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  1. Beiträge anzeigen #381
    Krieger Avatar von Nagor Kev
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    Nagor Kev ist offline
    "Nach Kohrinis ja ok gerne." Wieder kamen ihm Erinnerungen, Eriinerung an die Alten zeiten. -Lange ist es her, ob sich viel Verändert hat- Doch er verträngte die Gedanke und kam wieder zu Geschehen. "Lass uns lieber in die Küche gehen dann mach ich uns was schönes. Ich habe da ein geheim Rezept das dir bestimmt schmeckt." Die beiden gingen Los zu den Höhlen, wieder zurück über die weißen Ebenen. Kaum jemand war zu erblicken weder Mensch noch Tier. Nach der kurzen wnaderung kamen sie in der Küche an. Der Templer setzte sich hin während Nagor einen Kleinen Topf aufstellte und zwei Flaschen Met hinein goss. Als das ganze kochte gab er die Sumpfkrautplanzen dazu. Das ganze lies er dann noch etwas köcheln. Als es Fertig war schütte er das Gebräu in zwei Tassen und brachte es dem Krieger. "Hier bester Sumpfkrauttee." Nagor nahm einen Schuck und verbrühte sich die Zunge. "Aua, das ist heiß" er stellte die Tasse hin und sah den Schwertmeister an. "Du wolltest mir ja noch etwas über den Schwertkampf erzählen oder?"

  2. Beiträge anzeigen #382
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ryu kratzte sich am Kopf, während er die Tasse in der linken Hand hielt. Für ihn fühlte sie sich angenehm warm an. Etwas mit seinem Temperaturempfinden stimmte wirklich nicht. Dort, wo Nagor Kev sich verbrüht hatte, nippte der Templer gemütlich am Tassenrand und schmatzte leicht, sich dabei den Geschmack im Mund verteilend. "Omnom... Hmm, weiß' gar nicht was du hast... Naja, wie auch immer..." er stellte die Tasse auf den Tisch, lehnte sich zurück und überschlug das linke Bein aufs rechte.

    "Wie würdest du die Aussage "Lieber ein Schwert mehr als eines zu wenig" interpretieren? Was denkst du, ist damit gemeint und wer könnte einen solchen Satz sagen? Hast du schon einmal von den großen Meistern des Südens gehört?" er machte eine kurze Pause und nahm noch einen Schluck von dem Sumpkrauttee, ehe er die Tasse in den Händen drehte. Warum verbrannte er sich nicht die Finger!? Für einen Moment erschien ihm die Gestalt in der Robe in seiner Erinnerung, welche in der Vision neben ihm stand. Ryu geriet kurz ins Grübeln, schaute dann jedoch wieder zu seinem Schüler. "Ich sage, unsere Antworten die wir suchen liegen im Süden... Aber nun antworte, was denkst du?"

  3. Beiträge anzeigen #383
    Krieger Avatar von Nagor Kev
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    Nagor Kev ist offline
    Interresannte Fragen die ihm der meister stellte. "Naja lieber ein Schwert mehr als zu wenig? Hmm ich denke das könnte man verschieden interpredieren, Einmal so das man besser ein zweites oder drittes Schwert mit sich führt falls eine Kaputt wird oder du es Verlierts." Er stoppte und sah zu Schmied der den Tee genüsslich trank. -Wow das ist wirklich beindruckend wie ihm werder Hitze noch Kälte etwas ausmacht, ob er mir das auch beibringt.- Dann nahm er auch einen Schluck der Tee war noch immer heiß aber trinkbar. "Die zweite Möglichkeit wäre das mehrere Leute besser sind als einer." Er sah den Drachentöter genau an der seinen Blick auf den Tee gerichtet hatte. -Schmeckt er ihm nicht? Hmm dann würde er doch was sagen oder? hmm...- Wieder nippte er am Getränk. "Wer so einen Satzt sagen könnte weis ich nicht aber ich kann mir Vorstellen das du das sagen würdest...und von den Meistern im Süden habe ich noch nie gehört, was meinst du eigentlich mit Antworten, Meinst du Antworten auf die Vision beim Samhain?" Nun war es wieder an dem Schmied die Fragen zu beantworten doch dießer sah sehr vertieft in die Tasse. -Was ihm wohl durch den Kopf geht?-

  4. Beiträge anzeigen #384
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Seine Ideen waren nicht übel und im Prinzip hatte er fast Recht mit dem, was er geantwortet hatte. Ryu kratzte sich über den Bauch und gähnte kurz und rieb sich leicht über den Bauch, während er durch die Höhle blickte und seine Gedanken kreisen ließ. Soviel stand noch an, doch wusste er nicht recht, wo er beginnen sollte. Tja, welche Antworten suchte er eigentlich? Die um seine mysteriöse Vision? Oder die des Waldvolkes? Waren es seine Interessen, die ihn bewegten? Oder die der anderen? Des Einzelnen? Oder des Großen und Ganzen? Ryu überlegte und rieb sich über den leichten Stoppelbart, der sich in den letzten Tagen auf seinem Gesicht gebildet hatte. Eine Rasur war wohl auch mal wieder überfällig, auch wenn er dadurch ein wenig verwegener und wilder aussah.

    "Welche Antworten ich suche? Das kann ich dir sagen, wenn ich sie gefunden habe, mein Freund. Es ist wohl der Weg, der mein Ziel ist." er senkte den Blick einen Moment. Ja, das war es wohl wirklich. Aber wann würde er einen Anhaltspunkt darauf finden, was er suchte? Wieder kamen ihm die Worte des Alten in den Kopf. "Halte dich an das Waldvolk!" hatte er gesagt.

