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"Ein sehr nettes Angebot. Nun es mag lächerlich klingen. Ich bin nur wegen meiner Geliebten nach Argaan gereist. Wir wurden getrennt. Ich weiß noch nicht einmal wo sie ist oder ob sie auf Argaan ist aber es war meine einzige Chance. Und ich glaube es lohnt sich für sie. Aber erzählt mir etwas von euch. Was macht ihr auf Argaan, wenn ich denn fragen darf. Und könnt ihr mir wenigstens eine kurze Zeit helfen mich hier zurecht zu finden? Und zum erste nZiel meiner Reise. Ich wollte tatsächlich in diese Gegend und der Schiffbruch brachte mich hier früher hin als erwartet. Und ich frage euch mal auf gut Glück: Kennt ihr eine Septana?"
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Maknir betrachtete gerade einen Schreienden Mann der aus dem Baum heraus gerannt kam und auf das Dorf zeigte und qualvoll Schrie. Als sich der Bärtige dem Mann näherte musste er aufpassen das er ihn nicht erwischte. „BREEENNTTTT IHR BANDITEN BRENNNNT IM FEUER DES BAUMES ICH HABE IHN ANGEZÜNDET, SEHT WIE ER IN DEN FLAMMEN ERSTICKT“ schrie er und deutete mit einem Lachanfall auf den Baum Tooshoo, dieser sah jedoch ganz Normal aus und Maknir überlegte wohl das der Kerl einer der Magier war und wohl verrückt geworden war.
Der Mann hatte also tatsächlich gedacht das er den Baum angezündet hatte und sah nun eine kranke Illussion eines brennenden Baumes. Was er noch gerade sah wusste der Schwarzhaarige nicht und wollte es eigentlich auch gar nicht wissen, immerhin lachte der Typ sich fast Tod und flog um. Sicherlich war er knapp vor dem Ersticken und ein paar andere Leute halfen ihm. Er schüttelte den Kopf und wusste nicht was er nun tun sollte.
Doch dann zeigte er auf irgendwas in den Himmel und kreischte wieder. „SIE STÜRZEN EIN DIE ÄSTE ERSCHLAGEN MICH OH NEIN“ mit verschränkten Armen beobachtete er den Typ weiter.
Geändert von Maknir (10.01.2011 um 22:53 Uhr)
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"Eine Septana?" der Koch versuchte in dem Chaos seiner gedanken nach dießem Namen zu suchen, doch fand er nichts. "Nein tut mir Leid ich kenne niemanden mit dießem Namen, nun dieße Geschichte klingt sehr Abenteuerisch und der wahren Liebe sollte man eine Chance geben hab ich gehört, also suche nach ihr ich wünsche dir viel Glück dabei." Er überlegte kurz ob er sie nicht doch kannte, denn er würde dießem Mirax nur zu gerne helfen. "Hmm du wolltest hier in die Gegend, wohin genau? Nach Schwarzwasser?" Dieser Gedanke kam dem Wächter komisch vor warum sollte er sie gerade in diesem Kaff suchen? Oder gab es noch andere Orte hier in der Gegend? Das ganze Verwirrte ihm noch mehr als er eh schon war, was sich nicht gerade gut auf ihn auswirkte. "Ehmm naja komm doch einfach mal mit hier kann es Nachts sehr Gefährlich sein habe ich gehört und zwar nicht nur von den hier lebenden Menschen sondern alleine das heulen der Sumpfhaie reicht aus um das zu wissen." Ein grinsen ging ihn durchs Gesicht anscheinend war seinem Gegenüber durchaus bewusst was Sumpfhaie sind und das sie keine Kuscheltiere sind. "Nun komm, oder willst du wirklich noch warten bis einer von denen kommt oder gar etwas Schlimmeres..." Langsam gingen die beiden los Richtung Steg, begleitet von ihren Tieren in der Hoffnug Schwarzwasser unbeschadet zu erreichen.
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"Ich weiß nicht wo ich genau hin möchte. Aber bevor ich weiter nach Septana suchen kann muss ich mich wohl einer Gilde, wenn es hier so etwas gibt anschließen, denn ich möchte endlich lernen mit meinen beiden Schwertern umzugehen, denn es beschämt mich, dass es nur so aussieht und Bogenschießen wär auch gut. Bist du Mitglied einer Gilde?
Und, dass Sumpfhaie keine Schmusetiere sind weiß ich."
Dieser Sumpf war ganz anders als der in der Barriere, aber erinnerte Mirax trotzdem an die schöne Zeit im Sumpflager. Mirax hoffte nach so langer Zeit endlich mal wieder eine solche Gemeinschaft zu finden, obwohl Septana das wichtigste war.
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In der nähe vom Dorf Schwarzwasser grenze zum Orkwald
Cyrith sah ein Feuer in der ferne und steuerte automatisch darauf los. Auch wen es irgendwelche Banditen sein konnten wollte der Dieb erst einmal schauen was da so los war.Als sie näher traten erkannte er schon ein paar Männer die da herum saßen und irgendwas Grillten, sie blickten auf die Wälder und Cyrith trat vorsichtig in das Sichtblick der Typen.
„Guten Abend“ er war erst einmal alleine den Rethus und seine Gruppe wollten erst dazu treten wen die Sache sicher war. Ein paar Männer erwiderten den Gruß. „Wer bist du, Fremder?“ fragte einer der Männer. „Ich bin Cyrith ein einfacher Mann aus der Wüste und bin nun auf der Suche nach einer neuen Heimat, mein Weg führte mich hierher in diese Richtung“ erklärte er und setzte sich neben ein paar anderen Männern.
