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    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    Sie hatten ein Lager aufgeschlagen und Angelina war überrascht wie gut sie doch schlafen konnte, obwohl es bitter kalt war...

    Jemand strich ihr über das Haar. Sie lag in einem schwarzen Himmelbett und kuschelte sich an Ceron seine Schulter. Doch dann zog er etwas fester an ihrem Haar. Das war schon etwas unangenehm.„Liebster, du könntest etwas zärtlicher sein!“, flüsterte sie mit einem Lächeln und schlug die Augen auf.
    Angst stand ihr plötzlich ins Gesicht geschrieben, denn sie blickte nicht in das Gesicht des Hohepriesters, sondern in die Fratze eines Orks, der scheinbar ganz angetan von ihrem blonden Haar war. Eine Haarsträhne hatte sich unter seinem Fingernagel verfangen und als er daran zog war Angelina um eine Strähne ärmer. Er war nicht der einzige Ork, der die Gruppe im Schlaf überrascht hatte. Lair und die eine Jägerin hatten auch mit je einem Ork zu kämpfen. Ob noch mehr Orks da waren konnte die Magierin im ersten Moment nicht überblicken und sie war auch viel zu aufgeregt um sich darum zu kümmern. Zuerst war sie wie gelähmt, denn sie hasste die Orks, die ihr schon mehr als einmal das Zuhause geraubt hatten. Der Ork war immer noch mit der Haarsträhne beschäftigt. Das nutzte Angelina und tastete nach etwas mit dem sie ihn schlagen konnte. Ihre doch recht zierliche Hand zur Faust geballt würde für einen Ork bestimmt nicht ausreichend sein. Sie fand einen Stein, etwa faustgroß und umfasste diesen. Schade das der Ork sich auf gerichtet hatte, denn sie hatte ursprünglich vorgehabt ihm mit dem Stein in der Hand eins auf seine dicke grüne Nase zu hauen. Statt dessen warf sie den Stein in sein Gesicht und rollte sich anschließend schnell zur Seite um den Stein anschließend nicht ab zu bekommen. Sie stand auf und sprang flink hinter einen Busch, beobachtete den Ork und fragte sich in welchem Gebüsch sich wohl Gilbert mit dieser Vaelyn herum trieb. Denn seine Aufgabe die zweite Nachtwache zu übernehmen hatte er wohl nicht gerade mit Sorgfalt erfüllt.

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    Lair ist offline
    Zum Glück des Gauners ergaben sich die beiden Frauen nicht ihrem Schicksal, sondern gingen offensiv gegen die übelriechenden Angreifer vor. Die Orks, die den Dieb eingekreist hatten, wurden von der Widerspenstigkeit ihrer Opfer überrascht und verloren sowohl ihre Konzentration als auch ihr selbstbewusstes Auftreten, die Verwirrung und Unsicherheit wichen. Zumindest hoffte der Mann, dies aus den behaarten Fratzen herauslesen zu können, als er seine starre Haltung aufgab, um sich aus der Reichweite der großen, spitzen Gerätschaften der Grünfelle zu bringen.

    Als einer der Orks durch eine von Angelina Aktionen abgelenkt wurde, wagte es der Dieb, sich zu bewegen; er sprang direkt auf jenen zu – die zwei anderen Orks folgten seiner Bewegung – und warf sich mit aller Kraft gegen ihn … was beinahe keine Auswirkung hatte. Der Dieb hatte das Gefühl, gegen eine Wand aus Ziegelsteinen zu springen. Der Ork wurde durch den Angriff zwei Schritte nach hinten gedrückt, geriet aber nichtmal ins Wanken und gewann seine Konzentration wieder. Der Hüne hieb mit seinem Schwert nach dem Gauner, der sich aber aufgrund der geringen Reichweite durch eine schnelle Bewegung seitwärts aus der Gefahrenzone begab. Stattdessen hätte der Ork fast einen seiner Kollegen rasiert. Der Armbrustschütze wagte es wiederum nicht, zu schießen, da er Gefahr lief, einen seiner eigenen Männer (bzw. Orks) zu treffen.

    Der Dieb bekam aus den Augenwinkeln mit, wie Angelina einen Stein nach einem Ork warf, was ihn dazu verleitete, sich selbst nach einem geeigneten Wurfobjekt umzusehen.
    Steine sind zum Werfen gemacht, dachte er, als er einen Geeigneten vom Boden hob, um ihn seinen Widersachern entgegen zu schleudern.

    Die Situation, die zugunsten der Orks begonnen hatte, endete in einem heillosen Durcheinander, dass die drei Menschen zu ihrem Vorteil nutzen mussten, wollten sie die nächsten Augenblicke überleben.

  3. Beiträge anzeigen #43
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    Orks sind zwar stark, aber besonders helle sind sie nicht, musste Angelina wieder feststellen.

    Der Ork vor dem sie sich gerade versteckt hatte stand immer noch da, schaute sich verwirrt um und spielte zwischendurch mit der blonden Haarsträhne die an seiner Pranke fest klebte. Als der Ork mit der Armbrust immer wieder versuchte auf Lair zu zielen, hielt es Angelina es nicht mehr in ihrem Versteck aus. Sie stellte sich hin und versuchte jedes bisschen magische Kraft in ihrem Körper zu sammeln. In so Notsituationen wie dieser sollte das doch möglich sein. Es war kalt, sehr kalt sogar und das sollte ihr Vorhaben etwas erleichtern. Sie trat hinter dem Busch hervor, hob ihre Arme und da war es wieder das gewohnte kribbelnde Gefühl in ihren Adern, sie hob beide Arme und zielte schließlich auf den Armbrustschützen, oder besser gesagt auf seine Armbrust. Sie wollte den Zauber nicht über strapazieren und wirkte einen kleinen Eispfeil der den Pfeil auf der Armbrust fest fror. Sie spürte das ihre Magie noch nicht ganz aufgebrauchte war und schickte einen zweiten Eispfeil zu dem Köcher sodass auch diese Pfeile vorerst unbrauchbar waren.
    Der Armbrustschütze grunzte etwas unverständliches vor sich hin und hantierte an seiner Armbrust herum. Angelina nahm noch einen Stein in die Hand, lief auf den Ork zu, trat ihm kräftig gegen sein Schienbein und als er sich vor Schmerz krümmte , schlug sie ihm den Stein auf die Nase. Er heulte auf.


