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    Ritter Avatar von Azil Al-Fidai
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    Azil Al-Fidai ist offline
    "Hm.", machte Azil, sah noch einmal zu Calintz, der nicht nur schweigsam war, sondern etwas.. enttäuscht aussah. Irgendwie. Ob das mit Farens Verhalten zusammenhing? Nicht, dass es den jungen Mann kümmerte; Calintz konnte sich sehr gut selbst ein Bild über Personen und Situationen machen, aber sie schienen immer öfters auf ähnliche Schlüsse zu kommen - genau wie bei Faren jetzt. Der ehemalige Koloss war zu einem Hündchen mutiert. Halbwegs interessiert lauschte der ehemalige Schmied den Ausführungen Kealas - was aber sehr viel wichtiger war, war, das sie etwas zurückhielt. Etwas... wichtiges, seiner Ansicht nach. Ja, der Odem war ihm bekannt, aber sie hatte nicht gesagt, wie sie hierher gekommen waren. Nicht, dass es ihn etwas anging, aber dass sie es so offensichtlich vor ihm und dem weißhaarigem Attentäter verbarg, verriet, dass es etwas sein musste, was... es wert war, geheim gehalten zu werden. Das Grinsen auf Azils Gesicht wuchs wieder, immer weiter, bis es wieder nur eine Maske war - die Maske, hinter der sich seine Gedanken versteckten, genau wie seine Gefühle.

    Seufzend fing der junge Mann ein wenig an zu kippeln. Sein Hirn arbeitete fieberhaft - wie konnte er an mehr Informationen herankommen, wie Keala auspressen, ohne das Faren auf ihn losging? Schwierig. Sehr schwierig. Auch wenn der Hüne nicht so aussah, in seinem Schädel steckte ein Hirn... irgendwo. "Ausgehöhlt? Hört sich an, als wäre er tot. Hört' sich für mein Verständnis viel zu sehr nach Magie an.", brummte er, musterte die ehemalige Söldnerin. "Aber du schaffst es mittlerweile ziemlich gut, deine Gedanken zu verstecken, aber..."

    "Das ist auch vollkommen irrelevant.", warf Calintz ein, stand auf. Azil sah überrascht zu seinem - ehemaligen - Lehrmeister, der bisher still gewesen war, jetzt zum ersten Mal eine Regung zeigen. In den pechschwarzen Augen Calintz' spiegelte sich Enttäuschung, auf seinen Zügen Ablehnung, der leicht verzogene Mundwinkel zeigte seinen Missmut. Seltsam. Vielleicht empfand er ja den Wandel seines Waffenbruders sehr viel gravierender als Azil - der es durchaus angenehm empfand. Keine Schmerzen jedenfalls. Auch, wenn sich der Söldner sicher war, dass er es mittlerweile mit ihm aufnehmen konnte. Viel wichtiger war aber trotz allem der Blick, der Blick, den Calintz Faren aus der Nacht seiner Augen zuwarf. Fast wie ein letzter Abschied von einem Gefährten, der gestorben war, ein Requiem an einen Toten. Oder an jemanden, der sich in etwas verwandelt hatte, mit dem man nicht leben konnte. Auch Keala kassierte einen Blick, der selbst einen Schattenläufer in eine Eisskultur verwandelt hätte.

    Azil grinste weiter, fuhr sich durch sein rabenschwarzes Haar, seine hellblauen Augen blitzten. "Ich nehme an, wir gehen?"
    "Ayé. Wir gehen.", antwortete der Attentäter und drehte sich um, verließ die Taverne. Der ehemalige Schmied erhob sich, zuckte mit den Schultern. "Letztendlich wurde das Monster also wirklich gebändigt, und der ehemalige Herr wendet sich ab. Wie wird die Geschichte weitergehen? Für mich ohne zwei Turteltäubchen, jedenfalls für jetzt, und ohne Frieden. Gehabt' euch wohl, Genossen." Eine angedeutete Verbeugung. Die Bewegung alleine schrie fast vor Sarkasmus, sah aus, als wäre sie komplett sinnlos und ungewohnt für Azil. Er verbeugte sich nicht, er spottete. Dann drehte auch der junge Mann sich um, schlenderte aus der Taverne. "Und der Vorhang fällt, der Akt ist vorbei... wer wird den nächsten dominieren?", murmelte er, kicherte leicht. "Vielleicht ein Narr, der Harlekin?" Langsam ging er zu Calintz, der leicht genervt wartete, und schon wieder aussah, als wolle er ihm das Grinsen aus dem Gesicht schneiden. Was Azil nur mit einem noch breiterem Grinsen quittierte.

  2. Beiträge anzeigen #102
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Tooshoo, Wurzeln - Mystische Sphäre

    ...Das Warten auf Corax fand ein Ende, als ein mysteriöses, nur vor Stärke so strotzendes gefiedertes Rabenwesen zu sehen war, wie es einen Menschen und einen Falken trieb, bis sie die anderen erreichten. Der Falke war mehr, als nur ein Falke, als er sich urplötzlich in Licht auflöste und in Adrastos einging. Doch nichts weiteres geschah dann weiter, ausser das Adrastos ruhiger wurde und die Angst etwas verlor. Nebel zog auf und aus jenem erschien dann Corax wieder als Mensch in Begleitung seines Verbündeten.

    "Wir haben sie alle...", sprach Ornlu und blickte zu denen die verflucht schienen. Corax nickte daraufhin und wollte mit Ornlu und Lina unter vier Augen sprechen. Es ging um das Ritual, wo Lina wohl weniger eine aktive Rolle tragen sollte, jedoch einfach nur die Kräfte möglichst bereit hielt, falls etwas ausser Kontrolle geriet oder einer der Opfer durchdrehte. Die Druiden unter sich indes, sprachen das Ritual durch, welches Corax angedacht hatte. es blieb zu hoffen, dass dies funktionierte, denn auch die Anwesneheit in jener Welt, war auf Dauer nicht gut. wer wusste was ihre Körper gerade machten. Als letzte Details klar waren, blickte Ornlu zu jenen die sie retten wollten. Es galt nun einen Kreis aus Symbolen auf den Boden zu bilden. Symbolen die zum einen manche Naturgeister hervorrufen könnten und zugleich Symbole wie man sie von den Steinkreisen kannte...

  3. Beiträge anzeigen #103
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    Am Waldrand bei den Riesen und Zwergen
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    Suzuran ist offline

    Tooshoo, Wurzeln - Mystische Sphäre

    Sie hatte schon vieles gesehen, diese Vesammlung jedoch, brachte sie mehr denn je an ihre Grenzen, zeigte ihr zu was diese Welt fähig war und wie viel sie noch zu lernen hatte.
    Neben ihr stand das faszinierendste Wesen, das sie je in ihrem Leben gesehen hatte. Große Zähne hatte er, wie im alten Märchen, das die alte Großmuttter immer erzählt hatte, als sie jedoch genauer hinsah, waren es normale Menschenzähne.
    Sie fasste sich an den Kopf, zum fünften Male auf dem Weg hierher.
    -Sag, werde ich verrückt?-, hätte sie Ihn am liebsten gefragt, traute sich jedoch nicht, weil er aussah wie Ornlu, es aber nicht war und im nächsten Moment mit seinem starrenden Blick durchbohren zu schien, wie er es mit den Fängen, die in seinem Maul thronten, ebenso hätte tun können.
    Sie hatte Angst vor ihm, wie vor jener Spinne an die sie sich entfernt erinnern konnte. War sie in ihren Träumen gewesen oder war dies ein Traum?
    Wer war er? War es Ornlu...oder war es ein Wesen aus ihren Träumen.
    Vielleicht würde es ihr die große Mutter sagen können...einige Male wuchs aus ihren Gedanken, das Bild jener mit zwei Köpfen, wie eine seltene Blüte.
    Sie war etwas ganz besonderes, Suz wusste es und als sie jene auf der Lichtung erblickte, wusste sie, dass sie Ornlu vergessen konnte.
    Mehr musste sie sich auf die Schönheit konzentrieren, die ihr in diesem Moment jenen Schmerz nahm.

