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    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline
    Die Zeit verging.
    Sie hielt der Tänzerin einen Spiegel vor die Augen und sagte... 'Sieh hinein. Aus Ihm sprudeln Erinnerungen und zeigen Dir Dinge, die Du glaubtest nicht ertragen zu können und verdrängen zu müssen. Doch jetzt spürst Du diese Flut wie ein Elexier, welches Dein Innerstes aufzufüllen scheint. Spürst das zurück gekehrte Glück in einem Maße, wie nie zuvor und wirst zu einem anderem Menschen, der begreift, daß all das was geschehen war nichts weiter war als Etwas, was alles Zukünftige zu etwas Großartigem werden lässt. Denn... Du bist... wissend'.
    Und so heilte die Zeit nicht nur alle Wunden, sondern brachte der Tänzerin ein wunderbares Geschenk.

    Und so lächelte die vor dem Spiegel Sitzende ein schon fast leidvolles Lächeln, kämmte ihr Haar und ließ die Bürste langsam auf die Kommode sinken. Ein schweres Seufzen verlies ihre Lippen in diesem Moment, in dem das Erkannte tief aus ihren Augen sprach und sich in ihrem Spiegelbild wieder spiegelte.
    Denn Erkennen bedeutete für die Frau das zarte Erzittern tiefer Emotionen, welches wiederrum einem Gefängnis glich. Eine Hülle emotionaler Abhängigkeit, die ihr gesamtes Denken und Handeln bestimmte.
    Yinne liebte.

    „Bist Du sicher...?“, flüsterte die Frau ihrem Spiegelbild entgegen und beendete den Satz in Gedanken, die in ihren Hirnwendungen regelrecht verschwammen und im Nichts zu versickern schienen. Ertränkt von dem Spiegelbild, welches ein lang gezogenes, deutliches 'ja' hauchte.
    Und da seufzte die Sitzende erneut und wandte ihre Augen von dem eigenen Spiegelbild ab.
    Ganz abgesehen von einer Zeit mit vorherrschender Unruhen und ewigen Gefahren, packte dieses Eingeständnis nach der Freiheit der Dunkelhäutigen, zwang sie in Veränderungen, von denen sie glaubte sie erfüllen zu müssen.
    Für einen Augenblick lächelte yinne und schüttelte kaum merklich den Kopf. Belächelte dabei die Zweifel an einer Handlung, die doch so etwas von einfach schien........... Um im nächsten Moment die belustigten Züge auf ihren Lippen wieder verschwinden zu lassen. Es war nicht einfach etwas abzulegen, mit dem die Frau schon so lange lebte. Nein – das war es nicht!
    Oder doch?

    „Du bist eine Hure“, grummelte es aus dem Munde der Frau, die sich nun erhob.
    „Und bald bist Du wieder auf der Flucht“, sagte ihr das unbestimmte Gefühl in ihr.

  2. Beiträge anzeigen #322
    Burgherrin Avatar von yinnesell
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    yinnesell ist offline
    Nach wirren Träumen und einer unruhigen Nacht 'genoss' die immer noch Benebelte den Anblick ihres eigenen Spiegelbildes. Aufgequollene Haut... besonders um die Augen herum. Eine Nase, die anderthalb mal so groß schien, wie sonst. Haare, die kreuz und quer standen und Lippen, die drohten aufzureißen, wenn sie den Mund öffnen würde. So war es nur das Andeuten von Worten, mit denen die Frau sich dazu entschloss, die kleine Kammer zu verlassen und frische Luft zu schnappen. Kein Frühstück, kein belebendes Gebräu und erstrecht kein rauchendes Kraut. So entschied yinnesell für sich und ließ ihren Leib wie ferngesteuert durch die Ortschaft wandeln...

    „Wird aber auch Zeit, daß Ihr Euch noch einmal um Euren Gaul kümmert“.
    Irritiert blickte die junge Frau zur Seite und erspähte den ebenso erstaunten Gesichtsausdruck eines Assassinen.
    „Oh...“, meinte Dieser mit einem mal nach einem Moment des Zögerns. „Ich hielt Euch für eine Andere“.
    „Für wen?“.
    Auf die Frage der jungen Frau hin zuckte der Varanter nur mit den Schultern. Der Name der Anderen war dem Manne wohl nicht geläufig, jedoch mit dem Namen des Tieres konnte er dienen.
    Amato also.
    „Er mag Euch“, urteilte der Assassine und kehrte der Tänzerin schließlich den Rücken.
    Ja – allem Anschein nach hatte der Gebräunte recht, wenn man davon ausging, das der Vierbeiner ständig um Beachtung bat und mit der Tänzerin flirtete.
    „Du willst wohl bewegt werden“, mutmaßte yinne. „Na... dann komm. Aber nur ein bißchen“.

  3. Beiträge anzeigen #323
    Waldläufer Avatar von Noros
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    Noros ist offline
    Mit knurrendem Magen stapfte Noros durch das Händlerviertel der Stadt. Die schweren Düfte nach gebratenem Fleisch, brodelndem Eintopf und eintausend Kräutern, die aus den Häusern der reichen Händler und den Küchen der Schänken zur sandigen Straße hinaus drangen, brachten den hungrigen Mann fast um den Verstand. Mit vor Speichel nur so triefendem Mund blieb er vor der von einem großen Tuch überspannten Terrasse einer Gaststätte stehen. In diesem Augenblick trat ein in einen grellen Kaftan gekleideter Wirt aus seinem Laden und stellte ein großes Brett voller Früchte und Gebäck auf dem Tisch eines Gastes ab. Vor Hunger stöhnend wandte sich Noros schnell von diesem Anblick ab und verließ auf schnellstem Wege das Händlerviertel.

