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Tooshoo #02
*Vorläufiger Info-Text der sich künftig noch ändern wird*
Der Thread Tooshoo umfasst momentan den Baum Tooshoo selbst, das Dorf Schwarzwasser, die Sumpfkrautfarm und das komplette tiefere Sumpfgebiet, dass wirklich nur Abenteurern zu empfehlen ist, da es einer Todeszone gleich kommt nur eine Nacht dort zu verbringen.
Zum Baum momentan: An jenem befinden sich noch keine Hütten. Höchstens an den Wurzeln! Zugang ist da momentan auch eher verwehrt. Noch ist dort eine kleine Erkundungsgruppe von Magiern.
Was die Wahrheit über Tooshoo ist? Es ist und soll ein Rätsel bleiben. Den drei Göttern wie im Spiel ist der Baum aber nicht geweiht! Die Wahrheit werden einzig die Druiden im Laufe der Zeit erfahren. Bitte dies respektieren.
Zu Schwarzwasser momentan: Dort leben nicht viele Leute. Vielleicht drei oder vier Dutzend. Jene sind auch nicht nette kleine Familien mit Kindern, sondern Personen die eher einschlägig gesucht werden, Deserteure sind oder sonst wie ausstiegen und zivilisiertere Orte verlassen haben, um dort Problemen oder Ärger aus dem Weg zu gehen.
Der Paladin Leboras ist dort auch noch, ist dort aber recht unbeliebt, wegen seinen Zielen.
AKTUELL: Ein Umsturz steht kurz bevor.
Willkommen, Reisender! Du befindest dich in Südargaan im Sumpfgebiet. Der gigantische Baum da hinter uns wird Tooshoo genannt und das Dorf das sich um diesen gebildet hat nennt man Schwarzwasser.
Die Gemeinschaft die hier lebt nennt sich das Waldvolk und kam vor nicht all zu langer Zeit aus Myrtana hierher. Was wir hier treiben und weshalb wir hier leben, werden wir dir erzählen, je mehr wir dir trauen können. Es gibt Dinge die erfährst du so und es gibt Dinge die gehen Freunde, aber nicht Fremdlinge, an.
Suchst du nach Schwarzwasser-Bier, Weib und Gesang, geh den Stegen da lang direkt zur Sumpflilie - unserer Taverne in Schwarzwasser. Mama Hooqua ist die Chefin dort und sie kann dir eine sichere Schlafstätte anbieten. Sicher nichts luxuriöses, aber dafür auch sehr günstig in einer Massenunterkunft. Lass dich aber bloß nicht beklauen, stehle nicht selbst und fange keinen Streit an, solang er vermieden werden kann. Haut dir einer aufs Maul, hau ruhig zurück. Wer gewinnt hat bei uns meist recht! Töte aber nicht und beachte die Regeln des Waldvolkes hier. Setarrifer Recht herrscht hier genauso wenig, wie myrtanisches Recht und wundere dich nicht, wenn hier und da ein paar Menschen sind, die dich nicht mit Blumenketten begrüßen oder denen du lieber nicht Nachts begegnen willst.
Bei den örtlichen Händlern kannst du Sumpfkraut, seltenste Sumpfkräuter und -pflanzen, ein paar Waffen, genug Bögen, so manch Rüstungen, allerlei Tand aus Tooshoo, Salben für Blutfliegenstiche, aber sicherlich auch Raubgut aus anderen Regionen Argaans zu Schwarzwasserpreisen erstehen.
Ob du in den großen Baum darfst? Nun gucken darfst du mal am Eingang, aber ich würde dir erst mal raten nicht die Gänge hinauf oder hinunter zu gehen. Unsere Anführer beraten da noch wer hoch und runter darf und sobald sich da was entscheidet, erfährst du es sicherlich. Letztlich sind wir aber kein Ausflugsziel für Leute die mal oben in der Baumkrone über Argaan blicken wollen.
Achja! Folgst du manch Stegen in die tieferen Sümpfe, wappne dich gut denn da ist allerlei Sumpf-Getier und böse Macht, wenn man den Gerüchten glauben schenkt. Abenteurer wagen sich hinein und manchmal kommen ein oder zwei eines größeren Abenteurertrupps zurück und haben Artefakte oder Schätze gefunden. Der Rest zahlte wohl mit dem Tod in den Ruinen. Selbst schuld sage ich da.
So meine Kehle ist jetzt trocken und du hast soweit alles gehört, was es für Reisende an Informationen gibt. Mal noch als guter Ratschlag: Hab gehört man sammelt Sympathien, wenn men einem Wächter von Tooshoo mal ein Schwarzwasser-Bier ausgibt. Vor allem wenn er nett war und einen informierte.
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Froh sprang er auf festen Boden, denn sie hatten es endlich geschafft. Sie waren in Tooshoo angekommen.
Die letzten Tage auf dem Schiff waren relativ ruhig verlaufen. Opa, Cotton und Snydex unterhielten sich viel über die Leute die hier rumliefen und was sie hier wollten.
Die Waldmenschen waren also schon angekommen, doch redete Snydex nicht darüber, denn er wusste nicht was Oparilames über sie wusste.
Was Snydex in den letzten Tagen am meisten ärgerte war das strenge Schießverbot an Deck, woran er sich wohl oder übel halten musste, wollte er nicht von der Planke springen.
Also verbrachte er die restliche Zeit damit, ein bisschen mit seinem Schwert zu trainieren, wobei "trainieren" hier vielleicht der falsche Audruck wahr. Vielmehr passte hier das Wort "herumfuchteln".
Aber das war ihm egal, irgendwann musste er ja anfangen.
Er bearbeitete also das Fass mit seinem Langschwert und merkte dabei selbst, das er etwas sicherer als vorher war. Allerdings würde er so mit etwas Glück gerade mal ein stillstehendes Reh treffen.
Jetzt war er aber wieder an Land. So schnell konnte Oparilames garnicht gucken, da stand Snydex schon auf festem Boden.
