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    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Bartimäus wusste immer noch nicht genau wie und wo er das Pferd am besten unterbringen sollte, als Adrastos plötzlich auf ihn zutrat.
    "Wo hast du den denn aufgegabelt, Barti?"
    Einerseits war die Frage verständlich, weil ein Pferd in dieser Gegend ja wirklich nichts verloren hatte, doch andererseits, war der Wächter vom Verhalten des Druiden verwundert. So vertraut schien es, wie er über das Fell strich.
    "Es kam mit denen anderen aus Myrtana und einer hat mir sehr bereitwillig die Zügel in die Hand gedrückt. Er schien einfach nur froh das Pferd loszuwerden. Ich habe jetzt nur das Problem, dass ich nicht weiß wo ich es unterbringen kann. Du weißt nicht zufällig wem es gehört, oder? Auf jeden Fall ist es erstaunlich brav und lässt sich von mir problemlos führen."
    Den Druiden getroffen zu haben, konnte aber auf keinen Fall schlecht sein, schließlich konnte er eine ganz andere Verbindung zu dem Tier aufbauen. Was genau er damit machen konnte, wusste Bartimäus zwar nicht, aber Cécilia hatte Nero beruhigen können, also würde Adrastos vielleicht auch irgendetwas mit dem Pferd anstellen können. Und selbst wenn nicht, waren sie zu zweit besser dran als alleine.

  2. Beiträge anzeigen #122
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    „Wem es gehört?“
    Adrastos lachte, was für Bartimäus wohl recht unverständlich sein musste, was sich auch in dessen Gesichtsausdruck deutlich machte. „Naja, als der, der ich bin müsste ich sagen: Niemandem. Es hat seinen eigenen Willen und untersteht damit nur sich selbst und den Gesetzen dieser Welt. Aber ich schätze die Antwort die du erwartest lautet eher: mir.“
    Er grinste klopfte dem Pferd sanft auf den Hals. Es war ein braves Tier, in der Tat. Kein übermäßiger Stolz wie man es vielleicht von einem Rassepferd erwarten würde, sondern ein gesundes Selbstvertrauen. Férach wusste selbst, was er wert war.
    „Ich bin froh, dass ihn jemand mitgenommen hat, auch wenn der Sumpf hier vielleicht nicht ganz geeignet ist. Wenn wir wissen, was hier eigentlich los ist werd ich mal schauen, wo ich ihn unterbringen kann.“

    Nein, ein Sumpf war ganz sicher nichts für ein Pferd. Nur auf den befestigten Wegen zu laufen war sicher nichts für Férach, und schultertief im Schlick zu stehen noch weniger. Der Hengst liebte den Wald, die weichen Böden und das ungestüme Galoppieren auf weiten Ebenen. Nichts davon war in diesem Sumpf gegeben.

  3. Beiträge anzeigen #123
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Eine Sumpfkrautplantage gibt es dort und wird von einen Lester geführt?", fragte Ornlu, als er mit einem Kerl ins Gespräch kam der mit Schwert und Armbrust, sowie in Lederrüstung in die Sumpflilie einkehrte. Der Druide bot dem Mann zugleich einen Platz, myrtanisches Sumpfkraut und bevor man sich einander vorgestellt hatte. Natürlich war Ornlu nichts mehr als ein Jäger namens Jadewolf.

    "Nein, nicht geführt. Er taucht auf, sagt wie man dies und jenes macht, erzählt dann irgend einen Unsinn und geht wieder, um dann Minuten später wieder zu kommen und den Leuten da den Tag über zu helfen Sumpfkraut zu ernten und anzubauen. Er meint dann immer, dass er sich für seine Freunde immer gern mit helfenden Händen betätigt. Seltsamer Kauz, aber ohne seine Tipps und Erfahrung, würde das Sumpfkraut anbeuen weniger gut klappen. Sagt zumindest Shakes und der treibt sich da öfters herum. Kauft es ab und verkauft es dann weiter in der Gespaltenen Jungfrau und Stewark.", meinte der Mann der sich als Nejan vorgestellt hatte.
    "Und wem gehört diese Sumpfkrautplantage?", fragte der Druide.
    "Allen die dort arbeiten, sind aber auch nur drei Seelen oder vier. Ich bin dort nicht so oft. Ich bin ja ein Abenteurer!", meinte der Kerl stolz.
    "Sooo? Deswegen diese Ausrüstung? Was gibt es hier in den Sümpfen an Abenteuern?", fragte Ornlu.

    "Alles was man will, wenn man manns genug ist und sich zu wehren weiß. Es soll dort tief im Sumpf alte Tempel und Ruinen geben. Schätze und Geheimnisse. Ich habe da so meine Route durch den Sumpf, aber einen Tempel oder sowas sah ich noch nicht. Wisst ihr, Jägersmann, da sind eine Menge Viecher. Snapper vor allem und wittern die dich, bist du ihre nächste Mahlzeit. Aber ich komme da schon noch durch. Habe mir eine Karte angefertigt und Aussagen von anderen Abenteurern dokumentiert - die mehr oder minder lebend wieder zurück kamen, da sie auch scheiterten. Die Route die ich mir einzeichnete sollte klappen, wenn ich die Punkte erreiche die ich mir markierte oder die besonders sind. Nur die Viecher muss man los werden. Interesse für etwas Gold meine Notizen abschreiben zu können?", erzählte der Abenteurer und fragte.
    "Nein, danke. Ihr habt diese Ruinen ja noch gar nicht gesehen. Vielleicht existieren sie gar nicht und ich habe auch kaum Gold. Schaut doch meine Stiefel an. Vielleicht aber solltet ihr euch überlegen einen Trupp zusammen zu stellen. Andere Glücksritter sind ja mit den Söldnern und Leuten aus meinen Dorf gekommen?", erfragte der Druide. Nejos nickte und bestätigte, dass er schon darüber nachdachte.