    Unsicher, in welche Richtung er sich wenden sollte, lief er eine Zeit lang ziellos auf dem Platz vor der großen Arena hin und her. Das Laufen und Grübeln hielt den Hungernden eine Zeit lang davon ab, dauernd seinem Magen beim Knurren zuzuhören. Er brauchte dringend etwas zwischen den Zähnen und seine Kehle fühlte sich auch immer trockener an! Der letzte Schluck Wasser, der eine Kelle voll schalem, warmen Brunnenwasser gewesen war, war nun auch schon wieder viel zu lange her und Noros wollte weder noch einmal in die Nähe des Eingangs zum Tempel, noch zu der Ansammlung von Assassinen und zu Beliar betenden Menschen, die sich oft am Brunnen sammelten, kommen.
    " Gütiger Innos..." Murmelte Noros und fasste einen Entschluss. Mit großen Schritten entfernte er sich von der Arena in die dem Tempel entgegen gesetzte Richtung und hielt nach einem ruhigen, abgeschiedenem Fleck Ausschau. Von alleine würde sein Goldbeutel, den er in den Ruinen verloren haben musste, nicht zu ihm zurück kommen. Keine zehn Paladine würden ihn noch einmal in dieses von Monstern bespickte Sandgrab schaffen und ohne Gold würde die Nahrungsbeschaffung wieder einmal ein Abenteuer werden. Oft schon hatte Noros davon gehört, dass die Assassinen Dieben gerne einmal Hände und Nasen abtrennten!
    Ein wenig Glück für das Kommende könnte also nicht schaden...
    Im Schatten eines Hauses in der Nähe des Händlerviertels ließ sich Noros auf einem zusammen gerollten Seil zwischen einigen Kisten und Körben nieder, presste die Hände zusammen und schloss die Augen. Stumm begann der Überlebenskünstler, in der Stadt Beliars um ein wenig Beistand von Innos zu beten.

  4. Beiträge anzeigen #324
    Waldläufer Avatar von Noros
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    Noros ist offline
    Das Scharren von Füßen im Sand und das Geräusch von aneinander schlagendem Metall rissen Noros aus seiner Konzentration und seinem stillen Gebet. Sofort riss er erschrocken die Augen auf und blinzelte verwundert in die mittlerweile dunkle Gasse.
    Unmittelbar vor dem mit dem Rücken an einer Wand in der Gasse sitzenden Innosanhänger hatte sich eine kleine Gruppe nicht wirklich gut erkennbarer Gestalten aufgebaut. Mit entweder vor der Brust verschränkten oder aber in die Seite gestemmten Armen betrachteten die drei Männer Noros. Einer von ihnen schnalzte ungehalten mit der Zunge und schüttelte den Kopf.
    " Guten Abend, werte Herren." Begrüßte Noros die Fremden freundlich, schenkte ihnen eines seiner besten Schwiegersohnlächeln und machte Anstalten, sich von dem mittlerweile äußerst unbequemen Seilknäuel unter seinem Hintern zu erheben.
    " Nicht so hastig, mein Freund." Säuselte jedoch der Kerl in der Mitte der drei mit südländischem Akzent und drückte Noros mit einer Hand zurück auf das Seilknäuel. Bei dieser Berührung streifte Noros den Griff des langen Schwertes, das der Mann an der Hüfte trug.
    " Wie du meinst, Freund. So lässt sich auch weitaus komfortabler eine Unterhaltung unter neuen Freunden führen. Setzt euch zu mir! Ich würde euch natürlich sofort ein Getränk und eine Kleinigkeit gegen den Hunger anbieten, nur fürchte ich, dass dies bei dieser, unserer ersten Begegnung, von euch erbracht werden muss." Sprach Noros gönnerhaft und breitete einladend die Arme aus, als würde er die drei Fremden gerade eben in seinen luxuriös eingerichteten Speisesaal bitten.
    " Ein Verfechter des freundlichen und hastigen Worts." Kommentierte der Rechte der drei Männer. Wie die andern Beiden hatte er dunkle, von der Sonne gebräunte Haut, schwarzes Haar und ließ sich einen im Dunkeln auf den ersten Blick gepflegten und gründlich geschnittenen Spitzbart stehen. Auch er trug dunkle, schnittige Kleidung, die leicht in der Dunkelheit der Gasse mit dem Hintergrund verschwamm. Auch er trug ein Schwert um die Hüfte geschnallt.
    " Ruhig, Mersad." Brummte der Linke und trat anschließend einen Schritt auf Noros zu. " Du gibst also zu, dass diese Gasse hier dein Heim und du ohne Obdach bist?" Irgendwie gefiel Noros der Ton des bewaffneten Mannes nicht. Im Gegensatz zu den andern beiden gab er sich keine Mühe, freundlich oder belustigt zu klingen.
    " Nein, keineswegs." Erwiderte Noros lachend und schüttelte angesichts dieser abwegigen Vermutung den Kopf." Die ganze Welt ist mein Heim und diese Gasse hat nur einen kurzfristigen Anteil an all den Orten, die mir jemals Quartier geboten haben."
    Die drei Männer vor - beziehungsweise über ihm und auf ihn hinabblickend - stimmten nicht in Noros Lachen ein.

  5. Beiträge anzeigen #325
    Waldläufer Avatar von Noros
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    Noros ist offline
    " Ah ja...natürlich!" Murmelte Noros und blickte mit dem Gesichtsausdruck auf, den jemand annahm, wenn ihm eine Antwort, die ihm stundenlang auf der Zunge brannte, endlich einfiel.
    " Vergebt mir meine Unhöflichkeit, ich vergaß tatsächlich, mich vorzustellen: Mein Name ist Noros und ich komme von den Inseln im Süden. Wie ihr seht bin ich ein Reisender, den es nach langem Weg in eure...pracht...prächtige Stadt verschlagen hat." Erzählte er den drei augenscheinlichen Wachen und erhob sich endlich rasch, ehe einer der Männer ihn erneut daran hindern konnte.
    " Und was führt dich dazu, hier unten, im Dreck einer dunklen Gasse, zu schlafen? Ich kenne nur zwei Sorten von Menschen, die so etwas nötig haben: Betrunkene und Obdachlose! Keinerlei sind auf den Straßen Bakareshs gern gesehen."
    " Den Göttern sei dank ist dem nun offensichtlich nicht so! Ich bin ein Gast eurer Stadt und kein Landstreicher. An dieser Stelle ruhte ich nur kurzzeitg zur Rast nach harter Arbeit" Log Noros, der nichts von seinem Gebet zum der Stadt verfeindetem Gott erzählen wollte.
    " Ihr seht also, an mir ist kein Fehl und wir können als Freunde auseinander gehen."

