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  1. Beiträge anzeigen #301
    Waldläufer Avatar von niederer Dämon
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    niederer Dämon ist offline
    In der Schwärze der kleinen bildeten sich die Konturen eines dem Inneren der Zelle fremden Wesens, dessen breite Flügel von einer Wand zu anderen reichten. Seine Augen waren schwarz und besaßen nichts von dem Glühen, welches man oft bei Ablegern seiner Spezies erkennen konnte.
    Das breite Maul des dämonischen Wesens öffnete sich und stieß mit einem leisen Keuchen eine dampfende Schwefelwolke aus, die langsam den Raum erfüllte und den schlafenden Menschen noch tiefer in eine dunkle Ohnmacht riss.

    Erst dann nahm er sich des Diebes, dem die Menschen den Namen Rethu gegeben hatten, an, hob ihn vom Boden und trug ihn vorsichtig durch die sich öffnende Tür, wobei seine breiten Flügel kurzzeitig bei Berührung der Wand flackerten und einfach durch jene hindurch glitten, als wäre sie für ihn nicht existent. In gewisser Weise entsprach dies gar der Wahrheit.

    Der Dämon flog mit dem scheinbar leblosen Körper den dunklen Gang entlang, kam zu einer Treppe, die er herauf glitt, um sich schließlich in der Eingangshalle wiederzufinden. Sie war leer. Kein Mensch bewegte sich in ihr und konnte beobachten, was der Dämon mit Rethus tat.

    Am Ende jedoch öffnete sich das Tor und der Körper des Landstreichers fiel hart auf den Boden, wo er reglos liegen blieb. Ein Laib Brot und ein Wasserschlauch folgten ihm, landeten auf seinen Körper und kullerten von der Schwerkraft getrieben zu Boden.

    Dann schloss sich das schwere Tor des Kastells wieder, verbarg die Gestalt des seltsamen Dämons. Das Gackern und Feixen der Skelette jedoch setzte erst ein, als die Präsenz des Wesens hinter dem Tor verschwunden war und sich jene ans Tor genagelte Kreaturen sicher sein konnten, dass er nicht wiederkehren würde.

  2. Beiträge anzeigen #302
    General Avatar von olirie
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    an einem Antimaterie-Schnittpunkt
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    olirie ist offline
    Einige Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster des Gästezimmers, kitzelten an oliries Nase und ließen ihn mit einem Nieser erwachen. Als er sich kurz reckte, vernahm er schmatzende Geräusche neben dem Bett. Leicht irritiert drehte er sich zur Seite und sah Laika die Reste aus einem Napf lecken. Etwas verwundert strich er dem Welpen übers Fell und fragte sie, „Na, wo hast du das denn her?“ Wobei die Frage eigentlich eher rhetorischer Natur war, da Laika eh nicht antworten konnte und es klar war, dass das Kastell sich eben um seine Gäste kümmerte. Auch wenn es schon seltsam war, dass die Hündin Futter bekam ohne dass ihr Herrchen dies geordert hatte. Aber vielleicht hatte sie auch einfach schon das Wesen des Kastells verstanden und herausgefunden, wie sie hier stets an frisches Futter kam. Wenn dem so wär, sollte es olirie nur recht sein. Bedeutete es doch, dass er in Zukunft nicht befürchten müsse, Laika würde im Kastell verhungern, wenn er sich nicht persönlich um sie kümmerte.

    Nachdem er sich und Laika frisch gemacht hatte, wobei Laika sich als wasserscheu erwies, verließ olirie das Gästezimmer und ging zu dem Schrein Beliars, welchen er während seiner Besuche stets für ein kurzes Gebet angelaufen war. Auch dieses Mal sollte es eine Art Fürbittgebet werden. Jedoch nicht für eine gute Ernte oder mehr Macht. Nein, dieses Mal bat er um Vergebung. Vergebung für sein mangelndes Durchhaltevermögen nach dem Verlust der Runenmagie und seinen Entschluss, den Ruhestand anzutreten.

    “Belial, Herra Underworld. Kuolleiden Valtakunta ja valloittaja valon. Pyydän teitä, anteeksi syntini, sillä olen tehnyt syntiä. Anteeksi päätöksiä, koska olen päättänyt epäonnistua. Pyydän, anna minulle näyte kysymys johon johtoasemassa. Anna minulle mahdollisuus todistaa teille, että uskoni sinuun on vahva kuin ennenkin ja en petä sinua. Oman aikaa Adanos "maa on, ja sitten minä odota teidän uskollisen jo saapumistasi.
    Se on niin.”

  3. Beiträge anzeigen #303
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Kastell der Schwarzmagier
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Lucia hatte alles für das Kastell gegeben was sie konnte. Stolz, Treue, Kreativität und ihr Blut hatte sie geopfert um zu überleben und schließlich die Gunst wiederzuerringen, die sie vor kurzen verloren hatte. Langsam hatte sie die letzten zerkleinerten Stückchen hinunter gekaut, um schließlich niemals mehr so etwas abscheuliches zu tun.

    "Wollt ihr euch erheben, um vor Beliar und der Manifestation dieses Hortes in Gestalt des Hüters im heiligen Symbol der Magie zu knien?" fragte der Hohepriester fordernd, als wäre es keine Frage sondern eine Aufforderung gewesen. Seine Tonlage blieb unverändert und schließlich erhob sich Lucia. Das funkeln ihrer dunkelblauen Augen traf jene des Hohepriesters und so kam sie ihm etwas näher. "Ich will!" antwortete die Grafentochter schließlich und näherte sich vorsichtig dem Schwarzhaarigen...

  4. Beiträge anzeigen #304
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Vor dem Kastell

    Rethus hatte sich doch noch unter Kontrolle bringen können. Zwar zitterte manchmal sein ganzer Körper, aber er blieb unter Kontrolle. Jeden Moment, an dem er erwachte, griff er sich eine lebende Ratte, tötete sie und verzehrte sie, um wenigstens etwas seinen Hunger zu stillen. Anschließend gab er sich große Mühe so schnell wie möglich wieder einzuschlafen.
    So sollte das bis zum Ende seiner Strafe laufen, aber gerade an diesem Tag… oder dieser Nacht, schließlich wusste er ja nicht mehr, was momentan überhaupt war, bewegte sich etwas in der Dunkelheit. Er befand sich in Trance, also halb im Schlaf. Irgendetwas fächerte den üblen Gestank in seine Richtung, es klang fast nach Flügelschlägen… Nur Sekunden später flog ihm ein noch üblerer Gestank entgegen als sonst, der ihn glatt zur Bewusstlosigkeit brachte. Dann wurde alles noch finsterer…