    „Lair! Komm wir hauen ab!“, schrie Angelina. „Hey du, ja du komm auch mit.“, rief sie der anderen Jägerin zu. Ihren Namen kannte sie gar nicht, aber das war auch egal in diesem Moment. Sie rannten so schnell wie möglich weg aus dem Lager. Die Orks waren jedoch nicht völlig blöde und verfolgten sie natürlich. Angelina schlug vor auf einen Baum zu klettern. Ob die Anderen das gut finden würden wusste sie nicht, aber sie kletterte hoch und hoffte die Orks würden auf ihrer Suche nicht nach oben schauen.

  4. Beiträge anzeigen #44
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    Lair ist offline
    Der Dieb hielt inne und betrachtete den Baum, den er zu erklimmen gedachte. Den Namen des Baumes kannte er nicht, er sah nur, dass jener eine breite Krone besaß, die (im Gegensatz zu vielen anderen Bäumen) Blätter trug, die schmal und spitz waren und ihn an die Dornen von Kakteen erinnerten. Dort oben, in der Krone, würde man ihn jedenfalls nicht sehen … aber der wahre Grund, weshalb der Gauner diesen Baum wählte, waren die tiefliegenden, in Reichweite hängenden Äste, die es ihm ermöglichen sollten, auf den Baum zu klettern – jedenfalls hoffte er es.

    Der Dieb stieß sich von Stamm des Baumes ab und griff nach dem nächsten Ast, den er auch zu fassen bekam … und dann hing er da …
    Nun komm schon!, spornte er sich selbst an und versuchte mit aller Kraft, sich am Ast hochzuziehen. Als ihm schließlich der simple wie überaus geniale Einfall in den Sinn kam, seine Beine nicht nutzlos in der Luft baumeln zu lassen, sondern sich mit diesen am Stamm abzustützen, gelang das Meisterstück.

    Der Gauner warf einen neugierigen Blick zu seinen weiblichen Begleiterinnen. Die Jägerin, deren Namen er immer noch nicht kannte, erklomm flink wie eine Katze den Baum, den sie sich ausgesucht hatte und ließ den Mann vor Neid erblassen. Angelina befand sich auf dem selben Baum wie die Jägerin, kam aber nicht ganz so schnell voran, jedoch schneller als der Dieb.

    Nachdem der Südländer einen weiteren Ast erklommen hatte, hörte er das Stapfen und Schnaufen der Orks, die ihnen auf den Fersen waren.
    Hoffentlich sehen sie nicht hoch, dachte der Dieb angsterfüllt, da er in seiner aktuellen Position gut zu erkennen war.

  5. Beiträge anzeigen #45
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline

    Auf dem Weg ins Orklager

    "Schnauf nicht so", scholt ihn Vaelyn. "Ich habe gerade einen Ork niedergestreckt", erinnerte er sie. "Und der zweite hätte dir den Kopf abgerissen..." - "Hättest du ihn nicht eines besseren belehrt, ja", gestand der Ganove ihr zu. So gesprächig war Vaelyn wohl bloss nach einem Aufeinandertreffen mit zwei grunzenden Bestien. "Halt!", mahnte sie ihn zischend. Die Spur, welcher sie gefolgt war, verlor sich am Fusse dieses Baumes. Candaal schaute den einzig möglichen Fluchtweg hoch und entdeckte einen ihm bekannt vorkommenden Haarschopf. "Madame, der Ork, den ich erlegt habe, trug eine Haarsträhne mit sich, welche sich nur von eurem elfengleichen Haar hätte lösen können. Kommt runter bevor die mit schlaueren Kollegen zurücksind."

    "Im Grunde war es ganz einfach: Dadurch, dass er die Axt wütend nach mir geschwungen hat, hat er seinen Arm derart exponiert, dass mein Hieb ihm die Schulter auskugeln konnte. Zugegeben, den Bruchteil einer Sekunde befürchtete ich, mich nicht schnell genug ducken zu können. Als der Arm jedoch schlaff runterhing wurd's zum Kinderspiel: Ich liess seine Kopfnuss ins Leere gleiten und rammte meinen Ellbogen in sein Genick, was ihn begleitet von einem bestialischen Knacken zu Boden sacken liess. Und wenn er nicht weggetragen wurde, liegt er da noch heute..." Candaal schilderte den Kampf mit viel Begeisterung und gerade als er zu Vaelyns rettendem Präzisionsschuss kommen wollte, hatte auch Lair den Abstieg vom Baum geschafft. "Seht mich nicht so an. Wir konnten nichts unternehmen. Ihr hattet mehr Glück als Verstand, dass die euch nicht löchrig geschossen haben. Jetzt aber nichts wie los. Die werden uns überall suchen nur nicht da, wo sie uns am wenigsten erwarten und da wollen wir ja ohnehin hin. Also los!"

    Die Jägerinnen nickten stumm. Vaelyn legte ein Tempo vor, welches keine langatmigen Diskussionen erlaubte während die zweite Jägerin ihr bestes tat, die Spuren der Gruppe zu verwischen.

  6. Beiträge anzeigen #46
    Krieger
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    Lair ist offline
    Orks …

    … wieso müssen es Orks sein?


    Bereits die erste Begegnung mit den behaarten Riesen war für den Dieb negativ verlaufen; man hatte ihn zwangsrekrutiert und in einen Krieg hineingezogen, der ihn überhaupt nicht interessierte. Und nun waren es schon wieder Orks, die ihm das Leben schwer machten. Am liebsten hätte er Gilbert den Rücken gekehrt und wäre seines Wegen gegangen … er wollte allerdings nicht als Feigling dastehen und auch nicht sein Schwert zurücklassen (und Angelina schon zweimal nicht). Außerdem konnte er nirgends hin, er befand sich an einem Ort, den er nicht kannte und der sich am Rande der Welt zu befinden schien.

