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  1. Beiträge anzeigen #161
    Drachentöter Avatar von DraconiZ
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline
    DraconiZ wusste nicht was es war. Wusste nicht was er dort geschaffen hatte. Sein ganzes Sein schien unter der Belastung zu zittern. Der Schattenmensch, den er aus ihren beiden Schatten geschaffen hatte schien eine gleichmäßige Miene aufzusetzen. Der Klingenmeister war nicht in der Lage Magie zu wirken, er war lediglich in der Lage die Finsternis zu manipulieren und doch hatte seine Berührung auf die Kraft des Hexers eine ungeahnte Wirkung. Für einen Moment schien es so, als könnte er die Macht des Hexers selbst fühlen.

    DraconiZ und Trilo wurden gleichermaßen durch die Arena geschleudert, weit weg voneinander. Beide hatte endgültig die Kontrolle über das verloren, was dort geschaffen worden war. Der Schwarzhaarige erbleichte und fühlte eine nie gekannte Angst. Es fühlte sich gerade so an als versuche Beliar ihm seine Seele bei lebendigem Leibe herauszureißen. Auch Trilo musste in diesem Moment fühlen, wie seine Magie auf ihn einwirkte, denn auch er wirkte blasser als sonst.

    Eine Welle von Dunkelheit legte sich über die gesamte Arena, umfasste die Ränge und die gesamten Wände, als ihr gemeinsamer Schatten nicht noch mehr Energie aufnehmen konnte und zerbarst. Für einen winzigen Augenblick der Torheit hatte DraconiZ geglaubt, dass es damit wohl vorbei sein könnte. Doch er irrte sich. Irrte sich gewaltig. Denn kurz darauf wurde die Finsternis von silbrig-goldenem Licht durchzogen, welches zuckend und brodelnd die gesamte Arena in Mitleidenschaft zog. Steine barsten und Menschen riefen gellend Befehle.

    Der Klingenmeister selbst bekam davon Nichts mehr mit. Er wurde mit einem unbeschreibbar mächtigen Sog in die Finsternis hineingezogen. Diesmal löste sich sein Körper gegen seinen Willen auf und auch Trilo schien es nicht besser zu ergehen. Es schien gar als würde seine eigene Kraft auf ihn selbst zurückfallen.

    Dies war in jedem Fall das Ende des Kampfes. Und ein solcher Kampf kannte keinen Sieger.

  2. Beiträge anzeigen #162
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Kaum hatte Rekhyt die Taverne erreicht in der der Verfolgte verschwunden war, kam eben jener auch wieder hinaus. Sein Gang wirkte nicht sehr sicher und Rekhyt fragte sich, ob er sich in der kurzen Zeit vielleicht schon angesoffen hatte. Die Chancen dazu waren aber ziemlich gering, denn viel Zeit hatte er wirklich nicht gehabt.
    Verwundert darüber was der Mann jetzt vor haben würde, folgte er ihm weiter und gelangte zu seiner Überraschung in die nächste Taverne.
    Wird das eine Sauftour? Rekhyt konnte sein Verhalten nicht deuten und wurde beim besten Willen nicht schlau daraus. Als er sicher aber niederließ und ein Wasser bestellte war aber zumindest die Verfolgungsjagd fürs erste beendet und Rekhyt platzierte sich neben ihn. Ein eindeutiges Zeichen, dass etwas nicht normal war, sonst hätte er eher die Einsamkeit gesucht, aber gut, heute war anders.
    Er bestellte sich ebenfalls ein Wasser und überlegte dann wie er das Gespräch beginnen sollte. Zuerst überlegte er es dem anderen zu überlassen, aber dann wollte er sich doch nicht darauf verlassen.
    "Hallo! Entschuldige wegen vorhin." waren also die Worte die er schließlich aussprach. Seine Stimme war fest, überzeugt und offenbarte nicht wie unsicher er sich in seinem Inneren fühlte. Doch genau so sollte es sein! Sein Körper sollte die Gefühle verdecken können. Der Schweigsame war zufrieden über diesen ersten Erfolg, aber noch hatte der Angesprochene ihm nicht sein Gesicht zugewandt und er ahnte schon, dass sich seine Augen und damit auch die erwünschte Kontrolle in dem Anblick verlieren würden.

  3. Beiträge anzeigen #163
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    Die Runde hatte sich also aufgelöst. Der Dieb sah, dass weiteres belangloses disskutieren nur zu Streit führen würde, also bedankte er sich innerlich bei Gath, der diese Konversation beendete. Fast wie damals auf Khorinis hatten sie sich aufgeführt. Denniks emotionsvoller Vorschlag Scorpion zu folgen hatte anscheinend auf die Rekhyt und Gath, aber auch auf Illdor, die Wirkung eines Befehls erzielt. Natürlich gefiel es den dreien nicht…
    Der Dieb verschwand in der Menge. Er beobachtete, wie die kleinen Kinder auf den Straßen turnten und herumalberten, und das versetzte ihn in eine Phase aus Erinnerungen. Wie gerne hätte er nochmal mit seinen Geschwistern gespielt. Noch immer hörte er nichts von seiner Schwester und auch der Tod des Bruders ist für ihn noch nicht endgültig bestätigt worden. Es bestand für ihn Hoffnung - wenn auch nur ein Funke - seine Familie wieder zu sehen.
    Traurig ging er an einem Stand vorbei, wo er sich einen Apfel kaufte. Er wunderte sich über den außerst hohen Preis, denn das Obst besaß, und stellte den Händler sofort die Frage, warum er soviel Geld dafür verlangte.
    „Mein Junge! Klar ist das in dieser Jahreszeit teuerer als sonst. Und für mich ist es auch das letzte Mal, dass ich dieses Jahr so etwas überhaupt noch anbiete.“
    „Oh, verzeiht dann meine Frage. Das wusste ich nicht. Ich nehme ihn trotzdem.“

    Auf einem Dach hatte es sich der Dieb gemütlich gemacht. Von dort hatte er auch einen perfekte Blick auf die Arena…nur leider konnte er nicht sehen, was sich in ihr abspielte. Anscheinend fand dort ein Kampf statt. Auch Dennik nahm daran teil, wurde aber nach einigen Runden rausgeworfen.

  4. Beiträge anzeigen #164
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Ihre kleine Unterredung war zu Ende.
    Alles war so verlaufen, wie Dennik es erhofft hatte. Sie würden von hier weggehen! Sie würden mit Scoprion gehen, vermutlich. Das war wohl noch nicht so sicher, aber der junge Dieb war optimistisch. So wohl dass Scorp nichts dagegen hatte, dass Rekhyt und Illdor sich ihnen anschließen würden, als auch, dass Rekhyt und Illdor, wenn sie Scorp erst einmal richtig kennen würden, nichts mehr dagegen haben würden, dass er ihre Gruppe anführte.

    Jetzt jedoch, da er Rekhyt und Illdor nirgends finden konnte, hatte er etwas vor, dass er schon lange geplant hatte, aber nie die Zeit gefunden hatte es zu tun. Er wollte mal Gath hinterfragen... er verstand den Bootsmann nicht.

    Es galt Gath zu finden, der junge Bootsbauer, für den interessierte sich Dennik gerade wirklich. Er hatte nichts gegen den Jungen, doch irgendwie ärgerte es Dennik, dass dieser einfach so mit diskutierte bei Unterredungen zwischen Dieben, einfach so, als wäre es ganz klar, dass er Mitsprache Recht hatte.

    Glücklicherweise fand er den Jungen relativ schnell und sprach ihn auch gleich an.

    "Hallo Gath, ich hab mal eine Frage, kommt etwas plötzlich, aber egal, wieso in Teufelsnahmen willst du mit uns kommen, du bist doch gar kein Dieb, wenn du einer werden willst ok, aber so... warum meinst du, dass du mit diskutieren kannst, mit uns, in der Taverne zum Beispiel, da bist du einfach dazu gekommen und hast deinen Senf abgegeben! Aber dabei bist du doch eh keiner von uns! Ich habe nichts gegen dich und vielleicht hast du ja einen Grund, dann will ich nichts gesagt haben, aber warum fühlst du dich angesprochen, wenn ich die anderen auffordere mit Scorp zu gehen und du dann meinst du willst eh nicht kämpfen lernen! Versteh mich nicht falsch, aber irgendwie finde ich das komisch...", meinte Dennik und betrachtete Gath skeptisch.

    Wenn er auch ein Dieb wäre, hätte ich ja kein Problem, aber so... er wird ja eh nicht mit uns gehen und Dieb spielen... ich verstehe ihn nicht...

