « antwortete er.

Der Hüne zog eine Augenbraue hoch und fing lauthals zu lachen an. In Mani wurde der Zorn von mal zu mal größer. Typen á la Scorp hasste er.

» Verdammt nochmal was ist daran so lustig? « schrie der Nordmann ihm ins Gesicht.

[San Daran]

"Ich bin Helfer eines Schmiedes hier. Sein Name ist Meister Eder. Ich helfe ihm bei seinen Aufträgen und insgesamt mit seiner Schmiede. Er hat auch zwei Lehrlinge, die ich ausbilden soll. Sie sind zwar nicht besonders gut, aber gutes Personal ist ja bekanntlich selten. Hier gibt es mehr Schmiedeaufträge, als zehn von mir hätten schaffen können. Über Waffen und Werkzeuge; der Krieg fordert halt seine Opfer.
Außerdem sind ja viele neue Männer und Fraun über das Meer vom Festland hergekommen und die benötigen alle Hämmer, Nägel und sonst was. Außerdem laufen gerade sogar Waffen noch besser als Werkzeuge!
Jeder in der Stadt scheint sich verteidigen zu wollen, gegen die Paladine. Es gibt viele Rekruten und viele Krieger und es werden immer mehr. Die Kriegerakademie hat öfterst Bestellungen.
Viele Aufträge kriegen wir auch von den Kerlen aus dem Norden. Sie scheinen wilde Krieger zu sein und auch viele von ihnen bewaffnen sich. Ich kann also nicht klagen, das Geschäft brummt!
Wir bekommen sogar Aufträge aus anderen Städten. Mein Meister ist anscheinend auch bekannt in Stewark, denn ein Hauptmann der Stadtwache dort hat bei ihm ein Schwert bestellt.
Gestern erst ist es fertig geworden, weshalb ich es vorbeibringen soll.
Warst du schon einmal in Stewark? Ich frage mich nämlich, wie andere Städte dieser Insel wohl ausschauen?"
San schaute Gath an. Nun hatte er tatsächlich auch einen kleinen Vortrag gehalten. Aber er mochte seine Arbeit und da hatte er sich beim Reden einfach kurz vergessen...

[Sir Scorpion]

Söldner? Scorp hatte viel ewartet, Freundschaftsangebote, Geld, Waren, Kontakte, Drohungen... aber Zusammenarbeit als Söldner? Der Grünschnabel wusste vermutlich nicht mal annähernd von was er da sprach... vorallem wollte er Söldner werden ohne richtig kämpfen zu können...

Die beiden waren nach draussen getreten, kalter Wind begrüsste sie, Scorp machte das ganze noch immer nichts aus, obwohl er nach den Jahren in Nordmar doch eine ganz schöne Weile im warmen Süden verbracht hatte.
Ohne Vorwarnung riss der Hüne seine Einhandaxt unter dem Mantel hervor und hielt sie Mani an die Kehle.
"Es ist nicht Lustig." sagte er dann mit einer Stimme so kalt wie die Nacht um sie herum. "Es ist lächerlich. Du sprichst als wüsstest du was es bedeutet Söldner zu sein, du denkst du machts mir ein Angebot? Doch was weisst du schon vom Söldnerdasein? Wer von uns beiden hat Jahrelang auf Onars Hof als Söldner gearbeitet? Wer von uns hat für Gold gemordert, gebrandschatzt, geraubt und zerstört? Wenn ich vor hätte dieses Leben ein weiteres Mal zu leben, würde ich mir einen Partner suchen der Kämpfen kann, dem ich mein Leben anvertrauen kann, der meinen Rücken deckt und der zu mir hält, egal welches Angebot er kriegt. Aber doch keinen dahergelaufenen Hitzkopf, der noch nicht mal Kämpfen kann. Was weisst du schon vom Söldnerleben."
Scorp lockerte den Griff und senkte die Axt.
"Wenn du etwas von mir willst, solltest du aufhören den grossen Jungen zu spielen. Du willst Söldner werden? Daran soll dich niemand hindern, aber wenn du wirklich mal über sowas nachgedacht hast, dürfte dir doch klar sein, dass nichts Umsonst ist in dieser Welt. Wenn du etwas von mir willst, brauche ich mehr als die losen Worte eines Hitzkopfes auf eine erst später mögliche Zusammenarbeit."

