Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 2 von 20 « Erste 123456913 ... Letzte »
Ergebnis 21 bis 40 von 400
  1. Beiträge anzeigen #21
    General Avatar von Bardasch
    Registriert seit
    Jan 2006
    Ort
    Überall
    Beiträge
    3.256
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    „Alter... wat interessieren Dich die Weiber in Al Shedim?... Das ist weit weg. Wat interessieren Dich überhaupt Weiber. Die Taugen nur Dir den Arsch nachzutragen und Dich manchmal auch in ihnen zu versenken“, gab der Nomade zum Besten. Man gab ja im angehend gipfelnden Rausch gerne mehr Auskunft, als üblich, doch in diesem Falle bereute der Nomade seine Worte, an denen er sich letztendlich verschluckte. Nicht der Aussage wegen. Auch nicht des Alkohols wegen, der in einer schlechten Konstellation sich seinen Weg in die Luftröhre suchte, sondern weil er die Worte nicht passender wählen konnte als in dem Moment, in dem die Tochter ins Sichtfeld kam.
    Vielleicht hatte die Kleine von dem Gesagten noch nichts aufgeschnappt, doch die Gefahr lag dampfend in der Luft, das sein Saufkumpane auf die Aussage entsprechend reagierte. Und so beeilte der immer noch Keuchende sich, sich von seinem Platz zu erheben und die ausgestreckte Hand nach der Stummen auszubreiten.
    „Das ist kein Ort für Dich“, war Bardasch der Meinung, griff nach der Schnapspulle und dem gefülltem Bierkrug. Feststellend, das er nun keine Hand mehr frei hatte, um die Tochter vorran entweder an einen anderen Tisch oder besser gleich noch aus der Taverne heraus zu schieben.
    Dann sprach man eben einfach lauter weiter, auf das Ravenne nicht in der Lage wäre, etwaige Antworten des Saufkumpanens noch aufzuschnappen.
    „Hast Du ein Pferd?... Hast Du ein Pferd?... Zur Erinnerung... Kein Pferd... kein Reiten. Wieso muss ich Dich eigentlich immer suchen?!“.

  2. Beiträge anzeigen #22
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    I don't know what it is about flames, but they just make everything cooler.
    Beiträge
    1.312
     
    Ravenne ist offline
    Es war nichts Neues, dass der Alte sein Heil im Suff suchte. Angesichts der Qualen auf dem Schiff gönnte die Tochter ihm das sogar, aber bald wandelte sich diese Gnade wieder in Genervtheit und Gereiztheit. Je mehr er soff, desto weniger konnte er noch lesen, und häufig glich es einem Glücksspiel. Wie skandierten die Hütchenspieler nicht immer so gern? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
    Nachdem der Schrecken, den Alten einmal öfter unvermutet anzutreffen, verraucht war, holte sie die Tafel heraus, wischte Farens Abschiedsworte weg. Seine Grüße musste sie wohl oder übel später ausrichten, Bardaschs Gedanken schienen vorerst nur ums Reiten zu kreisen und kratzen nicht einmal am Thema Faren.
    Nein, ich habe noch kein Pferd. Ich werde so schnell wie möglich einen Pferdehändler hier in Setarrif ausfindig machen, sofern das in deinem Sinn ist.
    Außerdem habe ich mich hier nur umgesehen. Woher sollte ich wissen, dass du ausgerechnet jetzt nach mir suchen würdest? Sag mir bitte nicht, als Weib habe ich immer in Rufweite zu sein; einem Weib wirst doch sogar du wohl noch ein wenig Neugier zugestehen?

    Sie gab die Tafel dem Säufer, nein, sie legte sie vor ihm auf den Tisch. Gedanklich weilte sie in anderen Gefilden, rechnete zusammen, wie viel sie nach Setarrif gebracht hatte. Tael hatte hart gearbeitet, nachdem sie aus Bakaresh zurückgekehrt und ihren Posten als Schmiedemeisterin wieder eingenommen hatte. Besonders auch nachdem sie den Stallburschen ersetzt hatte. Außerdem hatte er eine so flinke Zunge entwickelt, dass ihr selbst Angst und Bange war bei der Vorstellung, eines Tages einmal mit ihm feilschen zu müssen. So lange es ging, wollte sie das aufschieben. Er war ein Fuchs geworden, ein Wüstenfuchs, konnte man sagen. Hoffentlich waren das Werkzeug und die versprochene Lehre bei ihrem Großvater ihm genug Lohn für die Schufterei. Wie viel Faren ihr für die Tafel hinterlassen hatte, hatte sie dagegen nicht berechnet, bisher war sie ja auch wahrhaftig davon ausgegangen, es würde der Tafel zugute kommen. Vielleicht musste sie doch die Tafel hintenan stellen und das Gold anderweitig nutzen, nun für das Pferd. Es klappte eben nicht immer alles nach Plan.

  3. Beiträge anzeigen #23
    General Avatar von Bardasch
    Registriert seit
    Jan 2006
    Ort
    Überall
    Beiträge
    3.256
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    Bardasch hatte die Worte nicht einmal bis zum Schluss zu ende gelesen, klebten seine Gedanken bereits an dem ersten Teil ihrer Aussage und wollten von dort aus nicht mehr Lesen zulassen. Auch weil dem Ergrauten das Lesen schwerer viel, als gewöhnlich.
    „Mädchen!... Wieso hast Du nicht längst einen Pferdehändler aufgesucht?... Oder Dich zumindest auf die Suche nach Einem begeben?... Weiber! Wenn man Euch nicht an die Hand nimmt, klappt aber auch garnichts. Nicht mal im Stande alleine aus eigenem Verstand heraus etwas zu machen seid Ihr!... Vielleicht, weil Ihr so etwas wie Verstand nicht besitzt“, erdreistete der Nomade sich und verschüttete dabei einen Teil seines Bieres. Ein bisher noch voller Krug, von dem sich nun ein Teil auf der Hand des Ergrauten befand. Und als Bardasch begann, diesen Teil von seinem Handrücken zu lecken, verschüttete die den Krug neigende Hand noch mehr von dem wertvollen Bräu.
    „Verdammte Brut!“, ärgerte der Nomade sich und knallte den Krug schließlich auf den Tisch. Die Hand nun heben, um nach der Stummen zu schlagen... darauf verzichtete der Ergraute. Aber sein ausgestreckter Finger traf die Brust der jungen Dame und bohrte sich in den knöchernden Panzer.
    „Wegen Dir... ließ ich Simún in Al Shedim!“, stimmte so nicht, aber egal. „Presentierst Du mir morgen keinen angemessenen Ersatz, wirst Du´s bereuen!“.

    Wo war eigentlich Faren und seine nichtsnutzige Gespielin?

    „Du wirst mehr verlieren, als einen Finger, wie diese kleine Dirne!“.

  4. Beiträge anzeigen #24
    Auserwählter Avatar von Tinquilius
    Registriert seit
    Jun 2004
    Ort
    .................Stewark Gilde:.......Königreich Argaan Skills:[Meistermagie 2][Teleport 1][Heilung 2][Alchimie]
    Beiträge
    6.164
     