    Langsam regte sich wieder etwas in dem Kämpfer. Er spürte wie die Wärme durch seine Adern floss. Nicht nur in sich sondern auch auf seiner Haut spürte er Wärme. Der Boden schien kratzig gewesen zu sein, nahezu mit Sand überströmt.
    Seine Hand fuhr über den Boden und faste plötzlich an eine weiche Stelle des Bodens: Einem kleinen Sandhügel. Aber wie kam der hierher? War er tot? Er hatte sich den Tot eigentlich anders vorgestellt.
    Rethus roch frische Luft, ein Sog kam unter seine Nase und trieb Sandkörner in diese, sodass er niesen musste.
    „Rethus“, sprach plötzlich jemand, sodass der genannte erschrak. „Rethus, ja Rethus ist wach. Kommt schnell her, gebt ihm etwas von dem Wasser dort.“
    Nein, er war nicht tot, das klang ganz nach der Stimme von Rubin. Aber wo war er dann?
    „Wo bin ich?“ brachte er langsam hervor, während er seine Augen öffnete.
    „In Sicherheit.“
    Der Grufti blickte in das Gesicht von Rubin, das ihn geradezu blendete, obwohl es momentan nicht einmal völlig dunkel war. Aber… Ein innerer Freudensatz brachte Rethus zum Grinsen: Er konnte sehen.
    Hastig setzte er sich auf. Außer Rubin befanden sich hier auch noch Bruce und David. Letzterer reichte ihm einen Wasserschlauch. „Trink das“, sagte dieser dazu.
    „Wo sind wir?“ Der Nackte nahm einen kleinen Schluck aus dem Wasserschlauch.
    „Vor dem Kastell“, entgegnete Rubin. „Wir befinden uns hier außer Sicht der dortigen Bewohner.“ Neben ihnen ragte ein Felsen empor, der sie scheinbar vor den Blicken schützte. „Aber sag, wieso hast du so viel Blut um deinen Mund?“
    Jetzt erinnerte sich Rethus wieder an die Ratten und in ihm kam im Vergleich zu dieser frischen Luft der Übel empor. Er drehte sich um und übergab sich, was die Reste seiner vergangenen Mahlzeit auswarf.
    „Sie haben mich dort eingesperrt“, hustete der Grufti. „Nackt, in absoluter Dunkelheit. Und nichts als Ratten und ekelhafter Gestank gab es dort. Und von irgendetwas musste ich mich doch ernähren.“
    „Du hast?“ begann David und schluckte. „Du hast die Ratten gegessen?“
    Der Kurzhaarige nickte. „Glaubt mir, es war scheußlich.“ Jetzt nahm er einen ordentlichen Schluck aus dem Wasserschlauch.
    „Dann willst du sicherlich so etwas sehen“, meinte jetzt Bruce, der ihm einen Laib Brot gab.
    Ohne etwas zu erwidern grabschte Ret5hus nach dem Laib und stopfte sich so viel er konnte von dem Zeug in den Mund. Er hätte nie gedacht, dass solch ein olles Brot so wundervoll schmecken konnte.
    Noch mit vollem Mund sprach er weiter: „Wie kommt ihr hierher?“
    „Dennik“, antwortete Rubin nur. „Er scheint schon vor dir aus dem Kastell gekommen zu sein. Auf jeden Fall trafen wir ihn in einer Kneipe. Wir suchten nach dir und da trafen wir ihn. Er erzählte uns alles, was euch passiert war. Nur vor wenigen Minuten sind wir hier aufgetaucht, haben dich hier unter den Felsen getragen und kurz darauf bist du schon aufgewacht.“
    Dennik hatte er also diesen Zufall zu verdanken. Dieser verfluchte Satansbraten hätte doch im Kastell sterben sollen, und Rethus hätte sich nichts sehnlicheres gewünscht. Aber hätte er es nicht rausgeschafft, wären Rethus‘ Männer jetzt nicht hier. Scheinbar war der Giftzwerg doch noch für was gut.
    „Aber wie bin ich vor das Kastell gekommen?“ fiel plötzlich dem Kurzhaarigen auf.
    „Wissen wir nicht. Wir sind gekommen, und du lagst einfach dort, wie auf dem Präsentierteller… mit deinen Klamotten und diesen beiden dort.“
    Rubin zeigte neben dem Rüstungshaufen zwei gleich aussehende Schwerter, die Rethus fürchterlich bekannt vorkamen… aber natürlich, es waren die Schwerter aus den Katakomben: Die Gruftklingen. Der Hüter des Kastells hatte also doch nicht geflunkert, was den Verdienst um diese Waffen anging. Aber waren denn die sieben Tage schon vorbei? Egal, ob sie vorbei waren oder nicht, spielte keine Rolle. Jetzt war Rethus wieder frei.
    „Das sind meine Schwerter“, entgegnete schließlich der Grufti, während er sich in seine Klamotten zwängte. „Andere Waffen habe ich nicht mehr.“ Außer den Falkenklauen. Beim anziehen fiel ihm plötzlich auf, dass beide noch da waren. Er erinnerte sich, wie seine Sachen verbrannt waren, aber dieses ungewöhnliche Feuer fühlte sich absolut nicht heiß an, also war es scheinbar nie welches gewesen. Das eine Messer stecke er, als er soweit fertig angezogen war, in den Steckplatz im Stiefel. Das andere hielt er in der Hand, während er etwas von dem Wasser über seinen Kopf goss, das gleichzeitig das Blut abwusch. Sofort machte er sich daran, die Frisur mit dem verbliebenen Messer abzurasieren, um schlussendlich seinen Eid gänzlich zu brechen.
    „Wo ist mein Mantel?“ warf er nun eine neue Frage in die Runde.
    „Bei Charun“, antwortete ihm Rubin, der sich an den Felsen setzte.
    „Wo ist er?“
    „Bei den anderen Männern. Sie sind im Turm. Dort ist auch dein Freund Cyrith.“
    „Was gibt es Neues in der Stadt?“ Rethus bereits das meiste der Haare abrasiert.
    „Na ja, man merkt, dass das Turnier vorbei ist. Viele sind aus der Stadt verschwunden. Sonst hat sich nicht viel geändert, bis auf ein beunruhigendes Gerücht.“
    „Das wäre?“
    „Es sieht fast so aus, als wäre die Armee des Königs auf den Weg hierher.“
    Rethus war soeben fertig geworden und richtete sich nun mit ernster Miene auf. Das bedeutete, bald würde sich zeigen, auf wessen Seite er stand. Doch sein Gefühl riet ihm, für Bakaresh zu kämpfen. Kurz fasste er auf seine Wunde. Sie war fast völlig verheilt. Wahrscheinlich hatte er Glück gehabt. Und die kleine Mahlzeit eben hatte ihn auch gestärkt. Also konnte der Kampf kommen.
    „Gehen wir zu unseren Kameraden“, befahl Rethus, steckte sein Messer zurück und packte seine Schwerter. „Für diese brauche ich noch einen geeigneten Waffengurt.“
    „So gut wie erledigt“, meinte Bruce nur.
    Sie setzten sich in Bewegung. Ein Blutbad sollte nun also zum anderen führen. Aber Rethus sollte es nur Recht sein.
    Der Glatzkopf war zurückgekehrt…

  5. Beiträge anzeigen #305
    Waldläufer Avatar von niederer Dämon
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    niederer Dämon ist offline
    Kud Tuencen war am Ziel angekommen. Eine unscheinbare Tür aus Holz, irgendwo im Kastell, die so unwichtig erschien, wie eine einzelne Tür nur sein konnte. Nichts zierte sie, nichts deutete darauf hin, dass sie einem der mächtigsten Magier des Kastells gehörte und zu dessen Labor führte.
    Im Grunde jedoch war all dies nicht wichtig, denn Kud Tuencen überwand die hölzerne Schwelle, als wäre sie nichts, und trat ungesehen, da das Licht seine Gestalt nicht geändert hatte und ihn noch immer nicht berührte, in den Raum ein.