Gemütlich blickte er in das Feuer und beobachtete die Männer und Frauen, anscheinend waren es keine Königstreuen sie sahen aus wie einfache Jäger und hatten wohl auch gerade einen guten Fang gemacht wie es aussah. Sie boten ihm ein Stück Fleisch an und der Schwarzhaarige fragte vorsichtig: „Wer seid ihr und habt ihr eine Gemeinschaft?“
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"Ich in einer Gilde?" Nagor überlegete schnell was er sagen sollte und was nicht, immerhin kannte er Mirax kaum. "Naja ich bin mal hier mal dort, wandere herum oder bleibe auch mal wo." er verstand selbst nicht was er da redete aber er wollte lieber nichts preis geben. Zwar war der Mann durchaus Sympatisch aber er wollte nichts riskieren. "Ok wir sind da, Wilkommen in Schwarzwasser." Er sah sich skeptisch um doch anscheinend hatte sich die Lage wieder Beruhigt. "Na dann ich werde dann mal gehen, war nett mit dir die Bekanntschaft zu machen Mirax vielleicht treffen wir uns ja Morgen wieder einmal." Sie gaben sich noch die Hand und gingnen auseinander.
Der Koch war froh das hier wieder alles normal war, doch verstand er trotzdem nicht was vorher los war. -Ob Ryu etwas darüber weiß oder vielleichts Barti?- Er kratzte sich am Hinterkopf und sah sich um. -Wo sich die wohl herumtreiben ich hab sie schon lange nicht mehr gesehen- Fragen über Fragen ihm kam es schon so vor wie auf Khorinis nur mit weniger Tot. Doch für heute war es genug, der Wächter schleppte seinen Münden Körper zur Taverne und hoffte darauf einen Schlafplatz zu bekommen.
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Grenze zum Orkwald
Noch kam nicht das vereinbarte Zeichen aus Tooshoo. Keine Lichtkugel oder dergleichen, aber diese Stille dort hatte ein Ende gefunden und es waren nicht ihre Leute die da schrien und zerstreute Geister hatten. So hatte es der Druide aus den Augen von Wroc gesehen und dann auch wahrgenommen.
Dies jedoch, als es noch nicht Nacht war. Nun saßen sie hier. Wartend auf den morgigen Tag und ein Zeichen.
Zu Essen gab es und Besuch wie es schien auch. Ein Wanderer. Harmlos irgendwie und sicher keiner der Ärger machen würde. Das er vom reichlich vorhandenen gebratenen Hirschfleisch bekam, war eine Friedengeste die man gewöhnlich Waldvölklern zuschrieb. Mertens war da so nett gewesen, um diesem Cyrith was zu bieten. So hieß der Wanderer, der zugleich etwas fragte.
"Wir sind was wir sind. Du siehst doch wie wir lagern, wie wir uns kleiden und was für Waffen wir an uns tragen. Du hörst wie wir sprechen und riechst womöglich, dass wir nicht aus den Städten kommen. Gemeinschaft? Die ist da zum Teil unten. Aber du wirst sie eh nicht kennen. Wir sind offiziell ausgerottet...hehe. Willst du nach da unten, Varanter?", fragte Ornlu.
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Cyrith kaute an seinem Fleischschenkel und ahnte schon das Rubin ihn sicherlich beobachtete und ihn hasste das er hier saß und gemütlich am Feuer saß. „Ich will nach da unten und ich bin froh wen ich mal aus einer Stadt herauskomme und in der Wildnis Lebe“ erklärte der Dieb und warf den Knochen ins Gebüsch.
„Ich habe keine Angst vor das was mich da unten erwartet aber ich will ebenso keinen Ärger machen“ er lächelte kurz und beobachtete die Männer, nun war er gewiss das es sicherlich keine Soldaten von der Garde waren.
Er winkte und seine Kameraden traten aus dem Schatten. „Verzeiht das ich euch meine Freunde noch nicht vorgestellt habe aber wir wollten erst einmal sicher gehen das man euch trauen kann, ich hoffe ihr könnt mir ein wenig von dem Ort da unten erzählen damit ich weiß auf was ich mich da einlasse? Außerdem darf ich wissen wie man euch nennt? Immerhin kennt ihr meinen Namen ja auch“ er wollte höflich sein und hoffte das der Mann auch anstand wusste und seine Höfflichkeit erwiderte.
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Tock. Tock. Tock.
Immer wieder setzte Orthego seinen Dolch an das Holzstück an und stet segelten dicke Späne zu Boden. Seit einer guten Stunde belagerte er eine Bank am Schwarzwasser‘ Markt und schnitzte an einem groben Holzklumpen. Irgendwie galt es schließlich, sich die Zeit zu vertreiben, jetzt, wo die Taverne geschlossen war… Mama Hooqua hatte immer noch Mühe mit dem Aufräumen, aber immerhin war wieder Ruhe im Ort eingekehrt. Manche Bereiche wurden von Milizen patroulliert, Leboras hingegen ließ sich nur noch selten Blicken. Irgendwo tat der Kerl Orthego schon leid. Der Paladin tat nur sein bestes, die Leute hier zu beschützen und ein sicheres Leben in einer derart feindlichen Umgebung zu garantieren und ein ums andere Mal log Orthego ihm ins Gesicht, hinterging ihn, nutzte seine Verzweiflung und seine mangelnde Menschenkenntnis schamlos aus. Stürzte einen ehrenhaften Mann ganz ohne Weiteres ins Verderben.
Der Waldläufer seufzte. Die Mission ging vor. Die Gemeinschaft ging vor. Es würde wohl nicht mehr lange dauern. Ausnahmsweise betete er für ein unblutiges und schnelles Ende der ganzen Sache, für alle Beteiligten. Chaos zu stiften war eine Sache, das Schwert gegen Unschuldige zu erheben eine andere, die er sich selbst wohl nie verzeihen können würde.
