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  1. Beiträge anzeigen #141
    Krieger Avatar von Aaras
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aaras ist offline
    Kratos hatte erstaunlich schnell gelernt. So schnell, dass Aaras sich sicher war, dass sein Schüler bereits Vorkenntnisse gehabt haben musste, denn anders konnte er es sich nicht erklären, wie er hatte so schnell lernen können. Und jetzt als er lesen konnte, durchblätterte er Unmengen an Bücher und wollte anscheinend gar nicht mehr damit aufhören.
    Was er wohl sucht? fragte sich der Magier, ließ einen Moment von seinen Recherchen ab und schaute dem Kraftkoloss über die Schulter:
    „Diese Tiere sind ungefährlich und durch ihre Größe sehr beliebt bei Druiden. Diese können sich durch ihre Magie in diese kleine Form verwandeln um durch kleine Schlupflöcher zu kriechen. Außerdem lassen sich aus ihrem Fleisch leckere Köstlichkeiten zubereiten. Das Ragout ist hierbei wohl am bekanntesten.“
    Bei diesen Worten konnte Aaras gar nicht anders, als die Stirn über diesen Schund zu runzeln.
    Fleischwanzen sollen eine Köstlichkeit sein? dachte er leicht angewidert. Essbar zweifelsfrei, aber wer außer armen Bettlern und Tagelöhnern würde sich mit so etwas zufrieden geben?
    Angesichts dieser fragwürdigen Zeilen stellte er auch die Aussage über Druiden infrage, die sich angeblich gerne in solch kleine, wehrlose Insekten verwandeln.
    Woher der Autor nur dieser Informationen her hat? Eine Frage, die der Magier sich nie beantworten würde. Reine Zeitverschwendung, weshalb er sich auch sogleich wieder seinen eigenen Studien widmete.

  2. Beiträge anzeigen #142
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Kastell der Schwarzmagier
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Als die Grafentochter durch die Straßen von Bakaresh bewegte, fiel ihr wieder der Plan ein den Dennik und die anderen gemacht hatten. Lucia sollte der Vorwand sein einen Grund für den Besuch im Kastell zu haben. Also müsste sie vorraus gehen und darauf warten das Rekhyt, Dennik und ihr Geliebter dort auftauchen würden.
    So machte sie sich am Abend auf zum Hügel, der ins Kastell führte. Die Tür öffnete sich von Geisterhand und da war sie wieder - Im Kastell des Zirkels....

    Ihr erster Weg ging zum Refektorium. Lucia vermisste den Kastellwein und gönnte sich somit einen ausreichenden Kelch von diesem und genoss ihn. Aufgeregt bewegte die Adlige ständig irgendwelche ihrer Körperteile in der Hoffnung sie würde das große Tor endlich quitschen hören und könnte die drei Diebe im Kastell eintreffen sehen. Dann fiel ihr eine Idee ein, wie sie sich nicht nur die Zeit vertreiben könnte - sondern auch eine Möglichkeit finden könnte herauszufinden, wie normale Sterbliche in das obere Geschoss eindringen könnten ohne große Schwierigkeiten davon tragen zu müssen...

    Langsam lief sie in die Eingangshalle zurück und von dort aus in die Bibliothek, sprach laut das Wort "Diebstahl" aus und konnte einige Lektüren aus den Regalen fliegen sehen, in der Hoffnung sie würde irgend ein Exemplar finden in welchem sie einen Diebstahl aus dem Kastell lesen konnte. Sicherlich würde irgendwann in all den Jahren jemand mal versucht haben irgend etwas zu stehlen. Vielleicht nicht gleich einen wertvollen Kelch....sondern einfach nur ein einziges Buch...

  3. Beiträge anzeigen #143
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Zu viert waren sie den Weg zum Kastell entlang gegangen. Hier war Rekhyt noch nie gewesen und so gut er sich in der Stadt auskannte, so unheimlich war es ihm hier. Das Kastell strahlte etwas Magisches aus und das behagte dem Dieb ganz und gar nicht. Die Magie war ihm zu unberechenbar und zu unbekannt. Er wusste nicht, was sie bewirken konnte und wie sie funktionierte. Wenn er einem Mann mit Messer gegenüberstand, dann konnte er sich vorstellen, wozu dieser Fähig war, wie er seinen Körper aufgrund von anatomischen Grundlagen bewegen konnte, wie er das Messer werfen konnte und welche Schläge er wie ausführen konnte. Aber bei Magie? Da wusste er gar nichts. Konnte sie Gedanken lesen? Konnte sie ihn ohne eine Berührung töten? Oder war es alles nur ein Trick und in Wirklichkeit total ungefährlich?

    Wie dem auch sein, jetzt waren sie hier und sie mussten das zu Ende bringen. Den Eingang zum Kastell konnten sie schon sehen und mussten sich dann überlegen wie der Eintritt funktionieren würde.
    Das Tor war schwarz und blank, ohne jegliche Verzierung, Maserung oder sonst irgendetwas. Eine glatte, einfärbige Fläche, an die zwei Skelette genagelt waren. Laut Lucias Information würden diese Knochen über ihren Einlass bestimmen, aber was sollten sie tun? Einfach hergehen und mit den Gebeinen reden?
    Hallo! Wie geht's dir so? Wie? Du hängst hier so rum? Naja, gut, ich würde gerne ins Kastell um Lucia zu besuchen.
    Diese Gedanken kamen dem Schweigsamen lächerlich vor, aber glücklicherweise bestand kein Grund sie auszusprechen, denn die Tore schwangen von alleine auf. Ganz still und wie von Geisterhand bewegt.

    Und schon standen sie in der Eingangshalle, welche ein großes Pentagramm zierte und eine Statue beherbergte. Wieder wurden Lucias Informationen nützlich, denn angeblich mussten sie dieser Statue etwas spenden. Vorsicht trat Rekhyt also auf sie zu und warf ein paar Goldmünzen in den Teller den sie in den Händen trug. Nichts geschah. Der Dieb deutete das als gutes Zeichen, denn was sollte schon passieren, wenn man Goldmünzen in den Teller einer leblosen Statue wirft und kein Mensch weit und breit zu sehen ist? Solange sich die Magie dieses Gemäuers ihnen nicht zu offensichtlich offenbarte konnte es ihm nur Recht sein. Am Ende baute es eine Mauer um das Diebesgut, das konnten sie ja gar nicht gebrauchen. Was für Chancen hatte man, wenn sich das Gebäude in das man einbricht gegen einen wehrt und nicht nur dessen Bewohner?

  4. Beiträge anzeigen #144
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    "Ahh, da sind wir", verkündete Ceron nach einem Aufstieg, der gefühlte Tage gedauert hatte. "Herr Ceron, Frau Melaine!", riefen die Skelette ihnen aufgeregt entgegen. "Womit haben wir den feudalen Empfang verdient?", fragte der Hohepriester skeptisch. "Prüfe wer sich ewig bindet... Wir fanden die Blonde schon immer blöd. Frau Melaine hat im Geiste einfach mehr drauf, oder soll ich sagen... als Geist? Ahahahahah" - "Danke, das reicht", murrte Ceron woraufhin sich die Pforte öffnete.

    Melaine ging bereits vor, um dem Vabun ihre Gabe zu überbringen, hielt jedoch vor der steinernen Statue inne und rief den Hohepriester herbei. "Stimmt etwas nicht?" - "Sollte hier bereits Gold drin liegen?", fragte die Wassermagierin. "Eigentlich nicht", antwortete der Hohepriester. "Werft euren Obolus rein und dann sehen wir, ob sie verschwinden." Melaine trat ihre Spende ab. Die Taler rollten noch einige Augenblicke unruhig in der Schale, dann verschwanden sie jedoch mit einem Puffgeräusch. Das fremde Gold blieb jedoch liegen. "Nun, da war wohl jemand nicht sonderlich willkommen", mutmasste Ceron und hob die Münzen aus dem Teller. "Das habe ich erst einmal erlebt", erklärte er seiner Begleiterin. "Nun, die Dämonen werden sich schon drum kümmern."

    Er warf die Münzen in die Höhe, wo sie ein Dämon aus der Luft schnappte und auf Cerons Wunsch hin zum Hüter trug. "Seid ihr müde?", fragte er die Magierin.

  5. Beiträge anzeigen #145
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Das dunkle, finster und geheimnisvoll wirkende Gemäuer, welches sich hier vor ihnen auf türmte und alle Berge rechts und links von Dennik buchstäblich in den Schatten stellte, war nicht der Ort, den Dennik als besonders einladend bezeichnen würde. Die Skelette, welche an das Tor gekettet waren, verstärkten diese abweisende Misstrauen erregende Atmosphäre.