    "Lass uns erst einmal die Antworten für das Waldvolk auf Khorinis suchen, einverstanden? Vielleicht kommen wir dann auch im Mienental vorbei und können durch die Sümpfe streifen..."

  5. Beiträge anzeigen #385
    Krieger Avatar von Nagor Kev
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    Nagor Kev ist offline
    "Minental, Sumpf ja das klingt gut." Nagor tranke den letzten Schluck des Tees aus. Er freute sich auf das bevorstehende Abenteuer was ein leichtes Lächeln zeigte. "Nun es ist schon spät, ich werde dann mal schlafen gehen." Die beiden verabschiedeten sich mit einem starken Händedruck und gingen los. Der Wächter ging zu seiner Höhle. Auf dem Weg dorthin, lief ihm Shadow über dem Weg. Er bückte sich hinunter und streichelte den Wolf durch sein weiches, schwarzes Fell. "Na mein kleiner wies Aussieht werden wir bald eine kleine Reise unternehmen." Das Tier schleckte über seine Finger und gab ein leises Jaulen von sich. Dann machten sich die beiden weiter auf dem Weg. Bald kamen sie an, er ging langsam zu seinen Fellen die in seiner Höhlenecke lagen. Das Duo machte es sich gemütlich und deckten sich mit den Warmen Bisonfellen zu. -Was uns auf der Insel erwartet? Hmm ich hoffe wir finden was wir suchen auch wenn ich nicht die Geringste Idee habe was es sein könnte...-

  6. Beiträge anzeigen #386
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Reisen war angesagt. Für sie alle. Die einen gen Khorinis, die anderen an bestimmte Ziele in Myrtana und für wenige zu vielen Zielen in Myrtana. Letztere bestanden aus zwei Waldvölklern. Ornlu verstaute die Sumpfkrautstängel und den Reiseproviant den er bei Mandy noch abgeholt hatte, während Suzuran schon bei den anderen wartete. Anderen die die beiden begleiten würden, da das erste Ziel Ornlus dort liegen würde - Hyr.
    Der Druide tastete sich ab, prüfte ob alles dabei war, was dabei sein musste und bemerkte wie Suzuran ihn dabei beobachtete. Geistesgegenwärtig nahm er dann einen Finger in den Mund, lutschte dran und sah sie dämlichst-lüstern an, bis er sie zum lachen brachte.

    "Ich hoffe deine Laune bleibt so gut. Wir werden länger reisen bis wir alle Waldvölkler in Myrtana finden und ihnen berichten. Wir haben den gesamten Süden, Westen und Norden übernommen. Meine drei Freunde nehmen sich den gefährlicheren Osten und Zentralmyrtana vor. Hast du alles dabei? Du wirst so manches noch lernen dürfen...", meinte der Druide und nickte Meister Torn zu, der den Waldläufern um Turya Zeichen gab das es Zeit war aufzubrechen.

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    Suzuran ist offline
    Mit ein wenig Vorfreude betrachtete sie den Druiden, wie er prüfend und mit nachdenklichem Blick sein Gepäck auf Vollständigkeit überschaute.
    Selbst hatte Suzuran nicht viel eingepackt. Den Mantel, den sie sowieso immer anhatte, einen kleinen Beutel mit heimlich gepacktem Essen nur für sie alleine, ihren Bogen und ein weiteres Beutelchen, das tief im Innern Dinge aus der Vergangenheit verbarg und ewig im Eck liegend, für diese Reise hervorgekramt einen Platz an ihrer Hüfte gefunden hatte.
    Seit Tagen spürte sie die Veränderung in ihrem Kopf, wusste dass sie etwas wichtiges mitzunehmen hatte und verstand erst, als sie während der Suche nach wichtigen Dingen einen Moment lang vor der kleinen Kiste gestanden hatte, die die Habseligkeiten ihrer alten Heimat verbarg.
    Sie hatte in diesem Moment verstanden, die Zukunft, diese Reise würde etwas für sie bereithalten, was mit ihrer Vergangenheit in enger Bindung stand und was sie zwar nicht äußerlich, aber dafür innerlich verdrängend immernoch lähmte und einzwengte.
    Es war ein schönes Gefühl mit jenen Problemen nicht alleine zu sein. Ornlu war da, wusste er zwar noch nicht alles, eigentlich gar nichts aus ihrer Vergangenheit, stand er ihr doch bei, bei dem was kommen würde, ob aus der Nähe oder Ferne...seine Augen lauerten und beobachteten ihre Schritte, wie ein wachsamer Vogel...

    "Wenn du mich bei Laune hälst und mir immer genug zu Essen gibst, bleibt sie so...",
    sagte sie immernoch lachend und berührte ihn nach Nähe suchend kurz am Arm.
    Sie hatten viele Begleiter und die Reise würde anstregend aber auch aufschlussreich werden.
    "Was wird und erwarten? Und was sind unsere Ziele, was werde ich lernen, verrätst du es mir ornlu?

  8. Beiträge anzeigen #388
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Ornlu lächelte auf. Kannte sie etwa ihren Meister nicht?

    "Was das Ziel sein wird? - Der Weg. - Was du lernen wirst? - Nichts und alles! Es wird sich zeigen wie fähig oder unfähig du bist, Schülerin.", sprach der Druide und dachte sich wie sie hinter seinem Rücken ihm den Vogel zeigte für diese Antworten.

    "Frage einen Druiden niemals nach wahren Rat und Antwort, denn alles was er dir sagt ist weder ja noch nein und birgt mehr Fragen auf, als Antworten zustande kommen. Kennst mich doch.", meinte der Jäger und erklomm wie der Rest der Hyr-Waldläufer den Rand des Beriatales.