    So trottete der Dieb tapfer weiter hinter Vaelyn her, welche die Gruppe führte, und wünschte sich, die Orks wären in der Zwischenzeit zu Goblins eingegangen.

    Nach einiger Zeit hob die Jägerin plötzlich den Arm und brachte den Trupp zum Stillstand. Gilbert trat vor und wechselte einige, kurze Worte mit Vaelyn, während der Gauner gen Horizont erblickte und sich von der vor ihm liegenden Gefahr abzulenken, was ihm allerdings nicht so recht gelang.
    Vermutlich hat sie das Lager entdeckt, dachte der Dieb. Ich bin gespannt, was Gilbert sich einfallen lässt, um uns dieser stinkenden Brut zu entledigen.

  7. Beiträge anzeigen #47
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    "Einen besser durchdachten Plan gibt es immer", tröstete der Ganove sich. Moment - wollte er wirklich Hals über Kopf in ein Orklager rennen? Nun, Frost hatte ihn bei der letzten Orkjagd einen hitzköpfigen Jungspund genannt. Ohne Vorbereitung hinter die Palisade zu treten würde so ziemlich jenem Bild entsprechen. Doch so lange er auch auf die kleine, von einer Holzpalisade umgebene Orksiedlung am Bergfuss schaute, hörte er doch nur die Zeit verrinnen. Einige Stunden waren die Krieger vielleicht noch auf der Suche nach ihnen, dann würden sie jedoch ins Dorf zurückkehren und Reinspazieren wäre nicht mehr vergleichbar leicht.

    Candaal hatte bereits auf dem Weg mit dem Gedanken einer diplomatischen Lösung gespielt. Vielleicht hatte Vaelyn ja wegen ihrer äusserst ungeschliffenen Zunge gar nie daran gedacht, den Orks einen Vorschlag zu unterbreiten, um Sebastians Schwester zu befreien und die Orks waren im Grunde ein verständnisvolles Völkchen. Als arbeitete sein Hirn nicht bereits auf Hochtouren, spürte er zusätzlich die fragenden Blicke der Gefährten in seinem Rücken. Der Druck, einen Plan vorzulegen, wuchs exponentiell mit der Zeitvariable - ob man diese jetzt in Gortharischen Halbtagen oder Myrtanischen Mondtagen rechnete.

    "Nun gut...", er wandte sich wieder den Leuten zu. "Wir machen's wie folgt: Die Orks, welche Vaelyn und ich getroffen haben, staunten noch immer über Angelinas Magiekünste. Bestimmt weiss der Oberork mittlerweile davon. Mich hat noch keiner gesehen. Ich werde ihm Angelina im Austausch gegen die Wa..." Er sah Vaelyns funkelnden Blick "... gegen Sebastians Schwester ausliefern." Nun hörte er den berechtigten Protest der Wassermagierin. "Vertraut ihr mir oder nicht?", fragte er blank. "Falls etwas schiefgeht hat der nächste Ork einen Pfeil im Hals. Falls er das überlebt, hat er mein Stilett im Herz. Und falls alle Stricke reissen, friert ihr sein Gemächt ein." Candaals Blick fiel auf die beiden, welche noch keine Rolle in diesem Schauspiel hatten. Die Jägerin erklärte, sie würde nach zurückkehrenden Orks Ausschau halten. "Und du sorgst dafür, dass Vaelyn freie Schussbahn hat..."

    "Dir ist bewusst, dass Orks einmal betrogen nicht lockerlassen? Es ist nicht wie mit Geliebten, die du mit genug Effort wieder einwickeln kannst" - "Ich sage ja - Timing ist essentiell", scherzte Candaal. "Und nun ist der beste Moment, das Ding anzureissen." Er zog einen Strick aus seinem Bündel. "Madame, wenn ich eure Hände binden dürfte", sprach er mit einem Grinsen und wedelte den Strick durch die Luft. "Ihr seid keine grosse Schauspielerin, doch sorgt euch nicht. Mein Talent reicht für zwei, genauso wie eure Schönheit es tut. Selbst der König von Myrtana würde auf uns hereinfallen."

  8. Beiträge anzeigen #48
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    Schmeichelnde Worte um sie milde zu stimmen? Ihr die Angst zu nehmen? Er spielte doch nur mit den Herzen der Frauen, dieser Schuft.
    Während Gilbert ihr die Hände fesselte, dachte Angelina noch daran einfach abzuhauen. Hatte sie dazu überhaupt die Chance? Nein! Vertrauen konnte sie ihm nicht, aber hatte sie eine Wahl? Nicht wirklich. Dann war es auch schon zu spät. Sie wurde wie eine Verbrecherin abgeführt.


    „Du denkst aber schon da dran, das ich gefesselt nicht zaubern kann?“, erinnerte sie ihn noch bevor sie das Orklager erreichten. Aber andererseits glaubte sie ihm, dass sein schauspielerisches Talent für zwei ausreichte sofort. „Ja, ja ist schon gut. Ich hoffe du erlaubst das ich ein wenig nervös bin.“, fügte sie schon noch etwas leiser hinzu. „Pssst.“, brachte Gilbert sie dazu zu schweigen. Komisch wie er sich fort bewegte und dabei nicht das kleinste Geräusch machte. ,Das möchte ich auch lernen!ʼ, nahm sich Angelina vor und versuchte seine Gangart nach zu armen und trat sogar in seine Fußstapfen. Trotzdem knisterte es unter ihren Fußsohlen. Irgendetwas machte sie da noch falsch. Sie konzentrierte sich so sehr das sie gar nicht merkte das sie inzwischen das Orklager erreicht hatten und vor einen grunzenden Ork standen.

    Angelina wurde ganz blass und dann ganz grün im Gesicht. Ihr wurde übel und musste sich übergeben. Sie wollte noch dagegen ankämpfen aber es klappte nicht. Sie übergab sich direkt da wo sie gerade stand und es landete der ganze Schmodder auf den Orkfüßen.