[Gath]

Das klang ja wirklich ganz interessant. San war ihm in gewisser weise gar nicht so unähnlich, auch er konnte zur Zeit ziemlich lang und breit über seine Arbeit reden. Doch die letztn Worte Sans waren noch interessanter: Er wollte in eine Stadt, die Stewark hieß und angeblich auch auf dieser Insel war. Ehrlichgesagt hatte Gath von der Geographie der Gegend, in der er sich gerade befand, nicht die geringste Ahnung. Die Stadt, in der er sich befand hieß Setarrif, die Insel Argaan und das war dann auch schon alles. Zwar schiehn es hier noch andere Städte zu geben, aber über die wusste er nichts. Auch nichts von irgendwelchem Krieg, über den der ehemalige Pirat und mittlerweile Schmied da etwas erzählt hatte, und ehrlich gesagt bereitete ihm das ziemliche Sorgen.
"Äh, San, hast du gerade was von Krieg erzählt? Ich hatte eigentlich gehofft, hier wäre es halbwegs friedlich, aber irgendwie... Naja, ich kenne mich auf dieser Insel sowieso nicht aus, von daher weiß ich weder wer hier überhaupt gegen wen kämpfen könnte, noch wo dieses Stewark liegt. Aber ich glaube die Idee, mal ein bischen hier herumzureisen, wäre eigentlich gar nicht so schlecht, nur müsste ich mich da erstmal mit Manuele absprechen und Dennik, Rekhyt, Illdor und sonstige Anhänge mal befragen, aber prinzipiell wäre ich dabei."

[Mani]

Mit dem Söldnerbeispiel war Mani total ins Dunkle getappt. Nur war der Hüne ziemlich gereizt, denn anscheinend war seine Zeit als Söldner voll von Morden und ähnliches. Mani musste sich was besseres einfallen lassen. Sollte er ihn nochmal angreifen und sich auf sein Glück verlassen? Sollte er ihn bestechen? Sollte er ihm ein paar freundliche Worte entgegen schleudern? Seine Ideen wurden immer noch schlechter. Er blickte gen Himmel rauf und atmete die kalte Luft ein. Er erinnerte sich zurück als er noch im Hammerclan war. Seitdem waren schon einige Monate vergangen und in der Zwischenzeit hat sich viel geändert. Er fand in den Paladin Rheinold und in Xorag zwei gute Freunde. Xorag......XORAG. Dieser war doch auch mit Lee und den Söldnern auf Onars Hof.

» Xorag hat nicht so einen Anstand gemacht. Der hat mich gleich in seine Lehre aufgenommen. Du wirst Xorag doch sicher noch kennen. Der dunkelhäutige Krieger. Ja, er hat mir die Grundlagen des einhändigen Kampfes beigebracht und verdammt nochmal du solltest mir dabei helfen, meine Kampftechnik zu verbessern. Du hast ja sonst eh nichts zu tun «

[Carras]

Man sollte ja meinen Carras hätte Geduld. Man sollte auch meinen eine angesprochene Person würde antworten. Aber neeeein... stattdessen wante sich RekhyT elegant für eine ohrenbetäubend-nervtötende Unterhaltung mit Waschweib XY Setarrifs ab und ließ Carras und Dennik Ewigkeiten auf eine Antwort warten. Carras stöhnte vor Genervtheit..
"Altersschwachsinn in dem Alter...?"

"Und hast du schon gehört dass Julian und Dietlinde sich gefunden haben?" posaunte das dicke blonde Waschweib Hellauf von Sinnen in die Nacht hinaus.
Nicht schlimm genug dass die Alte Stimmbänder hätten die vermutlich sogar jeden Menschen davon abhalten würde sie ihr Haus, völlig kostenlos, umdekorieren zu lassen... Nein, der Typ antwortete auch noch.
"Wiiiiirklich?" schoss er hervor. "Aber ich dachte immer Dietlinde wär.. na.. du weißt schon."
"Wirklich? Also das hab ich ja auch gehört, aber ich glaube eher dass hat du-weißt-schon-wer in Umlauf gebracht?"
"Volde..."
"Psssht, sag ihren Namen nicht! Sie wird es erfahren!" gakte sie noch bevor sie mit Rekhyt in den Schatten verschwand und über die Götter und die Welt tratschten.