    Da war der Körper, lag zu Händen des Hohepriesters Ceron und atmete ruhig. Alle Funktionen schienen weiterhin zu funktionieren. Aber letzten Endes wusste er es nicht mit Gewissheit zu sagen. So hielt Kud die Seele schließlich an seinen Fäden hoch und betrachtete ihre langgezogene Gestalt, die seltsam ramponiert wirkte, gerade so, als sei ein Dämon stundenlang mit ihr durch einen dunklen Ort gerast und sie zum Opfer ihrer eigenen Trägheit werden lassen.

    Der finstere Kasper schwebte zu den Körper Gaths und schmiss die Seele dem Hohepriester auf den Tisch. Da, Mensch, ist das fehlende Teil., verkündete der Dämon und verschwand dann wieder in die unendlichen, finsteren, ungesehenen Sphären abseits des Kastells, die kaum ein Mensch je zuvor betreten hatte. Er war wieder alleine und musste sich ein anderes Spielzeug suchen. Menschen waren doof. Sie jammerten, sie kreischten und machten viel zu viel Lärm um nichts, nur um am Ende demütig zu erkennen, dass sie nie die Kraft besessen hatte, überhaupt etwas zu bewegen. Da spielte er lieber mit ein paar Gremlins oder Kobolden. Die lachten wenigstens, selbst, wenn sie den Spaß nicht verstanden, die er mit ihnen hatte.
    Kud Tuencen schnaubte und es klang wie ein wehmütiges Seufzen. Aber wer wusste das schon…

  6. Beiträge anzeigen #306
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Ardescion beobachtete die Blondhaarige mit ehrlich empfundener Verachtung, amüsierte sich an dem Funkeln in ihren Augen, in dem langsam der Starrsinn zurückzukehren schien, so als hätte sie sich doch dafür entschieden, zu kämpfen. Nur gegen was sie sich zu kämpfen entschlossen hatte, vermochte sie nicht zu überblicken. Wäre ein Narr weise, wenn er trotz allem an diesem festhielt, nur, damit er sich standhaft nennen konnte?

    „Dann kniet nieder.“, beschwor der Hohepriester Lucia und deutete auf das karmesinrot glimmende Pentagramm zu Füßen seines Stuhles, dem Throne unter dem Thron. „Und sprecht mit nach:

    Ich, Lucia, schwöre bei der Magie und allem, was mir je heilig war, heilig ist und je heilig sein wird,
    dass ich mein Handeln fortan im Sinne des dunklen Herrn, Beliar, walten lasse,
    dass meine Treue fortan dem Meister der Toten und dem Kastell mit all seinen Werten,
    seine Normen, seine Wissen und seinem Konstrukt gilt.
    Ich schwöre, dass jede Tat, die ich begehe, eins mit mir und meiner Loyalität zu Beliar geschieht.
    Ich schwöre, dass ich das Kastell ehren und das Wissen dieses Ortes, seiner Bibliothek, schützen werde,
    damit ich frei bin, es mir jederzeit anzueignen.
    Ich schwöre bei den Mächten der Finsternis, der unbändigen Kraft des Todes, so wahr mir Beliar helfe,
    dass mich dies auf ewig leiten wird, bis der Finstere mich zu sich ruft.“

  7. Beiträge anzeigen #307
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    Ceron versenkte seine Nase im Spalt zwischen den beiden Seiten des Inhaltsverzeichnisses. Der Heiler hatte schon ganz vergessen, dass Chlivien seine Werke zu Zeiten der Girantiner Kriege geschrieben hatte und deshalb aufgrund der äusserst hohen Pergamentpreise nicht gerade verschwenderisch schrieb. Dass er nicht auch noch Stenographie betrieben hatte, verwunderte den Hohepriester, der eben in seiner kleinen Büchersammlung gerne Originale oder originalgetreue Nachanfertigungen und eben nicht die standardisierten Masseneditionen hatte. "Ja..., das ist genau was wir brauchen", murmelte er. "Seite... achtunddreissig. Nein, warte. Das ist eine Drei, keine Acht. Dreiunddreissig also"

    Während Melaine blätterte, suchte Ceron bereits die Grundzutaten zusammen und holte einen Destillierkolben unter einem der Stahltische hervor. "Ich mache das, was du bereits kannst", erklärte er während er, der auf einmal mit seinem Stock durch das Labor zu schweben schien, sich zwischen der Wassermagierin und dem Regal hindurchzwängte. Direkt hinter ihr hielt er kurz inne, schaute über ihre Schulter auf den erforderlichen Alkoholgehalt und liess schliesslich die richtige Flasche aus einem der hinteren Regale herbeischweben. "Hier... zum weiterdestillieren. Montier du schonmal den Kolben während ich das Grünzeug zuschneide."

    Just als er wieder bei den Tischen war, begann jedoch der andere Patient, den sie für physisch gesund befunden hatten, zu zucken und schlug mit den Armen aus. "Hey, hey, hey, ruhig!", befahl der Hohepriester, legte seine Werkzeuge nieder und sandte die Lederriemen des Tisches aus, die Arme des Patienten zu binden. Sobald jener fixiert war, riss er die Augen auf, starrte den Heiler an und begann zu schreien. "Fantastisch...", murmelte Ceron entnervt. "Hör mir zu. Ich lasse dich erst frei, wenn du dich beruhigst."

  8. Beiträge anzeigen #308
    Ritter
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    Vryce ist offline
    Die Nacht war anders gewesen als jene unzähligen, die der Krüppel schon erlebt hatte. Es war kein einfaches Einschlafen und Aufwachen gewesen, nein, es war etwas vollkommen andere, etwas Neues, Ungekanntes. Ein Gefühl, welches ihn lange Stunden wach hielt, ihn konsequent um den Schlaf brachte und müde geschlossene Augen nicht einmal für einige Augenblicke zuließ.
    Was war das Gefühl? Angst? Vielleicht.