    Verdammt, jetzt hatte der Ork aufgehört zu grunzen. Was das wohl zu bedeuten hatte?

  9. Beiträge anzeigen #49
    Veteran Avatar von Vicious
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    Vicious ist offline
    »Wann kommt denn dein Chef wieder?«, fragte Vicious eines der auf dem Schiff noch verbliebenen Crewmitglieder. Als Antwort erhielt sie lediglich ein Schulterzucken. Was auch immer der Kerl da draußen trieb, es dauerte eine halbe Ewigkeit. Unterdessen fror Vicious zu einem Eiszapfen an Bord des Schiffes. Sie rieb sich die Hände und blickte düster zum Land hinüber, bevor sich die Kopfgeldjägerin schließlich zur Kajüte abwandte. Es hatte sowieso keinen Zweck. Entweder waren Candaal und seine Gefährten längst tot und verrotteten dort irgendwo oder sie waren noch lebendig, was wiederum bedeutete, dass Candaal sich ohnehin nicht in seinen Kram reinreden ließ. Schnell weg kamen sie also auf keinen Fall und ohne Segel schon gar nicht.

    Dabei fragte sich die Marmo, ob es nicht vielleicht sinnvoller gewesen wäre, doch in Bakaresh zu bleiben. Da herrschte zumindest nicht so ein verflucht kalter Wind und zur Not setzte man sich in eine Taverne zum Aufwärmen. Andererseits konnte man nicht wissen, wie lang die Lage dort noch halbwegs ruhig blieb. Ein Teufelskreis. Egal, wo man war, überall war es scheiße.

    Vielleicht lag es auch an der verdammten Erkältung, die sich Vicious in den Tagen des Wartens zugezogen hatte. Auch ein Grund, weshalb sie an die Reling ging, denn was ihre Krankheit zutage förderte, war nicht mehr feierlich. Verhindern ließ es sich nicht, deshalb immer raus damit und über die Reling.

  10. Beiträge anzeigen #50
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Die Orkpranke tatschte bereits nach der Blonden, als Candaal jene am Strick zurückzog, dem Ork einen warnenden Blick entgegenwarf und erklärte: "Pfoten weg. Noch gehört sie mir. Doch darüber lässt sich verhandeln" - "Uhhh?", grunzte der Ork fragend. "Uhh hu", grunzte Candaal nickend zurück. 'Wenn ich nur einige Worte Orkisch könnte... würde mir ganz neue Tore öffnen', dachte er sich und wiederholte seine Bitte schliesslich im Befehlston. Die angeregte Stimme hatte den gewünschten Effekt jedoch gleich selbst ausgelöst, denn hinter dem Wachposten erschien ein grosser Ork mit weissen Zöpfen, begleitet von einem stämmigen Jüngeren mit einer Standarte.

    "Uhnag nu shagra thak ta ta, uhmene!", rief der Ork aus.
    "Diese Sprache spreche ich nicht, doch sprichst du diese?", fragte der Ganove und winkte mit dem Seil mit welchem er Angelina gebunden hatte.
    "Hat euch angegriffen, mächtige Menschenmagierin"
    "Magier von Mensch mir Jagdmann berichtet. Tötet mit Eissturm."
    'Wohl eher Flockenwerferin', ging dem Händler durch den Kopf.
    "Ich bringe dir Frau Menschen Magier. Wir handeln"
    "Nicht möglich Frau. Frauen schwach, Frauen in Zelt bei Kinder. Frauen nicht töten Orks. Das sein Magier? Jäger berichten Haar wie Sonne."
    Candaal hob eine Haarsträhne der Magierin an und deutete auf die untergehende Sonne.
    "Und wie das eine Frau ist...", erklärte Candaal, drehte Angelina unwirsch ins Profil und deutete auf ihre eindeutig weiblichen Rundungen.
    "Wir nun handeln oder nicht? Wenn nicht interessiert, ich bringen Magier zum Dorf von Menschen. Sie zahlen viel für mächtigen Magier."

    Der Ork musterte ihn einen Augenblick lang, dann, als sei ihm soeben ein Licht aufgegangen, stellte er sich mit verschränkten Armen vor Candaal und sagte: "Wie du fangen Magier von Sonne ohne Trupp?" Ein Grinsen breitete sich auf dem alten Orkgesicht aus, welches seine fauligen Hauer im letzten Abendlich aufblitzen liess. "Kopfgeldjäger", erklärte Candaal, schüttelte eines seiner Wurfmesser aus dem Ärmel und warf es in einer flüssigen Bewegung zwischen dem Alten und dem Jungen hindurch. Einige Fuss hinter ihnen bohrte der Dolch sich in den Kopf einer Strohpuppe. "Wenn Magier Hände gebunden, keine Magie. Ich schneller als Magier", meinte er schliesslich nicht weniger stolz als der Ork.

    "Was du dann wollen?", wollte der Ork nun ernsthaft und mit einem neugierigen Blick wissen. "Ihr gestohlen meine Waffen. Ich gefangen Magierin ohne Waffen. Ich will Waffen wieder." Der Gesichtsausdruck des Orks entspannte sich. "Wir dir geben Waffen gegen Magier, ja?", fragte er Bestätigung suchend. Angelina rückte unruhig mit den Schultern hin und her. Um den Ork weiter zu beeindrucken trat er ihr vergleichsweise sanft in die Kniekehle, sodass sie auf den Knien zwischen ihm und ihrem eigenen Erbrochenen landete. Der Ork, sichtlich beeindruckt von seiner Art mit Magiern umzuspringen, lehnte sich lächelnd vor. "Und deine Standarte. Du gestohlen meine Ehre. Ich nehme deine."

    Das brachte den Oberork ins Schwitzen. Wollte er seinen Stolz einem Fremden überlassen oder eine tödliche Waffe seinem Feind? Der Ork ging auf und ab und entschied schliesslich: "Wartens bis Sucher zurück. Dann entscheiden" - "Ich warte sicherlich nicht in diesem Loch", schnalzte Candaal in bestem Varanter Dialekt. "Machen Handel jetzt oder nie!" Der Ork überlegte abermals, musterte ihn mit zusammengepressten Augenlidern und grunzte schliesslich. "Orugha, na shagga. TAKAKA!"