    Immernoch vor sich hinmurmelnd hatte sich die Wassermagierin in Trance auf den Boden gesetzt und lockte damit jene verstörten Kinder zu sich. Sie schien ein Lichtblick in dieser ganzen Situation und auch Suzuran schmiegte sich an die große Mutter, wie ein kleines Kätzchen, das nach Geborgenheit suchte und wusste, das sie dort zu finden sein würde. Auch hatte sie Angst vor jenen großen Männern, die behangen von Magie eine unheimliche Macht ausstrahlten.
    Hier an diesem Ort hatte sich das magische Leuchten noch verstärkt. Die Nacht war durchzogen von Strängen in allen Farben und Formen, dick und dünn, anziehend manche und viele doch eher abstoßend. Suz beobachtete jenen, der sie hierher geschleppt hatte, wie er mit einem Stock den Boden um sie herum einritzte und leise Worte vor sich hinmurmelte.
    Seine Augen glühten wie Feuer, schienen ihr das Herz zu zerreißen, als er sie für einen Moment anblickte und ihr dabei einen leisen Schrei entlockte. Der Andere tat dasselbe. Er murmelte Worte vor sich hin, während sich Magie um seinen Körper sammelte, sich aufbäumte mehr und mehr und sie alle scheinbar unter einem geflecht aus Magie gefangen wurden.
    Je mehr Magie hier gewirkt wurde, desto mehr schmerzte ihr Körper. Inzwischen war sie aufgestanden, fauchend, wehrte sich gegen die Mächte, die sie bedrängten, ihr Schmerzen bereiteten...mehr und mehr.

  4. Beiträge anzeigen #104
    Ritter Avatar von Orthego
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    Orthego ist offline
    Der Kerl war suspekt. Mehr konnte Orthego nicht sagen. Aber es reichte für einen begründeten Zweifel an dem Mann. Jeden Tag länger, den Orthego den Glatzkopf beobachtete, machte den Waldläufer nervöser. Obwohl er genau gesehen nichts von dem Gast wusste. Weder einen Namen hatte er, noch sonst irgendetwas. Und trotzdem war er ihm nicht geheuer. Merkwürdig gekleidet, irgendwie…düster, lief der Glatzkopf Orthego Tag für Tag über den Weg, als wäre er auf der Suche nach etwas. Seit ihm das Wort „Rebellen“ über die Lippen gerutscht war, stand er unter schärfster Beobachtung des Waldläufers. Ob er nun wollte, oder nicht.
    Orthego hatte lange keinen Kontakt mehr zu Königstreuen gehabt. Was aus den Lagern geworden war, ob sie ihren Weg nach Vengard zurückgefunden hatten, ja, ob sie überhaupt mitgekriegt hatten, dass der Ork vertrieben worden ist – er wusste es nicht. Und wollte es eigentlich auch nicht wissen.
    Doch das Auftauchen dieses Mannes in Tooshoo, die Tatsache, dass er scheinbar von den Rebellen wusste, das konnte kein Zufall sein. Ein Abtrünniger? Ein Spion? Auf jeden Fall Ärger, so viel stand fest. Näheres galt es herauszufinden.

    Orthego erhob sich langsam von der Bank und mischte sich unter die Menge, heftete sich hoffentlich unbemerkt an die Fersen des Glatzköpfigen. Durch dessen auffälliges Aussehen war der selbst in den größten Menschenmassen kaum zu übersehen. Schwarzwasser war jedoch nur ein kleines Dorf, in dem man sich kannte. Fremde wurden kritisch beäugt, wohl ein Überbleibsel aus der Herrschaftszeit der Magier und des Paladins. Orthego kannte sich im Dorf mittlerweile gut genug aus, um stets den passenden Ort für das eine oder andere Vorhaben zu kennen. In einigen Metern Abstand überholte er den ungebetenen Gast und verschwand in einer der wenigen Gassen, die das Dorf zu bieten hatte.
    Der Waldläufer behielt seinen neuen Freund stets im Blick und als der an der Gasse vorüberschritt, packte er ihn ruckartig am Arm und zog ihn zu sich in den Schatten, bevor der Glatzkopf auch nur einen Mucks machen konnte.
    „Wir beide, wir werden uns jetzt einmal unterhalten. Gesittet und zivilisiert“ , sprach Orthego langsam und mit Nachdruck. Eine Hand lag zur Sicherheit am Griff seines Spinnendolches, falls der Typ auf dumme Gedanken kommen sollte.
    „Was ich will“ , fuhr der Waldläufer fort, „sind Antworten. Du wirst mir erzählen, wer du bist, woher du kommst, was du im Schilde führst, und was bei Beliar du mit den Rebellen am Hut hast!“

  5. Beiträge anzeigen #105
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline

    Tooshoo, Wurzeln - Mystische Sphäre

    Wo war sie? Ein Wald, aber nicht der Heimische. Es war anders ... irgendwie. Sie war anders. Sie besah ihre Vorderpfoten, aber es waren keine Pfoten. Sie besah ihre Hinterläufe, aber es waren keine Läufe. Sie besah ihr Fell, aber es war kein Fell. Verwirrt schaute sie sich um. Sie war nicht sie selbst. Dies war nicht ihr Wald. Als sie einatmete, atmete sie Waldluft ein ... und etwas Vertrautes. Sie stellte die Ohren auf, auch wenn sie schon komisch aufgestellt waren, und spürte Wind durch die Ohrenbüschel ziehen. Wenigstens die waren noch da, dachte sie zufrieden und machte sich auf.


    Sie folgte dem Vertrauten. Vertrauter Geruch, aber auch und mehr vertrautes Gefühl. Da war etwas Sicherheit, die musste sie finden, musste dorthin. Gefühle trieben sie, Intuition. Und es war Schmerz. Ihre Schnauze war seltsam, sie tat weh. Blut floss von ihrer Schnauze, ihre Zähne waren normal, passten aber nicht richtig in ihr Maul. Es tat weh, sie hinterließ eine Spur roter Flecken. Was war sie? Wo war sie? Da! Da war etwas, da war das Gefühl der Sicherheit am stärksten, da sah sie die Gestalt, der sie vertrauen konnte, stehen. Sie ging zu ihr, in ihrer eigenen komischen Gestalt. Sie war nicht allein, was war das? Sie zögerte, aber die Suche nach Schutz siegte.

  6. Beiträge anzeigen #106
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Wieder waren Tage vergangenen, in denen nichts passierte. Rethus schlurfte, getrieben von seiner Neugierde und dem Drang irgendetwas zu tun, durch Schwarzwasser. Das Dorf befand sich ja unmittelbar an den Wurzeln des gewaltigen Baumes, aber seitdem diese Leute von Jadewolf in Tooshoo angekommen waren, hatte sich die Bewohnerzahl in Schwarzwasser deutlich erhöht. Immer wieder musste sich Rethus mit ansehen, wie einige mit der Natur vorlieb nehmen mussten und schlugen kleine Lager rings um den Baum vor Schwarzwasser auf.
    Rethus und seinen beiden verbliebenen Kameraden war es schließlich nicht anders ergangen. Allerdings zogen die ehemaligen drei Rebellen das Leben unter freiem Himmel vor. Die Atmosphäre, wenngleich dieser Ort ein Sumpf war, erinnerte sehr an die schönen Tage in den Lagern der Rebellen in Myrtana. Vor allem Rubin dachte immer wieder an diese Zeiten zurück, auch wenn sie für viele hart waren. Charun mochte das Leben, weil er so ständig in der Lage war, spontan auf die Jagd zu gehen. Und der Glatzkopf hatte sich sowieso von dem Stadtleben losgesagt, seit dem er damals vor mehr als einem Jahr den Rebellen beigetreten war. Alles war vergänglich, so wie die Existenz der Rebellen von Myrtana, aber was diese Erlebnisse und Erfahrungen mit sich führten, das war für die Ewigkeit…