Snydex bedankte sich herzlich bei Cotton dafür, dass er sie mitgenommen hatte und nickte seinem Kumpanen nochmal zu.
"Das du mir nicht wegrennst!" sagte er grinsend. "Wir trinken noch einen zusammen!"
Snydex entfernte sich mit diesen Worten vom Schiff.
Er sah sich um, sogar sehr gründlich und musste letztendlich feststellen, dass er hier nicht bleiben wollte. Nein, das hier war ihm definitiv zu dreckig.
Nun aber war er erstmal froh wieder in einem richtigen Bett schlafen zu können...
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In knappen Worten fasste Jarvo die Geschichte zusammen, wie sie von Myrtana mit zwei Schiffen übersiedelten und mit einer List die Kontrolle über Schwarzwasser an sich rissen. Die Vision und zu genau Informationen über das Waldvolk ließ er noch ruhen, denn so ehrlich dieser Wertan auch erschien – er war im Prinzip noch ein Fremder. Wie er sich gab, suchte er nach einem neuen Leben, einem neuen Anfang in einer fremden Stadt und war bereit ganz unten zu beginnen. Ansprüche schien er nicht zu stellen.
„Etwas Besseres als Holzfällen werde ich schon finden können. Die Frage ist allerdings, was du kannst? Worin bist du gut?“, fragte Jarvo und lehnte sich entspannt im Stuhl zurück. Der Abend hatte sich anders entwickelt als er geplant. Unter Umständen sah er einen neuen Wächter von Schwarzwasser vor seinen Augen. Doch soweit wollte er noch nicht gehen. Jeder musste sich beweisen.
„Ironischer weise habe ich im Holzhacken Erfahrung. Ich bin zielstrebig, loyal… und kann gut mit Worten umgehen.“
„Du meinst im Sinne von Guten Abend, ich patrouilliere hier, wie kann ich Euch helfen?“ Er grinste, „ Denn so zuvorkommend muss es überhaupt nicht sein. Nach Ärger Ausschau halten reicht aus. Aber ich sehe, du gibst dir Mühe und für anständige Männer findet sich ohne Zweifel ein Platz. Ich weiss noch nicht, wo ich dich hinstecke. Botengänger, Unterstützung für einen Händler… oder auch etwas ganz anderes? Wie ists mit Wächter? Schwertkämpfer?“
„Ein Schwert mein Eigen nennen zu können hätte etwas“, sprach Wertan schelmisch guckend.
„Wenn du eines hast, suche nach dem Templer Ryu Hayabusa. Ein guter Mann, der nicht wenige Menschen im Umgang mit der Klinge unterrichtet hat.“
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Die Blonde nahm ihre Waffe wieder entgegen und steckte diese zurück an ihren Gürtel. Währendessen hatte sich Prydi schon mit dem Wirt verständigt und die größte Mahlzeit bestellt, die es hier gab. Ihre Begleiterin schied damit vorerst für einen Spaziergang aus. Myra beugte sich zu Prydi vor, flüsterte dieser etwas ins Ohr und gab ihr ein Kuss auf die Wange. Die Adlige vertraute darauf, dass sich die junge Frau nicht so schnell einsam vorkommen würde, wenn diese ersteinmal etwas zu essen hatte.
"Dann lass uns gehen. Schließlich möchte ich den Sumpf hier auch einmal näher kennen lernen."
Die beiden verließen die Taverne. Myra schaute sich nocheinmal nach dem großen Baum um. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass die Natur ein solches Phänomen zu lässt. Eigentlich konnte dieses Gewächs nur mit Hilfe von Magie so groß geworden sein. Kein normaler Baum erreichte diese Ausmaße.
"Wie steht es eigentlich um die Leute hier?", fragte die Schneiderin ihren Begleiter, "Haben sie irgendwelche besonderen Interessen oder Weltanschauungen, die ich beachten müsste, damit ich nicht davon gejagt werden? Oder bist du selbst noch nicht wirklich mit ihnen in Kontakt gekommen?"
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Die Worte vom Hauptmann klangen noch in seinen Ohren nach, und es waren bei weitem die schönsten Worte die er seit langem gehört hatte.
Er sah hier vielleicht eine neue Chance, das sollte aber seine Zeit haben, schließlich fing man schon immer klein an.
"Besten Dank", sagte Wertan, "ich werde mich dann auf die Suche nach einem machen. Irgendwo treibe ich schon eins auf, einige Tage kann ich hier ja auch noch bleiben.
Erstmal muss ich mich für die Offenheit bedanken, und für die Informationsgrundlage. Interessant was hier vor sich ging.. ich werde mich dann bei der genannten Person, Ryu, melden. Lieber zu spät als nie, nicht wahr?", sagte er abschließend.
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Es war ungewohnt mit Myra nach der ganzen Zeit wieder durch eine so vertraute und doch neue Umgebung zu gehen. Kurz ging ihm der Kuss durch den Kopf, den sie ihrer Begleiterin auf die Wange gegeben hatte. -Sicher nur etwas Freundschaftliches... Ein Glück, dass Ornlu nicht auf solche Ideen kommt!- Mit jedem, leicht klopfendem Schritt auf dem alten Holz schien es für den Krieger ein wenig heimischer. Vielleicht erklärte das, warum er in den letzten Tagen soviel durch Schwarzwasser gerannt war. Auf ihre Frage hin jedoch musste er erst kurz überlegen, bevor er antworten konnte. So wirklich glauben an etwas taten die Leute wohl nicht. Viel hatte Ryu ja nicht erfahren. Nur das ein oder andere am Rande.