    Lange stand das Zimmer scheinbar schon leer. Das Bett war – den Umständen entsprechend – jedoch weich und geradezu himmlisch, wenn man die Zeit zuvor nur selten geschlafen oder fast eine kleine Ewigkeit auf einem Altar zugebracht hat. Ja, im Gegensatz dazu waren dreckige Laken und ein ebenso unschönes Kissen geradezu eine Wonne. Der Krüppel kam jedoch nicht dazu, in den Genuss des Schlafes zu kommen. Eine allzu bekannte Person weckte ihn.
    »Löwchen«, die sanfte, freundliche und doch recht schwächliche Stimme ließ den Mann erzittern. Schlagartig war er aus dem Dösen erwacht, blickte sich um, panisch, und sah jene Gestalt, die er so lange Jahre nicht mehr gesehen hatte, was den simplen Grund hatte, dass sie unlängst eine weitere Leiche von vielen auf den Südlichen Inseln war, irgendwo verscharrt im Umland von Setarrif. Seine Mutter. Groß, dünn, fast mager, braune, der Strapazen wegen leicht ergraute Haare. Ein leichtes Lächeln, das jedoch nicht die tiefen Augenringe überdecken konnte. Alsbald empfand Vryce wieder das, was er jedes Mal empfunden, wenn er seine Mutter angeschaut hatte: Trauer, Mitleid.
    »Mutter«, hauchte er, nicht in der Lage, sich von der Bettstatt zu erheben. Es war nicht real. Das wusste er. Er hatte an ihrem Grab gestanden. Sie war tot. Mausetot. So tot, wie Tote es nur sein konnten. Dahingerafft von einer Krankheit und der endlosen und doch so verzweifelten Liebe zu einem Halunken, der sich aus Angst um sein eigenes Leben einfach aus dem Staub gemacht hatte. »Was … was machst du hier?«
    »Dich warnen, Vryce.«
    »Du bist tot, Mutter«, sprach der Versehrte die unumstößliche Tatsache aus. War sie ein Geist? »Du kannst nicht hier sein. Ich … phantasiere …«
    »Nein, ich bin wirklich hier. Und doch muss ich dich warnen, Löwchen. Lass ab von deiner Rache, von den Taten, die du ersinnst. Vergebe deinem Vater, ebenso wie er dir vergeben hat. Ich … will es nicht, bitte.«, sprach die junge Frau, die doch so ausgezehrt wirkte, traurig. Vryce schluckte stark, schüttelte den Kopf. Sei es, um sich immer noch davon zu überzeugen, dass seine verstorbene Mutter quicklebendig vor ihm stand, oder als Antwort auf ihre Bitte.
    »Die Rache ist nicht mehr mein Ziel, Mutter. Soll diese Ratte dort draußen, in der Welt, elendig verrecken. Auf das er in irgendeiner Seitengasse den Tod findet, einsam, kalt, furchtbar.«
    Ein heiseres, tiefes Lachen entrann der Kehle der jungen Frau, die gar keine junge Frau mehr war, sondern ein hoch gewachsener Mann im fortgeschrittenen Alter. Die Ähnlichkeit zu dem auf dem Bett sitzenden Krüppel war überwältigend. Markante Wangenknochen, dunkle Augen, hart und unnachgiebig, ein halbes Lächeln im Gesicht, undeutbar, freundlich wie grausam. Damien, sein Vater.
    »Schwächling!«, zischte der Meuchelmörder hämisch, »Eine Brut wie dich hätte ich schon damals im Fluss ertränken sollen, und diese dreckige Dirne von Mutter gleich mit. Wertlos, das ward und seid ihr beide. Verschwendete Zeit und Müh. Und dein Versuch, mich zu erledigen, einem idiotischen und naiven Rachegedanken folgend? Schau dir deine Klaue an, Bastard, verkrüppelt, unbrauchbar. Du wirst mich niemals töten können!«
    Vryce schüttelte nur den Kopf, rang den Wunsch nieder, sich auf die Gestalt zu stürzen, egal ob Traumgestalt oder Realität. Er zwang sich sogar zu einem recht tapferen Lächeln, angesichts dieser Anschuldigungen und des Spottes.
    »Mich an dir rächen? Damien, ich habe dich zu Einsamkeit verbannt, nachdem du dich selbst zur Flucht getrieben hast. Alleine reist du nun durch die Welt, ein Heimatloser, ein Paria, wenn man so will. Meine Rache an dir war, dass ich dir das letzte Stück Freundschaft und Familie nahm. Reyn ist tot, dein Sohn ist fort, weiter noch als zuvor. Du bist bemitleidenswert, Damien, ein armer, alter Mann, der nun durch die Welt zieht und doch nie ein Heim finden wird. Und wenn es soweit ist, wenn du in einer Gosse in den letzten Zügen liegst, werde ich da sein und jeden Augenblick voll auskosten. Seiest du nun Einbildung oder Realität … So wird es sein, merke dir dies gut. Auf dem Weg zu Beliar werde ich da sein und dir die wahre Bedeutung des Todes zeigen.«
    Der Krüppel schloss die Augen, stimmte sich auf diesen – wenn man so wollte – ‚Schwur’ ein. Ja, er würde da sein, er würde den Tod voll auskosten, ihn gleichsam mit Kälte und Genuss beobachten. Sollte Beliar seine Rache an Damien vollbringen, Vryce war in dieser Hinsicht mit ihm fertig. Ein unbarmherziger, gar ganz unmenschlicher Schrei entfloh der Kehle des Meuchelmörders, jemand krallte seine Finger (oder waren es Krallen?) in seine Schultern, schüttelte ihn heftig durch.
    Vryce aber … schlief. Endlich.

    Das Aufwachen war dann mit solcher Banalität geschehen, dass der Krüppel lachen musste. Er wachte einfach auf, ruhig, frei von Angst, frei von Gedanken der Rache, die ihn sonst tagtäglich getrieben hatten. Gähnend erhob er sich und blickte auf die schmucklose, schwarze Robe hinab, die dort lag, wohl gebracht von einem Dämon. Schweigend zog er sich um und sah mit einem Lächeln an sich herunter. Der Stoff – obwohl ohne besondere Stickereien – war recht hochwertig, reißfest und hielt ausgesprochen gut warm. Eine weite Kapuze vermochte sicherlich auch vor unliebsamen und – in dieser seiner nun neuen Stellung – hasserfüllten Blicken schützen. Räuspernd trat der Lehrling – nach Beliars Gnaden, wie er innig hoffte – aus seinem Zimmer. Er hatte Hunger, wusste noch von einem vorigen Besuch, wo das Refektorium war. Jetzt war – wenn auch zu später Stund – ein kleines Festmahl gerade richtig.

  9. Beiträge anzeigen #309
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Ardescion befahl der Grafentochter nieder zu knien, als er im Thron des Raumes saß. Er deutete auf das Pentagramm, karmesinrot gefärbt und befahl der Adeligen nieder zu knien. Gerade erst hatte sie sich aufgerichtet, so sollte sie erneut den kalten Boden des Kastells näher kommen. Doch als sie verstand, was nun folgen sollte begann Lucia endlich zu begreifen. Ihr Blick verfinsterte sich, als sie langsam die Demutshaltung einnahm. Mit einem kalten Blick nahm sie seine Worte zur Kentniss und prägte sich die Leitwörter ein und wiederholte sie schließlich mit einem ersten Gesichtsausdruck. "Ich, Lucia, schwöre bei der Magie und allem, was mir je heilig war, heilig ist und je heilig sein wird, dass ich mein Handeln fortan im Sinne des dunklen Herrn, Beliar, walten lasse, dass meine Treue fortan dem Meister der Toten und dem Kastell mit all seinen Werten, seine Normen, seine Wissen und seinem Konstrukt gilt.". Kurz schaute sie zu ihrem Meister, senkte den Kopf jedoch wieder und sprach die Worte zu Ende auf das der Schwur und das Band zu Beliar vollkommen sei: "Ich schwöre, dass jede Tat, die ich begehe, eins mit mir und meiner Loyalität zu Beliar geschieht. Ich schwöre, dass ich das Kastell ehren und das Wissen dieses Ortes, seiner Bibliothek, schützen werde, damit ich frei bin, es mir jederzeit anzueignen. Ich schwöre bei den Mächten der Finsternis, der unbändigen Kraft des Todes, so wahr mir Beliar helfe, dass mich dies auf ewig leiten wird, bis der Finstere mich zu sich ruft."
    Lucia schaute den schwarzhaarigen Hohepriester der dunklen Mächte mit dem selben Blick, wie zu Beginn an...