  5. Beiträge anzeigen #165
    Waldläufer Avatar von Calidor
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    Calidor ist offline
    "Schon in Ordnung", meinte Calidor, der nur einmal flüchtig das Gesicht des Kerls von vorhin mit den Augen musterte, und sich dann weiter eisern um das Wasser klammerte. Noch war es kühl und es war eine Wohltat. Am liebsten hätte er die Finger hineingetunkt oder es sich über die verschwitzten Haare gegossen.
    Aber nicht hier, wo er unter Leute war. Schließlich kam er aus einem Hause, wo noch Anstand und Etikette zählten.
    So kauerte Calidor auf seinem Tresenstuhl, wippte mit dem Oberkörper vor und zurück und hoffte, irgendwie den Kopfschmerz und das drückende Gefühl hinter seinen Augen loszuwerden. Sie brannten und er fühlte sich seltsam müde, obwohl er keinen Drang verspürte, zu gähnen.
    Ab und zu schielte sein Blick zur Seite, und der Fremde saß noch immer neben ihm und schaute ihn an. Oder sah er an ihm vorbei, auf die Wand? Er konnte es nicht genau sagen, und deshalb lehnte er sich nach einer Weile Stück für Stück weiter zurück und tatsächlich: der Kerl folgte seinem Gesicht und seinen Haaren mit den Augen und saß ansonsten nur so da, das Glas Wasser immer noch vor ihm.
    Irgendwie war das niedlich! Und süß! Aber auch fast schon albern ...
    Calidor passte den richtigen Augenblick ab und wie vom Blitz getroffen wandte Calidor seinen Kopf zu ihm, sah ihm direkt in die Augen und sagte aber nichts. Sie schauten sich nur an, keiner sagte etwas, keiner blinzelte und um sie herum wurde es ruhig. Wer war der Kerl? Was wollte er von ihm?
    *Trink einfach dein Wasser und verschwinde!*, ging es ihm durch den Kopf und vielleicht würde ja eine kurze Aufforderung helfen.
    "Dein Wasser. Schmeckt es dir nicht?", fragte er und sah dabei zurück auf sein eigenes Glas. Hastig grabschte er danach und ließ große Schlucke ertönen, die seine Kehle hinabrannen.
    Er hatte ja noch keinen einzigen Schluck genommen, woher sollte er das also wissen, und falls er es wusste, wieso sollte er es sich dann bestellen. Als Grund gäbe es nur, dass es nur eine Ablenkung war. Aber wofür? Der schweigsame Mann mit der Kapuze und dem scheuen Blick, der sich immer nach unten wandte, wenn Calidor ihn länger ansah.
    "Wie hei ...", wollte er plötzlich fragen, und Calidor drehte sich ihm schon zu, als die schwere Hand des Wirts auf den Tresen knallte.
    "Zusammen oder getrennt?", fragte er mit tiefer Stimme und in sekundenschnelle presste sein Nachbar ein *Getrennt!* heraus und sah plötzlich so aus, als hätte man ihn bei etwas Verbotenem ertappt. Immer wieder sah er sich um, doch keiner der Gäste hatte etwas davon mitbekommen. Ein seltsamer Kerl.
    "Ja, getrennt", bestätigte Calidor.
    "Das macht dann jeweils 8 Münzen", meinte er rechnend und hielt die Hand auf.
    "Acht Goldmünzen? Für ein Glas Wasser? Das ist ja Wucher!", blaffte der Adlat den Wirt an, doch den juckte das nicht die Bohne. Im Nachhinein klar, dass Getränke hier so teuer bezahlt wurden, wo doch praktisch immer eine Hitze in den Straßen lauerte, tagein, tagaus.
    "Na gut", gab Calidor klein bei und griff sich an die Seite, doch er fühlte es nicht. Seine Hosentasche war leer!
    "Einen Moment bitte", meinte Calidor etwas erregter und kramte nun in der anderen Tasche, doch da war auch nichts.
    "Ähem .. also .. ich kann meine Börse nicht finden .. also ..."
    "Mmh?"
    "Ich muss sie wohl verloren haben, vorhin bei dem Trubel, draußen vor der Arena. da war ein Kampf, und so ein Gedränge ..."
    "Kein Gold, keine Getränke!", machte ihm der Wirt mit deutlichen Woirten klar und zückte schon das Messer, um sich die Zeche mit Bliut falls nötig bezahlen zu lassen.
    "Guter Mann! Ich habe kein Gold, meine Taschen sind leer."
    Bei Innos! Er würde doch nicht ...
    Doch, er würde!
    Mit einem Satz war der Schankwirt über die Theke gehüpft und Calidor stieß beim Zurückweichen seinem Stuhl nach hinten weg, dass das Holz nur laut schepperte. Er würde ihn umbringen. Und alle würden zusehen und es geschehen lassen. Wegen acht Goldmünzen! Acht!

    Calidor flehte in Gedanken schon zu innos, als er auf der Theke ein Klimpern vernahm und der Fremnde nur meinte:
    "Zwei Mal Acht Stück. Bitte."

    Mehr nicht. Dann schwenkte er wieder um und hieb ein letztes Mal das Glas an die Lippen und stürzte die restlichen Tropfen hinunter.
    Als Calidor ihm seine linke Hand auf die Schulter legte, zuckte er wie ein verängstigtes Kind zusammen, und wurde daraufhin ganz steif und hörte sogar auf zu atmen, als wäre er zu einem Eisblock erstarrt. Wahrscheinlich wussten die Leute hier nicht mal, was ein Eisblock überhaupt war ...
    "Danke. Ich bin Calidor. Ich schulde dir was."

    Er wartete noch einige Augenblicke, doch die Verkrampfheit löste sich nicht und er machte keine Anstalten, etwas darauf zu erwidern. Aber länger warten konnte Calidor nicht, denn leider hatte das Wasser nicht geholfen, er fühlte sich noch immer mies, sein Kopf schmerzte und es drehte sich alles, wenn er sich nur leicht bewegte. Er musste hier raus, an die frische Luft, es zog ihm hier die Kehle zu!
    Calidor machte einige Schritte in Richtugn der Tür, als es plötzlich vor seinen Augen blitzte, er atmete heftig und er fühlte das Brennen in seinem Hals. Dann hörte er noch hinter sich Worte, fast wie ein Flüstern ...

    "Ich bin Rekhyt ... Calidor? Calidor!!!"

    Doch da war der Adlat schon hinabgesackt und zierte alle Viere von sich den Kneipenboden. Stimmen wurden laut und jemand rief immer wieder seinen Namen. Doch er konnte darauf nichts erwidern. Seine Zunge klebte ihm am Gaumen wie Kaugummi und seine Lippen waren so trocken.
    Geändert von Calidor (12.12.2010 um 16:58 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #166
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Kastell der Schwarzmagier
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Lucia schaute sich nicht länger das Spektakel der Arena an, sondern ging vorläufig fort. Innerlich betete sie für Trilo. Lucia hoffte er würde sich nicht soviele Verletzungen zuziehen.

    Mittlerweile war es schon ziemlich dunkel geworden, die Fackeln angezündet, so dass die Wege immer noch beleuchtet genug waren. Zusätzlich waren etliche Sterne am Himmelszelt aufgetaucht, die die Stadt auf ihre Art und Weise beleuchteten. Einige Menschen hatten sich auch auf den Dächern ihrer Lehmhütten festgesessen und beobachteten das Finale in der hiesigen Arena. Für das Wüstenvolk war das scheinbar ein besonderes Ereigniss. Für Lucia spielten die Kämpfe keine große Rolle. Das war wahrscheinlich einfach nur Ansichtssache gewesen. Weiter lief sie durch die Straßen, ohne ein großartiges Ziel zu verfolgen.
    Hin und wieder war es einfach nur beruhigend, außerhalb der schützenden Kastellmauern zu spatzieren. Irgendwann hatte sie das Gefühl, die Wände wollen sie erdrücken und immer weiter einsperren. Das Kastell war zwar, auf eine andere Art und Weise wie man es sich vielleicht normalerweise vorstellt, ein Abenteuer aber irgendwann brauchte sie eine kurze Auszeit. Lange hatte sie sich dort aufgehalten. Froh war sie, dass nahe am Kastell eine Stadt war - so konnte sie etwas anderes sehen als Dämonen und Schwarzmagier...

