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  1. Beiträge anzeigen #261
    Ehrengarde Avatar von Sir Scorpion
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    Sir Scorpion ist offline
    Es dauerte nicht lange da reichte die nette Dame dem Hünen die gewünschte Fleischkeule die nicht nur saftig aussah, beim in die Hand nehmen lecker duftete, nein sie schmeckte auch so wie erhofft. Zwar war es Fleisch von dem Scorp noch nie in seinem Leben gekostet hatte, aber es sprach für diese Insel, dass man es essen konnte.
    Nachdem er den ersten Bissen heruntergeschlungen hatte und nun auch seine Begleiter bedient wurden meinte er "Ihr wollt von mir lernen?" nunja dumm waren sie sicherlich nicht, nach gestern dürften sie wissen, dass hinter dem grossen Maul Scorps auch etwas steckte. "Nun ich trag meine Äxte sicher nicht zum Spass mit mir herum und Holzhacker bin ich auch nicht, das habt ihr richtig erkannt." erklährte der Hüne ehe er einen weiteren Biss von seiner Keule nahm.
    "Fragt sich bloss wieso ich euch etwas zeigen sollte. Zum Kämpfen braucht man auch ein gewisses Talent, darauf meine Zeit mit euch zu verschwenden habe ich nicht wirklich Lust. Und Talent heisst nicht zäh genug sein um die Fresse in einer Schlägerei hinhalten zu können oder geschickt genug um eben jenem Schlag zu entgehen." sprach er weiter und schlang schliesslich noch den Rest des Fleisches herunter sodass er nur noch den Knochen in der Hand hielt.
    "Der Kampf ist eine Kunst, der nicht jeder würdig ist. Was habt ihr denn so zu bieten? Können? Gold? Nützliche Kontakte, Gegenstände? Druckmittel gegen mich?" fragte der Hüne offen ehe er die letzten Fleischresten von der Keule putzte.

  2. Beiträge anzeigen #262
    Waldläufer Avatar von Calidor
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    Calidor ist offline
    Rekhyt wollte also allein mit ihm sein. Nur sie beide. Hier und jetzt.
    Aber Calidor wollte nicht. Heute bestimmte er, was gemacht wurde.

    Mit einem grinsenden Kopfschütteln riss er seinen Freund empor, zog ihn zur Treppe, hinab und hinaus in die Nacht. Er merkte an dem Gewicht, das er bewältigen musste, wie widerwillig Rekhyt ihm folgte.
    Calidor rannte durch die Strassen, erzählte von seinen Motiven, die er auf dem Block verewigt hatte, von seiner Begegnung mit Ptah, dem verkaterten Adanosanhänger, der fast wie eine Schnapsdestille roch, kam man ihm nur zu nahe. Sein Dieb nickte nur ab und an, murrte irgendwas, schien nicht bei der Sache und so völlig dagegen, jetzt hier so rumzuspazieren.
    Hatte er etwa Angst, er würde erkannt werden? Das war Rekhyts Problem, nicht seines!
    Schließlich fanden sie sogar so etwas wie ein Badehaus. Zumindest gab es dort die Möglichkeit, sich frisch zu machen. Und zu ihrem Glück war der Besitzer gerade dabei abzusperren, doch er ließ sich für eine kleine Extraentlohnung dazu durchringen, für sie eine Ausnahme zu machen.
    So waren sie in der Therme völlig allein.
    Etwas scheu und unsicher begann Calidor, sich auszuziehen. Rekhyt folgte dem Beispiel, doch je mehr es dem Ende zuging, desto langsamer wurden sie. Am Ende standen sie sich fast hüllenlos gegenüber. Eine letzte Schamgrenze blieb. Sie grinsten sich an, alberten herum.
    Bis plötzlich der Eigentümer mit ein paar Badetüchern herein kam, sie auf die Bank legte und ihnen viel Vergnügen und Entspannung wünschte. Sie dankten, und als er aus der Badekammer verschwunden war, machte Calidor kurzerhand den Anfang, legte den Rest auch noch ab und sah Rekhyt an.
    "So sprachlos?"
    Calidor lachte laut, drehte sich um und ging zu dem großen Zuber, der mit Wasser noch gefüllt war, dessen Temperatur sogar als angenehm einzuschätzen war. Rekhyt folgte ihm, begleitet von einem registrierenden Blick seines Freundes.
    Zusammen wuschen sie sich, entfernten den Dreck und Schweiß der letzten Tage. Nun kam doch so langsam wieder Leben und Lust in seinen Dieb. Die Tatsache, dass sie hier allein waren, stimmte ihn wohl wieder positiv.
    Als Calidor nun dabei war, Rekhyts Rücken mit Seife einzureiben, und ihm dabei sanft den Nacken küsste, lehnte er sich noch etwas vor und flüsterte:

    "Ich liebe dich, Rekhyt. Und deshalb ... Schlaf mit mir ..."