  6. Beiträge anzeigen #326
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik hatte es tatsächlich überlebt. Sein Herz schlug wieder. Wie genau, jedoch, diese verdammten Hexer das fertig gebracht hatten, wusste der Dieb leider nicht. Der Schock stand ihm immer noch ins’ Gesicht geschrieben, der Schmerz lag ihm immer noch unter seiner Haut und die Angst vor den Schwarzmagiern, welche ihn den gesamten Weg begleitete, machte es beinahe unmöglich, nicht jede Minute verschreckt nach hinten zu blicken.
    Denn auf einem Weg befand er sich, denn wie es diese Kannibalen versprochen hatten, hatte er tatsächlich seine Freiheit wieder erlangt, nachdem er dieser scheußlichen Prozedur überstanden hatte.

    Mühsam war sein Weg, denn er war entkräftet und immer noch Gefangen in seinen Ängsten. Nie wieder würde er sich in das Kastell trauen. Nie wieder, dies war ein teuflischer Ort, Beliar so nahe, wie das Totenreich persönlich. Er musste sich also etwas einfallen lassen, wie er Lucia dann töten wollte und konnte. So schnell es sein Beine zugelassen hatten, war er den Weg Richtung Bakaresh nach unten, durch das kleine Bergmassiv gegangen, doch dann war ihm wieder eingefallen, dass er in der Stadt auch nicht willkommen war. Dieser Elster würde bereits nach ihm suchen…
    Was sollte er also tun?
    Und wo waren eigentlich Illdor und Rekhyt?
    Dennik versuchte sich an ihre „Prüfung“ zu erinnern. Rekhyt musste erst einmal den Weg nach draußen finden und Illdor? Was war mit Illdor? Er wusste es nicht mehr, doch allzu schrecklich konnte seine Strafe nicht sein, sonst hätte Dennik sie nie vergessen.

    Langsam kam die Stadt in der Morgendämmerung näher. Die ersten alten Türme, dann die Außenstadt und schließlich auch die Innenstadt mit ihren hohen Häusern, dem großen Tempel und der Arena. Nicht zu sehen, aber auch dort, war die Taverne in welcher Scorp sich hoffentlich immer noch aufhielt und das war der Ort, welchen Dennik jetzt ansteuerte. So unauffällig, wie irgend möglich, versuchte er die noch halbleeren Straßen zu passieren, den Kopf gesenkt und hoffend.

    Glücklicherweise schien es für die Auftragskiller noch zu früh zu sein, denn er erreichte die Taverne ohne jegliche Probleme. Auch der Schankraum war noch nicht richtig gefüllt. Nur hier und da, saßen Leute bei ihrem Frühstück.
    „Wohne der Hüne noch in einem deiner Zimmer?“ , fragte er den Wirt und schaute abwartend gen Treppe zu den Schlafräumen.

  7. Beiträge anzeigen #327
    Waldläufer Avatar von Noros
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    Noros ist offline
    Bananen, Gebäck, Fleisch, Wasser, Tee, Wein...
    Stände von Ziegenhirten, Bäckereien, Früchtehändlern, Fischern...
    Männer, Frauen und Kinder, die sich vor seinen Augen vollstopften...eine herzhafte Fleischmahlzeit an einem Tisch unter einer weiten Plane, eine Leckerei auf der Hand beim Schlendern über den Basar...

    Mit einem Lächeln von einem Ohr zum Anderen stand Noros mitten im Trubel der sich im Händlerviertel befindenden Menschen und rieb sich bereits frohlockend die Hände. Dies hier war SEIN Revier! Hier saß ER am Ende der Nahrungskette! Den ganzen Morgen über war er durch das Viertel im Schutz einzelner Einwohnergruppen gewandert und hatte sich die Positionen der in dunkle Lederrüstungen gekleideten Wachen eingeprägt und die Händler nach bekannten, bereits in der letzten Zeit "besuchten" Gesichtern abgesucht. Nun, zur warmen Mittagszeit, war er bereit, sich sein wohlverdientes Mahl zu besorgen.

    Zuerst näherte sich Noros mit unter seinem weiten Kaftan versteckten Händen dem kleinen Stand, der ihm am nächsten war. Der dünne, turbantragende und aus voller Kehle seine Datteln preisende Verkäufer schien ein ausgesprochener Tollpatsch zu sein. Wild mit den Händen herumfuchtelnd fuhr er immer wieder durch die Berge von Datteln, die auf den Tischen vor ihm ausgestellt waren. Voller Elan schmiss er die kleinen Früchte durch die Luft und immer wieder landeten einige von ihnen auf dem staubigen Boden, außerhalb des Sichtbereiches des dattelwerfenden Händlers.
    Noros trat noch einen weiteren Schritt auf den Stand zu und wartete einen Augenblick, bis ein Stoß Menschen an den Dattelhändler herantrat. Rasch holte er seine Hände unter seinem Wüstenmantel hervor und tat so, als würde er den leeren, braunen Beutel, den er die ganze Zeit unter dem Kaftan in Händen gehalten hatte.
    Auf den Knien breitete er den Beutel möglichst unauffällig aus und trat wieder von dem Stand weg. Von einem schattigen Plätzchen aus würde er nun den Stand und seinen Beutel beobachten, der sich nun von Minute zu Minute mehr mit Datteln füllen würde.