“Wann hat das ein Ende?“
“Wohl nicht so bald.“ hauchte die zarte Stimme der Nymphe. “Merkst du es denn nicht? Die ganze Welt ist im Umschwung. Es kommt weit mehr auf dich –auf uns- zu, als bisher. Weitaus mehr.“
Der Waldläufer seufzte. Die Rolle der Spielverderberin hatte Manadh schon gut drauf, doch noch besser war sie im Überbringen schlechter Nachrichten und im Ausrufen unheilvoller Prophezeiungen und Vorhersagen.
“Seid ihr eigentlich alle so deprimierend…drüben?“
Manadh kicherte kaum hörbar.
“Wir haben kein Leben, an dem wir so hängen könnten, wie der Mensch es tut. Also konzentrieren wir uns auf das, was bleibt, was euch und uns umgibt. Und das ist leider kein buntes Blumenfeld mit Regenbogen und Einhorn. Ich sehe das ganz objektiv. Solltest du auch lernen, denn darin liegt des Menschen größte Schwäche. Wie ich immer wieder feststellen musste.“
Orthego war nicht in der Lage, sich erneut in ein Streitgespräch mit der Nymphe einzulassen. Es wäre ein kräftezehrendes Vorhaben und ohnehin würde sie nur wieder gewinnen. Er brauchte jeden Nerv, den er beibehalten konnte.
Orthego erhob sich und bestaunte das unförmige Etwas, das er in der Hand hielt. Mit viel Fantasie erkannte man vielleicht einen Goblin darin, der an Magenstörungen litt. Er schmiss es weg und beschloss, doch noch einmal in der Sumpflilie vorbei zu schauen. Vielleicht hatte Mama Hooqua ja einen provisorischen Bierstand eröffnet…
Da fiel dem Waldläufer eine Gestalt ins Auge, die den gegenüberliegenden Steg betrat. Ein älterer Mann. Schütteres, ergrautes Haar, das wirr vom Schädel hing, faltige Haut. Er war sonderbar gekleidet, trug eine weite Robe, die reich verziert war mit merkwürdigen Symbolen und Schriftzeichen, gehalten in gelben und roten Farben. Ein Magier, der den Baum verlassen hatte?
In seinen Armen trug der Mann einen Haufen Pergamente, Schriftstücke und einige Bücher. Er hastete eilig über den Steg, ließ eins nach dem anderen sein Geschriebenes fallen, doch es schien ihn nicht zu stören. Was jedoch wirklich besorgniserregend war, so war es der Blick des Mannes. Seine Augen sprachen von Verwirrung, von Zweifel und von Angst, von einer großen Gefahr.
Orthego beschloss, ihm zu folgen. Rasch hängte er sich an den Feuermagier, der scheinbar ziellos durch Schwarzwasser irrte. Sein Hab und Gut hatte er mittlerweile auf den Stegen verteilt, die Hände fummelten nervös am Saum seiner Robe, oder fuhren durchs Haar, zupften am Ohrläppchen.
Etwas war eindeutig nicht in Ordnung. Um nicht zu sagen unheimlich.
An einer Kreuzung hielt der Magier inne. Die linke Hand verkrümmte sich abartig, während die linke über die Wange kratzte und eine blutige Spur auf dem Gesicht hinterließ. Er begann an den Fingernägeln zu kauen. Seine Atmung wurde schwer und unregelmäßig, schnell und unkontrolliert zuckte sein Kopf von links nach rechts, er lugte um Ecken, oder stierte einen einzelnen Baum willkürlich an, als fürchtete er, von ihm angegriffen zu werden. Da stieß der Magier plötzlich einen hohen Schrei aus, stolperte zurück und fiel nach hinten weg.
Orthego konnte sich die Szene nicht länger mit ansehen. Er eilte herbei und zog den Mann an den Schultern hoch und drehte ihn zu sich um.
„Verdammt, was is‘ los, geht’s Euch gut?“
„Sie…Sie…“ , stammelte der Mann zitternd, sich stets umblickend. „Sie…“
„Wer? Nun sagt mir doch! Wer?“
„Er!“ Der Magier deutete auf den Baum, den er eben noch angestarrt hatte. „Und sie!“ Er deutete auf einen weiteren Baum.
„Was? Ich… Ich verstehe nicht. Da ist niemand, hört Ihr? Niemand.“
„Narr!“ Der Gemütszustand des Magiers änderte sich schlagartig. Er wurde wütend. „Narr!“
Orthego wurde weggestoßen.
„Siehst du es denn nicht?“ , schrie der Priester des Feuers. „Sie haben genug von uns! Von mir! Von dir! Sie kommen über das Sumpfwasser, sie kommen von den teuflischen Bäumen herab! Mit Krallen und Zähnen und Schwänzen und Flügeln! Und diese Augen…Ooooh, in ihnen leuchtet der Tod! Sie wollen mich kriegen! Und dich wollen sie kriegen! Aufspießen, zerkratzen, schneiden, treten, stechen, schlagen, fressen! Sieh ihnen in die Augen und du weißt es. IN DIE AUGEN!“
Er holte Luft. „Die Augen…“ , murmelte er. Plötzlich sackte der Feuermagier zusammen, packte sich an den Kopf und schrie, als brate man ihn bei lebendigem Leibe.
„Sie sind… In meinem Kopf… Sie sind… Raargh! In meinem Kopf… Große, kleine…Überall… Halt sie fern von mir, halt sie fern! Aaah! Lass nicht zu, dass sie mich kriegen!“
„Ich… Ich lass es nicht zu! Kommt, steht auf, wir…wir…“
Der Magier verstummte plötzlich. Und richtete sich auf.