  10. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #310
    Ehrengarde
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    Gath ist offline
    Dunkelheit, absolut endlose Schwärze...
    Kommt einem das nicht bekannt vor?
    Doch, so ging es dem jungen Bootsbauer schon einmal, als dieser Dämon angefangen hatte, sein Unnwesen zu treiben.
    Jetzt ging es ihm wieder so, während seine Seele irgendwo durch das Kastell gezogen wurde. Er merkte nichts, er spürte nichts, er war nichts - oder zumindest nicht da.
    Doch halt, da war doch was...
    Etwas vertrautes... Nicht so ein difuses etwas, wie ihn in Rekhyts Körper geführt hatte, sodern etwas wirklich bekanntes.
    Das war...
    ...sein Körper! Er war da.
    Doch wie schon in Rekhyts Körper, verlohr auch hier Gath' Bewusstsein den Faden, verlohr komplett die Orientierung, während es alt bekannte Denkpfade erneut entlang schritt, ausprobierte, wie welche Muskeln angesprochen wurden, ob die immernoch funktionierten...
    Doch plötzlich wurde die Bewegungsfreiheit der Gliedmaßen massiv eingeschränk.
    Da ist doch jemand?!?
    Gath geriet in Panik und schrie laut los.
    "Hör mir zu. Ich lasse dich erst frei, wenn du dich beruhigst."
    Was war das? Eine Stimme? Eine menschliche Stimme, die zu ihm sprach! Nur was hatte sie gesagt? Was hatten die Worte bedeutet?
    Denk nach!
    Es ging darum, dass ihn jemand festgebunden hatte - das hatte er schon bemerkt - und dass ihm dieser losmachen wollte, wenn er sich beruhigte.
    Beruhig dich!
    Gath versuchte eine Weile liegen zu bleiben und schloss die Augen wieder. erneut umfing ihn Dunkelheit, aber diesmal nicht so absolut, denn er konnte immernoch Lichter ausmachen, die wohl irgendwo vor ihm im Raum waren.

    Eine unbestimme Zeitspanne später - anscheinend war er eingeschlafen - wachte er wieder auf. Im Raum befanden sich scheinbar Menschen, denn er hörte sie reden, über Dinge, mit denen er beim besten Willen nichts anfangen konnte...
    "Hey, ist da wer?"
    "Ja." Eine männliche Stimme, soviel stand fest, aber den Sprecher konnte er nicht entdecken.
    "Was ist eigentlich mit mir los?"

  11. Beiträge anzeigen #311
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    "Ihr liegt in Lederfesseln auf einem Operationstisch in einem Labor im Erdgeschoss des Kastells. Ihr wurdet ohnmächtig in der Eingangshalle in Begleitung dieses...", Ceron deutete auf den Nebentisch "Herrn gefunden. Nun, sagen wir's so: Ihr habt's - was auch immer es war - besser überstanden. Die Priesterin Melaine und meine Wenigkeit sind noch immer mit seinen Wunden beschäftigt."

    Schon wieder versuchte der Kerl, sich hochzureissen. Hatte er denn nicht verstanden, was Ceron mit "ihr liegt in Lederfesseln" gemeint hatte? Knurrend löste er die Fesseln und fragte den Mann, ob er denn einen Termin hätte, so eilig wie er es nach einigen Stunden Ohnmacht hatte.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #312
    Ehrengarde
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    Gath ist offline
    "Ihr liegt in Lederfesseln auf einem Operationstisch in einem Labor im Erdgeschoss des Kastells."
    Gath hätte schon wieder aufschreien können: Er war IM INNEREN dieses gottverdammten Kastells! Und der Typ, der vor ihm stand war erstens verdammt groß, hatte kalte Augen und insegesamt keine besonders angenehmens Aussehen und zweitens eine schwarze Robe an!
    Verdammt ich muss hier weg!
    Dann erzählte er etwas über Calidor - so hieß der Typ anscheinend, den er in Bakaresh aufgegabelt hatte - und dass es ihm wohl immernoch nicht wirklich gut ging und Gath wurde wieder etwas ruhiger. Das war der Grund, warum er hier war, und solange der in Fachkundiger Behandlung war - gerade weil er Rekhyt viel bedeutete -
    Moment... Wenn der Typ hier neben ihm war, wieso hatte er ihn dann im Keller gesehen?
    Du bist im Kastell... Hier passiert doch sonst was...
    Über die Tatsache, dass er sich in seinem schweigsamen Freund befunden hatte, wollte er hier jetzt gar nicht nachdenken. Das überstieg sein Verständniss und bevor er da nicht mit Rekhyt selbst gesprochen hatte, würde er da nicht weiter drüber nachdenken und sich selbst für verrückt erklären...
    "Nun, sagen wir's so: Ihr habt's - was auch immer es war - besser überstanden."
    Also auch keine Antwort... Dieser verfluchte Ort! Diese ganzen verfluchten Schwarzmagier - der junge Bootsbauer machte sie ganz instinktiv dafür schuldig, denn irgendwie waren das doch immer die Bösen gewesen, früher, vor gar nicht mal so vielen Jahren, als er noch in Khorinis gelebt hatte...
    Aber das war egal. Solange er hier weg kam, war ihm egal, was passiert war... Oder konnte er den Typen vieleicht fragen, was er davon hielt, was er erlebt hatte? Warum eigentlich nicht? Schaden konnte es sicherlich nicht, immerhin wusste dieser, was für einen Mist seine Kollegen trieben, welche grausamen Spiele sie sich ausdachten...
    Wer sagt mir eigentlich, dass der hier anders ist? Aber im Prinzip wusste er auch schon die antwort darauf: Dieser Magier hier war Heiler, das hieß, er schadete niemandem.
    "Die Priesterin Melaine und meine Wenigkeit sind noch immer mit seinen Wunden beschäftigt." Es ging scheinbar schon wieder um Calidor...
    Gath versuchte aufzustehen, musste aber schon nach wenigen Zentimetern feststellen, dass das nicht ging.
    Hmm, stimmt, der Typ hat mich ja festgebunden...
    Doch dankenswerte Weise machte ihn der Magier los, mit der leicht spöttischen Frage, warum er es denn so eilig habe.
    Verdammt, weil ich hier raus will! wäre die authentische Antwort gewesen, aber statt dies laut auszusprechen, fragte der junge Bootsbauer:
    "Ich hatte irgendwie das Gefühl - nein, eigentlich war ich mir sogar absolut sicher - in einem anderen Körper zu stecken, zusammen mit dessen Bewusstsein, und wir sind irgendwie durch irgendwelche pechschwarzen Räume geirrt.... Könnt Ihr euch irgendeinen Reim darauf machen?"

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    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Der Hohepriester nickte gütig, als er die Worte der blonden Frau vernahm, und erhob sich schließlich, nachdem sie geendet hatte. Langsam breitete er die Arme aus und hob den Kopf, als würde er über sie hinwegblicken, hielt die Augen jedoch starr auf die Adelige gerichtet. Hinter ihm manifestierte sich erneut die unbekannte Dunkelheit. Wie ein schwarzer Fleck, dem das Auge fliehen wollte, ballte sie sich um den Thron des dunklen Gottes, als Zeuge des Aktes berufen, der nun folgte.

    „Erst am Ende steht das Begreifen um die eigene Situation. Erst am Ende, wenn alle Strafen erfüllt worden sind, jedes Urteil gefällt und verkündet, angenommen und demütig begannen, erhebt sich der Geist, in der Akzeptanz schwelgend, um über sich selbst und den eigenen Zustand herauszuwachsen. Ihr seid bereits zuvor über euch hinausgewachsen. Ihr habt eure Demut und eure Loyalität zum Zirkel bewiesen. Ihr habt eure Schande erkannt und die Strafe empfangen, mit Demut erfüllt, um zu erhalten, was euch zusteht.“, rief der Hüter des Kastells erhaben in den Raum hinein, dass es von den Wänden widerhallte und sich zu einem Chor erhob, der für einen Augenblick den Thronsaal wie die Worte einer Beschwörung erfüllten.
    Jenen folgte der Dämon, der sich nun aus dem schwarzen Boden schälte und geruhsam zu seiner bekannten Gestalt findend, hinter der Adeligen materialisierte. In seinen Klauen trug er den feinen, schwarzen Stoff einer Magierrobe, die nur den nötigsten, dem Rang entsprechende Zierrat aufwies.

