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  1. Beiträge anzeigen #61
    Sword Master Avatar von Florence
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Florence ist offline
    „Ich bin maßlos erschöpft“, meinte Florence und sank auf den Stuhl. „Erst das Wache schieben und dann das ganze Training. Man könnte fast meinen, dass das Schikane ist. Ich sehe kaum andere so schwer trainieren müssen wie mich. Vielleicht weil ich eine Frau bin? Ich kann mir sonst keinen anderen Grund denken. Aber ich mag mich auch nicht beschweren. Meine Armmuskulatur und meine Schwertkunst sind mittlerweile wieder so gut wie schon lange nicht mehr.“
    Sie ließ die Frage des Soldaten nach dem Zustand seiner Wunde für einen Moment außer Acht und atmete kräftig ein und aus, um ihren Körper etwas zu beruhigen. Ihre Arme schmerzten, ebenso ihr Brustkorb. Einzig die Beine schienen sich allmählich an die Torturen des Trainings und des Wache Schiebens gewöhnt zu haben.
    „Nun ja, wenn er es unbedingt lernen möchte? Ich kann die Begeisterung verstehen. Ich wollte auch dringend so schnell wie möglich den Kampf mit dem Schwert lernen. Es gibt einem das Gefühl, nicht mehr nutzlos und vor allem hilflos zu sein. Aber zeig mal her“, meinte sie und stand kurz auf. Sie schritt zu Albertus hinüber, der gerade das Oberteil anhob, als es klopfte und ein junger Mann eintrat, den Florence noch nie zuvor gesehen hatte. „Wartet ihr einen kurzen Moment?“, sprach sie ihn sogleich an, „ich muss das nur eben abklären.“
    Sie löste schnell den Verband. Die Wunde darunter war sehr gut verheilt. Es war keine Rötung mehr zu erkennen, einzig die Fäden waren noch drin.
    „Ich zieh die eben kurz.“
    Sie kramte aus ihrer Tasche ein Messer und eine Pinzette hervor, dann schnitt sie nach und nach jeden Faden durch und zog ihn aus der Wunde.
    „Sieht wirklich gut aus die Wunde. Ich hab keine Bedenken. Wenn du Kämpfen magst, so kannst du wieder. Ich würde aber vielleicht diese Salbe hier täglich darauf schmieren, mindestens eine Woche lang. Das hält die Wunde geschmeidig, so dass sie nicht wieder offen reißen kann.“
    Als sie ihre Sachen wieder wegpackte, schaute sie zu dem jungen Mann, der in die Schmiede gekommen war. „So, Albertus ist ganz euer.“

  2. Beiträge anzeigen #62
    Provinzheld Avatar von Tarven
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    Tarven ist offline
    Eine Frau stand vor Tarven, sie sagte "Albertus ist ganz euer."
    Tarven schaute Albertus an und sagte zu ihm: "So ich bin da, wie ihr es gestern nach unserem Training sagtet."
    Albertus nickte und stellte etwas auf den Tisch, was wie Salbe aussah und schein sich an seiner Brust zu krazen.
    "Ich sehe das du da bist." antwortete Albertus mit einem leicht sarkastischem Unterton.
    "Was steht heute auf dem Plan Meister? Was ist heute unsere erste Übung?"
    "Warts nur ab, nicht so stürmisch...", sagte Albertus zu dem Jungen,
    woraufhin die Dame etwas lächelte.
    "Ach das ist der Junge, Albertus?", fragte die Frau.
    "Ja das ist er...", antwortete dieser auf die Frage.
    Tarven wunderte sich ein wenig und fragte sich, wer die Frau war.
    Sie sah etwas erschöpft aus und hatte eine Tasche umhengen, in der Tarven aber nichts erkennen konnte.
    Er hatte sie nie zuvor gesehen...
    Geändert von Tarven (15.01.2011 um 18:21 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #63
    Schwertmeister Avatar von Septana
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    Septana ist offline
    Das ist es also, Thorniara, Stadt der Innosanbeter, wohl oder übel Standort des Erben. Von weit her betrachtete Septana die Außenmauern der Stadt, sie wirkte riesig, selbst von soweit weg. Vor den Mauern selbst war ein kleines Dorf, es wirkte nahezu idyllisch mit den Fackeln an den Wegrändern und den Lichtern, welche aus den Fenstern kamen. Und den Bäumen in und um dem Dorf. Von der Stadt selbst konnte Septana nicht viel sehen, es war schlichtweg zu dunkel, viele Lichter, von Kerzen, Fackeln und anderen Lichtspendern, dennoch gab es keine Möglichkeit aus dieser Distanz etwas zu erkennen.

    Gegen Nachteinbruch hatten Xen und Septana die Höhle verlassen, überraschenderweise war der Höhlenausgang recht versteckt hinter Gebüsch und anderem Gewächs, doch nicht nur das, der Ausgang lag zusätzlich noch an einem recht hohen Berghang. Beschwerlich und dennoch erleichtert aus der Höhle raus zu sein, ging Septana den schmalen Weg entlang, welcher nach unten führte. In dieser Stadt war das Erbe, was sie machen würde, wenn sie es gefunden hätte, wusste sie nicht, doch immerhin hatte sie dann wenigstens eine Bleibe, ...zumindest solange bis der wahre Erbempfänger gefunden war und sie abermals sehen musste, wie es weitergehen sollte. Zuviele Gedanken kreisten in ihrem Kopf, als dass sie hätte einen Entschluss finden zu können.