„Jetzt verstehe ich!“ , rief er triumphierend. „Du gehörst zu ihnen! Du bist auf ihrer Seite! Ein Handlanger, ein elender Sklave! Sie haben dich geschickt,…mich zu holen! Doch das lass ich nicht zu. Ich erlöse dich!“
Im selben Moment zog der Magier unter seiner Robe einen Dolch beträchtlicher Größe hervor und stürmte auf den Waldläufer zu, stach wild um sich. Orthego wich aus, ein ums andere Mal. Nach einem weiteren Angriff packte er den Wahnsinnigen an Arm und Schulter und schleuderte ihn zu Boden. Ohne weiteres richtete der Magier sich wieder auf.
„Nun gut… Wenn du nicht erlöst werden willst, dann erlöse ich wenigstens mich. Weg von ihnen. Von den Flügeln, den Schwänzen, den Blättern, den Ästen…Den Augen! Weg von den Augen!“
Ehe Orthego etwas tun konnte, holte der alte Mann aus und versenkte den Dolch tief in der eigenen Brust. Röchelnd und Blut spuckend ging er zu Boden. Die Robe färbte sich dunkelrot.
„Grrhmpfl…Erlö-grhmpfl…Erlöst.“
Geändert von Orthego (11.01.2011 um 00:19 Uhr)
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Grenze zum Orkwald
"Sicher. Man nennt mich Jadewolf. Mehr musst du nicht wissen und lass dass mit dem ihr und euch. Sehen wir aus wie Menschen die so sprechen müssen? wir haben keine Herren. Wir sind unser eigener Herr.", machte Ornlu deutlich und lächelte wie die anderen. Es war immer dasselbe mit dem Fremdlingen. Sie sahen noch im einfachsten Mann einen Edelmann.
"Sofern deine Gruppe nicht Tod und Elend über Schwarzwasser bringt und ihr Gold habt, werdet ihr dort keinen Ärger haben. Hütet euch nur vor Leboras, der ist etwas sauer auf Fremde zu sprechen. Deswegen ist es auch besser über uns zu schweigen. Könnt euch gerne noch etwas Fleisch als Schweigegeld nehmen. Haben ja genug. Jedenfalls ist Schwarzwasser bis auf den Sumpf drumherum ganz gemütlich, wenn man sich da arrangieren kann. Ein Schwarzmarkt existiert dort und so wie ihr ausschaut, passt ihr ganz gut zu Gesindel. Wir tun es auch. Dieser schwarze Schatten da am Himmel." - Ornlu machte eine Geste und zeigte auf Tooshoo - "...ist nen Baum. Rein kommt ihr wohl aber nicht. Wie gesagt nur Leboras ist da und nervt. Das wärs auch soweit. Sind auch noch nicht so lange hier. - Ein Rat aber noch. Wenn es da unten etwas lauter wird und vielleicht blutiger. Bleibt locker und denkt dran, wer euch Fleisch gab. Das ist de richtige Seite. Noch Fragen, die Herren?", fragte der Jäger in aller Ruhe.
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Benommen rappelte sie sich vom kalten Boden auf, zuckte ein wenig zurück, als sich der stechende Kopfschmerz in ihr Hirn zu bohren schien und befasste sich dann langsam den Kopf in der Erwartung vielleicht eine Platzwunde oder ähnliches vorzufinden.
Doch nichts...nichts, als sie mit ihren Fingern langsam durch die Haare strich, kein Blut, keine Wunde, nicht einmal ein Kratzer, nur entsetzliche Schmerzen, die ihr schier die Tränen in die Augen trieben. Und dann noch dieser entsetzliche Krach von dem sie aufgeweckt worden sein musste.
Wer veranstaltete diesen Lärm?! Wer um Himmels willen schrie die Welt so zusammen, als wäre es eines der ungezogenen, Streiche spielenden Kinder der Waschweiber Sildens.
Den Schlaf wegblinzelnd richtete sie sich unter heftigem Atmen auf, es schien als hätte sie jemand mit einer schweren Decke zugedeckt...es war als hätte ihr jemand Schlafpuder in die Augen geschüttet und ihrem Körper während des Schlafens all seine Energien entzogen, statt neue Kraft hineinzupumpen.
Verwirrt blickte sie sich um, wobei innerhalb von Sekunden, die Erinnerung an die letzten Minuten zurückkehrte...Corax, der mit Namen Adrastos, Cécilia und Samarus...Vultus, er war es, er schrie sich die Seele aus dem Leib, wie ein geplagtes, winselndes Hündchen. Und sie selbst? Sie stand einfach nur da, beobachtete diesen Mann mit Entsetzen und fühlte sich auf gleicher Weise ebenso beobachtet, fixiert und ein wenig unter Kontrolle...jedoch konnte sie das Gefühl in der Bauchgegend nicht richtig einordnen, hätte Gefühlsmäßig Vultus in diesem Moment auch einfach vor die Füße kotzen können. Doch ihr war nicht schlecht, Einbildung? Ein Schlag auf den Kopf vielleicht, der ihre Kopfschmerzen ausgelöst hatten...ein Gefühl tausender Männchen im Kopf, jeder mit einem Hammer, jeder auf sie einschlagend, dabei brüllend und die Augen auf sie gerichtet, wie auf der Suche nach einem Schuldigen.
Suzuran spürte ihr Inneres es war unruhig, sie liefen umher, getrieben, geplagt von einer Macht, die sie nicht einzuordnen verstanden und schrieen ebenso ihre Seelen aus dem Leib.
Wie sie es in diesem Moment auch tat...
"Halt die Klappe du winselnder Hund, halt einfach deinen Mund...oder willst du, dass mir der Kopf platzt?!"
...fast wie in Trance, beobachtete sie jenen Vultus immernoch, der halb hängend, tief mit den Fingernägeln irgendwo an einer Wurzel in der Wand gegraben dort am versperrten Durchgang hing und weinte.