    Na toll hier sollen wir also einsteigen... , brummte Dennik und zuckte leicht zusammen, als das Tor mit einem Quietschen aufschwang. Es war wie in einer dieser Horror-Baladen, welche Barden von Zeit zu Zeit auf dem Marktplatz in Vengard vorgetragen hatten um kleine Kinder zu begeistern. Innen stand eine Staute, der junge Dieb vermutete, dass es die Statue war, von welcher Illdor ihnen berichtet hatte. Der schweigsame Dieb unter ihnen machte sich daran aus seiner Hosentasche ein paar Goldmünzen zu fischen, welche er dann in die Schale legte, als Spende für das Kastell, wie es anscheinend Sitte und Brauch war im Kastell. Nichts geschah... ein gutes Omen?

    Eine Weile standen die vier Diebeskameraden schweigend und unschlüssig da, fassungslos, dass sie es tatsächlich geschafft hatten, ohne Probleme und in Null, Komma, nichts, nach drinnen zu gelangen. "Los! Lasst uns weiter gehen!", zischte der junge Schwertmeister und schlich lautlos voran, die Anderen folgten ihn. Dennik schaute sich um, eigentlich war eine Richtung so gut, wie alle anderen, wo also sollten sie hin? Ohne Orientierung schlichen sie eine Treppe hinauf und über einen dunklen Gang... das reinste Labyrinth... ohne Lucia schaffen wir es nicht hier irgendwie weiter zu kommen, schoss es Dennik durch den Kopf. Da hörten sie ein quietschendes Geräusch, es kam von unten, begleitet von einem Luftzug.
    DIE TÜR! "Los schnell weg hier! Wir müssen Lucia finden!", flüsterte der gewandte junge Dieb und rannte so leise, wie es nur möglich war, weiter den Gang hinunter, weiter weg von der Tür und den Neuankömmlingen, vermutlich Magiern...

  6. Beiträge anzeigen #146
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Natürlich hatte der Schwarzgekleidete befürchtet, dass dieser Trip wohl verdammt anstrengend für ihn werden würde, aber… siehe da, die Diebesbande hatte er wohl unterschätzt. Dieser gewisse Illdor hatte sich eine Platte drum gemacht, wie sie wohl in das Kastell gelangen würden. Durch seine Geliebte, die zufällig eine Schwarzmagierin war, konnten sie sich schlau machen, wie es möglich war, völlig problemlos in das Kastell zu gelangen. Und jetzt hielt sie ihnen auch anscheinend noch die Tür auf.
    Nicht unbedingt atemberaubend für Rethus, aber seinen Respekt hatten die Kerle sich von ihm verdient. Doch dies war das erste. Was nun folgend würde, war alles andere als leichter. Und wahrscheinlich musste der Grufti nun mehr an seine Fähigkeiten glauben, denn er konnte nicht auf drei unerfahrene Diebe aufpassen, die es gleich mit einem verdammt schwierigen Auftrag zu tun hatten. Selbst Rethus war sich nicht ganz sicher, dort unbemerkt hindurch zu kommen. Das Gefängnis von Vengard oder Al Shedim waren keine solchen harten Nüsse wie diese hier. Er bewertete diesen Auftrag hier noch schwieriger, als damals das Eindringen in die Gemächer des Königs, wo er ein bestimmtes Buch gesucht hatte, das aus Sicherheitsgründen nicht einmal dem Tempelviertel übergeben worden ist.

    Egal, Hauptsache, sie waren jetzt im Kastell. Ein schöner Beginn, dachte sich der Schwarzgekleidete, er hatte sich um nichts kümmern müssen. Für diesen Auftrag hatte er wieder sein komplettes Waffenarsenal dabei, wobei er es nicht gedachte, einzusetzen. Noch immer blieb er seinem Schwur treu, niemals wieder das Schwert zu ziehen. Den langen, schwarzen Ledermantel hatte er bei seinen Kameraden gelassen. Er würde nur stören…
    Der erste Eindruck von dem Kastell gefiel dem Grufti. Das finstere Gemäuer war für ihn sehr einladend, wobei seine Kameraden da wohl anders dachten. Aber er liebte halt alles, was düster und schaurig wirkte. Nachdem sie das Kastell betraten, gelangten sie in eine runde Eingangshalle. In der Mitte war ein Pentagramm eingelassen worden. Sofort zog es die Aufmerksamkeit von Rethus auf sich. Dieses Symbol, das eigentlich völlig legitim bei Magiern war, war zugleich das Ordenssymbol der Magier von Anguriano, die Rethus einst jagen sollte. Soviel verband er mit diesem Symbol und noch wusste er zu wenig darüber. Einzig die Erklärung von Callindor hatte sich in seinen Kopf gebrannt, aber er wusste, da gab es noch mehr als einfach nur die Beschwörung und Verbannung, die man mit dem Fünfstern erreichte.
    Eine Tür, die aufgelassen wurde, rüttelte Rethus aus seinen Gedanken. Das Jetzt war wichtiger. Die Magier von Anguriano konnten ihm gestohlen bleiben… wobei, er hatte dennoch ein schlechtes Gewissen, diese jetzt laufen zu lassen… aber sein Schwur… Nicht wieder abschweifen, Rethus! Konzentriere dich auf das Jetzt! Hinter dir könnten gleich ganz andere Magier auftauchen. Es war wohl das Beste, dass die Schwarzmagier nicht gleich von ihrer Anwesenheit wussten.
    Dennik spielte den Führer in ihrer Runde, aber so genau wusste dieser nicht wirklich, was er tat und wo er hin wollte.
    Hinter der nächsten Biegung hielt ihn Rethus auf.
    „Wir können nicht einfach wahllos hier herum laufen. Eine erste verdammt wichtige Lektion im Diebesdasein: Du musste genau wissen, wo du hin willst, ansonsten würde jeder hier erdacht schöpfen. Ich würde vorschlagen, wir suchen die Bibliothek und nicht gleich nach eurer Freundin. Dadurch gewinnen wir ein wenig Zeit zum Nachdenken. Und wer weiß, vielleicht treffen wir zufällig auf sie…“
    Rethus spähte um die Ecke. Er hielt es für das Beste, erst einmal im Erdgeschoss zu bleiben. Dass er sich darauf eingelassen hatte, gleich mit nach oben zu laufen, hielt er jetzt für unbedacht. Die Gestalten, die aus der Tür kamen, verschwanden in einem anderen Zimmer. Nur eine einzige von ihnen rannte die Treppe hinunter.
    „Lasst uns noch einmal umdrehen“, bemerkte der Grufti und lief um die Ecke.
    Genau in diesem Moment öffnete sich eine weitere Tür, jedoch genau dort, von wo er gerade hergekommen war. Dennik, Illdor und Rekhyt eilten durch eine andere Tür. Vermutlich wurden sie dabei gesehen… Verdammt!

  7. Beiträge anzeigen #147
    Waldläufer Avatar von niederer Dämon
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    niederer Dämon ist offline
    Die Eindringlinge finden... Nicht einmal das Kastell wusste so genau, wo die Eindringlinge sich befanden, solange sie unermüdlich die Korridore entlang immer tiefer in ihre Verderbnis hineinrannten. Genauso wie die Zimmer in einem stetigen Takt ihren Aufenthaltsort wechselten wurden auch die Menschendingens von einem Gang in den anderen geworfen, wann immer sie vor Schreck wieder aus den Zimmern herausstürmten.

    'Greif dir einen Zappelphillip', summte der niedere Dämon gedanklich vor sich her während er durch die Wände hindurch wanderte und einfach so lange seine Bahnen zog, bis er einem der aufgeschreckten Menschen über den Weg schwebte. Als er jedoch die Präsenz des Schattendämons wahrnahm, eilte er sich, selbst ein Menschendings aufzuspüren und es geschickt durch die Gänge zu jagen. Sackgassen gab es leider keine, doch wer brauchte schon Sackgassen, wenn er die Zimmer verschieben konnte. Sich mit müden Flügelschlägen über dem Boden haltend, wartete der Dämon vor einer Tür auf seine Beute. Sobald sie sich öffnete, fuhr er seine Krallen aus und packte einen der Winzlinge beim Schlafittchen. Mit der Zustimmung des Schattendämons schleifte er den sich windenden Menschen durch die Gänge und verschwand mit ihm bald einmal in den Tiefen des Gemäuers.

  8. Beiträge anzeigen #148
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Worauf hatten sie sich da nur eingelassen? Sie hatten bemerkt, wie sie entdeckt wurden und hatten sofort begonnen die Flucht zu ergreifen. Und das bevor sie noch etwas stehlen konnten. Sie waren durch die eigenartigsten Zimmer gehetzt, doch Rekhyt hatte keine Zeit sie genauer anzusehen und plötzlich stand da ein Dämon auf der anderen Seite der Tür und schnappte Illdor. Schneller als Dennik oder er reagieren konnten, wurde er weggebracht und weg war er. Blieb nur zu hoffen, dass es Rethus besser erging.