    Langsam näherte man sich dem Dorf vor Thorniara, doch sie würde nicht hier rasten, sie wollte sofort in die Stadt. Nun, Xen war anderer Meinung, "Sie werden dich wohl ...oder übel nicht einfach reinlassen. Ich mein, du bist kein Bürger Thorniaras, du bist auch kein Händler oder so, du hast nicht mal wirklich Geld. Und allgemein, bist du hier eigentlich fremd.", sprach Xen als sie sich kurz zuvor in der örtlichen Taverne Getränke bestellt hatten. Er holte eine Pfeife heraus und zündete sie an, ehe er genüsslich ihren Inhalt rauchte und einen Rauchring hauchte.
    "Ich brauch deine Hilfe nicht mehr, ich bin hier, ich bin fast in Thorniara und ich hab dich bezahlt. Den Rest schaff ich so oder so auch alleine.", entgegnete Septana überzeugt und etwas barsch.
    "Na wenn du meinst. Viel Glück, du wirst es brauchen."
    Septana stand auf und warf Xen einen letzten genervten Blick zu, dann ging sie Richtung Ausgang und verließ die Taverne. Keine zehn Schritte später wurde sie bereits zurückgepfiffen, "Na gut, du lässt dich wohl doch nicht abbringen, was? Gib mir weitere 10 Goldstücke und ich bring dich rein.", hörte sie hinter sich Xen leicht amüsiert reden.
    "Pah!", erwiderte Septana nur und ging weiter - mit beschleunigtem Schritt.

    Es vergingen keine zehn Minuten und Septana kreuzte wieder im Dorf auf - mit gesenktem Blick. Sie ging wieder in die Taverne und setzte sich neben Xen, welcher glücklicherweise den Ort noch nicht verlassen hatte.
    "Und? Schon drin gewesen?", sprach Xen, ohne dabei sie auch nur anzuschauen, er freute sich und er hatte wohl auch keine Lust das zu verbergen.
    "Ha-ha.", antwortete Septana ironischen Stimmfalls, "Komm jetzt, ich will heute noch da rein."
    "Hmmm... 30 Goldstücke."
    "Was?! Vorhins waren es noch 10!"
    "Ja, aber da hatte ich auch noch mehr Lust dazu."
    "Halsabschneider..."
    "Schimpf mich wie du willst, aber so kommst du um die Uhrzeit nicht mehr rein."
    "Pff... hier."
    , und Septana warf dem Mann, der inzwischen seine Kaputze abgesetzt hatte und sein Gesicht freigegeben hatte, einen Lederbeutel zu. Es waren nur 29 Goldstücke darin, Xen wusste das, schließlich hatte er in Setarrif Septana einiges an Gold für die sichere Reise abgenommen.
    "Na gut, das geht auch. Lass uns gehen."
    Septana war erstaunt wie gesprächig Xen plötzlich war, wenn es um Geld ging. Der letzten Münze beraubt setzte sie ihren Weg - diesmal wieder in Begleitung von Xen - fort.

    "Halt mal. Warst du nicht schon vor ein paar Minuten hier gewesen?"
    "Äh..."
    , Septana wusste nicht, was sie sagen solle, schließlich hatte die Stadtwache recht und Septana keine Ausrede parat.
    "Wenn ich kurz erklären darf? Sie ist meine Nichte, hergereist von ... irgendeinem Dorf bei Stewark oder so.", warf Xen sofort ein, Lügen konnte er und offenbar war er, im Gegensatz zu Septana, auch Bürger von Thorniara.
    "Na gut... Aber pass auf sie auf, man weiß nie welche Angewohnheiten die Bauernleute so haben...", sprach die zweite Wache am Stadttor und begann zusammen mit der anderen Stadtwache zurückhaltend zu lachen. Septana ignorierte dies und betrat Thorniara, ...ein wenig ...beleidigt. Xen folgte ihr mit einem Schmunzeln im Gesicht.
    "So, da wären wir.", sprach er Septana an und zog an ihrer Schulter, "Ich weiß zwar nicht was du hier willst..."
    "...ein Erbe. Ich will nur sehen ob das Erbe noch in Ordnung ist ...oder so.", schnitt ihm Septana das Wort ab.
    "Ah ja... und was für ein Erbe...?"
    "Eine Münzerei... glaub ich mal, wenn sie noch steht."

    Xen holte Luft und sprach dann, "Nun gut, dann sehen wir uns vielleicht mal wieder."
    "Ich hoffe nicht."
    "Na wer weiß."
    , Xen war eindeutig amüsiert über ihr Verhalten und verließ sie noch zu gleicher Minute.

  4. Beiträge anzeigen #64
    Kämpfer Avatar von Albertus
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    Albertus ist offline
    "Ok. Wir werden heute außerhalb der Stadt üben. Nicht weit von hier errichtet ein Paladin einen Hof für die Novizen. Dort werden wir heute hingehen. Du wirst den Karren den du gestern gepackt hast mit dir nehmen und dann geht es los", brummte Albertus seinen Schüler. Danach zog er sich wieder den Waffenrock über und legte seinen Gürtel mit dem Schwert an, dann schritt der Soldat zu seinem Schrank nahm ein paar Fackeln und ließ sie in seine Tasche gleiten. Eine behielt er in der Hand und zündete diese in der Esse an.

    Nachdem die Fackel brannte, schritt er zu Florence blickte ihr in die Augen und fragte: "Möchtest du uns auf dem Weg zum Hof geleiten? Ich könnte noch gut eine Kämpferin gebrauchen. Wer weiß was und da alles so erwartet. Außerdem kommst du so einige Zeit von deinem fiesen Ausbilder weg und kannst dich etwas erholen."
    Danach schritt er wieder zu Tarven und flüsterte ihm zu: "Finger weg von der Frau. Sie ist nicht die Meinige, trotzdem ist es das Beste wenn du nicht ein mal daran denkst."
    Danach schritt Albertus zur Tür und hielt diese auf.

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    Provinzheld Avatar von Tarven
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    Tarven ist offline
    Tarven war ein wenig irritiert, was meinte er damit er solle nichtmal dran denken?
    Nun, er hatte auch nicht dran gedacht...
    Albertus sagte, Tarven solle den Wagen mitnehmen, welcher noch an der Bastion stand und dann würden sie sich zu einem Hof aufmachen, der von einem Paladin wieder errichtet werden soll.
    Hörte sich interessant an und so machte der Junge sich auf den Weg zur Bastion und zog den Wagen zur Schmiede.
    Der Weg dorthin war etwas hollprig und die Bretter und Kisten wären fast von diesem runtergefallen.
    Doch der Schüler schwenkte den Wagen immer noch in die Richtige Richtung, sodass er an der Schmiede "Zum Flinken Hammer" mit allen Brettern ankam, ohne das auch nur eins runtergerutsch wäre.