"Okay, was beim Schläfer war das...?!"
Carras schüttelte den Kopf. War bestimmt nur Einbildung. Zu wenig Sumpfkraut, oder so...

[San Daran]

"Wenn du mikommen willst, gerne! Ich wäre glücklich, wenn ich nicht ganz alleine durch das Land hier reisen müsste. Ich würde morgen losgehen, schaffst du es bis dahin, dich mit ihnen abzusprechen?
Aber was hast du gerade gesagt? Du hast nichts vom Krieg mitbekommen?
Naja, es stimmt schon. Von außen hin wirkt die Stadt friedlich und ganz normal, doch all das, weshalb wir hier sind, ist wegen dem Krieg.
Das Schiff, das uns hergebracht hatte, war eigentlich von den Paladinen. Es sollte Verpflegung nach Bakaresh bringen und danach mit Soldaten nach Argaan gehen. Doch irgendetwas ist schief gelaufen, jedenfalls waren dann doch fast keine Soldaten an Deck.
Jedenfalls dreht sich im Moment sehr viel um diese kleine Insel hier. Der König wollte das ganze Reich zurückerobern und nachdem er Myrtana von den Orks befreit hat und danach Varant, ist er hierher, nach Argaan gegangen, damit sich die Insel auch dem Reich anschließt.
Es sind auch einige Nordmänner hierhergekommen und einige Wüstenkämpfer, um sich hier König Ethorn anzuschließen, der gegen König Rhobar kämpft.
Ich kenne mich auch nicht so sehr mit der Geographie aus, aber ich weiß, dass im Norden irgendwo Thorniara liegt, in der zurzeit der König und die Paladine sind und wir sind im Westen und Stewark liegt im Osten. Es dient auch dem König oder ist zumindest neutral, das weiß ich nicht so genau.
Jedenfalls will der König Ethorn hier zumindest die Macht über die kleine Insel aufrechterhalten und der andere König will die Mach über die Insel an sich reißen.
Es tut mir leid, dass wir auch nicht in einer friedvollen Welt leben können, aber wir sind hier zumindest in der Haupststadt sicher, da hier einiger der besten Krieger vom Festland und die Elitekrieger Argaans sind.
Ich habe auch nur vom Krieg durch die ganzen Waffen erfahren, die ich herstellen sollte. Und durch kurze Gespräche mit den Kunden und Lehrlinge."
San war insgeheim erstaunt, wie viel er mittlerweile wusste. Zuerst, weil er in Vengard gearbeitet hatte, wo alles anfing und nun hier, der Hauptstadt des Feindes.
Es war ein wenig Ironie des Schicksals, dass er zuerst für die eine, dann für die andere Partei kämpfte.
"Wie lange wirst du brauchen, bis du dich mit den anderen unterhalten hast?", fragte San dann Gath.

[Sir Scorpion]