    „Lucia von der Berg.“, sprach Ardescion beschwörend und die Kreatur Beliars legte zaghaft die neue Robe über die Schultern der Adeligen, „Hier, vor den Augen Beliars und vor den Zeichen seiner Herrschaft, seiner Macht und seiner Güte, dem Kastell, weihe ich euch zur Magierin des Zirkels um Xardas.“, die Worte flohen dem Mund und peitschten einem Sturm gleich in den nur vom Zwielicht der Fackeln erfüllten Raum, umflossen die Magierin und banden sie, dass sie sich zögernd erhob. „Dient dem Zirkel, dient dem Finsteren und zögert nicht, nach dem Wissen zu streben, dass nun mit euch geteilt werden wird. Es ist mehr, als der erste Blick verrät. Es ist vielleicht sogar mehr, als ihr je glaubtet, erfahren zu können, gar mehr, als ihr verkraften könnt. Doch auch dies werdet ihr lernen. Der Wille dafür brennt in euren Augen. Erhaltet ihn euch!“

    Als die Worte des Hohepriesters im Raum verebbt waren, verflüchtigte sich die Dunkelheit hinter ihm, als sei sie nie mehr als eingebildeter, schwarzer Nebel gewesen. Die Magie erfüllte den Magus, kribbelte in seinen Händen und entlud sich schließlich in einem blutroten Feuerwerk, welches die Gestalt des Hüters mit sich nahm.
    Das Glimmen des Drudenfußes erlosch und der Thronsaal wurde dunkler, Lucia die Zeit gewährend, sich alleine, ungestört mit ihren Schicksal und dem Gott des Todes, den von ihr Erwählten, Zwiesprache zu halten.

  14. Beiträge anzeigen #314
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Nachdem die Zauberin den Destillierkolben montiert hatte und mit ein wenig, einer nötigen Menge Alkohol, nach Cerons Anweisungen gefüllt hatte, wollte sich Melaine der weiteren Zubereitung des Trankes widmen.
    Ihr Blick jedoch glitt ab, spähte vorsichtig zu dem anderen Mann herüber, der wieder erwacht war, wo er sich innerlich zuvor so kalt, tot und seelenlos angefühlt hatte. Es schien, als sei das, von dem sie glaubte, dass es nicht vorhanden war, zurückgekehrt. Doch konnte es wirklich seine Seele gewesen sein? Konnte ein Körper ohne Seele überleben?

    Die Rothaarige entschied sich, jene Fragen in diesem Moment nicht laut auszusprechen, auch, wenn der Namenlose darauf drängte, Antworten zu erhalten. Es wäre nicht gut, ihm noch mehr zuzumuten, als er bereits zu verkraften hatte. So glaubte sie zumindest.

    Zögernd füllte sie einen Becher mit etwas Wasser, welches ihrer Magie folgte und sich aus der Luft gebären ließ. Es brauchte nicht viel Konzentration, und das Feuer, welches sie zum Destillieren nutzen wollte, brannte heller und wärmte das Wasser, bis es schließlich leicht sprudelte. Ein paar Kräuter, die Ceron in seinem Labor hatte, darunter Arnica, etwas Zimt, Monchesbusch und Eisenhut, warf die Magierin in das kochende Wasser und ließ sie einen Augenblick sieden, ehe sie den metallenen Becher von der Flamme nahm und leicht mit ihrer Magie kühlte.

    „Hier, Fremder!“, mischte sich Melaine zwischen die Fragen des Fremden und den Antworten des Heilers und reichte dem zuvor Seelenlos den Becher, „Es wird euch ein wenig beruhigen. Euer Blick wirkt ein wenig gehetzt, als hättet ihr etwas Schlimmes erlebt. Aber macht euch nichts draus, hier seid ihr in Sicherheit. Im Kastell wird euch nichts geschehen.“, fügte die Wassermagierin an und hob eine Augenbraue, als er nach den letzten Worten mit dem Becher in der Hand leicht zurückzuckte, so als konnte er ihr nicht glauben. Seltsam., dachte die Magierin bei sich. Genauso seltsam wie die Vorstellung des Hohepriesters, als er ihren Namen mit Priesterin verband. Sie war doch keine Priesterin. Nun, aber das brauchte der Fremde auch nicht zu wissen, solange es ihn nicht verschreckte.

    Melaine wandte sich wieder dem Trank zu. Die Kräuter waren beinahe alle geschnitten und die restlichen ließ sie von einem Messer, welches durch ihre Magie zum Leben erweckt worden war, zerkleinern, während sie sich weiter mit dem Rezept Chliviens auseinander setzte. „Mondstaub?“, fragte die Wassermagierin schließlich, als sie am Ende des Trankrezeptes angelangt war. Ceron bedeutete ihr, am Ende des Buches zu suchen. Dort wäre der Begriff erklärt.

    Es handelte sich um die getrockneten Blätter von Weißaugenlilien, einer seltene Pflanze, die nur im Gebirge der Insel Argaan wuchs. Melaine gehorchte, suchte die Ingredienzen zusammen und begann, das Rezept umzusetzen.
    Wasser wurde gekocht und mit den Stängeln von zwei Heilpflanzen versehen. Die Plätter folgten nach wenigen Augenblicken unter beständigen Rühren und zum Schluss kamen noch ein wenig Baldronankräuter und eben Mondstaub hinzu, bis der gesamte Trank einen hellen Violettton annahm. Nun musste er nur noch destilliert werden. „Ceron…“, melodiös erklang die Stimme der Rothaarigen nach den stillen, konzentrierten Augenblicken, „Was habe ich beim letzten Mal noch falsch gemacht?“