    Er fragte sich wozu diesser Paladin den Hof aufbauen wollte und was dort für Aufgaben warten würden.
    Soetwas schien genau das Richtige zu sein, einen Hof aufzubauen. So würde man Stärke üben dachte er sich.

    Er klopfte wieder, nur zur Sicherheit und betrat die Schmiede.
    "So, ich bin wieder da Meister. Der Wagen steht vor der Tür, wir könnten dann...", sagte der Junge.
    "Ich sag wann wir können. Ok?", antwortete Albertus diesmal mit einem etwas genervteren Unterton.

    Die Frau war auch noch da.
    Tarven traute sich noch nichteinmal hinzusehen. Es musste ja einen Grund haben, warum Albertus sagte Finger weg...

    Es war schon dunkel und Tarven dachte drüber nach, wie dieser Hof aussah.
    Aber das war jezt auch egal, da es ja bald weiter gehen würde.

  6. Beiträge anzeigen #66
    Kämpfer Avatar von Albertus
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    Albertus ist offline
    Nach dem er klargestellt hatte, wer hier sagt, wann er bereit ist. Guckte der Soldat noch mal Florence an die, nickte Albertus nur schulterzuckend zu. Albertus lud noch ein paar Decken auf den Karren und schloss die Tür der Schmiede ab. "Ok, JETZT können wir losgehen", brummte der Schmied zu seinem Schüler. Albertus zündete eine weitere Fackel an und gab diese Florence. Danach gingen die Zwei vor und Tarven schob den Karren hinter den Beiden her. Die Drei zogen durch die dunklen Straßen von Thorniara lediglich ihre Fackeln ließen die Umgebung einwenig erhellen. Es war etwas windig, das Feuer loderte orange-rot.

    Albertus dachte sich: "Mhm.. hoffentlich gibt es dort hinten bei dem Hof das, was ich mir erhoffe. Mein Schüler soll dort schließlich was lernen und kein Urlaub machen." Sie zogen nun über den Markt, der gespenstisch verlassen war. "Bei Nacht ist diese Stadt irgendwie unheimlich." Albertus legte die Hand an den Heft seines Schwertes, um jederzeit für einen Angriff von Banditen oder sonstigen Gesocks vorbereitet zu sein.
    Nach einigen Schritten kamen die Drei schließlich an dem großen Tor an. Sie durchschritten es und verließen nun die schützenden Mauern von Thorniara. "So jetzt wird es ernst. Hier draußen ist keine Stadtwache, die dir den Arsch retten kann", brummte der Lehrmeister zu seinem Schüler und setzte dabei ein Grinsen auf.

  7. Beiträge anzeigen #67
    Provinzheld Avatar von Arty
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    Arty ist offline
    Arty hatte nicht den leisesten Hauch einer Ahnung, wie lange er nun schon in diesem verfluchten Kerker eingesperrt war. Tage, Wochen? Es war ihm nicht möglich zu urteilen, welche Tageszeit gerade herrschte – im Kerker war es durchgehend dunkel, Licht hatte er nicht mehr gesehen, seitdem Sterne um seinen Kopf herumschwirrten.
    Man müsste eine Methode erfinden, um die Zeit anhand der am Boden auftreffenden Wassertropfen messen zu können. Seitdem er seine Tage in diesem scheinbar von Innos verlassenen Ort verbrachte hatte er nicht sonderlich viel zu tun, konnte sich ganz auf das rhythmische Plätschern des Wassers konzentrieren. Die Zeitabstände zwischen dem Aufkommen der einzelnen Tropfen schienen exakt gleich zu sein.
    Vielleicht erfindet eines Tages jemand so 'ne Methode, dachte sich Arty, während er sein Körpergewicht auf die linke Seite verlagerte.
    Genau zwei Möglichkeiten sah er, um die Chancen auf eine Befreiung aus diesem Kerker zu erhöhen. Zum einen konnte er so laut und so lange um Hilfe schreien, wie er nur konnte. Diese Möglichkeit schien ihm allerdings weniger vielversprechend. Zum anderen konnte er versuchen, eine der zahlreichen um ihn herum hausenden Ratten abzurichten in die Freiheit zu gehen und ihm Hilfe zu holen. Es war bezeichnend für seine Lage, dass er dieser letzten Möglichkeit die mit Abstand am besten Erfolgsaussichten attestierte.
    Mit den Fingern nach einem kleinen Nager in seiner Nähe tastend wob Arty das Netz dieses ausgefeilten, fast schon genialen Planes weiter. Als er noch durch die Wälder Myrtanas streifte hatte er von Menschen gehört, die mit Tieren kommunizieren und ihnen sogar ihren eigenen Willen aufzwängen konnten.
    Komm her, du kleines Mistvieh“, zischte der Gefangene, als ihm schon die zweite – oder die selben zum zweiten Mal, wer konnte das in der Dunkelheit schon feststellen? - Ratte entkommen war.
    Der dritte Versuch wurde endlich mit Erfolg belohnt, der kriechende Kamerad dankte es Arty mit einem festen Biss in sein Handgelenk, wodurch er die Ratte fast wieder fallen ließ. Fest mit beiden Händen umklammerte für er sie bis kurz vor sein Gesicht und redete nun eindringlich auf sie ein.
    Hör mal, Freundchen. Du gehst jetzt auf direktem Wege an die Oberfläche und bringst mir jemanden, der mich hier rausholen kann? Alles klar?“ - das Schweigen der Ratte interpretierte er als ein Ja - „Alles klar. Dann auf!
    Damit ließt Arty den stinkenden kleinen Kameraden fallen, hörte wie die Ratte eilig auf dem feuchten Boden durch einige Pfützen tapste, bis ihre kaum hörbaren Schritte schließlich ganz verstummten und wieder nur das Plätschern der Wassertropfen zu hören war.
    Seufzend sackte Arty wieder zusammen, lehnte sich mit dem Rücken an die Kerkerwand. Wie lange er es hier unten noch ohne Essen aushalten konnte wusste er nicht. Nicht mehr lange jedenfalls. Der einzige Mensch, der von seinem Besuch bei Jukolenko wusste, war Sunder, der Boss der Bürgerwehr. Dass dessen alkoholgeschädigtes Gehirn sich dergleichen merken konnte, war nicht anzunehmen.
    Ein leises, fast schon resignierendes „Verdammt...“ huschte über seine Lippen, ehe er geschwächt wieder einschlief.