"Ich schätze, hier werden wir weniger Anpassungsschwierigkeiten haben... Das Waldvolk hat bereits die hiesige Miliz die von einem Paladin geleitet wurde verjagt und ansonsten... Naja, ich denke Schwarzwasser ist das Sammelbecken vieler Glücksritter, die in den Sumpfruinen nach Schtzen suchen. Aber auch ein Ort, an dem Flüchtlinge, Deserteure und Leute hinkamen, die nichts mit all den Kriegen und Konflikten zu tun haben wollten. Momentan sollten wir wohl einfach den Kopf unten halten, bis sich der Aufruhr und das alles etwas gelegt hat. Aber, um mal auf etwas anderes zu kommen: Du scheinst die Pest in Silden gut überstanden zu haben. Zumindest hoffe ich das. Wo warst du die letzten Monate? Ich hab' mir Sorgen gemacht..." der Krieger wandte sich ab und ging rüber zum Rand des Steges, wo er sich auf den hüfthohen Zaun lehnte und in die dunklen Sümpfe hinausblickte. "Komm' und genieß den Ausblick... Hier ist es wirklich wie im Lager..."
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"Was für eine Pest?", fragte Myra etwas verwirrt und kramte in ihren Erinnerungen nach. Nur schwach konnte sie sich daran erinnern, dass sie einmal nach Silden zurückgekehrt war und das Dorf noch leerer gewirkt hatte als zu vor, vielleicht waren dies die Auswirkungen der Pest gewesen. Jedenfalls schaute Ryu sie mit großen Augen an, doch die Schneiderin zuckte nur mit den Schultern.
"Ich war viel unterwegs gewesen. Wie du vielleicht weißt, wollte ich den Umgang mit der Armbrust lernen bei den Nordmännern. Und wie es der Schläfer so wollte, habe ich mich dort die ganze Zeit herumgetrieben. Ich bin mit einem Clananführer quer durch die Welt gereist und er hat mir ab und an ein paar Tricks im Umgang mit der Armbrust gezeigt."
Dass sie zusammen mit Drakk und Taeris ein Heereslager der Innostreuen um deren Gold gebracht hatte, sparte die Schneiderin an dieser Stelle aus, denn sie musste schließlich ihren guten Ruf wahren.
"Auch wegen ihm bin ich hier, denn ich hoffe, dass er irgendwie mit den Truppen des Königs auf Argaan angekommen ist. Meine Lehre ist noch lang nicht beendet und er ist einfach wie vom Erdboden verschluckt."
Während Myra erzählte, sah sie wie Ryu über den Zaun gelehnt immer wieder mit dem Kopf nach unten nickte. Dies war nun wirklich kein Zeichen von Anstand, doch was konnte die Schneiderin schon von ihm erwarten, sie kannte ihn doch nun schon lang genug. Myra schaute in den Himmel und sah den Mond hoch oben stehen. Es war schon mitten in der Nacht und deswegen war es nicht verwunderlich, dass Ryus Konzentration nachließ.
"Lass uns ein anderes Mal weiterreden, du scheinst gerade nicht in der Verfassung zu sein.", sagte die Grünäugige mit einem schnippischen Unterton, wie es ihre Art war und machte sich auf dem Rückweg zur Taverne.
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Ryu grinste müde wie er war. "Noch immer dasselbe Feuer im Blut..." vermutlich hatte sie gedacht, er war am Einschlafen, dabei hatte er ihr nur als Zeichen seiner Aufmerksamkeit zugenickt. Nun, wer konnte es ihr schon verübeln? Schließlich war Ryu momentan kein wirklich guter Anblick. Augenringe, der Drei-Tage-Bart und die vornehme Blässe, die seit einigen Tagen in sein Gesicht gewandert war, ließ ihn nicht gerade wie einen gesunden, sprunghaften Kerl wirken, der er war. So langsam sollte er sich wohl mal ein Bett suchen, nur wo?
Er gähnte lauthals und schaute sich um. Irgendwo hier in der Nähe war doch die Hütte der beiden Damen, die ihn vor kurzem angesprochen hatten. Ob die wohl noch ein halbwegs kuscheliges Plätzchen um diese Uhrzeit hatten? Schulterzuckend drückte er sich von dem Zaun weg, ehe er sich umwandte und sich auf die Suche nach einer Unterkunft machte. Noch eine Nacht ohne Schlaf und er würde wohl aussehen wie einer dieser blassen Schwarzmagier... Wobei blass und Schwarzmagier ja schon irgendwie paradox klang...
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Ihr Körper zuvor in solcher Unruhe, schien sich nun in einem sanften Gleichgewicht zu wiegen. Erschöpft ließ sie sich von der Geschichte tragen, die sich in ihrem Kopf abspielte, während er wachte und sie ruhte.
Der geschwungene, schön verzierte Dolch ruhte in ihren Händen, während sie sich langsam und bedacht durch die tiefen des Urwaldes kämpfte, dessen grün sie schier zu verschlingen drohte.
Hohe Bäume, seltsame Pflanzen mit übergroßen Blüten waren dort, Lianen, an deren Ende sie sich Ornlu schwingend wie ein Affe vorstellen konnte. Ornlu, sie vermisste ihn, fühlte sich an falschem Ort in falschem Körper, spürte auch hier tief in den Wäldern ihrer Seele die stechenden Blicke, das vorhandene Gelächter, jedoch fühlte sie auch die aufkommende Stärke getragen von ihren Pantherinnen, die den Weg in fremde Regionen ihrer Magie wiesen.
Sie vertraute und folgte jenem verschwommenen Weg, der sie vielleicht zum Ziel führen würde. Man konnte froh sein, dass man hier so tief im Dschungel nicht gezwungen wurde, übergroße Kakerlaken mit den Zähnen festzuhalten oder Spinnen in den Mund zu nehmen. Gab es hier auch Stabheuschrecken? Sie sah sich um, den Dolch fest umklammert, um im Notfall eines dieser Blatttiere auszuschalten, jedoch war dies nicht so einfach, sah doch hier alles wie eine Stabheuschrecke und wie ein Blattkäferdings aus.