Xorag? Ja den Namen hatter er sicher einmal gehört, aber der Hüne vermochte sich nicht erinnern zu welchem Söldner auf Onars Hof der Name passte. Dunkelhäutige Krieger gabs da genug und ausser mit Gorn konnte sich Scorp nicht erinnern zu tun gehabt zu haben.
"Gut möglich, dass Xorag es zu seinem Lebensinhalt erklährt hat Grünschnäbeln das kämpfen beizubringen. Fragt sich was das mit mir zu tun hat? Als ich damals dafür angestellt war Neulingen den Kampf beizubringen hab ich sowas auch einfach so gemacht... aber bloss weil du in der gleichen Taverne pennst wie ich hat das noch lange nichts vergleichbares. Damals war ich ein Söldner Lees, wer zu uns gehörte wurde ausgebildet, das war der Deal, ausserdem verfolgten wir damit ein Ziel, je mehr für uns kämpften umso mehr Schlagkraft hatten wir gegen den König. Aber diese Zeiten sind vorbei, kein Hof voller räudigen Bastarden die sich gegen den König rüsten, keine Gemeinschaft, kein wir, nur ein ich und ein du. Damit daraus ein wir wird, braucht jeder davon zu profitieren. Und nein komm mir nicht mit wir sind Nordmänner, das hat nichtmal im Hammerclan hingehauen als zumindest ein Haufen räudiger Bastarde vorhanden war. Der Spruch haut hier wo es kein Nordmar gibt noch viel weniger hin."
Der Veteran schüttelte den Kopf und schritt Richtung Südtor der Stadt. Was hatte der Junge für eine Vorstellung der Situation? Gehörte für ihn jeder in dieser Stadt zu seiner Seite, die ihm einfach so hilft? Sie waren doch beide weder Bürger dieser Stadt noch Diener dieses König Ethorns und auch keine Krieger diese Akademie, die es hier scheinbar gab.
"Aber weisst du was, dass du bereits kämpfen kannst hättest du ruhig früher sagen können. Und wo du recht hast, ist, dass ich in dieser Stadt nichts zu tun habe."
Sie hatten inzwischen das Tor schon fast erreicht.
"Da du ja scheinbar nicht locker lässt mach ich dir ein Vorschlag. Du beweist mir, dass du nicht bloss ein Klotz am Bein bist und dass deine Lehre bei Xorag keine Lüge ist. Und zwar tust du das, indem wir hier rausgehen und uns was leckeres zu Essen besorgen, in der Zwischenzeit kannst du dir überlegen welchen Nutzen ich aus der Sachen ziehen werde. Für das Essen zeig ich dir ein paar Kniffe, wenn du ein gutes Angebot machst, zeig ich dir alles was du willst."

[Gath]

Was bei Beliar erzählte im San da eigentlich gerade? Diese Insel, auf der er endlich mal auf Frieden gehofft hatte, stand kurz davor von einem verdammten Feldzug überrollt zu werden! Und Gath war es vollkommen egal, welche Seite da jetzt was machte. Wenn es Kämpfe gab, würde er versuchem müssen, weit, weit weg zu sein. Vieleicht war da die kurze Geographiestunde des Schmiedes nicht das schlechteste gewesen. Doch eigneltich gab es gerade noch etwas viel wichtigeres: Er musste in Erfahrung bringen, ob er sich ein paar Tage verdrücken konnte, um San auf der Reise zu begleiten.
"Ich vermute mal, dass ich das bis morgen geschafft haben sollte. Dann stehe ich entweder so wie jetzt da, oder mit gepackter Tasche, um dich ein bischen zu begleiten."
Doch allmälich sollte Gath sich mal auf den Weg in Richtung Taverne machen, denn wenn man zu spät nachts auf den Straßen unterwegs war, waren das auch nicht die sichersten, und er kannte die Spielregeln dieser Stadt nicht.
"Aber ich glaube, ich muss so langsam mal weg... Sagen wir mal, wir treffen uns morgen - äh - mittag hier, und dann schauen wir mal, ob wir zusammen losziehen, oder nicht. Einverstanden?"
"Ja." stimmte San ihm zu.
"Gut, dann sehen wir uns morgen wieder. Ich wünsche dir eine gute Nacht!" verabschiedete sich Gath und machte sich auf den Weg zur Taverne und zu seinem Zimmer. Ob von den anderen wohl noch jemand wach war?

[Rekhyt]

Dennik hatte es scheinbar nicht ausgehalten ihren Einbruch abzuwarten ohne mit wem zu reden. Jetzt stand er auf jeden Fall mit Carras da und schaute ihn erwartungsvoll an.
"Wo Illdor ist weiß ich nicht!"
Er nahm zwar an, dass er es mitbekommen hätte, falls er gefasst worden wäre, doch sicher konnte er sich nicht sein.
Doch immerhin kam er nicht mit leeren Händen, hatte sogar Gold gefunden und nicht Kleider (wie Dennik) oder Kreide (wie Illdor). Unauffällig präsentierte er den beiden das Erbeutete und steckte es dann schnell wieder weg. Nicht die ganze Stadt musste wissen, was er besaß und schon gar nicht von wo er es hatte.
Langsam sollte Illdor aber wirklich auftauchen und als er seine Ungeduld schon aussprechen wollte, kam dieser auch schon die Straße hinunter. Etwas gehetzt sah er aus, doch passiert war ihm nichts und jetzt waren sie alle wieder versammelt und könnten noch etwas mehr Abstand von dem Tatort nehmen. Dennik würde schon was vor haben!