    Rethus kam gerade an einer weiteren Gassenkreuzung vorbei, da packte ihn jemand unsanft am Arm und zog ihn in die Schatten, weg von den Blicken der Leute. Ein merkwürdig wirkender Mann stand da vor den Augen des Gruftis. Sein Gesicht war von Narben gezeichnet und das restliche äußere wirkte sehr herunter gekommen. Der ernste Blick des Mannes musterte das Gesicht des Glatzkopfes ganz genau, der kalt blieb.
    „Was ich will, sind Antworten“, murrte der Kerl. „Du wirst mir erzählen, wer du bist, woher du kommst, was du im Schilde führst, und was bei Beliar du mit den Rebellen am Hut hast!“
    Rebellen? Wie kam der Typ darauf, dass Rethus etwas mit den Rebellen zu tun hatte? Oder besser gesagt: gehabt hatte. Das Gesicht des Glatzkopfes wurde starr… Cyrith? Hatte ihn sein eigener Gefährte im Suff verraten? Nein, nicht Cyrith. Das war unmöglich… aber… aber natürlich. Dieser Schnüffler hatte Rethus im Gespräch mit Rubin belauscht. Was anderes wollte sich der Mantelträger nicht ausmalen.
    „Ich bin kein Lügner“, antwortete der Glatzkopf. „Und des Weiteren habe ich nichts zu verbergen.“ Eine kurze Pause trat ein. „Mein Name ist Rethus, Vogors Sohn, und ich komme aus Myrtana.“ Das Gesicht seines Gegenübers wurde noch etwas ernster. Wahrscheinlich war letzteres genau das, was er hören wollte. „Und was ich will? Ich brauche Ruhe, ein vorübergehendes Zuhause und wenn möglich ein anständiges Bad.“ Er ließ ein kurzes Grinsen winken. „Wieso ausgerechnet hier? Ich war einmal Soldat der königlichen Armee – und wo du es jetzt erwähnst – ich war auch einmal Oberrebell unter der Führung des obersten Kommandanten der Rebellen in Myrtana. Das ist aber lange her und eigentlich versuche ich das zu vergessen.“

  7. Beiträge anzeigen #107
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Tooshoo, Wurzeln - Mystische Sphäre

    Corax hatte das letzte Zeichen auf den Boden gemalt und mit Magie gespeist. Ornlu hoffte, dass dieses Ritual gelingen würde, denn es klang schon durchaus abenteuerlich was sie da vor hatten. Andererseits hatte sich Ornlu schon immer gefragt wie man einen Steinkreis schafft und womöglich war dies ein Teilaspekt des erschaffens von Steinkreisen. Jeder Druide hatte da sein Steckenpferd und es war wohl Glück, dass Corax hier war.

    Man nickte sich zu und begann nun den nächsten Schritt zu wagen. Sechs Zeichen hatten sie in den Waldboden gezeichnet. Zeichen wie man sie von den Steinkreisen Myrtanas kannte, nur dass der Rand um sie in altwaldvölkischen Runen beschriftet war, die zum Glück Corax beherrschte. Sie gaben dem Symbol den Namen, während das Tierzeichen drinnen, der Fokus des Symbols sozusagen war.

    Dabei hatten sie jedoch bewusst beim Zeichen der Flugtiere einen Raben gewählt und bei jenen der Tiere des Landes den Wolf. So würden beide Druiden ein fester Teil und Fokus dieses Steinkreises werden und diesen stärker kontrollieren können.

    Schon jetzt begann die Magie sich zu zeigen und allmählich bildeten sich die sechs Symbole zu einen Kreis der durch magisches Licht sich sichtbar verband, ehe dann magische Säulen aus Blitzen, Magiefäden und - strängen und ähnlichen Dingen sich erhoben und Magie aus dem ganzen Ort hier zogen. Gar Ornlu und Corax wurden angezapft, da ihre Tierzeichen in jenem Kreis einen Fokus hatten.

    Doch noch war der Kreis nicht fertig, um alle zu befreien.
    Nein, nun kam noch das Besondere, denn Naturgeister waren hier auch im Spiel und jene mussten eingebunden werden, um das Chaos in ihren Schützlingen wieder in Ordnung zu bringen.

    Zum Zeichen der Tiere der Luft wurde das altwaldvölkische Zeichen der Falken neben dem Symbol gemalt und mit einem Strich mit dem großen Symbol verbunden, während das Zeichen der Luchse und der Panther um das Symbol der Erdtiere auf den Boden mit urwaldvölkischer Malerei aufgemalt wurden.
    Von jenen Dreien wussten die beiden Druiden, dass sie Schützlinge unter den fünf Opfern des Zaubers hatten, bei Samarus waren sie sich nicht sicher und bei der Wassermagierin war dies nicht nötig. Da reichte das allgemeine Ritual schon.
    Auch die Zeichen beider Katzenarten wurden mit dem Symbol der Erdtiere, in dessen Mitte sich das Zeichen des Wolfes befand, verbunden und dann war es Zeit.

    Lina hatte sich zum Symbol und Säule der Menschen zu stellen, während Ornlu und Corax zu ihren Symbolen schritten und begannen ihe Mächte langsam zu wecken. Synchron sprachen die beiden ein >Echuio!< und weckten den rituellen Zirkel erst richtig. Es wurde kurz gleißend hell, bevor nun der Kreis begann sich noch mehr mit Magie zu nähren. Die Säulen wuchsen an und die Druiden gaben kontrolliert Magie ab. Die Geister die in ihnen Inne wohnten, wurden dann kurzerhand mitten in ihren Zeichen beschworen. Hinter Ornlu stand nun mehr eine riesige Wolfsgestalt in geisterhafter Erscheinung, die tief knurrend sich bemerkbar machte, während es hinter Corax sein Rabenfürst war und laut aufkrähzte. Hinter Lina indes erschien scheinbar sie selbst im Symbol der Menschen.

    Ein Nicken unter den Dreien und es ging weiter. Die drei Zeichen die für Suzuran, Adrastos und Cécilia standen, wurden von den beiden Druiden berührt und geweckt. Und Augenblicke später bildeten auch sie magische Säulen die aufstiegen, bevor in ihnen schemen- und geisterhaft auch Tiere sichtbar wurden.
    Ein stolzer Falke der schrill aufkreischte, bevor sein Schrei vom klanghaft schönen Fauchen eines Luchses unterbrochen wurde, dass zugleich eine seltsame Wärme hervorbrachte in seiner Manifestation. Zuletzt folgte dann ein noch lauteres, doppeltes Fauchen, welches von einem Schatten und einem Licht in schemenhaften Panthergestalten stammte. Beide umkreisten sich, bevor sie stehen blieben und den beiden Druiden scheinbar drohend, wie auch die beiden anderen Tiergeistgestalten, zusahen.

    Jene gingen nun über den reinigenden Akt zu vollziehen, als sie zu den fünf im Kreis traten. Sie alle schienen seltsam beruhigt oder gar wieder Herr ihrer Sinne zu sein. Ornlu und Corax legten die Hände auf Suzuran und Cécilia auf und vollführten etwas, was sie aus manch Initiationen zu gut kannten. Sie jagten ihre noch vorhandene Magie durch die beiden Frauen und brachten das Chaos in ein Gleichgewicht. Unmöglich, wären die Naturgeister in ihnen, doch das waren sie nicht für den Moment des Rituals. Sofort darauf beeilten sich beide und kappten die Bindung des Panther- und des Luchszeichens vom Erdtiersymbol. Die drei Geister stürzten sich regelrecht wieder in ihre Schützlinge, rissen sie etwas um und verschmolzen mit ihnen wieder. Ein atmeberaubender Akt, der womöglich vergleichbar mit dem Moment war, wo man den Bund mit der Natur schloss.
    Adrastos war der Nächste, um den sich Ornlu kümmerte, während Samarus von Corax ins Gleichgewicht gebracht wurde.
    Während es Ornlu leichter fiel und der Falke Adrastos regelrecht packte, um wieder in ihn einzugehen, bemerkte Corax eine Art Barriere und rief den Wolfsdruiden her, um gemeinsam vorzugehen. Als sie beide mit ihren Kräften dann einwirkten, spürten sie dass da doch ein Naturgeist war, doch zu schwach um ihn zu erkennen und zu schwach, weil Samarus selbst noch nicht weit genug war. Eine Erkenntnis.