    Für sie war die Gefahr aber keinstenfalls gebannt, entweder dieser oder ein anderer Dämon würde gewiss zurückkommen und sich auch um die beiden verbliebenen kümmern. Ein Versteck finden zu können, schien dem Schweigsamen unmöglich, aber vielleicht konnten sie den Ausgang noch finden. Also rannte er los, seine Schritte wurden auf dem roten Teppich gedämpft und ein Streifen an der Wand war überall sichtbar. Vielleicht ein Wegweiser zum Ausgang? Nein, denn es gab ihn in jedem Gang und in alle Richtungen. Weiter und weiter rannte er, auch wenn er im Moment eigentlich nicht verfolgt wurde, aber er konnte nicht wissen wie schnell ein Dämon hinter ihm auftauchen konnte. Vorbei an Bildern rannte er, bog in Gänge ein, die sich durch nichts von dem vorigen unterschieden. Selbst die Bilder wirkten von Augenwinkel aus betrachtet alle gleich.
    Was ist das nur für ein Ort!

  9. Beiträge anzeigen #149
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    So schnell Dennik rennen konnte, sauste er die endlos wirkenden Korridore entlang, durch ein Zimmer in ein Anderes und wieder um eine Ecke. Man hatte sie entdeckt und das nur wenige Augenblicke nachdem sie überhaupt erst hier rein gekommen waren. Illdor, welcher vor Rekhyt und ihm lief, stoppte abrupt ab und blieb, wie angewurzelt stehen. Vor ihnen auf einem der Gänge stand ein Dämon, langsam schwebte das Monster auf sie zu, die Augen auf Illdor gerichtet. Dem jungen Dieb lief ein Schauer über den Rücken, doch bevor sie wieder verschwinden konnten, fliehen vor diesem Monstrum, schnappte er sich Illdor und flatterte weg.
    "NEIN!", brüllte Dennik und wollte gerade sein Schwert ziehen, da verschwand der Dämon mit Illdor unterm Arm in einer Wand.
    "Was in Beliars' Reich!", fluchte Dennik, so wie es schien, gab es kein Entkommen, verstecken vor diesen Geistern half sicher auch nichts, sie waren verloren... hoffentlich konnte wenigstens Rethus noch fliehen... wo war der ehemalige Gardist überhaupt?

    Wieder begann ein Sprint durch einen der Gänge... Dennik hatte Angst, es schien als würde hinter jeder Ecke einer dieser Ungeheuer lauern, sie würden alle sterben und das schlimmste, es war seine Schuld, er hatte sich in diese Scheiße ziehen lassen und hatte die Anderen mitgenommen, dass würde er sich nie verzeihen, doch so wie es aussah, würde er eh bald nichts mehr Fühlen können...

  10. Beiträge anzeigen #150
    Waldläufer Avatar von niederer Dämon
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    niederer Dämon ist offline
    Menschen! Warum versuchten sie es nur immer wieder ihren dunklen Herrn zu hintergehen? Ein jedem klar denkendem Wesen musste doch bekannt sein, dass das Kastell unter besonderem Schutze der Dämonen stand. Selbst wilde Tiere wussten sich von diesen Gemäuern Fern zu halten. Doch die Menschen, die Wesen, welche sich selbst fälschlicher Weise als höchste aller Existenzformen sehen, begangen des Öfteren denselben groben Fehler. Und wer musste nun Sorge tragen, die Ordnung wieder her zu stellen? Natürlich die niederen Dämonen. Der Auftrag ihres Herrn war genauso kurz wie auch eindeutig. 'Greif dir einen Zappelphillip'

    Die Präsenz des Schattendämons kam näher. Sie mussten sich beeilen. Alles vorbereiten für seine Ankunft. Er durfte nicht warten gelassen werden. Der niedere Dämon erfüllte die ihm gestellten Aufgaben stets mit Bravur. Und auch dieses Mal sollte die Perfektion aller Kreaturen obsiegen. Kreisend durchzog er das Kastell. Ließ keinen Raum und keinen noch so abgelegenen Korridor auf seinem Wege aus. Ein kurzer Blick genügte jeweils um zu beurteilen, ob einer der Gesuchten dort war.

    In einem langen Korridor wurde er schließlich fündig. Zwei der Eindringlinge rannten panisch geradewegs auf ihn zu. Das war einfacher als erwartet. Nur wenige Meter vor der flüchtenden materialisierte sich der niedere Dämon und schickte mit donnernder Stimme ein Botschaft in die Schädel der Kleingeister: „Hier ist das Ende eures Weges! Wer Beliars Macht herausfordert wird diese in voller Stärke zu spüren bekommen!“ Panisch blickten die beiden Eindringlinge das vor ihnen schwebende Wesen an, drehten sich um und versuchten davon zu rennen. Welch unnützer Versuch. War es selbst für einen niederen Dämonen doch ein leichtes, schneller unterwegs zu sein als ein Zweibeiner. Er musste lediglich seine Pranken ausfahren und packte sich den langsameren der Beiden. Wieder hämmerte er seine Stimme in den Kopf seines Opfers. „Wiederstand ist zwecklos!“ Und brachte den Eindringling in die Katakomben.

  11. Beiträge anzeigen #151
    Lehrling Avatar von Vollstrecker
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    Vollstrecker ist offline
    Der Giftzwerg hatte es ihm brühend heiss serviert: Im Kastell fand eine Menschenhatz statt. Menschen entzückten ihn ganz fürchterlich, wenn sie mit ihren sperrigen Beinchen die Flucht ergriffen. In Windeseile hatte der Vollstrecker sich in Beliars Sphäre fallen lassen, nur um nach einem heissen Ritt durch die Hölle am anderen Ende des Tunnels - auf dem Pentagramm des Kastells der Schwarzmagier - aufzutauchen. Wild schnaubend flatterte er auf den Aufstieg ins erste Obergeschoss zu. Sein während Jahren im Lavaturm für Menschen geschärftes Sensorium schlug Alarm, als er sich nach den Eindringlingen umsah. Er konnte sie fühlen, riechen, ja gar auf der Zunge schmeckte er sie.

    Er fühlte, wie sich ein anderer Dämon über einen der Fliehenden hermachte, doch da war noch eine andere menschliche Präsenz, welche ganz bestimmt kein Magier sein konnte. Und dennoch versuchte er, ruhig zu bleiben, dieser Mensch. Ein Mensch wie ein... verwundetes Reh im Wald. Unter schallendem Lachen schoss der Vollstrecker durch alle Wände auf den suchenden Menschen zu. Er erschien ihm direkt vor der Gesicht mit der schlimmsten Dämonenfratze und wartete, bis auch jener vor Schreck die Flucht ergriff. Erst rüttelte der Mensch an einer Türe, dann rannte er den Gang entlang. Er blickte nicht zurück zum Vollstrecker, doch bald würde er ihm wieder direkt in die Augen sehen. 'Du kommst nicht weit', prophezeite der Schreckliche dem Ding aus Fleisch und Blut. Just als der Mensch vor Schmerz ob der Telepathischen Kommunikation an seine Schläfen griff, bäumte sich vor ihm der Rote Teppich auf und trieb ihn wie eine Welle vor sich her zurück zum Vollstrecker. Der Mensch war schnell, doch der Teppich war schneller und während er ihm den Boden unter den Füssen wegzog, rollte er ihn von hinten auf. 'Ein Menschenpäckchen', hämmerte der Vollstrecker in die ohnehin bereits anschwellende Birne des gefangenen Zweibeiners. Dieser würde sich so schnell nicht wegbewegen. Gerade als er wieder losjagte vernahm er, dass ein weiterer Menschling gefasst war.

    'Vier weniger drei ergibt eins', teilte der Vollstrecker dem verbliebenen Beutestück mit. Ermüdet warf der Zweibeiner sich von Tür zu Tür. Er schaute schon gar nicht mehr den Gang entlang, sondern suchte nur noch die Ausgangstüre. Ob er sich in den Zimmern drin sicher glaubte? Diabolisch grinsend folgte der Vollstrecker ihm in eine Kammer. Es war eine Spinnstube, doch auch diese konnte für Menschen tödlich enden. Schallend lachend liess der Vollstrecker sämtliche Fäden nach den Beinen des Menschen greifen. Den Rest übernahm der sich windende, widerwärtige Zweibeiner schon von alleine. Immer mehr verhedderte er sich in dem Zeug, bis er sich schliesslich kaum mehr bewegen konnte als der Vollstrecker mit dem Nadelkissen über ihm thronte. Genüsslich zog eine Nadel aus dem Samtstoff und setzte sie an als das Instrument aus seinen Klauen glitt und der Mensch von einem Schattendämon weggezogen wurde. Enttäuscht liess der Vollstrecker das Nadelkissen fallen und flatterte lustlos in der Luft.