    "Ich kann dir keine Antworten geben, auf Antworten die du nur selbst dir beantworten kannst. Weltliche Ziele und Aufgaben haben wir, aber die sind nichtig, weil da draußen..." - Ornlu zeigte fast in einem ganzen Kreis mit dem Finger über das sichtbare Myrtana und noch weiter. - "...ganz andere Antworten auf dich, mich, uns oder keinen von uns warten.", erklärte der Druide, bevor sie runter gen Steinwurzelbucht abstiegen.

    "Aber... - was kannst du für Angriffstechniken mit deiner Magie aufbieten? Hattest du in Varant da was geübt?", fragte Ornlu.

  9. Beiträge anzeigen #389
    Ehrengarde
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    Suzuran ist offline
    Ja das war eine dumme Frage gewesen...wo er recht hatte, da hatte er recht.
    Bartimäus...gerade ihm hatte Suz vor wenigen Tagen erst, ebenso seltsame Antworten auf zu neugierige Fragen entgegengebracht.
    Sie musste noch üben, um irgendwann selbst ein Meister in solch verwirrender Sprache zu werden.

    "Ornlu ich muss schon wieder pinkeln...geht mal kurz weiter, ich komme gleich nach ja?"
    "Ja geh aufs Klo du Frau und trainier mal deine Blase, wir können nicht jeden Meter warten damit du in die Büsche kannst."


    "Wenn du wüsstest, Blödmann, wer hat hier die Mädchenblase von uns?", murmelte sie vor sich hin, während sie sich ein wenig in die Büsche schlug und dort nach alten, toten Holzstückchen suchte.
    Drei Stück hatte sie auf die schnelle gefunden, zu lange durfte sie nicht brauchen, sonst würden die noch denken, sie musste noch mehr erledigen als...
    Magie kroch, sich windend und fordernd, wie ein Wurm in das tote Holz, verband sich mit ihm und schenkte ihm einen Moment den Impuls des Lebens.
    Sie hatte sich beeilt und sich dem Druiden wieder genähert. Zielen konnte sie noch nicht gut...jedoch war Ornlu so fett geworden, dass sie ihn auf jeden Fall treffen würde.
    Grinsend lachte sie in sich hinein, hob die eine Hand wischte, wie um einen Fliege aus dem Flug zu holen, durch die Luft und gab den wirksamen Impuls zum kurzen Flug. Sie tat dies schnell mit den anderen Beiden und schloss dann zu Ornlu auf.

    "Blase ist leer...schönes Gefühl hach"

  10. Beiträge anzeigen #390
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Listig war sie allemal. Doch es fehlte Suzuran hier an der Radikalität und Erfahrung. Den Angriff hatte er kommen sehen. Als ob eine Frau allein im Dunkeln in die Büsche für ein Geschäft verschwindet. Gewöhnlich muss man auf jene warten und bis Suz aus ihrer Hose war, dauerte es manchmal Ewigkeiten - das wusste Ornlu aus Erfahrung, so dass er sich selbst für die Magie öffnete und spürte wie sie selbst jene wirkte.
    Sie traf, aber nicht mal einen betrunkenen Goblin würde es abschrecken, wenn er auf einen stürmt.

    "Leer? Das war alles? Du kannst mehr...", meinte der Druide, drehte sich zu den drei Ästen und streckte die Hand in deren Richtung aus. Die Augen glühten stark magisch auf und Magie griff mit solcher Kraft nach den Ästen, dass man die rötlichen Schleier und Schlieren vernahm, die das Gehölz zu Ornlu zogen. Drei mal klackte es, dann rieb Holz aneinander und wurde in reine Magie getaucht, ehe sie in das Holz einging und es vereinte. Die andere Hand kam hinzu, stärkte das geformte Geschoss mit sechs Enden und brachte es zum rotieren, bevor der Druide es über seiner rechten Hand hielt, ausholte und es in die Nacht jagte.
    Einen rötlich-magischen Schweif zog der hölzerne Stern hinter sich, erzeugte ein rotierendes Geräusch und zerschmetterte das Unterholz so laut, als würde man da durchstampfen, ehe er seinen Kurs wie ein Bumerang wechselte, als die Wurfhand des Druiden nach hinten ging. Fast wie eine Blutfliege klingend kehrte der hölzerne Stern dann zurück und wurde von Ornlu magisch ausgebremst.
    Etwas ermüdet vom schnellen und intensiven Magie wirken, lächelte Ornlu Suzuran zu und warf ihr ihre 'Geschosse' zu.