    Und die Erkenntnisse hörten nicht auf, als die langsam geschafften Druiden bei der Wassermagierin noch waren. Bei ihr war etwas. Mächtig, sehr mächtig sogar und zur Natur gehörend. Doch mit der magischen Verbindung sahen beide Druiden nur Licht und Schatten im steten Wechsel. Sie sahen keine Gestalt und hörten nicht in den Echos der Magie, welches Tier da inne wohnte - aber es gehörte eindeutig zur Natur, wie beide es wohl noch nie so vernahmen. Es verband so vieles, als wäre es die Natur selbst. Doch so stark, hatten es beide noch nie wahrgenommen und nie in jenen gespürt, die den Bund einzig mit der Natur geschlossen und dann von ihnen initiiert wurden.
    Doch diese Kraft ehrte sich nicht gegen die beiden. Sie ließ zu und so brachten auch sie, wieder das Gleichgewicht in die Wassermagiern. Wie seltsam es doch klang.

    Linas Einsatz kam nun, die zu jeden trat und kurz magisch Verbindung aufnahm, um zu prüfen. Ihr Lächeln bei Adrastos deutete daraufhin, dass sie Erfolg hatten und man sah es in den Gesichtern der fünf. Die dunklen Ränder um deren Augen wichen und auch die ganze Mimik wurde wieder so, wie man sie kannte.
    Mehr konnten Corax und Ornlu nun auch nicht mehr machen und so war das Nicken unter ihnen Auslöser dafür, die aktiven Mächte zu lösen. Sie traten selbst in ihre Symbole und wurden wieder vollkommen eins mit ihren Naturgeistern. Gleichzeitig lösten sich die Symbole auf und der Kreis war durchbrochen. Die magischen Säulen versiegten und zu aller Wunder umgaben sie nun sechs hölzerne Wurzelsäulen als Relikte dieses Rituals. Im Holz waren noch die Tierzeichen zu sehen.

    "Ein für wahr interessantes Ritual, Freund.", sprach Ornlu müde zu Corax. Der nickte lediglich und meinte, dass es Zeit wäre.
    "Kommt her. Wir reisen zurück. Wir erklären euch dann was geschah.", sprach Ornlu zu den fünf einstigen Opfern von Tooshoo oder was auch immer dies bewirkt hatte.
    Zu Lina traten sie alle. Sie hatte noch genug Kraft und war auch hier wichtig. Man musste sagen, so klein ihre Rolle war, so wichtig war sie für diesen Ritus letztendlich. Sie fassten sich alle an den Händen, selbst die Wassermagierin gehorchte auf Ornlus strenge Anweisung und dann weckte Lina ihre Magie und auch beide Druiden, bevor die anderen es auch taten oder zumindest das aufbrachten was sie konnten. Ein Sog entfachte, der nach der Welt der Sterblichen sich anfühlte, der nach etwas Bekannten roch und klang. Kurz wurde es hell, dann einen Augenblick dunkel und dann roch man Holz, etwas fauliges Wasser und nahm die Wärme wahr, die in den Wurzeln herrschte.
    Als Ornlu die Augen öffnete, waren sie zurück. Alle blickten sich an, doch waren es Corax und er, die sich als Erste setzen mussten, da das ganze Ritual durchaus zermürbend für die beiden war.
    Mit drei Druiden die um die hohe Magie der Druiden besaßen, wäre es einfacher gewesen und so machte man auch normalerweise jenes Ritual, doch womöglich war es die Macht der Naturgeister in Corax und Ornlu und der Fakt es nicht in einer Art anderen Sphäre gemacht zu haben, der den Erfolg ihnen vergönnte. Vielleicht auch was anderes, wovon sie nichts ahnten und zwei Gesichter hatte.
    Feywidds Steinkreis hatten sie erfolgreich durchgeführt.

    "Alles klar mit euch?", fragte Ornlu und rieb sich durch das müde Gesicht.
    Geändert von Ornlu (22.01.2011 um 23:04 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #108
    Ritter Avatar von Orthego
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    Orthego ist offline
    Orthego blickte kurz zu Boden. Rethus…Vogor…Verdammt, da klingelt nichts. Ich sollte ihn trotzdem im Auge behalten…
    Nichtsdestotrotz sagte ihm etwas, dass er die Hand vom Dolch nehmen könne. Dieses etwas ließ ihn auch glauben, sein Gegenüber sei klug genug, nicht unüberlegt zu handeln.
    Ruckartig blickte Orthego wieder hoch. „Rethus, also.“ Der Waldläufer hielt es für klüger, dem Typen den eigenen Namen nicht zu nennen. Zumindest nicht, bevor er mehr wusste. „Jeder hier will Ruhe. Die einen wollen Ruhe vor der ganzen Welt, die anderen vor dir und deinesgleichen. Ich glaube kein verdammtes Wort von dem, was du sagst. Du siehst schon von weitem nach Ärger für das gesamte Dorf aus und das gefällt mir nicht. Deshalb schlage ich vor, du schnappst dir deine Sachen, packst deine Kumpel ein und verschwindest von hier… Und versuch unterwegs nicht das Banner des Königs hochzuhalten. Er versucht zu vergessen, der Soldat…Dass ich nicht lache! Einmal Speichellecker des Königs, immer Speichellecker des Königs!“ Orthego spuckte zu Boden. „Brauchst mich gar nicht so anstieren!“ Der Waldläufer blickte diesem Rethus in die Augen, als hoffte er, es würde was passieren. Ein Moment der Stille kehrte ein, beide Männer starrten sich an.

    Da traf es Orthego wie ein Schlag. Sein Blick weitete sich.

    Vor seinem inneren Auge loderten Flammen empor, bissen nach ihm. Es brach die Hölle los. Baumkronen standen in Flammen, brennende Körper stürzten von den Wipfeln, Pfeile zischten durch die Luft. Der Geruch von verbranntem Fleisch grub sich tief in die Nasenlöcher und drehte den Magen herum. Mit einem Male befand sich Orthego wieder in Okara. Nicht als erfahrener Waldläufer, nein, sondern als junger Pirscher. Seine erste große Schlacht… Zusammen mit Bengar hatte er ohne die Erlaubnis der Druiden einen Trupp junger Wächter ins Feld geführt, einen Triumph gefeiert. Da fielen ihnen die Rebellen in den Rücken. Steckten die Bäume an, versuchten, den gesamten Landstrich niederzubrennen. Und da stand er! Erhobenen Hauptes, das Schwert umklammert. In diesen selben blauen Augen spiegelten sich die Flammen, spiegelte sich der Tod. Es gab beinahe keine Überlebenden… Man hätte Orthego und Bengar vor Gericht gestellt, wären sie nicht nach Varant geflohen…

    Er ist da gewesen! Der Waldläufer erinnerte sich schlagartig genau an jenen Tag, als er das Schicksal dutzender Männer besiegelt hatte. Und dieser Rethus ist da gewesen, auf Seiten der Königstreuen!
    Erschrocken torkelte Orthego einen Schritt zurück.
    „Du! Duuu! Verfluchter Rebell, mieses Schwein! Ihr habt sie brennen lassen! Ihr habt sie leiden lassen! Du warst da, du hast es gesehen und da traust du dich noch hier aufzukreuzen und von Vergessen zu sprechen?!“

  9. Beiträge anzeigen #109
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Cécilia ist offline

    Tooshoo, Wurzeln - Mystische Sphäre ~ Übergang

    Sie war da. Noch andere waren dort, es war alles so seltsam ... Komisch. Ungewohnt. Anders. Vom Vertrauten angezogen, blieb sie, doch ihr Nackenfell sträubte sich, so komisch war es hier, falls sie überhaupt Nackenfell hatte. Sie erkannte sich nicht, sie wusste nichts über sich. Bestehendes Wissen schien ins Gegenteil verkehrt zu sein. Nur kleine Anhaltspunkte hatte sie, die keine wirklichen Anhaltspunkte waren. Sie war sie und nicht sie.