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #167
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    Gath ist offline
    Gath war gerade mal wieder an der frischen Luft, lief durch die Straßen und wollte einfach mal abschalten - und Erkundigungen über einen Ort namens Gorthar einziehen, den Rekhyt als Vorschlag gemacht hatte. Mittlerweile war ihm sogar wieder eingefallen, dass er den Namen doch kannte: Rottingham hatte irgendwas von Segeln aus Gorthar erzählt, die sie gekauft hatten, als er das Schiff umbauen wollte.
    Als er deswegen gerade richtung Hafen lief, begegnete er Dennik, der ihn ziemlich aufgebracht nach dem Grund für sein dabeisitzen in der Taverne fragte und dabei gleich anzweifelte, dass er da überhaupt dazugehörte.
    "Ja, hallo Dennik" meldete er sich schon wieder leicht säuerlich nach einem ersten Redeschwall des Diebes zu Wort.
    Dieser Typ machte ihn schon wieder sauer. Nicht nur, dass er ihn absolut totredete, er hatte nicht mal Zeit für eine vernünftige Begrüßung.
    Dennoch war Gath gerade nicht in der Stimmung für Streit und versuchte, erstmal ein bischen deeskalierend zu wirken.
    "Erstmal immer mit der Ruhe. Das können wir auch friedlich regeln." Er schaute dem Dieb in die Augen bevor er fortfuhr.
    "Ich bin aus einem ganz einfachen Grund dabei:" er betonte das letzte wort besonders. Der junge Bootsbauer fühlte sich als Teil dieser Gruppe, der dazugehörte. Dass Dennik das nicht umbedingt so sah, hatte er in der Taverne schon bemerkt, aber jetzt gab es die Gelegenheit, das wirklich klar zu stellen.
    "Ich bin ein Freund von Rekhyt und ich würde mich auch als ein Freund von Illdor bezeichnen. Das ist der einzige Grund, warum ich in der Taverne bei euch saß, ganz einfach."
    Verstand Dennik überhaupt, wovon er da redete?
    "Ich bin kein Dieb und werde auch nie einer werden, aber ich habe auch kein Problem damit, dass ihr welche seid. Es geht mir einfach nur um Freundschaft und ich glaube, dass wir am Ende wahrscheinlich eh in der gleichen Stadt landen werden, oder? Da kann ich ja auch mitreden, wo ich gerne hinwill."
    Das klang zu egoistisch. Schnell fügte Gath also noch an:
    "Ich weiß, dass ich Scorpion wahrscheinlich ein bischen unrecht getan habe. Das tut mir Leid. Er ist für dich auch ein Freund, der irgendwie zur Gruppe dazugehört."
    Geändert von Gath (12.12.2010 um 17:12 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #168
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Dieser Wirth veranstaltete einen ganz schönen Aufstand für 8 Goldstücke und dabei war es offensichtlich, dass es Calidor nicht gut ging. Oder hatte nur Rekhyt diesen Missstand bemerkt, weil er ihn so genau beobachtet hatte? Spätestens aber wenige Augenblicke nachdem das Geld dann doch bezahlt war, bestätigte Calidors Zusammenbrechen den Verdacht, dass es ihm nicht gut ging. Was genau dem Gutaussehenden fehlte konnte er nicht sagen, aber vermutlich hatte er einfach nur Probleme mit seinem Kreislauf. Vielleicht war er erst vor kurzem in der Wüste angekommen und kam mit der Hitze nicht klar.
    Deshalb flößte er dem Ohnmächtigen sein Wasser, was er kaum angerührt hatte ein und bestellte gleich ein weiteres sowie ein nasses Tuch, mit welchem man Calidor etwas kühlen konnte. Der Wirth kam der Bestellung nach, verlangte sofort das Geld und bekam es gemeinsam mit einem verächtlichen Blick auch zugeworfen.

    Rekhyts Anstrengungen schienen sich aber auszuzahlen, denn Calidor konnte schon wenig später wieder aufstehen. Er sah zwar ziemlich blass aus und war noch unsicher auf den Beinen, aber er stand. Der Dieb stützte ihn und führte ihn schließlich aus dem Gebäude hinaus. Dort war genug geschehen, außerdem hatte die Luft im Freien mittlerweile um einiges abgekühlt. Später würde die Temperatur wohn nur noch knapp über dem Gefrierpunkt liegen, aber so weit war es noch nicht.
    "Geht es dir schon besser?" fragte er vorsichtig. Durch die ganze Aufregung war er abgelenkt gewesen, aber jetzt kehrte seine Unsicherheit zurück. Wo sollten sie jetzt hingehen? Hatte Calindor noch etwas vor? Eigentlich wusste er ja gar nichts über ihn außer den Namen. Erst jetzt wurde dem Schweigsamen so richtig bewusst, wie sehr er den Fremden eigentlich berührte und ließ langsam von ihm ab. Es bedurfte keiner Stütze mehr, die frische Luft hatte ihm einigermaßen gut getan. Innerlich fluchte er, Calidor hatte sich keineswegs gegen die Berührung gewehrt, also hätte er auch nicht damit aufhören müssen.

    "Calidor!" rief plötzlich eine weibliche Stimme hinter ihnen.
    Seine Frau! war das erste was dem Blauäugigen in den Kopf schoss, doch als er sich umdrehte verwarf er den Gedanken wieder. Diese Frau hätte eher seine Mutter sein können! Ein anderer Mann, er sah aus wie eine hochgewachsene Bohnenstange, war auch noch dabei.
    Ende der Zweisamkeit dachte Rekhyt und verfiel in sein Schweigen.

  9. Beiträge anzeigen #169
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Ach Gath... versteh mich nicht absichtlich falsch, seit Khorinis denke ich auch, dass wir Freunde sind, aber wir wollen uns ja nicht an eine Stadt und an einen Ort binden, deswegen auch keine Taverne, wir wollen die Freiheit haben, überall hin gehen zu können, nicht nur eine Stadt und ich bezweifle irgendwie, dass du uns dann folgen wirst, wenn du einen Beruf und eine Arbeit hast, was ihr Rechtschaffenen ja alle habt, dann wirst du ja nicht so flexibel sein können... weißt du was ich meine? Ich hab ja nichts dagegen, dass du mitkommst, aber nunja...", Dennik schüttelte leicht den Kopf.

    Er wollte das Gespräch jetzt nicht einfach beenden, nach diesem kleinen Streit, er wollte, dass das ein friedliches Ende nahm. Er wollte nicht, dass Gath ihm grollte und so versuchte er dem Gespräch eine neue Wendung zu geben.

    "Ach egal... und wieso willst du eigentlich kein Dieb werden, wir könnten dir sicher alles beibringen, was du wissen musst als Dieb und dann würdest du auch mit uns mit kommen können, egal wohin, wärst auch in der Diebesbande! Mit deinen Freunden! Wär das nichts für dich?", fragte Dennik noch.


    Es dämmerte bereits wieder und es wurde langsam kälter. Die Wüste war schon verrückt, Tags über kochte sie einen und Nachts war es zu kalt um ohne anständige Kleidung auf die Straße gehen zu können.