    Tinquilius ist offline
    Die kurze Reise auf der Danea hatte den Obersten Magier Al Shedims besser gefallen als so manch anderem, so vermutete er. Nicht nur, dass er die Präsenz der Orks als eine Bereicherung empfand – auch wenn er um mögliche Konflikte wusste. Nein, er hatte auch die Gelegenheit, sich vollends auf sich zu konzentrieren und mal nicht den Aufgaben seiner Stellung nachzugehen. Und die ständige Präsenz des Wassers um sie herum schenkte dem Priester Adanos‘ Innere Ruhe und Ausgeglichenheit.
    Doch der Höhepunkt der Reisae war die Ankunft in Setarrif. Er hatte sich bereits viele Gedanken darüber gemacht, wie diese Stadt aussehen könnte, wenn sie eine Schwesterzivilisation der jharkendarischen war. Doch auf den Anblick, der ihn und alle anderen auf der Danea erwartet hatte, war er nicht gefasst gewesen: Goldene Kuppeln, weißer Marmor, prächtige Fahnen. Die Stadt Ethorn IV war an jedem Punkt schön und atemberaubend – zumindest auf den ersten Blick.
    Die ersten Erkundungen stellte der Priester bereits am ersten Tage an. Er schritt durch die belebten Straßen und beobachtete die Setarrifer Bewohner. Vengard, von ihm bislang als die größte, interessanteste und belebteste Stadt angesehen, konnte mit Setarrif nicht mithalten. Nicht im Geringsten. Händler priesen ihre Waren zwischen weißem Marmor und glitzerndem Gold an, während Männer und Frauen in prächtigen und scheinbar teuren Roben darum feilschten. Dabei kam ihm anfangs eines in den Sinn: Er hatte immer in einer abgeschiedenen Gemeinschaft gelebt, ob nun im Kloster, in den Ruinen von Jharkendar oder im Tempel der Ruinenstadt Al Shedims. Die Möglichkeit, nun in einer solch belebten Stadt zu wohnen und zu arbeiten, ja in einer solch großen Gemeinschaft von Gleichgläubigen zu leben, hatte wahrlich ihren Reiz. Auch wenn der Schein trog und nicht alles so wahr, wie man es denken mochte.
    Besonders hatte es ihm das Haus der Magier angetan, welches sich in der Nähe der Bibliothek, die von einem gewissen Calamus geführt wurde, und des Tempels Setarrifs befand. Während der Tempel ein großer, Kuppelförmiger Bau war, der weit größer als der Al Shedims und allem Anschein nach um einiges prächtiger war als eben dieser, so waren die Bbliothekt und das Haus der Magier in das Stadtbild eingefügt. Erstere war die älteste, und das mochte er gerne glauben, der bekannten Welt. Sie musste ungeheure Schätze enthalten, die der Priester in den nächsten Tagen und Wochen ergründen wollte. Doch auch das Haus der Magier hatte seinen gewissen Reiz: Neben einem kleinen, inneren Tempel zur Ruhefindung der Diener Adanos‘, gab es auch einen Innenhof, der von großer Schönheit war, sowie einen Turm, der dieses Haus in das Stadtbild einfügte.
    Und überall war eines erkennbar: Auch wenn die beiden Zweige der Adanoskultur Jahrhunderte oder gar Jahrtausende nichts miteinander zu tun hatten, sah man von vereinzelten Kontaktaufnahmen ab, so waren sie doch nicht ganz verschieden: Auch hier traf man auf demütige, auf forschungsorientierte und auch tief gläubige Magier, die die Al Shedimer Fraktion freundlich begrüßten. So unterschiedlich waren sie also nicht – sah man von den Hofmagiern ab, welche Tinquilius noch nicht ganz in das Gefüge einzuordnen wusste.

    Nun, am dritten Tage ihrer Ankunft in Setarrif, kniete der Oberste Magier Al Shedims und höchste Vertreter der Al Shedimer Abgesandten im Inneren Tempel und sprach leise ein Gebet zu Adanos‘. Seine Augen waren geschlossen und seine volle Aufmerksamkeit auf seine Worte an Adanos‘ gerichtet, wodurch er die kleine Gruppe Magier nicht hörte, die ebenfalls den Tempel betreten hatte.
    „Ah, ein Magier Al Shedims“, wurde er kurz vor Beendigung seines Gebets gerissen. Er drehte seinen Kopf kurz zur Seite, öffnete seine Augen und betrachtete die vier Gestalten, die in einiger Entfernung zu ihm standen. Dann wandte er seinen Kopf wieder ab, schloss erneut die Augen und beendete im Stillen sein gebt. „Eure Anwesenheit reicht wohl nicht, um diesen Magier zu einer respektvollen Begrüßung zu bewegen“, kam es erneut von einem der Magier.
    Tinquilius, nun fertig mit seinem Gebet, stand auf, strich seine Magierrobe – ich könnte mir auch ruhig mal eine meinem Stand angebrachte Robe erwerben, zumindest solange ich hier bin – glatt und wandte sich in Richtung der anderen Magier. Drei dieser wirkten wie normale Magier. Sie trugen ansehnliche Roben und auch ihr weiteres Aussehen wirkte äußerst erhoben, doch keiner konnte mit der vierten Person mithalten: Schulterlanges, graues Haar und eine harkenartige Nase prägten besonders das Bild dieses Mannes. Jedoch auch die prächtige Robe, die mit vielen Goldstickereien besetzt war, zeugten von Erhabenheit, wie kein anderer sie zeigte.
    „Verzeiht, wenn ich nicht sofort reagierte“, kam es von Tinquilius, „doch ich war im Gebet. Tinquilius ist mein Name“, sprach er und verbeugte sich dabei, „Priester Adanos‘ dundu Oberster Magier Al Shedims.“
    Der Mann mit der goldbestickten Priesterrobe räusperte sich und zeigte dabei einen Blick, den Tinquilius unmöglich deuten konnte. Doch er schien keineswegs die Freundlichkeit auszustrahlen, die er diesem gerade gegenüber bringen wollte. „Ihr seid also der Oberste Magier Al Shedims“, kam es von einem der anderen, vermutlich demjenigen, der zuvor über ihn gesprochen hatte. „Darf ich vorstellen: Meister Oktavian, ebenfalls Priester Adanos‘ seines Zeichens und Oberster Magier Setarrifs – und damit der Ranghöchste Wassermagier auf dieser schönen Insel.“
    Tinquilius, auch wenn er die Ansprache für etwas übertrieben hielt, verbeugte sich höflich. Auch wenn sie beide gleichen Ranges und Standes waren, so war der Varanter Priester hier nur ein Gast – vorerst wenigstens – und Meister Oktavian unterstellt. „Es freut mich, eure Bekanntschaft zu machen, Oktavian“, begrüßte er den anderen. Sogleich ereilte ihn ein zorniger Blick von allen den drei Magiern, während Oktavians Miene unverändert blieb. Nur in seinen Augen war die Empörung abzulesen, dieses Mal klar und deutlich.
    „Meister Oktavian“, kam es wenig freundlich vom Sprecher der Magier.
    „Natürlich ist er euer Meister und ich bedanke mich bei euch, Oktavian, für die Gastfreundschaft, die ihr uns entgegen bringt, aber auch wenn ich nur ein Gast hier bin, so bin ich ebenfalls Priester und zudem auch höchster Vertreter der Gesandtschaft aus Varant.“
    Ein leises Zischen kam von dem Sprecher der Magier. Doch bevor er etwas sagen konnte, hob der ältere Oberste Magier seine Hand und gebot ihm Einhalt. „Tinquilius“, kam es von diesem in einem neutralen und gefühllosen Ton. „Willkommen in Setarrif, älteste Stadt aller Adanoskulturen. Ich möchte euch Brüder und Schwestern“, waren diese Worte sonst liebevoll und mit freundschaftlicher Tonlage gesprochen, so kam von Oktavian keines der Gefühle. Nicht einmal ein Wechsel der Tonlage. „in vier Tagen im Tempel willkommen heißen. Ich hoffe, ihr werdet anwesend sein?“
    Keine Frage. Ein Befehl. „Natürlich, Oktavian, es ist mir eine Ehre. Ich werde meinen Brüdern und Schwestern Bescheid geben. Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit in diesem kulturellen Austausch.“
    „Man mag sehen, man mag sehen.“
    Mit hoch erhobenem Haupt und einem abschätzigen Blick drehte sich der Oberste Magier Setarrifs um und verließ den Inneren Tempel, dicht gefolgt von seinen Begleitern, die Tinquilius mittlerweile entweder als Günstlinge des Obersten Magiers oder als Beschützer eben dieses betrachtete – vermutlich beides.
    Doch er wirkt nicht wahnsinnig. Kein Stückchen. Überheblich, arrogant und abschätzig möglicherweise, auch wenn ihm ihm dabei bereits Unrecht tun könnte. Doch keineswegs wahnsinnig. Ich konnte es auch nicht in seinen Augen erkennen.
    Und mit diesen Zweifeln an den Worten Hindruns schritt der Priester ebenfalls aus dem Tempel hinaus. Er wollte zu Merdarion, um mit diesem das weitere Vorgehen und die Einladung Oktavians zu besprechen.

  5. Beiträge anzeigen #25
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    I don't know what it is about flames, but they just make everything cooler.
    Beiträge
    1.312
     
    Ravenne ist offline
    Nicht schon wieder die Debatte! Da hatte sie gedacht, einer neuerlichen Diskussion über den Gehorsam eines Weibes ausweichen zu können und war mitten in die nächste reingetappt! Es sah zu komisch aus, wie Bardasch mit dem Bier zu hantieren versuchte, aber es kam ihr nicht einmal ansatzweise in den Sinn, darüber lachen zu wollen. Es würde den Alten nur aufwiegeln, und irgendwann würde er sich bestimmt vergessen und der Gewalt nachgeben, sie schlage oder schlimmeres tun. So weit wollte sie ihn nicht bringen, nicht sie. Immerhin war er hier in Setarrif der einzige Teil an Verwandtschaft den sie hatte, und ein wenig Bedeutung hatten solche Blutsbande wie diese zumeist ja.
    Was aber seine Vorwürfe zu Simùn anging, so war das reichlich seltsam. Sie hatte gar nicht gewusst, dass Bardasch mitreisen würde, Simùn zurücklassen würde. Bis vor Kurzem war sie noch der Meinung gewesen, Bardasch werde den Hengst schlachten lassen! Seine Gründe, Al Shedim zu verlassen, kannte sie noch immer nicht, hatte Bardasch ihr ja auf See schwerlich sagen können. Und überhaupt, wieso wollte er nunmehr Ersatz?! Es war davon die Rede gewesen, dass sie ein Reittier bekommen sollte, so hatten sie es einst abgemacht. Wollte er Simùn nun gar ersetzen, nach dieser Schlachtplangeschichte, an die er sich anscheinend nicht einmal erinnerte?
    Ravenne hob die Hände, als Bardasch ihr den Finger drohend in die Brust bohrte. Sie gab nach, sie würde ein Pferd besorgen. Es war zwar äußerst fraglich, wo sie um diese Uhrzeit einen Händler dafür fände, aber bitte, der Herr bestand ja darauf, ihr dieses Ultimatum unter Androhung von Verstümmelung zu setzen. Schmerzlich wäre der Verlust von Fingern, einen jeden einzelnen davon brauchte sie für die Präzisionsarbeit, die ihr Handwerk bestimmte. Die Stumme nickte, nahm die Tafel und entschwand in die Gassen, um eine Lösung für dieses Problem zu finden.