    Sie schaute zu. Diese Wesen malten auf den Boden, da waren Zeichen. Irgendwie kamen diese Zeichen ihr bekannt vor, aber sie wusste nicht, woher. Sie wusste nicht, was sie wusste, sie wusste nicht, was sie war. Sie war verwirrt und das Wirren fand kein Ende. Sie musste zuschauen, sie hoffte, entwirren zu können. Hell wurde es, als die beiden Wesen sprachen, ihr Werk zu wecken schienen. Es war ein Kreis, sie fühlte sich gleichzeitig gefangen und frei ... doch dann, dann zeichneten sie wieder, und auch eines dieser Symbole erkannte sie, erkannte, dass es für
    sie stand.

    Sie war leer. In ihr war alles leer. Erinnerungen vergangener Tage spielten keine Rolle mehr, denn sie empfand nichts als Leere. Ein Teil von ihr war weg, von ihr getrennt. Ein Teil, den sie nicht kannte, er war dagewesen, einfach da. Jetzt nicht mehr. Es fühlte sich endgültig an, es fühlte sich an, als sei das Leben aus ihr gewichen. Jemand berührte sie, und entwirrte ihren Geist, doch er besiegte nicht diese unendliche Leere in ihr. Er vermochte den Schmerz des Verlustes nicht zu mindern, auch wenn sie nicht einmal wusste, welchen Verlust sie betrauerte. Dann ließ er sie los, die Berührung brach ab, er ging weg.

    Es war vorbei. Die Silhuette kam auf sie zu, und sie verschmolz mit ihr, sie fuhr in sie. Die Trauer war vorbei, der Teil, der gefehlt hatte, war wieder da. Es war vorbei. Sie war wieder am Leben, Körper wie Geist waren wieder da, wieder funktionsfähig. Warm war das Verschmelzen gewesen, angenehm, wenn auch wuchtig. Jäh war die Leere ausgefüllt gewesen. Ihre Unsicherheit war gewichen. Sie
    war . Tief atmete sie ein, dann aus, schaute sich anschließend um. Eindrücke vermengten sich, aber sie vermochte sie nun zu deuten. Die Zeit des Chaos war vergangen, sollte vergangen bleiben.
    "Kommt her. Wir reisen zurück. Wir erklären euch dann was geschah", sprach Meister Ornlu.
    Sie fasste nach den Händen der anderen. Dies war nicht die normale Welt, hier gehörte sie nicht hin, auch wenn sie verlockend friedvoll zu sein schien.


    Meister Ornlus Worte schienen sie zu wecken. Cé schlug die Augen auf, sie wusste nicht, wann sie sie geschlossen hatte. Irgendwie fühlte sie sich seltsam, erst nach einigem Überlegen kam sie darauf, dass eben Magie gewirkt worden war und sie kein frierendes, zitterndes Elend war. Stattdessen war ihr ganz angenehm, wenn auch nicht übermäßig warm. Sie fühlte sich nicht nur verändert, sie war es auch. Als wäre eine Kraft in ihr, von der sie bisher nie gewusst hatte, doch die ihr nun Stärke verlieh. Keine körperliche Stärke, mehr mentale Stärke, Stabilität, Überzeugung.
    "Ja", antwortete sie. "Alles ist gut." Vielleicht sogar besser als zuvor.

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    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Er öffnete die Augen und es war, als hätte er sie nie zuvor geöffnet. Als wäre er gestorben und wieder von den Toten auferstanden. Er konnte sich nicht erinnern woher er kam, was geschehen war, wieso er hier lag, zusammen mit Cécilia, mit Suzuran, Samarus und der Wassermagierin. Er konnte sich nicht erklären, warum er sich frisch fühlte, als hätte ein warmer Sommerregen alle Beschwerden von seiner Seele gewaschen. Er konnte sich nicht erinnern, wo er gewesen war. Er erinnerte sich natürlich daran, dass sie mit der Maera Argaan erreichten und Schwarzwasser, dass sie den Baum fanden, dass sie ihn gewaltsam von der Magierplage befreiten. Doch kein Erinnerungsfetzen daran, was danach geschehen war. Nicht ein Funke Erinnerung. Kein Funke und erst recht kein Feuer.
    Er gähnte, streckte sich und drückte sich die Hände in den Rücken, ehe er die Menschen um ihn herum betrachtete. Vier von ihnen schien es nicht anders zu gehen als ihm selbst, drei jedoch schienen schon lange auf den Beinen zu sein. Eine unbekannte Frau, Corax, der verräterische Rabe und Ornlu, der Hetzer. Er wusste nicht, ob er grimmig schauen sollte oder lächeln. So sehr er Ornlu leiden konnte, so sehr misstraute er Corax.
    „Ja, alles klar.“ antwortete Adrastos auf die Frage seines alten Mentors und Freundes. „Ich fühl mich wie neugeboren.“
    Er vermied weiterhin den Blickkontakt mit Corax und blickte nur zu Ornlu. „Was ist passiert? Das letzte an das ich mich erinnere ist, dass wir in den Baum gegangen sind und darin – was ist darin geschehen?“
    Es schien als würde die Frische wie Putz von der Wand bröckeln, als er diese Frage stellte. Er machte sich Sorgen. Warum erinnerte er sich nicht. Was war da los?

  11. Beiträge anzeigen #111
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Was passiert ist, weiß ich glaub niemand so genau. Aber es war seltsam. Als ich euch fand, wart ihr nackt und habt eine Orgie gefeiert die seinesgleichen suchte...", sprach der Druide trocken und verkniff sich das Grinsen hinter seinen Händen, die durch sein Gesicht fuhren. Seine Augen lugten leicht umher, um die empörten, sich schämenden Blicke wahrzunehmen.

    "So klang es zumindest...meine Augen offenbarten mir aber kuriose Bilder. Ihr beiden da habt euch wie kleine Mädchen benommen die dachten sie wären eine Katze. Seid die ganzen Tage umhergesprungen, habt gefaucht und all so Kram. Du Adrastos hast von einen auf den anderen Moment geschrien, liefst im Kreis herum und ja...ihr alle habt gesponnen. Nur Corax war unbeeinflusst, aber angegriffen. Lina hier, hat euch die Tage womöglich davor bewahrt, das zu tun, was die Magier im Baum taten. Ihr solltet ihr danken.", erklärte und erleichterte der Hetzer, bevor er anerkennend zu Lina blickte.

    "Was die Magier taten? Sie wirkten immer gehetzter, immer verrückter. Sie sahen Tiere wo keine waren und fühlten sich beobachtet. Und dann verließen sie den Baum panisch. Manche rannten in die Sümpfe, manche verließen diese Welt für immer. Euch konnten wir in den Wurzeln sichern. - Es war definitiv ein Zauber der auf alle im Baum wirkte. Corax weiß vielleicht mehr, da er widerstehen konnte. Was wir erfahren konnten, ist dass dieser Baum ein Siegel ist und unter diesem Siegel eine große Macht sich verbirgt. Sie entstammt scheinbar der Natur, wenn Corax sich nicht irrte. Mehr wissen wir nicht und mehr müssen erst einmal davon nicht erfahren. Behaltet es für euch, bis wir mehr wissen.", erzählte der Jäger und ließ die Informationen bei den anderen sacken.