  10. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #170
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    Gath ist offline
    "Ich? Dieb?" Gath lächelte, auch, weil er den Versuch Denniks gesehen hatte, außnahmsweise mal etwas gutes zu bewirken.
    "Ich glaube nicht. Ich komme doch auch so über die Runden, arbeite mal hier mal da, ziehe durch die Gegend... Ich habe doch, bevor ich mit Rekhyt nach Bakaresh kam, mal in Vengard gearbeitet, jetzt bin ich hier, und hoffentlich bald woanders. Ich arbeite, aber immer da, wo ich gerade bin. Warum auch nicht? Das Risiko ist geringer und mir reicht das Geld, was ich verdiene. Und solange man irgendwo am Wasser ist, findet man immer Arbeit als Bootsbauer. Vieleicht gehe ich auch irgendwann einmal wirklich in die Lehre, lerne was über Schiffbau und werde vieleicht Meister, aber irgendwo wirklich sesshaft werden...
    Da müsste ich schon einen Ort finden, an dem es mir wirklich gut gefällt."
    So sah sein Leben bisher aus. Immerhin.
    "Ich glaube nicht, dass du mich zum Dieb machen kannst, Dennik. Mir gefällt mein Leben und mein Beruf eigentlich so, wie sie sind." meinte er fast entschuldigend.
    "Aber ich würde vorschlagen, dass wir irgendwo hingehen, wo es etwas wärmer ist... so ganz allmälich wird es kalt."
    "Dann werde ich nach Hause gehen. Ich bin müde." meinte der Dieb dazu.
    "Ok..." Gath konnte den Drang zwar nicht wirklich nachvollziehen, aber nunja. "Bis morgen."
    "Ja... Bis morgen."
    Und damit war Dennik auch schon um die nächste Ecke verschwunden.
    Geändert von Gath (12.12.2010 um 17:44 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #171
    Waldläufer Avatar von Calidor
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    Calidor ist offline
    Calidor fühlte sich noch immer etwas duselig, aber inzwischen war die Sonne verschwunden und ein frischer, jedoch aus seiner Sicht angenehmer Wind pfiff nun auflockernd durch die Strassen Bakareshs.
    Und da sah er erstmal, dass der Fremde bei ihm war und besorgt zu ihm herübersah. Und er machte sich wirklich Sorgen um ihn. Das letzte Mal sah er diesen Gesichtsausdruck bei Jinny. Er wollte gerade in Gedanken an alte Zeiten abdriften, als ihn eine Frauenstimme harsch zurückriss und er den Kopf herumwarf und die eilig auf sie zusteuernden Gestalten blickte. Olf und Catrine. Er hatte total das Treffen verschwitzt!
    "Calidor! Mein Junge! Was ist denn passiert? Geht es dir gut?"
    Mit einer schauspielerischen Meisterleistung erledigte die Magerin ihre Rolle als Mutter und strich dem Adlaten über die Wange und küsste ihm sogar die Stirn. War das nicht etwas zu viel des Guten?
    "Ähem .. ihm wurde schwindelig ..."
    Catrine drehte sich zu dem Kapuzenmann um, der unsicher mit den Fingern spielte, sie knetete als wären sie Gummi und dabei mit den Füßen hin und her wippte. Praktisch aus jeder Pore tropfte Nervosität. Sowas hatte Calidor noch nicht erlebt. Er sah Catrine lächeln und hantierte schon in der Geldbörse, als er fast beleidigt mit den Armen wedelte und den Kopf schüttelte.
    "Ich möchte kein Gold ..."
    Er sah wieder zum Boden und doch hatte Calidor das Gefühl, dass der Satz noch nicht zu Ende war, dass da noch etwas in der Luft hing, und es einfach nicht aus ihm heraus wollte. Inzwischen hatte er seine Finger bis zum Äußersten gequält, aber er hörte nicht auf, als müsse er es machen, um nicht auszuflippen, loszuschreien, oder so etwas.
    "In Ordnung, dann nochmals danke. Kommt, Kinder! Es ist spät."

    Calidor erhob sich mit einem Ächzen, und sein neuer Freund wollte ihm schon stützend helfen, als der Adlat nur mit den Händen abwehrte.
    "Danke, es geht schon."
    Seine blonden Haare fühlten sich bei dem kühlen Wind nun etwas besser an und waren ganz verwurschtelt. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was er für eine Vogelscheuche abgab.
    Eingehakt bei seiner *Mutter* gingen sie davon, und meinte leise zu ihr, dass seine Geldbörse entwendet wurde und es deshalb fast Ärger gegeben hätte. Catrine reagierte darauf so laut, dass sein neuer Freund das sicher mitbekommen hatte. Und da fiel ihm plötzlich noch etwas ein. Stöhnend drehte er sich langsam um und winkte ihm zu, dass er doch einmal herkommen sollte. Und wie er hinkam, als hätte er nur darauf gewartet, dass Calidor es gesagt hatte. Binnen Sekunden stand er vor ihm und lächelte ihn an. Ein Wimpernschlag drauf verfiel er wieder in seine Starre. Was war bloß mit ihm los? Warum benahm er sich so seltsam?
    "Entschuldige, aber wie heißt du noch mal? Ich hatte dich vorhin nicht mehr gehört."
    "R ....t"
    "Wie bitte, kannst du das noch mal sagen?"
    "Sein Blick nach unten gerichtet und die Hände verkrampft ineinander geschoben stand er da und schien um Buchstaben zu kämpfen.
    "R...e...k...h...y...t"
    Am Ende war so etwas wie ein erleichterter Seufzer zu hören, als wäre er glücklich darüber, die Buchstaben aus sich heraus bekommen zu haben.
    "Rekhyt? Richtig? Freut mich, dich kennen zu lernen."

    Calidor hielt ihm die Hand hin und zögerlich griff Rekhyt danach. Vorsichtig umschlossen sich die Handflächen und hielten sich beisammen, ehe Calidor leicht an seiner zog und der Kapuzenmann sanft und vorsichtig seine Finger krümmte und über die Innenseite von Calidors Hand fuhr.
    Und dann war es vorbei. Der Augenblich vergangen.

    Er sah ihm noch einmal ins Gesicht, lächelte, sodass auch Rekhyt zu lächeln begann und dann musste er wirklich gehen. Doch es gab da noch etwas.
    "Wir bleiben vielleicht noch länger hier. Wo kann ich dich finden? Um ... etwas trinken zu gehen ... oder so?"
    "H..r"
    "Bitte?"
    "Hier ...", flüsterte er fast kleinlaut und Calidor dachte schon, er hätte sich verhört.
    "Hier?", fragte er zur Absicherung erneut und als er nickte schaute sich der Adlat um, konnte aber nichts entdecken, wo man hätte gemütlich hausen können. Aber ok.
    "Okay. Dann bis bald mal."
    Calidor ging mit der Magierin und seinem *Bruder* und er konnte seine Gedanken nicht von Rekhyt lösen. Wirklich ein sonderbarer Kerl.

    Es stellte sich indessen heraus, dass Olf es war, der den Blutkakteenhändler ausfindig gemacht hatte. Verdammt! Dabei wollte Calidor doch glänzen. Stattdessen musste er wie ein Mädchen zusammenbrechen und sich retten lassen. Toll, das sah bestimmt prima aus bei der Bewertung.
    Als nächstes würden sie also zurück zu diesem Händler gehen. Wobei der Adlat spekulierte, dass hinter diesem Händler mehr steckte, als es auf den ersten Blick den Anschein machte.
    Geändert von Calidor (12.12.2010 um 18:04 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #172
    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    Es war witzig gewesen sich auf eines der Dächer niederzulassen und ein Nickerchen zu machen. Die Nachmittagssonne war warm genug, dass der Dieb dabei nicht frieren musste, aber auch nicht zu heiß, dass er in seinem Schweiß schlief. Als es Abend wurde weckte ihm die ankommende Kälte. Er erhob sich rasch von seinem Schlafplätzchen und hockte sich ruhig und gelassen auf der Dachkante hin. Kurz gähnte er und blies seine Backen auf.
    Die Mensch dort unten begannen nach Hause zu gehen. Händler räumten ihre Stände, Kinder zogen sich allmählich wieder in ihr sicheres zu Hause zurück und auch sonst wurden die Straßen leerer.
    Ohne sich viel dabei zu denken warf der Myrtaner einen Blick in die Richtung einer Taverne, aus dem überraschender Weise Rekhyt herraus trat…Hand in Hand mit einem anderen Kerl? Oder stützte sich dieser nur an seinem Freund ab. Vielleicht hatte der Fremde zu viel getrunken und wurde aus der Gaststädte geworfen… Wie auch immer…Dass Rekhyt sich um ihn sorgte erweckte die Neugier in Illdor.
    Der Dieb spielte mit den Gedanken sich der ganzen Sache anzuschließen…oder zumindest es aus der Nähe zu betrachte, verwarf diese Idee jedoch ganz schnell wieder. Rekhyt musste wissen was er tat. Außerdem kam irgendeine ältere Frau hinzu, die anscheinend den Fremden kannte, also wollte der Dieb nicht weiter stören. Er wandte stattdessen sein Blick in eine andere Richtung, wo ihm ebenfalls etwas Sonderbares ins Auge fiel. Eine junge Dame…bestimmt aus hohem Hause wanderte allein durch die Straßen. Warum spaziert sie nachts und vorallem allein noch durch die Straßen von Bakaresh? Das könnte böse enden… Er stand auf und wollte gerade vom Dach herunterspringen, als ihm etwas auffiel.
    „Ist das nicht…Lucia?“