[Deloryyan]

Nachdenklich saß Deloryyan in einer Ecke der Taverne und nippte an einem Humpen Bier herum. Es gefiel ihm nicht, dass er hier nicht recht vom Fleck kam. Den Begriff Respekt schienen diese eingebildeten Klingen nicht wirklich zu kennen, selbst wenn sie von ihm was auf die Nase bekamen. Keiner erwartete oder verlangte gar, dass man die Nordmänner mochte, mit sowas tat er selbst sich ja auch recht schwer, aber mit Respekt sollte es eigentlich nicht soweit her sein. Scheinbar mussten sie Lee mal daran erinnern, nochmal beim König anzuklopfen, damit dieser die Verhältnisse endgültig klärte, noch war trotz irgendwelcher Zusagen, die angeblich gegeben worden waren, nicht allzu viel geschehen.

Wenigstens tat Gedyon das, was Deloryyan von ihm Erwartete. Am Rande seiner Aktivitäten des vergangenen Tages hatte der Rastlose durchaus mitbekommen, dass dieser, manchmal zur Belustigung, manchmal zum Ärger der Setarrifer Bürger durch die Straßen hetzte, um seine Ausdauer ein wenig zu verbessern. Vielleicht wurde so aus diesem Taugenichts wirklich ein passabler Kämpfer, der sich auf den Schlachtfeldern des Lebens zu behaupten wusste. Den Willen dazu hatte er jedenfalls, und wenigstens dies verdiente Deloryyans Respekt...

[Dennik]

Dennik hörte Rekhyt schon gar nicht mehr richtig zu, denn hinter Rekhyt tat sich etwas.

Dann sah Dennik ihn. „Illdor!“, rief er erleichtert aus, als der junge Dieb, ebenso beladen mit Schätzen, wie Rekhyt, zu ihnen stieß.
Anerkennend und stolz nickte Dennik seinen Schülern und Freunden zu. „Ihr habt echt das Zeug zu Meisterdieben und jetzt beherrscht ihr auch das Schlösser knacken, wahrlich ihr seid wirklich Diebe, vor welchen sich die Bevölkerung noch besser schützen müsste um nicht ausgeraubt zu werden“, meinte der Schatten der Straßen und grinste breit: „Das müssen wir feiern. Dass ich als Lehrer fürs Schlösser knacken tauge, hätte ich nicht gedacht! Los kommt auf in die Taverne!“, mit diesen Worten ging Dennik los.

Illdor und Rekhyt folgten ihm, doch Carras blieb wie angewurzelt stehen. Irritiert ging der junge Meisterschwertkämpfer zurück und stieß Carras, welcher ins Leere schielte in die Seite. „Erde an Carras…“, dieser schüttelte verträumt seinen Kopf und folgte ihn nun endlich.

Zusammen traten sie in die Taverne und um Carras etwas in das Gespräch mit ein zu binden, wollte der junge Dieb nun von seinem Kneipen Schlägerei Retter wissen: „Hast du dich eigentlich nun schon in der Liste der Akademie eingeschrieben?“

[Carras]

Whoa. Das war krank. Und wer war eigentlich diese Voldemort..?

Jetzt wieder im Vollbegriff seiner geistigen Kräfte, schaute Carras Dennik an und lächelte schief. "Nein, noch nicht. Mach ich aber bald.. ich hab erstmal mein Körperbeherrschungstraining wieder aufgenommen, immerhin scheint an der Akademie nen recht hohes Niveau zu herrschen. Ich irr jetzt seit Jahren umher, da machen es nen paar Tage mehr oder weniger auch nich mehr aus." Außerdem sagte ihm irgendwas, dass er wohl zuerst diesem Wiederstand beitreten musste. Söldner gabs wohl auch, wie Carras das so gehört hatte. Was dann auch erklärte wer die Typen waren die hier massenhaft in Gruppen herumliefen.
Eigentlich nen Wunder dass Dennik und seine Jungs in aller Seelenruhe die Häuser leerräumen konnten.

