-
Abfällig rollte Rekhyt mit den Augen, als Illdors Gier sie verraten hatte, auch wenn die anderen es nicht sehen konnten. Als ob Illdor es nötig gehabt hätte noch mehr zu stehlen, wo er immerhin einen der Beutel bekommen hatte.
Aber eigentlich brauchte sich der Schweigsame nicht zu beschweren, das Kleid hatte er zwar abfällig liegen gelassen, aber nicht bevor er das Kleidungsstück nicht durchsucht hatte. In dem weichen Stoff waren die harten Stellen schnell gefunden gewesen und nur wenige Augenblicke später war der Schmuck aus den Taschen entfernt worden.
Genau hatte er ihn nicht anschauen können, aber wenn er Glück hatte würde er vielleicht sogar noch mehr wert sein, als der Inhalt der Beutel und dann hätte sich Denniks Scherz doch noch ausgezahlt.
Aber seine Beute war jetzt nebensächlich, jetzt mussten sie erst einmal entkommen und in dem Belangen konnte der Schweigsamen den anderen kaum helfen, sondern nur sich selber in Sicherheit bringen.
Seine Schritte brachten ihn schnell -und jetzt nicht mehr leise- zu dem Fenster aus dem sie gekommen waren und er sprang nach unten. Geschickt rollte er sich ab und landete somit halbwegs unbeschadet auf dem Boden.
Er hätte auch die Treppe runter rennen und bei der Tür fliehen können, aber er wollte sich nicht darauf verlassen, dass dort ein Weg offen stand, also hatte er den Sprung bevorzugt.
Leicht benommen blieb er kurz stehen um sich zu fassen und ging dann rasch auf Entfernung von dem Haus.
Die anderen würden es schon schaffen!
-
Rekhyt verschwand als erster, da ging plötzlich die Tür des Schlafzimmers des Mädchens auf. Mit großen Augen, ein Stofftier in der Hand schaute es Dennik an, welcher durch ein Fenster vom Mondlicht angestrahlt wurde.
Einen Moment war es still, weder Dennik, noch das Kind wagten es etwas zu sagen, dann begann das Kind zu schreien. Auch Iilldor rannte nun zum Fenster, doch Dennik wusste, dass er nicht so tief springen konnte, ohne sich weh zu tun, so rannte er zur Treppe, sah wie der Vater des Mädchens mit einem Degen in der Hand aus dem Schlafzimmer gerannt kam und ihn fassungslos anschaute und sprang so schnell es ging die Stufen, immer gleich fünf auf einmal nehmend, hinunter. Unten angekommen taumelte er zu Tür von Rufen des Vaters und schreien des Kindes begleitet: "WACHEN!".
Dennik öffnete die Tür rannte um zwei Häuser herum, bog in eine weitere Gasse ein und stoppte den Sprint. Schnaufend begann er gemütlich gen Taverne zu laufen, um nicht auf zu fallen. Illdor und Rekhyt würden sich auch auf den Weg dort hin sein...
Als er die Taverne betrat, sah er, dass er Recht hatte. Die beiden Diebe saßen schon an einen der Tische. Dennik setzte sich zu ihnen und murmelte:"Ist ja gerade noch einmal gut gegangen!", er lächelte und sagte noch:"Fassen wir mal zusammen, ihr könnt schon recht gut schleichen, aber noch nicht meisterlich und Schlösser knacken könnt ihr gar nicht, war es das?", fragte der Dieb und ließ Illdors`Habgier mal außen vor.
-
So gierig sollte der Dieb das nächste Mal wohl nicht mehr sein, oder zumindest vorsichtiger, wenn er seine Finger nicht mehr in Griff bekam. Seine Gedanken schienen ständig woanders zu sein, was wahrscheinlich durch seine Stimmungsschwankungen herbeigerufen wurde. Seine ehemalige Geliebte war Schuld…
„Nunja, in leise sein tauge ich leider doch nur bedingt. Ich werde mich das nächste Mal etwas mehr mit meiner Gier zurückhalten.“, entschuldigte sich der Myrtaner. Er wusste, dass er seine Gier niemals unter Kontrolle halten könnte. Immer wenn er etwas Goldenes oder Glänzendes sah, musste er es in den meisten Fällen auch besitzen. Seine Habgier schien kein Limit zu kennen…
„Ich bin mir nicht sicher, aber wie hast du vor uns die Dinge zu lehren? Die Truhe hast du Heute ja ziemlich schnell geöffnet und uns diese netten Beutel verschafft, aber wie du es gemacht hast würde ich gerne wissen. Es schien für dich ja sehr leicht gewesen zu sein.“
-
Während Nigel an seinem Wildbret aß, bekam er mit, wie sich eine wohlhabende Dame am Nebentisch über die Neuankömmlinge aufregte.
Da Nigel sich mit angesprochen fühlte, lauschte er ein bisschen.
Dabei erfuhr er, dass diese Dame eine sehr wertvolle Kette vermisse, welche sie am Vortag vom Juwelier abgeholt hatte und blöderweise in ihre Tasche steckte. Als sie zu Hause angekommen war, fiel ihr auf, dass die Kette weg war. Es wäre undenkbar, dass ihr die Kette aus der Tasche gefallen war. Das hätte sie doch auf jeden Fall mitbekommen.
Nigel schüttelte nur lächelnd den Kopf und aß in Ruhe auf und trank sein Bier.
Nachdem er bezahlt hatte, verließ er das Lokal ohne konkretes Ziel. Er schlenderte einfach durch die Gasse und fühlte sich so wohl, wie seit einer Ewigkeit nicht mehr.
Als er an zwei Stadtwachen vorbei kam, nahm er den Gesprächsfetzen auf, dass vor Kurzem in ein Haus eingebrochen wurde.
Irgendetwas daran hatte Nigels Neugier geweckt.
Konnte es möglich sein, dass diese Dame aus der Taverne die Kette wirklich nicht verloren hatte?! Gab es einen Zusammenhang zwischen der verlorenen Kette und dem Einbruch?!
Ungläubig schüttelte Nigel den Kopf und ging weiter. Immer wieder bog er ohne System in verschiedene Gassen ab und plötzlich stand er vor einer kleinen Hintergassentaverne.
Tat er es oder tat er es nicht? Er tat es. Warum auch nicht?! Es ging ihm gut, er hatte Durst und gönnte sich viel zu selten etwas.
So trat er ein.
Es war wirklich ein kleines Lokal und ziemlich voll. Mit schnellen Blicken suchte Nigel nach einem Platz und fand einen ziemlich in der Ecke. Warum auch nicht? Es sah nicht ungemütlich aus, rustikal aber gemütlich.
Kaum saß er, gab er dem Wirt ein Zeichen, dass er sehr gern ein Krug Bier hätte. Es dauerte auch nicht lang, da kam der Krug mit Schaumkrone.
Während er immer wieder einen Schluck Bier durch den Körper fließen ließ, ließ er seinen Blick quer durch die Taverne streifen. Doch plötzlich blieb er an einem Tisch haften mit den Augen.
Dort saßen drei Gestalten, die irgendwie Nigels Neugier erweckten. Oder wieder erweckten?!
Klar, die Diebstähle und Einbrüche, von denen er gehört hatte. Oder ging seine Phantasie mit ihm durch? Nichts desto trotz konnte er den Blick von den Dreien nicht abwenden. So kippte er den nächsten Schluck Bier auch auf seinen Schoß, anstatt den Mund zu treffen. ...
-
Allen drein war die Flucht gelungen, Illdor war nach ihm aus dem Fenster gesprungen und ihre Entscheidung zur Taverne zu gehen und dort auf Dennik zu warten, war die richtige gewesen, denn wenig später, tauchte dieser auch dort auf.
Den erbeuteten Schmuck behielt er erst einmal eingesteckt, weil er den anderen beiden nicht die Schadenfreude gönnen wollte, falls es wertloser Plunder war und ihm und andererseits lag ihm nicht so viel daran damit anzugeben, falls es doch viel wert war. So wichtig war das ja auch nicht, weil sie alle noch von Khorinis reich waren. Um dieses Geld auszugeben, brauchten sie auch einmal einen Grund.
"Wir brauchen wohl etwas Übung", schlug der Schweigsame vor.
So einfach es bei Dennik ausgesehen hatte, alles was man konnte war einfach, aber bis Illdor und er so gut waren würde es wohl noch etwas dauern.
"Ohne Teppich müssen wir aufpassen", war noch ein weiteres Kommentar, ein neutrales für Zuhörer, denn Rekhyt war gerade der Gedanken gekommen, dass sie in einer öffentlichen Taverne waren und nicht mehr in Bakaresh, wo Kriminalität alltäglich war. Er selbst sprach zwar sowieso immer leise -wenn überhaupt- und die anderen Gäste waren laut genug, doch nach ihrer Aktion heute, die fast hätte schiefgehen können, was vielleicht etwas Vorsicht geboten.
-
"JEP! Und ich würde sagen ihr geht jetzt mal hoch und macht es euch gemütlich, ich komm später nach!", sagte Dennik geheimnisvoll und verschwand wieder in der Nacht. Ihm gefiel seine Rolle, als "Lehrmeister" auch wenn er sie anders wahr nahm, als damals Scorpion bei ihm oder Vryce, Vryce war der finstere genervte Lehrer gewesen, Scorp so etwas wie ein Vater oder Opa und er, er würde Freund und Kumpane der beiden bleiben, nach dem Motto eine Hand wäscht die Andere.
Er schlich um die Häuser so schnell er konnte, gab sich aber nicht all zu große Mühe unentdeckt zu bleiben, da um diese Uhrzeit, es war bestimmt schon Mitternacht, eh niemand mehr auf den Straßen unterwegs war, als diese Wachen in ihren strahlenden Blechrüstungen die man schon zehn Wegbiegungen entfernt hörte und außerdem trugen diese Wächter noch Fackeln mit sich, welche sie noch auffälliger machten, nein, vor diesen Wachen musste er keine Angst haben.
Er schlich eine Weile umher, bis die Häuser noch größer und prunkvoller wurden, dann blieb er stehen. Er suchte sich ein Haus aus, versuchte die Tür zu öffnen, war nicht überrascht, dass sie sich nicht öffnen ließ, schaute sich um, schlug ein gläsernes Fenster mit einem Stein ein und sprang hinein.
Gut... Fenster einschlagen war lauter, als die Holzverdecke zu öffnen und rein zu gehen, aber die Häuser der wirklich reichen hatten nun mal Butzenscheiben-Fenster. Er horchte. Nichts tat sich. Noch einmal Glück gehabt. Dennik schlich umher, doch im Erdgeschoss war nicht das zu finden, nachdem er suchte. 1. Stock. Jetzt wusste er auch, wieso der Lärm niemanden geweckt hatte. Dieses Haus hatte drei Stockwerke und so, wie es aussah schliefen die Hausherren im obersten Stockwerk und somit weit entfernt... Dennik schaute sich um. Ein großes Arbeitszimmer, in welchen ein großer Kamin stand, ein prunkvoller Sessel und ein schöner Schreibtisch, gefüllt und bepackt mit Büchern und Pergamentrollen. Das Zimmer neben an war ein Gemeinschaftsraum, auch hier noch mehr Bücher, diesmal ein ganzes Regal voller. Ja diese Leute waren reich, beinahe zu reich.
Auch hier stand ein Kamin und auf dem Kamin fand er das, nachdem er gesucht hatte, jedenfalls etwas ähnliches. Eingenlicht hatte er eine kleine Truhe mit leichten Schloss gesucht, zum üben für Rekhyt und Illdor, doch diese goldene Schatulle war sogar noch besser und vor allem kleiner und handlicher. Dennik schnappte sie sich, war beeindruckt von ihrem Gewicht, verließ ohne noch etwas mitgehen zu lassen das Haus und ging zurück zu Taverne...
Rekhyt und Illdor lagen bereits in ihren Betten. Dennik schob die Schatulle leise unter sein Bett und machte sich ebenfalls Bett fertig.
-
Nigel schien recht zu haben. Angestrengt lauschte er dem Gespräch der drei Gestalten und sie hatten tatsächlich etwas mit den Diebstählen zu tun. Ob es sich um genau die handelte, die Nigel mitbekam oder nicht, wusste er nicht und es war ihm gleich. Im Prinzip war es ihm auch gleich, ober hier irgendwelche Hanswürste irgendetwas stahlen oder nicht.
Aber irgendwie machte es ihm Spaß, an der Sache dran zu bleiben und da gab es noch eine weitere Motivation, die er nicht wirklich benennen konnte.
Plötzlich standen die drei auf und zwei von denen gingen die Treppen empor. Nigel war kurz davor, ihnen zu folgen, als er sah, wie der dritte die Taverne verließ.
Schnell stand er auf und ging zum Ausgang der Taverne. Im Augenwinkel sah er den Wirt, wie dieser ihn anguckte. Schnell drehte sich Nigel zu ihm um und erklärte ihm mit Gestik und Mimik, dass er das Gold unter den Krug gelegt hatte.
Dann stieß er die Tür auf und verschwand in die dunkle Nacht.
Gerade noch so konnte Nigel beobachten, wie dieser Kerl um die Ecke huschte und schnell folgte er dem Dieb. Es war ein Dieb, dessen war sich Nigel sicher.
Die Verfolgung ging so durch einige Gassen, Nigel blieb immer auf Distanz, und als er dem Verfolgten um eine Ecke folgen wollte, stieß er mit einer Stadtwache zusammen.
» Was treibt Ihr euch mitten in der Nacht durch die Gassen? Und dann noch so stürmisch? « wollte der Kerl wissen, in den Nigel hineingerannt war.
» Ach nichts. Ich komme nur aus der Taverne dort..ähm... hinten. « stotterte Nigel zusammen.
» Aber dort hinten ist gar keine Taverne. « gab sein Kollege zu bedenken.
Mist, verdammter. Hatte Nigel doch gar nicht darauf geachtet, von wo er kam. Außer unverständliches Gestotter bekam er nichts heraus.
» Ich glaub', es ist besser, Ihr kehrt zurück, woher Ihr auch immer kamt. « riet die Stadtwache in gewisser Maßen drohend.
Da der Dieb sowieso schon durch alle Gassen verschwunden war, willigte Nigel ein und drehte um.
Eigentlich war es ihm sowieso gleich, aber ärgerlich war es schon.
Nichts desto trotz genoss er den nächtlichen Spaziergang, bis er eine Unterkunft fand. Es war dieselbe Taverne, wie die, in der Nigel die erste Nacht in Setarrif verbrachte.
So trank er in aller Ruhe noch ein Bier und verschwand dann in dem gemieteten Zimmer.
-
Haus der Magier
Still und in sich gekehrt lag er da, versunken in den eigenen Unmengen an Erinnerungen, auf der Suche nach der einen, die ihm nützte. Es war ein Nebel aus undefinierten Informationen, ein Dickicht aus längst vergangenen Eindrücken, durch das er sich zu kämpfen versuchte. Ein langer, finsterer Gang, mit dutzenden Abzweigungen. Die Türen standen ihm offen, doch er konnte nicht jede Kammer betreten. Er durfte sich nicht in seinen eigenen Erinnerungen - der Erinnerungen all der Hüter vor ihm - verlieren! Doch die Informationen, die er brauchte, sie mussten mit unter ihnen sein. Der Schädel, den sie im Tempel Ben Salas fanden... es war der Schädel eines Hüters und Priesters zugleich gewesen. Doch sein Name...
Maris starrte die Decke der Novizenkammer an, in der sie lagen. Es war hart gewesen, den Mitgliedern des Kreises des Wassers begreiflich zu machen, dass Maris als Vater von Anirons Kindern in deren Nähe bleiben musste, doch nach eingehender Überzeugungsarbeit - und dem wichtigtuerischen Hinweis, er solle der Gastfreundschaft des obersten Wassermagiers von Setarrif, Meister Oktavian, danken, war es ihnen schließlich gelungen, zumindest über einen begrenzten Zeitraum Gastrecht zu erlangen, auch wenn man ihn jeden Tag daran erinnerte, dass dies nur eine Übergangslösung war, und die beiden setarrifischen Novizen, die es mit der Familie in einer Kammer aushalten mussten und jede Nacht geweckt wurden, wenn Runa und Sinan gestillt werden mussten, es ihnen ebenfalls nicht gerade leicht machten.
Belshazzar, der Erleuchtete. Erhabener Oberster des Volkes der Wüste, sein Geist schon vor Jahrhunderten zurück gegangen in den Schoß der Mutter.
Hab ich dich gefunden...
Endlich kehrte Ruhe ein in den Geist des Hüters, der sich so weit ab vom Reich der Mutter fehl am Platze fühlte. Nun wusste er, wessen Schädel er mit auf die Reise genommen hatte (was ihm im Nachhinein betrachtet doch recht makaber erschien) und hatte zumindest dieses Rätsel für sich gelöst. Es schien, als gewann er nach und nach zumindest ein wenig die Kontrolle über das unerschöpfliche Wissen, das mit der mystischen Prüfung in seinen Schädel gepflanzt worden war.
Gleich morgen würde sich Maris auch dem Problem widmen, eine Arbeit zu finden und Gold zu verdienen, sodass sie nicht in die Verlegenheit kamen, die mitgenommenen Ersparnisse aufbrauchen zu müssen. Und dann konnte er auch für eine Bleibe sorgen, in der Runa und Sinan groß werden konnten - eine Bleibe abseits der alten Lagerstätte, des Armenviertels von Setarrif, wo sich die Bretterverschläge dicht an dicht drängten und diverse Krankheiten sowie unhygienische Zustände die Regel waren.
Endlich konnte er die Augen schließen und in einen tiefen Schlaf verfallen - nicht wissend, dass dieser in wenigen Minuten dank des hungrigen Rufes der Zwillinge wieder vorüber sein würde.
-
Eine gewaltige Klippe hatte die Tidenflucht vor nicht allzu langer Zeit passiert. Kein schöner Anblick, wenn man sich auf einem verhältnismäßig kleinen Schiff befand. Zu ihrem Glück herrschte kein Unwetter oder dergleichen, so dass die Fahrt ruhig zu ende ging und sie nicht an den schroffen Felsen in tausend Stücke zerschellten. Das wäre eine weitere Erfahrung gewesen, auf die Vicious sehr gut verzichten konnte.
Hoch oben auf besagter Klippe, thronten weiß schimmernde Bauten. Soviel ließ sich bereits erkennen. Ganz offensichtlich legte dort jemand viel Wert auf Prestige, was Vicious nicht unsympathisch war. Schließlich zählte der erste Eindruck am meisten. Und während die Kopfgeldjägerin darüber nachdachte, fiel ihr eine Sache ein, von der Taumann erzählt hatte. Ein nervtötender Kerl. Eigentlich viel mehr sein Akzent. Als ob die verfluchte Landessprache nicht schon schwer genug zu verstehen sei.
Jedenfalls hatte die Marmo in Erfahrung bringen können, dass er von nun an der Eigner des Schiffes war und Candaal wie sie selbst nur ein Passagier. So oder so ähnlich hatte es geklungen und nicht nur das. Er hatte es offenbar jedem einzelnen Crewmitglied genaustens eingebläut, damit es auch ja niemand vergessen würde. Candaal war wirklich ein seltsamer Vogel. Was er mit diesen Spielchen bezweckte, verschloss sich der Marmo bisher. Und sie legte im Grunde auch keinen Wert darauf, es herauszufinden.
Jetzt kam der Hafen in Sicht. Nicht zu vergleichen mit seinem Gegenstück in Bakaresh. Der mochte zwar etwas heruntergekommen aussehen, eben wie ein Hafen so aussieht, doch dieser hier war Angesichts der geradezu perlweißen Türme auf der Klippe schon ziemlich mickrig. Vermutlich war nach dem Bau der Türme einfach das Gold ausgegangen, so dass es nur noch für einen Hafen in billiger Schwarzarbeit gelangt hatte.
In gemächlicher Fahr näherte sich die Tidenflucht endlich dem steinernen Landesteg. Ihre Crew lief geschäftig über Deck und Vicious sah sich das Hin und Her der Leute in aller Seelenruhe an. Als sie sich nah genug befanden, warf man Trossen an Land hinüber. Männer auf dem Steg fingen die schweren Leinen, legten sie um die Poller und warfen sie zurück zu den Matrosen an Deck der Tidenflucht, die die Trossen ordentlich verzurrten und damit das Schiff bald vollständig zum Stillstand gebracht hatten.
Die Reise hatte ihr Ende erreicht. Kurzerhand verschwand Vicious unter Deck, um ihren Kram zusammenzuklauben. Und natürlich Vetkin und Budo zu holen, schließlich sollten die beiden nicht auf dem Schiff versauern.
-
Ein neuer Tag und nichts hatte sich geändert. Naja, zumindest nicht viel. Wobei auch das Quatsch war, da es ja an Nigel lag, was er aus dem Tag machte.
Aber immerhin der Morgen unterschied sich nur minimal von den anderen; einzig der Kater war weniger schlimm.
So hievte sich Nigel mit leicht pochendem Kopf und flauem Magen aus dem Bett, streckte sich und gähnte ausgiebig.
Plötzlich entdeckte er sein Spiegelbild an der gegenüberliegenden Wand und prompt fiel ihm ein, was er am Vortag vergessen hatte.
Er brauchte dringend einen Barbier für eine Rasur und vor allem für seine Haare.
Gesagt, getan. Schnell schlüpfte Nigel in seine neue Kleidung und verließ das Zimmer. Beim Wirt, der müde Bierkrüge polierte, zahlte er sein Zimmer und wünschte einen guten Tag.
Als er auf die Straße trat, musste er sich erstmal orientieren, was jedoch kaum Sinn hatte, da er nicht wusste, wo sich in Setarrif ein Barbiersladen befand. So lief er einfach los und suchte.
Schließlich stand er vor einer Tür, über der ein kleines Holzschild hing, in dem eine kleine Schere eingeschnitzt war. So trat er in das kleine Häuschen ein.
» Seid gegrüßt. « begrüßte Nigel den leeren Raum.
Doch schnell kam ein kleiner, älterer Mann aus einem Hinterzimmer hervor.
» Oh, guten Tag, der Herr. Was kann ich für Euch... oh, ich seh schon. Dann nehmt mal Platz, ich bin gleich so weit. « sagte der Barbier und verschwand wieder.
Nigel musste augenblicklich grinsen und setzte sich auf den einen Stuhl vor dem Spiegel und allerhand Utensilien.
Und kaum saß er, kam der kleine Kerl wieder hervor.
» Ihr seht ja scheußlich aus. Wo habt Ihr euch denn herumgetrieben? Ach, geht mich eigentlich gar nichts an. Wie wünscht Ihr es denn? « wollte der Barbier wissen.
Wieder musste Nigel grinsen, was mit dem wilden Bart und den zerzausten Haaren irgendwie komisch aussah.
» Nunja. Den Bart bitte so kurz, wie möglich stutzen. Ganz nackt mag ich's aber nicht. Ebenso mit den Haaren. Da sieht man ja, dass viel weg muss, aber keine Glatze bitte. Und an den Seiten bitte etwas mehr weg. « erklärte Nigel seinen Wunsch.
Der Barbier zog die Stirn kraus.
» Nunja, das mit den Haaren kriegen wir auf jeden Fall hin. Aber ich würde Euch empfehlen, den Bart gänzlich zu rasieren. Ihre Haut bräuchte mal frische Luft. Aber er wächst ja nach. Einverstanden? « gab er zu bedenken
Ohne lange zu überlegen, nickte Nigel und die Prozedur begann...
-
"Habt Dank, Meister Taumann. Noch nie fühlte ich mich sicherer auf hoher See", schwärmte Candaal, schulterte dann seine Truhe und ging von Bord der Tidenflucht während der alte Segelmeister an Bord blieb und die eigentliche Mannschaft auf Trab hielt. "Guten Tag, junger Mann", sprach er zu einem freundlich nickenden Matrosen. Einige Augenblicke nach dem Ganoven traten auch Lair und Angelina an Land. Alle schauten sie ehrfürchtig die Klippe empor. Nicht dass sie Handwerker gefürchtet hätten, welche auf Klippen bauten, doch sie fürchteten allesamt, dass die Klippe nicht ganz so gefestigt war, wie sie schien. "Es gibt nichts, was Wendel Thoke noch erschüttern könnte", sagte Candaal sich und ging dann zügigen Schrittes auf den Aufstieg zu. Er warf einen letzten Blick zurück auf die Tidenflucht und sah wie Vicious und ihre faulen Gefährten sich und ihre Ware an Land schleiften. Dann blickte er erneut die steinerne Treppe empor: Setarrif sah doch nicht so mies aus, wie Taumann es beschrieben hatte. Ein Hafen und eine Hafenkneipe waren für den alten Seebären wohl das wichtigste überhaupt an einer Stadt.
Der Ganove nutzte die letzten Momente, in denen er mit den beiden allein sein würde, um ihnen noch einmal eineindeutig einzubläuen, was sie zu tun hatten: "Um eures eigenen Wohles Willen, nennt mich weder Gilbert, noch Candaal, sondern Wendel solange wir in dieser Stadt verweilen. Wendel Thoke, ehemaliger Infanterist Gorthars." Die beiden schienen sich noch bestens an die letzte Erinnerung an Bord der Tidenflucht zu erinnern, doch Angewohnheiten waren schwer auszumerzen. "Und nun lasst uns eine Herberge suchen. Ich sehne mich nach den Vorzügen des lustigen Landlebens."
-
Es waren nun schon zwei drei Tage vergangen, seit Lee und seine Männer Setariff betreten hatten. Manuele war zuerst planlos durch die Stadt gestreift. Prunkvolle Gebäude zierten die Landschaft, der Reichtum hier war kaum zu übersehen. Doch der Navigator fragte sich, ob all dieses Gold auch den Einwohnern zu gute kam, oder ob hier Sitten wie in Vengard herrschten. Es war sehr unwahrscheinlich, dass Adel, König und Magier ihren Wohlstand teilen würden, obwohl man hier den Unterschied zwischen den verschiedenen Vierteln nicht so drastisch wahrnam wie in Myrtana.
Gemütlich schlenderte der ehemalige Clanler durch die gassen Setariffs auf der Suche nach Informationen. Er wollte mehr über diese Stadt erfahren, vor allem wollte er wissen wie die Leute hier zu Myrtana und den Orks standen.
Überall liefen schwer gepanzerte Wachen rum, die alles und jeden in Augenschein nahmen, der irgendwie verdächtig aussah. Der junge Krieger war fastiniert von ihren Rüstungen und den glänzenden Schwertern, die an deren Waffengurten befestigt waren. Neben diesen Rittern, sah Manuele wie ein streunender Hund aus. Seine Lederkluft war immer noch Blutverschmiert und sein Schwert sah seit Bakaresh noch heruntergekommener aus als es schon im Norden gewesen war. Nostalgisch begab sich Manuele zum Hafen, er setzte sich auf die befestigte Kaimauer und blickte zum Horizont.
Seiner Heimat beraubt und ohne irgendeine Hoffnung sass er nun da, in einer ihm unbekannten Siedlung...
-
Setarrif.
Sterarrif...
Was zur Hölle wollte Gath hier eigentlich? Es gab keinen Hafen, seine Freunde hatten sich seit einer halben Ewigkeit nicht mehr blicken lassen - wahrscheinlich brachen sie gerade irgendwo ein - und überhaupt...
Diese Stadt war wahrscheinlich ungefähr dass, was die Oberstadt seiner Heimat Khorinis gewesen war, nur halt auf fast das ganze Stadtgebiet verteilt. Einfach so, wie man sich eine echte, representative Königsstadt so vorstellte.
Nur, gab es hier für einen Bootsbauergesellen was zu tun?
Scheinbar nicht, denn woher diese Stadt ihren Reichtum hatte, war nicht zu erkennen. Jedenfalls weder von irgendwelchem Handel - es gab zwar Wasser, aber nur einen relativ kleinen Hafen, nicht vergleichbar mit Bakaresh oder Vengard, eigentlich noch nicht mal wirklich vergleichbar mit seiner Heimatstadt - noch von irgendwelchen besonderen Bodenschätzen oder ähnlichem - die hätte man ja auch wieder verkaufen müssen, um damit Geld zu verdienen.
Blieben eigentlich nur noch Steuern, aber da war auch die Frage: Für viele Steuern brauchte man reiche Bürger. Und wo hatten die das Geld her?
Fragen über Fragen, die Gah so in den Kopf kamen, während er langsam in richtung der Taverne lief, wo er die anderen auch mal anzutreffen hoffte.
Geändert von Gath (10.01.2011 um 20:55 Uhr)
-
Malak schlenderte durch die Gassen Setarrifs, er war auf dem Weg, sich etwas zu Essen zu kaufen. Er zählte das Geld in seinem Säckchen und stelle fest, das ihm insgesamt nicht gerade viel geblieben war. Wen wundert es denn auch? Es gab Tage, wo er in seinem Leben wirklich etwas vollbrachte, in die Welt hinaus zog oder einst als Magischer Schmied doch einem angesehen Beruf nachging. Aber all dies schien schon lange vorbei. Er kann sich gar nicht mehr genau an die Bruch, an den Tag erinnern, an dem sein Leben in ein eher Zurückgezogenes überging. Es ist nicht nur der Sinn im Leben, der sich nach Niederlegung akribischen Arbeitens, Forschens, Helfens und Interagierens zurückzuziehen scheint, sondern letztlich auch das Geld. Vielleicht war es ganz gut so, dass seine Ersparnisse langsam zur Neige gingen? Denn ohne Geld kann auch ein Magier nicht leben, für wie reich oder besserlebend das gemeine Volk sie auch halten mag.
Er war noch nie ein Magier, wie man ihn sich vielleicht im klassischen Sinne vorstellt, in Forschung verstrickt, nach blanken Wissen strebend. Gewiss, nachdem er sich zurückzog, änderte sich dies allmählich, was sollte er denn sonst auch tun? In Al Shedim zog es ihn meistens in die Bibliotheken, um sich dem trostlosen Leben zu entziehen. Unglücklicherweise war er nie mit wirklicher Leidenschaft dabei, die Bücher waren nicht mehr als ein Zeitvertreib, der gleichzeitig aber doch verwundert, denn wer ließt zum bloßen Zeitvertreib Mengen an Wissensspeichern? Diese Halbherzigkeit sorgte aber dafür, dass er nicht wirklich für immer in sein Gedächtnis übernahm, vieles ging schnell verloren und man durfte zurecht fragen, welche Daseinsberechtigung der speziell als Wassermagier noch hatte. Seit damals ist aber viel geschehen, soviel, dass vielleicht doch ein kleiner Funken in ihm entzündet wurde, wie ein Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, etwas, was ihn wütend oder traurig über den jetzigen Zustand machte und dazu brachte, etwas zu ändern. Der Krieg war gewonnen - zumindest der Krieg der Streiter Innos', sein Krieg war es nie wirklich, als Diener Adanos' sollte er sowieso über eine Beendigung der Kriege stehen. Der Kreis des Wassers zog nach Setarrif, auf Bitten Ethorns, so wirklich hatte sich Malak nicht dafür interessiert, er zog mit, ohne wirklich zu fragen, warum. Blieb ihm überhaupt eine Wahl? Was solle er in einem viel leererem Al Shedim? Die Chancen diesem trostlosen Zustand zu entkommen war dabei doch weit geringer als hier.
"Setarrif ist sehr...gewöhnungsbedürftig. Nicht unbedingt merkwürdig, aber es wirkt befremdlich, dass diese Stadt nach Al Shedim wohl nur erst mal mein neues Zuhause sein wird. In der Wüste fühlte ich mich viel freier und es herrschte kein so großer Trubel wie in großen Städten.", dachte er gedankenversunken. Er kam zu einem Lebensmittelhändler und kaufte ein paar Laib Brot. Die Münzen aus seinem Beutel schwebten von Geisterhand in seine Hand, zum Zahlen bereit. Einer der wenigen Tricks, die er nach Jahren der Unübung noch beherrschte. Sein Wissen über die Magie ist zwar nicht verloren...aber ihm wird bewusst, dass er einiges wird tun müssen, um sein einstiges Wissen zu reaktivieren. Vielleicht gibt es auf Argaan auch ein paar eigene, einzigartige Geheimnisse über Magie? Vielleicht wird ihm der Einfluss dieses neuen Landes hilfreich sein.
"Erstmal muss ich sehe, was hier wirklich los ist...oder vielleicht werde ich mich erst einmal nur auf mich selbst konzentrieren. Am besten wäre es, ich unterhalte mich mal mit einigen anderen Personen."
-
Irgendwie war der Dieb gestern nicht im Stande richtig einschlafen zu können. Ständig tauchten Bilder in seinen Träumen auf, wo er das kleine Mädchen aus dem wohlhabenden Haus in den Armen hielt und es wie seine eigene Tochter streichelte. Ihr Kichern brachte sein armes Herz wieder zum Lachen, füllte es mit Wärme, die er seit dem Verrat seiner Geliebten so sehr vermisst hatte. „Vater, Vater“, rief das kleine Gör erfreut und schmiegte ihre weichen Kinderbacken ganz fest an seine.
„Woran denkst du …die ganze Zeit, Jüngchen?“
„Ach…an nichts, was dich interessieren könnte.“
„Wenn du…nicht darüber sprichst…kann ich dir auch nicht …helfen…“
„Ich denke, dass es mir nicht besser gehen wird, wenn ich sie nicht aus meinen Kopf schlage…“
„Dann vergiss…sie…“
„Das kann ich aber nicht. Die Wut hält mich davon ab.“
„Dann…sei nicht mehr wütend…“
„Wie meinst du das?“
„Wenn die … Wut…die Ursache ist…dann sei nicht mehr wütend…“
„Vielleicht hast du Recht und ich sollte ihr vergeben…Ich habe auch nicht mehr die Kraft sie noch weiter…gegen meinen Willen zu hassen…“
„Was heißt das…Jüngchen?“
„Ich liebe sie.“, sprach er bevor dann wieder die Stille einkehrte und ihn friedlich ins Reich der Träume schickte.
Am nächsten Morgen erwachte er relativ früher, obwohl er die letzte Nacht kaum mehr als einige Stunden richtig schlafen konnte. Er ging hinunter in den Schankraum und bemerkte, dass kaum jemand sich schon in den frühen Stunden dorthin verirrt hatte. Gelassen verließ er die halbverlassene Taverne und begab sich nachdenklich an jenen Ort, wo er sich gestern schon aufgehalten hatte. Er wollte das kleine Mädchen wiedersehen, sie liebevoll anstarren, als wäre es sein eigen Fleisch und Blut, doch als er dort ankam merkte er, dass er die Möglichkeit, sie vielleicht wieder sehen zu können, verspielt hatte. Einige Wachen waren dort postiert und bewachten konzentriert die schön errichtete Villa.
Der Myrtaner seufzte, doch im Grunde konnte es ihm egal sein, ob er das Kind wieder sah oder nicht. Sein Herz fühlte sich so erleichtert an seitdem er letzte Nacht Lucia von der berg innerlich vergeben hatte. Er konnte wieder klar denken und war froh darüber.
Später ging er wieder zu seiner Taverne zurück und ließ sich ein Tisch mit leckerer Mahlzeit aufdecken. Vielleicht würden seine Freunde irgendwann auftauchen, aber darauf wartete er nicht. Er genoss einfach dieses wohle und unbeschwerte Gefühl im Herzen.
-
Da spazierte Illdor herein. Rekhyt hingegen konnte Dennik nicht finden. Hauptsache einer, mehr wollte er ja auch gar nicht. „Na Illdor was hast du den ganzen Tag so getrieben?“, fragte der Dieb seinen Freund und jetzt auch Lehrling, was aber nicht so wichtig war. Zusammen stiegen sie die in den ersten Stock hinauf, doch Dennik blieb nicht stehen und machte sich gleich auf in den dritten Stock. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, dass Illdor ihn folgte, auch wenn er vermutlich nicht wusste, was sie hier auf dem Speicher wollten. Das Dachzimmer war klein und durch vier große Fenster gut erhellt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Zimmers hatte der Dieb die Schatulle positioniert. Sie wurde schön angeleuchtet und die goldenen Fasern, welche sich über die ansonsten Silber glänzende Schatulle wanden, reflektierten das Licht und schleuderten kleine glitzernder Punkte durch den Raum. Sie sah wirklich eindrucksvoll aus.
„Hier“, sage Dennik und hielt Illdor einen Dietrich hin, fünf weitere, er hatte noch ziemlich viele auf Lager, legte er neben die Schatulle auf den Boden, vor welcher die Beiden nun standen. Der Schatten der Straßen ging aus dem Licht und bedeutete Illdor anzufangen. „Erforsche einfach mal das Schloss… hört sich beschissen an, aber so habe ich es auch gelernt, sag mir, was du heraus gefunden hast und ich werde dir dann ein paar Tipps geben, wenn der Dietrich abbricht, benutzte einen der anderen“, meinte Dennik und lehnte sich an ein großes Fass, welche herum stand, offensichtlich wurde der Speicher, als Vorratslager benutzt.
-
„Nein, ich gehöre auch nicht zum Orden der Paladine.“ entgegnete Lee knapp. „Ich habe damals unter Rhobar dem Ersten eine Söldnerarmee ins Feld geführt. führte der General weiter ehe er eine kleine Denkpause einlegte. „Nach dem Tod des Königs kam sein Sohn an die Macht und einigen seiner Höflinge wahren nicht sehr erfreut darüber das ich einen Gewissen Einfluss auf den König hatte...ich war ihnen ein Dorn im Auge, sie hatten Angst ihre miesen Geschäfte würden ans Tageslicht kommen. Daraufhin brachten sie die Frau des Königs um und ließen es so aussehen als sei ich es gewesen...“ sprach der General weiter.
Einen Moment lang schwieg er und suchte die passenden Worte. „Meine Verdienste für das Land haben mich zwar vor dem Strick gerettet, aber sie warfen mich in die Barriere. Dieses mit Blut befleckte Abkommen zwischen einem Teil der Gefangenen und dem König war mir zu wieder, ich wandte mich von dem Lager ab und bildete mit einigen der Häftlinge ein Neues Lager. Wir beschützten die Wassermagier, die wenigstens wie wir einfach nur raus wollten. Der Fall der Barriere dürfte ja bekannt sein. Wir sind danach aufgebrochen und haben einige Jahre auf einem Hof gelebt der sich gegen den König erhoben hatte. Wir schützten den Hof, dafür gab es Verpflegung und eine Unterkunft.“ mit den letzten Worten weckte der General das Interesse Ethorns. Die Augen des Königs wahren auf einen Schlag offen und er hörte Lee interessiert zu.
„Nach der Orkinvasion sind wir nach Nordmar geflohen. Ich meine Rache am König nehmen, aber er starb durch die Hand eines Dämons. Jetzt bin ich hier mit meinen Männern und führe einen Auftrag aus der keinesfalls die Anwesenheit der Truppen rechtfertigt die der König nach Argaan entsandt hat. Mir gefällt dieser Feld Zug ebenso wenig wie Euch, dem könnt ihr euch gewiss sein, ich führe nur einen Befehl aus.“
Drakk
Geändert von Drakk (10.01.2011 um 21:37 Uhr)
-
Der König lächelte fein und strich sich durch den Kinnbart, spielte fast gelangweilt wirkend mit den Perlen und Ringen durch die Teile seines gepflegten Barts in kurzen Zöpfchen geflochten waren. Es war offensichtlich, was für einen Mann er dort vor sich hatte. Auch wenn es verwunderlich warm dass dieser ihm gleich seine ganze Lebensgeschichte auftischte.
Lee schien sich seine Loyalitäten wohl zu überlegen und war scheinbar ein Mann mit Idealen… es machte gar den Eindruck, als stelle er seine Ideale über alles andere. Ein gefährlicher Mann. Auch für Könige.
Ethorn wusste das. Doch er wusste ebenso, welchen Nutzen er aus diesem Mann ziehen konnte. Er besaß wertvolles Wissen über die Strategien der Myrthaner und er kannte den König…und es war kaum auszudenken, was ein solcher Mann bewirken konnte, wenn man seinen Zorn nur in die richtige Richtung lenken würde… ein Spiel mit dem Feuer.
“Seht euch um…General Lee…“
Sprach er in freundlichstem Ton… flötete den Titel des Mannes beinahe durch die Halle.
“Einen Mann wie euch kann man sicherlich nicht einfach…kaufen.“
Er sprach das Wort nahezu verächtlich aus, während er noch immer präsentierend die Hand in die Höhe hob.
“Ihr könntet einer ehrbaren Sache dienen. Für die Freiheit Argaans kämpfen und verhindern, dass Rhobars Truppen weiter die Welt mit Krieg und Leid überziehen…. Jetzt wo die Orks nicht mehr sind… wieso sollten die Menschen weiter einander bekriegen?“
Eine lächerliche Vorstellung, dass die Orks eine Bedrohung sein sollten. Die Erzählungen aus Myrthana waren natürlich bis nach Setarrif vorgedrungen. Doch die Vorstellung hatte ihn stets amüsiert. Gönnerisch und dennoch ernst blickte Ethorn den General an, der merklich ins Grübeln gekommen war.
Abermals zwirbelte Ethorn seinen Bart, ließ seinen Blick über die drei Besucher schweifen und sah schließlich wieder Lee an.
by Taeris
-
Da saß er nun auf dem Dachboden und nur das fahle Mondlicht schien durch die vier Fenster hinein und spendete den beiden etwas an Helligkeit. Rekhyt war nicht zu finden, womöglich war dieser mit Callidor beschäftigt…bei was auch immer. Dennik versuchte ihm den Mechanismus des Schlösserknackens beizubringen und stellte sich dabei als Lehrmeister gar nicht so dumm an. Anscheinend hatte er sich eine Schatulle besorgt, an der der Diebeslehrling nun seine mangelnde Diebeskunst verbessern sollte.
„Benutze einen Dietrich und erforsche mal das Schloss…“, sprach sein Lehrmeister und überreichte ihm das Diebeswerkzeug. Zunächst sah sich der junge Myrtaner das metallische Ding verwirrt an und sprach kein Wort. Erst nach einer Weile führte er den Dietrich zum Schloss und begann langsam im Inneren herumzudrehen. Zunächst rührte sich nichts und die kleine Schatulle öffnete sich auf nicht, doch das brachte den jungen Dieb nicht aus seiner Konzentration. Er probierte weiter bis er dann schließlich ein „Klicken“ hörte. Erfreut darüber nährte sich sein Ohr der winzigen Kiste, um zu hören, ob es nicht nochmals ein Geräusch von sich gab. Doch tat es nicht, egal in welche Richtung Illdor mit den Dietrich auch drehte.
„Mhm…“, gab er von sich, probierte jedoch weiter das Schlossknacken aus. „Knack“ machte es, als der Dietrich brach, da er vor Ungeduld einmal zu stark an ihr gedreht hatte.
„Du darfst nicht ungeduldig sein. Es ist sicher nichts, was man so schnell lernen kann.“, ermutigte ihn sein Lehrmeister und Freund. „Hier, probiere es nochmal.“
Der Myrtaner nahm einen neuen Dietrich in die Hand, beobachtete auch diesen eine Weile und führte diesen schließlich ins Schloss. Dieser ging dieses Mal weiter hinein, stieß nach einer Weile jedoch auf Gegendruck. Etwas zog der Dieb den Dietrich zurück und drehte dann nach rechts. Zu seiner Überraschung passierte gar nichts. Als er dann nach links drehte machte es, wie das Schicksal so wollte, ein zweites Mal „Klick“.
„Mhm…“, gab er erneut von sich und probierte sogleich weiter. Er merkte, dass sich der Gegendruck, obwohl er den Dietrich wieder etwas hinausgezogen hatte, wieder verstärkt hat, also zog er das metallische Ding wieder ein Stückchen nach außen und drehte diesmal nach wieder zuerst nach rechts…Es machte „Klick“
„Versuche es weiter…“, flüsterte Dennik, doch der Myrtaner sah nicht hoch zu ihm, sondern wartete auf das nächste Geräusch, das aus dem Schloss kam.
Der Gegendruck nahm ab, also schob Illdor den Dietrich wieder etwas mehr hinein und drehte dieses eine Mal zunächst nach links. Nichts passierte. Einmal nach rechts brachte ihm jedoch wieder das seelenerfreuende „Klicken“ und zu seinem Erstaunen öffnete sich die schöne Schatulle. Schmuck und Sonstiges Wertvolles quellten heraus.
-
Angelina war neugierig aus diese Stadt Setarrif. Bis jetzt war noch nicht viel zu sehen außer ein paar Turmspitzen, die die riesigen Felsen überragten. Anstrengend war der Aufstieg die vielen in Stein gehauenen Stufen hinauf, aber da sie schon viel trainierter war als vor der Seereise war sie kaum außer Atem als sie endlich oben ankam. Den ganzen Weg hinauf hatte sie den neuen Namen 'Wendel Thoke' vor sich hin gesagt und versucht ihn sich einzubleuen. Gilbert saß doch mächtig fest und ließ sich nur schwer verdrängen.
„Ein bisschen erinnert der Baustil an Varant. Findest du nicht?“, meinte Angelina zu Lair der neben ihr ging. Gilbert ähhh Wendel schritt voran. Lair schaute sich um und meinte gelangweilt: „Ja kann schon sein. Ist aber nicht wie Bakaresh.“ Bakaresh vermisste er wohl sehr. Da ein Mann, der eine Wassermagierrobe trug und dahinten ein Priester. „Hier gibt’s Wassermagier!“, sagte Angelina völlig überrascht und schaute sich um. Anscheinend stand sie direkt vor einem Tempel. Sie konnte es kaum glauben und blieb stehen. Der Kapitän war schön längst weiter gegangen, aber Lair war bei ihr geblieben und zog sie schließlich am Arm. „Wir müssen weiter.“ Angelina nickte. „Ja, sonst verlieren wir ihn in dem Getümmel.“ Der Tempel steht bestimmt auch noch morgen da, dachte sie und ging einen Schritt schneller. Die unterschiedlichsten Menschen lebten hier. Krieger, Magier, einfache Bürger. Es gab Bettler und natürlich auch Diebe wie Angelina gerade beobachten konnte. Aber der Dieb war so schnell verschwunden wie er aufgetaucht war.
Wendel, Lair und Angelina betraten eine Taverne. Ob die auch Zimmer zu vermieten hatte war ungewiss. Aber erst ein mal was deftiges Essen und ein Glas guten Wein, das war das worauf sich Angelina im Moment freute.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
|