  8. Beiträge anzeigen #328
    Ehrengarde Avatar von Sir Scorpion
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    Sir Scorpion ist offline
    Er hatte gepackt, alles lag bereit und wenn auch etwas wehmütig, so hatte er sich nun endgültig von seinem alten Brustpanzer verabschiedet.
    Seit Tagen hatte er nichts mehr von Dennik und seinen Kumpels gehört oder gesehen. Die Zeit des Aufbruches war also gekommen und wenn auch nur ein Wort von den Gerüchten über Innoskrieger die sich der Wüste nahten, sich in der Wüste befanden oder gar schon irgendwas in der Wüste eingenommen hatten, wahr war, gab es keinen Grund zu zögern.
    Das letzte was der Hüne wollte, war einem dieser Rosaröcken zu begegnen. Die sollten ruhig mit ihren Priestern kuscheln und ihn brav in ruhe lassen.
    Aber bevor er ging würde er sich noch richtig sättigen. "Bevor ich gehe, nehme ich noch einen Braten..." erklährte er dem Wirt, der ihn langsam kannte. Der nickte lächelnd und verschwand in der Küche um den Braten vorzubereiten.
    Der Veteran indes legte sein Gepäck neben seinen Stammplatz ehe er wieder an die Theke schritt.
    "Der Braten ist im Ofen, du weisst ja, dauert ein wenig" meinte der Wirt. Scorp nickte "Jo alles klar, gib mir in der Zwischenzeit ein Dunkles." leierte er sein alltägliches Bestellprogramm herab.
    Der Wirt schank ihm ebenso routiniert den Krug mit dem dunklen Bier aus geröstetem Gersten ein. "Dann treibst dich also weiter... schade, konnt mich nicht beklagen, aber ich verstehs, du passt hier sowieso nicht hin. Und wenn die Gerüchte stimmen wirds sowieso bald ungemütlich. Hab mal vorsichtshalber das wertvolle im Keller versteckt." erklährte der Wirt.
    Der Hüne nickte "Ich hab noch was für dich... kannst es entweder benutzen um dich zu verteidigen oder weiterverkaufen." sprach Scorp und löste das Schwert von seinem Waffengurt. Er hatte es hier in Bakaresh gestohlen um Dennnik den Kampf mit dem Schwert beizubringen... diese Ausbildung war zu Ende und ob er je wieder jemandem den Schwertkampf beibringen würde war fraglich. Dann reichte er die einfache Klinge dem Wirt. "Wenn dus behältst, versprich mir, dass du es einem Bastarden von Innosfutzi ins Herz rammst." fügte er noch an. Der Wirt blieb erst mit offenem Mund stehen, bedankte sich dann aber und verschwand wieder in der Küche um sich um den Braten zu kümmern.
    Dann schwang die Türe auf und Dennik trat ein, der Junge sah übel mitgenommen aus und schien den Hünen in der Ecke nicht zu bemerken. Der Wirt schritt gerade zurück aus der Küche, da fragte ihn der Strassenjunge nach Scorp.
    "Ich sitze hier Junge!" rief der Veteran "Komm setz dich zu mir" meinte er ehe er zum Wirt rief "Bring dem kleinen ein Starkbier, der sieht ja übel mitgenommen aus." der Wirt nickte und verschwand wieder.
    "Nana Junge, was ist denn mit dir passiert, siehst ja aus als hättest du intime Bekanntschaft mit einem Paladin gemacht."

  9. Beiträge anzeigen #329
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik nahm einen Schluck aus dem vollen Bierkrug, welchen ihn der alte Wirt der Taverne nach seiner Ankunft überreicht hatte und schaute Scorp an, neben welchem er sich nieder gelassen hatte. Erleichtert, dass er es ohne Probleme in die Taverne geschafft und sofort Scorp angetroffen hatte, atmete der Schatten beruhigt aus und antwortete auf Scorp`s Frage:„Ich hab noch mit was wesentlich schlimmeren Bekanntschaft gemacht...“, meinte der Dieb und begann seine Geschichte zu erzählen…

    „Ich hab hier in der Taverne auf dich gewartet, grob vor einer Woche, doch du warst nicht hier und plötzlich kamen so zwei finstere Typen, die hatten mich mit jemanden verwechselt, begannen mir geheime Infos über einen Auftrag zu erklären und dann, als es dann raus gekommen war, dass ich nicht der richtig war, den sie da angesprochen hatten, viel ihnen auf, dass ich zu viel wusste über sie und über das was sie hier in Schilde führten. Sie zwangen mich ins Kastell einzubrechen und ihnen einen Kelch zu besorgen, wenn ich das nicht getan hätte, hätten sie mich getötet… das klingt albern, aber du hättest die beiden sehen sollen, beide waren mindestens von Vryce’s Schlag und über ihren Aufträgsgeber erzählten sie mit solcher Ehrfurcht und Angst, dass ich mir zwei Mal überlegt habe ihren Auftrag nicht zu machen.

    Zusammen mit Rekhyt, Illdor und Rethus, den kenn ich von früher, er ist auch ein Dieb, bin ich dann in das Kastell eingebrochen und das ist das schlimmste was ich je in meinem Leben getan habe, ich bereue es so verdammt… vor allem, dass ich die anderen Diebe mit rein gezogen habe.

    Auf jeden Fall schafften wir es hinein zu kommen in den Turm der Schwarzmagier, aber mehr auch nicht. In ihrem Horrorhaus wurden wir von Dämonen durch die Gänge gejagt, in Katakomben gesperrt, sind blind durch die Gegend geirrt und schließlich wurde über uns geurteilt. Jeder hat eine individuelle Strafe erhalten. Lucia, diese Göre die mit uns nach Khorinis gesegelt, dann aber verschwunden ist, hat sich die Strafen ausgedacht. Illdor`s Strafe weiß ich nicht mehr, Rethus muss für 7 Tage hungern und im Kastell bleiben, Rekhyt ist in den Katakomben und muss selbst einen Weg rausfinden und mir… mir haben sie das Herz rausgerissen“, meinte Dennik und schluckte.

    Ihm versagte einen Moment die Stimme, dann versuchte er zu beschreiben, wie das vonstattengegangen war. „Es war Vryce… er ist jetzt einer von diesen Hexen… er war es. Er hat es mir angetan. Mir den Schmerz gezeigt, den ich verspüren würde, wenn mir jemand das Herz entnahm. Es war schrecklich und ich hasse und verabscheue ihn dafür. Er war so frei gewesen, so unabhängig damals und jetzt lässt er sich, wie ein Köter von dem Meister des Kastells schlagen…“, meinte Dennik und schüttelte angewidert den Kopf.

    „Nachdem sie mich wieder geheilt hatten, von den Qualen, bin ich vor dem Kastell erwacht und habe mich sofort auf den Weg zu dir gemacht..“, berichtete Dennik und zum ersten Mal wanderte sein Blick zu Scorpions` Taschen, welche auf dem Boden lagen.
    „Du willst hier weg?“, fragte der Schatten, wusste die Antwort aber schon.