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    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Und weg war er. Diese Situation war echt zu viel gewesen! Nicht, dass er wie üblich in seine schweigende Starre verfiel, nein, diesmal spielte überhaupt total verrückt und zeigte seine Gefühle offensichtlicher als er es je zuvor getan hatte. Noch nie hatte er sich so benommen und die Tatsache, dass sein Vorhang der Emotionslosigkeit gefallen war, belastete ihn mehr als alles andere.
    Nicht einmal die Gedanken an den gutaussehenden Calidor konnten ihn mehr aufheitern, er fühlte sich elend und wäre am liebsten auf der Stelle im Boden versunken oder einfach nur gestorben. Wie konnte man seine eigenen Grundsätze nur so sehr vernachlässigen? Eins war im jetzt klar, was auch immer er sich am Anfang dabei gedacht hatte, Calidor nachzugehen war ein Fehler gewesen! Es hatte nicht geholfen ihn unter Kontrolle zu bringen, sondern hatte genau das Gegenteil bewirkt.
    Plötzlich war sich der Schweigsame sehr sicher, den Blonden nie wieder sehen zu wollen. Er hatte geglaubt weglaufen wäre keine Lösung? Es war eine bessere Lösung als das hier!
    Wütend auf sich selbst machte er sich davon. Jetzt würde er gerne weglaufen. Jetzt hätte er gerne Ablenkung. Weil er aber nicht erwarten konnte, dass Beschäftigung vom Himmel fiel, musste er sich selbst eine Aufgabe stellen und er wusste gedankenloses Herumlaufen würde diesmal nicht ausreichen. Also beschloss er seinem anderen Talent nachzugehen: dem Diebstahl. Das würde seine ganze Konzentration verlangen und er durfte keinen Fehler machen.
    Und auch auf die Frage, was er stehlen könnte, hatte er schnell eine Lösung gefunden und sie drehte sich ebenfalls um Calidor. Sein Geld! Es war gestohlen worden und jetzt würde er es zurückstehlen und behalten. Der Blonde hatte ja noch gemeint, er schulde ihm was. Jetzt hieß es all seine dummen, überflüssigen Gedanken zu verdrängen und sich dem eigentlichen Problem zu widmen.

    Wo konnte das Geld gestohlen worden sein? Wer hatte es jetzt? Habe ich den Dieb gesehen?
    Letzteres war gar nicht so unwahrscheinlich, schließlich hatte Rekhyt die ganze Zeit seinen Blick auf Calidor gerichtet gehabt und so müsste er nur seine Erinnerungen durchstöbern um auf eine Antwort zu kommen.
    Systematisch ging er den Verlauf der Ereignisse ihres Zusammenstoßes bis zu dem Moment in der Taverne durch. Zuerst waren sie in der Menge gewesen, dort gab es unzählige Leute die den Goldbeutel entwendet haben könnten. Aber nein, bei Rekhyts erster Inspektion von Calidors Körper war ihm der Goldbeutel aufgefallen. Also musste er später abhanden gekommen sein.
    Als nächstes hatte der Blonde die Taverne betreten, aus der er kurz darauf wieder herausgekommen war. Was drinnen vor sich gegangen war, konnte der Dieb nicht wissen, aber beim Verlassen, waren einige andere Leute hineingeströmt. Schon da war es Calidor nicht gut gegangen und er hätte die kleine Berührung wohl kaum bemerkt. Das musste die Gelegenheit gewesen sein! Jetzt lag es nur noch an Rekhyt sich zu erinnern, wessen Hand den Körper des Beobachteten berührt hatte.

    Während er noch darüber nachdachte, machte er sich bereits auf den Weg. Wer auch immer der Dieb war, die Chancen standen gut, dass er sich noch in der Taverne befand, dass er vielleicht sogar zugesoffen war und dass sich Rekhyt wenn er sein Gesicht sah erinnern konnte.
    Ganz so einfach war es nicht, denn er hatte nur Augen für Calidor gehabt und niemanden sonst beachtet, folglich versagten seine Erinnerung, aber ein Verdächtiger war trotzdem schnell gefunden, denn in dem Moment als der Dieb den verrauchten Schankraum betrat, rief jemand.
    "Ich gebe eine Runde aus!"
    Der Kerl musste schon etliche Schnäpse intus haben, aber trotzdem war es ungewöhnlich großzügig für die Leute in Bakaresh jemandem etwas zu spendieren. Es sei denn es war nicht sein eigenes Geld, was man ausgab und so bahnte sich Rekhyt seinen Weg zu dem Kerl. Ein prüfender Blick bestätigte, dass er tatsächlich zwei Goldbeutel bei sich trug.
    Natürlich wusste er nicht genau ob einer davon wirklich Calidor gehört hatte, aber Gold war Gold und so beschloss er den Betrunkenen um einen zu erleichtern. Den volleren natürlich!
    Bei so vielen Leuten die hier waren und dem Zustand in dem sich der Täter befand war es nicht schwer unbemerkt den Geldbeutel zu ergreifen und gleich daraufhin die Taverne wieder zu verlassen.

    So. Er hatte den Geldbeutel und stand wieder in der kühlen Nachtluft draußen auf der Straße. Und jetzt?

  14. Beiträge anzeigen #174
    Waldläufer Avatar von Calidor
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    Calidor ist offline
    Nun wieder vollständig lenkte Catrine die Schritte der Gruppe vorbei an sich leerenden Marktständen, bereitstehenden jungen Frauen, die herausfordernd ihre Brüste in ihre Richtung pressten oder anmutig mit ihrer Hüfte wackelten.
    Während Olf bald nicht mehr aus dem Sabbern heraus kam, schweiften Calidors Gedanken immer noch um Rekhyt. Er schien auch ... krank zu sein, irgendwie. Auf jeden Fall war da was im Busch.
    Aber jetzt mussten sie sich erstmal um ihre Aufgabe kümmern.
    Sie betraten die schäbie Hütte, in der es nach Hundepisse und Babykot roch und am liebsten wäre Calidor sofort wieder rückwärts rausmarschiert. Was musste er hier noch über sich ergehen lassen? Sofort löste es in ihm einen Brechreiz aus. Zum Glück nicht mehr, aber er hielt sich die Hand vor die Nase und würde ab jetzt nur noch durch den Mund atmen. Kein Wunder, dass hier niemand als Gast herkommen wollte. Und es war nicht ungewöhnlich, dass sie den Händler hier fanden, einem idealen Ort, um Geschäfte zu tätigen, die weniger offiziell und eher kriminell angehaucht waren.
    "Guten Abend, guten Mann. Ich hätte gern drei von den Blutkakteen."
    "Oh, eine gute Wahl. Ist ihr Garten hübsch."
    "Oh ja, er ist wunderbar mit Kresse gesät."
    "Ein hervorragender Jahrgang."
    "In der Tat."
    Calidor hörte zu, glaubte sich verhört zu haben und schüttelte nur missverstanden den Kopf. Was sollte dieser Kauderwelsch?
    Olf hatte davon nichts mitbekommen, denn der stierte der drallen Blondine mit den prallen Oberweite hinterher, wie sie dort nach ihren Freiern winkte und es schien auch Olf nicht kaltzulassen. Wenn Catrine dies sähe ...
    Calidor grinste sich eins und sagte nichts weiter, sondern sah nur noch, wie der alte Mann die Blutkakteen nahm und verpackte, und die Magierin im Gegenzug eine Handvoll Goldmünzen herüber reichte.
    Dann sah sich der Alte zu allen Seiten um, und ließ die Münzen durch ein Geheimfach neben den Kisten fallen, jedoch behielt er noch etwas in der Hand, Calidor konnte aber nicht mehr erkennen, was es war.

    Catrine bedankte sich, und mit ihnen beiden verließ sie den ekligen Schuppen und Calidor atmete erleichtert auf, als ihn die frische Luft um die Nase herum umspielte. Was für eine Wohltat! Wie es schien, sollte die Anmache der hübschen Frau Erfolg haben und sein Adlatenkollege entschuldigte sich mit einer fadenscheinigen Ausrede, die ihr die Magierin auch sofort abkaufte. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht weiter drauf reagierte. Er verschwand hinter einer Häuserecke und komischerweise musste besagte Dame in genau diesselbe Richtung.