  6. Beiträge anzeigen #26
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    I don't know what it is about flames, but they just make everything cooler.
    Beiträge
    1.312
     
    Ravenne ist offline
    Es war spät, aber die Anweisung eindeutig: zu morgen (morgen Früh? morgen Mittag? morgen Abend?) ein Pferd besorgen. Bei Bardasch konnte man eben doch nicht wissen, wie er entscheiden wpürde, also hatte sich die Stumme in die nächste Taverne gegeben und einen halbwegs nüchternen Mann ausgefragt, der sie sogleich einen Tisch weiterempfohlen hatte, wo ein Vertreter der Art Pferdehändler wohl gerade seinen Feierabend auf ähnliche Weise wie Bardasch genoss. Korpulent war dieser Mann, der sein täglich Brot durch den Handel mit solch edlen Tieren verdiente, wenn er sich überhaupt dazu niederließ, Brot zu essen. Seine Nasenspitze glänzte rötlich, er war ein Mann, der sich häufiger dem Alkohol hingab, vielleicht gar jeden Abend in seiner berauschenden Umarmung verbrachte. Das würde ghanz hilfreich sein, denn so konnte sie, sollte sie wider Erwarten zu wenig Gold haben, auf Alkohol pochen, und musste sich nicht selbst als Pfand für das Pferd nehmen. Bah! Allein der Gedanke dieser schmierigen Finger auf ihrer Haut ...!
    Die Stumme übte sich in Selbstbeherrschung, nicht sichtbar zu schaudern ob dieser widerlichen Vorstellung, Metze für den Händler zu spielen, dann setzte sie sich an seinen Tisch und schrieb ihr Gesuch um ein Pferd auf.
    "Soso! Zu so später Stunde noch eine Kundin?", lachte der Händler. "Wisst Ihr, die meisten Kunden wollen ihr Pferd bei Tageslicht aussuchen!"
    Ach, Kameldung! Sowas ging bei ihr wohl grundsätzlich schief. Aber nun hatte Bardasch das Ultimatum gestellt, und sie hatte die Verhandlung begonnen.
    Vielleicht lässt sich das ja immer noch arrangieren?
    Wieder lachte der Händler, lauter, bellend klang es, aber es störte die Setarrifer nicht. Offenbar war er Stammkunde hier. Gab es nicht eine Art Solidarität unter Säufern? Eine Freundschaft im Alkohol? Dann würde Ravenne eben um diese ersuchen, subtil. Sie würde keinen Alkohol trinken, sie selbst brauchte klaren Kopf. Aber je benebelter der Händler, desto besser. Ravenne stand auf, trat zum Wirt und schrieb ihren Wunsch auf die Tafel, und bald schon kam sie mit zwei Bechern zurück, von denen sie einen dem Händler zuschob. Es war dergleiche Schnaps bei ihm enthalten, wie er zuvor getrunken hatte, doch Ravennes Becher enthielt nur Wasser. Der Schnaps des Setarrifers war klar, und so würde die Flüssigkeit nicht auffallen, falls er ihren Becher verschütten würde.

    Der Abend zog sich. Abend? Nein, die Nacht, die Nacht musste man sagen. Der Händler wurde heiter, seine Zunge wurde gleichwohl schwerer wie freier. Inzwischen kannte sie die gesamte Lebensgeschichte des Mannes, sowie die großen Heldentaten seines Vaters und seines Großvaters für Ethorn. Alles hatte sie scheinbar völlig hingerissen und begeistert aufgenommen. Falls sie eine schlechte Schauspielerin war, merkte er es nicht, oder äußerte es nicht laut. Allerdings kam schon bald der Zeitpunkt, dass dieser Mann vor lauter Rausch nicht mehr lesen konnte, das Aus ihrer riskanten "Geschäftsbeziehung". Jetzt oder nie, so war die Parole, als die Scheinangeheiterte loskrittelte, die Schnörkel an den Buchstaben absichtlich verzog und dabei tat, als kichere sie lautlos.
    Arran, werter Her, ich fürchte, ich habe nun schon den gese gesammten Abend den Schnapss bezalt ... ob für ein Ferd genug übrig ist, weiß ich nicht mehr aber ich bange, dem is nich so.
    Möglicherweise hatte sie mit den Schreibfehlern ein wenig arg übertrieben, oder den Anfang des Wortes "gesamten" zu enthusiastisch durchgestrichen, aber der werte Händler Arran verstand die Botschaft, wenn er sie nicht gar zweifach sah.
    "Ach was, Lady", lachte der Saufbold. "Wenn Ihr den Abend auf Euch nehmt, isses doch meine Schuld, nich? Nee, jetz is zu spät. Kommt morgen wieder und sucht Euch Euer Tier aus ... Ihr werdet begeistert sein! Schon mein ... mein Uuuargroßvater züchtete Pferde für die könichliche Kavallerie! Jawoll! Und wegen heut Abend, sagen wir, die Hälfte des Preises vergess ich einfach, weil Ihr's seid, ja?"
    Ravenne nickte, zwang sich, den Ekel zu überwinden und den Klops von Händler namens Arran zu küssen, dann taumelte sie zum Wirt, zahlte, und torkelte aus der Taverne. Das Getorkel hielt nur etwa eine Gasse, da wurde die Betrunkene wieder hellwach, stocknüchtern, ihr Gang aufrecht, selbstbewusst. Da war ihr vielleicht was gelungen! Sie spuckte aus, möglichst ohne dabei einen Penner zu treffen oder sonstwas, machte sich auf den Rückweg zu ihrer Übernachtungsmöglichkeit. Dadurch, dass sie Wasser getrunken hatte, und das auch nicht becherweise, hatte sie eine Menge Gold gespart, was Arran jedoch nicht ahnte. Er glaubte, sie habe sich mit ihm einen hinter die Binde gekippt und schätzte die Unkosten dieses Abends wesentlich höher. Ha, so würde sie nicht mal das Gold für die Tafelreperatur anrühren müssen! Sie fragte sich gerade nur, ob sie das Tier nicht lieber mit Bardasch aussuchen würde, immerhin wusste er eher, worauf man achten sollte, als sie.

  7. Beiträge anzeigen #27
    General Avatar von Bardasch
    Registriert seit
    Jan 2006
    Ort
    Überall
    Beiträge
    3.256
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    „Jah!... Genauso muss man mit den Weibern reden. Ihnen zeigen, wer der Herr im Haus ist. Sich gnädig geben, sich überhaupt mit dem weiblichen Geschlecht zu beschäftigen, auf das sie seelisch gepeinigt angekrochen kommen und sich nach weiteren seelischen Ohrfeigen sehnen. Gar Schlägen“.
    „Das Weib ist meine Tochter und steht unter meinem Schutz. Also hüte Deine Zunge und lass Deine dreckigen Finger von ihr!“.
    „Jaja...“, war es da aus dem Munde des Setarrifers nur noch gekommen. Gefolgt von einem Platzwechsel, durch den der Nomade alleine an seinem Tisch zurück geblieben war.

    Dadurch bedingt, das Bardasch darauf verzichtet hatte, sich den Rest der Nacht über maßlos die Kante zu geben, war der Ergraute an diesem Tage in einigermaßen guter Verfassung. Dank seiner wundersamen Enthaltung auch noch Erinnerungsbehaftet, daß das Wissen um das Ultimatum schnell kam. Auch die damit verbundene Sorge Ravenne zu etwas getrieben zu haben, was allen am Ende schadete. Daher war der Wille die junge Frau möglichst schnell zu finden auch besonders groß.