  10. Beiträge anzeigen #330
    Ehrengarde Avatar von Sir Scorpion
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    Sir Scorpion ist offline
    Der Hüne hatte mit grossen Augen der Erzählung Denniks gelauscht... denn erstmal konnte er sich nur wenig Vorstellen als den intimen Kontakt mit einem Paladin.
    Aber die Geschichte Denniks gehörte definitiv dazu. Hexer, Verräter... sie gehörten abgestochen und abgeschlachtet.
    "Nunja, ich hoffe du hast deine Lektion gelernt. In das Kastell einzubrechen war dumm, wenn ich mich recht entsinne waren die einzigen ungebetenen Gäste die es länger dort ausgehalten hatten die Orks. Aber vieleicht ist auch das bloss ein Schauermärchen. Da wäre es gescheiter gewesen abzuhauen Junge. Flucht ist nicht immer Feige, Flucht ist manchmal notwendig." erklährte der Veteran dem Strassenjungen.
    "Aber über eines kannst du froh sein Junge, auch wenn es wohl die schrecklichste Erinnerung deines Lebens bleiben wird, als man dir das Herz herausriss, so wird es kein Weib dieser Welt je schaffen dich so sehr zu verletzen. Denn im Gegensatz zu alle anderen, weisst du was herzzerreissend wirklich bedeutet." versuchte er den Jungen aufzumuntern. Auch wenn es nicht wirklich ein Thema war, in dem der Hüne schon viel Erfahrung hatte. Er war ein Krieger, kein Weiberheld.
    "Und ja ich verschwinde von hier. Nachdem du Ewigkeiten nicht aufgetaucht bist hab ich mich als von meiner Wette befreit betrachtet. Ausserdem vermehren sich die Gerüchte über Königliche Truppen in der Wüste. Höchste Zeit um zu verschwinden, wenn die Orks sich nicht mehr als Prügelknaben hergeben müssen es andere tun. Machtgieriger Penner dieser Bastard Innos. Aber bevor ich verschwinde gibts noch nen fetten Braten."
    Kaum hatte er gesprochen tauchte der Wirt wieder auf, diesmal mit einer Platte auf der ein fetter Lurkerbraten lag, der von einer wohlriechenden braunen Sauce bedeckt war. Dazu gabs Fladenbrot und irgend so ein Gemüse, für dessen Namen sich der Hüne herzlich wenig interessierte. "Geht aufs Haus, danke nochmals für das Schwert." meinte der alte Wirt und verschwand wieder hinter dem Tresen.
    "Und wie sehen deine Pläne aus? Deine Jäger ausschalten oder erstmal vor ihnen weglaufen? Oder gar die Jagdsaison auf deine Peiniger, die Hexer des Kastells eröffnen?"

  11. Beiträge anzeigen #331
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    „DIE GARDE?“, fragte der Dieb erschrocken. Sie waren die letzten, die der Schatten erwartet hatte, aber auch die letzten die er hier haben wollte.

    Auf Scorpion`s Frage hin, was denn seine Pläne waren, schüttelte Dennik den Kopf. „Nichts von all dem. Ich will mit dir kommen. Diese Typen werde ich wohl einfach töten müssen, wenn sie mich aufhalten wollten von hier weg zu gehen. Wenn du dabei bist, schaffen wir das locker und wenn Rekhyt und Illdor es schaffen aus dem Kastell zu entkommen, dann können sie ja auch mit oder? Ich bin definitiv noch nicht stark genug um es gegen diese Hexer aufzunehmen, auch wenn ich mir geschworen habe Lucia umzulegen. Ich würde es nicht schaffen, auch wenn Illdor und Rekhyt mir helfen würden. Nein, ich muss stärker und erfahrener werden, mir mehr Freunde sammeln und dann kann sie ihr blaues Wunder erleben!“, knurrte Dennik.


    „Also hast du etwas dagegen, wenn ich, Rekhyt und Illdor dich begleiten?“, fragte er Scorp und fügte belustigt hinzu: „Wohin willst du eigentlich? Auf Khorinis hast du mal etwas von Südlichen Inseln erwähnt auf welche du vielleicht gehen willst, weil dir das Festland und Khorinis zu dumm geworden sind“.

  12. Beiträge anzeigen #332
    Ehrengarde Avatar von Sir Scorpion
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    Sir Scorpion ist offline
    "Exakt, die südlichen Inseln sollen es sein. Und wer mitkommt ist mir eigentlich egal. Bloss habe ich nicht vor hier däumchen zu drehen bis deine Freunde es geschafft haben. Sollten sich die Gerüchte über die Innospenner bewahrheiten haben wir keine Zeit zu verlieren."
    bestätigte der Veteran Denniks Fragen.
    "Hab mich die Tage etwas schlau gemacht wie es um die südlichen Inseln steht. Kenne die ja nur aus Erzählungen von Gefangenen in Khorinis oder Händlern.
    "Es gibt da eine grosse Insel mit mindestens drei grossen Städten. Tornara, Seetar und Stuwark oder so heissen sie. Ein friedlicher Flecken Erde solls sein. Zwar solls da auch nen König geben aber sein Einfluss scheint eher beschränkt zu sein... wobei man Händlern nicht immer glauben sollte. Auf jeden Fall dürfte die Insel einen Besuch Wert sein."
    erklährte der Hüne seinen Wissensstand. Besser als Varant klang es auf jeden Fall und jetzt wo der Innos König auf dem Vormarsch war, war so ziemlich alles besser als Myrtana. Und was aus Khorinis geworden war hatten sie ja gesehen.
    Was blieb ihnen also anderes übrig? Gegen Westen in die unbekannten Lande zu ziehen, aus denen noch nie jemand zurückgekehrt ist? Gab sinnvolleres... und im Norden waren die Orks... ausserdem wars da so kalt wie es hier in Varant heiss war.
    "Und aus dir machen wir schon noch einen gestandenen Krieger, wenn wir das hingekriegt haben gehen wir auf Hexenjagd! Ausserdem sollen sich deine Jäger nur an uns heranwagen, wenn ich dabei bin. Das ich kein Problem damit habe sie zu zerquetschen dürfte dir bekannt sein." fügte er lachend an.
    "Also wie lange warten wir auf deine Freunde? Je länger wir warten umso näher rücken die Königstreuen und umso eher komme deine Jäger auf deine Spur... ich würde ja sagen, lass uns ein Schiff suchen, das uns auf die südlichen Inseln bringt, Zeit zu verlieren haben wir jedenfalls keine."