    Was auch immer das hiess: Der Standartenträger kam auf Candaal zu, hielt ihm den Speer, an dessen Ende eine Flagge fixiert war entgegen und... versuchte, ihm das hölzerne Ende zwischen die Beine zu rammen. Einzig Candaals sicherer Schritt verhinderte schlimmeres. Der Ork hatte sein Knie getroffen. Plötzlich ging alles drunter und drüber: Die Orks brüllten laut. Candaal versuchte, selbst aus Vaelyns Schussbahn zu kommen und wurde bereits kurz darauf von hinten von mächtigen Orkarmen gepackt.

    Noch ehe ihn der Ork von den Füssen reissen konnte, hatte der Ganove seinen Ellbogen nach hinten in den Brustharnisch des Orks gerammt - was wohl eher dem Menschen als dem Ork geschadet hatte - dann jedoch die Handkante gen Orkjuwelen geschleudert. Nach Luft ringend schüttelte er den Ork ab und riss am Strick, mit welchem er Angelina gebunden hatte. Der Knoten löste sich - Candaal dankte Taumann insgeheim für das Buch der Hundert Knoten - und warf sich dann mitsamt der Wassermagierin seitwärts, um dem Schwung einer Axt zu entkommen. "Rationiert eure Kräfte", rief er der Magierin zu ehe er sich schützend vor sie stellte, um den nächsten Hieb der Orkstandarte abzufangen. Das war das mindeste, was ein Gentleman nach dieser Behandlung tun konnte.

  11. Beiträge anzeigen #51
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    Angelina fasste sich an die Handgelenke. Sie schmerzten ein wenig an den Stellen an denen das Seil gescheuert hatte. Einen Moment um zu überlegen wie sie sich am besten wehren könnte hatte sie noch. Gilbert hatte den nächsten Angriff des Orks mit Erfolg abgewehrt. Aber jetzt war sie auf sich selbst gestellt, denn die restlichen Orks rannten brüllend auf Gilbert und Angelina zu. Die Magierin hüpfte zur Seite sodass sich der gerade ankommende Ork ins Leere griff und unsanft auf dem Boden landete. Das machte ihn noch wütender. Er schnaubte und griff blitzschnell nach Angelinas Fußgelenk und umfasste es mit seiner Pranke. Schon wieder gefesselt, dachte sie. Mit dem anderen Fuß versuchte die Magierin so fest wie möglich auf jene Pranke zu treten. Als sie dann mit der Stiefelspitze gegen seinen Hals trat, ließ er plötzlich locker und sie konnte einen Schritt zur Seite machen. Der Ork röchelte und versuchte sich hoch zu rappeln. Da entdeckte sie das Seil mit dem sie zuvor gefesselt gewesen war. Es hatte sich um die Füße des Orks gewickelt. Angelina schnappte es sich und zog mit einem kräftigen Ruck daran. Er stürzte erneut und blieb regungslos auf dem Bauch liegen. Angelina wollte ihn noch fesseln, aber dann spürte sie magische Energie die sich ihr näherte. Es war nicht vergleichbar mit einem Feuerball oder einem Eispfeil. Gerade noch im letzten Moment sprang die hinter einen Baumstumpf der das magische Geschoss des Schamanen schluckte. Was immer es auch gewesen war sie hatte etwas abbekommen. Ihre Glieder fühlten sich schwer an, als würden mehrere Bleikugeln an ihren Armen hängen konnte sie sich nur noch ganz langsam bewegen. Es dauerte nicht lange dann besserte sich ihr Zustand und sie versuchte sich von hinten an den Schamanen heran. Aber so sehr sie sich auch bemühte, er bemerkte sie und schickte schon wieder so eine magische Welle die Angelina nur mit einem Schutzschild aus Eis abwehren konnte. Das hatte allerdings ihre ganz Magie aufgebraucht, sodass sie jetzt auf die Hilfe der Jägerinnen angewiesen war. Wo steckte Lair eigentlich?

  12. Beiträge anzeigen #52
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    Lair ist offline
    Dem Gauner war die Aufgabe übertragen worden, Vaelyn vor Angreifern zu schützen, so dass sie Angelina und Gilbert gefahrlos mit dem Bogen aus der Entfernung im Kampf unterstützen konnte. Da die meisten Orks sich auf die beiden Lockvögel konzentrierten, erwies sich der Auftrag als leichter als der Dieb zunächst vermutet hatte. Der unbewaffnete und den Grünfellen körperlich unterlegene Mann war jedem Ork, der Vaelyn und ihn ignorierte, zutiefst dankbar.
    Doch leider kam irgendwann einer der Orks auf die unschöne Idee, die nervige Bogenschützin zu beseitigen.
    Der sich nähernde Feind fiel dem Dieb sogleich auf. Der Ork hatte dagegen nur Augen für Vaelyn, was der Mann ausnutzte; er zog sich aus dem Sichtfeld des Gegners zurück, um auf diese Weise das Überraschungsmoment auf seiner Seite zu wissen. Der Ork bemerkte ihn nicht, sondern trottete zielstrebig auf die Frau zu (die den Ork wiederum nicht bemerkte, da ihr Blick in der Ferne ruhte).
    Der Mann, der über sein weiteres Vorgehen im Unklaren war, fuhr sich nervös durchs Haar und betrachtete unschlüssig den Grünfell, der ihn soeben passierte.
    Lass dir etwas einfallen!, dachte der Dieb, beinahe panisch. Die vorangegangen Begegnungen mit Vertretern jenes stinkenden, behaarten Volkes, die bisher stets glimpflich (wenn auch nicht wirklich zugunsten des Südländers) verlaufen waren, hatten nicht zum Selbstbewusstsein des Gauner beigetragenen.
    Als der Ork nur noch zehn Meilen von Vaelyn entfernt war, entschloss sich der Dieb letztlich dazu … nichts zu entschließen – er rannte einfach los. Der Grünfell wurde seiner gewahr und drehte sich überrascht um, die Waffe (ein für orkische Verhältnisse kurzes Schwert) zum Angriff erhoben. Der Dieb, der nicht die geringste Ahnung besaß, was er machen würde, sprang im Lauf plötzlich empor und rammte seinem Gegner beide Beine in den Rumpf. Danach fiel der Mann schmerzhaft zu Boden. Der Ork, der soeben einen kräftigen Tritt in die Magengrube bekommen hatte, verharrte in seiner Stellung. Die Bogenschützin, die den nahen Feind nun endlich gesehen hatte, nutzte dies aus und schoss einen Pfeil auf diesen ab. Das Geschoss durchschlug die Brust des Grünfells … die Bestie sackte in sich zusammen.
    Rasch erhob sich der Mann und blickte sich um. Es waren keine anderen Orks in Reichweite, Vaelyn konzentrierte sich wieder auf Angelina und Gilbert.
    Angelina und Gilbert …
    Der Dieb sah sie; sie waren in Bedrängnis. Der Mann, der sich ein letztes mal vergewisserte, dass Vaelyn eine freie Schussbahn hatte, entschloss sich, den beiden zu helfen … und seinen aktuellen Posten zu verlassen.