Seine Augen waren gerötet, sein Haar zerzaust und seine Kleider hatte er sich, warum auch immer, fast ganz vom Leibe gerissen. Sein Körper war von hefitgen Erschütterungen mitgerissen worden, als ihn Suzurans Stimme für einen Moment aus seinem verwirrten Zustand hochschrecken ließ und er sich als Reaktion darauf nur noch fester gegen die Wand warf...ohne Erfolg.
Gehetzt blickte er umher, schüttelte seinen Kopf, rieb sich ein Auge und bemerkte nicht einmal den sabbernden Faden, der sich an seinem Mundwinkel hinabschlängelte.
"Was willst du Heexe...duudu hast sie geschickt?! Hast sie geschickt, nicht war?...ich SEHE dich, deine Augen, kalt sind sie du Hexe...HEXE?! Kehrt um, helft mir, wo? Wo? Wohin?", drängte es wimmernd aus ihm heraus, während er mehr und mehr in sich zusammensank und begann mit grabenden Bewegungen den Boden zu bearbeiten.
"Halt die Klappe, du tust mir weh!", brüllte sie, jetzt selbst weinend, hielt sich den Kopf und trat mit ihrem Stiefel gegen seine Hände.
"HEXE! Wesen? Rache...ihre Rache?! Niihichts hab...
hab ich nicht nichts nich gar nich...Nein?!", gab er weinerlich zu, bedeckte sich mit den wohl schmerzenden Händen die Augen, als wollte er einen Moment Ruhe vor jenen, die ihn in seinem Kopf heimsuchten.
"..hhier hhier war es, ist es?!", flüsterte er plötzlich und kroch entlang des Bodens, um erneut dort zu graben. Einen Moment blickte er dann zurück, fixierte die Seherin mit tötendem Blick und brächte wohl in diesem Moment tausend Flüche über sie, wenn er sie nicht vergessen hätte.
"Nehmen...nehmt doch, nehmt sie...mich...ihn, sie nur geht weg, weg, WEG! weg doch bitte...oder sie!", schrie er plötzlich, fuhr herum, stöhnte auf und stürzte sich dann auf die benommene andere Magierin.
"Hör auf...", mischte sich nun Suzuran weiter ein, verzweifelt, weil ihr niemand helfen wollte?...helfen konnte, dabei waren sie doch alle da? Alle Augen lagen auf ihr und niemand half? Mehr schien es, als lägen sie in gemeinsamen Gelächter über die Situation, doch wer waren sie...?
Geändert von Suzuran (11.01.2011 um 02:51 Uhr)
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Gehöft der Rattensippe, östliche Bucht
Yared saß Pfeife rauchend auf der Kante der Pfahlkonstruktion, die ihr neues Heim tragen sollte und sah hinauf zur abnehmenden fahlen Sichel des Mondes.
"Warum hast du uns eigentlich nichts von der Party erzählt, die die anderen da in Schwarzwasser veranstaltet haben? Wir hätten da gern mitgemacht, Chef."
Der Sippenführer nahm die Pfeife aus seinem Mund, drehte seinen Kopf und sah zu Kaldrin hoch. Der Waldläufer stand neben ihm auf den ersten Teil des Geländers gestützt, die in naher Zukunft die Veranda des Haupthauses begrenzen würde.
"Keine Angst, Kalle, auch wir sind Teil des Plans. Der B-Teil genau genommen."
Der hagere Kerl nickte bedächtig.
Ihnen beiden war klar, dass es für alle besser war, wenn der Plan B nicht zum Einsatz kam.
"Es wäre nicht vorteilhaft gewesen, wenn Leboras im Fall der Fälle alle von uns erwischt hätte."
"Das glaub ich gern. Gute Nacht, Chef.", verabschiedete sich Kaldrin, stand auf und ging hinüber zu den Zelten.
Yared sah ihm noch eine Weile hinterher, dann wieder hoch zum Mond.
"Ihr werdet die ersten sein die bluten müssen.", kam es aus dem Schatten der nahen Mangroven.
"Ja, wir werden die ersten sein ..."
"Arvideon sieht, dass du nicht glaubst, dass es je dazu kommen wird."
"Und du willst wissen warum? Dies ist das Stammland der Gefolgschaft der Ratten. Ich weiß nicht, warum mein Vorgänger und die Seinigen damals die Südlichen Inseln verließen und nach Varant gingen und ich hänge auch nicht an diesem Land, aber wir haben die Verantwortung dafür geerbt, was auf diesem Boden passiert, und deshalb werden wir uns in die erste Reihe stellen."
Yared hatte sich nicht zu dem kleinen Wandermönch umgedreht sondern starrte immer noch in Richtung der Zelte, in deren Mitte immer noch ein vereinzeltes Feuer, vor dem sich eine einzelne Gestalt hin und her bewegte und sich hin und wieder bückte um irgendetwas nicht erkennbares aufzuheben.
"Du denkst schon wieder an sie."
Der Sippenführer konnte das breite Lächeln Arvideons in seinem Rücken spüren.
Er wusste genau, worauf der alte Gnom anspielte, aber er war sich selbst ganz und gar nicht sicher. Seit Nanami hatte er keine Frau mehr angesehen, nicht mehr dieses Gefühl verspürt.
Yared schwieg.
"Arvideon weiß es und er weiß noch viel mehr, Sohn der Wüstenprinzessin."
"Wüstenprinzessin ... das ist etwas hoch gegriffen ... sie war die Zofe der Tochter eines Sippenanführers der Nomaden."
"Bei den Sippen der Wüste sind selbst die Dienerin der Fürstentöchter Prinzessinnen. Der Magister der Wortkunst weiß das aus ... persönlicher Erfahrung. Aber das ist alles nicht bedeutend. Sie mag eine Adlige sein, aber du musst dich deswegen nicht minderwertig fühlen, meint Arvideon."