    "Erzählt mir von dieser Jungfrau? Und Stuwark? Und anderen wichtigen Orten. Ganz nett wäre auch etwas über die politische Situation, Gerüchte und diese Magier da in diesem Baum zu erfahren, werter Nejos. Der hier, wird euch gut schmecken und ist der berühmte Wacholder aus den grünsten Wäldern Myrtanas. Bevor ich wegen den Krieg nach Khorinis heimkehrte, lebte ich dort und kam gut über die Runden.", meinte Ornlu und zahlte für die Information mit guten Wacholderschnaps aus Silden. Sein letztes Fläschchen. Nejos öffnete kurz, roch dran und nickte.
    "Nun die Gespaltene Jungfrau...", begann der Abenteurer dann zu erzählen. Es war immer gut zu wissen was Argaan bot. Alle Informationen erwartete Ornlu sicher nicht, aber so Abenteurer kamen für gewöhnlich weit herum und waren keine Idioten. Idioten starben in der Regel.
    Geändert von Ornlu (07.01.2011 um 16:17 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #124
    Waldläuferin Avatar von Scarlet Atel
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    Scarlet Atel ist offline
    Auch wenn ihr dieser Tag nicht viel gebracht hatte, außer ganz schöne Fußschmerzen, weil sich ihr ein gemeiner Ast in den Weg legte und die Frechheit besaß seine schmierigen Klauen um ihre Fußknöchel zu krallen und sie damit zu Fall zu bringen, was sie ganz schön empörte, weil Äste ja gar keine Klauen besitzen durften, denn die waren nur bösen Monstern vorbehalten und wo kämen wir denn hin, wenn sich jeder alles nahm, wonach es ihm einfach so beliebte? Sie schüttelte ihren Kopf. Nein, so konnte es definitiv nicht gehen. Jedes Lebewesen hatte seinen festen Platz und seine feste Aufgabe im Leben, wenn man eine Pflanze war oder mal zu einer Pflanze gehörte, dann durfte man sich nicht einfach irgendwelche Klauen stibitzen, denn das verstieß gehörig gegen die Regeln! Und die Welt ist ja so schon mächtig kompliziert und unvorhergesehen und wenn alle anfangen die Regeln zu brechen, dann versinkt alles im Chaos! Und das war ja bekanntlich nicht ganz so schön.
    Jedenfalls machte sich die junge Frau, nachdem sie den Ast ganz gehörig ausgeschimpft hatte, weil ihn ja jemand zurechtweisen musste, wenn schon sein Mutterbaum die Erziehung ganz gehörig vermasselt hatte - aber wobei, vielleicht war der Baum selber vom.. äh, dunklem Schlag und wurde von Raben bewöhnt, die ihr ganz böse Gedanken flüsterten - denn jeder wusste, dass Raben und Krähen, ganz besonders Krähen!, ganz schöne Mistviecher sind und man ihnen nicht über den Weg trauen konnte! Das hatte sie schon als Kind eingetrichtert bekommen. Sie nickte bestätigend. Ganz, ganz garstig, jawoll.
    Äh - so stapfte, oder eher humpelte die Frau ab dato grummelnd durch die Wildnis und bahnte sich ihren Weg zu.. dem Baum.
    Natürlich nicht auf geradem Wege. Sie machte nämlich mehrere Male kehrt und entschied sich kurzerhand aus völlig nichtigen Gründen für die genau entgegengesetzte Richtung, bis sie sich wieder soweit ermutigen konnte, den Weg fortzusetzen.
    Und merkwürdigerweise wurde es mit jedem Schritt immer einfacher. Sie hatte das Gefühl, dass sie mit jedem weiteren Schritt unbeschwerter und, und- für dieses Gefühl kannte sie kein Wort. Es war fast als ob..
    Sie blieb kurz stehen und atmete tief ein. Dieser würzige, leicht stickige Duft; er kam ihr so vertraut vor und doch so, als würde sie derartiges zum ersten Mal riechen. Es war verrückt. Wahrscheinlich hatte der verhexte Baum irgendwas damit zu tun. Vielleicht war er ja nur eine gigantische, getarnte Blume, die mit ihrem Duft arme Wanderer anzog und dann auffraß, weil sie eigentlich eine menschenfressende Pflanze war? Sie blickte zurück in die Dunkelheit und zuckte mit ihren Schultern. Selbst wenn, wäre es ein vergleichsweise angenehmer Tod.
    Aber musste dieser Baum wirklich etwas böses sein. Sie stapfte gedankenverloren durch die dunkle Brühe, die ihr mittlerweile bis über die Knöchel ragte. Zum Glück trug aus Prinzip, welches man auch Armut nennen konnte, keine Schuhe und genoss die glitschige Pampe unter ihren Sohlen. kostenloses Fußschlammbad! Da konnte man sich ja wirklich nicht beschweren. Aber woher konnte dann dieser Baum stammen? Er war ganz sicher keine zufällige Mutation. Vielleicht.. vielleicht..
    Sie riss ihre Augen vor Überraschung auf und schlug sich die Hand auf ihren Mund. Natürlich! Das hätte sie sofort ahnen müssen! Der Baum war verzaubert wurden - aber nicht von einer fiesen alten Hexe, bei der sie fast zwei Jahre verbrachte, nein, sondern von einer schönen und anmutigen und lieblichen und netten und intelligenten Zauberin! Sie lachte auf. Und sie verwettete ihren ganz Besitz* darauf, dass es sich bei dieser Zauberin um die gute Zwillingsschwester der Alten handelte - denn so lief es in Geschichten immer ab. Es gab die Bösen und es gab die Guten. Denn dort, wo es das Böse gab, so musste es auch irgendwo das Gute geben, denn sonst wäre die Welt in einem Ungleichgewicht und das konnte nicht gehen, da sie sich ja so quasi selbst zerstören würde. Aber.. wenn die Alte wirklich die Böse war und dieser Baum von solch einer gigantisch großen guten Macht verzaubert wurde, dann kam das Böse viel zu kurz; was bedeutete, dass es irgendwo noch mehr Böses geben musste um das auszugleichen. Grübelnd stapfte. Und wenn es dieses Böse nicht gab, so riskierte die gute Zauberin der dunklen Seite zu verfallen - denn wo große Macht ist, ist auch eine große Versuchung.. bei dem Gedanken schauderte sie. Das durfte sie nicht zulassen.
    Besorgt ging sie weiter, bis sie vor Überraschung stehen blieb und sich ihre großen Augen vor Verwunderung noch mehr weiteten und ihr ein fast schon irres Äußeres verliehen. "Das..", setzte sie an, aber verstummte wieder. Dieser Anblick raubte ihr jeden klaren Gedanken. Ein prickelndes Gefühl krabbelte ihre Wirbelsäule hinab, ihre Haare stellten sich auf, sie schluckte.
    "Das ist doch..", murmelte sie, völlig verwirrt und - und sank auf die Knie, versank fast bis zu den Hüften in der Brühe.
    Zitternd streckte sie ihre Hand, hielt inne. "Ich muss verrückt sein..", murmelte sie, lächelte schief und gönnte ihren Fingern das, wonach ihr Herz so flehentlich verlangt.
    Zärtlich, fast schon übervorsichtig strich sie über das morsche, splittrige Holz.
    Irgendwas.. irgendwas rührte sich, tief im Inneren ihrer Eingeweiden, bahnte sich seinen Weg durch ihren Brustkorb, nahm ihr Herz in die eine Kralle und umfasste ihren Hals mit der anderen.
    Ihr Blick wurde trüber, unschärfer und schließlich.. löste sich eine einzelne, kleine Träne von ihrer großen Augen.. sie kullerte ihre blasse Wange hinab und fiel schließlich ins Nichts, in die Leere.. landete auf dem alten Holz.
    Verwirrt zog sie sich zurück, lachte unsicher auf, wischte sich das Gesicht, das immer nasser zu werden schien, blickte in den Himmel um sicherzustellen, dass es nicht regnete. Kein einziger Tropfen fiel vom Himmel. Es war.. Sie schüttelte den Kopf. "Verrückt.." Sie errichtete sich langsam, ihr ganzer Körper bebte, fast schon verlor sie das Gleichgewicht, ließ sich auf dem Holzsteg fallen; ein dumpfer Plumps ertönte und es war um sie geschehen.
    Sie wusste nicht wie lange sie dagesessen hatte; es schien ihr wie eine Ewigkeit und doch nicht lang genug.
    Irgendwann erhob sie sich wieder und folgte den Stegen. Ihr Herz pochte in einem neuen Rhythmus.
    In der Ferne konnte sie helle Punkte erkennen und lächelte. Sie beschleunigte ihren Schritt und eilte auf die Siedlung zu.