  13. Beiträge anzeigen #53
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Der Jungork, der die Standarte nach Candaal schwang, brauchte dafür so viel Platz, dass er dem Ganoven zugleich vor weiteren Angreifern schützte. Hätte der Ork eine Axt geführt, so hätte Candaal diesen Kampf sicherlich nicht gesucht. Einen Speer jedoch, ja, das konnte man wagen. Vor den Stichen wich er zurück. Dem ersten diagonalen Hieb trat er jedoch entgegen, streckte seinen Arm so aus, dass der Speer entlang der Aussenseite seines Armes glitt und fasste die Waffe sogleich mit zwei Händen. Der Ork riss die Waffe brüllend an sich und just in dem Moment stiess Candaal sich vom Boden ab. Als wäre der Ork eine Wand, welcher er entlang lief, rammte er ihm beide Stiefel ins Gesicht und landete dann auf der anderen Seite des Speeres. Der Griff des Orks lockerte sich und so entriss ihm der Mensch die Standarte.

    In eben jenem Moment stiess Lair zu ihnen und erntete den einen kräftigen Schlag mit einem Prügelholz einer älteren Orkin. Diese drosch weiter auf den jungen Mann ein, doch das wirklich Entscheidende daran war die nun freie Sicht für die Meisterschützin. Candaal sah den Pfeil aus dem Nacken des Ältesten heraustreten, sah wie jener mit blutig gespritzten Händen den tödlichen Pfeil herausreissen wollte und wie er, die Finger um das Geschoss geklammert vornüber kippte. Nachdem er die Standarte in den Rücken ihres Anführers versenkt hatte, schaute der Ganove sich nach den anderen Menschen um. Völlig unbeholfen setzten sie sich mit Händen und Füssen zur Wehr. Kein Konzept schien sie dabei zu leiten.

    Vaelyn hatte ihren Posten verlassen und rannte, nach der gesuchten Jägerin rufend ins Dörfchen hinein. Der Kampfeswille der Orks war zumindest vorübergehend gebrochen. Einige bange Momente später, in denen Angelina bekundet hatte, dass sie kein Fünkchen magischer Kraft mehr besitze und man hoffte, die Sucher würden sie nicht hinter den Palisaden einkesseln, kam Vaelyn mit ihren Waffen unter dem einen Arm und einem abgemagerten Menschen im anderen zu ihnen auf den Hauptplatz des Orkdorfes. "Garantiert keine Orkwaffen."

    Erleichtert nahm Candaal sein Schwert wieder an sich. Ebenso entriss er die Standarte dem Leichnahm des Orkältesten. "Jetzt aber nichts wie weg!" Gesagt getan verliessen sie in höchster Eile das Orklager. Alsbald sie ausser Sichtweite waren, erklang ein Hornstoss in ihrem Rücken, welcher bald aus verschiedenen Richtungen im Wald beantwortet wurde. Das Horn hinten im Dorf antwortete abermals. Die Jagd hatte begonnen und sie waren das Wild. Die Tatsache, dass sie Spuren hinterliessen war den Flüchtenden völlig egal. Hier konnten sie auf keinen Fall bleiben. Vaelyn schlug im Rennen vor, den Rückweg nicht durch den Goblinbau anzutreten. "Sondern?", hechelte Candaal, den Blick auf den Hügel gerichtet. "Wir fliehen Südwärts. Dort hat führt ein See zwischen den beiden Hügeln hindurch. "Ideal, dort können wir sie abhängen."

  14. Beiträge anzeigen #54
    Krieger
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    Wieder vereint, dachte der Dieb seltsam erleichtert, während er das Heft seines Schwertes tätschelte. Ihm blieb allerdings keine Zeit, das Wiedersehen ausgiebig zu feiern, da sich eine wilde Meute an ihre Fersen geheftet hatte. Da Sebastians namenlose Schwester durch die Gefangenschaft stark geschwächt war und sie deshalb jemand stützen musste, kamen sie nur langsam voran. Schon tauchten die ersten Grünfelle in ihrem Sichtfeld auf.
    »Hier, nimm du sie«, sagte Vaelyn und übertrug ihm die Aufgabe, der erschöpften Frau beizustehen. Sie nahm dagegen ihren Bogen zur Hand, um gemeinsam mit der anderen Jägerin die sich nähernden Orks auf Distanz zu halten.

    »Dort ist der See!« rief Angelina plötzlich … und tatsächlich, ein See, flankiert von zwei steilen Böschungen, befand sich vor ihnen. Gilbert schlug vor, ihren Lauf zu beschleunigen und die gesamte Gruppe ging in einen schnellen Sprint über. Der Dieb, der für die Sicherheit der Frau zuständig war, nahm die Frau auf dem Arm und die Beine in die Hand.