    "Außen gehört Tooshoo und Schwarzwasser uns. Die Übernahme glückte unblutig. Und ja, natürlich! Corax, Lina und ich vollführten ein Ritual in welchem wir eure Geister in eine mystische Sphäre mit den unsrigen zogen. Dort vollführten wir ein weiteres Ritual. Mehr braucht ihr erst einmal nicht wissen. Ich sehe in euren Gesichtern genug Verwirrung. In ruhigeren Stunden, sprechen wir noch einmal darüber. Wichtig ist, dass es jedem hier scheinbar gut geht.", meinte Ornlu und lehnte sich zurück.
    Geändert von Ornlu (23.01.2011 um 00:39 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #112
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Sein Gegenüber war misstrauisch. Er glaubte kein einziges Wort, das Rethus von den Lippen brachte. Dennoch blieb dieser kalt. Er wollte jetzt nicht unnötig loslachen, auch wenn er es beinahe musste, weil ihm dieser Kerl die reine Wahrheit nicht abkaufte.
    Der Mann spuckte vor ihm auf den Boden. Rethus war das egal, im Grunde konnte man ihn tatsächlich als Abschaum bezeichnen. Mittlerweile gab es nur noch Feinde um ihn herum. Selbst seine eigenen Verbündeten waren ihm nun ins Kreuz gefallen, auch wenn er mit seiner Meinungseinstellung selbst dazu beigetragen hatte.
    Was ihm allerdings nicht egal war, war der Satz, dass er immer Speichellecker des Königs sein sollte. Dass er nicht lachte. Schon wollte der Grufti etwas erwidern, da trat dieser Mann vor ihm zurück. Sein Gesicht blieb ernst, aber mischte sich mit Schrecken…
    „Du! Du! Verfluchter Rebell, mieses Schwein! Ihr habt sie brennen lassen! Ihr habt sie leiden lassen! Du warst da, du hast es gesehen und da traust du dich noch hier aufzukreuzen und von Vergessen zu sprechen?!“
    Brennen? Rethus richtete sich auf. Sein Blick wandelte sich in etwas Nachdenkliches… Dunkles… Ja, er wusste, was der Kerl meinte. Er konnte nur ein Feuer meinen, ein Feuer, das die Rebellen gelegt hatten; denn es gab nie eins, das größer gewesen war. Das war die Schlacht schlecht hin, ein einziges Gemetzel wie es nie wieder Rethus widerfahren war: Die Schlacht um Okara.
    Verdammt dunkle Zeiten waren das. Kein einziger Rebell hatte je wieder ein Wort über diese Schlacht herausgebracht. Mittlerweile wurde es zum Tabuthema. Aber für Rethus war das verständlich. Das waren die schrecklichsten Bilder, die man je zu Gesicht bekommen hatte. Es war Das Massaker.
    Also war der Kerl vor ihm ein myrtanischer Waldläufer? So recht wusste Rethus nichts zu antworten. Auch wenn er die Schuld den Waldläufern zuschieben würde, konnte er dem Kerl nachfühlen…
    „Ich war nur einmal ganz vorne im Gefecht dabei“, begann Rethus mit seiner Antwort. Sein Blick fand das Leere. Seine Stimme war ganz ruhig. „Damals war ich schon gar kein Soldat mehr. Ich war den Rebellen beigetreten, weil ich den Frieden ins Land bringen wollte, aber dass die Waldläufer unsere Feinde geworden wären, hätte ich niemals gedacht. Ich war sozusagen ein Neuer, gerade erst Meister des Schwertkampfes geworden. Anführer der Rebellen hatten die Guerillaangriffe von Waldläufern abwehren lassen. Nie hatte ich ein größeres Feuer gesehen als damals. Zwar kämpfte ich… aber ich tötete keinen einzigen… keinen einzigen Waldläufer. Noch nie starb jemals ein Waldläufer durch mein Schwert.“ Sein Blick traf jenen des Mannes, während seine Stimme ernster, klarer und lauter wurde. „Oberrebell wurde ich erst viel später. Und als wir die Blockade für den König nach Montera errichteten, begannen meine Zweifel. Wir Rebellen waren die einzigen, die wirklich gegen die Orks gekämpft hatten. Der König versteckte sich hinter uns. Ich habe den König noch nie verstanden. Schlussfolgernd aus seinen unmöglichen Wegen, den Krieg zu gewinnen, habe ich die Entscheidung getroffen, den König zu verspotten. Ich habe den fetten Mittelfinger in den Himmel gezeigt“ – was er in genau diesem Moment auch tat – „und gesagt: Innos, leck mich am Arsch. Mein letzter Befehl war von unserem Kommandanten: Rethus, halte die Front gegen Montera. Lass jeden passieren, der dem König wohl gesonnen ist und warne sie. Lass aber jeden töten, der je dem Königreich Schaden zugefügt hatte. Das betrifft sowohl Orks, deren Söldner, Banditen und Waldläufer. Eines Tages tauchten zwei von ihnen auf. Ich hatte sie sofort erkannt, aber tat so, als würde nicht wissen, wer da vor mir stand. Weißt du, was ich getan habe? Ich ließ sie laufen, weil ich als einziger Rebell den Glauben hatte, dass es endlich Frieden zwischen Rebellen und Waldläufern geben sollte. Beide hatten einen gemeinsamen Feind: Die Orks. Ich hatte sogar einen verdammt guten Freund, der in eurer Mitte war. Ich habe ihn leider nie wieder gesehen.
    Aber versteh mich, ich sage die Wahrheit. Ich bin im richtigen Moment mit ein paar Leuten von der Front abgehauen, um endlich ein sinnvolles Leben zu führen. Wir konnten dem Krieg auf dem Festland ausweichen. Ich versuche nicht die Bilder von Okara zu vergessen, sondern meine falsche Entscheidung, dem König den Rücken zu stärken.“ Er ließ eine Pause. „Von nun an arbeite ich nur für mich. Und am liebsten würde ich alles wieder gutmachen, was damals in Okara passiert war, auch wenn ich wenig für das Massaker beigetragen hatte.“
    Eine längere Pause trat ein…

  13. Beiträge anzeigen #113
    Ritter Avatar von Orthego
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    Orthego ist offline
    Orthego hatte einen Moment gebraucht, um die gequälten Schreie seiner verstorbenen Brüder und Schwestern aus dem Kopf zu kriegen. Ob der Rebell ähnliches verspürte? Ob ihn ebenfalls von nun an wieder das Gewissen plagen würde, nacht für nacht? Orthego glaubte Rethus immer noch kein Wort. Warum auch?
    "Spar dir deine Reden. Mich kriegst du mit dem Gefasel nicht weich." Der Waldläufer hatte sich eindeutig wieder gefasst, seine Mitte wiedergefunden.
    "Und sonst auch niemanden, glaub mir das mal. Die Leute haben nicht vergessen, was ihr getan habt, ich insbesondere nicht. Ich wünschte, ich hätte mehr Anhängsel des Königs zu ihrem Gott geschickt, als die paar Grünschnäbel, dann wäre diesem verrückten Bastard von heute keine Armee mehr zum Kommandieren geblieben!"
    Orthego legte eine kurze Pause ein. Womöglich tat er Rethus Unrecht, womöglich hatte der Glatzkopf sich in der Tat von Innos abgewandt. Womöglich aber auch nicht. Wahrscheinlich wurde er nur auf der Überfahrt vom Festland von seinen Paladinfreunden getrennt und versuchte nun seine eigene Haut zu retten.
    "Ich sollte dafür sorgen, dass man dich hier mit Arschtritt hinausjagt! Aber das Schicksal wird dich schon einholen. In dieser Welt bekommt jeder das, was er verdient. Es wird mir eine Freude sein, zuzusehen, wenn's bei dir soweit ist. Vielleicht fängst du aber an, selbst an deine Lügengeschichten zu glauben und erkennst die Wahrheit! Sie soll sich in dein Hirn meißeln, während das Gewissen sich auf Ewig in deinen Geist brennt! Wie die Flammen, mit denen du zu Unrecht Leben genommen hast. Ich beobachte dich, Rethus, Sohn des Vogor. Solange du über die Stege Schwarzwassers schreitest, beobachte ich dich!"