  5. Beiträge anzeigen #125
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline
    Schwarzes Wasser. Stellenweise von so reiner Dunkelheit, dass man sich nicht mehr sicher sein konnte überhaupt von Schwarz sprechen zu können. Es schien, als hörte die Welt genau an der spiegellosen Oberfläche auf und scheute sich vor der Finsternis, die dahinter lag, als wäre es nicht nur simples Wasser. Von unstillbarer Neugier erfüllt und von der Überzeugung, dass die Welt nicht einfach irgendwo aufhören konnte, war Idun drauf und dran seinen Kopf in die modrig riechende Suppe einzutauchen, um mit eigenen Augen sehen zu können, dass er nicht in einer anderen Welt auftauchen würde. Da er jedoch keinerlei Lust verspürte selber nach Sumpf zu riechen und da sie eine ungewisse, aber bestimmt nicht kurze Reise noch vor sich hatten, begnügte er sich stattdessen damit, das Wasser einfach nur anzustarren. War es nicht von dieser seltsamen undurchdringlichen Färbung eingenommen, so wurde es meist von einer Unzahl von Algen, Seerosen und ähnlichen Pflanzen bedeckt und genauso lichtundurchlässig. Ab und zu durchbrachen einige Luftblasen die Oberfläche, sodass schnell Vermutungen über eventuelle Lebewesen im Wasser auftauchten, deren Aussehen und Bedrohlichkeit sich im Verlauf der Reise immer weiter steigerten, bis die Ideen schließlich so abstrus wurden, dass man sie mehr als Belustigung denn als Beängstigung aufnahm.
    Ihre Expedition war noch nicht weit fortgeschritten, erst vor kurzem hatten sie die beiden Schiffe verlassen und waren auf den Weg zu einem Ort, den sie Tooshoo nannten, dort würde man angeblich auch auf den riesigen Baum stoßen, den sie bereits in der Vision erblickten. Dennoch konnte sich Idun keinen unangenehmeren Lebensraum vorstellen. Die Luft war mit einer unheilvollen Kombination aus modrigen Faulgasen, sowie stechenden Insekten getränkt, dazu kamen sie kaum vorwärts, da andauernd jemand von ihnen im schlammigen Untergrund ausrutschte oder einsank.
    Nie zuvor war er so einem Ort wie diesem hier begegnet und die Eindrücke waren zu zahlreich, um sie alle auf einmal aufzunehmen. Bestimmt hatte der Baum etwas damit zu tun, dessen war er sich sicher. Warum sonst sollte in einer solch lebensfeindlichen Umgebung überhaupt etwas existieren? Dieser Sumpf verbarg ganz sicher eine Vielzahl von Geheimnissen und Idun war sehr daran interessiert, einige von ihnen zu lüften, auch wenn vermutlich gefährlichere Wesen als Stechmücken in dem Sumpf ihr Unwesen trieben.

    Sah man von einigen Zwischenfällen ab, die jedoch keine großen Ausmaße annahmen, verlief die Reise ziemlich ruhig, ja schon fast etwas zu ereignislos. Zwar hatte sich in Idun zunächst Unmut ausgebreitet, als er erfuhr, dass sie Beria verlassen würden, doch seit ihrer Abfahrt war jene in eine gehörige Portion Abenteuerlust gewechselt und nun war er sogar ein wenig enttäuscht. Nichtsdestotrotz beeindruckte ihn die neuartige Umgebung und als sie Tooshoo erreichten, verschlug es ihm beinahe die Sprache. Den gewaltigen Baum kannte er zwar schon aus der Vision, ihn allerdings in Wirklichkeit zu sehen war um Einiges eindrucksvoller. Man konnte ihn bereits aus einiger Entfernung sehen, doch war Idun viel zu abgelenkt, um darauf zu achten.
    Erst, als er unsanft von seinem Hintermann angestupst wurde, merkte er, dass er die Gruppe aufgehalten hatte, die möglichst zügig wieder trockenen Boden unter den Füßen haben wollte. Näher hinschauend, sah man, dass der Baum innen hohl war, vermutlich waren dort drin Hütten oder ähnliches gebaut worden. Um den Baum herum befand sich eine Ansammlung von kleinen Häusern, die in ihrer Summe so etwas wie eine Siedlung ergaben. Angeblich hieß sie Schwarzwasser, was im Hinblick auf die sumpfige Umgebung durchaus gut getroffen war.
    Idun war sich nicht sicher, was er von alledem halten sollte, doch als sie die brüchig aussehenden, aber dennoch stabilen Holzstege betraten, welche die Gebäude von Schwarzwasser verbanden, hatte er nichts dagegen eine großzügige Mahlzeit zu sich zu nehmen und sich danach erst mal eine verdiente Portion Schlaf zu gönnen.

  6. Beiträge anzeigen #126
    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Es gibt kein Benzin für Satinavs Kettensäge!
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    Cécilia ist offline
    Die kalte Schulter hatte Kea ihr gezeigt, sie nach dieser rüden Abweisung nicht weiter beachtet. Es stimmte, das Versprechen, das Cécilia Kea damals gegeben hatte, konnte man als gebrochen betrachten, Cé damit als wortbrüchig. Es war nicht das erste Mal, dass sie einen Menschen enttäuschte. Und auch nicht das erste Mal, dass sie sich aus dieser Situation rausarbeiten musste, sich beweisen musste. Aber wenn sie ehrlich war, war sie das einfach Leid. Dass Kea fürchterlich nachtragend war, machte die Sache nicht unbedingt einfacher. Eines Tages würde Cé noch mit ihr sprechen müssen, diese Sache ein für allemal klären. Diese Sache, dass sie gar keine Schwestern waren. Damit gäbe es keine Verbindung mehr, und sie könnte sich der Geschichte mit ihrem Vater widmen, mit der Vergangenheit abschließen und sich der Magie der Druiden vollends verschreiben.
    Zuvor stand jedoch noch anderes an als die Familienhistorie. Die Walnüsse warteten noch darauf, geknackt zu werden, außerdem musste sie die Sache mit Samarus und Oparilames klären. Immerhin war wenigstens dort eine Entspannung eingetreten: Oparilames war wieder einmal fortgegangen. Er hatte ihr versprochen, nicht wieder fortzuziehen, aber nichts schien ihn wirklich zu halten. Wenigstens eine gute Seite hatte es. Es gab keine Probleme, mit Samarus den Stabkampf zu üben. Trotzalledem, und der Tatsache, dass es einladend klang, sich lieber jetzt um den Stabkampf zu kümmern, hatte sie diese Nuss-Sache viel zu lange aufgeschoben. Kurzerhand nahm sie die Nuss vom Tisch und verließ die Sumpflilie, um einen ruhigen Platz zu suchen.
    Geändert von Cécilia (07.01.2011 um 21:47 Uhr)