"Tue ich das denn?"
"Nein, wahrscheinlich nicht."
Der Wandermönch lachte glucksend.
Der Sappeur war sich seiner Gefühle nicht sicher. Wäre er es gewesen, hätte ihn kein Standesunterschied der Sphäre Adanos' davon abgehalten, ihr eben jene zu gestehen. Das war stets das Problem mit Gefühlen.
"Du sagtest, du wüsstest mehr, Vater der falschen Bescheidenheit."
"Arvideon weiß, dass sie in die Sippe eintrat, ohne dir die Treue zu schwören. Welchen Schwur gibt es neben dem Schwur, den man dir und der Ratte leistet?"
Yareds Augen wurden groß vor Erstaunen. Dass ihm das selbst nicht aufgefallen war ...
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Grenze zum Orkwald
"Und diese Magier ticken alle aus?", fragte Ornlu noch einmal nach.
"So war es. Ich stand bei Orthego, als der Typ sich umbrachte. Völlig duchgeknallt.", bestätigte Tawon, ein junger Wächter der seit Beria dazugehörte.
"Alle Magier?", fragte Mertens.
"Das weiß ich nicht. Aber die in Schwarzwasser denken wohl so.", erklärte sich der Wächter.
"Und Corax und die anderen im Baum?", fragte der Druide.
"Sie kamen seit dem Chaos nicht raus. Aber dieser Leboras schien auch niemanden da im Baum gefangen genommen haben und Leichen brachte auch niemand raus.", meinte Tawon.
"Dann wird Corax mit dem Rest sich wohl verstecken und bereithalten. Kann das sein Hetzer?", wurde gefragt.
"Das wäre gut möglich. Naja schauen wir uns das mal unten an, oder?", schlug Ornlu vor.
"Wir nähern uns dem Ort und halten uns bereit. Tawon - du sagst Orthego und dem Rest bescheid. Auch der Wirtin. Wenn klar ist, dass keine Magier da im Baum mehr sind, schlagen wir zu.", wies Jarvo an. Ein Plan der hoffentlich fruchten würde. Man machte sich bereit...
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Möglichst unauffällig pirschte der Trupp voran, suchte teilweise hinter Hütten und Warenkisten Deckung oder lief mit gesenktem Kopf über die Stege, nur darauf bedacht, nicht von den nervösen Augen der Wachen gesehen zu werden. Verbergen dass etwas Großes in Schwarzwasser im Gange war, konnte man nicht, dafür war die beiden letzten Tage zu viel passiert. Die alteingesessene, teilweise erzwungene Idylle des Ortes war dahin, die Herzen der Bewohner schon auf eine neue Ordnung eingestimmt.
„Vorsichtig, Leute. Lasst euch nichts anmerken. Wir sind nur ahnungslose Passanten, die sich ihren Weg durch die Siedlung bahnen“, sprach Jarvo und zog den Hut tiefer in sein Gesicht.
„Ganz schön gut bewaffnete Passanten, meinst du wohl.“
„Hier rennt doch jeder zweite mit einem Schwert herum. Mach dir darum keine Sorgen, Lordan.“
Es war noch ein gutes Stück bis zu der Stelle, wo sie das Innere des Baumes betreten konnten, um sich ein Bild der Lage machen zu können. Die Druiden hatten ganze Arbeit geleistet, auch wenn Jarvo das genau Wie und Was nicht nachvollziehen konnte. Nur das Endergebnis spielte eine Rolle.
„ES IST SO WEIT. BEFREIUNG!!!“ Hoch oben auf der Baumkrone war ein Mann zu sehen, der die Arme ausgebreitet hatte und mit Inbrunst seine Worte den Bürgern mitteilte.
„ES GIBT NUR EINE RETTUNG, NUR EINE MÖGLICHKEIT ZU ENTKOMMEN!“ Er trat einen Schritt zurück, nach Anlauf und sprang ohne zu Zögern aus der gewaltigen Höhe hinunter. Während seines Falls, schrie er etwas Unverständliches, das jäh unterbrochen wurde, als sein Körper auf das Brackwasser des Sumpfes aufschlug. Eine Frau kreischte panisch auf und rief um Hilfe.
„Schnell weiter. Was auch immer das gerade sollte… vielleicht richten sich so ein paar weniger Augen auf uns.“
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Nach dem seltsamen Aufruhr, welcher wohl offensichtlich vom Waldvolk angezettelt wurde, schien dieser selbsternannte Ordnungshüter, dieser Leboras, alle seine Leute anweisen, strenger zu wachen. An jeder Ecke wurde man schief angeschaut. Alle paar Meter wurde er befragt, was er denn mit der Waffe vorhabe. Ryu ging das gewaltig auf die Nerven. Schließlich hatte er seit den letzten Nächten kaum Schlaf gehabt. Und die Taverne war wohl auch noch geschlossen. Er seufzte genervt und roch an seiner Kleidung. "Bäh! Waschen könnte man die Fetzen auch mal wieder..." Ob es hier einen öffentlichen Wäschezuber gab? Ryu blickte sich energisch um. Wie sehr sehnte er sich jetzt nach dem warmen Wasser auf seiner Haut, dem Dampf, der aufstieg und die kichernden Schönheiten, die sich an seinen wohlgeformten Leib schmiegten. Aber sowas gab es wohl nur in Varant... Seufzend schlurfte der müde und momentan etwas ziellose Krieger über die hölzernen Stege, während entfernt irgendwo der Schrei eines Sumpfhais zu hören war. Irgendwann dann, kam er wohl am östlichen Ende von Schwarzwasser an. Den Blick eine Weile auf den Horizont gerichtet bemerkte der Krieger kaum, dass sich unmittelbar in seiner Nähe eine Gestalt vergeblich daran machte, ein paar Bücher und anderen Papierkram zu verstauen und sich dabei mehrfach mit einem Blick über die Schulter umsah.