"Dennik, hör mal. Wenn ihr echt gegen Rhobar seid.. solltet ihr aufhören in Setarrif zu stehlen. Immerhin sind wir hier alle auf einer Seite. Geht nach Thorniara und bestehlt die Paladine und Rotröcke, davon haben wir wenigstens noch was. Und wenn dus dir hier verscherzt, verlierst du deine womöglichst größten Verbündeten gegen die Garde..." Er stockte als er stehen bleiben musste, war er doch fast in so nen Typen gelaufen als sie gerade die Taverne betreten wollten...

"Maris, Alter!"
"Mira!"
"Ich hasse dich..."

[Maris]

Selbst das klarste Bergwasser schmeckt hier nicht...
Mürrisch verzog Maris das Gesicht und nahm dennoch einen neuerlichen Schluck. Es war nicht das selbe. Es war nicht das selbe, in einer stickigen, geschlossenen Dreckskneipe zu hocken und sich Wasser reinzuziehen bei einer geschätzten Luftfeuchte von 5000%, nicht das selbe wie ein frisches Wässerchen in der Wüste. Die Wüste... wie ihm der Sand unter den Füßen, die trockene Luft, der wolkenfreie Himmel und die schier endlosen Weiten fehlten! Es tat ihm weh, so weit vom Reich der Mutter entfernt zu sein - so weit entfernt von seinen Brüdern, seinem Volk! Und dabei hatten ihn all seine Freunde nach Setarrif begleitet, und seine Familie war ebenfalls hier. Dennoch... er fühlte sich hier fehl am Platze, überrannt von all diesem Gigantismus und der Erbarmungslosigkeit, mit der diese Stadt die Menschen zu verschlingen schien. Wo waren seine Sippenbrüder eigentlich abgeblieben? Außer Aaliyah, die als Magierin im Haus der Magier untergekommen war, hatte er keinen Einzigen seit der Ankunft mehr gesehen. Dieses Gefühl von Einsamkeit in ihm war zum Verzweifeln.

Nein, so durfte es nicht bleiben. Maris erhob sich, wollte Trost im Gespräch zu Adanos suchen - wenigstens der war auch hier vertreten - trat aus der Tür und stoppte abrupt, als er beinahe in eine Gruppe von zwielichtigen Gestalten rannte. Kannte er den einen Kerl nicht? Etwas nackter vielleicht, etwas geistesgestörter und animalischer... ja, das musste wohl Carras sein. Oder Mira, die Lesbenbärin.
"Maris, Alter!"
"Mira!"
"Ich hasse dich..."
"Ich hab dich auch lieb", entgegnete Maris mürrisch, klopfte Carras dann aber auf die Schulter.
"Das Wasser schmeckt nicht allzu besonders da drinnen, wendet euch lieber an die alkoholischen Sachen!", fügte er noch hinzu und wollte sich gerade abwenden, als Carras ihn am Kragen packte und wieder mit hinein zog.
Ach verdammt, was soll's...

[Rekhyt]

Wie sie jeden Abend irgendwelche unbekannten Leute aufgabelten und sich zu geselligen Gesprächen in der Taverne zusammentrafen! Leicht genervt nahm Rekhyt seinen üblichen Platz in eiener möglichst dunklen Ecke ein, bestellte sein Wasser, auch wenn es nicht sonderlich gut schmecken sollte und beobachte einfach die anderen. Der Fremde schien auch eigentlich etwas anderes vorgehabt zu haben, wurde aber von Carras praktisch gezwungen hier zu bleiben.
Woher die beiden sich kennen mochten?
Noch einmal ließ er sich Carras Worte durch den Kopf gehen lieber die Königstreuen zu bestehlen um nicht Verbündete zu verlieren. Dem Schweigsamen war das ziemlich egal. Wenn er Verbündete brauchen würde, würde er die schon irgendwo auftreiben können und auf einer bestimmten Seite würde auch nicht stehen, weil es immer heißen würde, sich dieser Seite zu unterwerfen.
Einzig sich und seinen Freunden würde er treu bleiben und bei dem Gedanken musste er wieder an den denken, den er gestern erst verloren hatte. Damit war seine gute Laune, nach dem erfolgreichen Einbruch endgültig verflogen, seine Mimik eingefroren und ausdruckslos und jede Chance darauf, dass der Abend noch besser werden könnte verflogen.