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #127
    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    Bis zu den Hüften stand er in der kalten Suppe, die Arme ausgebreitet, so dass wenigstens sie von dem Dreck des Sumpfes verschont blieben, und watete, was das Zeug hielt, während sich irgendetwas an seinem rechten Bein festsaugte. Und er hatte gedacht, da gab es nur noch Fels und Steine, sobald er den Sumpf ersteinmal hinter sich gelassen hatte. Doch von einem hinter sich lassen konnte keine Rede sein bei der unglaublichen Geschwindigkeit, in der er sich durch die schlammige Brühe kämpfte.
    „Innos, ich bin noch neu. Gib mir irgendein Zeichen. Hier irgendwo muss doch Süden sein!“ Sein rechtes Bein kollidierte mit einem versunkenen Stück Baum und Fross verbuchte sein Erlebnis als wertvolle Lektion für's Leben: Sümpfe sind böse. Sümpfe sind tückisch. Der kleine Bär auf seiner Schulter mochte zu einer anderen Schlussfolgerung gekommen sein, immerhin saß er im Trockenen und in sicherer Höhe – jedenfalls jetzt noch. Fross mochte sich gar nicht vorstellen, in einem dieser Löcher zu ersaufen.
    Mit einem Stock tastete er den Boden vor sich ab. Bär quiekte ihm wohlig ins Ohr und rollte sich zusammen. So viel zu geteiltem Leid. Dann ging es bergauf, im wahrsten Sinne des Wortes, und zum ersten Mal seit einer guten halben Stunde hatte er wieder festen, wenn auch weichen und matschigen Grund unter den Füßen. Das Leder seiner Kleider klebte an seinen Beinen. Er würde ein Feuer machen und das Leder irgendwie so trocknen müssen, dass es nicht steif wurde, oder er konnte sich eine neue Rüstung zulegen.
    „Schon wieder die Stege“, sagte er zu sich selbst und sah sich um. In der Ferne erkannte er ein paar Lichter: war er etwa im Kreis gelaufen? Nein, um im Kreis zu laufen, musste man eine etwaige Richtung vor Augen gehabt haben. Fross hatte von Anfang an keine Ahnung gehabt, in welche er ging; er hatte auf Innos vertraut. Er hatte es versucht. Und jetzt würde er noch eine Nacht in der Taverne in Schwarzwasser verbringen.
    Schlechter Laune folgte er den Holzstegen in Richtung der Lichter, als Bär sich tiefer in Fross Umhang zurückzog. Mit einer Pranke strich er über die Beule an seiner Schulter und fragte sich, was die kleine Ratte hatte – wollte sie es sich einfach nur noch gemütlich machen? – da erkannte er eine Gestalt etwas weiter vor sich. Eine kleine Gestalt, was in etwa das einzige war, das er ausmachen konnte.
    „He da!“, rief er ihr zu. „Hör zu. Weißt du, wo Süden ist?“

  8. Beiträge anzeigen #128
    Waldläuferin Avatar von Scarlet Atel
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    Scarlet Atel ist offline
    Na sowas! Da versuchte man möglichst theatralisch und mit dramatischer Musik unterstrichen eine neue Siedlung zu betreten und alle Anwesenden wissen lassen, dass gerade der Held der Stunde sei, da wurd man schon von einem armen, orientierungslosen Landstreicher aus der Fassung gebracht und der Moment war verpatzt! Na toll!
    Sie seufzte. Aber konnte man es ihm verübeln? Es war einfach ihre Anziehungskraft, die die Leute geradezu hypnotisierend, sie fühlte sich fast schon wie das Licht unter der Motten - aber wer schön war, musste leiden. Vorallem wenn man über solch eine überragende Schönheit wie sie verfügte!
    Großzügig drehte sie sich um - und schrie auf. Instinktiv riss sie ihre Arme hoch und versuchte unter größter Anstrengung ihren Schreireflex zu unterdrücken. "DB-b-b-bittte, ich, ich, weiß nicht wo der Süden ist, nein, wirklich, ich hab nicht die geringste Ahnung, denn ich bin ja kein Weg- oder gar Himmelsrichtungenfinder und ich hab wirklich keine Ahnung von sowas - ich schwöre! Und meinem Wort kann man trauen, oh ja, denn schon damals, äh, früher, vor, äh, einigen Jahren sagte man so, 'Ja, diese Scarlet, die, die ist so ehrlich und man kann was auf ihr Wort geben, nicht so wie bei vielem anderen Gesocks heutzutage, jaja' und so weiter, aber, aber wenn ich es mir genau überlege, würde ich sagen, dass der Süden, äh, ääääh, genau in der aaanderen Richtung liegt, also jetzt nicht in die Richtung wenn man zum Dorf geht oder so, neein, sondern ganz woanders hin und ganz weit weg von jeglicher Zivilisation.. ja.. wirklich..", verstummte sie letztendlich und starrte dieses.. Ding mit vor Schreck geweiteten Augen an.
    Ok - scheinbar musste sie die gute Zauberin nicht vor der Versuchung des Bösen bewahren, da vor ihren eigenen Augen die Ausgeburt des Böses stand. Zitternd wie espenlaub starrte sie fast wie hypnotisiert auf dieses Ding aus dem Sumpf. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal solche Angst hatte. Aber sie konnte sich auch nicht erinnern, wann sie das letzte Mal vor einem Monster stand! Ein Glück, dass sie sich erst vor kurzem erleichtert hatte. Nervös knabberte sie auf ihrer Lippe rum und versuchte, trotz des Grauens, mehr von diesem Monster erkennen zu können. Es war groß. Es war gigantisch. Es war der überdimensional große Zauberbaum unter den.. Höllenmonster. Und es guckte fies. Sehr fies. Und es war garantiert garstig. Sehr, sehr garstig.