  13. Beiträge anzeigen #333
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    „Warten wir wenigstens noch ein zwei Tage, so schnell werden die Soldaten des Königs hier auch nicht antanzen. Und die Idee, dass wir uns ein Schiff nehmen gleich von hier, finde ich gut. Für heute werden wir eh kein Schiff finden und ich bezweifle auch für Morgen… warten wir einfach so lange, bis wir ein Schiff gefunden haben!“, überlegte Dennik und hoffe, dass seine Freunde bis dahin zurück waren. Er wusste nicht, wie er sich entscheiden solllte, zwischen Illodr, Rekhyt und Scorpion.

    Endlich kam der Braten, welchen Scorp bestellt hatte. Weitblickend, wie der Wirt zu seien schien, hatte er gleich noch einen für Dennik mitgemacht. Der junge Dieb strahlte vor Freude. Ein Braten war genau das, was er jetzt gebraucht hatte. Die letzten Tage hatte er beinahe nichts gegessen und getrunken.

    „Und was genau gedenkst du dann auf einer dieser Inseln zu machen? Was weißt du eigentlich über sie? Wirst du dich dann in einer Stadt niederlassen, gar unsrer kleinen Diebesbande anschließen?“, fragte der ehemalige Straßenjunge interessiert und stopfte sich das leckere fette Fleisch massenweise in den Mund.

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    Waldläufer Avatar von Noros
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    Noros ist offline
    Äußerst zufrieden mit sich selbst und seiner Ausbeute an diesem erfolgreichen Tag hockte Noros ausgebreitet auf einem bequemen Teppich und ließ sich sein wohl verdientes Mahl schmecken. Ein unaufmerksamer Händler hatte ihn geradewegs dazu aufgefordert, ein wenig von seiner Auslese an exotischen Früchten zu kosten und die mit kühlem Wasser gefüllte Karaffe war das Geschenk eines tollpatschigen Dieners, der in diesem Augenblick sicherlich fieberhaft nach dem Objekt suchte. Das Gold, das Noros einer reichen, alten Dame mit honigsüßer Stimme abgeschwatzt hatte, hatte ihm schließlich diesen bequemen Platz im Schatten beschert.
    Innos in Gedanken für seine Gunst dankend prostete Noros mit seinem Becher ins Leere und trank das Wasser in einem Zuge leer. Es war ein wirklich toller Tag für den Wandersmann!
    Gelassen und seinen Triumph in vollen Zügen genießend machte sich Noros daran, eine prachtvoll gelbe Banane zu schälen und aus den Augenwinkeln den kleinen Dattelstand auf der anderen Seite der breiten Händlerstraße zu betrachten. Der braune Beutel, den Noros vor ein paar Stunden unter dem Stand befestigt hatte, war immer noch keiner Seele aufgefallen und war mittlerweile prall mit den immer wieder von der Ablage fallenden Datteln gefüllt. Da Noros heute erfolgreicher als sonst gewesen war und nun kein weiteres Gericht gebrauchte, beschloss er kurzer Hand, die Datteln später zu verkaufen, wenn er sie erst einmal eingesammelt und ein wenig vom Staub der Straße befreit hatte.

    In diesem Moment stach ihm eine schnelle Bewegung ganz in seiner Nähe ins Auge. Die Menge von im Händlerviertel einkaufenden und herum schlendernden Menschen war plötzlich in Unruhe geraten.
    " Oh, oh..." Murmelte Noros nur vor sich hin, nahm einen großen Bissen von seiner Banane, schnappte sich eine Hand voll Früchte und die Karaffe und sprang von dem Teppich und den Kissen, auf denen er geruht hatte, auf. Keine zehn Schritte von ihm entfernt erkannte er drei leider allzu bekannte, in schwarze Lederrüstungen und obendrein bewaffnete Männer, die sich durch die Menge schoben. Hinter ihnen erkannte Noros die Gesichter des bestohlenen Händlers und Dieners.
    Ohne lange zu überlegen stürzte sich Noros ebenfalls in das Gedränge und machte, das er Land gewann. Die Rufe der Wachen verfolgten ihn.

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    Ehrengarde Avatar von Sir Scorpion
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    Sir Scorpion ist offline
    "Also gut, sobald wir ein geeignetes Schiff gefunden haben hauen wir ab." erklährte sich Scorp einverstanden, hiess also kein offensives anheuern aber abhauen sobald sowieso jemand geht.

    "Was ich da vor habe? Und was ich davon weiss?" Scorp lächelte, Dennik konnte Fragen stellen...
    "Wissen tu ich nicht viel mehr, als ich dir bereits gesagt habe, drei grosse Städte mit seltsamen Namen, tolle Waren zum Handeln... also auch gute Beute, ein kleines Königreich. Irgendjemand hat auch mal was von Sümpfen und alten Tempeln erzählt. Klingt nach ner Menge spass finde ich." erklährte der Hüne "Was genau ich da tun werde, keine Ahnung, am besten mal die Lage checken. In einer Stadt leben werde ich jedenfalls sicher nicht. Deiner Diebesbande werde ich mich auch nicht anschliessen, zumindest nicht direkt. Ich war zwar mal ganz ordentlich im langfingern, aber inzwischen bevorzuge ich brachialere Varianten. Ich denke wir können auch in Zukunft zusammenarbeiten. Wenn ihr mal jemanden fürs Harte braucht helf ich euch aus, wenn ich mal was bestimmtes unauffällig besorgt brauche helft ihr mir aus." legte der Hüne seinem Schützling die Lage dar.
    "Und wenn das Gebiet nichts taugt reisen wir... oder ich, einfach weiter. Soll ja noch andere Inseln geben."

  16. Beiträge anzeigen #336
    Waldläufer Avatar von Noros
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    Noros ist offline
    Wie von der Blutfliege gestochen rannte Noros durch die schmale Gasse, die von mehreren eng beieinander stehender Häusern gebildet wurden. Mit einem großen Satz sprang er über einen Sandhaufen, der vom Wind in die Gasse geweht worden war und sich dort zu Kniehöhe aufgestapelt hatte, oder zusammen gefegt worden war. Kurz nach der Landung auf dem schlüpfrigen Wüstenboden zog er im Rennen den Kopf ein, um unter einer Reihe quer von Hauswand zu Hauswand gespannter Wäscheseile hinweg zu tauchen.
    In seinem Rücken hörte er das Getrampel und die Schreie seiner Verfolger:

    " Bleib stehen, du Sohn einer...!"
    " Schneller, er entkommt uns!"
    " Ruf die Anderen! Kreist ihn ein!"