  3. Beiträge anzeigen #263
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Schweißgebadet und leicht erschöpft beendete Nigel, der die Treppe zum wiederholten mal herunter gelaufen war, das Training für den Tag.
    Es war einerseits mehr Ausdauer nötig, als man vielleicht auf den ersten Blick annahm und hinunter war weit aus nicht so leicht, wie gedacht. Man musste höllisch darauf aufpassen, nicht schneller zu werden, als man es kontrollieren konnte. Ansonsten konnte niemand kontrollieren, dass man lebend unten ankam. Nicht bei der Treppe.
    Nigel nahm sich auf jeden Fall vor, hier regelmäßig zu trainieren. Vor allem für den Anfang war es eine gute Methode. Und Nigel hatte gewiss einiges aufzuholen um seine alte Form wiederzubekommen und sich darüber hinaus weiterentwickelte. Das nämlich war sein Ziel. Langfristig betrachtet.
    Kurzfristig hatte Nigel keins.
    Völlig planlos lief er durch die Gassen Setarrifs. Vieles hatte er schon gesehen und ihm wurde so schnell langweilig.
    Als er das Stadtor von Weitem sah, blieb er stehen.
    Was gab es noch auf dieser Insel, außer Thorniara und Setarrif und den Weg dazwischen? Nur noch dieses riesige Gebirge im Westen? Kaum vorstellbar. Was lag im Osten?
    Sollte Nigel Setarrif hinter sich lassen und auf Erkundungstour gehen?
    Aber war das nicht der Fehler, den Nigel in den letzten Jahren immer gemacht hatte? Vollkommen unvorbereit und überstürzt irgendwohin reisen und dann in irgendeiner Ecke der Insel verrotten?
    Nein. Das war eine unrühmliche Vergangenheit!
    Und so wandte sich Nigel vom Stadttor ab und ging wieder in die Stadt hinein. Sollte er wieder eine Taverne aufsuchen und sich prügeln? Auch darauf hatte er keine Lust. Was gab es denn noch in der Stadt?!
    Da war doch diese Akademie. Aber war Nigel schon in der Verfassung dafür?
    Obwohl er sehr neugierig darauf war, zu wissen, was sich hinter dieser Akademie verbarg, wusste er, dass er erstmal trainieren musste, um sich nicht völlig zu blamieren und unterzugehen. Nein, das hatte noch Zeit.
    Aber was gab es denn hier noch? Außer Treppen, Stadttore, Akademien und Diebstähle?!
    Genau, Diebstähle. Darum hatte er sich gar nicht weiter gekümmert. Warum eigentlich nicht? Es war ihm einfach nicht wichtig genug gewesen. Aber dabei wäre es doch ein so schöner Zeitvertreib. Und vielleicht sogar eine lohnende Einnahmequelle.
    Aber wo sollte er anfangen? Und verrannte er sich da nicht irgendwohin?
    Verdammt, Nigel brauchte dringend eine Beschäftigung!

  4. Beiträge anzeigen #264
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Diese Badesache war Calidor anscheinend total wichtig, denn er beharrte darauf sich durchzusetzen. Immerhin waren sie auch dort alleine, aber wofür das ganze? Sah der Blonde es als Ausrede, dass sie sich auszogen? Weswegen auch immer, Calidor gefiel es anscheinend und auch der Dieb musste zugeben, dass es gut tat sich wieder einmal zu waschen, auch wenn ihm das ganze Wasser nicht so wirklich geheuer war. Es war nicht ganz so schlimm wie das Meerwasser, dass ihn auf Schiffen umgab, aber dennoch merkte er sofort, dass er in seiner Beweglichkeit und Geschwindigkeit eingeschränkt war und er wesentlich lieber festen Boden unter den Füßen gehabt hätte.
    "Ich liebe dich, Rekhyt. Und deshalb ... Schlaf mit mir ..."
    Zum ersten Mal hatte der Blonde seine Gefühle gestanden und bewirkten, dass Rekhyt einen Freudentanz hätte aufführen können (nur war ihm das im Wasser nicht möglich), doch zugleich ging Calidor auch einen Schritt weiter. Eine Aufforderung war es richtig gewesen und der Schweigsame hatte keine Ahnung was er davon halten sollte. Vor allem: Was taten sie hier, wenn Calidor 'schlafen' wollte, wozu ein Bett offensichtlich am besten geeignet war.
    "Warum sind wir dann nicht im Bett?" gab er somit von sich und befürchtete so zu klingen, als hätte er die Bedeutung des Wortes 'schlafen' nicht verstanden. Das hatte er auch nicht so ganz, er konnte sich nicht vorstellen, wie genau Calidor sich das vorstellte, aber er wusste, dass es nicht das 'normale schlafen' war, was jeder Mensch jede Nacht tat. Bei einer Frau, sowie auch bei Lucia hätte er sich ausgekannt, aber durch die drohende Ratlosigkeit musste er aufpassen nicht seinen Instinkten zu folgen und sich einfach zu verschließen. Das wollte er nicht! Aber Calidor würde ihn leiten und führen müssen.
    Hoffentlich würde die Unsicherheit dann nicht doch noch mitten drinnen zuschnappen und Rekhyts äußerliche Emotionslosigkeit zurück bringen.

  5. Beiträge anzeigen #265
    Waldläufer Avatar von Calidor
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    Calidor ist offline
    "Ich weiß ja nicht, was dir so gefällt, aber ich ziehe es vor, sauber zu sein. Besonders, wenn es danach noch weiter geht. Außerdem war es mal nötig."

    Calidor machte eine schnüffelnde Bemerkung wie ein Schwein und planschte danach Rekhyt einen Schwall Wasser ins Gesicht. So wirklich entspannen konnte sich der Dieb hier noch immer nicht. Was sollte er da nur anstellen?

    "Gefällt es dir denn nicht? Ich dachte, so eine geruhsame Umgebung, warmes Wasser, nur wir zwei? Findet das bei dir so überhaupt nicht Anklang? Oder denkst du über meine Bitte nach?"

    Der Blonde seifte die Haare seines Diebes und nahm sich besonders viel Zeit dabei, ihnen wieder so etwas wie Glanz und Eleganz zu verleihen. Für ihn gehörten sie zum Markenzeichen seines schweigsamen Freundes. Dabei gab es noch so viel mehr, was es zu erforschen galt. Plötzlich wollte Calidor nichts mehr, als seine Nähe, Liebe, Stärke.

    "Was ist denn? Du bist so ruhig? Habe ich etwas falsches gesagt?"

    Calidor stieg aus dem Zuber und trocknete sich ab. Danach legte er sich die Kleider halbwegs drüber und sah zu Rekhyt.

    "Wenn du nicht möchtest ... wir müssen nicht ..."

  6. Beiträge anzeigen #266
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Da wo der Pfeffer wächst
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    Dennik ist offline
    Der Fremde hatte Recht, er hatte sich wirklich ein Bier verdient und da die beiden erst gegen Ende der Prügelei dazu gekommen waren und dies der Wirt offenbar nicht wirklich bemerkt hatte, und das obwohl er ja kurzzeitig sogar genau neben ihm gestanden hatte, konnten sie zum trinken gleich hier bleiben und mussten nicht verschwinden, wie Scorp und seine zwei neuen Freunde, die raus gejagt worden waren heute früh. Zwei Knaben waren dabei den Schankraum wieder einigermaßen herzurichten, er und der Fremde setzten sich an einen der einzigen überlebenden Tischen und tranken ihre kühlen Biere, die auf Dennik gingen.