  8. Beiträge anzeigen #68
    Ritter Avatar von Thara ben Nathan
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    Thara ben Nathan ist offline
    Bereits seit Stunden war Thara wach und verrichtete Arbeiten im Tempel. Als Novize mussten diese Arbeiten zwar nicht mehr umbedingt von ihm wahrgenommen werden, aber nachdem solange keiner seiner Wege ihn in die heiligen Hallen seines Gottes geführt hatte, wollte der Bogner Buße leisten.

    Die Sonne schien stark und kräftig auf Thorniara, nur wenig Schnee war zurückgeblieben. Die Adlati und Novizen trugen mittlerweile schon wieder statt der dicken Winterkluften die dünnen Sommerkutten, denn der kühle Wind, der ab und zu aufkam, kühlte sie dann so gut ab.
    Ein paar der Novizen fegten den Platz um den Tempel, andere saßen mit Wassereimer und Lappen an den Wänden und säuberten die Wände, während wieder andere mit Eimer und Bürste in den Gängen saßen und den Boden schrubbten.
    Thara hatte sich einen Besen schnappen können und fegte, mit einem Pfeifchen im Mund, den ihm zugeteilten Platz und spielte nebenbei immer wieder ein wenig mit der Magie herum.

  9. Beiträge anzeigen #69
    Schwertmeister Avatar von Andrim
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    Andrim ist offline
    Andrim hatte sich eine kurze Auszeit nehmen können. Michael hatte ihn für heute Vormittag mal frei gegeben. Gestern hatte er den ganzen Tag durchgeackert, hatte ein Fass nach dem Nächsten geputzt und gründlich gereinigt, bis jedes einzelne von ihnen geglänzt hatte. Der Adlatus war wirklich stolz auf sich, dass er so viele Fässer geschafft hatte.

    Zufrieden mit sich und der Welt schlenderte er durch das große Tempelviertel, immer weiter den Tempelberg hinauf, wo die Kirche stand. Hier oben war immer etwas los. Eine ganze Gruppe Adlati und auch ein paar Novizen hatte nun begonnen die Kirche selbst von Innen als auch von Außen zu schrubben. Alle arbeiteten sie besonnen und ruhig. Das Viertel war vermutlich das Ruhigste von allen in dieser heruntergekommenen Stadt. Einer der Arbeiter kam ihm bekannt vor. Es war dieser "Ausländer", gewisser Weise waren sie hier ja alle Fremde, doch bei Andrim fiel es nicht so sehr auf, wie bei dem gebräunten Varanter, wessen Vogel sich in der Taverne auf ihren Tisch gesetzt hatte. Wie war noch sein Name? Genau! Thara!

    "Innos zum Gruße, Thara!", sagte Andrim fröhlich und nickte dem arbeitenden Novizen zu und betrat die große Kriche. Er setzte sich auf die vorderste Bank des großen Tempels für Innos und schaute den großen Altar an. Er war wunderschön, dann schloss Andrim die Augen und schaute gen Boden. Tief atmete er durch und begann zu beten, zu beten für alle die an Innos glaubten und in Not waren, so wie es in dem Buch gestanden hatte, betete er auch für Beistand in schwierigen Zeiten und erbat den Segen des Gottes für das, was sie taten.

    Das war wirklich das, was er wollte. Ein Leben im Frieden. Ein Teil einer großen einflussreichen Gemeinschaft, wo jeder wie ein Bruder war, oder wie eine Schwester. Sie hielten zusammen, und die Magier hielten ihre schützenden Hände über sie. Das war das, was Andrim immer gewollt hatte. Er war endlich glücklich und zufrieden und das hatte, wie Michael auch schon bemerken durfte großen Einfluss auf die Motivation, welche er beim Arbeiten an den Tag legte.
    "Ich glaub ich kann dich hier wirklich gut gebrauchen...", waren die Worte des alten Magiers gewesen.

    Eine ganze Weile noch würde er hier sitzen, vermutlich den ganzen Vormittag, den er frei hatte.

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    Ehrengarde Avatar von Nero
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    Nero ist offline
    Nero kritzelte gerade die letzten Worte auf den Zettel und legte ihn dann beiseite, drehte sich zu seinem Schüler und blickte ihn an. Sie saßen am Tempelplatz, gebeugt über einen kleinen Tisch mit niedrigen Stühlen. Nero stand, Thara Ben Nathan saß, Nero hatte die Arme verschränkt, Thara stützte seinen Kopf auf seinen Händen ab. Der Priester atmete tief durch und begann damit, seinem Schüler die erste Prüfung zu stellen, die er auf seinem Wege zum Magier bestehen musste.

    "Vernehme meine Worte: Auf diesem Platz ist ein Gegenstand versteckt, unerreichbar für den einfachen Menschen doch zu holen für einen Magier. In ihm lagert eine Energiequelle die entfacht und vergrößert werden muss, aufdass sie verzehrt werde. Doch der Gegenstand wird diese Quelle nicht einfach so preißgeben, gehütet von Metall und Menschenhandwerk ruht sie in ihm. Finde den Gegenstand, öffne ihn, entfache die Quelle, vernichte sie durch deine Magie und löse dann das Rätsel, dass auf diesem zettel hier steht. Die Tugend eines Magiers ist es, selbst nach geistiger Anstrengung noch einen klaren Kopf zu behalten und Lösungen für Probleme und Fagen zu finden, nicht selten steht er auf dem Schlachtfeld, wehrt sich und muss Wege erdenken obwohl er geschwächt ist! Sodann, beginne, öffne deinen Geist und stelle dich der Prüfung der ersten Machtsphäre!"