  12. Beiträge anzeigen #152
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Rethus musste zugeben, dass auch er ziemlich erschrocken von dem war, was da gerade passiert war. Wie aus dem Nichts schoss ein Dämon aus der Tür hervor, packte Illdor und riss ihn förmlich fort. Die Beine des Diebes flogen geradezu hinterher.
    Das wäre normalerweise der Punkt, an dem der Schwarzgekleidete an seine Waffen gehen würde, aber… Rethus schüttelte den Kopf… gekämpft wird nicht mehr.
    Vor ihm rannten Dennik und Rekhyt davon. Der Grufti war noch nie der Typ gewesen, wegzulaufen, aber was sollte man in solch einer Situation machen? Die Nerven behaltend, schlurfte er durch den Gang zurück. In jedem Moment konnte der Dämon zurückkommen, das wusste er. Oder waren es vielleicht sogar noch mehr?

    Er hörte einen erschrockenen Aufschrei. Anscheinend war ein weiterer von der Diebesbande geschnappt worden. Und kurz darauf schoss ein weiteres Ungetüm direkt vor ihm vorbei durch die Wände. Es hatte Rethus zunächst nicht bemerkt… oder tat es nur so?
    Der Grufti drehte sich um und da stand dasselbe Vieh. Von diesem Anblick des Monstrums erschrocken, rannte Rethus nun auch los. Zuerst versuchte er an einer Tür zu rütteln, jedoch ließ sie sich nicht öffnen. Bevor er weiter rannte, blieb er für kurze Zeit mit dem Waffengurt an der Klinke hängen. Er hörte, wie sich eine Schnalle öffnete.
    Weiter ging es durch die Gänge. Erst als er fast am Ende dieses Ganges ankam, wurde ihm abermals bewusst, dass davonlaufen völlig unnötig war. Dennoch trieben ihn seine Beine voran… Plötzlich riss es ihn von dem Boden. Sein Waffengurt löste sich nun völlig. Während er von dem Teppich unter ihm aufgerollt wurde, musste er zusehen, wie sein Kurzschwert zurück blieb…

  13. Beiträge anzeigen #153
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    So schnell wie die Hetzjagd begonnen hatte, war sie auch schon wieder aus. An den Füßen war er gepackt worden, die dämonische Stimme verursachte Kopfschmerzen und kurze Zeit später fand sich der Dieb in den Katakomben wieder. Der Schweigsame brauchte ein paar Augenblicke um sich wieder zu sammeln. Schließlich gelang es ihm sich aufzurichten und einen klaren Gedanken zu fassen. Was geschah jetzt? Würden sie ihn hier unten verrotten lassen? Würden sie ihn hier festhalten, bis sie etwas mit ihm vorhatten oder war es gar möglich, dass es von hier einen Ausgang geben könnte? Die Knochen die hier herumlagen sprachen für ersteres.
    Panik machte sich in dem Schweigsamen breit, doch er zwang sich zur Ruhe. Auch wenn seine Kopfschmerzen nicht hilfreich dabei waren gelang es ihm schließlich. Panik brachte absolut gar nichts! Wenn sie ihn noch einmal woanders hinbringen wollten, würden sie ihn finden, dagegen würde er kaum etwas machen können und wenn sie ihn hier unter sterben lassen würden, hatte er alle Zeit der Welt seine Gedanken zu ordnen.
    Was war im Moment das Wichtigste? Die anderen oder einen Ausgang zu finden. Letzteres war eher unwahrscheinlich wohingegen ersteres gut möglich war. Warum sollte er anders behandelt werden als die anderen Eindringlinge? Er bezweifelte, dass die Dämonen die Menschen in irgendeiner Weise differenzierten.
    Also machte er sich auf den Weg. Jede Richtung war gleichgut und wohin sie ihn bringen würde, würde sich zeigen. Diesmal war er aber nicht in Eile und konzentrierte sich darauf in Gedanken eine Karte dieses Ortes anzufertigen und nicht die Orientierung zu verlieren.

    Während er so ging, verfluchte er das ganze Vorhaben. Sich mit Magie anzulegen konnte nicht gut ausgehen! Alles an Magie war schlecht, hatte er dafür nicht genügend Beweise? Dennik hatte durch sie in der Arena verloren. Diese Feuermagier hatten ihn gefangen genommen und jetzt taten diese Dämonen und ihre Schwarzmagier selbiges. Als er wieder an all diese Erinnerungen dachte, überwog die an die Feuermagier. An Calidor. Ihm hatte er am meisten vertraut und er hatte ihn am schlimmsten hintergangen. Das war sogar schlimmer gewesen als die auswegslose Situation in der er sich jetzt befand. Aber immerhin hatte er seine Tat wieder gut gemacht und seinen Fehler eingesehen. Ja, Calidor lag noch was an dem Schweigsamen und jetzt saß der Dieb hier in diesem dunklen Verließ fest und würde ihn vielleicht nie wieder sehen. Und selbst wenn er entkommen könnte, wer konnte schon sagen, ob Calidor noch da war. Rekhyt hatte auf die Befreiung mit Drohungen, Anschuldigungen und Schlägen geantwortet. Und das obwohl er auch von Catrine bestraft worden sein musste. Calidor hatte einen Fehler gemacht und diesen wieder gut gemacht. Er hingegen hatte ebenso einen Fehler gemacht und würde vielleicht keine Gelegenheit mehr bekommen ihn wieder gut zu machen. Er fühlte sich elend, streifte aber weiterhin durch die Gänge. Vielleicht konnte er ja Illdor, Dennik, Rethus oder eine Möglichkeit zum Ausbruch ausfindig machen.

  14. Beiträge anzeigen #154
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    Sie hatten sich mehr oder weniger im Streit getrennt. Sicher, bevor Lucia ging drückte sie ihm noch einen Kuss drauf, doch dieser war gefüllt von Zweifel und … Kälte. Der Myrtaner wusste, dass sie nicht gut auf Rekhyt zu sprechen war, aber dass sie dafür ein unschuldiges Leben seinem Schicksal überlassen würde, hätte er nicht erwartet. Nun, es konnte der Adligen eigentlich egal sein, was mit Dennik passierte. Sie kannten sich nicht sonderlich gut oder hatten sonst etwas miteinander zu tun und sollte der Dieb ernst mit sich selbst sein…auch er würde sich nicht um sein Leben scheren, hätten sie nicht solch eine enge freundschaftliche Beziehung aufgebaut.
    Doch Lucia hatte es ihnen versprochen, hatte sogar darum gekämpft mit ihnen ins Kastell gehen zu dürfen, was dem Dieb eigentlich gar nicht gefiel, da sie somit auch ihr Leben aufs Spiel setzen würde, und nun wollte sie ihn einfach im Stich lassen wegen…einer persönlichen Meinung? Sicher, bevor die Adlige ging, versicherte sie ihm noch, dass sie den Plan ausführen würde, aber wer wusste schon, ob sie es auch wirklich tat? Illdor vertraute ihr…blind. Es war ihm noch nie in Sinnen gekommen, dass seine Geliebte irgendwelche verräterischen Eigenschaften mit sich trug. Aber jetzt war er sich nicht mehr sicher gewesen.

    Das fliegende Monster hatte ihn überrascht, aber der Dieb hätte sich eigentlich in Sicherheit bringen können, da dieses sich ihm nur langsam näherte, aber er tat es nicht. Er stand wie angewurzelt an Ort und Stelle und starrte den Dämon an. An jenen Moment rasten Gedanken durch seinen Kopf. Woher kamen diese Dämonen plötzlich. Sie hatten sich nicht auffällig verhalten oder sonderbare Aktionen gestartet, sodass sie die Aufmerksamkeit hätten auf sich ziehen können, aber dennoch erschien dieses Monstrum augenblicklich, packte ihn und zerrte ihn mit sich. Hatte Lucia vielleicht ihre Meinung geändert und ihr war das eigene zu Hause doch wichtiger aus ihren Geliebten gewesen? Der Dieb wollte es nicht glauben, aber wie in aller Welt ist der Dämon dann plötzlich aufgetaucht?
    Enttäuscht sah er wütend in die funkelnden Augen der grotesken Gestalt, die ihn mit sich riss. Zornig auf sich, aber auch auf seine Geliebte schlug er wild um sich, konnte sich jedoch nicht aus den Fängen der Bestie losreißen.