Erst, als eines der Bücher zu Boden fiel und die Gestalt quiekend aufschreckte, bemerkte der Templer den Fremden, dessen Robe sich bei näherer Betrachtung als eine verdreckte Kluft eines Wassermagiers herausstellte. -Moment mal... Wassermagier!? Das ist es!- mit freundlichem Gesichtsausdruck trat er an den nervösen Kerl heran, dessen Kapuze ihm bis unter die Nase gezogen war. "Verzeiht, aber Ihr seid doch einer der Diener Adanos', oder?" doch der Kerl zuckte nur zusammen und quiekte histerisch zurück. "Adanos! Oh Adanos! Aaaadanos! Flüssiges Wasser!" urplötzlich schüttelte der Magier die Kapuze vom Kopf und sprang auf, breit grinsend und nickend. Ryu indessen neigte den Kopf leicht schief und zog ungläubig eine Augenbraue nach oben. "Äh, also ja? Uhm... Wenn du also einer bist, dann müsstest du doch auch Wasser beschwören und kontrollieren können, oder? Ähm, also... Ich, äh... Wäre es denn möglich, einen Badezuber mit heißem Wasser zu fü..." doch ehe der Templer zu ende gesprochen hatte, packte der Irre seine Bücher, blickte ihn mit apathischem Blick an und begann herum zu schreien. "Der Wald ist Tintenfisch!"
Ryu stutzte. Der Kerl war wohl von allen guten Geistern verlassen.
"Äh... Was?"
"Frischer Fisch, Tintenfisch, frisch! Das Meer! Willson, wo bist du nur!?" plötzlich begann er, in Tränen auszubrechen, drehte sich um und spurtete nur laut nach "Wilson" schreiend und mit seinen Büchern unterm Arm, von denen er die Hälfte verlor in den Sumpf. Der Hayabusa wollte ihm noch nachschreien, doch mehr als ein knappes "Warte!" hatte nicht mehr gereicht. "Aber, da geht es doch nur noch tiefer in den Sumpf..."
Geändert von Ryu Hayabusa (11.01.2011 um 17:38 Uhr)
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Am Schwarzmarkt, Schwarzwasser
"Und du bist sicher das uns Mama Hooqua die richtige Schlagfolge gegeben hat?"
"Ja bin ich und wenn es dir so arg ist, können wir ja einen von Leboras Leuten fragen.", fauchte der Sippenführer.
Yared, geladene Armbrust im Anschlag drückte sich an die Wand der Hütte.
Er fuhr herum als er das Platschen hörte.
"War das das Zeichen?"
"Nein, Moe, war es nicht."
"Und wann kommt es endlich?"
"Verdammt, ihr seid ja ungeduldiger als kleine Geburtstagskinder beim Geschenkeauspacken."
Der Sappeur drehte seinen Kopf wieder und spähte um die Ecke der Hütte hinaus auf den Marktplatz von Schwarzwasser, genoss den kurzen Moment der Stille. Spürte den Wind in den Haaren.
Dann tauchte in der gegenüberliegenden ebenfalls auf den Markt zulaufenden Gasse, wenn man den schmalen Steg zwischen den Hütten denn so nennen wollte, der viel zu breite Strohhut Arvideons auf.
"Jetzt!"
Die drei Sippenkrieger jagten um die Ecke auf den hölzernen Turm in der Mitte des um diese Tageszeit schon verlassenen Marktes zu. Der Paladin hatte offenbar nur einen jungen unerfahrenen Frischling mit der Bewachung des Gongs beauftragt. Francis war mit wenigen Schritten bei dem überraschten Jungspund, riss ihn unsanft von den Füßen und hielt ihm den Mund zu. Die muskulösen Arme des Schiffzimmermeisters umklammerten ihn, wie eine Schraubstock. Yared überließ es Moe ihn zu fesseln und zu knebeln, stattdessen erklomm er das hölzerne Gerüst, sah noch einmal auf den Pergamentfetzen von der Wirtin und hämmerte dann in gleichmäßigen Abständen dreimal schnell hintereinander auf die hängende Bronzeschale.
DONG DONG DONG
Der Schall hallte weit über die Stege des Dorfes im Sumpf und der Schiffsbauer klopfte da nicht irgendwas, sondern das Signal für einen Banditenüberfall, das - nach Leboras Bestimmung - alle im Dorf dazu aufrief, sich schnellstens auf dem Markt einzufinden.
Yared fand es seltsam, dass man die Einwohner nicht einfach warnte und die Flucht befahl, aber der ehemalige Paladin hatte wohl nicht vorgehabt seinen Griff der Ordnung um das Dorf im Falle eines Angriffs zu lockern. Umso ironischer war es, dass jetzt die Angreifer den Gong schlugen.
Geändert von Yared (11.01.2011 um 17:53 Uhr)
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Schwarzwasser
Die Bewohner sammelten sich, nachdem der Alarm losging.
Die Hooqua und Borran trieben die Leute noch extra an, während sich Leboras und seine Leute wohl so manches gerade fragten.
Als die ersten fragenden Blicke unter den Schwarzwasserbewohnern aufkamen, war es auch Zeit für die Waldvölkler.
Manche waren unter den Schwarzwasserbewohnern und packten sich gezielt wichtige Personen. Die Hooqua, Borran und gleich ein paar der Wächter bekamen Dolche an die Kehle gehalten.