    Nero endete und nahm dann noch einmal den Zettel auf, um zu prüfen, ober auch wirklich alles niedergeschrieben hatte. Auf dem Zettel war folgendes vermerkt:

    Ein alter König suchte einen neuen Schatzmeister. Alle Bewerber bekamen von ihm folgende Aufgabe, mit der der König das logische Denkvermögen des jeweiligen Kandidaten prüfen wollte:
    "Vor Ihnen steht eine Kiste. In dieser Kiste liegen Säcke. In jedem dieser Säcke befindet sich die gleiche Anzahl an Goldmünzen. Insgesamt sind zwischen 150 und 200 Goldmünzen in der Kiste. Es ist mehr als ein Sack in der Kiste und in jedem Sack ist mehr als eine Münze. Wenn ich Ihnen die Gesamtanzahl der Münzen nennen würde, dann könnten Sie mir genau sagen, wie viele Säcke in der Kiste sind und wie viele Münzen in einem Sack sind. Wie viele Goldmünzen sind insgesamt in der Kiste, wie viele Säcke sind in der Kiste und wie viele Münzen sind in jedem Sack?"
    Nero legte den zettel zufrieden beiseite, das würde eine harte Nuss werden... Und dann beobachtete er seinen Schüler, wie er die Prüfung in Angriff nahm....

  11. Beiträge anzeigen #71
    Ritter Avatar von Thara ben Nathan
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    Thara ben Nathan ist offline
    Der Bogner blickte sich auf dem Tempelvorplatz um, auf dem er noch vor einer Weile den Besen geschwungen hatte. Es war nichts ungewöhnlich oder anders als sonst - die Sonne schien immernoch und wärmte den kalten Stein, auf dem sie liefen, und die Kutten, in denen sie steckten.
    Aus einer Tasche an seinem Gürtel griff Thara seine bereits gestopfte Pfeife und entzündete sie mit einer Flamme, die er auf den Tabak überspringen ließ. Feuermagie war einfach zu praktisch, um sich die Pfeife anzuzünden.

    Bereits mehrere Minuten war der Novize herumgelaufen und hatte sich Vorsprünge, Überdachungen und Markisen angesehen, doch nirgendswo war ein Gegenstand, der für seine Prüfung relevant war, zu sehen.
    "Für einen normalen Menschen unerreichbar - das muss doch irgendwo drauf sein... Vielleicht sollte ich mir einen besseren Blickpunkt verschaffen...", dachte der ben Nathan und suchte sich einen höher Gelegenen Mauervorsprung aus, um von dort auf ein Vordach zu springen. Es war fast wie in den alten Zeiten auf See, als er noch Nacht für Nacht im Krähennest verbracht hatte.
    Etwas aus der Puste erreichte der angehende Magier nun den Vorsprung, richtete sich auf und blickte wieder über den Platz, wobei sein Blick nun mehr Vorsprünge erreichte - sogar die, die er vom Boden aus gar nicht hatte einsehen können. Auf einem dieser Vorsprünge war etwas zu sehen, das wie eine Kiste aussah - aber um das genau zu erkennen war der Vorsprung zu weit weg, also kletterte der Bogner wieder von seinem Ausguck herunter und ging mit großen Schritten, soweit ihm das möglich war mit seiner kleinen aber breiten Statur, dorthin.

    "Schade, kein Vorsprung, wo ich wirklich drauf klettern könnte... nur flache Wände, da kommt nichtmal ein geschickter Dieb hoch...", dachte der Magier und fasste dann den Entschluss, es zumindest mit Magie zu probieren.
    Thara schloss die Augen und hob die Arme, ließ seine Magie durch seine Arme nach oben gleiten, durch den Vorsprung. Immer weiter und weiter schickte er seine magischen Arme, doch sie trafen auf keinen Widerstand, kein Gefühl kam zurück und es fühlte sich an, als würde er sie in den blauen Himmel schicken, statt durch den Vorsprung eines Daches.
    Enttäuscht ließ der Magier seine Arme wieder sinken und zog an seiner Pfeife.
    Grummelnd jagten die Gedanken durch seinen Kopf, was er nun machen könnte. Seine Magie reichte nicht aus, um einen Gegenstand durch ein Hindernis hindurch zu bewegen, aber ein besseres Sichtfeld ergab sich einfach nicht.

    Nach einer Weile hatte er einen Geistesblitz:
    "Natürlich! Ich werde irgend etwas anderes so nach oben auf das Dach schleudern, dass es gegen die Kiste rollt und sie mit runter schiebt!", überlegte sich der angehende Magier, ohne daran zu denken, was die Folgen davon seien könnten.
    Ohne abzuwarten lief Thara los und suchte sich einen Stein, der zwar nicht sonderlich schwer, aber dafür schon rund war.
    "Der wird ausreichen!", dachte der Magier und kehrte zurück an die Stelle der Kiste. Dort angekommen floss seine Magie wieder wie erweiternde Arme aus ihm heraus und hob den Stein an, bis er über den Vorsprung gekommen war, dann beschleunigte er den Stein zur Seite in Richtung Dach.

    Ein dumpfes "Klonk!" ertönte und Knacken begleitete den Stein, als er das Dach hinunterrollte - kurz darauf ertönte ein lautes "Krach!". Der Stein hatte die Kiste getroffen und diese rutschte nun ein gutes Stück weiter, bis zur Dachkante. fast die Hälfte des rechteckigen Gegenstands guckte über den Rand - kippelte ein bisschen hin und her - und fiel herunter.
    Vor Schreck vergaß der Lehrling zuerst, seine Magie einzusetzen und wollte die Kiste mit bloßen Händen fangen - was wohl böse ausgegangen wäre - doch kurz bevor es auf dem Boden zerschellte besann sich der angehende Magier und fing die Kiste mit der Magie auf.