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #129
    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    „Aber aus der Richtung komme ich“, sagte Fross und deutete mit dem Daumen über seine Schulter. „Wenn das da Schwarzwasser ist, muss ich aus Norden kommen.“ Wie war er nur im Norden gelandet? Die kleine Gestalt vor ihm zitterte wie kein zweites. Der Stimme würde es sich wohl um ein Mädchen handeln. Der Nordmann machte einen Schritt auf sie zu und sie machte einen Schritt von ihm weg. Eigenartig. Aber die Leute in diesen Gefilden waren so, sie waren eigenartig, wieso sollte sich das bei diesem Wesen anders verhalten? Zu viel Sumpfkraut im Spiel, wiederholte Fross das, was er im Dorf um Tooshoo gehört hatte. Da hörte er noch etwas anderes, und es stammte nicht aus seinen Erinnerungen. Hastig sprang er nach vorn, packte das Mädchen und drückte ihm eine Hand vor den Mund. Dann zog er sich langsam mit ihr von den Stegen in das sumpfige Wasser zurück, direkt vor einen Baum, und verharrte dort. Es war ein Summen, das die Luft erfüllte: Sumpffliegen! Garstige Dinger. Und das Mädchen in seinen Armen war auch nicht schlecht dabei in ihren Versuchen, sich aus seinem Griff zu befreien.
    „Halt still und den Mund“, mahnte er sie, „sonst hören sie dich.“ In dem Moment schaffte sie es, seine Hand loszureißen und einen spitzen Schrei loszulassen, der noch jede Frau in großer Not vor Neid hätte erblassen lassen.
    „Das hast du gut gemacht“, sagte der Nordmann. Ihm war danach, sie fallen zu lassen und sich seinen Gegnern zu stellen, doch was würde das Mädchen dann machen? Nein, er musste eine andere Lösung finden. Also packte er sie noch fester, sprang auf den Holzsteg und rannte von dem Geräusch der Fliegen verfolgt und mit dem kleinen zappelnden Wesen im Arm in Richtung Lichter, in Richtung Schwarzwasser.

  10. Beiträge anzeigen #130
    Waldläuferin Avatar von Scarlet Atel
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    Scarlet Atel ist offline
    Wie zwei fanatische Motten rannte das sehr ungleiche Duo dem Licht entgegen, rempelten einen Mann an, der aussah, als hätte er ziemlich lange Gegenstände in seinem unteren Teil des Körpers und blieben schließend schnaufend stehen. Scarlet jedenfalls. "Du.. du hast mir.." Sie ging in die Hocke und ihre Locken fielen ihr über das Gesicht. Vorsichtig versuchte sie zwischen den roten Strähnen einen Blick auf das vermeintliche Ungetüm zu erhaschen. Langsam gewöhnten sich ihre Augen wieder an das Licht und die schattenverzerrten Fratzen offenbarten nun ihr wahres Gesicht und sie konnte erkennen, was sich wirklich hinter diesem Ungeheuer verbag. Natürlich! Wie konnte sie nur so dumm sein? Sie hatte sich geirrt! Und wie sie sich geirrt hatte! Diese Kreatur vor ihr war keine Höllenbrut, kein Dämon, der ihre Seele aussagen wollte, sondern viel eher.. "Bruder!" Entsetzt sprang sie auf, rannte auf diesen dreckverschmierten Humanoiden zu und krallte sich mit fast unmenschlicher Kraft an seinen Arm, wobei sie sich seeehr weit strecken musste, da ihr Bruder doch ein wenig größer war, als er in ihrer Erinnerung vorkam. Mit einem Lächeln, das alle Freuden auf Erden verkündete, strahlte sie ihn an. "Wo hast du nur all die Jahre gemacht? Was hat dich hierher verschlagen? Und warum hast du dich nie bei mir gemeldet?" Sie zog eine kleine Schnute und versuchte ihren Bruder zu zwicken - gab aber auf, als sie merkte, dass sie sich dabei mehr weh tat, als ihm. "Aber das soll erstmal vergessen sein! Wie froh ich bin, dich zu treffen! Du musst wissen, als ich unser Zuhause verlassen habe um die Welt zu erforschen, sind wirklich nur ganz garstige Dinge passiert und ich hab nur ganz, ganz blöde Leute getroffen und aach-", sie seufzte theatralisch und für den Augenblick einer Sekunde setzte sie eine traurige Miene auf, "ich musste wirklich so viel Garstigkeit ertragen! Aber du weißt ja", sie grinste ihn an, "ich bin eine starke und mutige und emarzipanierte Frau geworden, genau so wie du es wolltest und ich hab ganz viele Abenteuer bestritten und ich bin beinahe unverletzt geblieben!" Ein bisschen schuldbewusst streckte sie ihren freien Arm aus und zeigte ihre vielen kleinen Narben und Kratzer.
    "Aber ich bin ja so froh, dass wir beide wieder vereint sind!", gurrte sie zufrieden und schmiegte sich an ihren großer Bruder. Ja, jetzt würde alles wieder gut werden.

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #131
    Provinzheld Avatar von Fross
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    Fross ist offline
    Es geschah etwas Seltsames. Die kleine Gestalt, ein junges Mädchen, das in etwa so dreckig war wie Fross, schmiegte sich, nachdem sie sich zuvor vehement gegen ihr gewehr hatte, an ihn und nannte ihn ihren Bruder. Als er Kialar kennen gelernt hatte, hatte dieser ihn auch zuerst Bruder genannt. War das ein Ritual, das ein Nordmann wie er nicht verstand?
    Verwirrt kratzte er sich am Hinterkopf, dann nahm er sie bei den Schultern und brachte etwas Abstand zwischen sich, um sie genauer betrachten zu können. Fross hatte eine kleine Schwester in Nordmar, und auch sie hatte rotes Haar, aber seine Erinnerungen reichten, um ihm zu sagen, dass dieses Mädchen, Scarlet, nicht mit ihm verwandt war. Ihm war nur nicht danach, ihr das zu sagen. Morgen, bei Tageslicht betrachtet, würde sie schon von selbst darauf kommen.
    Na toll. Jetzt hatte er eine Ratte und eine Verrückte, und beide mussten essen.
    „Ich bin von Zuhause fortgegangen“, sagte Fross wahrheitsgemäß und nahm das Mädchen bei der Hand. Wer weiß, was ihr alles hier draußen geschehen würde, wenn nicht jemand auf sie aufpasste. Also entschied er, noch ein Weilchen bei ihr zu bleiben und sie zur Schenke zu bringen, damit sie dort etwas essen, schlafen und sich vielleicht waschen konnte.
    „Mir sind viele gute Dinge passiert“, sagte er über einem Stück Brot hinweg. „Ich habe einen guten Freund gefunden und in einem Krieg gekämpft, auf Siegerseite.“ Er schob Bär, der auf dem Tisch saß, ein kleines Stückchen Brot zu, das dieser dankend entgegennahm.
    Fross kratzte sich an der Schläfe.
    „Du weißt aber schon, dass ich nicht dein Bruder bin“, sagte er.

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    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    So schnell war der Besitzer gefunden worden und Bartimäus hatte sich im ersten Moment etwas ertappt gefühlt, als er mit 'fremden Besitz' herumgegangen war. Dieses Gefühl war aber vermutlich unbegründet. Er hatte nie vor und der Druide dachte wahrscheinlich auch gar nicht, dass er irgendetwas mit dem Pferd vorgehabt hatte und somit war der Gedankengang abgeschlossen.
    Stattdessen drängten sich andere Fragen in den Kopf des Neugierigen, gewöhnliche Fragen, wie lange er das Tier schon hatte, aber andere, zum Beispiel, ob er seine Magie benützt hatte um es zu zähmen.
    Vorerst beschränkte er allerdings sich allerdings darauf nur die gewöhnlichen auszusprechen, zuallererst der Name.
    "Wie heißt es denn? Und wie lange hast du es schon?"
    Das reichte fürs erste. Adrastos kannte Bartimäus gut genug um zu wissen, dass er neugierig war und würde vielleicht von sich aus etwas mehr erzählen. Zum Beispiel wie er es bekommen hatte, denn der Wächter stellte sich vor, dass es relativ teuer war ein Pferd zu kaufen. Außer man fand es, aber dann war die Dressur vermutlich noch etwas schwieriger. Außer man war Druide und konnte Tiere beeinflussen ohne wirklich etwas zu tun. So viele Unklarheiten, so viele Fragen.
    Warum muss in dieser Welt alles nur so interessant sein?