[Dennik]

„MIRA?“, fragte Dennik unwissend nach. „Immer wieder höre ich „Mira“ im Zusammenhang mit dir, Carras… erst bei dieser Aniron, oder wie sie hieß und jetzt bei dem hier…“, mit diesen Worten zeigte der junge Dieb auf den demotiviert erscheinenden braunäugigen Mann, welcher sich, wegen Carras, zu ihnen gesellt hatte. Er schien wirklich nicht sehr gut drauf zu sein und irgendwie hatte Dennik das Verlangen ihn aufzumuntern. Diese Ader hatte er erst neulich entdeckt, als er Rekhyt getröstet hatte, doch irgendwie fiel ihm nichts ein, was er hätte tun können um diesen Fremden hier etwas Optimismus zu schenken.

Irgendwie packte ihm trotzdem das verlangen den Kerl aufzumuntern, so idiotisch es auch sein mochte. Und wenn er ihn schon nicht aufmuntern konnte, auf jeden Fall wollte er, dass der Fremde abgelenkt wurde, denn Dennik hasste schlechte Laune, wenn er gut drauf war. Deswegen nervte ihn auch Rekhyts Schweigsamkeit hin und wieder, doch dieser Kerl hier strahlte so viel Demotivation aus, dagegen war die Maske der Ausdruckslosigkeit von Rekhyt nicht weiter schlimm….und heute nach diesem Erfolgreichen Einbruch seiner Freunde und dem Wiedersehen mit dem Hünen war er gut drauf, sehr sogar, sodass es gar nicht anders ging… er musst den Kerl ablenken…

Während er Carras` Antwort lauschte, lugte er um den Tisch um heraus zu finden, wo der Geldbeutel des Fremden zu finden war, dann wartete er ab, bis sich Maris ganz Carras zu wandte und ein wenig in Erinnerung schwebte und schnitt den Beutel vom Gürtel des Mannes. Ein triumphales Grinsen konnte sich Dennik nicht verwehren. Er wartet ungeduldig, bis Carras zu Ende erklärt hatte und legte den Geldbeutel auf den Tisch und meinte: „Ich bin übrigends Dennik und das sind meine Diebesgesellen, Illdor und Rekhyt“, stellte er sich und seine Freunde vor und schob den Beutel zu Maris. Hoffentlich reagierte der Kerl nicht so, wie Xorag…

[Carras]

Carras knallte die Hand vor den Kopf. Dieser Idiot...
"Hör mal, Dennik. Ein gekonnter Dieb bindet nicht jeden auf die Nase dass er einer ist..." Maris guckte währendessen als wenn ihm nicht ganz klar wär, was diese männliche Version von Jeanne der Kamikazediebin von ihm wollte. Gekonnt und wesentlich schneller als diese "Kauboys" von denen er immer in diesen Romanen in Khorinis gelesen hatte ihre Runenstabwaffen mit Abschussvorrichtung gezogen hat, zückte er einige Stengel Sumpfkraut und schob sie mitunter Maris hin bevor er sich selbst einen ansteckte. "Genieß es.." grinste Carras verhohlen. Immerhin waren die Stengel allesamt von Nomaden aus Al´Shedim, die ihm vorher krumm gekommen waren. Aber das musste Maris ja nicht wissen...

"Neulich schon Aniron getroffen, hab ihr zugebrüllt ich wär ein Bär. Ist aus nicht verständlichen Gründen bis zur Decke gesprungen.." grinste Carras mit dem breitesten Grinsen an was er auf Petto hatte.
"Du guckst so komisch. Sollen wir dir nen Sandkasten bauen..?"
Der Gedanke an den ehemaligen Nomadenführer mit Schaufel und Sandförmchen hatte was. Daneben noch der 2,14 Meter große Wüstendrache Sandamarschus und das Bild war perfekt. Aber irgendwas sagte ihm, dass Maris auf Sandamarschus allergisch reagieren würde..

"Tut mir übrigens sehr leid dich damals mit meinem Schwengel verprügelt zu haben." Er hustete. Das war einfach zu lustig um es ernst zu meinen.