    Die Tochter fand er nicht, jedoch den Pferdehändler, mit dem Ravenne die Nacht zuvor in erste Verhandlungen gegangen war. Bardasch verzichtete darauf, den dicklichen Kerl auf das mögliche Erscheinen der Stummen anzusprechen und begnügte sich damit, die Auswahl an Tieren genauer zu betrachten. Sehr genau, um es genau zu sagen. Weniger genau sah da allerdings die Unterhaltung über den Preis aus. Schon fast oberflächlich, belächelnd, amüsiert und teilweise uninteressiert. Auf die Art und Weise erhielt der Nomade erste Preise, die er im Anschluss mit den genannten Preisen der Tochter vergleichen wollte. Sehr wohl... das setzte vorraus, daß die Stumme sich einmal selbstständig in die Verhandlungen begab und versuchte raus zu holen, was ging.
    So war es schließlich ein „Denkt nochmal drüber nach“ und ein „Ich komme wieder“ aus dem Munde des Krüppels, der in der Mimik des Verkäufers etwas Spöttisches ausmachen konnte. Ganz klar bezweifelte der Herr den Ergrauten noch einmal wieder zu sehen. Ganz klar zweifelte er wohl an der Zahlfähigkeit des Nomaden.

  8. Beiträge anzeigen #28
    Schwertmeister Avatar von Sarpedon
    Registriert seit
    Nov 2004
    Beiträge
    952
     
    Sarpedon ist offline
    Bei den Worten "für immer" hatten die Alarmglocken durchaus geläutet, aber nicht lange und laut genug. Stattdessen hatte er Annes Gesicht in die Hände genommen und sie geküsst. Lange, innig. Sein Herz klopfte noch immer in Gedanken daran.
    Es jauchzte und dennoch sah er seine Unabhängigkeit dadurch bedroht. Allerdings war und blieb sie eine Piratenbraut. Sie würde eines Tages segeln, das wusste er.

    Nun galt es allerdings ein Haus zu finden, eine Anstellung und eine Aufgabe, denn Geld hatte er nur wenig mit sich genommen, da der grösste Teil unter einer dicken Schneedecke in Nordmar begraben lag.
    "Lass uns einmal schauen, was diese Stadt zu bieten hat."
    Schlug er also vor, kaum hatten sie gefrühstückt und dachte dabei an die verborgenen Schätze, die hinter verschlossenen Türen auf einen neuen Besitzer warteten. Er grinste und hätte einen Goldzahn entblösst, wäre er ein richtiger Pirat gewesen, doch fehlte ihm dieser noch.

    Draussen auf den Gassen kaufte der Schurke seiner Geliebten eine Blume, für die ihm der Bengel erst ein halbes Vermögen abknöpfen wollte. Allerdings wusste Sarpedon sehr wohl zu feilschen und handelte schlussendlich einen annehmbaren Preis aus. Dann überreichte er sie Anne. Grinste und sie gingen ihres Weges.

    Sie grüssten seltsame Gestalten in langen Roben und wurden von anderen wiederum aufmerksam, unauffällig gemustert. Irgendetwas war in dieser Stadt. Er konnte es nicht erklären, aber es war eine gewisse Spannung. Nicht unter den Bewohnern, sondern nach aussen hin. Schliesslich fielen ihm immer wieder Männer auf, die sich zu unauffällig durch die Gassen bewegten, als würden sie Leute suchen. Aber wofür?

  9. Beiträge anzeigen #29
    Ritter Avatar von Ollowyn
    Registriert seit
    Aug 2004
    Beiträge
    1.780
     
    Ollowyn ist offline
    Der junge Nordmann und die wunderschöne junge Frau an seiner seite sahen sich Setariff zum ersten mal seit ihrer Ankunft mit dem Wüstenvolk genauer an. Diese Stadt war wahrlich die größte die Ollowyn bis jetzt zu gesicht bekommen hatte, ja sogar Vengard die Stadt der Paladine war klein im gegensatz zu dieser hier.
    Die beiden Schritten durch die wege der Stadt während sich ihre Köpfe niemals nach vorne sondern lediglich zu den Seiten wandten. Dort wurden zahlreiche Häuser, Bauwerke oder Stände von Händlern bewundert.

    Sicherlich würde es außerhalb der Mauern der Stadt so einiges an Abenteuern zu erleben geben oder, was ihn noch viel mehr interessierte, die Schätze die er dabei finden könnte. Dennoch erschien es dem Nordmann vorerst unklug die Stadt zu verlassen da er bemerkte dass hier irgendetwas nicht stimmen konnte. Während sie sich die Stadt genauer ansahen fielen ihm immer wieder Leute auf die sie viel zu offensichtlich musterten und mit sehr Kritischer Mine betrachteten. Irgendetwas ging in dieser Stadt vor sich und es würde wohl besser sein erst einmal herauszufinden was genau mit den Leuten hier in Setariff los war bevor sie andere Dinge in Angriff nahmen.

    "Hör mal ollowyn, ich habe Hunger meinst du wir kriegen dort etwas zu essen?" mit diesen Worten riss ihn die schöne an seiner Seite aus seinen Gedanken, zeigte dabei auf ein Haus dass allem anschein nach soetwas wie eine Gaststätte war und sah ihn anschließend mit einem Blick an den er vorher noch nie an ihr gesehen hatte. So sehr er ihr auch ihren wunsch hätte abschlagen wollen, wenn sie diesen Blick aufsetzte würde sie ihn mit sicherheit noch zu viel mehr Bewegen können. So antwortete er Lanca "Ich denke schon, lass uns einfach hineingehen dann werden wir sehen". Nachdem er gesprochen hatte gingen die beiden weiter, traten in das Haus ein und setzten sich an einen freien Tisch, wo sie auch unverzüglich nett Bedient wurden.

    Nach dem Essen, dass den Langhaarigen nicht so angesprochen hatte, machten sie sich wieder auf den Weg. Es gab sicherlich noch einiges in dieser wirklich atemberaubenden Stadt zu entdecken.

  10. Beiträge anzeigen #30
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
    Registriert seit
    May 2008
    Ort
    Wochenends meistens abwesend :o | Elementavatar: Eis
    Beiträge
    865
     
    Jaryvil ist offline
    Neues wo man hinschaute, Neuigkeiten wo man hinhörte. In Setarrif gab es noch so viel zu erkunden und außerdem war die Stadt ja nicht alles, was es auf dieser Insel - Nebeninseln gab es ja auch noch - gab. Andere Städte, das Umland, die Tierwelt... aber anscheinend leider keine Sandwüste, keine Heimat wie er sie kannte und die er ehrlich gesagt schon ein bisschen vermisste. Doch es war nicht die Zeit, dem Vergangenen nachzutrauern, schließlich gab es in dieser Prachtstadt vieles neues, an das man sich gewöhnen konnte. Vorallem die vielen Menschen. Eine Stadt in der es nicht Innos ist, den man anbetet, sondern Adanos! Das war etwas ganz neues und das gab es auf dem Festland wohl nirgends, schließlich konnte man Al Shedim nicht als Stadt pulsierenden Lebens bezeichnen.

    Mit einem Kopfschütteln verscheuchte der Novize nun endgültig alle Gedanken der Heimat aus seinem Kopf und schaute wieder auf die Straße. Wo es hin ging? Man hatte sich mit Calan vor der Treppe des Tempelplatzes verabredet um von dort irgendwo in dieser Stadt eine Schießanlage oder soetwas zu finden. Jary hatte vorher schonmal nachgefragt und anscheinend gab es hier sowas wie eine Kriegerakademie. Ob die für Aussenstehende betretbar ist? Schulterzuckend schaute er sich um und fand - eine Weile hatte es schon gedauert - die gewünschte Person. "Hey Calan!" rief er ihm zu und gewann sofort dessen Aufmerksamkeit. "Komm mal mit."

    Aufs Wort folgte Calan und die beiden machten sich auf den Weg das Tempelviertel zu verlassen, vorbei an prachtvollen Bauten folgten dann einer breiten und belebten Straße um schlussendlich einen Fluß über eine verzierte Steinbrücke zu überqueren um dann schlussendlich rechts ein großes, ovales Gebäude vorzufinden, welches wohl als Übungshalle für die hier ansässigen Krieger diente. "Halt!" befahl der wachhabende Soldat sofort, als die beiden sich dem Eingang des Gebäudes näherten. "Das hier sind die Übungshallen der Krieger Setarrifs und ihr tragt nicht die Rüstung eines solchen. Also was wollt ihr hier?" hackte der Hüne nach, erhielt aber auch promt eine selbstbewusste Antwort des Schützen. "Mein Name ist Jaryvil, ich bin Lehrmeister der Bogenschützen der Al Shedimer Delegation und das hier" er deutete auf Calan "ist mein Schüler Calan. Wir würden gern die Übungshallen benutzen um ihn weiter zu schulen." Was würde der Soldat sagen? Würde er die beiden nach drinnen lassen? "Von der Al Shedimer Delegation? Ein Novize als Schützenmeister?" Der schwarzhaarige Soldat zog eine Augenbraue nach oben. Brummelnd gab er sein Einverständnis und die beiden konnten eintreten.