  13. Beiträge anzeigen #133
    Waldläuferin Avatar von Scarlet Atel
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    Scarlet Atel ist offline
    Gerade noch starrte sie entzückt diese kleine, knuffige Ratte an, ehe die Worte ihres Bruders langsam ihren Kopf erreichten. Mit einer Miene aus unschuldiger Verwirrung blickte sie ihn an. "Aber.. was redest du denn da?" Sie runzelte ihre Stirn. "Natürlich bist du mein Bruder - bist du etwa auf den Kopf gefallen. Red doch nicht so einen Unsinn!" Leicht verstimmt schüttelte sie ihr Köpfchen.
    Doch wenn sie es sich gut überlegte.. Grübelnd starrte sie ihren Gegenüber lange und musternd an. Tatsälich- sie hatte ihren Bruder zwar schon eine lange Zeit nicht mehr gesehen, aber war er nicht ein kleines Stückchen kleiner und auch ein kleines bisschen jünger?
    "Ja aber wenn du nicht mein Bruder bist.. warum hast du mich dann vor diesen Monstern gerettet?" Unverständnis zeichnete sich auf ihrem Anlitz ab - bis sie ihren Mund vor Erstaunen aufriss und schnell ihre Hand davor schlug.
    "Heißt das.. du bist..", sie fing an zu flüstern, "..ein edler Prinz auf der Flucht, der eine holde Maid in Gefahr nicht im Stich lassen kann?" Na meine Güte! Wenn das wirklich ein Prinz wäre, dann wäre das ihr Glückstag, da er eindeutig Gefallen an ihr gefunden hätte. Denn selbst Prinzen retteten nicht aus purer Selbstlosigkeit irgendwelche Jungfern in Not, das wusste sie nämlich schon seit letzten Winter, als ihr die alte Hexe eine Lektion diesbezüglich erteilte. Beim Gedanken daran wurde ihr immer noch ein wenig schlecht.
    Dennoch- peinlich berührt blickte sie weg und knabberte an ihrer Unterlippe. Dann erwartete er für ihre Rettung sicher eine.. 'besondere Gegenleistung'. Sie konnte immerhin froh sein, dass sie eine Taverne aufgesucht hatten und nicht gleich an Ort und Stelle im Sumpf blieben. Aber wahrscheinlich war's selbst für ihn zu glitschig.
    Verstohlen musterte sie ihn aus den Augenwinkeln. Ihr Unwohlsein stieg. Ja, doch, vielleicht war er wirklich ein Prinz - aber für ihren Geschmack doch einen Tick zu alt. Aber was hatte sie schon für eine Wahl? Gold hatte sie keines, mit dem sie ihn entlohnen musste - also Augen zu und durch.
    "Na gut, mach was du willst, aber sei bitte nicht so grob!" Sie presste ihre Augenlider zusammen, wartete und zitterte erneut wie Espenlaub.
    Das war viel zu viel Aufregung für sie!

  14. Beiträge anzeigen #134
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Ornlus Hals war etwas verrenkt. Er war die stege entlang spaziert. Einmal rund um den gigantischen Baum. Was ein Druide so bei diesem Anblick empfand, musste eigentlich nirgends gesagt oder niedergeschrieben werden. Man musste sich nur in so jemanden hinein versetzen und wusste genug. Lächelnd stieg Ornlu dann auch die Stufen auf und wollte einen Blick nach innen wagen. Nejan hatte Ornlu das erzählt, was er wusste.

    Die Magier kamen vor ein paar Monden aus Setarrif, gaben vor eine Expedition zu sein und am nächsten Morgen waren dann auch Feuermagier und ein Schwarzmagier vor Ort. Von da an gründete man sowas wie eine Gemeinschaft zur Ergründung dieses Baumes. Von da an, änderten sich auch manch Dinge in Schwarzwasser. Nicht alles zum Schlechten, aber mit dem Guten, kamen auch schlechte Dinge. Wie so oft im Leben.

    "Was sucht ihr hier?", fragte die Stimme dieses Paladins.
    "Nichts.", entgegnete Ornlu.
    "Dann geht, Gast! Die Magier möchten in Ruhe gelassen werden. Es gibt schon zwei Besucher und die sind magisch begabt.", meinte Leboras.
    "So? Und wieso bist du da drin? Wie ein Magier wirkst du nicht, Lapras!", sagte Ornlu in einem hinterweltlerischen Ton.
    "Ich heiße Leboras! - Die Frage wieso ich hier bin und ihr da, werdet ihr euch selbst beantworten können, wenn ihr euren Kopf anstrengt. Geht besser oder ich werfe euch aus Schwarzwasser, Bauernlümmel!", entgegnete der Paladin deutlich und ernst guckend.
    "Hör mal, Labrador! Ich will nur wissen, wieso du hier meinst Ordnung zu halten und zu entscheiden, wer rein darf und nicht. Vielleicht bin ich ja ein Magiker oder so?", meinte der Hetzer und fuchtelte gestenreich und fast tänzelnd mit den Armen. Magier mussten ja sowas machen, um paranoide Krieger zu warnen, dass sie nun Lichtkugeln schaffen.

    "Armer Irrer! Du hast zu viel geraucht! Ihr werdet niemals verstehen welchen Traum ich habe. Den Traum dass alle in Frieden und Ordnung leben können, so wie diese Magier. So wie es Schwarzwasser soll, ohne dieses Gift das ihr raucht oder die schwarzen Schafe. Ich werde froh sein, wenn ihr weiter zieht und wenn ihr jetzt nicht weicht und zu den euren geht, so werdet ihr noch heute allesamt diesen Ort des Friedens verlassen!", drohte Leboras und machte sichtbar ernst, als er Ornlu seinen Zweihänder - ja in diesen Regionen war es noch modisch als Paladin einen zu tragen - entgegen hielt.

    "Heeeeeeeeeey. Entspann dich! Alles wird gut, Utopias.", sang der Druide nahezu und sprang auf einem Bein ein paar Stufen runter, bevor er sich auf jene längs hinlegte.

    "Nur eine oder mehr Sachen unter uns, Piratenbräuten.", mahnte Ornlu und erhob sich. Sein Blick verhärtete sich, sein Lächeln wurde ein selbstsicheres.