Es war ein wirrer Traum den sie durchlebte, wenn es denn einer war...Der verdammte Dolch schien je länger sie ging, erneut aufzuglühen, jedoch war er im Moment nur ein angenehmer Handwärmer in der äußerst seltsamen Kälte dieses Dschungels. Verschwommen war dann plötzlich alles, sie trat auf eine Art Lichtung, sah dort eine Art Turm, so hoch wie der Himmel und wahrlich traumhaft. Sie schritt näher, trat heran an diesen sonderbaren Turm, wie er so aussehend nur ein Konstrukt aus Ornlus Gedankenwelt sein konnte.
Hatte er sich in ihre Träume gestohlen?
Sie kletterte die Hängeleiter hinauf, die dort befestigt war, musste einen kleinen Abgrund mit einer Liane überwinden, ehe sie die Rutsche erblickte die tief hinunter führte.War dort Untenwelt? Nein dort war nicht Untenwelt, dort war ein Bällebad. Sie kannte es noch von ihrer Mutter, die ihr in Kinderjahren einen Badezuber mit Äpfeln gefühlt hatte, damit man darin untertauchen konnte. Doch anders als früher waren dies keine Äpfel, es waren die schönsten Erdbeeren die sie je gesehen hatte. Rot, saftig und duftend mit Ornlu Nackedei der sich damit einrieb und laut hinauf zu ihr brüllte. "Komm runter das ist die neue O-Lotion."
Jedoch war es etwas anderes das sie lockte, etwas das ihren Dolch mehr zum glühen brachte, etwas, das irgendwann die Lösung für ein Problem werden würde.
"Renn so schnell du kannst...", flüsterten sie alle in ihr Ohr und sie rannte, sie rannte, die Treppen hinauf, tiefer in das Turmgestrüpp und kam letztendlich nach unzähligen Stufen dort oben an.
Was dort war? Er war dort, er holte den Sommer zurück in ihr Leben, er brachte sie zurück auf den Boden der Tatsachen, als sie das ohrenbetäubende Geräusch ihres Magens hörte.
Der zweite Dolch, die Pantherinnen hatten sie hierher geführt, um zu zeigen wo ungefähr sie suchen musste? Es gab also einen zweiten...er war der Richtige um den Erdbeerkuchen anzuschneiden, den Ornlu dort oben schon zusammen mit dem Dolch für sie bereit gestellt hatte.
Sie zog ihn aus der erdbeerigen Masse und schnitt ihn an, tauchte dabei mit der anderen Hand ein paar mal den Finger ein und steckte sich ihn in den Mund, um nur mal eben so zu testen.
"Ornlu komm, es gibt Kaffee und Erdbeerkuchen!"
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Der Lärm war verstummt, nun wurde die Ruhe nur noch von dem Summen einiger Insekten und dem Geräusch unterbrochen, dass Iduns Stiefel von sich gaben, wenn sie sich aus dem matschigen Untergrund freikämpfen wollten. Es klang ein wenig so, als ob man eine Flasche öffnete, nur dass es in dem Fall nicht regelmäßig bei jedem Schritt vorkam. Eigentlich hätte es ein schöner Tag werden können. Die Sonne schien mit Leibeskräften und wärmte die unter ihr liegende Erde auf eine Weise, wie es zu dieser Jahreszeit eher unüblich war und von Wolken war weit und breit keine Spur am Himmel. Stattdessen war Idun froh, dass keine Nässe in seine Stiefel wanderte, was durchaus überraschend war, stand er doch immerhin bis zu den Knöcheln unter Wasser. „Hmm, gute Handwerkskunst.“
Wo sein Schüler sich schon wieder herumtrieb? Dort, wo er ihn zurückgelassen hatte, war er zumindest nicht und wenn er schlau gewesen war, dann hat er sich eine Bleibe für die Nacht gesucht. Letztendlich blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als nach ihm zu suchen und so watete er weiter durch die Wassermaßen, welche der Regen gestern über die Erde gegossen hatte.
Seine Suche hatte jedoch schnell ein Ende, nicht weit von der Stelle entfernt, traf Idun auf ihn wie er vor irgendetwas wie einer Höhle wartete.
<< Ah, gut, dass du kommst! >>, begrüßte Glenn ihn freudig. << Ich hab da etwas entdeckt. >>
Neugierig begutachtete Idun, was sein Schützling da ausgegraben hatte. Es schien sich um eine unbewohnte Höhle zu handeln, wahrscheinlich hatte schon lange keiner damit gelebt. „Interessant, was man hier so alles finden kann. Nur wird es da drin bei längerem Regen bestimmt schnell ungemütlich.“ Er würde sich die Höhle im Hinterkopf behalten, doch konnte er ihr im Moment nichts abgewinnen, was ihrer Ausbildung von Nutzen sein könnte, deshalb führte er Glenn erst einmal ein wenig zur Seite.
<< Dann zeig mir mal, womit du die freie Zeit noch so verbracht hast! >>
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Glenn hatte lange auf seinen Lehrmeister gewartet und endlich war er zurück. Glenn zeigte seinen Fund, doch er war sichtlich unbeeindruckt und verlangte eine Zurschaustellung seiner Fähigkeiten. Glenn gab sein bestes an der Attrape, doch sein Lehrmeister sagte ihm es sei sinnlos gegen einen unbeweglichen Gegner zu kämpfen, also schlug er einen Übungskampf vor, welchen Glenn nicht ablehnte. Er sah die unglaubliche Geschwindigkeit seines Lehrmeisters und schließlich sah er auch den Kampfstil seines Lehrmeisters. Es fiel Glenn schwer mit dem Tempo seines Meisters mitzuhalten und er wurde häufiger getroffen als ihm lieb war. Während er auswich konnte er nicht zum Angriff ausholen, da er sonst schon lange auf den Boden liegen würde. Er striff mit seinem Schwert den Schlammboden und etwas Schlamm flog seinem Meister entgegen. Glenn holte mit seinem Schwert aus, doch sein Meister blockte den Angriff und trat ihn. Glenn taumelte und sein Meister striff seinen Rücken. Glenn schrie auf und sein Meister rief Was ist los? glenn sagte daraufhin: Meister ihr solltet euch das anschauen. Daraufhin zeigte er ihm die Wunde.