    Womöglich unten in den tiefen und finsteren Katakomben wurde er einfach liegen gelassen…zum sterben oder was auch immer. Seine Augen gewöhnten sich rasch an die ihm umgebende Finsternis und er merkte, dass er nicht allein war…auch wenn seine Gesellschaft mehr oder weniger…tot war. Überall lagen Knochen verstreut, die zusammengeflickt wahrscheinlich das Skelett eines Menschen darstellen würden. Illdor holte laut nach Luft und wich einige Sprünge zurück. Sein Echo halte leise durch die leeren Gänge.
    Plötzlich entzündeten sich die Fackeln, als wären sie dazu bestimmt worden, nur bei Geräusch oder Sonstigem aufzuleuchten, und erhellten die Umgebung. Viel zu viele Gänge gab es in den Katakomben und jeder davon könnte in den Tod führen. Der Dieb unterdrückte seine Angst mit Wut und entschied sich für eine Richtung. Der Myrtaner musste seine Freunde finden, die wahrscheinlich ebenfalls von Dämonen verschleppt und in die kalten Gänge gebracht wurden. Er blendete jegliche Gedanken aus, auch die an seine Geliebte und konzentrierte sich voll und ganz auf „Straßen“ die vielleicht in den Tod führten…

  15. Beiträge anzeigen #155
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Immer weiter irrte Rekhyt in den Katakomben und sie schienen gar kein Ende finden zu wollen. Lief er unter der ganzen Wüste hindurch? Ging er im Kreis ohne es zu bemerken? Dieses Gebäude war ja nicht normal, schon auf der Flucht vor den Dämonen war ihm aufgefallen, dass die Gänge nicht dorthin führten wo sie eigentlich hinführen sollten, dass man an Stellen wiederkehrte, die in eine andere Richtung gelegen hatten und dass man mit jedem Raum den man betrat und verlies woanders wieder herauskam.
    Doch mit den Gegebenheiten des Kastells konnte er sich jetzt nicht herumschlagen, er konnte ihnen nicht entkommen, er konnte nur hoffen, dass es trotzdem einen Ausweg gab.

    Und tatsächlich erreichte er plötzlich eine Stelle, die er noch nicht zuvor gesehen hatte. Es sah aus wie der Eingang zu einem Tunnel, war wesentlich schmäler als die übrigen Gänge und nicht durch Fackeln beleuchtet. Da es keine Alternative gab, außer den immer gleichen Wegen zu folgen, beschloss er hier einzubiegen.
    Der Gang war trostlos, am Boden lag nichts als Staub und Dreck, die Wände waren glatt, feucht und kalt und nur Spinnweben zogen sich manchmal von einer Seite zur anderen. Lichtquellen gab es keine, doch der Tunnel war trotzdem schwach beleuchtet. Mit der Zeit nahm die Intensität des Lichtes aber zu und wieder ab, so dass es teilweise fast stockdunkel war und sich der Dieb nur langsam vorwärts tasten konnte. Dann wieder war es so hell, dass er seine Augen zusammenkneifen musste um nicht geblendet zu werden und während sich das Licht in Helligkeit und auch in Farbe ständig änderte ging der Tunnel immer weiter und schien kein Ende zu haben.

    Plötzlich fiel dem Schweigsamen in den immer gleichen Farben des Ganges ein Fleck auf. Rot wie blut lag er am Boden, ein gutes Stück vor ihm. Neugierig näherte sich der Dieb. Wie konnte Blut hier herkommen? Weit und breit war kein weiterer Blutfleck zu sehen und alles deutet darauf hin, dass schon lange niemand mehr hier gewesen war. Trotzdem sah das rot frisch aus. Das Licht wechselte zu einem dunkelroten Dämmerlicht, so dass es schwer wurde etwas zu erkennen und erst als er direkt vor dem Blut stand erkannte er, dass es sich um ein kleines Bild handelte. Eingerahmt durch einen schwarzen Rahmen, stellte das Bild nur einen Blutfleck dar. Erstaunt über das Motiv griff Rekhyt nach dem Gegenstand und zuckte erschrocken zurück als Calidors Gesicht ihn für den Bruchteil einer Sekunde aus dem Rahmen anstarrte. Der Dieb hatte einen Satz nach hinten gemacht und als er das Bild das nächste mal anschaute, blickte er in sein eigenen Gesicht. Es gab jede Bewegung und jegliche Mimik identisch wieder. Die Erklärung war einfach: Es handelte sich um einen Spiegel. Jetzt. Davor war es ein Blutfleck und dann kurz Calidors Gesicht gewesen. Oder hatte er sich letzteres nur eingebildet? Schließlich war das nur ganz kurz der Fall gewesen. Und vielleicht war der Blutfleck nur eine Täuschung durch die wechselhaften Lichtverhältnisse. War das Bild, welches er mittlerweile aufgehoben hatte nichts weiter als ein einfacher Spiegel, gemischt mit dem mysteriösen Licht und seinen Hirngespinsten.

    Eine Antwort gab es nicht und Rekhyt entschloss sich den Gegenstand mitzunehmen. Vermissen würde ihn hier unten sowieso niemand. Also setzte er seinen Weg durch die wieder heller werdenden Lichtverhältnisse fort. Schritt für Schritt bewegte er sich durch den Tunnel, bis das Licht plötzlich aus war. Von einem Moment zum nächsten, so als hätte jemand einen Schalter betätigt. Unschlüssig blieb der Dieb stehen. Erkennen konnte er nichts mehr außer absoluter Finsternis. Er wartete ein bisschen in der Hoffnung das launische Licht würde wieder kommen, doch das tat es nicht.
    Schließlich tastete er sich im Dunklen weiter. Eine Hand auf jede Wand zu seiner Seite ging er weiter. Sonderlich schnell war er nicht, denn er wollte nicht plötzlich in ein Loch steigen oder gegen eine Wand rennen und dieser Vorsicht bewahrte ihn auch vor größeren Schmerzen. Er hatte den Boden immer vorsichtig mit dem Fuß betastet, bevor er sein Gewicht wirklich darauf verlagerte und plötzlich schoss ihm ein stechender Schmerz in die Fußsohle. Erschrocken zog er seinen Fuß zurück und bückte sich um mit den Händen den Boden abzutasten.
    Der Boden war mit Stacheln übersehen, die sich von einer Wand zur anderen erstreckten und so weit nach vorne reichten, wie er mit seinen Händen ertasten konnte. Vielleicht könnte er einfach darüber hinweg springen, aber er konnte das gegenüberliegende Ende nicht sehen.

    Ratlos stand der Dieb da, in der vollkommenen Dunkelheit und überlegte wie er weiter vorgehen sollte. Schließlich hatte er eine Idee. Die Wände waren nicht weit von einander entfernt und es würde sich ausgehen, dass er mit den beiden zwischen die beiden stemmte und sich somit in der Luft zu halten. Wie lange er das durchhalten würde und wie er wissen würde, wann die Stacheln endeten wusste er nicht, aber es war die einzige Möglichkeit. Ihm blieb nichts anderes übrig als seinen Plan in die Tat umzusetzen.
    Mit Händen und Füßen verkeilte er sich zwischen den Wänden und bewegte sich Schritt für Schritt nach vorne. Er ließ sich nicht zu viel Zeit um seine Kräfte nicht im Stillstand zu verschwenden, hetzte sich aber auch nicht so sehr ab, dass er schnell erschöpft wurde.
    In einem gleichbleibenden Rhythmus hangelte er sich vorwärts, bis es plötzlich wieder taghell war. Das Licht war wieder da und die Stacheln unter ihm verschwunden. Erleichtert ließ er sich auf den Boden sinken, ging ein paar Schritte und fand sich plötzlich in einer großen Halle wieder. Dann war hinter dem Schweigsamen ein Knall zu hören und als er sich umdrehte, war von dem Tunnel nichts mehr zu sehen.
    Jetzt gibt es kein zurück mehr!

  16. Beiträge anzeigen #156
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Hallo?", fragte Dennik ängstlich.
    Stille, nichts war zu hören.
    "Ist da jemand?", versuchte es der Dieb erneut.
    Nichts. Wieder kein Laut zu vernehmen.
    "Verdammt wo seid ihr? Rethus? Illdor? Rekhyt?"
    Ein Summen in der ewigen Finsternis.
    "Hallo?", fragte Dennik noch einmal, diesmal noch misstrauischer als zuvor.
    Wieder stille, das Summen war verstummt.
    "Verdammte Trollscheiße!", fluchte der Junge.
    Wieder summte etwas.
    Panisch zog Dennik sein Schwert.