    Na also.. dann mal los. Es gab klar abgegrenzte Bereiche für die verschiedensten Disziplinen und der Bereich für den Kampf mit dem Bogen war schnell anhand der Zielatrappen gefunden. "Also Calan, deine letzte Aufgabe war es, den Bogen mit Pfeil zu spannen. Zeig doch mal bitte, ob du das draufhast"

  11. Beiträge anzeigen #31
    Veteran Avatar von Calan
    Registriert seit
    Apr 2009
    Beiträge
    631
     
    Calan ist offline
    Mit schweren Lidern war Calan Jaryvil gefolgt. Er hatte kaum Schlaf gefunden diese Nacht. Alles war so neu, so vielseitig und unvertraut, als hätte er eine neue Welt betreten. Eine Welt von fremdartigen Gerüchen und Gewürzen, von fremden Menschen und Tieren und Lauten. War es die selbe Sonne, die Setarrif und Al Shedim wärmte? Sie sah gleich aus, sicherlich, sie wärmte genauso und folgte wie die Al Shedimer Sonne ihrem Lauf, und doch – es war schlicht und ergreifend nicht die selbe Sonne, solang er nicht Sand unter den Füßen spürte und die trockene Luft Varants atmete. Erst dann war das Leben was es war.
    Doch was war das Leben? Lebenswert? Nein, so würde er es nicht nennen. Und doch gab es etwas, das ihm am Leben erhielt. Die Aussicht auf Rache und Genugtuung. Das Wissen, dass seine Moral über der des Bakaresher Händler stand und die Hoffnung, es ihm irgendwann wissen zu lassen. Für Vater, für Mutter, für Freunde.

    „Zeig doch mal bitte, ob du das draufhast“
    Der junge Mann nahm den Bogen entgegen, hielt ihn in der Linken und nahm mit der rechten Hand einen Pfeil entgegen. Es war ein einfacher Pfeil, ein gerades Stück Holz, an einem Ende prangte eine Spitze aus Metall, die insgesamt etwa halb so groß wie sein Zeigefinger war. Am anderen Ende waren rings um den Schaft drei Federn festgebunden. Halbe Federn, besser gesagt, im Kiel gespalten und soweit bearbeitet, dass sie gerade und ebenmäßig waren. Sie dienten, den Pfeil im Flug zu stabilisieren. Zusätzlich war an diesem Ende des Pfeils eine Kerbe eingeritzt, mit der man den Pfeil an die Sehne legte.
    Und Calan legte den Pfeil an die Sehne. Er versuchte, ihn möglichst mittig anzulegen, während das vordere Ende leicht auf dem Daumen der linken Hand auflag, damit er nicht herunterfallen konnte. Mit Zeige- und Mittelfinger der Rechten umfasste er den Pfeil so nah an der Sehne wie möglich und zog sie zurück. Langsam, während sich die Sehne spannte und das Holz des Bogens ganz leise, fast unhörbar knarzte.
    Doch anstatt den Pfeil abzuschießen entspannte er die Sehne wieder und nahm das Geschoss in die Hand und blickte wieder auf, damit Jaryvil ein erstes Urteil fällen konnte.

  12. Beiträge anzeigen #32
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
    Registriert seit
    May 2008
    Ort
    Wochenends meistens abwesend :o | Elementavatar: Eis
    Beiträge
    865
     
    Jaryvil ist offline
    Wortlos führte sein Gegenüber die Übung durch, während jede Bewegung und Haltung nachkontrollierte, ohne Verbesserungen durchzuführen. Alles in allem sah das doch schon ganz brauchbar aus. "Du hast nicht die Grundstellung eingenommen und du kannst die Sehne ruhig noch weiter zurück ziehen, damit der Pfeil später auch ordentlich auf Geschwindigkeit kommt, ansonsten sah das doch schon ganz brauchbar aus." lobte der Lehrmeister und deutete dann auf die Zielscheibe. "Also gut, jetzt gehts dann wohl richtig los. Du hast 5 Pfeile zur Auswahl, lass dir für jeden Zeit und ziele auf die Zielscheibe, denn das ist die beste Möglichkeit um zu kontrollieren ob du alles richtig machst." erklärte er Calan und holte währenddessen 4 weitere Pfeile aus dem Köcher und hielt sie solange fest, bis der junge Mann neben ihm sie brauchen würde. "Jetzt geht es noch nicht darum, in die Mitte zu treffen, als erstes sollst du nur mal überhaupt die Scheibe treffen."

    Mit einem Nicken gab er bescheid und Calan legte den ersten Pfeil auf die Sehen. Mal schaun, wie er sich anstellt und ob ich etwas bei der Korrektur übersehen hab. Erwartungsvoll schaute er zu.

  13. Beiträge anzeigen #33
    Veteran Avatar von Calan
    Registriert seit
    Apr 2009
    Beiträge
    631
     
    Calan ist offline
    Die Haltung. Ja. Calan schloss die Augen und versuchte sich einzuprägen, was Jary kritisiert hat. Die Sehne weiter zurückziehen.
    Als er die Augen wieder öffnete stand Jaryvil immer noch da. Zum Glück, er wäre nicht unbedingt erpicht darauf gewesen auch das letzte bekannte Gesicht in dieser Stadt zu verlieren. Er stand da und hielt die übrigen vier Pfeile in der Hand, die ihm schließlich zur Verfügung stehen würden.
    Doch zuerst der Pfeil, den er selbst noch hatte. Er versuchte alles richtig zu machen, jede Bewegung korrekt auszuführen und seinen Lehrmeister noch zu überraschen – der Ehrgeiz hatte ihn gepackt. Haltung annehmen, den Pfeil wie eben anlegen, spannen...
    Er atmete tief durch, schloss das rechte Auge und spähte mit dem Offenen am Pfeil entlag. Suchte die Scheibe. Zielte. Atmete tief durch. Hielt die Luft an. Und entließ den Pfeil in die Freiheit. Die Sehne sang, der Pfeil bohrte sich durch die Luft, immer weiter und beschrieb dabei eine Kurve. Natürlich, die Schwerkraft zog an ihm wie alles andere auch, doch daran hatte Calan nicht gedacht. Noch vor der Scheibe senkte sich der Pfeil und prallte auf den Steinboden. Er war enttäuscht, doch hatte noch vier weitere Pfeile. Ohne Jaryvil anzusehen nahm er den nächsten und wiederholte die Prozedur. Doch diesmal zielte er ein wenig höher und spannte den Bogen weiter und tatsächlich. Er traf zwar nur knapp das obere Ende der Scheibe, doch er traf und die Spitze bohrte sich hinein.
    Der junge Mann grinste. Ein Erfolg. Ein erster, handfester, sichtbarer Erfolg. Schnell nahm der den dritten Pfeil und überschwänglich von Euphorie schoss er diesmal daneben. Zu weit, an der Scheibe vorbei – der Pfeil bohrte sich in die Holzvertäfelung.
    Er zwang sich Ruhe zu bewahren. Ruhig durchzuatmen, sich zu konzentrieren – und tatsächlich trafen zumindest die letzten zwei Pfeile wieder. Einer stak nur halb in der Scheibe, hätte ihn fast gestreift und fiel schließlich wieder runter, da er nicht fest genug an der Scheibe hielt, der andere jedoch war durch ein Glückstreffer näher an der Mitte als die anderen beiden, etwa zwei Handbreit mochten ihn davon trennen.
    „Drei von Fünf.“ fasste Calan zusammen und blickte wieder auf. War das eine gute Quote? Eine schlechte?

  14. Beiträge anzeigen #34
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
    Registriert seit
    May 2008
    Ort
    Wochenends meistens abwesend :o | Elementavatar: Eis
    Beiträge
    865
     
    Jaryvil ist offline
    Gespannt hatte der Novize zugesehen, doch schon vorher wusste er, wie der erste Schuss ausfallen würde, denn dieser war meistens ein Fehlschuss, so wie bei ihm damals, so wie bei seinem Mitschüler Vainguard. Die nächsten vier flogen kurz darauf durch die Luft, ohne dass Calan etwas zu Treffern oder Fehlschüssen sagte, nur ganz zum Schluss fasste er zusammen. "Ja, drei von fünf. Drei Fünftel oder auch 60 Prozent. Also mehr als die Hälfte und das ist doch schon ein guter Anfang." fasste nun auch Jaryvil zusammen."Sehr schön gemacht, übe weiter und du wirst immer die Scheibe treffen, dann geht es weiter, vorher wären weitere Übungen eher sinnlos." Mit diesen Worten verlies er seinen Schüler und machte sich zurück auf den Weg zum Haus der Magier.