    Langsam und genüsslich seine Pfeife rauchend kehrte Thara mit der Kiste im Schlepptau zurück zu seinem Lehrmeister und ließ sie ganz langsam auf den Tisch niedersinken. Nun nahm er sich zum ersten Mal wirklich die Zeit, sie zu betrachten - es war gar keine Kiste gewesen sondern eine Truhe, mit Schloss und Eisenbeschlägen.
    Lächelnd sah der Schüler Nero an und sendete seine Magie aus, um das Schloss zu öffnen. Die Magie drang zuerst wie ein Fühler in das Schloss ein und breitete sich dann langsam aus, drückte die Bolzen hoch und sorgte für ein leises Klick im Mechanismus - die Truhe sprang auf.
    In der Truhe lag eine kleine Kerze - Auch hier wusste Thara sofort, was zu tun war. Der Bogner griff die Kerze und ließ die Truhe mit seiner Magie zur Seite auf den Boden schweben. Nachdem die Kerze kurz an der Unterseite angewärmt worden war, stand sie auf dem Tisch.

    Der Lehrling stellte eine Verbindung zu der Kerze her und entflammte sie - mittlerweile seine leichteste Übung - und ließ die Flamme größer und kleiner werden. Dann formte seine Magie die Flamme so, dass sie sich in die Kerze hineinfraß, bis sie etwa in der Mitte der Kerze angekommen war. Mit einem Schnippsen ließ Thara die Flamme in der Kerze explodieren - wodurch die Kerze in hunderte kleiner Wachsstücke, die teilweise kurzzeitig flüssig und kurz darauf wieder fest waren, gesprengt wurde.

    "Nun zu dem Rätsel.", murmelte Thara und griff nach dem Zettel, der auf dem Tisch lag und wie durch Magie von der Explosion der Kerze verschont geblieben war.

    Nachdem sich der Bogner das Rätsel durchgelesen hatte, zermaterte er sich das Gehirn darüber - Mathematik hatte er zwar gelernt, aber das war schon Ewigkeiten her, bestimmt acht oder neun Jahre.
    "Also... jeder Beutel enthält mehr als ein Goldstück, es ist mehr als ein Beutel da drin... Wieviele Goldstücke sind insgesamt da drin? Bei Innos! Das wird schwer.", dachte der Bogner und versuchte sich an das zu erinnern, was der alte Hauslehrer der Ben Nathans im damals beigebracht hatte:
    "Eine Summe aus zwei Unbekannten lässt sich nur dann lösen, wenn beide Gleich sind. Also musst du nur noch die Unbekannten finden und wissen, was du mit ihnen anstellen musst."

    Der Magier schlug die Hände über den Kopf zusammen: "Bei Innos! Der alte Mann hatte doch nicht mehr alle Felle vor den Fenstern!"
    Sein Blick wanderte langsam nach oben und sah, dass Nero amüsiert lächelte und ihm zusah. Mit einem Murren blickte der Bogner wieder auf sein Blatt und versuchte weiter, die Lösung zu finden.

    Nach einiger Zeit hatte der Magier seinen Mathematik-Unterricht zumindest soweit rekonstruiert, dass er wusste, was zu tun war:
    "Gut, wenn ich das noch richtig weiß, muss ich jetzt einfach versuchen, die Zahlen aufsteigend von eins immer mit sich selbst multiplizieren, bis ich einen Wert im Bereich von 150 bis 200 bekomme. Mal sehen ob das klappt...", dachte Thara und nahm sich den Zettel mit dem Rätsel und begann da drunter zu schreiben:
    1x1 = 1
    2x2 = 4
    3x3 = 9
    4x4 = 16
    5x5 = 25
    6x6 = 36
    7x7 = 56

    Dann stockte er, denn er war am Ende des Papieres angelangt und setzten weiter oben neben der ersten Rechnung wieder an:
    8x8 = 64
    9x9 = 81
    10x10 = 100
    11x11 = 121
    12x12 = 144
    "Ah, dreizehn müsste bereits die Lösung sein."
    13x13 = 169

    Nachdem Thara auch die dreizehn dreizehnmal aufgerechnet hatte, hatte er die Lösung: es waren 169 Goldstücke in der Truhe und dreizehn Beutel mit dreizehn Goldstücken.
    "Meister Nero? Ich habe die Lösung des Rätsels.", sprach der ben Nathan, "es sind 169 Goldstücke. Und jeweils dreizehn Goldstücke in dreizehn Säcken."
    Gespannt, ob seine Lösung richtig war und er sich richtig an den Mathematikunterricht erinnert hatte, lag Tharas Blick auf Nero.
    Geändert von Thara ben Nathan (16.01.2011 um 15:06 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #72
    Mythos Avatar von Sir Iwein
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    Die See war so blau wie der wolkenlose Himmel, es wehte kaum ein Lüftchen, und die Sonnenstrahlen wärmten sogar ein bisschen: Thorniara erlebte den ersten schönen Tag seit Ankunft der Königstruppen.
    »Auf so ´nen Tag kommen hier sieben Tage Regen, heißt es«, schimpfte Sunder unbeeindruckt von dem prächtigen Wetter, während er den Unrat und Dreck der vergangenen Kneipennacht energisch zur Tür hinausfegte, dass es nur so staubte. »Regnet fast immer auf dieser verdammten Insel.«
    »Wie läuft deine Kneipe?«, versuchte Iwein unbeholfen einen Themawechsel. Nachdem der Hinweis auf das Wetter schon gründlich schiefgegangen war, hoffte er nun das Eis zu brechen. Immerhin hatte er Sunder nicht ganz grundlos aufgesucht. Silo, der unzuverlässige Penner, hatte sich aus dem Staub gemacht, zu den Höfen, und so war seine einzige Informationsquelle aus der Stadtwache dahin.
    Doch sein Vorhaben sollte wiederum scheitern.
    »Meine Kneipe?!«, wiederholte der Seebär aufgebracht. Ein übles Ensemble von Gerüchen schlug Iwein entgegen. »Jung, ich bin hier die Putze! War ´ne Scheißidee, auf diese Insel zu kommen! Ich kann´s nich ändern, aber die Landeier hier sind ´ne Plage für mich. Können nich' mal schwimmen, die Nasen ...«
    »Wem sagst du das …«, wehrte Iwein ab, und beschloss einen weiteren Kunstgriff. Er wollte Neuigkeiten die Miliz betreffend, warum also weitere Umschweife? »Lord Hagen hat mir den Auftrag gegeben, bei der Miliz ein wenig aufzuräumen, aber ich werde das Gefühl nicht los, als würden die dort alle nur gegen uns arbeiten. Ich weiß nicht mal, ob es so ´ne gute Idee ist, wenn du die tüchtigen Leute weiterhin zu denen schickst, wie früher …«