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    Gath ist offline
    "Aber macht euch nichts draus, hier seid ihr in Sicherheit. Im Kastell wird euch nichts geschehen."
    Jaaaa, genau. Das Kastell einer Bande verrückter Schwarzmagier war der Sicherste Ort auf Erden. Mhmm. Sonst noch was? Die Sonne geht neuerdings im Westen auf und im Norden unter?
    Was erzählte ihm diese komische rothaarige Priesterin da eigentlich?
    Ich muss hier weg... !
    Aber noch musste er stillhalten, und diesen komischen Trank trinken. Was hatte sie dazu nochmal gesagt? Irgendetwas zur Beruhigung? Das wäre eigentich gar keine so schlechte Idee.
    Doch kaum hatte Gath ein paar Schluck getrunken - und sich dafür aufgesetzt - drehten sich die beiden um und mischten an irgendeinem Trank für Calidor herum. Überhaupt, wie ging es dem eigentlich?
    Langsam blickte Gath sich nach ihm um.
    Da lag der Blonde, gar kein so großes Stück neben ihm, auf eine Krankenliege ähnlich wie seiner, mit einem freigelegten Bauch - die Stichwunde war wirklich ekeleregend, schnell ließ Gath seinen Blick nach oben wandern - und immernoch dem Verband des Barbiers irgendwo in Bakaresh am Kopf...
    Hoffentlich schafft er das...
    "Äh, ich gehe dann und überlasse ihn hier" Er zeigte auf Calidor "in Eurer Obhut. Hoffentlich schafft er es...."
    Als ihn niemand am gehen hinderte, öffnete er die einzige Tür des Raumes.
    Draußen war ein Gang, der irgendwie dem kurzen Stück Weg des Kastells recht ähnlich schaute, den er am Eingang erblickt hatte. So wie jetzt? Rechts oder links?
    Rechts.
    Was? Was war das schon wieder? Hörte er schon wieder Stimmen?
    Der einzige Grund, warum der junge Bootsbauer nicht in Panik verfiel, war wohl der Trank, den er vorher verabreicht bekommen hatte.
    Geh nach rechts. Ich bringe dich hier raus.
    Schon wieder! Und dieses gefühl, das seinen Kopf noch schwerer machte...
    "Wer oder was bist du?"
    Zu wem hatte er da eigentlich gesprochen? Auch egal.
    Ich bin der, der dich hier raus bringen wird. Folge mir einfach.
    Ein Stück weiter vorne - wie weit konnte er nicht sagen, es war erstaunlich dunkel - erschien eine Gestalt.
    Was soll's? Mehr als verlaufen werde ich mich schon nicht... seufzte Gath innerlich und machte sich daran, dieser Erscheinung vor ihm zu folgen, zuerst bis zu einer Ecke, dann links herum, dann durch diesen großen, Kreisrunden Saal, bis zu dem er es auch geschafft hatte, als er das Kastell erstmals betreten hatte, und dann schließlich bis zum Tor, das sich vor ihm öffnete.
    Doch sobald das Licht hereinkam, war die Gestalt schon wieder weg.
    Komisch... Egal Hauptsache, ich bin draußen und muss diesen verdammten Ort nie wieder sehen!
    Doch trotz allem spendierte er noch ein "Danke." irgendwo hinien in den Raum und trat dann hinaus, die die helle, heiße Sonne Varants, oberhalb von Bakaresh.

  16. Beiträge anzeigen #316
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Schmerzen! Das war das erste was er bemerkte, noch bevor er wieder etwas sehen oder hören konnte. Sein ganzer Körper tat ihm weh und jeder einzelne Muskel und Knochen schien zu schmerzen. Langsam gelang es ihm aber wieder die Augen zu öffnen und Licht blendete ihn sofort. Er blinzelte ein paar Mal, richtete sich dann mühsam auf und blieb sitzen bis er halbwegs etwas erkennen konnte. Er befand sich im Freien, auf hartem Gestein, unweit einer steinernen Mauer. Die Sonne brannte auf ihn herunter und keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen. Wie war er hier her gekommen?

    Langsam kehrten die Erinnerungen zurück. Das Kastell... die Katakomben... Gath... Calidor... die Flucht... Er ließ sich all diese Gedanken durch den Kopf gehen, bis ihn plötzlich die Erkenntnis traf. Calidor! Gath hatte gesagt er wäre verletzt gewesen! Der Dieb sprang auf, wurde aber von seinem Körper schmerzlich daran erinnert, dass es ihm selbst auch nicht so gut ging.
    Woher kamen diese verdammten Schmerzen? Wie hatte der ganze Alptraum in dem Gemäuer Beliars geendet? Er war durch die Gänge geirrt, war verfolgt worden von einem Dämon... und dann? Die Tür! Er war durch eine Tür getreten und hinunter gefallen auf den Boden auf dem er jetzt gelegen hatte.

    Immerhin hatte er sein Gedächtnis nicht verloren und sofort wusste er auch, was er zu tun hatte. So sehr es dem Schweigsamen auch missfiel, er musste zurück in das Kastell, weil Calidor noch da drinnen war. Und auch Gath musste sich hier irgendwo aufhalten.
    Sein Ziel stand also fest und so schritt er der Wand des Gebäudes entlang um zu dem großen Eingangstor zu kommen, doch während er ging, kamen ihm noch andere Erinnerungen. Dennik, Illdor und Rethus. Auch sie -oder zumindest Dennik und Rethus- waren in Gefahr gewesen und es war ungewiss wo sie verblieben war. So viele Sorgen auf einmal! Kein Wunder, dass er früher keine Freunde haben wollte.
    Doch jetzt war es nun mal so und er hoffte, dass sie es alle gut und vor allem lebendig überstanden hatten, schließlich war jeder einzelne von ihnen in Lebensgefahr gewesen!

    Immerhin eine seine sorgen erübrigten sich bald, denn als er den Eingang fand, kam Gath gerade heraus. Ihm ging es also gut! Erleichterung erfüllte den Dieb und er eilte sofort die letzten Meter auf den Bootsbauer zu, doch gleichzeitig erfüllte ihn auch ein anderes Gefühl. Er konnte es nicht ganz beschrieben, aber Gath war in seinem Körper gewesen, hatte seine Gedanken gehört und seine Gefühle geteilt. Er war der erste, der von ihm Calidor erfuhr und dann noch direkt durch seine Gedanken und Gefühle. Wie würde er reagieren? Unsicherheit machte sich breit, doch das würde er schon sehen.
    "Gath! Endlich ist das alles vorbei! Wie geht es dir?"

  17. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #317
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    Gath ist offline
    "Rekhyt!"
    Gath war hocherfreut, seinen Freund wieder zu sehen, nach so vielen Strapazen, so wirren Sachen in diesem verdammten Kastell hinter ihm...
    Apropos wirre Sachen...
    Was zum Geier machte der Dieb hier eigentlich? Was hatte der beim Kastell verloren?
    Plötzlich kamen wieder Sorgen auf: Konnte es am Ende sogar sein, dass er wirklich in diesem Körper gesteckt hatte?
    Anscheinend konnte man seine Gedanken sehr gut auf seinem Gesicht erkennen, denn Rekhyt fragte plötzlich:
    "Was ist denn mit dir los?"
    "Was mit mir los ist... Ich habe keine Ahnung. Ich habe - äh..." Er schaute hinauf zur Sonne, kniff dann aber schnell die Augen wieder zusammen" mindestens gestern, wenn nicht gar noch früher - so einen blonden Typen an einer Straßenkreuzung, irgendwo da unten" er zeigte auf die Stadt Bakaresh, die sich einigermaßen vor ihnen ausbreitete, wenn auch noch ein gutes Stück weg.. " umgerannt... Als ich euch gesucht habe, nachdem ihr ein paar Tage einfach weg wahrt! Einfach weg! Was habt ihr eigentich getrieben, und vor allem, was hast du jetzt hier oben verloren?"
    Doch das war anscheinend nicht das, was Rekhyt interessierte, und von daher, fuhr Gath schnell fort.
    "Naja, ist jetzt erstmal egal. Ich hab den Typen jedenfalls umgerannt und musste dann feststellen, dass er schwer verletzt ist - niedergestochen und eine ordentliche Platzwunde am Kopf hatte er auch noch... Nach ein bischen durch die Stadt rennen, habe ich ihn dann hier oben abgeliefert, und dann..."
    Sein Blick schweifte über die endlose gelbe Landschaft, die sich jenseits der Berge, auf denen sie standen, erstreckte. Verdammte Wüste!
    "dann ist mir das schrägste passiert, was ich je erlebt habe..." Gath blickte seinem Freund ins Gesicht, was ihm einiges an Mühe kostete, denn so etwas abwegiges, erzählte man nicht alle Tage. "Ich hatte irgendwie das Gefühl, in dir drin zu stecken... Habe diesen Typen gesehen - Calidor hast du ihn glaube ich genannt - und der war irgendwas wie ein Trugbild... Keine Ahnung, was da los war... Ich war, so hat mir einer der Heiler erzählt, ohnmächtig, aber ich bin mir irgendwie nicht sicher, ob ich das wirklich alles nur geträumt habe."
    Der Blick des jungen Bootsbauers sagte wohl irgendsowas wie: 'Bitte, sag, dass ich verrückt bin' aber im Prinzip hatte er nur eine wahnsinnige Angst, dass Rekhyt bestätigte, was ihm da passiert war, dass er wirklich so etwas eigentlich unmögliches erlebt hatte.