    Seltsam ruhig und nachdenklich knetete Catrine etwas zwischen ihren Händen, machte einige Male *Mmh* und *Tss*, jedoch verlor sie kein weiteres Wort an Calidor, der nur zu gern gewusst hätte, was hier überhaupt vor sich ging.
    Sie gingen schließlich weiter, Olf schloss irgendwann zu ihnen auf, sehr darum bemüht, zu verbergen, dass ein großer feuchter Wasserfleck sein Hemd zierte, der vorher noch nicht dort gewesen war. Trotz aller Mühe war er nur zu ersichtlich. Offenbar hatte er unterwegs eine Begegnung mit einem Wasserfass gehabt, denn auch seine Hosenbeine trieften und tropften den Boden voll. Wieder musste Calidor grinsen, verhielt sich aber erneut still.
    Sie kamen schließlich vor einer Türe eines Hauses zum Stehen und Catrine meinte, es wäre für heute alles, und das sie sehr zufrieden mit ihrer Leistung war. Und das es nicht nur darum ging, den Händler zu finden, sondern auch nicht aufzufallen.
    Gut, Calidor hatte sich recht dusselig angestellt was die Sache mit dem Händler anging, aber Olf war auch zuzutrauen gewesen, dass er im Delirium mit der Bordsteinschwalbe zwischen den Schenkeln das eine oder andere falsche Wort aufhören ließ. Jetzt war es nicht mehr zu ändern. Und sie lebten noch. Das nahm Calidor als ein gutes Zeichen.
    "Dies hier ist unsere Unterkunft. Ihr habt für heute frei, wir sehen uns morgen wieder. Ich werde mich hinlegen, gute Nacht. Ich sehe euch dann morgen. Und seid vorsichtig."
    Calidor grüßte sie zum Abschied, von Olf kam nur Genuschel, als wäre er mit den Gedanken noch bei der Straßennische von vorhin. Er lud Calidor auf ein Bier ein, doch ihm war nicht nach Alkohol, besonders, wo seine Kopfschmerzen erst langsam am Abklingen waren. Außerdem hatte er ja seinen Geldbeutel verloren. Es war zum Verrücktwerden. Wieso musste das ausgerechnet ihm passieren? Echt zum kotzen!

    So schlenderte der blonde Adlat zielllos durch die Gegend, ohne wirklich zu wissen, wohin er sollte, dachte mal dies und mal das, versuchte sich in Erinnerung zu rufen, dass er die Angelegenheit mit Nero und Callindor noch ergründen musste und dass er sobald wie möglich hier wieder weg musste. Das Wetter und die Witterung hier bekamen ihm nicht besonders. In seiner Heimat war es öde gewesen, ja, aber nie so erdrückend heiß, nicht im Winter, wo eigentlich eine Schneeschicht das Land bedecken sollte. Er war hier wirklich falsch.
    Calidor schaute auf und seine Augen wurden groß und er verstummte. War das nun Zufall oder Absicht? Das konnte doch nicht wirklich sein ...
    Dies war der Platz. Genau der Platz! Hier sollte er herkommen, falls er Rekhyt wiedersehen wollte.
    Seine Beine hatten ihn irgendwie hierher geschafft. Nur wollte er den komischen, stillen Kerl überhaupt wiedertreffen?
    Zum Glück musste er sich die Frage nicht beantworten. Denn es war niemand hier. Zwei Mal wanderten seine Augen kreisförmig durch die Runde. Nein, kein Rekhyt.
    Gut! Aber ein Teil von ihm fand es auch schade.
    Wenn er jetzt zurück ging, konnte er noch eine nötige Mütze Schlaf nachholen und sich auskurieren. Damit er morgen durchstarten und den notgeilen Olf abhängen konnte. Er wollte nicht gegen so einen Spargeltarzan verlieren.
    Eine halbe Stunde später hockte Calidor noch immer auf der kleinen Anhöhe des Platzes. Er war nicht gegangen. Calidor hatte gewartet. Auf Rekhyt, dem Mann mit der Kapuze. Aber scheinbar würde er nicht mehr kommen. Das war wirklich eine kleine Enttäuschung.
    Geändert von Calidor (13.12.2010 um 21:06 Uhr)

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    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt hatte also das Geld und schlenderte ziellos durch die Stadt, diesmal allerdings nicht auf den Dächern. Er war zum Strand gegangen, war ihm entlang spaziert zu der Stelle wo Gilbert sein Schiff gehabt hatte, dann war er zum Hafen gegangen und auch dort war die Tidenflucht nicht mehr anzutreffen. Der Ganove hatte also bereits abgelegt. Es war eine Feststellung, aber es war dem Dieb ziemlich egal. Er überlegte noch, ob er zu der Taverne gehen sollte wo er sich immer mit der Bande getroffen hatte, entschied sich aber dagegen. So schnell würden die anderen sicher nicht wieder auftauchen. Ein weiterer Gedanke galt dem verlassenen Turm, der ihm eigentlich immer schon gefallen hatte, aber jetzt waren die Pläne verworfen und er würde wahrscheinlich unwichtig werden. Irgendwie gab es nichts zu tun und so ging er wohin seine Füße ihn trugen, er schaute zum Himmel auf und betrachtete die Sterne. Still standen sie da, nichts änderte sich und diese Ruhe schlug langsam auf Rekhyt über.

    Doch diese Ruhe wurde plötzlich erschüttert, als er wahrnahm wo er stand. Der Platz an dem er sich von Calidor 'verabschiedet' hatte. Und zu allem Übel saß eben jener auch da und schien zu warten.
    NEIN!
    Er brüllte sich selbst regelrecht an, lauter als er seine eigene Stimme je erhoben hätte.
    Nein, diesmal nicht!
    Diesmal würde er die Kontrolle behalten! Der Entschluss den Blonden nicht mehr wieder zu sehen war verworfen, stattdessen war es für ihn zu einer Prüfung geworden. Würde er es schaffen ruhig zu bleiben? Schweigen war in Ordnung, Worte daher zu stammeln nicht!
    Er atmete tief durch und versuchte die Situation zu erfassen. Was wollte er eigentlich? 'Calidor kennen lernen' war die Erklärung die sein Verstand lieferte, doch sein Körper sehnte sich nach mehr und wurde durch den Wartenden noch ermutigt. Auf wen sollte er denn warten wenn nicht auf Rekhyt? Folglich wollte er auch etwas von ihm.
    Noch einmal atmete er tief durch. 'Calidor näher kommen' das war sein Ziel beschloss er und trat aus den Schatten hinaus auf ihn zu.
    Nur nicht die Kontrolle verlieren ermahnte er sich und gab sich Mühe seine übliche Emotionslosigkeit aufzubauen.
    "Hallo. Geht es dir besser? Das Klima scheint dir nicht gut zu tun, wie lange bist du schon hier?"
    Ein paar einfache Sätze ohne jeglichen Unterton. So weit, so gut.

  16. Beiträge anzeigen #176
    Waldläufer Avatar von Calidor
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    Calidor ist offline
    "Hey, du bist ja doch noch gekommen."

    Calidor bemühte sich, nicht zu aufgeregt und erfreut zu klingen. Und scheinbar hatte auch der Kapuzenkerl seine Stimme wieder unter Kontrolle.

    "Ach, du hast ja so recht", pflichtete Calidor ihm bei und tätschelte auf den Boden neben ihm. Eine deutliche Aufforderung. Rekhyt nahm sie an und setzte sich neben den Adlaten. Es war ein angenehmes Gefühl, jemanden in einer fremden Stadt zu kennen und bei ihm zu sein, musste er erfreut feststellen.

    "Und was hast du noch so gemacht?"
    "Ach ... so dies und das, nichts Wichtiges."
    Sein Freund sprach ihn nicht direkt an, sonder redete eher mit jemand Unsichtbarem vor ihm. Aber das machte Calidor nichts.
    "Aha, naja, meine Mutter wollte noch was einkaufen, für ihren Garten, und dann haben wir sozusagen Ausgang bekommen. Und ich bin irgendwie hier gelandet. Komisch, nicht?."
    "Ja, wirklich komisch."
    Beide grinsten sie gequält, ehe sie sich wieder abwandten und jeder mit dem anderen sprach, ohne es direkt wirklich zu tun.
    "Wir ... könnten ja was zusammen machen, was trinken oder so, aber ich hab mein Geld verloren. Wird wohl nichts."
    Rekhyt nickte verstehend und Calidor seufzte. Vielleicht hätte man in geselliger Runde mehr aus dem einsilbigen Typ hervorlocken können.
    Plötzlich fiel ein Beutel Gold in Calidors Schoß und er erschreckte sich vor dem Klimpern, dass er bald wegsprang.
    "Hier bitte schön, dein Gold."