  14. Beiträge anzeigen #114
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    Suzuran ist offline
    Wie sie sich fühlte? Wenn sie es sich recht überlegte, fühlte sie sich wie nach einem Festmahl, wie nach einem enstpannenden Bad in der heißen Quelle in die Ornlu sie damals getrieben hatte oder als hätte man ihr einen tonnenschweren Stein von der Seele genommen.
    Sie fühlte sich leicht, wollte sich erheben, bemerkte dann aber das man sie zusammen gebunden hatte...und Ornlu hatte wohl auch alle Gründe dafür, nachdem sie hörte was so erzählt wurde.
    Als er sie dann endlich entfesselte und sich Suz erhob, fühlte sie sich plötzlich mehr und mehr schlecht.
    Ihr wurde einen Moment schwindelig, ihre Muskeln schienen die Tage einiges durchgemacht zu haben. Zumindest fühlte sie jeden davon auf unglaublich intensive Weise, dass sie sich lieber wieder auf den Boden setzte und sich umblickte. Wer zur Hölle hatte mir ihrem Körper ohne sie eine Party gefeiert?
    Was in ihrem Kopf an Erinnerung da war? In diesem Moment nichts von den beschriebenen Dingen...mehr fühlte sie etwas anders, ihre Magie, der Bund schien eine neue Blüte hervorgebracht zu haben. Es schien als wäre sie in den Tagen an allem gewachsen, als hätten sich jene Pantherinnen noch fester mit ihr verbunden, als hätte man sie aus ihr herausgerissen und als neue Triebe in frische Erde gepflanzt.
    Gut fühlte sich der Fluss jener Stränge an, gemächlich kroch er hinweg, wie eine schlafende Macht in vollem Gleichgewicht, die umso mächtiger werden konnte, wenn sie denn geweckt wurde.
    Lächelnd war sie sicher, dass es Veränderung mit sich gebracht hatte, die ganzen Strapazen nicht umso gewesen waren...
    Nachdenklich griff sie nach jenem Dolch, der sich so wichtig anfühlte, den sie sich jede Nacht vorm Schlafen gehen ansah. Ihn musterte über seine Klinge fuhr, nur um enttäuscht festzustellen, dass sie seine Herkunft nicht verstand und noch viel mehr, dass sie nicht mit ihm umgehen konnte.
    Vielleicht würde Ornlu ihr dabei helfen oder einer der Krieger...
    Lächelnd blickte sie zu Ersterem, als man beschloss über die Ereignisse eine Nacht zu schlafen und ließ sich aufhelfen.
    Tooshoo hatte eindeutig das Potential Ort für ihre neue Heimat zu werden, langweilig war es zumindest jetzt nicht mehr.

  15. Beiträge anzeigen #115
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Der Kerl war verblendet, völlig verblendet von seiner eigenen Wut und dem Hass gegenüber den Rebellen, die soviel Leid und Tot über die Waldläufer gebracht hatten. Freilich waren die Waldläufer die Anfänger der Schlacht in Okara, aber es war blutrünstig von den Rebellen gewesen, sie so nieder zu metzeln. Rethus versuchte volles Verständnis seinem Gegenüber zu bringen. Aber so hundertprozentig klappte es auch einfach nicht. Umgekehrt handelte es sich auch nur um ein heilloses Gemetzel. Es gab Zeiten, da hätte Rethus diesem Waldläufer, oder was er nun auch war, auf der Stelle gerichtet. Aber diese Zeiten waren vorbei. Er hatte keine Lust, sich bei diesem myrtanischen Waldvolk einzuschleimen. Aber hätte er die Gelegenheit, sie vom Gegenteil zu überzeugen, würde Rethus sie nutzen. Ja, er würde sogar einen Soldaten des Königs hinschlachten und sein Blut in den stinkenden Sumpf fließen lassen, auch wenn es fast schon wieder nach Hohn aussah, dieses friedliche Dorf mit Blut zu benetzen.
    „Es gibt keine Lügengeschichten, nur die Wahrheit“, sprach er den Kerl erneut an. „Ich habe dir verraten, dass ich vor einiger Zeit noch Rebell war. Wäre das nicht Beweis genug für dich, mich auf der Stelle zu töten? Ich habe nichts zu verlieren. Wieso sollte ich also lügen? Aber glaub was du willst. Ich habe nie einem Waldläufer das Leben genommen und würde es auch nicht tun. Aber ziehst du jemals das Schwert gegen mich, ich würde nicht halt machen, dasselbe zu tun.“
    Sollte er ihn doch beschatten. Rethus war das egal. Er würde sowieso in Schwarzwasser bleiben, denn es gab nichts, für das er sich vor dem Waldvolk schämen brauchte. Nur er allein war es gewesen, der Gnade über zwei Waldläufer walten ließ. Seine Männer hätten die zwei damals auf der Stelle getötet.
    Der Grufti wandte sich von dem Mann ab und wollte gehen, da warf er noch einen Blick über seine Schulter zurück und sagte: „Mit mir ist ein Kamerad aus Bakaresh hierher gekommen. Er kann dir bestimmt davon erzählen, wie Bakaresh vor ein paar Wochen von der Streitmacht des Königs niedergebrannt worden ist. Und er kann dir erzählen, wie ich Innosler getötet habe… einen nach dem anderen. Sein Name ist Cyrith.“
    Damit lief er von dannen…

  16. Beiträge anzeigen #116
    Krieger Avatar von Maknir
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    Maknir ist offline
    Maknir hatte sich vorgenommen das er sich mal diesen Sumpf etwas genauer anschauen sollte. Er würde nicht soweit vom Dorf weggehen und deswegen wäre das sicherlich kein Problem. Vielleicht sollte er auch mal wieder eine Reise machen und sich dieses Argaan mal genauer anschauen. Jedoch hatte er auch andere Dinge hier in Tooshoo zu erledigen, er wollte endlich einmal die Magie der Druiden genauer lernen und anwenden, die Magie hatte sich verändert und die meisten Lehrer waren in diesen komischen Baum.

    Der Koch hatte derweil in der Taverne seine Zeit vergeudet, schon lange kein warmes Essen mehr gekocht und die meiste Zeit einfach nur hier verbracht und nichts getan. Sein Bart wurde auch immer länger, langsam reichte ihm das Teil bis zur Brust und in wenigen Wochen sicherlich bis zum Bauchnabel. Der Mann keuchte und verschwand dann aus dem Dorf, die Äste knackten unter seinem Gewicht und das Meer von Blättern raschelte auf, als der Bärtige darüber lief.