    Das hörte sich gar nicht gut an. Mit einem weiteren Sprung über einen Stapel Kisten hinweg erreichte Noros wieder eine der Hauptstraßen Bakareshs. Ohne darüber nachzudenken entschied er sich schnell für eine Richtung und hetzte weiter. Er musste schleunigst von der Straße weg und seinen Häschern entwischen, ehe noch weitere Wachen zu dem Trupp hinzu stießen. Immer noch mit der Karaffe und den Früchten in den Armen rannte Noros schließlich in einen offen stehenden Hauseingang. Mit der Schulter schob er die Tücher und Ketten, die in der Tür hingen, beiseite und flüchtete unter dem Fluchen des Hausbesitzers durch dessen einzigen Raum und auf der anderen Seite durch den Hintereingang in eine neue Gasse.

    Nach einigen weiteren solcher Fluchtmanöver lehnte sich Noros schließlich keuchend und aus sämtlichen Poren schwitzend an eine überaus große, glatte Wand. Die Karaffe und die Früchte ließ er in den Sand sinken. Er war abseits der Häuseransammlung am Rand der Stadt. Vor ihm lag eine Klippe, von der aus er über die weiten Sanddünen der Wüste blicken konnte, hinter ihm erhob sich der riesige Tempel in die Luft. Noros musste seinen Kopf in den Nacken legen, um die Spitze des großen Schandflecks erkennen zu können.
    Überlegend, was nun zu tun war, und erst einmal wieder zu Atem kommend lief Noros ein wenig auf und ab. Er hatte nun ein, zwei Problemchen mit den Wachen, weil er es sich im Händlerviertel hatte gut gehen lassen. Vielleicht sollte er sich dort in den nächsten Tagen erst einmal nicht mehr blicken lassen.
    " Hui...was ein Ritt!" Keuchte Noros zwischen zwei tiefen Atemzügen und entschied sich dazu, erst einmal die Ursachen des Unwillens der Wachen aus der Welt zu schaffen. Mit den Füßen eine kleine Kuhle im Sand buddelnd griff er sich die Karaffe und die Früchte. Erst schüttete er das klare Wasser in das Loch und warf anschließend die Früchte hinzu und zermatschte sie noch etwas mit dem Fuß. Anschließend breitete er seine Arme aus, nahm den Kopf in den Nacken und schloss die Augen.
    " Herr Innos, nimm bitte diese Gaben an diesem unsittlichen Ort, der Front des dunklen Tempels, an und betrachte sie als Geschenk deines ergebenen Dieners." Sprach Noros feierlich. Die Sonne würde bald schon das Wasser verdunsten lassen und die Früchte austrocknen, sodass die Spuren in Kürze beseitigt wären. Noros hatte also mit diesem Opfer zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und war zuversichtlich, mit den Häschern nun erst einmal keine Probleme mehr zu haben.

  17. Beiträge anzeigen #337
    Lehrling Avatar von Kyran
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    Kyran ist offline
    Die Welt lag im dunkeln...
    Alles war von Schatten umgehen.
    Ein Traum?
    War alles was er in den letzten Stunden eine Lüge?
    War seine Mutter noch am Leben und alles in bester Ordnung?
    Tief im innern wusste er , das dies nicht der Wahrheit entsprach.
    Dies konnte kein Traum sein, die Schmerzen waren echt gewesen. Alles war echt gewesen, die Tränen, der Schmerz das Blut, sein Vater.
    Wache auf, Wache auf mein Sohn, hörte er die Stimme seiner Mutter in seinem innern. Doch seine Mutter war tot, geholt vom Grimmen Schnitter, die Klinge geführt von seinem Vater. War er auch tot? Wieso fühlte er sich dann so lebendig? Wieso war er blind? Weshalb konnte er die Augen nicht öffnen? Wo war er? Soviele Fragen und nicht eine Antwort.

    "Psst! Hey du da!"
    Worte drangen an die schlafenden Ohren des Jungen, doch erreichten sie ihn nicht gänzlich, zu Leise waren die Worte.

    "HEY!"
    Erneut diese Stimme, war es keine Einbildung?
    Langsam, ohne jede Hast öffneten sich die Augen des Jungen und blickten durch den Raum. Es war wohl eine Art Raum, jedoch ähnlich eines Verlieses nur schäbiger. Ketten fixierten seine Handgelenke und ließen nur wenig Spielraum für Bewegungen. Eher schlecht als recht hing er an der Wand ,seine Füßen berührten gerade so den Boden. Die Beine waren nicht fixiert ,sie besaßen jedoch trotzdem wenig Spielraum. Geschockt spürte er trockenes Blut an seinem Hinterkopf und seinem Gesicht, Blut war ihm über das Gesicht und über die Augen gelaufen.

    Er versuchte sich zu erinnern.

    Auf der Flucht wollte er in diese Hütte, jedoch als er die Tür öffnete wurde es Schwarz. Wahrscheinlich hatte man ihn niedergeschlagen und hier her gebracht. Die Situation sah nicht gut aus, immerhin hatte man ihm seinen Dolch gelassen. Wenn er Glück hatte waren die Ketten das wonach sie aussahen. Behelfsmässig hatte man wohl die Ketten in die Hüttenwände gehauen, mit genug Kraft und Arbeit würden sie vielleicht irgendwann nachgeben. Immerhin erkannte er nun den genauen Standort, es war die Hütte von früher, kein Keller oder Verlies wie er dachte, jedoch ähnlich aufgebaut wie eines.

    Erst jetzt, nachdem er aus seiner Trance erwachte , sah er einen Mann unweit herumlaufen, sicher war er auch ein Gefangener , oder eine Falle? Wieso sollte man ihm eine Falle stellen? Er wusste nichts und war auch niemand wichtiges. Nachdenklich schaute er den Mann an und blickte wild umher.