    Das zirrende Geräusch der Klinge, die aus der Scheide am Gürtel gezogen wurde durch schnitt das Summen aus der Ferne. Wieder war nichts zuhören.
    "Ganz ruhig bleiben!", ermahnte sich der etwas panische Meisterkämpfer.
    Er versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren und atmete die kalte modrige Luft tief ein. Nachdem der Dämon auch ihn gepackt und verschleppt hatte in diese ewige Finsternis, schien nichts mehr passiert zu sein, Dennik konnte sich an nichts erinnern. Plötzlich war er hier gewesen, kurz davor im Kastell und dann hier in der Schwärze, aus Angst, dass die Dämonen zurück kamen um ihn zu essen, drehte sich

    Dennik im Kreis um alle Seiten im Blick zu behalten. Dann schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf... war er tot?
    Ja irgendwie fühlte er sich tot, auch wenn er sich den Tod anders vorgestellt hatte, die Schwärze, das Nichts... er musste tot sein. Vermutlich waren Rethus Illdor und auch Rekhyt ebenfalls tot und er musste es verantworten. War das Beliars' Reich? Unendliche Finsternis, eingesperrt für immer zusammen mit der Schuld, die man sich aufgeladen hatte und mit seiner Langeweile?

    NEIN! Dennik packte die pure Angst. Er durfte nicht tot sein! Für immer hier zu sein... er erinnerte sich daran, wie er schon nach ein paar Stunden nichts-tun so gelangweilt war, dass er wildfremde Menschen ansprach. Und der Gedanke an die Ewigkeit, brachte ihn schier um den Verstand.
    Dann kam etwas, was er sonst nicht mochte, etwas was ihn an seine Zeit als armer Schlucker in Vengard erinnerte, er erinnerte sich an die Zeit, wo er Hunger gelitten hatte, damals hatte er seinen knurrenden Magen gehasst, doch jetzt schien das, für Menschen natürliche, wilde flehende Knurren des Magens ihn zu erlösen.
    Er war nicht tot! Langsam freundete sich Dennik mit dem Gedanken an, dass er NOCH lebte. Doch eins war sicher und darauf würde er wetten, er war bald tot, wenn er hier nicht raus kam. Mit der freien Hand, in der Anderen hielt er immer noch sein Schwert, tastete er zaghaft in der Dunkelheit. Er zuckte erschrocken zurück, als er etwas feuchtes spürte, etwas weiches. Doch das Weiche schien nichts lebendiges zu sein, jedenfalls war er noch am Leben. Noch einmal tastete er nach dem Nassen, dann erkannte er, um was es sich handelte, es war Moos, ja das war Moos, Dennik tastete weiter, es war Moos an einer Wand, Steinwand. Wieder drehte sich der junge Dieb im Kreis, um ihm herum war Moos und Mauer... nichts außer Mauer, er war eingesperrt. Wieder packte ihn die Panik! Was war bitteschön Schlimmer als eingesperrt zu sein, da war sogar die ewige freie Finsternis vor vorhin noch wesentlich besser gewesen. Also hatten ihn diese geisterhaften Dämonen eingesperrt, er würde doch sterben... vermutlich sogar grausam...

    Verzweifelt trat er mit dem Fuß aus, wollte die Wand treffen, doch es kam keine. Er trat ins Leere. Irritiert bückte er sich und ertastete eine Öffnung unten in der Mauer, gerade groß genug um sich hindurch zu robben.

    Sollte er es wagen? , fragte er sich, Was würde hinter dieser Mauer auf ihn warten? War es vielleicht besser sich gleich ein Ende zu machen, hier drinnen... dann jedoch packte ihn der Überlebenswille, er biss die Zähne zusammen und robbte in den Durchgang. Glücklicherweise war die Mauer nicht dick und er musste nicht lange so am Boden kriechen, es dauerte nur einen Moment, dann stand er außerhalb dieser Mauern wieder auf freiem Fuß.
    Er machte ein paar unsichere Schritte nach vorne, es war ja immer noch dunkel und er konnte immer noch nicht ahnen, was vor ihm war, da hielt er neugierig inne und lauschte. Wieder dieses Summen, diesmal, da die Mauern nicht da waren, noch lauter und intensiver als zu vor.

    SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS SSSSSSSSSSS


    Dennik schluckte zaghaft und erinnerte sich an die Schleich-Übung in der dunklen Lagerhalle in Bakaresh. Er konnte im Dunklen laufen, wenn er es nur wollte. Gebückt, die freie Hand tastend ausgestreckt, schlich er nach vorne... weiter und weiter, doch nichts kam, weder Moos noch Mauer, welche den Weg nach vorne blockierte.



    Eine Ewigkeit so schien es, irrte er immer weiter, ob er vielleicht im Kreis ging wusste er nicht, ob er vielleicht bald etwas traf, in der Dunkelheit, was er nicht überleben würde, wusste er nicht, er wusste nichts über diese Dunkelheit. Eigentlich hatte Dennik die Nächte immer geliebt, doch diese Dunkelheit war ihm zuwider.
    Gerade wollte er aufgeben und sich geschlagen auf den kalten Boden setzten, da erkannte er in der Ferne ein Licht. Eigentlich hätte er wissen müssen, dass so etwas an so einem Ort kein Gutes Zeichen war, doch das interessierte ihn kein bisschen. Er wollte raus, wollte Helligkeit, wollte Leben... so nahm er seine Beine in die Hand und rannte los. Immer weiter ohne darauf zu achten, ob vor ihm vielleicht doch noch etwas kam, ob Wurzel oder Minecrawler, er achtete auf nichts, nur auf das Licht... eine Weile lang sprintete er durch den Gang, doch dann, als er nicht mehr konnte, stellte er fest, dass das Licht immer noch gleich weit entfernt war, wie zuvor. Dennik brach zusammen und versteckte seine Augen hinter seinen Handballen. Verzweifelt blieb er liegen und schniefte vor sich hin... das war sein Ende, das war sicher..

    Irgendwann, verwunderlich an so einem Ort voller Gefahren, doch es geschah, überfiel ihm die Müdigkeit, er legte sich hin und stieß an etwas an, eine Mauer bemerkte er... war er wieder in dem Kasten? Es kümmerte ihn nicht, er legte sich an die Mauer und schlief tatsächlich ein... vielleicht zum letzten Mal...

  17. Beiträge anzeigen #157
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Es schien einer Ewigkeit gleichzukommen, dass der Hüter die Worte sprach, die seine Gegenüber hatte auffordern sollen, sich ein letztes Mal zu verteidigen, ein letztes Mal den Mut und die Vernunft aufzubringen, um Gnade zu winseln, Demut zu zeigen und zu bereuen.
    Es schienen Tage vergangen, da die Dämonen sich aus den schwarzen Flammen, die aus dem Boden zur Gunst des Hüters gesprossen waren, schälten und mit loderndem Blick auf die Sünder zuhielten, wissend, dass sie nicht das Ende waren, doch gleichsam der Beginn jenes.
    Es schien Jahrhunderte her, da das blasphemische Triumvirat einzeln auf die Knie gesunken, der Schwäche des eigenen Körpers und Geistes anheimgefallen war, die bittere Vernunft anerkennend, dass die Sünde, die sie begangen hatten, schwerer wog, als jedes Wort, dass jemals hätte über ihre Lippen dringen können, um dies zu bereuen.

    So war es die Einfachheit hinter den Worten des Straßenköters, die den Hüter stumm dazu bewogen, lediglich die Hand zu heben und das Urteil an ihm an einem anderen Ort zu vollziehen. Der Dämon erhob sich in majestätischem Glanz, spreizte die Flügel und ließ die Pranken auf den Schädel des Wertlosen zurasen, dass dieser noch im Zusammenzucken erkennen musste, dass es keinen Ausweg mehr gab. Mit einem stummen Schrei, dessen Laute ihm wohl in der Kehle stecken geblieben waren, wurde Vryce von der Kreatur ergriffen und aus der Szene herausgenommen. Der Dämon verblasste mit dem Köter, ging ein in eine andere, fremde Sphäre und von dem Hund blieb nichts mehr, als Bild, welches sich in den Augen Ardescions eingebrannt hatte. Das Bild einer winselnden, armseligen Kreatur.

    Cephas lag stumm auf den Boden, sein Schweigen als Ausdruck seines Unvermögens im Raum stehen lassend, dass der Hohepriester der dunklen Mächte sich seiner erbarmte und den Dämon anwies, mit ihm an einem Ort zu entschwinden, wo die Strafe grausamer war, als in Gegenwart der liederlichen Alten und ihrer verdorrten, trockenen Libido zu sterben.

    Dann wandte sich Ardescion um, blickte mit kalten, eisigen Augen auf Jail, durchbohrte ihren Blick, ihre Seele und das, was von ihr noch übrig geblieben war. „Meine Frucht in eurem Leib?“, erhob sich der eisige Wind aus seinem Mund, peitschte durch den Raum und schlug nach dem Geist der Alten, „Wünscht euch dies nicht, Weib, denn die Geburt eines solchen Wesens vermag weder euer vertrockneter Körper, noch die Reste eurer geschundenen, zerstückelten Seele zu verkraften. Vielleicht aber wäre dies eine Strafe, die angemessen für eure Sünden sind.“

    Die Worte des Schwarzhaarigen verhallten im Raum und die Krallen des Dämons gruben sich gewaltsam in den Arm der Hexe, die nicht mehr im Stande war, auch nur ein Wort herauszubringen. Schweigend wurde sie von der finsteren Kreatur aus der Bibliothek geschleift und zu einem Ort gebracht, an dem die Dunkelheit des diesseits sie lehren sollte, was es bedeutete, wahrhaft in den Schatten dieser Welt zu wandern.