    Calidor drehte den Beutel, öffnete die Kordel, die den Inhalt eisern verschloss und es waren viele Münzen. Und Rekhyt hatte sie ihm beschafft. Das war echt nett.
    "Äh .. danke, das ist echt nett."
    Wieder schwiegen sie beide für eine Weile, der Adlat spielte weiter mit dem Geldbeutel und dann machte ihn etwas stutzig. Das er das nicht früher bemerkt hatte ...
    "Rekhyt ..."
    "Ja ..?"
    Da flog ihm auch schon der Beutel in den Schoß. Calidor erhob sich und wollte gehen. Was dachte sich der Kerl dabei?
    "Ich will das Gold nicht. Wem hast du es gestohlen, mmh? Das ist nicht mein Geldbeutel, er mag zwar gleich aussehen, aber ich hatte extra ein Emblem einsticken lassen. Was hast du dir nur dabei gedacht? Denkst du, ich bin käuflich? Ich bin hier her gekommen, weil ich wirklich dachte, mit dir kann man seine Zeit verbringen, Spass haben, reden, aber scheinbar habe ich mich in dir grundlegend geirrt. Schade, wirklich schade, denn deine Gesellschaft hat mir echt Freude bereitet. Aber vielleicht lag das nur daran, dass ich krank bin und das nicht sofort mitgekriegt habe, was du für ein Typ bist. Langfinger und Taschendieb, tts ... wolltest du deshalb was von mir, um mich um mein Geld zu erleichtern? Hast du sogar das Gold gestohlen? Und wolltest dich dann als Retter aufspielen und mich beeindrucken? Tja, schief gelaufen, würde ich mal sagen."

    Calidor schüttelte nur den Kopf und schaute ihn böse an. Das war wirklich eine Unverschämtheit! Er hatte wirklich gedacht, Rekhyt wäre jemand Besonderes, und jetzt das.
    Geändert von Calidor (12.12.2010 um 20:37 Uhr)

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Das Gespräch mit Gath hatte ein zu schnelles Ende gefunden.
    Doch über was hätten sie auch reden sollen?
    Der junge Dieb vermutete, dass Gath Dennik nicht wirklich mochte, es war nur eine Vermutung, aber Dennik konnte sie nicht abschütteln.

    Ja, aber man kann es ihm ja auch nicht übel nehmen, bisher habe ich kaum ein Wort mit ihm gesprochen, einmal nur in Khorinis, bei unsrem Streit, welcher verursacht hatte, dass Rekhyt und Illdor und eben auch Gath zurück nach Bakaresh aufgebrochen waren. Und dann eben das Gespräch von vorhin, sonst immer nur zusammen als Gruppe, aber niemals alleine.

    Er hoffte, dass Gath und er sich irgendwann einmal näher kommen würden. Dennik schaute entnervt gen Himmel. Der Mond war bereits aufgetaucht und die Sonne beinahe verschwunden. Die letzten Flimmer der untergehenden gelben Kugel, tauchten den Abendhimmel in ein sonderbares Geld-Rot-Orange.

    Warum musste alles immer so kompliziert sein?, fragte er sich und schüttelte langsam den Kopf um seine Abneigung gegen diese Kompliziertheit zu beweisen. Warum konnte er nicht einfach akzeptieren, dass Gath hier und da seinen Senf zu ihren Sachen abgab, warum konnte er nicht verstehen, wieso Gath bei ihnen bleiben wollte, aber kein Dieb sein wollte, warum wollte Rekhyt nicht von hier weg, wieso will er in einer Stadt bleiben, was hat er gegen herum reisen und hier und da stehlen? Wieso frage ich mich eigentlich so viele Sachen?

    Aber die Hauptfrage war, wieso gibt es immer so viele verdammten Fragen, aber keine Antworten und Lösungen für sie!? Beziehungsweise, wieso fallen mir zwar die Fragen ein aber nicht die Antworten und Lösungen, Lösungswege ganz zu schweigen!


    Fröstelnd betrat er "ihre" Taverne, die in der er und Scorp zur Zeit (kostenlos, da sie ja beim Turnier mitgemacht hatten), nächtigten. Scorp, der Hüne, war jedoch nicht anwesend, vermutlich kurierte er sich in seinem Zimmer und schlief, oder aber er begutachtete den letzten Kampf, den End-Kampf in der Arena, wer wusste das schon? Dennik kümmerte es gerade nicht wirklich, denn was konnte er mit dem Hünen auch tun? Wenn er sich wirklich kurierte, dann wollte ihn der junge Dieb nicht stören und in die Arena zu gehen wollte er jetzt auch nicht, zu wütend war er auf die Hexenmeister.

    So saß Dennik eine Weile alleine an einem der Tische und aß vor sich hin. Eine Suppe hatte er sich bestellt. Sie war beinahe ungesalzen und schmeckte schrecklich. Doch etwas besseres gab es hier nicht und da es draußen Nachts richtig kalt wurde, war so eine heiße Suppe auch nicht so schlecht, egal wie sie schmeckte.
    Beinahe hatte er sich schon überzeugt, dass es heute wohl nichts mehr zu tun gab und wäre in sein Zimmer gegangen um ebenfalls eine Runde extra-Schlaf zu bekommen, da kam ein junger Mann herein. Zuerst hatte Dennik gedacht es wäre Xerxo, denn der Junge hier hatte erstaunliche Ähnlichkeit mit ihrem jüngsten Mitglied ihrer Diebesbande, welches irgendwo in Myrtana herum rannte, so weit Dennik wusste.
    Doch es war nicht Xerxo. Es war, wie Dennik später erfahren durfte, jemand der viel Geld bei sich trug und einen Auftrag hatte. In jenen Moment aber hielt Dennik nur inne und schaute den Mann an, da er ihn an Xerxo erinnerte.

    Nun trafen sich die Blicke und der Fremde schaute ihn skeptisch an und legte seine Stirn in Falten, dann lächelte er und kam auf ihn zu.
    "Gut das du schon hier bist!", meinte der Fremde und zwinkerte ihm zu.

    "Ähh...", Dennik verstand nicht und betrachtete den Fremden näher, er sah wirklich sehr wie Xerxo aus. Schwarzes Haar, gebräunte Haut, größer als Dennik... doch er trug einen komisches braunen Stoffüberzug. Auch sein Umhang und seine, an den Stoffüberzug befestigte, Kapuze waren dunkelbraun.

    "Also, ich habe das Geld, jetzt die Hälfte und die andere Hälfte bei Lieferung, wie abgemacht!", meinte der Fremde weiter.

    "Ok...", antworte Dennik verstört, seine Neugier packte ihn, er wollte wissen in was er hier rein geraten war, doch er musste dafür seine Rolle beibehalten, er wurde hier offensichtlich verwechselt, aber der Fremde schien den mit dem er reden sollte, zuvor noch nicht gesehen zu haben und es ging hier um einen Auftrag...

    "Willst du mir vielleicht noch einmal zusammen fassen, was ich genau tun muss?", fragte der junge Vengarder zögerlich nach.

    "Das steht doch alles in dem Brief!", meinte der Fremde irritiert.

    "Ich kann nicht lesen!", antwortete Dennik wahrheitsgetreu.

    "Der Fremde lachte, "wieso in Beliars Namen, hat die Elster dich für einen Auftrag angeheuert... eigentlich legt er doch wert auf gute Auftragsnehmer...!", wollte Dennik's Gegenüber wissen.

    "Ich bin der Beste für den Job!", behauptete Dennik mit gespielter Euphorie.

    "Mh... naja ok ich fasse noch einmal zusammen. Im Kastell der Schwarzmagier gibt es viele alte Artefakte. Eines davon, welches in Fachkreisen der Kelch der Wiederkehr genannt wird, musst du uns beschaffen! Wo genau er sich befindet wissen wir nicht und es sind ja auch nicht mehr als Gerüchte, aber die Elster will ihn haben, er soll magisch sein und noch viel wichtiger, er ist wertvoll. Ganz aus Gold und mit seltsamen Runen bemalt", erklärte der Fremde.

    Dennik überlegte. Von einem Kastell hatte er noch nie gehört. Nur von einem Scharzmagier-Kloster in der nähe von Bakaresh, Rheinold, der Paladin hatte ihm damals davon erzählt.
    "Alles klar?", fragte der Fremde weiter, "Gibts irgendwelche Fragen?"
    Der ehemalige Straßenjunge hatte keine Zeit zu antworten, denn genau in diesem Moment wurde die Tür aufgeschlagen und ein großer muskulöser Kerl betrat den Schankraum, er schaute sich um und erblickte die Beiden an einem Tisch sitzenden Männer.

    "Schlechte Neuigkeiten Franzis, der Kerl der den Kelch holen sollte ist tot!", sagte der Neuankömmling zu dem Mann, welcher gegenüber von Dennik saß.