    "Frieden ist eine Illusion. Ein Paladin sollte das erkannt haben. Jene Weisen die dieser Baum beherbergt, sind kein Symbol des Friedens. In diesem Spiel das ihr da aufzieht, vergesst ihr eine Macht die über euren Göttern steht. Bewahre, Leboras!", wünschte der Hetzer, verneigte sich und hüpfte elfenhaft die Treppenstufen herab, bevor er sich auf die Suche nach Corax machte.

  15. Beiträge anzeigen #135
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    Vryce ist offline
    »Was wollt ihr? Wer hat euch in den Baum gelassen, dann auch noch zu mir? Los, sprecht schnell!«, herrschte der magere, blasse Schwarzmagier mit seiner seltsam kräftigen und tönenden Stimme die beiden Kastellbewohner an. Diese standen einen Moment da, blickten den Robenträger an, wollten nicht recht fassen, dass das, was sie gehört hatten, zu dem passte, was sie dort vor sich sahen.
    »Ihr seid … der Schwarzmagier?«, fragte Vryce und hüstelte leise, ehe er sich verbeugte und mit dem ausgestreckten Arm Richtung Narzuhl zeigte. »Nun, verehrter Meister, das hier ist Narzuhl, Priester der Dunklen Mächte. Ich bin Vryce, sein bescheidener Akolyth. Wir kommen … von weit her, weil wir Euren Ruf bis in unsere Heimat vernommen haben.«, log der Lehrling wie gedruckt, ließ sich aber nichts anmerken. Das war für ihn keine Schwierigkeit, sprach er doch so überzeugend, dass der Magier einfach anbeißen musste.
    »Woher?«, fragte dieser nur, schluckte.
    »Varant. Sagt Euch der Name Zuben etwas? Wir stammen aus seiner größten und mächtigsten Stadt. Mora Sul. Es ist zwar ein gutes Stück bis hier hin, aber wir haben es heil überstanden. Nur, um bei Euch zu lernen, Herr Meister. Es ist nicht fair, dass die Magier Adanos’ und Innos’ jeweils zu dritt hier in Tooshoo vertreten sind. Auch Beliar, unser Herr, muss hier würdig vertreten werden, meint Ihr nicht auch?«, fragte Vryce, tat so, als würde er alles, was aus seinem Munde kam, ernst meinen, als wäre er felsenfest entschlossen, das Gleichgewicht im Baum wiederherzustellen.
    »Natürlich, natürlich. Tretet ein, tretet ruhig ein. Ich bin Wardas, Schwarzmagier und Forscher. Ihr wisst sicherlich, welchem Ziel wir hier folgen, oder?«, fragte der dürre Mann und führte sie in seine Räume. Sie waren abgedunkelt, überall hingen Amulette und Banner mit dem Zeichen Beliars. Aber irgendwie – und das spürte selbst Vryce – schien es, als sei dies alles nur Dekoration, kein Zeichen von Gottesverehrung. Narzuhl schien es ebenso zu gehen.
    »Natürlich«, antwortete der Akolyth, »ihr seid dem Geheimnis dieses Baumes auf der Spur, wollt wissen, was dafür gesorgt hat, das er solch unglaubliche Maße angenommen hat. Und es ist schon ein großes Zeichen, wenn dafür Magier aller drei Glaubensrichtungen zusammenkommen und für ein Ziel zusammenarbeiten.« Der Kastellbewohner merkte selbst, wie ihm die Worte nicht schmeckten. Aber das Spiel musste gespielt werden. Die Strafe für den Verrat an Beliar würden Narzuhl und er ihm schon noch bringen. Wardas, pah! Für Vryce klang das zu sehr nach Xardas. Und die Stimme, die Kraft die da drin lag? Normal war sie nicht, selbst da vermutete er magische Spielereien.
    »Genau! Wartet einen Moment, ich hole meine Aufzeichnungen«, rief Wardas aus, begab sich in einen Nebenraum. Sie hörten ihn kramen, fluchen und Dinge dumpf zu Boden fallen. Vryce beugte sich leicht zu Narzuhl herüber.
    »Nehmen wir uns in Acht«, flüsterte er, »der Kerl gefällt mir nicht. Wir werden ihn uns zu passender Zeit schnappen, vorerst spielen wir das Spiel mit. Aber wie gesagt, wir müssen aufpassen. Irgendwas hat die Ratte noch in petto …«

  16. Beiträge anzeigen #136
    Ehrengarde Avatar von Artifex
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    Artifex ist offline
    "So, Gor na Ryu, eh?", meinte Artifex daraufhin laut und schlug dem wohl jetzt recht verdutzten Templer auf die Schulter. "Ein weitere Gor Na in unserer geselligen Runde, mich nicht mit eingerechnet. Ja, Gor Na Jan schau net so verwundert drein, ich mag mal Hüter des Glaubens gewesen sein, aber ich habe nie den Ritus zur Beförderung in den Namensrang Gor Na durchlaufen. Die vielen Reisen, die ich dereinst durchgeführt hatte im Kreise weiterer Abenteurer, um großes im Namen des Einen zu vollbringen hielten mich lange von unserer Heimat fern.

    Irgendwann verfiel ich jedoch dann dem Wahn und irrte wie von Sinnen beraubt über Khorinis und einmal sah ich mich sogar in Midland wieder, ehe ich dann auf Khorinis in einer Höhle in unserem alten Sumpflager im Pyramidental wieder zu Sinnen kam. Es dauerte nicht lange da lief ich einem alten Mann über die Wege und der Rest ist Geschichte. Apropos Pyramidental ...", der ehemalige Hüter des Glaubens ging auf Gor Na Jan zu und verpasste ihm einen Fausthieb ins Gesicht, "den schulde ich dir ... dafür dass Du dich nicht einmal erkenntlich zeigen konntest."

    Nachdem also diese verspätete kleine Rache erfolgreich ausgeführt wurde, schlang er seinen Arm um die Schultern des Gor Nas und knuffte ihn in den Arm, "Nun aber, ab zur Lilie wo uns Bier, Wein und Sumpfkraut erwartet!"

    Gesagt getan, das Trio zischte ab in die hiesige Taverne, wo sie bei der Matrone ihre Getränke und Verköstigungen bestellt hatten und sich einen Tisch in der Ecke suchten. Dort niedergelassen tratschten und tauschten sich die Drei über Vergangene Sachen aus. Die Nacht zog heran und passierte ohne dass die Drei irgendwas ungewöhnliches registrierten. Alsbald war auch schon der Tag wieder vorbei und noch immer saßen die Drei Templer am Tische und unterhielten sich reghaft.

    Einmal Templer, immer Templer und Templer waren unter den ausdauerndsten Menschen von ganz Myrtana und anderen Gefilden, wenn es darum ging Abenteuer und Geschichten nach langer Zeit der Trennung miteinander auszutauschen...