    "...wir sprachen vor etwas Zeit über den Verstand und die Kreativität die man situationsbedingt braucht. Improvisationskraft. Dir fehlt natürlich die Erfahrung, aber die kriegst du bei mir ganz sicher. Sei dir da sicher, Schülerin. Nun - finde heraus, wie ich aus deinen drei Ästchen ein tödliches Geschoss formte und dieses mit solcher Kraft durch die Luft jagte. Meine Schritte und Gedanken.", wies Ornlu als Aufgabe an, während Torn und der Rest um etwas mehr Ruhe baten, da sie nun das Gebiet um Beria verließen und an einem Bauernhof vorbei mussten.
    Geändert von Ornlu (13.12.2010 um 00:55 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #391
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline
    Es war angenehm warm und die Luft erfüllte ein facettenreicher Duft, der sich wohl irgendwo zwischen einer Gulaschsuppe und gebratenen Kartoffeln einordnen ließ. Der Gemeinschaftsraum war fast unbewohnt, nur einige wenige Waldvölkler hatten sich auf den provisorischen Bänken niedergelassen, die beim Samhain-Fest zusammengezimmert wurden und seitdem dort standen. Wurden einem die eigenen Felswände zu öde oder wollte man sich nach einer anstrengenden Patrouille stärken oder ausruhen, so konnte man den Aufenthaltsraum in Anspruch nehmen und musste so zumindest nicht frieren. Bei dem Gedanken an den eisigen Wind und dem immer wieder einsetzenden Schneefall – der Winter stand unschwer zu erkennen auf der Türschwelle – fing Idun urplötzlich an zu zittern, doch beim Anblick seines warmen Tees wurden seine Glieder schnell wieder warm.
    Jarvo hatte ihn eingeladen einen mit ihm zu trinken und zusammen saßen sie nun an einem der hölzernen Tische und tauschten ihre Erlebnisse der letzten Zeit aus.
    << Ich sehe, du hast deine Zeit nicht ungenutzt verstreichen lassen. >>
    << Nun, du ja scheinbar auch nicht. >> Beide grinsten, als ob sie sich soeben über eine alte Jugenderinnerung ausgelassen hätten.
    << Du fragst dich bestimmt, ob du wieder in den Reihen der Wächter aufgenommen wirst? >>
    Ehrlich gesagt, hatte sich Idun bislang noch keine Gedanken darüber gemacht. Seine Zeit bei den Wächtern von Silden schien so lange her, wie aus einem anderen Leben und nun saß sein ehemaliger Hauptmann ihm gegenüber und fragte ihn beiläufig, ob er noch Interesse daran hatte.
    << Nun ja, ich denke schon. >> Zwar kamen diese Wörter eher instinktiv aus ihm heraus gesprudelt, doch konnte er sich im Moment ohnehin keine bessere Tätigkeit vorstellen, der er nachgehen konnte, obwohl es ihm nicht sehr behagte bei den Temperaturen auf Streife zu gehen.
    << In Ordnung, dann ist das ja geklärt. Willkommen zurück! >>
    << Danke. >> Mehr symbolisch schüttelten sie sich gegenseitig die Hände.
    Jarvo griff nach seinem Tee und nippte daran. Idun tat es ihm gleich und stellte sogleich fest, dass er bereits kalt war und eine leicht bittere Note besaß. Nichtsdestotrotz nahm er einen großen Zug und ließ sich auch von der etwas ungewöhnlichen Färbung nicht weiter stören. „Woraus machen die das Zeug?“
    Wenn Jarvos Tee ebenfalls kalt war oder bitter schmeckte, so ließ er sich zumindest nichts davon anmerken. Sichtlich zufrieden einen weiteren Wächter in den Reihen zu haben, begann er bald wieder damit über Alltägliches zu sprechen. Weiter an seinem Tee nippend, unentschlossen, ob er ihn nun trinken sollte oder lieber nicht, hörte Idun ihm zunächst schweigend zu.

  12. Beiträge anzeigen #392
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    "Zeug? Ich an deiner Stelle würde aufpassen was du hier im kleinen Kreise erzählst. Mertens und Porgan probieren doch schon seit Tagen neue Kräuterteerezepte aus und bringen sie unter die Männer. Und so wie die beiden grade grinsen scheint ihnen diese Kombination zu gefallen. Ebenfalls ein wenig bitter für meinen Geschmack, doch sag das denen bloß nicht. Mertens dreht schon am Rad, dass er keine neuen Kräuter mehr finden kann, weil alles kaputtgefroren ist."
    "Puh." Idun verdrehte die Augen und stellte seine leere Tasse in einem unbemerkten Moment hinter sich ab, sodass weder der kräuterverrückte Waldläufer noch der Druide sie ihm auffüllen konnten.
    "Einmal Wächter, immer Wächter, so wird es hier gehalten", fügte Jarvo zu und schaute sich den Teeboden in seiner Tasse an und versuchte die eindeutig zweideutigen Symbole zu deuten. Entweder stand eine reiche Ernte ins Haus oder reichhaltiger Frauenbesuch kündigte sich an. Angesichts ihrer ungewissen Zukunft wusste er gar nicht, worauf er hoffen sollte.
    " Dürfe doch nichts Neues für dich sein. Unsere Krieger sind derart dezimiert, dass du nicht einmal gebeten wirst, die Patrouillen zu unterstützen. Bist schon für den Dienst morgen früh eingeplant."
    Idun sah ihn stutzend an und zuckte dann mit den Schultern. Er hatte es anscheinend kaum anders erwartet. Doch würde sich die Aufgabe aller Voraussicht nach als langweilig und undankbar erweisen. Bei der Kälte die menschenleeren Pforten des Waldes zu bewachen, war im Winter nur auf dem Papier eine ruhmreiche Aufgabe.
    Mertens hustete auf und stellte sein Getränk an die Seite.
    "Kratzts im Hals?", fragte Jarvo neckisch.
    "Deswegen trinke ich dieses bittere Zeug schon literweise. Selbst der Schuss Honigwein scheint nicht helfen zu wollen."
    Erst jetzt bemerkte der Hauptmann die roten Wangen der beiden und wunderte sich nicht weiter über ihr kindesgleiches Grinsen, wenn sie sich eine neue Tasse einschenkten.