  18. Beiträge anzeigen #318
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Gath schien Angst zu haben, dass diese, wirklich sehr ungewöhnliche Geschichte nicht wahr und einfach nur ein Traum gewesen war, doch Rekhyt wusste, dass mehr dahinter gesteckt hatte. Sollte er den Bootsbauer in dem Glauben lassen, all das wäre nie passiert? Damit wäre es egal welche Gedanken und Gefühle er auch mitbekommen hätte können, all die Ereignisse wären unwichtig und Gath hatte eine einfache Erklärung dafür. Doch gleichzeitig wollte der Schweigsame ihn auch nicht so gravierend anlügen. Niemand außer den beiden konnte die Wahrheit wissen, die Wahrheit würde niemals an Licht kommen, wenn Rekhyt es nicht wollte und Gath würde diese Vorstellung besser gefallen. Eigentlich gab es nur Vorteile hier eine Notlüge zu platzieren und trotzdem sträubte er sich dagegen.
    "Dieses Kastell macht einen verrückt! Es tut mir Leid, aber das ist alles passiert! Aber jetzt sind wir da raus und alles ist wieder normal."
    Rekhyt war glücklich, dass Gath in Ordnung war und wieder gut in seinen Körper gefunden hatte, doch Calidor ließ sich trotzdem nicht vergessen und kam er nicht darum herum nach ihm zu fragen.
    "Weißt du wie es Cali geht?"
    'Du weißt ja jetzt was zwischen uns ist' wollte er noch leise anfügen, doch dann sprach er es doch nicht aus und verließ sich darauf die Nachricht mit seinem Blick zu übermitteln. Wie Gath darauf reagierte wusste er immer noch nicht, schließlich hatte er bis jetzt noch nicht als real angesehen.

  19. Beiträge anzeigen #319
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Langsam lief Lucia auf ihr Zimmer zurück, dachte über die letzten Tage und Stunden nach, seit sie zurück nach Bakaresh gegangen war. Vielleicht stellte sich das Treffen mit Illdor schließlich als Fehler heraus, möglicherweise brachte diese Entscheidung ihr die Erkentniss ihres Lebens. Trotz alle dem hatte sie jedoch endlich Treue geschworen - vor dem Hüter des Kastells und sicherlich auch vor Beliar. Der Zirkel um Xardas würde nun also ihre Wege bestimmen und diese bestimmte der Gott der Finsterniss.

    In ihrem Zimmer angekommen betrachtete sie ihr Porträt. Wie immer sah es verändert aus, hier wirkte es kühl und frostig. Es sah aus wie an einem kalten Herbstnachmittag. Die Bäume waren kahl, der See mit bunten Blättern, die einen Stich Grauton aufweisen konnten überfüllt und der Wasserfall zeigte nicht mehr diese volle Pracht. Die Grafentochter betrachtete lange das bewegende Gemälde an der Wand dieses Zimmers. Schon oft hatte sie sich Gedanken dazu gemacht, was dieses Gemälde denn bedeuten könnte - doch in all der Zeit die sie schon in diesen Räumen verbracht hatte, konnte sie den Sinn nicht feststellen. Könnte es vielleicht sein, dass diese Bilder...?

    Die Magierin schaute zu ihrem Tisch, setzte sich auf den dazugehörigen Stuhl und ließ sich wieder die Momente ihrer Magieweihe durch den Kopf gehen. Ihr inneres Auge verfolgte diese Situation erneut - der Empfang der neuen Robe durch den Dämon und die Worte des Schwarzhaarigem. Sein schneller Abgang kam ihr auch vom grünäugigen Hohepriester bekannt vor. Die neue Magierrobe kam ihr sichtlich gelegen, schließlich wurde die Alte von Ratten zerfetzt und irgendwie war sie tatsächlich nicht mehr das was sie einmal war...

  20. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #320
    Ehrengarde
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    Gath ist offline
    "Dieses Kastell macht einen verrückt! Es tut mir Leid, aber das ist alles passiert! Aber jetzt sind wir da raus und alles ist wieder normal."
    Das alles war also kein Traum gewesen.
    Rekhyt hatte das auch gemerkt.
    Verdammt wie kann das sein?
    Schaudernd drehte sich Gath zum Kastell um, dessen Tor hinter ihm zugegangen war. Man konnte wieder die Skelete sehen, die an einem schwarzen Holztor hingen - das das Ding schon wieder anders aussah, als beim letzten mal, war ihm relativ egal; diesen Ort verstand er einfach nicht und hier gab es auch nichts zu verstehen - und darüber erhob sich der dunkle Turm - wie eh und je.
    Wie konnte dieser Ort die Realität dermaßen verdrehen?
    Wie funktionierte sowas?
    In dem es einfach ging, musste sich Gath frustriert eingestehen, indem Beliars Magier diese verdammte Welt einfach so verdrehten, wie es ihnen passte...
    Ich muss hier weg!
    "Weißt du wie es Cali geht?"
    Hmm, ach ja, diesem Blonden...
    Himmel, was hat Rekhyt nur mit dem?
    Gath war das schon in dessen Körper aufgefallen, dass sich sein Freund diesem Blonden gegenüber seltsam verhielt, und - wenn er etwas nachdachte - hatte sich dieser Blonde auch ihm gegenüber seltsam verhalten, als er ihn Rekhyt genannt hatte. Und dann gab es da auch noch den Zettel, den Gath in irgendeiner seiner Taschen hatte, auf denen einige - äh - merkwürde Zeichnungen von dem Dieb zu sehen waren. Konnte es sein? Aber jetzt galt es erstmal die Frage zu beantworten.
    "Ihm geht es wohl soweit ganz gut, bei den Verletzungen, die er hat, aber ich glaube die Heiler sind erstaunlich gut da drinnen - wunder mich eigentlich, bei diesen Schwarzmagiern... - und das wird wieder. Davon bin ich fest überzeugt." Und das war nicht nur etwas, um sich Mut zuzureden, Gath war wirklich davon über zeugt, dass sich Calidor erhohlen würde. Wenn die sogar ihn wieder aus Rekhyts Kopf rausbekommen hatten!
    "Aber ganz ehrlich: Mir macht dieser Ort hier Angst. Ich will hier weg, wieder runter nach Bakaresh. So wenig ich diese Stadt auch mag, alles ist besser als dieses Ding da hinter uns..."
    Schweigend setzten sie sich in Bewegung, immer bergab.
    "Was hattest du eigentlich hier oben verloren?" fragte der junge Bootsbauer schließlich.

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