    Nur wenige Augenblicke später, da auch der Hohepriester den Übergang zwischen den Sphären mit der Leichtigkeit eines einzelnen Schrittes gemeistert hatte, hallten seine Schritte von dem Boden des Thronsaals wieder, den er mit ruhender Erhabenheit durchmaß und schließlich den Altar erreichte, auf dem der Dämon den Straßenköter gebettet hatte.
    In der Hand des Schwarzmagiers erschien ein seltsam verformter Ritualdolch, dessen schwarze Klinge eine Schlangenlinie formte und an der Spitze kleine Widerhaken aufwies.
    „Zu Bereuen entspringt dem Geist erst, wenn das eigene Leben vor dem Ende steht, wenn er erkennt, dass der einzige Ausweg, der noch bleibt, das Eingeständnis ist, die Schuld davonzutragen. Doch wer erst am Ende seines Lebens bereut, verpasst, wie süß die bittere Scham doch zu schmecken vermag, wenn sie frisch auf der jugendlichen Zunge zu sprießen beginnt und dem alternden Ego Freiheit, Ruhe und Genügsamkeit, ja Gleichgültigkeit für die unwichtigen Details dieser Welt gebärt. Erst wer schon in jungen Jahren von der Frucht der Reue gekostet hat, vermag wahrhaft zu sagen, was es bedeutet, an Erfahrung und Weisheit gewonnen zu haben. Habt ihr je bereut?“, fragte der Hüter mit ruhiger Stimme und winkte ab, als sich der Mund des anderen Mannes zu einer Antwort öffnete, „Was hättet ihr schon zu bereuen gehabt? Aus eurer Blindheit und eures Stolzes? Außer eures verengten Blickes und eurer wilden Gier nach Rache?“

    Ardescion hob den Dolch und legte ihn sanft auf die Brust des Diebes. „Gedenkt eurer Taten. Gedenkt eurer Geburt, eurer Mutter, eurer möglichen Geschwister und eures Vaters. Gedenkt all euren Gedanken, die ihr je hegtet, euren Lehrstunden und euren Freunden wie Feinden. Gedenkt jedes Menschen, der dereinst in euer Leben trat, und fragt euch am Ende, was die gerechte Strafe für ein so schändlich verwirktes Leben wie das eure ist.“, die Worte des Hüters schienen im Raum noch immer widerzuhallen, als er sich längst schon dem Köter abgewandt hatte und mit der gleichen, dunklen Eitelkeit den Raum verließ, mit der er ihn betreten hatte. Seine Anweisungen an den Hund waren klar, dass er sich von diesem Ort nicht wegbewegen durfte, bis sein Meister zurückkehrte, um ihn zu holen, würde er erkennen, wenn er es versuchte. Ein Dämon bewachte ihn in den Schatten des Thronsaals mit flammendem Blick und würde jeden Versuch, den Körper von dem Altar zu hieven, zunichtemachen. Er war ein Gefangener seiner eigenen Gedanken und je eher er dies verstand, desto eher würde er beginnen, sich mit ihnen auseinander zu setzen.

  18. Beiträge anzeigen #158
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Lucia lief hastig durch ihr Zimmer. Immer wieder lief sie hin und her, wirkte leicht gestresst und fühlte sich als würde sie gleich die Nerven verlieren. "Wo sind sie nur..." murmelte die Grafentochter. "Sie hätten schon lange da sein müssen...". Immer wieder schaute sie aus dem Fenster und hoffte Illdor würde ihr irgend ein Zeichen geben.

    Ständig lief sie von ihrem Zimmer zum Refektorium und zur Bibliothek - doch niemand war zu sehen. Irgendwelche Dämonen flogen am Tag durch das Kastell aber sie fand keine Spur von ihrem Geliebten. Schreckliche Gedanken gingen ihr durch den Kopf - vielerlei schreckliche Gedanken, doch insgeheim hoffte sie das die Diebesgruppe ihre Aktion aufgeschoben hätten...

    Am Abend nahm sich die Grafentochter Zeit die Bücher aus dem Kastell zu studieren. Eines davon betraf genau die Situation, in der sich Rekhyt, Dennik und Illdor nun befanden. Ein Diebstahl aus dem Kastell. Scheinbar hatte irgendjemand zu irgend einem Zeitpunkt etwas aus den Hallen des dunklen Gottes stehlen wollen - und wir war einiges dazu zu lesen. Die Dämonen waren die Hüter des Kastells - sie würden es spüren wenn sich eine schlechte Substanz im Kastell befindet und etwas stehlen will. Schnell würde ein Schattendämon die niederen Kreaturen der Finsternis durch die Hallen schicken und die Diebe einsammeln...

    Langsam aber sicher machte sich Lucia heftige Sorgen um ihrem Geliebten. Was, wenn die Dämonen ihre Pläne herausbekommen hätten? Was, wenn sie die Diebe aufgegriffen haben und...schnell verwarf sie den Gedanken und laß weiter, versuchte sich Informationen darüber zu beschaffen wie derartige Vergehen gehandhabt werden...

  19. Beiträge anzeigen #159
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Der Kurzhaarige blieb auf einem dreckigen Boden liegen. Kopfschmerzen plagten ihn. Langsam öffnete er die Augen und starrte die Visage eines Schädels an.
    „Zum Teufel, wo bin ich denn hier gelandet“, raunte er, ohne sein Gesicht zu verändern.
    Der Schädel glotzte ihn mit finsteren Augenhöhlen an. Ein schwaches Licht fiel in den Raum. Langsam erhob sich der Schwarzgekleidete. Sein Blick fuhr langsam durch den finsteren Raum. Solch einen Quatsch hatte er irgendwie erwartet. Noch dazu schien er alleine gewesen zu sein. Wieder glotzte er auf den Schädel hinab.
    „Na, du hast auch schon bessere Tage erlebt, was?“ machte er sich über den Toten lustig.
    Sogleich ging er ganz langsam auf den einzigen Ausgang zu, der zu einem größeren, runden Raum führte. Ein schwaches, bläuliches Licht fiel in den Raum. Am anderen Ende des Raumes befand sich eine große Tür, aber sie stand nicht offen… dennoch kam von dort das Licht. Irgendwie schien es durch die Tür hindurch zu fallen.
    Was noch ungewöhnlich war, waren Spiegel, die ringsum an den Wänden standen. Sie spiegelten den Lichtkegel von der Tür an die Stelle, wo Rethus gerade stand. Damit war ungefähr ein Viertel des Raumes beleuchtet. Der Rest zur Tür hin verharrte weitgehend in Finsternis.
    Rethus schritt nun auf die Tür zu. Irgendetwas war hier faul. Das ganze schien viel zu einfach zu sein. Noch dazu blieb alles völlig still. Nichts rührte sich, bis auf den ehemaligen Gardisten, der sobald den dunklen Teil des Raumes erreichte. Er setzte den ersten Schritt in die Schatten…
    Plötzlich riss ihn etwas von dem Boden. Er schleuderte quer durch den Raum, zurück zu den Spiegeln, die ihm Licht spendeten. Ein verdammt ziependes Gefühl in seinem Oberarm verriet ihm, dass er verwundet worden war. Der Schmerz war nicht groß, aber verleitete ihn dazu, nach der Wunde zu fassen. Ein wenig Blut blieb an seiner Hand kleben.
    Genervt rollte er sich auf den Rücken und starrte zur Decke hinauf. Jetzt hatte er den Salat. Er hatte geschworen, nie wieder zu kämpfen, aber wie sollte er gegen dieses Biest ankommen, was auch immer es war? Er erinnerte sich an Kindergeschichten, in den von Dämonen die Rede war, die nur in der Finsternis leben konnten… Chimären…
    Gegen dieses Vieh kam er nur mit Köpfchen an. Und nun verstand er auch, wozu die Spiegel da waren.