Geändert von Glenn (17.01.2011 um 19:31 Uhr)
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Seine anfängliche Freude wieder an Land zu sein verflog von Minute zu Minute. Wo bei Innos war er hier gelandet? Das war ganz sicher nicht das was er in der Vision gesehen hatte. Ein riesiger Sumpf mit einem großen Baum. Toll.
Leicht verärgert stapfte er herum und fuchtelte etwas mit seinem Schwert herum. Er stoppte, als er plötzlich zwei Personen beim Schwertkampf entdeckte. Der eine davon war wohl nicht sonderlich geübt, denn er lag öfters im Dreck als er hinsehen konnte. Der andere allerdings schien besser zu sein, er vollführte einige Tricks und elegante Bewegungen. Ja, es sah fast so aus als würde er mit dem Schwert tanzen.
Mit einem dumpfen "platsch" lag der eine schon wieder am Boden und jetzt konnte Sny ein breites Grinsen nicht mehr unterdrücken.
Er setzte sich zu einem nahegelegenen Baum und beobachtete den guten der beiden Schwertkämpfer, während diese trainierten. Vielleicht würde er sich den ein oder anderen Trick abgucken können. Wie reagierte der gekonnte Schwertkämpfer auf die Angriffe des Anfängers? Wie konterte er und wie wich er aus. All diese Fragen versuchte er zu beantworten in dem er Studierte.
Aber ohne das Grundwissen konnte er auch nichts weiter als zuschauen und sich einige Dinge zu merken. Snydex starrte die beiden förmlich an und hoffte, das dies hoffentlich nicht zu auffällig war. Dennoch, wegsehen wollte er nicht, dafür war das dort zu interessant.
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Glenn musste sich den Schmerz verkneifen, den er fühlte er verbiss jeglichen Schmerz. Er bemerkte, dass ihm jemand bei dem erbärmlichen Versuch gegen seinen Meister anzukommen zugeschaut hatte. Er ging zu ihm und stellte sich vor: Hallo, Ich bin Glenn und Schüler von ihm dort hinten. Ich sehe du hast dich gut amüsiert. daraufhin lachte glenn und sagte: naja hätte ich mich gesehen hätte ich vermutlich auch gelacht. Von mir aus könntest du mitmachen, du müsstest halt nur noch meinen Meister fragen. Aber, wenn du schon ein Schwert hast sollte das eigentlich kein Problem darstellen. Daraufhin ging er zu seinem Meister zurück und der meister zeiget ihm ein Übung, welche Glenn auch machen sollte. Er fragte sich ob er bald auch einen Sparringpartner hat.
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Schlagen. Hämmern. Explosionen wie in einem Bergwerk schienen seinen Geist zu erschüttern, als würden tausende Arbeiter die Stollen durch seine Gedanken treiben, unermüdlich, fast arbeitswütig. Unablässig schien das Stampfen seinen Verstand zu zermürben. Sein Kopf war eine Mine, aus der langsam die Ideen abgebaut und abgeschöpft wurden, ohne dass sich eine wirklich wertvolle fand. Eine, mit der er im Moment etwas hätte anfangen können. Es war alles so sinnlos. Kleine Klunker, nicht einmal die Arbeit wert sie aus dem Stein zu schlagen. Und in seiner derzeit fragilen Gedankenwelt drohte stets, dass die Tunnel brachen. Dass man fatalerweise eine Wasserader anbohrte, dass die stützenden Balken brachen, dass alles in sich zusammenfiel und verloren war, nur damit er von vorne beginnen konnte.
Doch schließlich stieß eine Idee auf Anklang, ein Verkommen war gefunden, weitere Arbeiter strömten heran und brachten mehr denn je zum Vorschein. Erinnerungen strömten auf ihn ein. Zusammenhangslos und plötzlich. Irenir und er in der Taverne Al Shedims, Ornlu weiß ihn an, die Gefühle eines Wildschweins zu fühlen, Férach und er, die sie über die Dünen Varants preschten. Und schließlich der enorme Falke, der sein Herr und Bruder war.
Er schien wie ins kalte Wasser geworfen. Er erinnerte sich wieder, wie man schwamm. Er erinnerte sich, dass er ein Druide war, dass er aufwachen musste. Er öffnete die Augen, blinzelte, fühlte sich wieder. Alles schien verschwommen, sinnlos. Wo war er? Er tastete sich vorwärts und spürte Holz. Holz. Wo war er?
Alles schien ihm so fern, wie aus einem weiten Nebel beobachtet. Er verlor wieder den Hang zur Realität. Es war als würde er sich selbst beobachten, wie aus weiter Ferne. Er konnte jede Bewegung sehen, gar spüren, doch sich nicht daran erinnern, dass es seine Muskeln waren, die sich bewegten. Waren es seine? War es sein Körper hier? Oder hatte sich seine Seele von ihm getrennt. Er war mit offenen Augen blind und konnte dennoch, ebenfalls an diesem Ort, an dem er sich befand eine Frau sehen. Er konnte ihr Gesicht nicht erkennen, doch schien sie ihm bekannt zu sein. Ihm, oder seinem Körper. Er wollte zu ihr, sich festhalten, sie fragen was mit ihm wäre, doch sackte zusammen, als er laufen wollte und fiel auf die Knie. „Suz...Suzu...Suzuran?“ hörte er eine Stimme abgehackt den Namen der Frau flüstern, die sich ebenfalls zu regen schien. „Suzuran?“ hörte er erneut dumpf, wie durch dichten Nebel, doch die Stimme schien lauter, mit mehr Nachdruck zu reden. „Wo...wo...?“ hörte er, ehe die Stimme abbrach und in einem anhaltenden Jammern endete.