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    Mit brummendem Kopf hörte er dem Paladin zu. Genau genommen lauschte er mehr auf das Brummen in seinem Kopf, die Worte Iweins drangen dabei nur nebenbei an sein Ohr.
    „Was heißt'n gegen uns arbeiten? Ich steh' hier und feg' den verdammten Boden auf dieser verfluchten Insel. Seh' ich aus, als würd' irgendwer oder irgendwas nich' gegen mich arbeiten?“
    Ganz Unrecht mochte sein Gegenüber aber trotzdem nicht haben. Nicht, dass er sich allzu viel daraus gemacht hätte – aber wo er früher mehr oder weniger erhobenen Hauptes durch die Gassen Vengards laufen konnte, erntete er hier nur schiefe Blicke der Stadtwachen und Soldaten. Mit der Obrigkeit war er hier gar nicht erst in Kontakt gekommen, am einfachsten schien es ihm, alle Interessenten direkt zu Jukolenko zu schicken. Wie früher eben auch.
    „Was soll'n daran keine gute Idee sein?“, fuhr er Iwein deshalb an, stellte seinen Besen aufgebracht in die Ecke, „Erst passt das nich', dann das nich'. Aber mit mir kann man's ja machen, nech?“
    Sunder dachte nach, fuhr nach einer kurzen Pause fort.
    „Wenn du glaubst ich schick' irgendwen wo hin, wo's nich' gut für einen is', dann hast du dich geschnitten. Hab' ich noch nie, ich pass' auf meine Jungs auf. Wenn du mir nich' glaubst, dann komm mit zu diesem Rekrutierungsschnösel, dann wirste sehen, wie toll's allen geht. Heißen ja nich' Sunder und müssen 'ne verdammte Taverne putzen.“
    Schadenfreude überkam Sunder schon jetzt, wenn er daran dachte, wie sich der Paladin in kürzester Zeit blamieren würde. Er wollte es ja nicht anders.

    Arty
    Geändert von Sunder (16.01.2011 um 15:31 Uhr)

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    »Zu Jukolenko, meinst du?«, überlegte Iwein, wenig begeistert von der Aussicht, dem Rekrutierungsoffizier schon wieder zu begegnen. Das letzte Gespräch war wenig ruhmreich für Iwein verlaufen. Ohne etwas gegen den Mistkerl in der Hand zu haben, wollte sich der Paladin dort eigentlich nicht wieder blicken lassen.
    »Nun mal langsam …«, bremste er den Seebären. »Das heißt, du schickst die Jungs nach wie vor zur Miliz?« Die Bemerkung vorhin hatte er nur gemacht, um das Thema auf die Stadtwache zu lenken und Neues zu hören. Er war nicht wirklich davon ausgegangen, dass Sunder noch Rekruten schickte. Tatsächlich war es schwer vorstellbar, dass der neue, trinkende und putzende Sunder ohne Kneipe, überhaupt irgendeine Art von Einfluss in Thorniara hatte. Probehalber bohrte Iwein nach: »Wer war der letzte?«

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    War heute Tag der dummen Fragen? Sunder versuchte ruhig zu bleiben. Wollte ihn der Mann absichtlich aus der Ruhe bringen?
    „Was soll ich'n machen, wenn wer her kommt und was wissen will? Natürlich schick' ich den zur Miliz, wo soll'n die sonst hin?“
    Iwein schien mit der Antwort nicht zufrieden zu sein, zähneknirschend fügte der kleine Mann deshalb hinzu:
    „Der letzte war'n ziemlich ausgefranster Kerl. Machte nich' 'nen Eindruck, als ob er überhaupt aufgenommen werden würde.“
    Wieder dieser fragende Blick in den Augen seines Gegenübers. Schien nicht locker zu lassen, der Kerl.
    „Hab' ihn trotzdem hingeschickt, weiß ja nich', wie die hier so drauf sind bei der Miliz“, nach einer kurzen Denkpause ergänzte er: „Aber jetzt wo du's sagst. Hab den Kerl seitdem nich' mehr gesehen. Wollte eigentlich nochma' vorbeischauen, mich auf'n Bier einladen, der Penner. Hockt wahrscheinlich in irgend 'ner Taverne und tut sich was Gutes. Schlauer Kerl“, endete Sunder mit einem angewiderten Blick auf den in der Ecke stehenden Besen.
    Ihm selbst kam es nicht merkwürdig vor, dass sich der Mann nicht mehr bei ihm gemeldet hatte. Entweder saß er tatsächlich schon in einer Taverne und genoss ein gutes Bier, während der ehemalige Befehlshaber der Bürgerwehr – hier in Thorniara bisher ohne Einfluss – sich krumm buckeln musste. Oder gab seinen Sold anderweitig aus, an irgendeinem Plätzchen an der Sonne.
    „Komm', wir packen's. Den Kerl will ich sehen“ und in Gedanken fügte er hinzu, schon Richtung der Kaserne schreitend, „Und dem Penner beibringen, was 'n Gefallen is'.“

    Arty

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    »Sir Iwein! Immer eine Freude!«, grüßte Jukolenko von hinter seinem Schreibtisch, ließ seine Finger krachen und lehnte sich zurück. Sunder ignorierte er komplett. Der Offizier konnte einem schon Angst einjagen, mit seinem stoppelkurz geschorenen Haar und seiner riesenhaften Statur. Er schien sich recht sicher in seiner Haut zu fühlen. Schon jetzt bereute Iwein, dass er Sunders ›Einladung‹ gefolgt war.
    »Mmpf…«, knurrte der Paladin und nickte knapp. Er hielt wenig davon, Förmlichkeiten mit jemandem auszutauschen, mit dem man ohnehin auf Kriegsfuß stand. »Ich komme, um nach den neuen Rekruten zu sehen.«
    »Seht euch nur um«, erwiderte Jukolenko nach kaum merklichem Zögern. »Oder sucht ihr jemand Bestimmten?«
    »Äh, ja … wie sagtet Ihr, hieß der Mann, Sunder?«