    Auf dem Weg dorthin schaute er sich besonders gut um, denn vielleicht war es ihm möglich, irgendwo Kephos zu entdecken, denn Jary hatte noch lange nicht alle Fragen gefragt, alle Informationen erhalten. Hmm... aber vielleicht sollte ich auch erst mal mit Tinquilius reden, damit er mir möglicherweise irgendwie zu den Hofmagiern helfen kann.. falls es mir überhaupt erlaubt ist. Letzteres hoffte der junge Mann inständig, schließlich wollte er doch unbedingt mal an den Hof kommen, vielleicht sogar den König sehen. Auch über die weltlichen Angelegenheiten wollte er mehr erfahren und da wäre der direkte Kontakt mit dem König und seinem Hofstaat doch die ideale Möglichkeit.

  15. Beiträge anzeigen #35
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    I don't know what it is about flames, but they just make everything cooler.
    Beiträge
    1.312
     
    Ravenne ist offline
    Setarrif war groß, es war überaus sinnlos, Bardasch suchen zu wollen. Rasch hatte Ravenne das eingesehen und war schließlich allein zum Pferdekauf übergeschritten. Sie hatte Simùn häufig gesehen, besonders in letzter Zeit viel Umgang mit ihm gehabt, so musste sie hoffen, dass das ausreichte, ein Pferd beurteilen zu können. Höchstwahrscheinlich würde Bardasch ihre Entscheidung eh niedermachen, sobald er das Pferd sähe, aber viel anderes blieb ihr nicht, außer gleich den nächsten Ärger zu bekommen, weil sie zu spät und ohne Pferd erschien.

    Nach dem Stand des Pferdehändlers hatte sie sich noch gestern erkundigt, und so war sie im Laufe des Vormittags bei ihm aufgekreuzt, hatte seine Erinnerungen einmal ein wenig aufgefrischt. Der Handel war gewesen, dass sie ein Pferd aussuchen durfte und der Händler die Hälfte des Preises abzog, soviel dazu. Nur war irgendwie klar gewesen, dass es dem Händler nun peinlich sein musste, dass er die Hälfte des Preises abzuziehen hatte. Die Hälfte! In Pferdehändlerkreisen anscheinend viel zu viel. Mit irgendwie gequältem Gesichtsausdruck hatte der Händler etwas missmutig die Vorzüge seiner Tiere geschildert. Nachdem die Käuferin, selbstsicherer wirkend denn seiend, einige Tiere in die engere Auswahl genommen hatte, hatte sie sich die Nachteile ebenjener Pferde berichten lassen, bis sie sich schließlich für eine prächtige Rappstute entschieden hatte, deren Name laut Händler wohl Scáthach war (Ravenne hatte sich den Namen aufschreiben lassen, mehr als die Schreibung zählte für sie ja kaum). Lernwillig sollte jenes Tier sein, ausdauernd, dafür aber auch ein wenig zickig wohl im Umgang mit Hengsten („andernfalls hätt ich sie längst für die Zucht verwendet, schaut Euch doch nur diese Farbe an!“) und recht ungestüm in ihrer Art. Ravenne hatte sich die Frage gespart, warum die Stute dann nichts mit „Sturm“ im Namen trug, war gleich zum Handel übergegangen: Sattel, Zaumzeug, Preis. Und ab da war es dem Händler hochnotpeinlich geworden. Er hatte ihr den Preis schließlich genannt, ohne Abzüge, sie würde Pferd mit Sattel und Zaumzeug bekommen.

    „Ich ziehe dann also ein Viertel des Preises ab“, mit diesen Worten war die folgende, audio-visuell anspruchsvolle, heftige Diskussion in Gang gekommen. Ravenne hatte beharrlich, mit der wohl von Bardasch geerbten Sturheit, daran festgehalten, dass der Händler am Abend zuvor noch „Hälfte“ gesagt hatte, der Händler dagegen war fest der Meinung, es dürfe sich höchstens um ein Viertel des Preises handeln. Der Streit war schließlich so weit gegangen, dass man einen Burschen hatte beauftragen müssen, den Wirt der Taverne zu holen, der ja die Abmachung bezeugen konnte. Schlussendlich hatte es zwei zu eins für die Stumme gestanden, die trotz allem nahezu ihr gesamtes Erspartes hatte ausgeben müssen, dann hatte sie die Stute gesattelt, das Zaumzeug angelegt und hatte sie vom Stand weggeführt, mit einem Nachruf des Händlers, die Stumme als Braut Beliars habe gefälligst niemals wieder bei ihm aufzukreuzen. Mit Vergnügen, Fettsack.

    Nun hatte sie also das von Bardasch geforderte Pferd hier, hatte gar überlegt, darauf zu reiten, um ihn besser suchen zu können, allerdings wusste sie nicht, ob es ohne Kontrolle und Hilfe durch den Ergrauten ein einzugehendes Risiko war. Bei Simùn war er bisher dagegen gewesen. Vielleicht sollte sie sich doch besser aufmachen und Stallungen in Setarrif suchen gehen.

  16. Beiträge anzeigen #36
    Auserwählter Avatar von Tinquilius
    Registriert seit
    Jun 2004
    Ort
    .................Stewark Gilde:.......Königreich Argaan Skills:[Meistermagie 2][Teleport 1][Heilung 2][Alchimie]
    Beiträge
    6.164
     