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Waldhütte in der nähe von Tooshoo
Cyrith saß in einer Hütte, etwas abseits von Tooshoo, das wenige Licht durch die Kerzen zeigten ein paar Zeichnungen von einem Mann, dessen Körper eines Menschen ähnelten aber der Kopf eines Tieres. Der alte Mann zog an einer Wasserpfeife und pustete den Rauch in den Raum, wo es eh schon stickig war und Cyrith roch Apfelgeschmack heraus.
„Ich spüre, das du dich im unklaren befindest junger Krieger“ erklärte der alte Mann und strich sich durch den langen Bart, nachdenklich und ab und zu auf den Mann blickend. „Ihr sagtet ihr wollt mir eine Geschichte erzählen“ meinte der Dieb und blickte sich weiterhin um, er erkannte kaum den Mann und musste aufpassen das seine Augen nicht tränten. „Natürlich, die Geschichte des Schakals“ als der Mann dies sagte schwieg der Dieb kurz. „Du fragst dich jetzt sicherlich warum ich mit einer Geschichte komme die von einem Schakalen handelt, wo du gerade ein Tier kennenlernst das jene Gattung ist“ wieder zog der Mann an der Pfeife.
„Der Schakal ist ein ziemlich interessantes Tier, er ähnelt einem Wolf so ziemlich aber in Wirklichkeit sind Schakal und Wolf verfeindet. Jedenfalls gab es einst einen Mann der anders war als das er in einem Dorf leben konnte, er kam aus Varant der Wüste auf dem Festland und dort war er oft auf einen Schakal getroffen. Der Mann war ein einfacher Dieb, mehr nichts. Als der Mann auf Argaan ankam wusste keiner genau wer er war, er wohnte irgendwo in einem Wald, lebte mit den Wölfen zusammen, bis sie ihn verjagten.
Eines Nachts begann er seinen ersten Mord und tötete eine alte Frau, die ihn verfluchen wollte, er hatte sich das Fell eines Schakals an den Körper gehängt und hatte jene Tierische Anzeichen gebracht. Er nannte sich selber nur „Der Schakal“ es war ein grausamer Mensch, der in jedem Dorf Angst und schrecken verbrachte und niemals ein Dorf ausließ ohne jemanden zu verletzen. Er biss, kratzte und zerfetzte viele Menschen und Tiere, keiner konnte Nachts alleine auf der Straße herumlaufen ohne Angst zu haben, doch eines Tages verschwand dieser Mann einfach und wurde seitdem nie wieder gesehen. Die Dörfer konnten wieder ruhig schlafen, viele hatten den Schakal schnell vergessen. Jedenfalls solltest du aufpassen, in welches Tier du dich wirklich verwandelst“ erklärte der alte Mann und Cyrith fragte sich ob es wirklich nur ein Zufall war.
Er kam selber aus Varant auch wen er dort nicht geboren war, in der Wüste war er oft auf einen Schakal getroffen und ein Dieb war er sowieso. Jedoch was hatte das mit dem Schakal in dem Wald zu tun? „Du solltest nun gehen, bitte Pass auf das du dich in nichts böses Verwandelst“ sprach der Alte Mann.
Der Dieb ging aus der Hütte heraus und blickte in den Wald, dort stand der Schakal schon wieder, beobachtete wohl Cyrith seit einer ganzen weile. Was dieses Tier wollte wusste er nicht aber er ahnte bereits das es nicht mehr lange dauern würde bis er es herausfindet. Er näherte sich dem Tier etwas und blickte ihm in die Augen, obwohl es bereits düster war konnte er sie erkennen, konnte er den Schakal erkennen der vielleicht einst sein kleiner Hund war und nun im Körper eines neuen Tieres mit ihm die Zeit verbringen wollte.
Nach einer Zeit verbeugte der Schakal sich kurz und zog dann wieder in den Wald. „Ich komme dich Morgen wieder besuchen“ versprach er dem Tier und drehte sich ebenfalls um, Tooshoo erwartete ihn bereits.
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Sie hatte sich gerade das erste Stück Kuchen an den Mund geführt, fühlte noch Ornlus Hand an ihrer Schulter, als ihre Welt erneut in sich zusammenbrach. Die Stützbalken des Turmes brachen nacheinander, der Boden schien sich in Sand aufzulösen und nahm ihr die Möglichkeit zu stehen. Sie wurde nach unten gezogen, die Gabel in der einen Hand, den Dolch in der anderen Hand. Ihr stummer Schrei verwandelte sich in eine Luftblase als sie von oben herab in die Tiefe fiel und japsend in das Kühle nass untertauchte.
Man drückte sie bis hinab auf den Grund, wo weitere Arme nach ihr griffen und sie hinabzogen, bis sie zu ersticken drohte.
Die Kraft sich zu wehren wich ihr aus Armen und Beinen, der Dolch fiel mitsamt Gabel auf den Grund, sie schrie, weinte...konnte sich nicht mehr bewegen, weil eine weitere Kraft auf sie einwirkte und sie in einem kraftvollen Zug an Land beförderte.
Japsend, das Wasser von den Wimpern wegblinzelnd, verstand sie nicht recht wo sie war. Es lag ein dunkler Raum vor ihr, die einzige Lichtquelle waren die ihr bekannten Magieschleier.
Schleier anmutend und kraftvoll, Schleier, die sie umhüllen wollten, angreifen?
Ein Fauchen entglitt ihren Lippen, als sich Magie wie ein kraftvolles Flügelschwingen im Raum zu erheben schien.
"Suz...Suzu...Suzuran", folgte einige Male der Schrei eines Falken, der sich ebenso über sie lustig zu machen schien, wie alle hier, die sie mit ihren glühenden Augen betrachteten und ihre Bewegungen nachahmten.
Nur eine Person stach noch mehr hervor. Er mit seinen rot, glühenden Augen, mit denen er so sehr starrte, dass es ihr im Herzen brannte.
Ein weiteres Knurren entwich ihrer Kehle, sie legten den Kopf schief, lauschte den Schreien des Vogels, in dessen Kehle sie so gerne ihre Zähne gebohrt hätte.
Unruhig, geplagt von jenen, die ihre Seele eingenommen hatten, lief sie umher, weinte vielleicht, knurrte dabei...verstand nicht recht, was diese Schleier bedeuteten, die wie bunter Regen vor ihren Augen umhertanzte und sie müde machte.
Vielleicht musste sie den Regen fangen? In Lauerposition musste sie wohl oder übel auf den richtigen Moment warten, um jene zu fangen.
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Nachdem die junge Adlige Ryu endlich wieder gefunden hatte, war es nun an der Zeit einen weiteren Punkt auf der Liste in Angriff zu nehmen. Ryu würde sicherlich noch eine Weile hier im Sumpf bleiben, schließlich gefiel es ihm genauso gut wie Myra selbst, deswegen machte sie sich keine Sorgen, dass er ihr wieder verloren gehen würde. Auch Prydi schien sich hier in dem kleinen Dorf wohl zu fühlen, jedenfalls nach dem Gefühl der Schneiderin zu urteilen. Es demnach kein Problem, wenn sie sich für ein paar Tage auf die Suche nach dem zweiten Kerl machte, den sie noch auf ihrer Liste hatte.
Sie hatte auch schon einen kleinen Anhaltspunkt, wo sich Drakk befinden könnte. In Thorniara hatte sie ihn nicht finden können, obwohl dort die Streitkräfte des Königs sich einnisteten, doch hatte sie Gerüchte gehört, dass ein Teil des könglichen Heeres, darunter sollten auch viele Nordmänner gewesen sein, in Richtung Setariff aufgebrochen waren. Zwar war die junge Schönheit noch nie dort gewesen, aber die Insel war nicht so groß wie das Festland, sicherlich war es kein Problem den Weg dorthin zu finden, schließlich hatte sie auch den Weg in diese abgelegene Gegend gefunden.
Sie verabschiedete sich bei Prydi und versicherte der jungen Frau, dass sie so schnell wie möglich zurückkommen würde, wenn sie ihre Angelegenheit geregelt hätte. Dann schulterte die Schneiderin ihren Rucksack und verließ das Dorf Schwarzwasser vorerst. Sie würde zurückkehren, wenn sie die Armbrust, welche sich in ihrem Rucksack befand, perfekt beherrschte.
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„Suuuu....zuuuu....?“ seine Stimme ebbte mit jeder Silbe weiter ab, ehe nur noch ein geflüsterter Hauch übrig war, den er nicht einmal selbst mehr hören konnte. Die Frau schien seltsam. Ihre Augen funkelten und schien so gar nicht menschlich. Tiefe, kehlige Laute entstiegen ihrem Rachen und Adrastos schien ein weiteres Mal in jenes Gefühl der Panik zurückzufallen. Dieses Geräusch aus Suzurans Kehle, diese Funkeln, diese Körper, der mehr denn je eine Waffe zu sein schien. Der jeden Moment drohte aufzuspringen, sich mit kräftigen Stößen von den Fesseln der Schwerkraft zu lösen und auf ihn zuzuspringen. Und dann? Ungewissheit. Angst. Wo war er? Wer war sie? Suzuran? War sie es, oder war sie es nicht? Ein Trugbild?
Er stolperte zurück und ruderte mit den Händen. Er wollte weg. Wollte sich auch endlich von allen Fesseln des Irdischen lösen, wollte ungebunden sein, weit weg von Angst und Furcht, weit weg von diesem Ort. Weit weg vom Boden. Wollte frei mit Flügeln schlagen können und die Luft spüren. Er schrie und auch seine Stimme hörte sich nicht nach ihm selber an, ehe er wieder zurücksackte und sich an nichts erinnerte. Es schien als wäre sein Verstand hin- und hergeworfen, immer in die Hände eines anderen Wahnsinnigen, der ihn durchschüttelte und ihm neue Ideen einflüsterte, bis er nichts mehr wusste. Nur noch glauben konnte er. Er glaubte, dass er Adrastos hieß. Doch was waren Namen. Er glaubte ein Mensch zu sein, doch was hieß das schon für ihn. Er glaubte immer richtig gehandelt zu haben, doch was war schon richtig und falsch. Er glaubte, ein Erwählter der Natur zu sein. Nein. Er wusste, dass er ein Erwählter der Natur war, und dieses letzte Wissen war alles, an das er sich klammerte und seinen Verstand festmachte.
„Suzuran!“ er schrie inzwischen, seine Stimme überschlug sich und seine Augen waren geschlossen. Er sah nichts, stolperte über etwas und fiel der Länge nach auf den Boden. Seine Hände tasteten, spürten, doch gaben ihre Informationen nicht an seinen Kopf weiter. Er kroch zurück, immer weiter, bis er eine Wand spürte. Er setzte sich hin, umklammerte die Knie mit seinen Armen und saß eine Weile da. Nichtstuend. Lauschend. Dann lösten sich seine Hände und er breitete sie aus. Sein Mund öffnete sich und er schrie. Laut und hell, wie ein Horn, das zum Angriff bläst. Die Arme weiter ausgebreitet kroch er wieder zu Suzuran, deren Gestalt sich langsam für ihn auflöste. Wie Nebel wurde sie und aus dem Dunst konnte er die selben funkelnden Augen sehen und dasselbe Knurren. Waren es Pfoten, die dort auf den Boden trafen? War es ein Tier, dass er dort sehen konnte? Oder war es Suzuran? War es Einbildung? War es Wahnsinn? War er wahnsinnig oder Suzuran?
Geändert von Adrastos (17.01.2011 um 22:00 Uhr)
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Tooshoo, Wurzeln
Besorgt, aber seinen Hunger stillend, saß Ornlu da und sah zu wie seine Irr gewordenen Freunde und Bekannten hier nur noch irrer wurden. Egal wer. Ob Suzuran oder Adrastos oder die anderen. Was zur Hölle war hier geschehen und in ihren Köpfen?