    Mit kritischem Blick musterte der Südländer das Wasser des Sees, das trotz des kalten Wetters nicht gefroren war; er war nicht darauf erpicht, sich ins Nasse zu begeben. Gilbert stand bereits bis zu den Knien im Wasser und nahm die Kälte stumm und gelassen hin. Nur als das Wasser die empfindliche Stelle erreichte, entwich ihm ein unangenehmes Ächzen. Vaelyn hatte wiederum die Aufgabe des Gauners übernommen und führte Sebastians Schwester vorsichtig ins Wasser, da sie nicht die Kraft besaß, ohne Hilfe zu schwimmen (wenn sie überhaupt schwimmen konnte).

    Als der Dieb sich umblickte und einige Orks sah, die nicht mehr fern waren, erlangte er die Entschlossenheit, in das kalte Wasser zu steigen. Nachdem er das Ufer hinter sich gelassen hatte und seine Füße nicht mehr den Boden berührten, fiel ihm ein, dass er nicht schwimmen konnte …
    Geändert von Lair (02.01.2011 um 12:52 Uhr)

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    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    "Was zum Teufel dabberst du da rum?", schrie sich Candaal die Kälte aus dem Leib. Lair blieb wie angewurzelt stehen, das Wasser bis zum Kinn. Einige Handbreit abseits seines Gesichtes schlug bereits ein Bolzen in die Wasserdecke ein. Er wollte dem Burschen schon den Rücken kehren, als jener wie ein kleines Kind, das nicht schwimmen konnte, mit den Armen um sich wedelte. "Er kann nicht schwimmen?", fragte Candaal lauter, als er es unter gewöhnlichen Umständen getan hätte. Die Kälte frass sich immer weiter gen Herz und zwang ihn, alles was er tat mit viel Vehemenz zu tun. Vaelyn war mit der Gefangenen bereits in der Hälfte des Sees als Angelina und Candaal überlegten, ob sich das Zurückkehren lohnte.

    Schliesslich fanden Candaals Finger unter Wasser den Waffengurt und lösten das schwere Schwert vom Gürtel. Sogleich war es viel leichter sich an der Wasseroberfläche zu halten. In wenigen kräftigen Zügen hatte er Lair erreicht. Gerade als er hinter ihm untertauchte, um seinen Gurt zu lösen, durchbrach ein weiterer Bolzen die Wasseroberfläche und bohrte sich in die Schulter des Ganoven. Rau riss er daraufhin Lair unter Wasser und stiess ihn mit seinem verletzten Arm in Angelinas Richtung. "Hör auf rumzufuchteln oder ich schlitz dir die Kehle auf!", schrie er den jungen Mann an. Stattdessen klammerte der Mann sich nun nach Luft japsend an seinen verletzten Arm.

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    Lair ist offline
    Tausende von Stimmen tönten in seinem Kopf, die ihn allesamt anherrschten, sich zusammen zu reißen, während er panisch mit den Armen unkoordiniert ins Wasser stieß, um seinen Kopf über der Oberfläche zu halten, was ihm zunächst glücklicherweise (wenn auch mehr schlecht als recht) gelang.

    Seine Erregung, die jeden vernünftigen Gedanken verbannte, hielt jedoch an.
    Der Dieb spuckte Wasser, hörte nur dumpfe Laute und sah alles verschwommen; dass er oben und unten unterscheiden konnte, war glich in seinem Gemütszustand einem Wunder.

    Gilbert, Angelina, … wo seid ihr!?

    Der Mann wusste nicht, wo die anderen waren, wo er selbst sich befand. Das Ufer konnte bereits wenige Fuß vor ihm liegen, genau so gut könnte er sich aber immer noch an der Stelle befinden, bei der ihm sein Kapitän zu Hilfe gekommen war.

    Vielleicht bin ich auch im Kreis geschwommen!, dachte er und die Panik drohte, ihn erneut zu übermannen.

    Just in diesem Augenblick griff jemand nach seinem Arm.

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    Angelina del Rio ist offline
    Das kalte Wasser machte Angelina nicht viel aus. Wasser war ihr Element, in jeglicher Form und sie wusste sich darin zu bewegen. Zu schade das ihre magischen Kräfte nicht für einen eisigen Steg ausreichten. Besonders Lair hätte es wahrscheinlich zu schätzen gewusst. Statt dessen schwamm sie ein gutes Stück zurück zu Lair der nun langsam aber sicher unter ging. Gilbert war verwundet und hatte genug mit sich selbst zu tun, aber er hatte den kräftigsten durchtrainiertesten Körper und da war sich Angelina sicher das er es aus eigener Kraft schaffen würde ans andere Ufer zu kommen.

    Als Angelina Lairs Arm zu fassen bekam war er schon mit dem Kopf unter Wasser. Sie griff ihn unter die Arme und zog ihn hoch. Er war bewusstlos. Sie hoffte sein Überlebenswille war stark genug um bis zum Ufer durch zu halten. Angelina schwamm auf dem Rücken, hielt Lair mit beiden Armen so das sein Kopf über Wasser blieb. Bolzen tauchten rechts und links von ihr ins Wasser ein. Sie bemühte sich schneller zu schwimmen. Aber sie konnte es nicht. Wenn sie jetzt nur einen kleine Phiole mit einem magischen Elixier hätte, dann wäre alles so einfach...
    Die Orks blieben am Ufer stehen und ihre Bolzen erreichten nun nicht mehr die flüchtenden. Ob Orks wohl Wasserscheu sind?, fragte sich Angelina als sie endlich wieder Boden unter ihren Füßen spürte und Lair ans Ufer zog. Sie legte ihn vorsichtig auf den Rücken. Sein Gesicht war ziemlich blass und wie ein wunder hatte ihn kein Bolzen getroffen, obwohl sein Oberkörper eine gute Zielscheibe abgegeben haben musste. Es gab nur eine Möglichkeit das Wasser ohne Magie aus ihm heraus zu bekommen. Angelina holte einmal tief Luft, beugte sich über ihren Begleiter, drückte mit der Hand seine Stirn ein wenig mehr in den Sand und küsste ihn auf den Mund. Das wiederholte sie noch dreimal, massierte zwischendurch immer wieder seine Brust, aber er regte sich nicht.