  13. Beiträge anzeigen #393
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline
    Außerhalb der gewärmten Höhlen wurde es bereits merklich kälter. Noch war es hell, doch die Dämmerung würde nicht lange auf sich warten lassen, ganz so wie die Sonne in diesen Tagen ihr geschütztes Reich hinter dem abweisenden Wall aus dunklen Wolken nur selten verließ. Mit einem nicht allzu unangenehmen Gefühl hatten die Beiden den Gemeinschaftsraum verlassen, in dem vermutlich immer noch diverse, außergewöhnliche Teesorten ausprobiert wurden und suchten sich in dem Tunnelgewirr einen Weg zum Ausgang. Die steinernen Wände, eine der anderen wie aufs Ei gleichend und nur in unregelmäßigen Abständen von einer brennenden Fackel unterbrochen, die bedürftig Licht spendete, hinter sich lassend, überkam Idun ein plötzlicher Freiheitsdrang. Man konnte nicht unbedingt sagen, dass er Angst vor engen Räumen besaß, doch war ihm wesentlicher wohler, wenn er freie Natur um sich hatte und längere Zeit beengt zu sein, machte ihn unruhig. Die Wälder baten stets einen gewissen Schutz und sie waren erfüllt von Leben, während dieses triste Labyrinth aus Fels im Prinzip von sich aus schon lebensfeindlich war und hinter jeder dunklen, uneinsehbaren Ecke eine Gefahr lauern konnte. Idun würde es nicht zugeben, doch innerlich vermisste er die Wälder und auf einmal, kam ihm sein Patrouillendienst nicht mehr wie eine lästige Aufgabe, sondern wie eine willkommene Abwechslung vor.
    << Ich weiß noch nicht, wer mit dir morgen Streife machen wird. Du kennst dich bestimmt gut aus in der Umgebung um Beria, nicht? >>, riss ihn Jarvo plötzlich aus seinen Gedanken.
    << Was?... Oh, ja!... Ganz gut, warum? >>
    << Oh, nichts weiter. Ansonsten halte dich einfach an die Anderen. Nicht, dass wir einen Angriff befürchten würden, doch es ist sicherer, wenn wir Patrouillen aussenden. >>
    Von einem flauen Gefühl begleitet, kam Idun in den Sinn, dass Jarvo schon eine ganze Weile mit ihm redete und er ihm, vertieft mit sich selbst, nicht gehört hatte.
    << Ich denke die Patrouillen sind eine gute Sache. >>
    Nach einiger Zeit erreichten sie den Ausgang. Muffige, gebrauchte Luft wechselte allmählich in frischere, wenn auch kältere Luft und verminderte den Drang nach freier Natur. Nur ein helles Leuchten hinter den Wolken ließ erahnen, dass sich die Sonne zu ihrer Nachtruhe niederließ. Von neuem hatte es angefangen zu schneien und die ohnehin schon hohen Schneemaßen, die einem Mann weit über die Knöchel ragten, ließen den Eindruck erwecken, dass Beria bald eingeschneit sein würde. Als ob die Wolken von dieser Vorstellung angestachelt wären, ließen sie es noch heftiger schneien und bald konnte man nur noch einige Meter hinaus in das Tal sehen.
    << Eine schöne Nacht, findest du nicht? >>
    << Ja, es ist wirklich ruhig hier draußen. Der Schnee scheint allen Lärm zu verschlucken. >>
    Es klang merkwürdig, doch tatsächlich war es viel ruhiger, als ihm zunächst aufgefallen war. Kurz bewegten sich zwei Schatten im Schnee, die schnell näher zu kommen schienen, aber sie stellten sich nur als zwei harmlose Wächter heraus, die soeben von einer Streife zurückkehrten und sich ihrem erwartungsfreudigen Gesicht nach wahrscheinlich etwas Kräuterbier gönnen wollten. Den Blick vom sternenlosen Himmel zum weißen Schleier aus Schnee richtend, fragte sich Idun, wie viele Patrouillen wohl Beria bewachten.

  14. Beiträge anzeigen #394
    Ritter
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    Jarvo ist offline
    Jarvo hoffte innig, dass Idun nur kurz Luft schnappen wollte und sie sich schnell in die behagliche Wärme der Höhle zurückziehen könnten. Der Schnee fiel nun so dicht, dass es für die Waldläufer, die draußen ihren Dienst schoben, beinahe unverantwortlich war. Bei diesem Wetter würde sie sowieso niemand finden, wenn überhaupt seine Nase aus der Behausung stecken. Ein Spaziergang war unmöglich und eine ausgedehnte Wanderung mehr Kraftakt als Freude. Jarvo hielt die Hand in den herabfallenden Schnee und beobachtete wie schnell die Flocken auf seiner Haut zu Wasser wurden.
    Wie schnell ein Krieg wohl zum Erliegen kommen würde, sollte sich dieses Wetterszenario einen Abend vor der geplanten Schlacht abspielen. Die Gegen wäre unpassierbar, die Kampfeslust der Krieger mit einem Male festgefroren.
    "Doch die Machtgier lässt sich dadurch nicht zurückdrängen", murmelte er und blickte sogleich Idun lächelnd an. Dieser schien von der eingeschneiten Natur um sie herum gar fasziniert zu sein und machte keine Anstalten umkehren zu wollen.
    "Ich fiebere schon dem Frühling entgegen", meine der Hauptmann und wischte sich seine Hand an der Hose trocken. Endlich wieder Grün und nicht nur dieses Weiß, welches in meinen Augen schmerzt. Habe manchmal das Gefühl, dass es eine ziemlich gute Figur darin macht, mich zu blenden. Und du hilft auch der beste Hut nichts."
    "Ich mag es."
    "Hm... vielleicht hocken wir alle hier schon zu lange in diesem Lager. Fühle mich in der Höhle richtig heimisch, dabei weiss ich noch, wie ich am Anfang stur darauf beharrt habe, in einem Zelt zu schlafen und diese Grotten hier zu meiden. Dort haben wir doch nichts verloren, wenn du mich fragst. Aber bei der Kälte sind selbst die Baumhütten eine Frostlandschaft, denn da oben Feuer zu machen, grenzt ja an Wahnsinn."