    „Danke noch mal, das war die erste Schlägerei, die ich erlebt habe, ich war irgendwie etwas überrumpelt worden von diesem Kerl! Deswegen war es ganz gut, dass du mir geholfen hast! Heute sollst du so viel Bier bekommen, wie du willst“, verkündete Dennik gelassen, er hatte ja genug Geld und fragte einfach mal heraus:“Wie heißt du eigentlich und wo verdammt kommen Riesen, wie du her?“

    Es war bereits wieder dunkel geworden und Dennik hatte den ganzen Nachmittag lang geschlafen, für Illdor und Rekhyt hatte er leider keine Zeit gehabt, aber die würden sicher von selbst weiter üben, da musste er ja nicht daneben stehen. Dann gen Abend, sein Kinn tat weh und er hatte einen blauen Fleck auf der Wange, wagte er sich runter in den Schankraum, wo er schließlich auf den fremden Hünen traf und nun saßen sie hier, wurden von dem Wirt bedient, der gestern geweint hatte, weil sei seine Taverne auseinander gelegt hatten und ließen es sich gut gehen.

    *Nein auch mit dem blauen Fleck auf der Wange hat der Wirt nicht gemerkt, dass wir gestern auch dabei gewesen waren, oder vielleicht übersah er es auch absichtlich, weil Dennik ja bei ihm ein Zimmer gemietet hatte und er so kein Geld mehr bekommen würde, würde er den Dieb rauswerfen.

  7. Beiträge anzeigen #267
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Wendels Gehirnhälfte arbeitete unermüdlich an seinem Charakter während diejenige, welche dem Ganoven verblieben war, alle Augen voll zu tun hatte den hübschen Mädchen nachzusehen. Herrgott, wielange war es her gewesen, dass er mit einem Weib gelegen hatte? Hatten die wunderbaren Geschöpfe sich rar gemacht oder war er etwa weich geworden? Nun, vielleicht hatte er auch einfach andere Sorgen gehabt, wie beispielsweise der Bolzen, der in seiner Schulter gelandet war. Mit etwas Glück in seiner Schulter gelandet war, musste man sagen. Es hätte auch seinen Hals treffen können. Als sie schliesslich vor einer Taverne standen und Lair innehielt, als ihm ein Betrunkener vor die Füsse geschleudert wurde, kehrte Wendels Bewusstsein zurück in seinen Körper.

    Jemand entschuldigte sich bei Lair, packte den Kerl auf und verpasste ihm eine Kopfnuss, die ihn erneut gen Pflastersteine schickte. "Lass deine dreckigen Finger von meiner Schwester!", schrie der Erzürnte. "Ich hatte schon ganz anderes an deiner Schwester", keuchte der Lebensmüde. "Du hast... Glück, dass wir hier nicht alleine sind. Entschuldigen sie, meine Dame", sprach der pflichtbewusste Bruder und verschwand wieder in die Taverne. "Ich möchte seine Schwester kennenlernen", murmelte Candaal aus Wendel heraus. Obwohl, wahrscheinlich ging es Wendels Lenden genauso wie jenen des Ganoven. "Ich werde jetzt da reingehen und mir die Dame mal ansehen. Vielleicht lohnt sich's ja", scherzte er. "Wisst ihr, der Lehrer der beiden Burschen hatte eigentlich recht: Ihr habt schon viel von dem, was ich euch gezeigt habe, umsetzen können. Darauf sollten wir anstossen während ich mich nach dem Mädel umsehe."

  8. Beiträge anzeigen #268
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Auch Rekhyt entstieg dem warmen Nass endlich wieder und fühlte sich sofort wesentlich wohler. Er trocknete sich ab und zog sich das mindeste an ehe er zu Calidor zuschritt. Da hatte er etwas angerichtet! Er wollte nicht ablehnend wirken, doch seine Unsicherheit und Ratlosigkeit saß trotzdem tief.
    Aber seine Zuneigung wollte er Calidor nicht verwehren und so machte er sich daran ihn zu küssen, während seine Hände seinen Oberkörper auf und ab wanderten und er sich ganz dich an ihn stellte.
    "Ich bin nur unsicher und weiß nicht was du dir vorstellst, aber ich bin bereit alles zu versuchen", sprach er in einer kurzen Pause, in der ihre Lippen sich gerade einen kleinen Moment nicht berührten.
    Hoffentlich würde ihm das Wort 'versuchen' nicht all zu sehr auffallen, denn ob er es schaffen würde durchzuziehen was der Blonde sich erwünschte, wusste er nicht, aber 'versuchen' wollte er es auf jeden Fall und er hoffte für sie beide, dass es ihm gefallen würde.

  9. Beiträge anzeigen #269
    Waldläufer Avatar von Calidor
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    Calidor ist offline
    Die Frische auf seinem Körper, die Kühle um ihn herum, dazu sein geliebter Dieb. Rekhyt war so vertieft in ihr Spiel, dass er beinahe vergaß, wo sie hier waren. Jederzeit konnte der Betreiber zurück kommen. Da war es nicht sehr förderlich, halb entkleidet bei was auch immer unterbrochen und ertappt zu werden.
    Calidor löste sich von ihm, nickte in Richtung Ausgang und zusammen verließen sie das Badehaus, dankten für die Ausnahme und hakten sich ineinander ein, ehe sie die Strasse so entlang schritten. Viel los war nun nicht mehr, sodass es ungefährlicher war, sdich so *verliebt* und öffentlich zu zeigen. Immer wieder suchten und fanmden sie stille, abgelegene Plätze, küssten und befühlten sich, einem Vorspiel gleichkommend. Daher nahm der Rückweg auch sehr viel mehr Zeit in Anspruch, doch das kümmerte sie nicht, denn hier und jetzt spielte das keine Rolle.
    Sie betraten halb lachend, halb schweigend die Taverne, ließen sich von Gesprächen und Leuten aber gar nicht ablenken und steuerten direkt auf die Treppe zu.
    Oben angekommen gingen sie sich hemmungslos an die Kleider, ließen Sachen auf dem Weg zu ihren Betten fallen, als Calidor auffiel, dass das hier viel zu öffentlich war. Da fiel ihm eine der Türen auf, die von dem großen Gemeinschaftsraum abzweigten.
    Ohne viel Umschweife ging der Blonde darauf zu, ließ Rekhyt einen kurzen Moment ohne ihn so stehen und klinkte. Abgeschlossen ...
    Verdammt! Dabei wollten sie doch nur ein lauschiges Plätzchen für die Nacht, in der sie endlich ihre Liebe für einander vollziehen würden.