    Schnell sprang er auf, packte einen der Spiegel und drehte diesen in die Richtung, wo ihn eben noch diese Bestie angegriffen hatte. Gerade sah er noch einen Schwanz. Ein lauter Brüll ließ vermuten, dass das Licht der Chimäre schadete. Damit bewies sich, dass es tatsächlich eine war. Schnell rannte er auf die andere Seite hinüber, warf das Licht mit einem weiteren Spiegel dorthin, wo es ungefähr hingerannt war. Es brüllte auf und verschwand wieder in den Schatten. Der Schwarzgekleidete rannte weiter, schob Spiegel für Spiegel zurecht, in der Hoffnung, die Chimäre schwer mit dem Licht zu verletzen. Bald warfen die Spiegel das Licht kreuz und quer in den Raum, sodass regelrecht ein Fleckenmuster entstand. Ehe sich der ehemalige Gardist versah, stand er jedoch in der Dunkelheit.
    „Scheiße“, murmelte er nur noch.
    Einen Augenblick später traf ihn die Kralle der Bestie. Sie grub sich in seine Seite. Kurz darauf wurde er blitzschnell hochgehoben und quer durch den Raum geschleudert. Er landete unsanft in der Mitte des Raumes… in der Sicherheit einer der vielen Lichtkegel, die den Raum sprenkelten. Für einen Moment blieb er auf dem Rücken liegen und starrte zur Tür hinüber, die noch immer in weiten Teilen verdunkelt war. Er kam hier nicht mehr heraus… ohne zu kämpfen…

    Worauf hatte er sich da nur eingelassen? So ein Aberglaube! Wozu dieser Eid? Prüfend fasste an seine Stiefel… die Kampfmesser waren noch da.
    Schnell erhob er sich und verharrte in der Hocke. „Ach, scheiß drauf“, sagte er und zog das Messer aus seinem linken Stiefel. Dann sprintete er auf die Schatten zu. Wie neu geboren und wieder mit dem Kriegerinstinkt ausgestattet, wollte er sich auf dieses Biest stürzen.
    Kurz vor den Schatten hielt er. Schon hörte er, wie sich die Chimäre näherte. Doch er konnte nicht mehr ausweichen. Sie traf ihn und schleuderte den Grufti abermals durch den Raum. Er blieb in den Schatten liegen. Nur Sekunden später traf ihn ein weiterer Hieb, der ihn durch den Raum rollen ließ. Diesen Schwung nutzte er, um in das Licht zurück zu gelangen.
    Das Mistvieh war nicht zu unterschätzen. Aber wie es schien, handelte es sich nur um eine kleine Chimäre. Eine große hätte ihn doch längst töten müssen. Wieder sprang er auf, drehte wieder einen der Spiegel so, dass das Licht auf den Feind fiel und Rethus in den Schatten stehen blieb… das war geplant. Er hörte schon, wie das Vieh auf ihn zu raste. Sogleich rannte er darauf zu, warf sich auf den Boden und rollte sich ab, sodass die Chimäre über ihn drüber sprang und ihn verfehlte. Sein Gehör ließ ihn noch nicht im Stich. Das Vieh knallte in einen der Spiegel, sodass das Glas splitterte. Es brüllte auf. Rethus stürmte auf die Schatten zu, in die das Monstrum gestürzt war. Kurz davor bremste er ab und machte einen Satz zurück, sodass ihn die Klaue verfehlte, die wie erwartet aus den Schatten hervor schoss. Im Anschluss sprang er wieder nach vorne, drehte das Messer in seiner Hand nach hinten herum und verpasste dem Vieh einen Schnitt. Ein fürchterlich hohes Brüllen drang durch den Raum. Um dem ganzen keine Ruhepause zu gönnen, eilte Rethus in die Schatten. Eine Klaue schlug nach ihm, der er schnell auswich. Die zweite hob ihn jedoch wieder aus seinem Stand. Er schleuderte in weitere Schatten. Dort rollte er sich zügig ab. Blitzschnell erreichte ihn wieder die Chimäre und rammte ihn. Er flog direkt auf die Wand zu. Kurz davor blieb er liegen.
    Wieder stand er auf. An Aufgeben war jetzt nicht zu denken. Abermals eilte er in die Schatten. Dort angekommen, hechtete er nach vorne und rollte sich ab. Eine Klaue verfehlte ihn nur knapp. Mit den Füßen stieß er sich wieder in die Richtung zu dem Monstrum ab. Die zweite Klaue schlug nach ihm. Reflexartig wich er zurück, duckte sich beim nächsten Schlag und verpasste dem Vieh einen weiteren Schnitt mit dem scharfen Messer.
    Dennoch traf ihn wieder sein Feind und schleuderte ihn in die nächsten Schatten. Er wusste nicht, wie lange er das noch konnte. Schon wieder hörte er das Vieh auf ihn zurasen. Jetzt oder nie! Er stürmte auf seinen Gegner zu. Als die Geräusche des Monstrums ihn erreicht hatten, schlitterte er direkt auf die Chimäre zu, die abermals versuchte, ihn anzuspringen. Als er genau unter dem Mistvieh entlang gerutscht kam, schnitt er ein weiteres Mal in das Fleisch des Monsters. Blut spritzte ihm noch entgegen, bis die Chimäre hinter ihm auf den Boden knallte und mit voller Wucht in einen weiteren Spiegel schlitterte, der ebenfalls splitterte.



    Es war still geworden. Rethus wusste nicht, ob das Vieh tot war. Er wollte es auch gar nicht wissen und eilte humpelnd auf die Tür zu. Ein Skelett lag direkt vor der Tür. Doch noch ein Meter davor stolperte Rethus über irgendetwas. Er hob es auf: Ein Schwert und direkt daneben ein weiteres.
    Plötzlich drang ein lautes Brüllen zu ihm hinüber. Sofort packte er das zweite Schwert. Er wusste gar nicht so genau, warum er das tat. Sogleich stand er auf und schob die Tür mit Kraftaufwand auf. Die Tür dröhnte in ihren Scharnieren.
    Schnell drückte sich Rethus durch den Türspalt und schloss die Tür gleich wieder. Dahinter schlug er einen Balken herunter, um die Tür zu verriegeln. Und nur einen Augenblick später knallte plötzlich etwas auf der anderen Seite gegen die Tür.
    „Was war das?“ fragte plötzlich jemand.
    Der Schwarzgekleidete drehte sich um. Dort stand Rekhyt. Der Grufti humpelte auf den Dieb zu, die rechte Hand umfasste eine der Klingen, während er seinen Ellenbogen auf seine Hüfte drückte, die verwundet war. Die andere Klinge schliff er mit der anderen Hand hinter sich her.
    „Das willst du gar nicht wissen“, entgegnete Rethus nur, ließ das eine Schwert fallen und wischte sich über das vernarbte Gesicht.

  20. Beiträge anzeigen #160
    General Avatar von olirie
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    olirie ist offline
    Hinter den Ohren gekrault zu werden, das mochte Laika anscheinend. Zumindest kuschelte sie sich auf oliries arm immer tiefer ein. So langsam wurde dieser auch ein wenig lahm. Auch wenn ein Welpe an sich nicht viel wog, so machte sich doch die Tragezeit bemerkbar. Vor dem nächsten ausgedehnten Ausflug mit dem Tier würde olirie wohl erst einmal warten, bis dieses eine angemessene Größe erreicht habe, um den Weg aus eigener Kraft zu bewältigen. Doch nun war es ohnehin fast geschafft. Nur noch wenige Schritte trennten die beiden vom ersehnten Ziel. Die Skelette hatten sie wohl aufgrund der Dunkelheit noch nicht bemerkt. Wobei sie auch sehr vertieft in einer offensichtlich unheimlich wichtigen Konversation waren:
    „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist... gelb“
    „Die Blume dort vorne?“ „Nein“ „Ähm, der Mond?“ „Auch nicht“ „Hmm, der Vogel, der dich gerade mit einer Toilette verwechselt hat?“ „Weit gefehlt.“ „Ich gebe auf, was denn nun?“ „Na deine Zähne, du Teejunkie!“
    „OH! Das war gemein! Aber das kriegst du zurück. Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist… Schwarz!“
    „Die Nacht?“ „Nö“ „die Krähe, die dich immer so hungrig anstarrt?“ „Bestimmt nicht“ „Der komische, Typ da vorne, der denkt, wir hätten ihn und seinen Hund noch nicht bemerkt?“ „Wieder falsch.“ „Na gut, dann lös es mal auf.“ „Na deine tief schwarzen Augenhöhlen“

    Die Skelette lachten beide lauthals los und ließen olirie dieses Mal vollkommen ohne bissigen Kommentar passieren. Als dieser durch das Tor schritt, lehnte sich Laika, sichtlich an den Knochenmännern interessiert, aus seiner Umklammerung hervor und versuchte die beiden genauesten zu begutachten.

    In der Eingangshalle brachte olirie bei Vabun abermals sein übliches Dattelopfer dar, schloss die Augen und sprach ein kurzes Gebet zu Beliar. Als er seine Augen wieder öffnete, waren Korb und Datteln verschwunden. Sein Opfer wurde also abermals angenommen.
    Sichtlich erleichtert von dem schweren Korb, begab olirie sich erst einmal ins Refektorium. Er und Laika würden sicherlich eine Kleinigkeit zu speisen vertragen können.

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