  15. Beiträge anzeigen #395
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline
    Seinen Worten folgend, blickte Idun zu einem der Baumhäuser hoch, die dort in den Wipfeln als Wohnalternative errichtet worden waren. Bei dem vielen Schnee waren sie nur schwer zu entdecken und wenn man nicht genau hinsah, dann konnte man lange danach suchen.
    << Ja, da sind die Höhlen tatsächlich wärmer. Aber dafür auch irgendwie unheimlicher >>
    Idun wusste nicht recht was er sagen sollte. Der Hauptmann war in ein ausdauerndes Schweigen versunken und während er selbst noch gedankenverloren die immer verschneitere Landschaft begutachtete, blieb es ihm nicht unbemerkt, dass Jarvo allmählich den Wunsch verspürte wieder reinzugehen und sich aufzuwärmen, es aus Höflichkeit jedoch verschwieg.
    << Wir haben wohl für heute genug gesehen. >>
    Still blickten sie sich einige Sekunden an.
    << Gut, lass uns wieder reingehen. Hier draußen wird es nicht mehr wärmer. >>
    Mit einem letzen Blick über die Schulter, starrte Idun dem nach, was er als „draußen“ betrachtete, als ob er für eine längere Zeit nichts mehr davon sehen würde. Als ob das, was er als „drinnen“ bezeichnete ihn, einem Kerker gleich, einsperren und in Ketten legen würde, ungnädig seinen Gefangenen einen Schein Tageslicht zu gewähren.
    Das „drinnen“ hatte dennoch den unübersehbaren Vorteil, dass es wärmer war. Natürlich könnte das auch eine Falle sein, ein Köder, der dem unwissenden Passanten vorgaukelte, alles sei in Ordnung, doch Idun begnügte sich für den Moment damit, dass die Höhle vermutlich kein Bewusstsein hatte und ihn wohl kaum hindern würde, an die Oberfläche zurückzukehren, sodass er es vorzog einfach nur die Wärme zu genießen.
    Dort, wo vor noch nicht allzu langer Zeit fragwürdige Getränkvariationen ausprobiert worden, sah man nur noch einige Krüge und zwei Männer, welche sich längs über die Sitzbänke gelegt hatten. Möglichst weit entfernt von dem ungleichen Paar, dessen Fahne auch ohne Wind bereits eine merkliche Spur hinterließ, ließen sich Idun und Jarvo nieder und bestellten jeweils ein Kräuterbier.
    << Fast wie in Silden. >>, murmelte Idun beim Anblick der zwei Krüge, die ihnen gebracht wurden.
    << Ja, aber halt auch nur fast. >>
    Beide fingen nach einer kurzer Pause an zu lachen.
    << Zum Wohl! >>
    << Aufs Wohl! >>
    Noch während er von seinem Bier trank, merkte Idun wie die Wärme langsam in seine Glieder zurückkroch. Es war wohl doch kälter draußen gewesen, als es den Anschein hatte.