    "Das kann nicht sein!", erwiderte der Sitzende der Beiden und schaute Dennik fragend an, "Hier sitzt er doch!"
    Nun musterte auch der andere Mann ihn und schmunzelte, "Der? Diese halbe Wurst?"
    Jetzt wurde dieser Franzis wütend. "Der Kerl hat mit mir über alles gesprochen, er muss es sein, ich... er ... er hat mich reingelegt!", begriff Franzis und sprang auf.

    Dennik schluckte, oje was hatte er angestellt. Der Fremde lachte, "Franzis du Depp! Redest hier über geheime Sachen mit irgendwelchen Straßenjungen! Tja Kleiner tut mir Leid, jetzt müssen wir dich umlegen! Du weißt zu viel!", endete der Neuankömmling.
    "NEIN!", stotterte Dennik, "Ich weiß wer das machen kann!"
    Nun war es an Franzis zu lachen, "DU?", fragte er.

    "JA!", er versuchte sich jemanden einfallen zulassen, jemand den er kannte, doch ihm viel nur Ashim und Karim ein, die Assassinen die ihn in Vengard ausgenutzt hatten, sie wären sicherlich in der Lage gewesen, irgendetwas aus dem Kloster zu stehlen, doch Dennik traute es sich aus irgendeinem Grund nicht zu... Magier.... er hatte Angst vor denen.
    Ashim und Karim konnten ihn aber nicht helfen, Karim tot, Ashim im Gefängnis in Khorinis, wenn er nicht ausgebrochen war... da viel ihm Hakon ein, er hatte doch erzählt, dass er schon mal aus einem Gefängnis ausgebrochen war, ja Rethus!!
    "Ehm ein gewisser Rethus! Er hat bei dem Turnier mit gemacht, er ist ein guter Dieb, ist schon aus dem Gefängnis in Vengard ausgebrochen! Und ehm ich und meine Diebeskameraden helfen Rethus!", stotterte Dennik weiter.
    Die Fremden überlegten, und Franzis wollte gerade etwas erwidern, da begann der Neuankömmling etwas zu sagen: "Ja! Ok! Ihr habt bis nächsten Montag Zeit, also eine Woche!", und an Franzis gewandt, "hey, lass es ihn versuchen, wenn er es nicht schafft, essen ihn die Skelette der Magier, und wenn er es schafft, bekommt er das Gold und uns belohnt Elster wegen unsrer Flexibilität".

    "Und was wenn er flieht?", fragte Franzis nach.

    "Na dann wird Elster genau das Selbe mit ihm machen, wie mit den Nomaden, die ihm beraubt haben, ihn töten, und seine Freunde gleich mit!", lachte der Neuankömmling.

    "Gib ihm das Geld und dann verschwinden wir!", fügte er noch hinzu.
    Franzis tat, wie ihm geheißen, gab Dennik eine Geldbörse und meinte, "In einer Woche wieder hier und dann hast du den Kelch!", knurrte er und zusammen mit dem anderen verließ er seelenruhig die Taverne.
    Dennik raufte sich druch's Haar, er ärgerte sich, dass er so Neugierig gewesen war. Frustriert über die schlechten Neuigkeiten ging er ebenfalls aus der Taverne. Die Straßen waren voll und die Fremden nicht mehr zu sehen. Dennik musste nun zu aller erst Rethus finden.

    "Hoffentlich macht er mit..."
    Geändert von Dennik (12.12.2010 um 20:34 Uhr)

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    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Langsam lief sie weiter durch die Straßen der Hafenstadt, um schließlich den Weg zum Meer zu suchen, vorbei an den zahlreichen Lehmhütten als sie einen Mann auf den Dächern erkannte. Es fiel ihr wie Schuppen aus den Haaren, als sie dort ihren Geliebten erblickte. Wochenlang hatten sie sich nicht gesehen, dass letzte Mal in der großen Handelsstadt, bevor sie ihre Ausbildung beim grünäugigen Hohepriester fortführte.

    Da war sie gerade noch am Anfang gewesen. Der Hauptbestandteil ihrer Anfangszeit bestand darin, Bücher zu durchforsten, um sich Wissen über die Magie anzueignen. Im Nachhinein verging diese Zeit realtiv schnell und zügig kam sie zu den praktischen Aufgaben, konnte schließlich Kerzen anzünden und kleinere Gegenstände in durch die Luft schweben lassen. Münzen verschwinden und woanders wieder auftauchen lassen. Ja. Lucia konnte wahrhaftig mit der Magie spielen, bevor sie sich den größeren, magischen Ergebnissen widmen wollte. Jeder sollte klein anfangen. Auch eine Magierin...

    Illdor auf einem der Dächer? Sollte es also wirklich der junge Mann gewesen sein, der ihr so oft begegnet war und sie schließlich wieder allein gelassen hatte. Vielleicht sollte es dieses Mal anders sein...
    In jenem Moment, als sie ihm auf dem Dach sitzen sehen konnte verspürte sie Angst. Angst, ihn wieder gehen lassen zu müssen und ihn irgendwann, durch ihre Magiestudien, die ab jetzt nur noch gewaltiger ausfallen würden als bisher, zu vergessen. Das sollte nicht passieren - nicht jetzt - und nicht irgendwann...
    Langsam schlenderte die Grafentochter im dunklen Lehrlingsgewandt zum Haus, auf welchem sich der Braunhaarige befand...

  19. Beiträge anzeigen #179
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Die Kontrolle war ihm geblieben, doch Calidor war dafür gegangen. So war das nicht gedacht gewesen! Aber so schnell würde Rekhyt den Gutaussehnenden nicht aufgeben. Kurz dachte er nach und schon bald hatte er die Worte die er suchte.
    "Erstens: wenn ich wen bestehlen will, mach ich es einfach und spiele ihm nichts vor und zweitens: habe ich vorhin sehr beeindruckend gewirkt?"
    Natürlich waren es nicht viele Worte, es war schließlich auch Rekhyt der sie sprach, aber sie verteidigten ihn und durch sie hatte die totale Blamage sogar etwas Gutes.
    "Ich wollte dir einen Gefallen tun!"
    Was war falsch daran? Aber Rekhyt konnte ihm nachrennen so lange er wollte, am Ende würde eine Frage alles entscheiden. Würde Calidor einen Dieb akzeptieren oder nicht? Gath konnte es auch, es war also kein Ding der Unmöglichkeit und er hoffte inständig, dass dies auch auf diesen Mann zutraf. Nie hatte er sich Gedanken über Freunde oder Bekanntschaften gemacht. Er war immer ein Einzelgänger und Gath, Dennik und Illdor hatte er zufällig getroffen, dahinter hatte keine Planung gesteckt. Selbst bei Lucia hatte sich ihre damalige Liebe entwickelt ohne dass er wirklich etwas dafür getan hatte und jetzt, bei der einzigen Person, die er gerne näher kennen gelernt hätte, wurde er einfach sitzengelassen? Wahrscheinlich war Calidor nicht der einzige, er war nur der erste, bei dem er seine Kontrolle so dermaßen verloren hatte, dass es für ihn zu einer Herausforderung geworden war ihm in seine wunderschönen, blauen Augen zu blicken.
    Die Kontrolle geriet wieder ins wanken und der Schweigsame riss sich zusammen. Wenn er Pech hatte, war die ganze Sache sowieso bald vorbei.

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    Schwertmeister Avatar von Illdor
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    Illdor ist offline
    Sie war es wirklich. Bezaubernd…schön…und elegant. Langsam näherte sich die Adlige dem Haus, worauf er stand und schaute unschuldig in seine Augen. Lange hatten sie sich nicht gesehen und es verging kein Tag, an dem der Dieb nicht an sich dachte. Er merkte was Liebe bedeutete, wenn er sie ansah. Er spürte was Wärme hieß, wenn er sie anfasste…
    Schnell stand er auf und lächelte, vergas dabei, dass er am rechten Rand eines Daches stand und verlor für einen kurzen Moment sein Gleichgewicht. Er fiel nach hinten, stellte sich dabei dumm und kindisch an. Ohne viel nachzudenken griff seine Hand nach der Dachkante, bekam diesen auch zu fassen, sodass er nicht hart auf dem Steinboden landete.
    Nochmal gut gegangen. Zum Glück habe ich das bei Gilbert gelernt… Der Myrtaner ließ sich fallen.
    „Lucia…wie ich dich vermisst habe.“ Er ging geradewegs auf sie zu, wollte ihre Wangen packen und sie küssen, stoppte jedoch. Er wusste nicht warum… Zweifelte er an sich selbst oder hatte er nur Angst davor, wie die Adlige reagieren würde?

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