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    „Rufus“, antwortete Sunder dem Paladin mit aller Bestimmtheit.
    Dieser wendete sich wieder an den Rekrutierungsoffizier, den Sunder – ohne ein Wort mit ihm gewechselt zu haben – schon jetzt nicht ausstehen konnte.
    „Einen solchen Rekruten haben wir hier nicht, das kann ich euch mit Sicherheit sagen“, kam es vom Mann hinter dem massiven Tisch, noch bevor Iwein das Wort erheben konnte.
    Sunders Gesicht verfinsterte sich. Was dachte der Kerl, wer er war? Offizier wovon? Von diesem kleinen Scheissladen hier? Trotzdem verspürte der Rothaarige den Hauch eines Zweifels in sich aufkommen.
    „Verdammt, der Penner wirklich so?“, fragte er sich in sich gekehrt, „Arthriti vielleicht? Nein, bestimmt nich'...“
    Sunder fühlte nicht mehr nur den fragenden Blick des Offiziers auf sich ruhen, sondern nun mehr auch den von Iwein, der seinerseits ein wenig unruhig schien, wenn auch kaum merklich.
    „Arty, verdammt!“, prustete er nun in den Raum, „Ganz sicher!“
    Er hatte sich so stark artikuliert, dass er zusehen konnte, wie Speicheltropfen aus seinem Mund hervorschossen und wie in Zeitlupe auf dem dreckigen, mit zwei größeren Bluttropfen behafteten Boden aufkamen.
    „Blu... äh... nix, nix“, unterbrach sich Sunder selbst geistesgegenwärtig in einem Moment der Klarheit.
    Mit einem leichten Kopfnicken versuchte er die Aufmerksamkeit des Paladins auf den Boden zu bewegen, war sich aber nicht sicher, ob Iwein diesen Hinweis verstand. Dieser hatte sich nämlich schon wieder halb Jukolenko zugewandt.

    Arty

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    »Arty … Arty …«, meinte Jukolenko langsam, als habe er den Namen vor zehn Jahren einmal gehört, und kratzte sich am Kopf. In seiner übertriebenen Schauspielerei entging ihm, dass Sunder Iwein indes auf eine interessante Spur hinwies: Am Boden des Bureaus fanden sich Blutflecken! Nicht viel, sondern nur zwei Tropfen und ein paar Schlieren, als habe jemand nach einer Handgreiflichkeit nicht gründlich aufgewischt.
    »Nein«, sagte Jukolenko schließlich. »Einen Rekruten mit diesem Namen haben wir auch nicht. Kein Rufus, kein Arty. Ihr könntet die Listen durchgehen, wenn Ihr wolltet, aber … Mit Verlaub, der Alkohol scheint am Gedächtnis Eures Freundes zu nagen.«
    In der Tat zweifelte Iwein mittlerweile so sehr am Gedächtnis Sunders wie an der Aufrichtigkeit Jukolenkos. Der Seebär machte wirklich nicht mehr den gesündesten Eindruck.
    Innos! Bin ich denn von Schwachmaten umgeben?
    Doch der Gedanke, erneut unverrichteter Dinge gehen zu müssen, trieb Iwein erst recht in die Offensive.
    »Was macht das Blut hier auf dem Boden?«, schoss er forsch heraus.
    »Blut, sagt ihr?«
    Iwein vermochte es nicht mit absoluter Gewissheit zu sagen, aber er glaubte, Jukolenko zum ersten Mal für einen kleinen Moment verunsichert gesehen zu haben.
    Genauso schnell aber hatte der Offizier sich wieder gefangen: »Ach das! In der Tat kam hier vor einigen Tagen ein abgerissener Kerl vorbei um der Wache beizutreten. Er hieß Arty, aber er wurde nie Rekrut. Sein Pech war, dass ich Haftbefehl gegen ihn vorliegen hatte. Der arme Teufel hat sich erst selbst ausgeliefert, und dann auch noch Widerstand bei seiner Festnahme geleistet.«

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    Iwein nickte, der Resignation nahe.
    Wieder ein Schuss in den Ofen, so wie´s aussieht.
    »Was wird Arty vorgeworfen?«, wollte er wissen.
    »Verrat!«, entgegnete Jukolenko postwendend. »Wie Ihr sicher wisst, sind die Beziehungen zu Setarrif seit Jahren angespannt. Es stellte sich heraus, dass Arty seit einigen Wochen wichtige Baupläne entwendete und sie sodann nach Ostargaan verkaufte.«

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    Der Mann fing an, sich in Widersprüche zu verstricken. Erst leugnete er, dass ein Kerl namens Arty bei ihm war, dann gestand er diese Tatsache auf einmal ein, bemerkte aber sehr vehement, dass dieser niemals Rekrut wurde – weil er vorher in den Kerker geworfen wurde. Aus Verrat, wie sich nun herausstellen sollte.
    Sunder dachte angestrengt nach, versuchte die vergangenen Tage und Wochen Revue passieren zu lassen, so fern es sein vom Alkohol getrübtes Gedächtnis nachließ. Irgendwas war hier fauler als er nach einer durchzechten Woche.
    Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
    „Seit Wochen sagste? Unmöglich. Der Bursche kam zeitgleich mit mir an, hab sogar geseh'n, wie er vom Schiff – Darmflucht, Mastbruch oder so – spaziert is'.“
    Auch an den Paladin, dessen Gesichtsausdruck sich auf einmal merklich änderte, gewandt fuhr er fort.
    „Is'n 'n bisschen unwahrscheinlich, dass er in den kurzen Zeit hier was mitgeh'n hat lassen und an irgendwen verkauft hat, den er gar nich' kennt, meinste nicht?“

    Arty

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