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    Druidin  Avatar von Cécilia
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    Es gibt kein Benzin für Satinavs Kettensäge!
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    Cécilia ist offline
    Mit einem Bündel auf dem Rücken und einem unergründlichen Gesichtsausdruck kehrte die Novizin an den Ort des Geschehens zurück. Dich war der Schnee heute gefallen, und so begab sie sich ein wenig in den Schutz der Bäume, nahm einen Teil des Reisigbündels und fegte den Schnee weg. Dann legte die Novizin einen Kreis aus Steinen, wie zu einem Ritual, schichtete das Holz auf und zündete es mithilfe zweier aneinandergeschlagener Steine an. Schließlich brannte das Feuerchen, nicht zu hoch, darauf achtete sie, und der Schnee in der unmittelbaren Umgebung schmolz. Ausgezeichnet.
    Nach einem Weilchen war der Boden nicht mehr so hart, und mit den Fingern grub die Novizin ein kleines Loch, legte den Brennnesselsamen hinein und verschloss es sorgfältig. Die Magie, die sie bis dahin wachgehalten hatte, lenkte sie dann in ihre Hand, durchbrach schließlich die Haut, die letzte Barriere, und sie versuchte, den Samen in seinem schützenden Erdenmantel zu erreichen, aber es war, als wäre der Erdenmantel über magische Einflüsse erhaben. Wie konnte das sein? Einst hatte sie doch selbst von den Frühlingswinden gelernt und sie gespürt, Winde der Natur, die Pflanzen zu wecken vermochten. Es war mit Magie möglich, das wusste die Novizin ganz sicher! Sie zog die Magie wieder in ihren Körper zurück, überlegte dann. Die Erde barg den Samen, gab Wärme, gab Schutz. Fast wie eine Haut wirkte sie, die Haut des Menschen stieß Wasser ab, aber Magie vermochte Menschen- sowie Tierhaut zu durchdringen. Die Erde dagegen ... ja, die Erde sog Wasser auf, aber sie stieß Magie ab, im Gegensatz zur Tierhaut. Aber wenn die Haut einen Riss hatte, konnte auch Wasser hineingelangen, und es gab gar Barbiere, die seltsame Instrumente benutzten, die sie Spritzen nannten, da trieben sie eine hohle Nadel unter die Haut und konnten so Flüssigkeiten einführen. Das wäre einen Versuch wert, dachte sich die Novizin, nur würde sie sanfter vorgehen als diese Barbiere.
    Sie lenkte die Magie wieder in die rechte Hand und legte diese auf den freigemachten Boden, dann ließ sie die Magie austreten, durch Haut und durch Erde, durch beide Barrieren. Es war nicht einfach, aber machbar. Nun war sie also in das Erdreich vorgedrungen, vorsichtig tastete sie mit magischen Ranken nach dem Samen, der sich dort irgendwo befinden musste. Längst hatte die Novizin die Augen geschlossen, um sich auf die Magie konzentrieren zu können, das Bild, das sie vor Augen hatte. Durch ihre Vorstellungskraft und ihren Willen brachte sie das verschlungene Muster der Ranken in eine netzartige Form, tastete weiträumig nach dem Brennnesselsamen. Nebenbei stieß sie bei ihrer Suche noch auf den Nussvorrat eines Eichhörnchens, aber der war nicht von Belang, ganz andere Nüsse warteten noch darauf, von ihr geknackt zu werden. Als sie den Samen endlich ausgemacht hatte, zog sie das Netz zurück, bis nur noch eine Ranke übrig war, die nun den Samen sanft umwickelte. Bisher hatte sie immer sehen können, wie die Lebewesen reagierten, doch der Samen konnte nicht sichtbar reagieren, wenigstens nicht für sie. Trotzdem versuchte sie es, wollte in Kontakt mit diesem Samen treten. Wortlos sandte die Novizin der Brennnessel das Gefühl der Zuneigung, des Wohlwollen. Sie hatte keine Hintergedanken, trieb kein Spiel mit der Pflanze, und das sollte sie erfahren. Dann horchte die Novizin, drückte die Hand ein wenig tiefer in die Erde, in der Hoffnung, zu spüren, wie der Samen diese Kommunikation ablehnte oder annahm.
    Eine Art Vision oder Gefühl befiel sie. Bereits einmal hatte sie dieses Gefühl gehabt, damals gepaart mit dem der Erkenntnis. Es war eins der beiden Rotkehlchen gewesen, das ihr diese Erkenntnis gebracht hatte, die Erkenntnis, dass jedes Lebewesen, jeder Mensch, jede Pflanze und jedes Tier eine Seele besaß. Ähnlich wie damals mit dem Rotkehlchen spürte sie auch hier etwas, aber mehr intuitiv. Es fühlte sich an, als wäre jemand anders in der Nähe, aber das konnte nicht sein. Hier war niemand, und außerdem war dieser Jemand unterhalb. Es war der Samen, der sich regte, sich ihr zu erkennen gab. Er hatte angenommen, er wollte sich mit ihr unterhalten. Wenigstens das war ihr nun geglückt, und sie fuhr fort, erinnerte sich an ihre Tage mit Farnen.
    Es war, als wollte man einen Blinden aus einer Höhle locken, damit er draußen anfangen konnte, zu leben. Behutsam und langsam gab Cécilia dem Samen Eindrücke von der Welt oberhalb der Erdschicht, schickte ihm das Gefühl, die Sonne auf der Haut zu spüren, und die Wärme, die einen durchdrang. Es dauerte lange, zusehends erschöpfte die Novizin und fror, innerlich wie äußerlich. Wie es um das Feuerchen bestellt war, wusste sie längst nicht mehr, hatte sie doch schon lange die Augen geschlossen. Sie musste das Zittern, das sich ihres Körpers bemächtigt hatte, ignorieren, hatte dafür jedoch irgendwann endlich Erfolg: Der kleine Samen wollte nun keimen, wollte nun erleben, was sie ihm gezeigt hatte. Die Novizin spürte durch die Ranke, die den Samen sanft umschlungen hatte, wie die harte Schale platzte, als der Trieb sich seinen Weg bahnte, langsam, wie in Zeitraffer. Sie wusste, mehr konnte sie nicht tun, als den Trieb zu ermuntern, und so sandte sie ihm noch einmal das Gefühl von Sonne auf Haut, strich mit der Ranke sanft über den Trieb, zog ihn gar beinahe, aber doch nicht, denn er sollte es aus eigener Kraft schaffen. Immer mal wieder sandte sie dem Trieb ein Gefühl, ein Geräusch oder einen angenehmen Geruch.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit kitzelte etwas in ihrer tauben Handfläche, und sie musste die Hand von der Erde nehmen, machte aber nicht weiter. Stattdessen zog sie die Magie zurück und öffnete die Augen. Klein war der Sprössling, der dort unter der neuen Schneedecke hervorschaute, klein, aber da. Sie hatte geschafft, den Samen keimen zu lassen und ihn an die Oberfläche zu bringen. Das Feuerchen dagegen war vom Schnee erstickt worden, die Wärme war fort, und erbärmlich fror sie nun. Innerlich wie äußerlich beinahe erfroren, so saß sie da. Dann schaute sie sich um, merkte sich die zwei Bäume, unter denen sie gesessen hatte, rappelte sich auf und taumelte zähneklappernd und zitternd ins Tal, um sich von Mandy wenigstens eine Decke geben zu lassen.

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    Ritter Avatar von Orthego
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    Orthego ist offline
    Den Umhang fest zugeschnürt und die Kapuze ins Gesicht gezogen, stapfte Orthego grimmig ins weiße starrend durch die dicken Schichten Schnee. Bart und Haarspitzen hatten bereits Eis angesetzt und die Fingerkuppen spürte der Waldläufer nicht mehr. Auf die Jagd hatte er sich lange nicht mehr begeben, ebenso auf Patrouille. Wenn es ihm schon zu kalt war, steckte der Otto-Normal-Rebell seine Nase schon gar nicht in die Wälder hinaus, die im Schneechaos kaum wieder zu erkennen waren und auf die Unwissenden noch bedrohlicher als sonst wirkten.