    Schon lange hatte er keinen Spaziergang gemacht, hatte sich nicht getraut den Wald mit seinen ganzen Geschöpfen zu betreten und wusste nichts von seinen geheimnisvollen Lebewesen, sicherlich gab es dort Monster, jedoch gab es die Überall und man musste aufpassen hinter welchen Baum man schaute.
    Geändert von Maknir (23.01.2011 um 13:49 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #117
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Ruhig spazierte Jarvo über die hölzernen Stege, wo jeder Schritt seiner schweren Stiefel deutlich zu hören war und der klackernde Rhythmus dazu beitrug, ihn zu beruhigen. Die kleine Stadt war friedlich – ein mehr als willkommener Zustand. Es war kein leichter Umbruch für sie alle, die ursprünglichen Bewohner mit eingeschlossen.
    Was für ein Wahnsinn, dachte Jarvo, als er die Augen schloss und den eigentümlichen Geruch des Sumpfes aufsog und versuchte, ihn als neues Zuhause anzuerkennen. Wir kamen, wir sahen uns in einer fremden Stadt um und machten sie uns zu Eigen. Die Ordnung die hier herrschte - so erzwungen sie auch gewesen sein mochte - wurde für obsolet erklärt. Stattdessen kontrollieren unsere Wächter das Geschehen, lächeln äußerlich zwar, sind sich innerlich aber bewusst, dass sie zu einem gewissen Teil auch Unterdrücker spielen. Wer sich uns nicht beugt, wird zu einem Unruhestifter erklärt und in die weite Welt entlassen.
    Er lachte kurz auf und stellte sich vor, wie es wäre, wenn dasselbe mit Silden passiert wäre. Jemand fremdes, der ihr Leben hätte kontrollieren wollen. Wie schnell das stolze Waldvolk diesen neuen Herrscher niedergemacht hätte. Doch hier lebte ein Schmelzpott von verschiedenen Kulturen und Gesinnungen. Schwarzwasser, das Sammelbecken für die, die der Obrigkeit Ethorns entkommen möchten. So zumindest hatte Jarvo es aufgeschnappt.
    Wie selbstverständlich ich mir diese Hütte am Baumeingang nahm und für mein Eigentum erklärte. Wie natürlich ich die Wachen verteilte und ihnen erklärte, wie sie mit Aufmüpfigen umzugehen hatten. Ich kenne es von Silden und Beria nicht anders, doch sind wir hier noch auf fremdem Boden. Wir sind noch keine Einheimischen von Schwarzwasser. Wir sind die neuen Besetzer. Wir sind weit entfernt von unserer alten Heimat, weit entfernt von der Magie der Wälder Myrtanas, die…
    Er schaute in sein Innerstes, forschte nach Heimatsgefühlen, forschte ebenso nach der Kraft, die auf seiner Seele lastete. Und da spürte er es. Der Einfluss des Naturgeistes flammte nur noch schwach in seiner Brust. Weder Albträume noch Gedanken des Zweifels plagten ihn, seit der Umsiedlung. Etwas Neues erstarkte in ihm.
    Er blieb stehen und schaute an dem gewaltigen Stamm empor. Mit einer Hand fuhr er über die raue Rinde, ließ die Schwielen seiner Handfläche über die Unebenheiten des Holzes gleiten und schloss seine Augen. Der Geruch des Sumpfes schwand, als er den herben Duft des Baumes in sich aufsog. Dieses Jahrhunderte alte Monument der Natur barg eine sonderbare Kraft in sich, die sich auf ihn auszuwirken schien. Wie ein schützender Harnisch ließ sie jegliche Angriffe abprallen und trieb ihn voran.
    „Wie wirst du unser Schicksal beeinflussen, hölzerner Wächter?“, sprach er leise.
    Geändert von Jarvo (23.01.2011 um 17:11 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #118
    Schwertmeister Avatar von Cyrith
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    Cyrith ist offline

    Im Wald

    Cyrith strich sich sein Schwarzes Haar aus dem Gesicht und beobachtete den Schakal von einem Baum aus. Er war auf den Baum geklettert um den Schakal zu testen. Würde er ihn finden wen er ihn rief? Der Dieb grinste „Such mich“ das Tier lauschte, schaute sich um und blickte nach hinten, dann zur Seite und dann nach oben. Gefunden.

    Der Schwertkämpfer kletterte langsam nach unten und sprang den letzten Meter hinab, rollte sich ab und war voller Blätter und Dreck. Der Schakal kam langsam hergelaufen, schweigsam wie jeden Tag und drückte seinen Kopf an das Bein des Menschen. Er streichelte dem Tier kurz über den Kopf und überlegte wie er heute das Vertrauen zum Tier testen konnte. Wäre es vielleicht ein Fehler wen er jetzt seine Klinge ziehen würde und einen Angriff vortäuschen würde?

    Nein das wäre vielleicht ein Fehler und er hatte keine Lust das Tier zu verschrecken. Er grinste und strich dem Tier über den Kopf, berührte das weiche Fell und das Tier kuschelte sich langsam an sich. Doch er fand es merkwürdig so vertraut mit diesem Tier hier zu verbringen und wahrscheinlich bald die Zukunft zusammen zu verbringen, das war recht neu für den Krieger, wie so vieles in letzter Zeit neu war.

    Würden die beiden wohl bald selber zusammen auf reisen sein, dieses seltsame Land und seine neuen Bewohner und Gemeinschaften. Der Dieb verspürte wieder zu stehlen, wollte mal wieder das Gold in seinen Taschen spüren und wissen das er ein freier Mann war. Dieser Schakal, Rethus und die Kumpels von Rethus, niemand würde sie aufhalten können. Kein König, kein Soldat, kein Bürger hätte diese Kraft. Er brauchte ein härteres Kaliber, eine Richtige Herausforderung.

    Er hatte mal von einer Insel gehört, Khorinis dort wo einst die Straftäter gefangen genommen wurden um Erz abzubauen. „Würdest du mich begleiten wen ich diese Insel verlasse?“ fragte der Dieb den Schakal und dieser blickte lange den Menschen an, er hatte das Gefühl als wäre der Schakal dabei.

  19. Beiträge anzeigen #119
    Veteran Avatar von Niklas
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    Niklas ist offline
    Cécilia... Irgendwie sagte Niklas der Name etwas, doch er wusste nicht genau was. Ryu hatte er ja bereits kennen gelernt, doch Nagor Kev kannte er nun wirklich nicht.

    "Den Name Cécilia habe ich schonmal irgendwo gehört und mit Ryu habe ich auch schon einmal gesprochen. Ich schätze Mal sie sind beide hier, doch Nagor Kev kenne ich nciht und ich weiß auch nicht ob er hier ist", sagte der Schmied zu Oparilames, "Einen Heiler findest du glaube ich in der Nähe des großen Baumes dort, doch habe ich keine Ahnung, ob man uns dorthin lassen wird."

    Während er sprach zeigte er in Richtung des Baumes, von dem eine Art magischer Energie auszugehen schien. Oparilames schien Niklas immernoch etwas unsicher zu mustern, doch der ehemalige Rekrut wollte ihm wirklich nichts böses. Klar konnte er den fast hilflosen Mann ausrauben, doch früher oder später würde jemand ihn finden und man würde Niklas dann sicher gefangen nehemen. Und er hatte wirklich keine Lust noch mehr Zeit als Gefangener verbringen zu müssen, als er es schon getan hatte. Die Wochen auf der Orkgaleere hattem ihm gezeichnet, zwar nciht körperlich, aber seelisch und er wollte sich nie wieder in eine solche Gefangenschaft bringen lassen.

  20. Beiträge anzeigen #120
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Es gibt kein Benzin für Satinavs Kettensäge!
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    Cécilia ist offline
    Sie hatte den Baum verlassen, die Nacht in der Sumpflilie verbracht. Den Troll und ihre Ziehschwester hatte sie ignoriert, wenngleich ihr der Brief wieder eingefallen war, den der Halb-Ork geschrieben hatte. Sie wusste nicht, warum sie klatschnass war, aber wenn sie nass war, dann musste es auch der Brief sein. Ob sie ihn noch lesen konnte, wollte sie erst später schauen.

    Rastlos strich sie durch Schwarzwasser. Was war dort unten bei den Wurzeln des Baumes passiert? Was hatte sich verändert, was umfasste dieses Siegel? Es gab so viele Fragen ... Träumerisch schaute sie den Baum an. Antworten würde er ihr nicht geben, nicht so, aber vor einer weiteren Berührung scheute sie. Da war etwas Mächtiges, Unbekanntes gewesen, was ihr Angst einflößte ... es schlummerte sicherlich nicht einfach so unter den Wurzeln des Baumes mit ihm als Wächter.
    "Wovor bewachst du uns?", fragte sie leise nach oben.
    Sie war stehen geblieben, schaute hinauf. Was steckte dahinter, hinter der Vision, hinter allem? Und außerdem, was machte Keala hier, und wieso war sie in Begleitung dieses Baby-Trolls hier? Die beiden trennten sich nie lange von einander, hatte sie gesehen, bevor sie der Gruppe zu den Wurzeln Tooshoos gefolgt war. Vielleicht hatte sich das mittlerweile geändert. Es war ja nun auch schon einige Tage her. Sie drehte sich um, setzte sich wieder in Bewegung. Wie aus dem Boden gewachsen stand ein Mann vor ihr, eisblaue Augen musterten sie. Es war eine Szene wie aus einer Gruselgeschichte, aber sie war entschlossen, nicht klein beizugeben.
    "Wer seid Ihr?", fragte sie laut. "Ich habe Euch in Schwarzwasser noch nie gesehen, was sucht Ihr hier, woher kommt Ihr?"

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