    "Hey, sie....ehhmm....wieso bin ich hier, wissen sie ob das dieser Calidor und dieser Vic war, immerhin haben die mich verfolgt...wer sind eigentlich sie und weshalb sind sie hier und nicht angekettet wie ich "

    Kyran redete wie ein Fluss, hörte jedoch irgendwann auf.
    "Tut mir Leid, das waren sicher zuviele Fragen, ich bin Kyran"
    Leicht rötlich im Gesicht versuchte er ein lächeln zu erzwingen und blieb vorerst still um weiter die Situation zu analysieren.
    Geändert von Kyran (28.12.2010 um 01:41 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #338
    Ritter Avatar von Sheila
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    Sheila ist offline
    Von kleinen Staubwölkchen begleitet hastete eine dunkle Gestalt durch die Gassen der Stadt. Flink wie ein Wiesel und dennoch nicht rennend, suchte sie sich ihren Weg über staubiges Pflaster und trockenen Sand, während ihr schwarzer Umhang hinter ihr herflatterte als seien es ihre Schwingen und jene Person ein Raubvogel im Flug. Das einzig sichtbare in ihrem Gesicht waren ihre Augen, deren aufmerksamer Blick unablässig hin und her huschte, als suche er etwas. Oder jemanden.
    Die Nerven der Assassine waren aufs äußerste gespannt. Gern hätte sie sich, zu dieser Zeit, den Weg durch die Stadt gespart. Doch es ging nicht anders. Während ihr weniges Gepäck von ihr schon in der Nacht zuvor sicher an Ort und Stelle gebracht worden war, hatte es noch andere Dinge gegeben. Dinge die erledigt werden mussten und es unvermeidlich machten noch einmal einen Fuß in die Stadt zu setzen. Ein letztes Mal vermutlich, doch was wusste sie schon.
    Die Zeit war reif. Und die Sjadu hatte erkennen müssen, dass es nichts, absolut gar nichts gab, was sie würde noch ändern können. Das Schicksal nahm seinen Lauf. Leider in eine ihr sehr unwillkommene Richtung.
    Vorsichtig blickte Sheila sich um, bevor sie sich schließlich zur Seite wandte und eine schmale unscheinbare Seitengasse betrat. Eilig hastete sie zwischen den kühlen Wänden entlang, deren Zustand keinen Zweifel daran ließen, in welchem Stadtviertel sich die junge Frau befand.
    Sie war auf der Hut. Nicht vor Paladinen und anderem Innos-Gesindel, nein, die würden ihren Fuß erst in die Stadt setzen, wenn Schattenlied außer Reichweite war. Es war eine andere Gefahr. Wenngleich Sheila dieses Wort noch nicht verwenden mochte, schließlich waren es nur Gerüchte gewesen, wage Tuscheleien, Prophezeiungen und dergleichen. Doch sie hatten gereicht um sie vorsichtiger werden zu lassen.
    Schattenlied ahnte nicht, wie bald sie Gewissheit ernten sollte.

  19. Beiträge anzeigen #339
    Krieger Avatar von Die Paladine
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Paladine ist offline
    „Das Signal“ rief Jemand, als wenn es Niemand anderes außer ihm gesehen hätte. Nun war es soweit, die Truppen hatten sich schon längst zu kleineren Einheiten formiert. Schildträger sollten so gut es ging, Schutz vor Geschossen bieten. Die Taktik war klar, einfach losrennen bis hin zu den ersten Gebäuden, dort den Kampf mit dem Feind suchen. Es galt dem großen Turm, die Gefährlichkeit zu nehmen, da war sich hinter Mauern zu begeben die einzig richtige Maßnahme. Erst musste die Stadt und die Gebäude unter Kontrolle gebracht werden, um die Kasbah würde sich später gekümmert.

    Lord Hagen führte ein letztes Gespräch mit den hohen Offizieren, es war mehr ein Einschwören auf den bevorstehenden Kampf, denn irgendwelche Order geben. Die waren längst besprochen und mehrmals wiederholt worden. Der Befehlshaber der Landtruppen rief ein „Für Innos’“ bevor er den Arm hob und somit den Befehl zum stürmen gab. Die erste Einheit eilte los, der schmale Pfad ließ keine breite Formation zu, aber das musste nicht unbedingt ein Nachteil sein. Kurz nachdem sich der erste Trupp in Bewegung gesetzt hatte, machte sich der nächste bereit...

    Sir Ulrich

  20. Beiträge anzeigen #340
    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline
    Die letzten Tage in der Wüste waren ziemlich anstrengend gewesen. Manuele trug zwar nur eine leichtere Lederrüstung, doch auch ihr Gewicht hinterliess seine Spuren.
    Etwas erschöpft von dem langen Marsch, stand der Navigator nun inmitten der Königlichen Armee.
    Vor ihm lag Bakaresch, eine der schwarzen Perlen Varants. Assasinen und Schwarzmagier regierten in diesen Gefilden und man munkelte vieles.
    Arbeiter und Sklaven erzählten sich, man habe zwischen den Gemäuern dieser Stadt keinen freien Willen. Ein dunkler Schleier läge über den Häusern und fessle die Gedanken der Unschuldigen.
    Dieses Gelaber imponierte Manuele wenig. Nach der Schlacht um Faring war er wie abgestumpft. All die Traurigkeit in ihm hatte sich in Hass gewandelt.
    Mit düsterem Blick erspähte er den Pfad vor ihm, einige der Schildträger Rohbars waren bereits los marschiert. Manuele zog seine blutverschmierte rostige Klinge und sah Taeris an.
    Wortlos blickten sich die beiden Nordmänner in die Augen, nickten kurz und marschierten ebenfalls in Richtung Stadt.
    Die Sonne hatte sich bereits hinter dem Horizont versteckt und man konnte auf den Mauern Bakareshs dunkle Schatten erkennen. Hie und da huschte jemand an den Feuern der Fackeln vorbei und ein geübtes Auge konnte das schimmern schwarzer Klingen erspähen.
    Wer weiss, was für Gegner sie erwarteten. Würden sie gegen Krieger kämpfen oder würden sie schlussendlich der trügerischen Magie Beliars erliegen?
    Unzählige Gedanken huschten an Manueles Kopf vorbei, entschlossen stapfte er durch den zertretenen Sand und hielt sein Schwert bereit.

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