    “Gottverdammte, ekelhafte,…“
    “Ach”, kicherte Manadh. ”Mir gefällt’s. Ist doch schön!“
    “Falls du es vergessen haben solltest. Einer von uns beiden hat immer noch einen Körper aus Fleisch und Blut.“
    “Sei doch nicht immer so ein Miesepeter!“ Und sie verschwand wieder. Orthego war es nur Recht. Manchmal konnte sie eine regelrechte Nervensäge sein.

    Im Grau und Weiß zeichnete sich plötzlich eine Figur ab. Ein Schemen in fließenden Bewegungen, der immer größer wurde und sich deutlicher abzeichnete. Ein Schwert war zu erkennen, das kunstvoll geschwungen wurde und zischend durch die eisige Luft schnitt. Der Schneefall schien dem Trainierenden nichts auszumachen, was den Kreis der Verdächtigen arg einengte.
    Orthego kniff die Augen zusammen.
    „Hayabusa?“ , rief er. „Ryu?“
    Die Figur hielt inne.
    „Jawohl, hier drüben!“ , kam die Antwort.
    Endlich hab‘ ich ihn gefunden…
    Der Waldläufer trat näher an den Templer heran.
    „Bewahre! Ich bin gekommen, um nach meiner Bestellung zu sehen. Der Dolch und der Schild, du erinnerst?“

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    Corax Erindar ist offline
    "Ich werde es mir zu Herzen nehmen, versprochen. Nur manchmal ist es besser einen Schnitt hinzunehmen, als wenn einem das Herz aus der Brust gerissen wird." Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, fiel ihm auf wie düster sie auf die junge Frau wirken mussten. Doch ihm fiel auf die schnelle auch keine Weise ein es weniger dramatisch zu umschreiben. Wenn sie tatsächlich in die Welt eintreten wollte in der er lebte würden diese Worte nur allzu schnell an Bedeutung gewinnen. Er beschloss einfach anderweitig das Gespräch wieder aufzunehmen. "Durnir ist ein alter Lehrer von mir, wenn man so will. Er ist alt und ziemlich streng. Aber kein schlechter Mensch, ich lernte damals von ihm die alte Sprache des Waldvolkes zu sprechen. Er war damals einer der drei Ältesten von Silden, doch schließlich brach er auf um in seine Heimat, Khorinis, zu pilgern und die Natur dort zu heilen vom Unheil der letzten Jahre. Er mag zwar aussehen wie ein alter seniler Greis, doch in ihm brennt immernoch das selbe Feuer wie in seiner Jugend. Er weiß viel über die Inseln und die Teile unseres Volkes die von dort stammen und dieses Wissen suchen wir. Doch das wirst du selbst sehen wenn du mitkommst. Ruh dich noch ein wenig aus, solange du kannst, ich sage dir bescheid wenn wir losziehen."

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    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    "Ah, Orthego... Erwache mein Freund!" Ryu unterbrach sein Training und musterte sein Gegenüber. Wirklich verändert hatte er sich nicht, wenn man davon absah, dass der Kerl bis auf das Gesicht, welches nur leicht unter der Kapuze hervorschaute in seinen Mantel gehüllt war. Irgendwie kam der Templer sich dabei ein wenig blöd vor, denn seine Kleidung war heute Nacht wieder bis auf die Hose und seine Stiefel begrenzt. "Was schaust du so? Oh... Die Kleidung, ja... Reden wir nicht weiter drüber..." Ryu streifte sich seinen Snapperledermantel über und band sich sein Schwert auf den Rücken. Für heute hatte er sowieso schon genug trainiert.

    "So kalt ist es nun auch nicht..." er gähnte müde und kratzte sich am Hinterkopf. Seine Bestellungen wollte Orthego holen? Ryu überlegte kurz, erinnerte sich dann jedoch daran, dass sich der Kram in Vareesas Höhle befand. Die Gute wäre wohl sicher nicht erfreut, wenn er jetzt noch reinplatzen würde, aber Geschäft war nunmal Geschäft. "Lass uns zu den Wohnhöhlen gehen, dort warten deine zwei Schätze schon auf dich. Erzähl mir doch auf dem Weg, was du in der Zeit seit unserem letzten Treffen erlebt hast..."

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    Ritter Avatar von Orthego
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    Orthego ist offline
    Wohnhöhlen. Wäääärme. Das is‘ doch mal ein Wort!
    Orthego wartete ab, bis der Templer sein Schwert geschultert hatte und sie marschierten los.
    Der Schneefall wurde zusehends schwächer, doch die eisige Kälte blieb und schlich sich durch jede Faser. Wenigstens war der Weg kein weiter.
    „Nun, ich war nicht auf Reisen, wenn du das meinst. Nichts weiter, als ein paar kleine… Mhm, Ausflüge, wenn man das so nennen kann. Hier und da Zankereien, nichts aufregendes.“
    Orthego beschloss, dem Schmied von den Leichenplünderern nichts zu erzählen, derer er sich damals mit Jarvo angenommen hatte. Brauchte auch niemand wissen.
    Ein Moment des Schweigens trat ein, nur vom Knistern des Schnees durchbrochen.
    „Soweit ich weiß, warst du jedoch wochenlang von der Bildfläche verschwunden, oder irre ich mich? Gab es wieder Drachen zu ertränken?“
    Den flachen Witz hätte der Waldläufer wohl mit einem müden Lächeln unterstützt, doch die abgefrorene Mundpartie hinderte ihn daran. In der Ferne schimmerten die Lagerfeuer der Wohnhöhlen.

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