    "Hey, mein geliebter Dieb. Schaffst du das? Oder müssen wir es auf später verschieben. Denn ich will nicht gerade dabei von deinen freunden gestört werden, wenn wir zur Sache kommen, das verstehst du doch wohl ..."

    Calidor grinste ihn an und wies ihm mit einer Handbewegung, doch mal sein Glück bei dieser Tür zu versuchen.

  10. Beiträge anzeigen #270
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Das Interieur der Taverne sah... robust aus. Die Stuhlbeine sahen aus, als würden sie sich nicht nur bestens eignen ein paar Matschbirnen einzudellen, sondern hätten es bereits getan. Einige wenige Suppen waren noch auf den Tellern der Gäste. Hier und da mal eine Fleischkeule doch der Grossteil der Leute sass vor einem anständigen Humpen Bier. Dunkles, Helles, Pissgelbes, Warmes, Kaltes, Argaaner, Khoriner, Gortharer... Bier in allen Formen und Farben. Womöglich stammte auch alles aus demselben Fass und machte nur den Anschein, viel mehr als einfach nur ein Bier zu sein. Jedenfalls schien man das Bier zu zelebrieren. "Auch 'n Bier guter Mann?", fragte ihn der Schankwirt. "Zwei Bier und einen Rum", antwortete Wendel, als würde er die Vorlieben seiner Begleiter schon seit Jahren kennen. Fakt war, dass sie erst einmal in zivilisierter Gesellschaft zusammen etwas getrunken hatten - und zwar beim Essen.

    "Das da oben ist sie", stellte Wendel nach dem ersten Schluck von seinem eher kalten, dunklen Bier fest. "Die scheint sich ja bereits wieder prächtig zu amüsieren... ohh da kommt der Bruder wieder. Junge, Junge, schleif die Kleine doch aus der Taverne, wäre deutlich einfacher." Während der Bruder sich draussen des neuen Schmutzfinks annahm, turtelte das Schwesterherz bereits wieder mit dem nächsten. Wendel leerte kopfschüttelnd sein Bier und sah sich nach Alternativen um. Die nächste Runde ging auf die bestandene Kampfprobe. Die Darauffolgende darauf, dass man Angelina nicht in den Tempel eingelassen hatte. Die Letzte galt dem Mangel kühlen Bier und die Allerletzte wurde den immer hübscher werdenden Argaanerinnen geweiht.

    Der ehemalige Infanterist zahlte die letzte Runde und legte dem Wirt noch eine Münze drauf (man konnte nie wissen, wann man froh um die Gunst des Wirts sein würde) ehe er den anderen vorschlug, sich langsam in Richtung Gasthaus zu machen. Lair eichte seinen Stand am Tisch und steuerte dann zielsicher auf den Ausgang zu. Angelina erhob sich ebenso, schaute ihn mit verklärten Augen an und kippte dem Ganoven entgegen. Die Details, wie er sie aus der Taverne herausgekriegt hatte, wusste er bereits nicht mehr, als er eine ganze Weile später mit ihr und Lair vor ihrem Gasthaus stand. Beruhigend war nur, dass sie sich ganz bestimmt nicht mehr daran erinnern würde. Sie zwischen der Wand und sich die Treppe hochschiebend erreichte er den ersten Stock. Über ihrem Bett gaben ihre Glieder nach. Sein Schädel dröhnte beim Versuch, sich gleich wieder zu erheben. Er blieb liegen.

  11. Beiträge anzeigen #271
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    Vorsichtig legte Aniron Sinan in die Wiege. Endlich schlief der Kleine.
    Die Zwillinge hatte die Übersiedlung am meisten mitgenommen. Seit sie in Setarrif waren, waren sie nachts unruhig. Die Schifffahrt selber war der Horror gewesen, das einzig Gute daran war der Fund der Sarazenia. Aniron hatte es nicht fassen können, aber die Pflanze hatte sich kurz vor dem großen Feuer an einem der Brandstifter festgebissen und war so sogar mit auf das Schiff gekommen. Völlig entnervt war der Mann dann zu einem der hohen Magier gegangen und hatte um Hilfe gebeten, die Pflanze von ihm loszureißen. Nun saß die Sarazenia im Hinterhof des Hauses der Magier in einem... Beet... naja, man konnte es nicht wirklich so beschreiben. Die Gärten der Magier hier sahen kläglich aus, sie konnten die magische Kraft der Pflanze gut gebrauchen. Auch einen richtigen Kräutergarten hatten sie hier nicht, dass wollte Aniron in Angriff nehmen. Doch ihre Kinder hatten viel Aufmerksamkeit gebraucht und sie alle, die Kinder, Maris und Aniron, ihre Zeit, brauchten Zeit, um sich dran zu gewöhnen.

    Anfangs hatte Maris mit ihr in der Kammer schlafen können, die die Familie sich mit zwei weiteren Novizen geteilt hatte. Die beiden jungen Männer hatten die Kammer bald schon entnervt den beiden überlassen, da die Kinder in den Nächten besonders unruhig waren.
    Langsam beruhigten sie sich nun, doch Maris durfte nicht länger im Haus der Magier bleiben, da er nunmal nicht der Magiergemeinschaft angehörte. So suchte er nach einem Haus und Aniron blieb mit den Zwillingen nachts allein.
    Doch die Kinder beruhigten sich. Sie gewöhnten sich daran, dass es nicht mehr unglaublich warm war, dass kein Sand mehr auf der haut scheuerte.
    Zumal Aniron hier etwas gefunden hatte, was sie in Al Shedim vermisst hatte: weibliche Unterstützung. Und das von einer Frau, die selbst Heilerin war. Sie hieß Danee und hatte ein vom Alter gezeichnetes, aber sanftes Gesicht.
    Aniron legte sich auf ihre Liege und dachte lächelnd an die erste Begegnung mit dieser Frau zurück:
    "So, Ihr seid Hebamme?"
    Die ältere Frau war blind, wohl schon seit ihrer Kindheit, und hatte sofort Anirons Hände ergriffen.
    "Ahja, die Hände einer Wehmutter."
    Ein sanftes Lächeln legte sich auf die junge Mutter und Aniron hatte Danee erzählt, wie sie nach Setarrif gekommen waren und dass sie mit ihrem Verlobten und den Zwillingen nun hier ein sichereres Leben suchten, als in Al Shedim.
    Danee hingegen hatte ihr von der Stadt erzählt.
    "Ja, es gibt ein Freudenhaus hier, ich selber war noch nicht dort, obwohl ich weiß, dass die Mädchen Hilfe gebrauchen könnten. Natürlich haben wir hier auch die ein oder andere Wehmutter und hier gibt es, inklusive mir natürlich, einige Heiler, doch kaum einer versteht sich darauf, den Frauen die Geburt erträglicher zu machen, geschweige denn bei Komplikationen die richtigen Maßnahmen zu ergreifen."
    Das hatte Aniron die Hoffnung gegeben, dass sie nun doch allen Anfangsschwierigkeiten zum Trotze am richtigen Ort war.
    Danee hatte Gefallen an den aufgweckten Zwillingen gefunden und durch ihre Blindheit nahm sie vieles über ihre anderen Sinne wahr. So spürte sie, wenn es den Kleinen nicht gut ging und half Aniron, so gut es ihr gelang.

    Die Adeptin war der Älteren unglaublich dankbar für ihre Unterstützung. Sie merkte aber auch die andere Seite der sonst so sanften Frau: Sie hatte eine starke Abneigung Männern gegenüber und ging oftmals weniger zimperlich mit ihren männlichen Patienten um. Sie hielt sich den Magiern gegenüber im Zaum, gegen Sinan selber hatte sie nichts, aber hin und wieder schien diese Abneigung durchzubrechen. Da Aniron nicht wusste, woher das kam und sie nicht neugierig oder unhöflich sein wollte, fragte sie nicht weiter nach. Sie war einfach erleichtert über diese Unterstützung.
    Noch vielleicht ein, zwei Tage, wenn auch sie ihren Schlaf nachgeholt hatte, würde sie einmal zu den Huren gehen und sich außerdem mal wegen einem Kräutergarten kümmern. Vielleicht hatte Maris dann auch eine Behausung für die beiden gefunden.
    Nach wenigen Augenblicken war Stille eingekehrt und Aniron schon fast eingeschlafen.

  12. Beiträge anzeigen #272
    Drachentöter Avatar von Carras
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    Carras ist offline
    Und noch ein Bier. Und noch eins. Und...
    Carras lächelte Dennik zu. "Riesen wie ich kommen aus Khorinis, genauer gesagt aus der Templerbruderschaft. Leider sind meine glorreichen Tage schon länger vorüber und meine Fähigkeiten etwas eingerostet." begann er, während um sie herum die Taverne aufgeräumt wurde. Carras fühlte sich wohl hier, ein Gefühl dass er lange nicht mehr verspürt hatte. Irgendetwas in ihm sagte ihm, dass dies hier der richtige Ort für ihn war. Allerdings hatte irgendetwas in ihm ihm auch gesagt dass Scavengerkeulen in Fleischwanzenragout lecker schmecken würde.. hofften wir einfach dieses Mal ging die Sache besser für ihn aus.
    "Kein Problem, für gewöhnlich wird man bei der ersten Kneipenschlägerei ausgenockt. Intressiert die Meisten nicht wer jetzt wirklich was gemacht hat und schnappen sich einfach den Nächstbesten in Reichweite. Ich hab dir geholfen, aber du könntest dich ausser mit dem Bier noch anderweitig revanchieren. Erzähl mal was das hier für nen Laden ist..."

  13. Beiträge anzeigen #273
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    Als Angelina erwachte glaubte sie das ihr Kopf mindestens die Größe des Adanostempels hatte. Nur mühsam konnte sie das helle Licht ertragen, denn die Vorhänge waren am Abend nicht zugezogen worden. Wo war sie überhaupt? Ach ja im Zimmer des Gasthauses. Erst jetzt als die Bilder wieder klarer wurden bemerkte sie das sie nicht allein im Bett lag und die Hand eines Mannes auf ihrer Brust ruhte. Zuerst dachte sie an Lair, aber die blonde Haarfarbe passte so gar nicht. Verdammt es war Gilbert, der Lüstling.

    So langsam erinnerte sie sich wieder das sie gestern gemeinsam in der Taverne getrunken hatten und das er sowieso schon jedem Rock nachgeschaut hatte. Scheinbar hatte er bei den Damen nicht landen können und deshalb hatte er sich Angelina geschnappt. Das war ja die Höhe, die Situation derart auszunutzen. Die Priesterin überlegte nicht lange, schob sich vorsichtig aus dem Bett. Ging um das selbige herum und zog seinen Kopf unsanft an seinem Haarschopf hoch. So langsam erwachte der Strolch und gerade in dem Moment als er seine Augen öffnete gab sie ihm eine Ohrfeige, denn was hatte er ihr gelehrt? Faustschläge ins Gesicht könnten durchaus schmerzhaft sein.


    „So und jetzt darfst du mir erklären was du in meinem Bett zu suchen hast, GILBERT!“

  14. Beiträge anzeigen #274
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Ein Ritter legte sich ins Grün und gab sich seinem Mittagsschläfchen hin. Als er erwachte, machte er sich auf die Suche nach Pilzen, die er mit dem gejagten Wildschwein verspeisen wollte. Anstatt der feinen Zwirbelinge fand er jedoch seltsame, pulsierende Wölbungen unweit einer grossen Eiche. Mutig berührte er sie, fuhr mit seiner Hand der Rundung entlang und übte mit den Fingern leichten Druck auf die kleinen Hügel aus. Er erschrak beinahe zu Tode, als unter den Hügeln der Drache sein Auge aufschlug und den Ritter mit einem einzigen Schnauben von seinem Haupt schüttelte. Der Drache, welcher aus dem Erdreich emporstieg, bäumte sich über dem tapferen Recken auf. Das Fabelwesen stiess ein tiefes Grollen, dann einen wutentbrannten Schrei aus und während es Feuer spie, packte es den Helden beim Haarschopf und gab ihm eine Ohrfeige?

    Der Drache nahm langsam Gestalt an. Hatte er wirklich so viel getrunken, dass er jetzt schon Drachen sah? Oder gab es sie wirklich, diese in Grotten schlummernden Bestien? Moment, weshalb trug der Drache Leder... und weshalb hatte er goldenes Haar? Und woher zum Teufel kannte er seinen Namen? "Gilbert? Ahhh... so lass gefälligst mein Haar los, Drachen!" Die Frau zerrte weiter daran. Für den Bruchteil einer Sekunde fragte er sich, weshalb er nicht einfach nach dem garstigen Monstrum trat. Dann erkannte er es in seiner wahren Gestalt und erinnerte sich daran, wie er an diesen Ort gekommen war. "Haare loslassen, Lautstärke runterfahren und Vorhänge ziehen", grummelte er. Lediglich ersteres tat sie und musterte ihn noch vorwurfsvoller als zuvor. "In deinem Bett zu suchen... Ich suche hier gar nichts. Bin lediglich hier eingeschlafen. Du ziehst es also vor, betrunken und kaum bei Bewusstsein in einer Taverne liegenzubleiben? Es grenzt an ein Wunder, dass ich dich hierher verfrachten konnte und das ist dein Dank dafür? Und so gut ich das sehen kann...", schätzte er, sich den Kopf haltend. "Habe ich dich auch nicht bedrängt. Wo um der Drei Willen ist dein Problem?"
    Geändert von Candaal (14.01.2011 um 13:43 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #275
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    Irgendwie kam es ihm merkwürdig vor so ganz ohne jeglichen Hass einschlafen zu dürfen. Sein Herz fühlte sich rein und gewaschen an. Die Wut verblasste und was blieb war eine erholsame Gelassenheit. Anscheinend hatte er nun wirklich aufgehört sie zu hassen. Hatte aufgehört sich und die anderen zu bemitleiden, denn er wusste, dass sonst seine Seele eines Tages an ungewolltem Zorn und selbstlosen Mitleid kaputt gehen würde.
    Dennoch hatte er sich diese Nacht ständig im Bett herumgewälzt, hatte wieder kaum ein Auge zu gemacht. Ihm war nicht klar, warum Bilder seiner einstigen Lieben trotz allem immer noch in seinen innersten Gedanken auftauchten, obwohl sein Herz scheinbar schon längst mit ihr abgeschlossen hatte.
    „Geht es dir nicht…gut?“, fragte das Objekt, dass eigentlich hätte leblos sein müssen.
    „Ja….und nein…“, antworte der Dieb dem Schädel.
    „Warum kannst…du sie nicht…bergessen?“
    Der Myrtaner schwieg, denn auch er war sich bei den Ursachen seiner ständig wiederkehrenden Gedanken auch nicht sicher. Vielleicht war er nun bis ans Ende seiner Tage dazu verdammt, ständig durch Bilder seiner Geliebten verfolgt zu werden.
    „Wahrscheinlich wegen dem Kind…“
    „Du sagtest, dass du…sie noch immer…im Herzen trägst…“
    „Ja, das tue ich. Ich liebe sie und habe ihr vergeben. Ich hätte mir damals nicht vergeben können, sollte ihr irgendetwas geschehen… Wenn sie sich damals selbstlos geopfert hätte…ich wüsste nicht, ob ich ohne ihr hätte sein können.“
    „Aber dann ist…doch alles…geklärt…“
    „Ja! Ich werde sie nie wieder sehen und das ist auch gut so.“
    Den Rest der Nacht schlief der junge Myrtaner wie ein Toter. Er hatte den Grund seiner Schlaflosigkeit…nein, die Ursache seiner Herzschmerzen gefunden und diese nun beseitigt. Er war frei… Frei von Hass…Zorn…Mitleid…Trauer…Rachsucht…aber nicht von Liebe.

    Am Nächsten Morgen erwachte der Dieb erst sehr spät. Aufgrund der Tatsache, dass er erst fast in den Morgenstunden sein Auge zu gemacht hatte, war ihm gar nicht aufgefallen, WIE spät es nun schon ist. Die Sonne wollte sich nun bereits zurückziehen und hatte auch die Hälfte des Weges bereits hinter sich. Der Dieb zog sich an und trat hinunter in den Schankraum. Dort nahm er einen Tisch und bestellte sich etwas genüssliches zu Essen.

  16. Beiträge anzeigen #276
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Sein Gegenüber hieß also Carras und Carras kam aus Khorinis.
    "Ich war neulich erst im Minental von Khorinis zusammen mit Scorpion meinem Schwertlehrmeister. Dort hast du gelebt? Schauerliches Tal, wir haben da einen von Beliar verfluchten Ort durchquert. Eis soweit das Auge reicht! Dort lauert ein verdammter riesiger Eisdrache!", meinte Dennik abschätzend und musterte Carras noch einmal von oben bis unten. Nunja, dieser Riese hatte sicher kein Problem damit sich durch die Wildnis zu kämpfen und Scorp hatte ihm ja auch schon von "Lagern" erzählt, welche sich in dieser Minenkolonie gebildet hatten, damals, also war eine Bruderschaft gar nicht so unglaubwürdig, wie es Dennik empfand, wenn er zurück dachte, an diese wilde verwucherte Gegend.

    Mit großen Augen sah der Dieb zu, wie Carras ein Bier nach dem nächsten in sich hinein schüttete. Mehr als vier fünf kräftige Schlücke brauchte der Riese nicht und wieder war ein Krug leer. Die anderen Gäste begannen schon zu murren, weil die beiden Bedienungen voll und ganz mit dem Hünen beschäftigt waren und auf sich warten ließen.

    "Ich soll dir mehr über diesen Ort erzählten?", fragte der Dieb nach und überlegte, was er selbst gehört hatte, "Also das ist die Hauptstadt eines Inselreiches, Setarrif, heißt die Stadt. Die Insel hier, ist die Größte und die Anderen beherbergen nur kleine Dörfer, hier sind die einzigen Städte zu finden. Sie heißt Argaan... hier herrscht ein eigener König, unabhängig von diesen vermaledeiten Rhobar. Belair möge ihn bei lebendigem Leib, die Haut abziehen!", fluchte Dennk und schüttelte den Kopf. Er hasste Rhobar.