    „Verdammt. Lair komm doch zu Dir bevor die Orks sich da drüben noch ein Floß bauen.“

    Angelina war am verzweifeln, aber sie spürte doch so deutlich dass er noch lebte.

  18. Beiträge anzeigen #58
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    Lair ist offline
    Ein stechender Schmerz erfüllte die Lungen des Diebes, er öffnete erschöpft die Augen und sah direkt in die Angelinas. Die Frau hatte sich über ihn gebeugt und schien ihn zu beatmen, er fühlte ihre weichen Lippen auf seinen eigenen. Sie presste Luft in seinen Rachen, die den Schmerz in seiner Brust zunächst verstärkte. Nachdem die Magierin sah, dass er die Augen öffnete (und wieder bei Bewusstsein war), unterbrach sie die Prozedur, die Lippen lösten sich. Der Mann drehte den Kopf zur Seite und ein Schwall Wasser quoll aus seinem Mund. Das Stechen in seinen Lungen wich einem dumpfen Pochen. Der Dieb stöhnte und hechelte wild nach Luft.

    »Alles in Ordnung?«, fragte Angelina lächelnd, erfreut darüber, dass der Gauner nicht seinen letzten Atemzug getan hatte. Der Mann fand nicht die Kraft zu reden, sondern nickte zur Antwort. Entkräftet von dieser Tortur versuchte er, sich zu erheben, aber es gelang ihm nicht; er beließ es dabei, seinen Oberkörper in eine annähernd vertikale Position zu bringen. Seine Sinne waren immer noch verwirrt, mittlerweile hörte er wieder einigermaßen klar und deutlich, aber er sah immer noch verschwommen und seine Orientierung war ebenfalls gestört. Der Dieb schlug eine Hand vor die Augen und hoffte, sein Magen würde ihn nicht im Stich lassen, doch die aufflammende Übelkeit überwältigte ihn; er beugte sich hinab und übergab sich auf den Boden. Da er in den letzten Stunden weder etwas gegessen noch getrunken hatte, tanzte sein Magen verkrampft den Tanz unter dem Gallesee.

    Danach fühlte er sich ein klein wenig besser … und hatte nur einen Gedanken.
    Wo ist Gilbert?

  19. Beiträge anzeigen #59
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Noch beflügelte ihn sein wahnwitziger Körper. Er spürte nichts von der Kälte, die er spüren sollte, jetzt wo er klitschnass im Wind stand. Seine linke Schulter fühlte sich auch erst leicht dumpf an. Wohlwissend, dass dies bloss eine Überlebenslist seines eigenen Körpers war, ging er an Angelina und dem erbrechenden Lair vorbei und versuchte etwas abseits des Strandes, seine Hosen etwas auszuwringen, schlüpfte aus den Stiefeln und leerte auch jene so gut es ging. Schliesslich half er sich mit der kräftigen Rechten wieder in die durchweichten Ledertreter und blickte sich nach den anderen um. "Wir müssen schnell an ein Feuer. Vaelyn, was ist am nächsten?" - "Die Hütte des Alten. Doch die ist nicht sicher. Wir müssen ins Dorf."

    Zähneknirschend nickte der Ganove. Die Orkjagd hatte er sich auch etwas anders vorgestellt. Die Vorzeichen der Jagd waren umgedreht und ein angeschossenes Reh war äusserst leichte Beute für die Jäger. Candaal blickte runter auf den Bolzen, der noch immer in seiner Schulter steckte. Zu gerne hätte er ihn einfach herausgerissen, doch ebenso gut wusste er, dass er dies besser einem Experten überlassen würde. Womöglich hätte er ihn noch abgebrochen oder das Ding war mit garstigen Widerhaken versehen. "Wir gehen ins Dorf. So schnell wie uns unsere Füsse tragen."

  20. Beiträge anzeigen #60
    Ehrengarde Avatar von Angelina del Rio
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    Angelina del Rio ist offline
    Wieder sollten sie zu dem Dorf laufen, wo Fremde nicht besonders willkommen waren. Im Dauerlauf waren sie unterwegs, denn sie mussten sich eilen. Es dämmerte schon und die Nacht sollte wieder recht kalt werden das in den nassen Klamotten den Tod bedeuten könnte. Ob die Orks die Gruppe immer noch verfolgte wussten sie nicht. Sie näherten sich dem Dorf. Angelina und Lair waren am Ende ihrer Kräfte. Lair ging es noch etwas schlechter als die Magierin ohne Magie. Angelina stützte ihn die letzten Meter bis zum Dorfeingang. Ein Gutes hatte es, die wiedergefundenen Waffen der beiden Männer waren im See geblieben und somit hatten die Ältesten auch nichts zu meckern.

    Dieses Mal versuchte Angelina mit Ihnen zu reden.


    „Wir sind auf der Flucht vor den Orks aus dem Wald. Habt aber keine Angst, den See haben sie nicht durchquert, aber wir und ich bitte euch mir und meinen Reisegefährten eine Unterkunft für diese Nacht zu geben, damit wir unsere Sachen trocknen können. Morgen verschwinden wir auch wieder.“

    Ob Gilbert tatsächlich vorhatte morgen wieder auf die Tidenflucht zu gehen? Ohne das fehlende Segel bestimmt nicht, dachte Angelina und wartete auf die Antwort des Alten. Inzwischen hatte sich eine kleine Menschenmenge um ihn versammelt. Zwei ältere Frauen flüsterten ihm etwas ins Ohr. Der Älteste überlegte kurz und nickte schließlich. Was die Frauen ihm wohl vorgeschlagen hatten?

    „Gut, ihr dürft bleiben. Aber nur eine Nacht.
    Den Bogen der Jägerin nehmen wir solange in Verwahrung. Morgen bekommt ihr ihn wieder.“, meinte er dann noch. Er machte eine Handbewegung, das wohl zu bedeuten hatte ihm zu folgen.

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