  17. Beiträge anzeigen #137
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    Da war aber wieder jemand neugierig. Doch Ad konnte es Bartimäus nicht verübeln. Es war gut, neugierig zu sein, mehr erfahren zu wollen und immer dazuzulernen. Er selbst war schließlich genauso, hatte nur im Laufe der Jahre gelernt seine Neugierde zu zügeln.
    „Seit zwei Jahren, so grob.“ antwortete der Druide, der Férach inzwischen wieder selber führte und eine Hand nicht vom Fell des Pferdes ließ. Es war warm und weich wie immer.
    „Hab den guten Férach damals ein wenig auf seinem Weg in die Freiheit verholfen. Lange her. Haben seitdem viel durchgemacht. Sind nach Varant geritten und wieder zurück und durchs zerstörte Silden...“
    Die Stimme des Druiden brach ab, er ließ die Stille gewähren und erinnerte sich selbst zurück. An den kraftvollen Rücken, der ihn trug und über Dünen und durch Wälder geleitete. Und an Silden, oder das, was davon übrig geblieben ist.
    „Ich muss sehen, wo ich ihn unterbringen kann, ich glaub nicht, dass er hier auf den Stegen schlafen will.“

  18. Beiträge anzeigen #138
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    "Wohl kaum, aber irgendwo muss es hier doch so etwas Ähnliches wie einen Stall geben und wenn er nicht für Pferde sondern für... Sumpfschweine, oder was weiß ich, gedacht ist, vielleicht könnte man ihn zumindest für diese Nacht verwenden."
    Schon öfter hatte Bartimäus bemerkt, dass Leute nicht gut auf Silden zu sprechen waren, schließlich war es die Heimat von vielen gewesen. Vor allem wenn man erst nach den Ereignissen wieder dort hingekommen war, musste es ein ordentlicher Schock sein, seine Heimat in Trümmern und zugewachsen vorzufinden. Doch jetzt waren sie auf Argaan, einer neuen Heimat und der Wächter wollte nicht wieder auf das Thema von Silden zurückkommen.
    "Ist das Klima in Varant nicht auch sehr unpassend für ein Pferd? Die Hitze und die Trockenheit! Ich war nie dort, aber gehört habe ich, dass es dort eher Kamele gab."
    Doch bei dem Gedanken an die, noch viel weiter entfernte Wüste, wurde Bartimäus wieder bewusst wie gerne er reiste. Auch die Reise hier her, auf die südlichen Insel fand er aufregend und er würde zu gerne einmal die weitere Insel erkunden, auch wenn sie eigentlich dem Baum wegen hergekommen waren. Doch der war wohl eher Forschungsgebiet der Druiden, doch ein Pferd würde die Reise in das restliche Land sehr interessant machen und sicherlich auch bequemer und schneller. Das einzige Problem war nur, dass er weder ein Pferd hatte, noch wusste, wie man auf einem Ritt.
    "Ich stelle es mir sehr spannend vor, irgendwann diese Insel einmal zu erkunden, vielleicht sogar mit einem Pferd. Ich habe nur keins und wüsste auch gar nicht, wie man reitet."

  19. Beiträge anzeigen #139
    Schwertmeisterin Avatar von Keala
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    Keala ist offline
    Schwierig? Kein Wort dafür! Ein einziges Dilemma war es, das und nichts anderes. Aber wie sie ihn hörte, erkannte sie doch, dass er Recht hatte. Sie würden einander nicht ewig ignorieren können, Cécilia und Keala. Und ewig würde sie nicht verschweigen können, was sie getan hatte, zumal die letzten Worte ihres Vaters ein Rätsel für sich waren. Seine einzige Tochter hatte er Kea genannt, seine letzten Worte aber an Cé gerichtet. Er hatte nicht zu Ende sprechen können, ehe er gestorben war, sein letzter Satz war unvollendet geblieben. Es war ihre Schuld, und die Schuld brannte sich in ihre Gedanken ein, sodass sie den Kopf senken musste, damit niemand sah, wie sich die Tränen einen Weg bahnen wollten. Sie erkannte die Pranke, die sanft ihr Gesicht hob, auch ohne die Augen offen zu haben. Seine letzten Worte schienen in ihren Gedanken widerzuhallen und vermischten sich mit vagen Vorstellungen der Zukunft und scharfen Erinnerungen der Vergangenheit. Sprich ein letztes Mal mit ihr, für mich und auch für dich selbst, darum hatte er sie gebeten. Kea legte ihre Hand auf sein Handgelenk, hatte einen Anker, der sie zurückzuholen schien.
    »Ich werde es tun.«
    Sie flüsterte. Nicht nur, weil zu viele Menschen im Schankraum waren, ihrer Meinung nach, sondern um nicht zu zeigen, wie sehr ihre Stimme zitterte, um nicht die Kontrolle verlustig zu werden und sich in der Vergangenheit zu verlieren, nicht weinend zusammenzubrechen. Der Schankraum der Taverne war ihr zu öffentlich.
    »Nur ein Gespräch. Für uns beide, und dieses Gespräch wird erst beendet sein, wenn es keinen Groll mehr zwischen ihr und mir gibt. Dafür wird es aber das letzte sein und bleiben.«

  20. Beiträge anzeigen #140
    Bearded Pelican  Avatar von Adrastos
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    Adrastos ist offline
    „Ja, in der Wüste gibt es hauptsächlich Kamele. Als Packtiere vor allem, für Karawanen. Du glaubst nicht wie nützlich diese Tiere sind, aber sie laufen als ob sie besoffen wären. Ich hab auf einem von den Tieren das Reiten gelernt, als ich noch in Al Shedim gelebt hab, ich weiß also wovon ich red.“ Ad kicherte. Tatsächlich schienen die Tiere mit ihren langen Beinen nie so genau zu wissen, wo sie welches Bein genau hinstellen wollen. Dies hatte ihnen den Ruf dumme Wesen zu sein eingebracht, doch sie konnten auch anders. Tagelang ohne einen Schluck durch die Wüste laufen, wenn Menschen längst verdurstet waren und Lasten tragen, die kein Pferd schultern würde.
    „Da sind Pferde schon angenehmer, auch wenn sie die Wüste ebenfalls aushalten. Manche besser, manche schlechter. Kennst du nicht die starken Varanter, von denen man sagt ihr Blut würde kochen? Fé ist zwar keiner von ihnen, aber schlecht getan hats ihm auch nicht.“
    Nein, das hatte es ihm nicht. Immerhin war er vor nicht einmal einem Monat selbst noch in Varant gewesen, in Al Shedim, wo sie zusammen mit Aniron den Stabkampf trainiert hatte.
    Doch der letzte Teil dessen, was Bartimäus sagte war es, was Adrastos nachdenklich gemacht hatte. Natürlich, die Insel erkunden, wer wollte das nicht, doch reitend?
    „Es gibt einen unterschied zwischen gut reiten können und ein guter Reiter zu sein.“
    ließ sich der Druide vernehmen, vermied es jedoch zu erklären, was er damit meinte. Er wollte vielmehr, das Barti selbst darüber nachdachte. Wenn er ein wahrer Waldvölkler war, würde er jedoch keine Probleme damit haben zu verstehen, was er meinte.

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