Hastig nagte der Jäger an der Sumpfrattenkeule, die er noch nicht mal halb durch hatte. Er hatte so das Gefühl bald eingreifen zu müssen, wenn es hier schlimmer werden würde. Und das wurde es so langsam.
Die Heilerin hatte bisher keine weiteren Erfolge verbuchen können und je länger es dauerte, umso mehr neigte Ornlu dazu mit Corax etwas mit diesem Baum zu machen.
Es war letztlich Magie im Spiel und Magie konnte immer auch in die andere Richtung und gar mehr Richtungen gehen.
"Haltet die Fresse!", brüllte der Druide lautstark auf und erwirkte nur für einen Augenblick Ruhe. Im nächsten jedoch wurde es wieder laut und brachte Ornlu dazu, die verbliebene Sumpfrattenkeule sich in den Lederbeutel zu stecken - war ja noch gut.
Ornlu erschuf eine Lichtkugel. Keine gewöhnliche, nein, sie wurde von Magie gespeist die genervt war wie der Druide selbst. Grell leuchtete sie auf in einer Farbe wie Viridian. Je lauter es wurde, umso intensiver wurde es und begann manche zu blenden. Was passieren würde, würde man sehen, doch womöglich sorgte es für Ruhe oder mehr als das. Noch einmal verstärkte der Druide die Leuchtkraft, speiste die große Lichtkugel mit Magie. Vielleicht mochte man mehr herausfinden. Vielleicht reagierte Magie auf Magie in diesem Fall und vielleicht wurden sie alle nur noch verrückter.
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Ruhelos schlenderte die junge Frau über die alten, morschen Stege. "Ob das überhaupt sicher ist..?", fragte sie sich laut, doch scheinbar lebte die Menschen hier schon eine ganze Weile und noch musste wohl nichts schlimmes passiert sein, oder sie würde sie ersetzen.. dachte sie. Außer natürlich, die Opfer der Stege geraten einfach in Vergessenheit und niemand weiß gar nicht, wie gefährlich es hier ist..
Sie zuckte mit den Schultern. Prinzipiell war es ihr auch egal. Viel wichtiger war..
Gedankenverloren blieb sie stehn und starrte in den dunklen Sumpf. "Da draußen muss es bestimmt wahnsinnig gefährlich sein.. bestimmt ein irrsinniges Labirinth.. wesentlich schlimmer als.. weite Schneemassen..", murmelte sie.
Sie schüttelte den Kopf. Sie wollte gar nicht an sowas denken. Sie wollte es verdrängen. Ganz ganz ganz weit weg schieben. Ganz nach hinten in ihren Kopf. Und nie wieder herausholen. Wie peinliches Spielzeug auf dem Dachboden.. aber selbst holte man beim gelegentlichen Aufräumen oder Erinnern hervor und genoss den Augenblick der Vergangenheit..
Aber so war das nicht bei ihr, nein. Sie wollte mit der Vergangenheit nichts mehr zu tun haben. Was auch immer passiert war - es interessierte sie nicht mehr. Es kümmerte sie jetzt nicht mehr. Es war ihr völlig egal und spielte auch gar keine Rolle!
Stur wandte sie sich um und ging weiter, nun schneller und gradliniger.
"Doch das ist nicht gut.", dachte sie sich flüchtig. Spazieren war noch nie etwas sonderlich förderliches, wenn es hartnäckige Gedanken im Kopf gab, die man unbedingt loswerden wollte!
Also musste sie sich irgendwie beschäftigen.
Ratlos blickte sie sich um.
Vielleicht sollte sie nach Captai- "Nein!", sagte sie sich laut. Nein. Ryu war nicht ihr Captain. Nie gewesen. Das war alles nur eine Fantasie. Eine Ausgeburt ihres Kopfes, etwas, dass sie sich zusammengesponnen hatte... aber warum spürte sie trotzdem diesen Schmerz?
Mit einem Seufzer ließ sie sich nieder und ließ ihre Beine knapp über der Sumpfbrühe baumeln.
Ausdrucklos starrte sie ihr verschwommenes Spiegelbild an.
"Merkwürdig..", murmelte sie, hob ihre Hände und berührte ihr Gesicht - ja doch, es war tatsächlich ihr Spiegelbild.. doch warum.. sah ihr diese Frau nicht ähnlich?
Ängstlich blickte sie sich um. Ein Zauber? Ein Fluch?
Vorsichtig blickte sie wieder zu dieser fremden Frau zurück. Sie starrte sie mit einer Mischung aus Traurigkeit und Verzweiflung an. Ja doch, das musste wohl richtig sein...
Dumpf starrte sie sich an. Wie man nur sein eigenes Gesicht vergessen konnte? Merkwürdig.. dabei, dachte sie...
Sie seufzte.
Der Mensch war schon merkwürdig.
Einige Blutfliegen surrten in der Nähe. Nächtlicher Schmaus? Ihr schauerte es. Übergroße Insekten waren definitv unheimlich.. und diese Sumpfhaie.. riesige Würmer mit riesen Zähnen!
Doch auch die Geräusche des Sumpfes konnten sie nicht ablenken. Ihr Herz war unruhig. Irgendwas fehlte.
"Aber was fehlt denn nicht?", murmelte sie und blickte sich in Hoffnung einer Antwort an. Ja, alles fehlte.. ihre Identität, ihr Zuhause, ihre Freunde.. bisher war alles mehr oder weniger eine Farce.
"Merkwürdig, merkwürdig...", murmelte sie und ließ ihre Augen nur noch halb offen. Es war eh schon dunkel und sie wurde langsam müde.. aber hier war es auch schon so warm.. wesentlich wärmer als in Nordmar. Sie schloß ihre Augen. Sie mochte erstmal nicht wieder an Schnee denken. Morgen vielleicht wieder...
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