    Tinquilius ist offline
    Die Unterhaltung mit Merdarion hatte sich einige Stunden hingezogen. Zwischenzeitlich waren auch Myxir und Cronos aufgetaucht, die sich in das Gespräch einbrachten. Da nur Tinquilius sich Oktavian vorgestellt und ihn so persönlich gesprochen hatte, konnten die anderen sich nur auf ihre Einschätzungen aus der Ferne berufen. Doch sie waren sich in einem sicher: Der Oberste Magier Setarrifs war ein mächtiger Magier, das stand außer Frage, der dies aber auch zu nutzen wusste. Und er schien viel von sich zu halten, was auch so manch anderer aus der Gesandtschaft bereits gespürt hatte.
    Irgendwann nach Mitternacht dann hatten sie sich in ihre Gemächer begeben.- Sie waren weit weniger spärlich als die im Tempel Al Shedims, auch wenn sie nicht mit denen aus dem Kloster zu Zeiten der Heiligen Allianz mithalten konnten. Dennoch genoss der Priester die Annehmlichkeiten und hatte eine ruhige und erholsame Nacht, etwas, was er lange nicht mehr gekannt hatte.
    Aber ist ja auch klar: ich bin zwar Oberster Magier Al Shedims, hier aber auch nur ein Gesandter. Was habe ich schon für Pflichten, als mich mit Büchern, Wissen und Kultur zu beschäftigen.
    Oktavian.
    Tinquilius saß in der Bibliothek, die direkt neben dem Haus der Magier aber nicht in dieses integriert wa . Das war ein Konzept, das er zwar aus Jharkendar kannte, dort aber trotzdem nicht so konsequent ausgearbeitet war wie hier: jeder hatte Zugang zur öffentlichen Bibliothek und konnte sich weiterbilden. Und dafür musste niemand durch eine Reihe von Adepten, Novizen und Magiern laufen. Und so verwunderte es den Priester auch nicht, dass die Bibliothek voller war als in Al Shedim und viele der Anwesenden keine blauen Roben trugen, sondern sich eindeutig als Bürger zeigten. Auch wenn viele dieser keine einfachen Lumpen trugen, sondern bestickte und prachtvolle Gewänder.
    Irgendwer meinte auch, dass der Adel in Setarrif stark vertreten ist.
    „Werter Tinquilius“, sprach plötzlich Calamus, als er an den Obersten herangetreten kam. „Es freut mich, euch wiederzusehen.“
    Tinquilius stand auf und verbeugte sich vor dem Bibliothekar und Hüter des Wissens. „Es ist ganz meine Freude, Calamus.“ Eigenartig, sich nicht mehr mit dem Bibliothekar zu streiten. Irgendwie vermisse ich Kuron jetzt schon. „Eure Bibliothek ist wirklich atemberaubend und enthält so viel Wissen. Ich denke, ich werde einige Stunden hier verbringen.“
    Der Mann mittleren Alters lächelte und senkte kurz den Kopf als Dank. „Ich habe nach euerm Anliegen gesucht. Wir haben einige Bücher über Jharkendar, auch wenn ich gestehen muss, dass viele in einem erbärmlichen Zustand sind und wohl einiges im Laufe der Zeit vernichtet wurde.“
    „Vernichtet? Wieso?“
    „Aufgrund des Konflikts zwischen unserer beiden Kulturen. Manch einer meiner Vorgänger hat sich nicht weiter um die Werke gekümmert, weshalb sie schneller zerfielen als es üblich ist.“
    „Das ist sehr schade“, antwortete Tinquilius betrübt. „Habt ihr ein wenig Ahnung darüber?“
    „Etwas. Jharkendar war in Setarrif keineswegs so vergessen wie auf dem Festland oder auf Khorinis. Aber es ist auch kein Thema, welches oft Stoff für Diskussionen sorgt oder angesprochen wird. Dafür ist die jharkendarische Kultur bereits zu lange von dieser Welt verschwunden.“ Zusammen schritten sie zu einem Teil der Bibliothek, der nur wenig beschritten wurde. „Hier ist die Abteilung, die ich meine“, er deutete auf einige Regale. Tinquilius sah nicht nur hübsch anzusehende Buchrücken, sondern so mancher wirkte zerfleddert und schlecht behandelt. Traurig. „Aber ihr wart auch in Jharkendar und habt vieles der Kultur wieder erlangt und darüber erfahren, nicht wahr?“ Der Priester nickte zustimmend. „Dann könntet ihr vielleicht mehr Wissen zusammentragen?“
    „Ich werde mein Bestes tun – in meiner Freizeit wenigstens. Vielleicht schaffen wir es auch, nach Jharkendar zu reisen? Was nur wenige wissen, ist, dass ich die meisten Bücher vor der Invasion der Orks vor mehr als vier Jahren magisch geschützt habe. Darunter auch die Historien Jharkendars.“ Calamus Augen blitzten auf vor Neugier. „Aber da es tatsächlich nicht von dringendem Belang ist, muss ich mich zunächst um eine gute Verständigung hier kümmern.
    Wenn ich aber kurz zu einem Thema bezogen auf Jharkendar kommen mag: Wisst ihr etwas von einem Baum? Einem magischen oder anderweitig angepriesenen Baum, der einst in Jharkendar stand?“
    Calamus schüttelte langsam den Kopf. „Nein, nicht direkt. Aber es ist auch lange her, dass ich diese Werke gelesen habe. Wenn ihr mögt, könnte ich einmal nachschauen?“
    „Sehr gerne. In den Historien Jharkendars gab es leider nur wenig Informationen darüber und ich bin seit zig Jahren daran erpicht, das Geheimnis dieses Baums zu lösen. Vielleicht hat es auch etwas mit der Zeit zu tun.“
    „Ich werde nachschauen, ob ich etwas finde, aber ich kann euch nichts versprechen.“
    Bedankend verbeugte sich Tinquilius und verabschiedete sich anschließend von dem Bibliothekar. Durch den Gang, der von den Räumlichkeiten der Bibliothek direkt in das Haus der Magier führte, verließ er eben diese. Es war nur ein kurzer Gang, in dem zu diesem Zeitpunkt niemand anderes war. Kurz darauf erreichte er auch schon den Innenhof – und traf auf einen weiteren Setarrifer Magier: Hindrun.
    „Tinquilius“, sprach dieser und verbeugte sich.
    „Werter Hindrun“, antwortete der Al Shedimer Oberste Magier und verbeugte sich ebenfalls.
    „Ich hoffe, ihr habt euch bereits gut eingelebt und seid mit allem zufrieden?“
    „Natürlich.“ Tinquilius lachte. „Ihr seid zu gut. Und Setarrif ist wahrlich eine traumhafte Stadt. Ihr habt nicht gelogen.“
    „Ich hoffe, dass ihr mir dies in allen Aspekten zusprecht?“
    Sofort auf das eigentliche Thema gelenkt. Hindrun ist wirklich kein üblicher Magier. Ob alle Hofmagier so sind? „Ich möchte es euch auf jeden Fall nicht absprechen, auch wenn ich noch nicht überzeugt bin in allen Belangen. Aber dafür bin ich auch erst zu kurz hier, meint ihr nicht?“
    Wie ich Intrigen, geheime Gespräche und Codes hasse.
    „Natürlich nicht. Meister Hathon würde gerne mit euch sprechen, wenn dies genehm ist. Als Oberster Vertreter der Hofmagier möchte er euch gerne begrüßen. Heute hat er leider keine Zeit, aber in den kommenden Tagen. Natürlich auch mit dem restlichen Rat.“
    „Darüber würde ich mich freuen. Er scheint ja ein vielbeschäftigter und zugleich hochangesehener Mann zu sin. Ich hörte von einem gut betuchten Bürger der Stadt etwas über ihn, als ich in der Bibliothek war.“
    „Ja, als Oberster Hofmagier und Berater Ethorn IV ist er ein gefragter Mann, da habt ihr recht. Und eine Stütze für diese Stadt und dieses Reich.“ Wenn ich jemals etwas gegen ihn haben sollte, darf ich nicht auf Hindrun zu kommen. Er scheint ihn ja wirklich zu verehren. „Ich wüsste nicht, was wir ohne ihn täten, vor allem in Bezug auf gewisse Dinge.“
    Schritte waren zu hören, von mehr als einem stammend. Hindrun schaute nach hinten, musste dies jedoch gar nicht, da kurz darauf die Worte eines Mannes ertönten: „Macht Platz für Meister Oktavian! Macht Platz!“
    Tinquilius und Hindrun traten aus dem Gang heraus, sodass die kleine Gruppe um Oktavian mit abschätzigen Blicken an ihnen vorbeischreiten konnten. Dabei warfen sie ihre Blicke vor allem Hindrun zu.
    „Ich werde euch Bescheid geben, Tinquilius“, sprach der Hofmagier und verabschiedete sich mit einer Verbeugung. Auch die vier Magier und der Oberste dieser waren bereits an ihnen vorbei und in Richtung Bibliothek gegangen.

    Auch Tinquilius überlegte, dort wieder hinzugehen. Er hatte keine Lust auf Intrigen oder Pläne. Er wollte diese Kultur beobachten und von ihr lernen. Ja, vielleicht sogar eine neue Heimat finden. Doch solange es solche Intrigen gab und Zwistigkeiten, war dies ausgeschlossen. So etwas würde er sich nicht antun wollen.
    Doch seine Pläne für den Abend wurden jäh unterbrochen, als er einen Mann auf sich zukommen sah, der eine Novizenrobe trug, die aus Al Shedim stammte. Als er näher kam konnte er auch dessen Gesicht erkennen: Zwar wusste er seinen Namen nicht, doch gesehen hatte er diesen schon, da war er sich sicher.
    „Ich grüße euch, werter Novize. Habt ihr ein Anliegen?“

  17. Beiträge anzeigen #37
    General Avatar von Bardasch
    Registriert seit
    Jan 2006
    Ort
    Überall
    Beiträge
    3.256
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Bardasch ist offline
    „Nein!“, kam es überrascht und entsetzt aus dem Munde des Nomaden. „Nein“, überrascht und entsetzt gehaucht und schließlich noch einmal, daß Bardasch sich mit seiner Hand unwirsch in die Haare fuhr. So schnell es ihm möglich war, den Weg entlang zu humpeln, näherte der Nomade sich der Pferd führenden Tochter und den Stallungen, die das Weib wohl ansteuerte.
    Bardasch tat es, um über diese Einrichtung noch etwas über den Händler und den Umgang mit den Pferden heraus zu finden, wärend die Stumme diese Einrichtung aufsuchte, das Gekaufte dort zu parken.
    „Gekauft...“, jaulte Bardasch leise, „... sie hat es... gekauft“. Und nun schüttelte Bardasch den Kopf.

    „Bist Du von allen guten Geistern verlassen!“, spie der Ergraute schließlich aus, bevor die Stumme die Chance besaß, ihrem Vater auch nur 'Hallo' zu sagen. Nicht einmal das Schließen des Gatters war der Tochter möglich gewesen, presste Bardasch seinen Leib bereits an ihr vorbei und betrachtete das neue Pferd. Versuchte es zu betrachten. Genauer gesagt versuchte der Nomade es nicht lange und ließ sich von der ungestümen Art der Stute zurück weisen.
    „Erklär mir mal, wie Du das Monster in den Stall gebracht hast!... Ja!... Erklär mir mal, wie es Dir gelungen ist, das Tier überhaupt zu führen!“.
    Ärger lag in der Stimme des Ergrauten, der sich noch steigerte, als ihm ein Gedanke kam.
    „Ein Weib“, damit meinte er das Pferd. „Weiber!... Ich habe Eines an der Backe und jetzt bringst Du mir noch Eines!“. Tse machte der Erzürnte und runzelte die Stirn, wärend er weiter gebührenden Abstand hielt. Doch sein Interesse war geweckt.
    Und so riskierte er doch einen genaueren, aber vorsichtigen Blick.
    „Wie heißt es?... Und was noch viel wichtiger ist... Was hat es Dich gekostet?“. Eine berechtigte Frage, vermutete der Nomade bei der Tochter keine Reichtümer.