    „Also bist du auch von Khorinis hier her gefahren? Wieso? Was willst du hier, wenn ich fragen darf?“, fragte Dennik neugierig nach und schaute Carras interessiert an.

  17. Beiträge anzeigen #277
    Veteran Avatar von Vicious
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    Vicious ist offline
    Ein weiterer Tag in Setarrif. Und der letzte hatte nicht in einem heillosen Durcheinander geendet. Vielleicht hatte die Aufregung Vicious zuletzt aus dem Bett gejagt, denn heute schlief sie wie ein steinerner Wächter vor der Ankunft von Grabräubern. Gegen Mittag stieg die Kopfgeldjägerin schließlich aus dem Bett, reckte sich und gähnte ausgiebig, bevor sie einen Blick aus dem Fenster warf. Zeit die Stadt zu erkunden.

    Obwohl Vicious nicht wirklich viel Ahnung davon hatte, schätzte sie, dass Setarrif ein ganzes Stück größer als Bakaresh war. In der Assassinenstadt gab es zwar die gewaltige Zitadelle, die allein bestimmt ein Viertel der Stadt ausmachte, Setarrif sah jedoch aus, als nähme es kein Ende. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass an diesem Ort so viele Menschen lebten und das Umland nicht aus einer kargen Wüstenlandschaft sondern einem florierenden Dschungel bestand.

    Für den heutigen Tag stand ein Rundgang auf dem Marktplatz auf dem Plan. Über den hatte die Kopfgeldjägerin die Stadt auch betreten, nachdem sie mit dem Schiff angekommen war. Da fiel ihr ein, dass sie Candaal und seine ständigen Begleiter gar nicht mehr gesehen hatte, seit sie sich am Hafen voneinander trennten. Vermutlich haute der Gauner im Augenblick wieder irgendjemanden übers Ohr. Was ihre eigenen Begleiter anbelangte, hatte Vicious genauso wenig Ahnung, wo sie abgeblieben waren. Die Vermutung lag nah, dass sich Budo in einer Taverne im wahrsten Sinne des Wortes breit gemacht hatte und Vetkin sich unterdessen einige Frauen anlachte.

    Es brachte die Marmo nicht von ihrem Plan ab, dem Markt einen Besuch abzustatten. Ganz im Gegenteil, war es recht angenehm auch einmal allein unterwegs zu sein und nicht ständig irgendwelche blöden Kommentare in den Ohren zu haben. Auf diese Weise konnte sich die Kopfgeldjägerin mehr als genug Zeit lassen, um sich im Viertel der Händler umzusehen. Bei einem Waffenhändler machte sie schließlich halt, da sein Sortiment ziemlich exotisch anmutete.

    »Ein Schild von Korshaan.«, meinte der Mann hinter dem Tresen freundlich. »Sehr gute Verarbeitung. Nicht zu groß oder zu schwer. Trotzdem sehr robust.«
    Vicious nickte nur. An Schilden besaß sie wenig Interesse. Sie schleppte sowieso schon viel zu viel mit sich herum. Selbst ein Schild, der nicht zu groß und nicht zu schwer sei, hatte da kein Platz mehr im Gepäck. Sie ging weiter entlang der Regale und ließ ihren Blick schweifen. Offensichtlich führte der Kerl nicht nur Waffen und Rüstungsteile, sondern auch Schmuck. Zumindest dachte Vicious, es handle sich um Schmuck oder etwas ähnliches, als sie eine Leine mit Bommeln zwischen all dem Kram entdeckte.

    »Ah, eine Kennerin. Sehr gute Verarbeitung, die Bola. Das Seil ist aus bester setarrifer Seide geflochten. Ausgezeichnete Qualität und garantiert reißfest.«
    Was heißt hier Kennerin?, dachte sich Vicious. Sie hatte nicht den blassesten Schimmer, was das Ding sein sollte. Dass es aus Seide geflochten war, verstärkte nur noch ihren Verdacht, dass es nichts weiter als ein Schmuckstück sei. Sie warf einen genaueren Blick auf das Ding und kratzte sich an der kahlgeschorenen Seite ihres Schädels. Da fiel schließlich die Goldmünze. Sie hatte so etwas doch schon einmal gesehen. In Varant hatte ein Sklavenjäger ein ganz ähnliches Teil direkt vor ihren Augen benutzt. Dies sah ein etwas anders aus. Die Zahl der Kugeln schien eine andere zu sein, Vicious war sich nicht ganz sicher. Immerhin lag es Jahre zurück.

    »Wie viel?«, fragte die Kopfgeldjägerin. Denn sie erinnerte sich zumindest soweit, dass es doch ein ganz nützliches Werkzeug war.
    »Vierhundert Goldmünzen.«, antwortete der Händler, ohne dabei mit der Wimper zu zucken. Vicious sah ihn schräg an.
    »Willst du mich verarschen? Das ist ein bisschen Seil mit ein paar Kugeln dran.«
    »Setarrifer Seide!«
    »Das krieg ich bestimmt woanders billiger.«
    »Nein, das glaub ich nicht.«
    »Nicht mein Problem.«, sagte Vicious und wandte sich zum Gehen.
    »Nun gut, dreihundertfünfzig.«
    »Nein.« Und schon hatte sie den Laden verlassen. Schließlich erwartete niemand, dass es zu einem Geschäft kam. Oder dass der Händler plötzlich weich wurde, hinter ihr her rannte und sie auf Knien anflehte, das Ding für Sage und Schreibe fünfzig Münzen zu nehmen. So abgedroschen war die Welt nicht an jedem Tag.

  18. Beiträge anzeigen #278
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    "Entschuldigung.", murmelte San Daran, als er eine Frau rammte, auf seinem Weg zur nächstgelegenen Taverne.
    "Heee...", schrie sie und landete im Dreck. Ihr Mann half ihr auf und reckte seine Faust in den Himmel.
    "Pass doch auf wo du hingehst!", schrie er wütend.
    Es war ein kleiner, dicker Mann und die Frau war genauso klein und bestimmt breiter als hoch.
    Die beiden Schiesbudenfiguren machten ihm keine Angst, außerdem war er nicht in der Stimmung, irgendwelche Diskussionen wegen einer hingefallen Frau zu machen.
    San schaute über die Schulter und schaute den kerl wütend an.
    "Leck mich am ..."
    Doch San hatte einen augenblick nicht geschaut wo er hinging und war nun ebenfalls gegen jemanden gelaufen.
    Es war großer Hüne, bestimmt größer als zwei Meter und als San an ihm hochsah, schien dieser wütend zu sein.
    "Pass auf, wo du hingehst.", brummte er und schubste San. Nun war es an seiner Reihe, im Dreck zu liegen.
    Der Hünge ging weiter, während die beiden Moppel nun lachten.
    San Daran stand auf und versuchte sich den Dreck von der Kleidung zu klopfen. Doch diese war rußig und schwarz von der Arbeit in der Schmiede, und er würde sich eher die Hände einsauen, als seine Kleidung zu säubern.
    Dann rief er wieder wütend zu den Dicken.
    "Passt auf was ihr sagt. Wenigstens kann ich aufstehen ohne zur Seite zu rollen!"
    "Eine....Unverschämtheit...Schatz, wie lässt du es zu, dass dieser Grünschnabel dein Schnurzelpurzel aufs gröbste beleidigt!", quieckte die Frau und stieß ihren runden Mann.
    "Wie kannst du es wagen???", schrie der Mann entsetzt und rollte seine Ärmelchen hoch und schritt auf San zu.
    Er war nun so rot im Gesicht, dass er aussah wie ein Apfel auf Beinen.
    "Reg dich ab!", lachte San "Komm lieber mit auf ein Bier! Oder musst du essen gehen mit deinem schnurzelschweinchen?"
    "Ich werde die die vorlaute Fresse polieren!", schrei der Kerl während er weiter auf San zurollte.
    "Dann fang mich doch, wenn du schneller rollen als laufen kannst!", meinte San, drehte sich und rannte weg.
    Auf eine Schlägerei mitten auf der Straße konnte er verzichten.
    Er rannte weiter, um zwei Ecken und erreichte die Taverne, in der er auch immer schlief. Hinter ihm war das grunzende Atmen des Mannes schon vergangen.
    Er öffnete die Tür und ging grinsend zur Theke.
    "Einmal Rum, bitte!"

  19. Beiträge anzeigen #279
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Ziemlich früh und ausnahmsweise ohne Kater war Nigel aufgewacht und hatte sich in den Tag gestürzt. Obwohl es ein nicht ganz so schöner Tag war, tat er das, was er sich vorgenommen hatte: Die Treppe rauf und runter rennen.
    Erst ganz normal, zwischendurch übersprang er erst eine, dann zwei und schließlich sogar drei Stufen. Es war ohne Frage anstrengender, belastete aber nicht so sehr die Kondition. Runter war es schwieriger. Er musste abfedern und gleich weiter springen, sonst hätte es noch ein Unglück gegeben. Doch nach zwei, drei Versuchen gewann Nigel an Sicherheit.
    Außerdem probierte er, rückwärts hoch und runter zu laufen.
    Hoch war dabei weniger das Problem. Ab und zu kam er ins Straucheln, wenn er eine Stufe nicht richtig traf, doch das war kaum erwähnenswert.
    Viel schlimmer war dann das Runter. Leicht nach vorn gebeugt ging er im ersten Versuch, mit dem Blick immer auf den Boden um ja nicht die Stufe zu verfehlen. Auch dann hätte es wieder ein Unglück gegeben.

    Aber zum Glück war nichts passiert und so beendete Nigel schweißgebadet und keuchend das Training. Er hatte vielleicht den halben Tag damit hiner sich gebracht, stand nun aber wieder vor dem altbekannten Problem: Was nun?
    Doch sein Magen gab ihm die Antwort: Hunger, Essen.
    Gute Idee, dachte Nigel sich und ging zurück in die Taverne.
    Er nickte dem Wirt zu und stellte sich an den Tresen.
    Nachdem Nigel sich zwei Fleischkeulen und etwas Brot bestellt hatte, suchte er sich einen Tisch aus und setzte sich. Er hatte somit den gesamten Schankraum im Blick, worauf er immer Wert legte. Dann machte er sich an sein Essen, es schmeckte wirklich ausgezeichnet...
    Geändert von Nigel Ascan (14.01.2011 um 15:52 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #280
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    Gerade noch brachte ihm ein hübsches Kellnermädchen eine warme Mahlzeit, trat auch schon im nächsten Moment ein Mann herein, der sich nach Luft schnaufend, als wäre er von einem Geist verfolgt worden, Rum bestellte. Der Myrtaner kannte den Mann nur zu gut an seinem Rumgestank, welches ihm heute jedoch noch erspart blieb. Vielleicht sollte er ebenfalls etwas trinken, um seine Freiheit von Gedanken und Sorgen zu feiern.

    „Der nächste Rum geht auf mich! Schließlich muss ich mich noch bei unserem Seemann für die Mitreise bedanken.“, rief der Dieb. Bei einer Flasche Rum umsonst würde San Daran seine Einladung sicher nicht ablehnen. Zumindest hoffte er das. Der Myrtaner und seine Freunde waren nun schon zweimal mit dem Schiff des Seemanns gereist und er wüsste zu gerne über seine Geschichte Bescheid. Er hatte erfahren, dass San ein ehemaliger Pirat war. Womöglich hatte dieser Dörfer geplündert und andere Schiffe gekentert, doch was trieb ihn an, diese Tätigkeit niederzulassen?

    „Schätzchen…bitte auch ein Rum für mich.“, flüsterte er der Kellnerin zu, wandte sich dann wider zum Seemann, der sich näherte und gegenüber von ihm Platz nahm. Der junge Dieb grüßte ihn und bot ihm gleich etwas zu Essen an. „Wollt ihr vielleicht auch etwas zu essen? Ihr seht aus, als hätten euch Stadtwachen durch die Stadt gejagt.“
    Geändert von Illdor (14.01.2011 um 15:53 Uhr)

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