"Niemand zückt eine Waffe!", brüllte es dann ausserhalb der Gruppe. Mertens und andere Waldläufer kamen dazu. Alle schusbereit mit ihren Bögen. Schnell gab es ein Zeichen an Yared, bevor dieser das Zeichen weiter an eine andere Gruppe unter Orthego gab, die ebenso mit Schützen hervorkamen und auf Dächern sich postierten.
Immer deutlicher wurde, dass die eingeweihten Waldvölkler die Bewohner von Schwarzwasser umringten und zusammen trieben wie Vieh. Speere, Bögen, Klingen man machte ernst. Und auch die nicht eingeweihten Waldvölkler verstanden die Zeichen der Zeit deutlich und nahmen ihren Platz ein.
Ornlu nickte der Hooqua zu, die weiterhin den Dolch an die Kehle gehalten bekam. Es sollte gelingen.
"Bringen wir es zu Ende.", sprach sie.
"Keiner macht hier Dummheiten, dann wird auch niemanden was geschehen! Ich sage es nur einmal! Fordert nicht die besten Schützen Myrtanas heraus!", rief der Hetzer laut und deutlich.
"Jarvo! Rufen wir dann mal nach der Blechbüchse.", meinte Ornlu zu Jarvo und schuf sich mit seiner Geisel Platz, wie auch Jarvo und die anderen.
"Komm raus!", rief Ornlu in Richtung Tooshooeingang.
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„Los, lauf zu deiner Mami“, erinnerte sich Lina ihrer eigenen Worte, als sie gerade in einen offensichtlichen Hinterhalt stolperte und das beinahe abgeklungene Gefühl der Angst wieder hervorrief. Es war aufgetaucht, nachdem eine Magiewelle, von dem Baum ausgehend, sie getroffen hatte. Corax‘ hatte darin gesteckt, das spürte sie jetzt noch, doch auch etwas anderes, das beängstigende Verwirrung im Herzen erschuf. Lina spürte, wie sie auch in die Seelen anderer Menschen eingedrungen war. Herumirrend war sie über die Stege geschweift, fühlte sich immer weiter beobachtet. Wie gerne wäre Lina zu ihrer Mami gelaufen. Doch stattdessen fiel ihr nur eine Person ein, bei der sie sich aufgehoben fühlen würde.
So lief die Magierin also, das Buch vor die Brust geklemmt, aus dem sie Ursel vorgelesen hatte, umher, suchte nach Corax, ihrem Meister und tappte ungewollt in eine Laute und unangenehme Situation.
Niemand rührte sich, auch Lina nicht. Doch ihre Angst verklang, als sie bemerkte, dass bekannte Gesichter auf der aggressiven Seite waren. Sie stellte sich nur an die Seite, ohne etwas zu tun. Sie sollte sehen, was geschah, wer gerufen wurde, warum ihre Brüder und Schwestern so ungestüm gegen die Bewohner der stillen Siedlung vorgingen. Ohne Gut und Böse zu hinterfragen stand sie da. Hoffentlich wurde niemand getötet.
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Eine Minute verstrich, ohne dass etwas passierte.
„Komm raus, oder Menschen werden sterben!“, rief Ornlu erneut, woraufhin Jarvo seine Klinge näher an den Hals des Bewohners drückte, sodass dieser aufschrie. Unruhe war unter der Bevölkerung von Schwarzwasser. Die, die nicht eingeweiht waren, protestierten lautstark und schmissen mit unschönen Beleidigungen nach den Erpressern. Die anderen verhielten sich still und warteten ab, was passierte.
„Was wollt ihr?“, hörten sie Leboras rufen, der Acht gab, sich nicht zu zeigen. Immerhin sprach er selbst zu ihnen.
„Schwarzwasser ist von diesem Moment an nicht mehr in deiner Hand!“, rief Mertens in Richtung der Baumöffnung, aus der schallendes Gelächter als Antwort kam.
„Was lässt euch das denken?“
„Du stehst einer Übermacht gegenüber. Du glaubst doch nicht ernsthaft, hier weiterhin friedlich Fuß fassen zu können?“
Leboras reagierte nicht sofort. „Was fordert ihr?“, kam es dann.
„Du und deine Männer ziehen sofort ab. Keiner wird euch Leid zufügen, wenn ihr ebenfalls die Waffen gesenkt lasst. Auch die Bewohner von Schwarzwasser, die weiterhin an deiner Seite verbleiben wollen, können mit dir gehen. Ich wiederhole, keiner wird zu Schaden kommen.“
„Das sind ja starke Forderungen.“
„Werden sie nicht erfüllt, stirbt ein Bewohner nach dem anderen“, rief Jarvo. „Es liegt in deiner Verantwortung!“
„Wie kann ich sichergehen, dass ihr nicht nur blufft?“
Jarvo grinste und klopfte dem Bewohner, den er als Geisel genommen hatte, dreimal auf die Schulter. Das war das Zeichen. Mit einem Ruck riss er den Kopf des Mannes zur Seite, woraufhin dieser wie ein Sack zu Boden fiel. Er spielte seine Rolle gut.
Die Bewohner die es sahen schrien entsetzt auf.
„Bei Adanos, er hat ihn umgebracht!“
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Entsetzt schrie Lina auf und wollte nach vorne stürmen, doch etwas – oder jemand? – hielt sie zurück. Ohne sich umzudrehen sah sie dem zusammensinkenden Mann zu, wie er zusammensank, traurig und mit starr geöffnetem Mund. Tränen nässten ihre Augen.
Wieso machte der sowas? Alle Träume waren der ehemaligen Priesterin vergangen. Vielleicht war sie hier doch falsch. Warum nahm sich jemand ihres Volkes einfach heraus, über den Tod eines Menschen zu entscheiden.
Nur am Rande bemerkte sie die Welle des Entsetzens, die auf sie zu rollte.
Niedergeschlagen sank Lina zu Boden.
Schrecklich…
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