    Die gewünschte Information kam per Tafel und teilweise durch Gestik noch untermalt, daß Bardasch seine Augenbrauen hob und der Blick langsam zurück zu dem Vierbeiner wanderte. Dann kratzte der Nomade sich am Ohr und verzog dabei die Lippen.

    „Es wird wohl etwas dagegen haben, wenn ich es heraus führe. Hol es und führ es mir vor, aber vorsicht“, wies Bardasch an, darauf vertrauend, daß Ravenne ihre Sache schon gut machte. Wie sonst sollte es ihr bisher möglich gewesen sein, das temperamentvolle Tier zu händeln?
    Und wärend Ravenne den Ansatz machte, Bardasch zu gehorschen, sprach der Nomade weiter.
    „Wenn Du lernst das Tier zu beherrschen und auf ihm zu reiten, zieh ich den Hut vor Dir. Aber sei Dir darüber im Klaren, daß ich Dir dabei wenig helfen kann. Scáthach wird sich von mir wohl kaum so ohne Weiteres anfassen lassen“.

  18. Beiträge anzeigen #38
    Schwertmeister Avatar von Jaryvil
    Registriert seit
    May 2008
    Ort
    Wochenends meistens abwesend :o | Elementavatar: Eis
    Beiträge
    865
     
    Jaryvil ist offline
    "Macht Platz für Meister Oktavian! Macht Platz!" tönte es durch den Gang. Es klang herrisch, weckte aber auch zugleich die Neugier des Novizen, weshalb er sich umdrehte um dann 4 Magier des Wassers und einen Mann mit schulterlangen grauen Haaren und einer prächtigen Robe zu erkennen. So wie das aussieht, ist dieser Oktavian der oberste Wassermagier, schließlich hat hier wohl nicht jeder 4 Schoßhündchen. Der Novize wartete und die Gruppe lief an ihm vorbei, doch nicht ohne ihn vorher noch abfällig zu mustern, schließlich war er ja nur ein Novize, noch dazu einer aus Al Shedim. Wie konnte man nur.

    Nach einer kurzen Zeit und einem Kopfschütteln später ging Jary wieder den Gang entlang und entdeckte einen Magier in Al Shedimer Roben, welcher einen Moment später als Tinquilis identifiziert war. Jetzt wäre doch ein guter Zeitpunkt, danach zu fragen oder nicht? Zielstrebig ging er auf den obersten Magier zu.
    „Ich grüße euch, werter Novize. Habt ihr ein Anliegen?“
    "Guten Abend Meister Tinquilius." Höflich verbeugte er sich vor seinem Gegenüber bevor er ihm wieder in die Augen sah. "Ja, man könnte es so nennen. Ich habe mich ein wenig umgehört und ein paar Informationen gesammelt, speziell über diese Hofmagier." erklärte er, überlegend, wie er sein Anliegen denn formulieren wollte. "Ich finde es ziemlich interessant, dass ein Tiel der Magier der Forschung nachgeht, während ein anderer Teil, die Hofmagier, weltliche Dinge im Sinn haben, direkt auf das Gleichgewicht einwirken können, indem sie in der Politik mitwirken. So wie ich gehört habe, sind sie auch im Waffenkampf bewandert und ihre Magie scheint auch auf den Kampf ausgelegt zu sein." Wahrscheinlich erzählte er Tinquilius gerade, was er sowieso schon wusste. "Gäbe es vielleicht eine Möglichkeit, mich als Hofmagier oder besser gesagt als eine Art Begleiter der Hofmagier zu involvieren?" Konnte der Magier das überhaupt bewirken? Schließlich war auch er neu hier und so wie es schien, hatte auch er keinen Kontakt zu Setarrif. "Vielleicht könnte ich damit auch helfen, Informationen über Argaan zu sammeln und sie an euch weiter zu geben?"

  19. Beiträge anzeigen #39
    Rat des Orden Innos'  Avatar von Ravenne
    Registriert seit
    Feb 2010
    Ort
    I don't know what it is about flames, but they just make everything cooler.
    Beiträge
    1.312
     
    Ravenne ist offline
    Natürlich hatte Bardasch an ihrer Wahl etwas auszusetzen, das war voraussehbar gewesen. Für die Stumme war die Stute einfach zu beruhigen gewesen, immerhin hatte sie wie schon zuvor bei Simùn mit Karottenschnitzen und Körperkontakt begonnen, die Stute für sich zu gewinnen. Scáthachs Art, Hengste abzulehnen, kam der Handwerkerin nur zugute, denn so musste sie sich keine Gedanken um ein Fohlen machen. Immerhin wollte sie ja nicht züchten, sondern reiten.

    Die Stumme machte sich daran, dem Ergrauten zu gehorchen. Das Arrangement mit dem Händler war bald erklärt gewesen, und auch die ein wenig überraschende Tatsache, dass sie noch ein wenig Gold besaß, war schnell aufgedeckt. Nun machte sich die Handwerkerin daran, die Stute vorzuführen. Sie zog nie stark an den Zügeln, gab immer nur kurze Impulse, wenn Scáthach vortreten sollte. Bardasch würde ihr nicht mehr helfen können, wie er ihr erklärt hatte. Auf ihn hatte Simùn gehört, so hatte er im Notfall immer einschreiten können in Al Shedim, doch die neue Stute wies den Hinkenden ab, sodass alles nunmehr an Ravenne lag. Die Vorführung bestritt die Stumme mit beiden Beinen fest auf dem Boden, noch nicht zu Pferd. Zuvor wollte sie erst Bardaschs Meinung hören, und außerdem würde das erste Aufsitzen noch früh genug geschehen und abenteuerlich genug werden.

  20. Beiträge anzeigen #40
    Auserwählter Avatar von Tinquilius
    Registriert seit
    Jun 2004
    Ort
    .................Stewark Gilde:.......Königreich Argaan Skills:[Meistermagie 2][Teleport 1][Heilung 2][Alchimie]
    Beiträge
    6.164
     
    Tinquilius ist offline
    Tinquilius musste ein wenig Grinsen, als er Jaryvils Worte hörte. Nicht, weil er sich über den anderen lustig machen wollte, sondern weil es gerade das Thema war, über das der Priester auch nicht vielmehr wusste. Auch wenn er sich bereits bei ihrer Überfahrt mit Hindrun näher unterhalten hatte, fehlte ihm noch der Überblick über die Struktur der Hofmagier und generell die Hierarchie des Setarrifer Magiekreises.
    „Ja, die Strukturen der Magier in Setarrif sind etwas anders als bei uns in Varant, auch wenn für uns alle das gleiche gilt: Wir sind Bewahrer Adanos‘ und des Gleichgewichts. Aber ihr habt recht, sie sind weit mehr in Diplomatie, den Hof und den Kampf verstrickt als die anderen Magier.“
    Er musterte den jungen Mann. Er musste einige Jährchen jünger sein. Weniger Falten zierten sein Gesicht, dafür aber konnte der Priester ein paar Narben erkennen. Die blauen Augen, die durch die schwarzen Haare besser zur Geltung kamen als bei helleren Haarfarben wirkten freundlich.
    Jeder ist anders. Während ich niemals in die Intrigen des Hofes eingebunden werden möchte, scheint dieser Novize gerade darauf erpicht zu sein – oder ahnt er so etwas gar nicht?
    „Ich kann euern Wunsch verstehen, kann ihm aber auch nicht direkt nachgeben. Nicht, weil ich es nicht möchte, sondern weil ich selber nicht mehr weiß. Ich kenne bislang nur den jungen Magier, der gerade von dannen geschritten ist“, er deutete in die Richtung, in der Hindrun verschwunden war, „und bin mit den Strukturen der Hofmagier oder gar des Hofes Ethorn IV nicht wirklich bewandert, muss ich gestehen. Aber vielleicht könntet ihr tatsächlich uns einen Einblick geben, wenn ihr euch näher mit ihnen beschäftigt. Ich möchte aber nicht über den Kopf Hathons entscheiden – dies ist der Oberste Hofmagier. Zumal ich nicht weiß, wie elitär die Hofmagier sich fühlen, dadurch dass sie an Ethorns Hof beordert sind.
    Diesen Obersten Hofmagier aber werden der Rat und ich die kommenden Tagen treffen. Vielleicht möchtet ihr an diesem Treffen teilnehmen? Dann könnte ich Hathon direkt fragen und euch mit ihm bekannt machen. Was haltet ihr davon,… wie ist eigentlich euer Name? Verzeiht, wenn ich diesen nicht kenne, doch Namen kann ich mir nur schwer merken.“

Seite 2 von 20 « Erste 123456913 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide