Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 2 von 21 « Erste 123456913 ... Letzte »
Ergebnis 21 bis 40 von 402
  1. Beiträge anzeigen #21
    Veteran
    Registriert seit
    Jul 2010
    Ort
    Auf der Weide
    Beiträge
    651
     
    Kialar ist offline
    Irgendwann im Laufe des Vormittags hatte Kialar das Tavernenzimmer, in dem Fross und er übernachtet hatten, verlassen und befand sich nun auf dem Weg in Richtung Kloster. Der Wüstensohn fröstelte, ob des kalten Wintertages, ungemein. Er kannte diese bitteren Temperaturen zwar von den vielen Wüstennächten, doch dieses, eisige, zugleich feuchte Wetter und dazu noch das eigenartige weiße etwas – Schnee – war er keineswegs gewohnt. So stapfte er also mehr schlecht als recht über den Schnee bedeckten Weg durch die Gassen Vengards, während er sich mehr und mehr in seinen Umhang verkroch, dabei immer wieder auf den eisigen Platten tänzelnd und driftend. Erst jetzt erkannte er die Weisheit der Entscheidung, seine Sandalen nicht mehr als Schuhwerk zu verwenden.
    Der Tempel erinnerte mit seinen weiß bedeckten Dächern und den wenigen, aber doch atemberaubenden Eiszapfen an einen Eispalast und so stand Kialar staunend vor diesem ehrfürchtigen Anblick.
    Nachdem er Pedro begrüßt und seinen Stab abgegeben hatte, betrat der Sohn des Meeres das Kloster. Mit Bangen betrachtete er die vielen Novizen und Adlaten, die unter Anleitung der Magier die Wege haargenau von Schnee befreiten, und wusste schon, dass dies schon bald wieder eine seiner Aufgaben sein würde. Er steuerte schon auf Neros Anwesen zu, als er eine Schippe Schnee genaue vor die Schuhe geknallt bekam und er mit akrobatischer Einlage dahinschlitterte, aber sich gerade davor retten konnte, hinzufallen.
    „Was zum…?“, entfuhr es Kialar, während er nach oben starrte, aber kein Vordach oder Ähnliches erkannte.
    Mit einem Seitenblick erkannte er einen jungen Adlaten mit blonden Schulterlangen Haaren, der ihn mit schelmischem Gesichtsausdruck musterte. „War das etwa Absicht?“, fragte der Wüstensohn entgeistert.

  2. Beiträge anzeigen #22
    Waldläufer Avatar von Calidor
    Registriert seit
    Nov 2007
    Beiträge
    162
     
    Calidor ist offline
    "Natürlich war das Absicht. Ich steh mir hier die Beine in den Bauch und frier mir den Arsch ab, nur um auf dich zu warten und dir eine Schippe Schnee vor die Füße zu schütten. Genau ..."

    Calidor schüttelte grinsend den Kopf und reichte dem gestürzten Kerl die Hand, um ihm aufzuhelfen, die er auch ergriff, doch bevor der blonde Adlat Kraft ins Hochziehen investieren konnte, zog der Fremde ihn zu sich in den Schnee. Wie ein Stein knallte er in die Wand aus weißer Pracht und sein Mund füllte sich mit dem eisigen Nass, dass seine Zähne zum Klirren brachte. Gott war das kalt. Fröstelnd schälte sich Calidor mühevoll rückwärts und sicher wenig gelenkig aus dem Haufen und schüttelte den Flockenmantel von seinem Körper.

    "Absicht?", unterstellte er dem Kerl, der nun selbst grinste und dieser antwortete nur mit einem *Na, was denkst du denn?* und kriegte sich bald nicht mehr ein.
    "Dachte ich es mir doch", meinte Calidor wissend und ließ sich hochziehen, fort von der Kälte, die ihm inzwischen in den Hintern gefahren war. Hastig hüpfte er ein wenig auf der Stelle und blies Luft in seine klammen Hände und schon rosa angelaufenen Finger.
    "Calidor ...", flüsterte er unter Reiben und Pusten seiner Hände und bekam ein *Kialar* als Antwort zurück.

    "Man ist das kalt hier. Wieso musst du denn nicht schippen, wie wir anderen? Etwa ne Sonderbehandlung? Die hätte ich jetzt auch gern. Wer ist dafür verantwortlich und wo kann ich ihn finden? MIR IST KALT!"

    Kaum sagte er es, zuckte er schon getroffen zusammen und erspähte den prüfenden und mahnenden Blick von Parlan, der nur eine Augenbraue hob.
    Die beiden Kerle lachten und Kialar machte sich daran, seine Frage zu beantworten.
    Geändert von Calidor (10.12.2010 um 12:42 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #23
    Veteran
    Registriert seit
    Jul 2010
    Ort
    Auf der Weide
    Beiträge
    651
     
    Kialar ist offline
    Seltsam.
    Er konnte sich nicht so ganz einen Reim drauf machen, ob es nun Absicht oder keine war, aber er schob das Misstrauen beiseite und antwortete auf die Frage dieses Calidors „Sonderbehandlung? Von wegen, ich habe die Herbstvorstellung dieses Stückes gesehen und miterlebt. Nein, nein…ehrlich gesagt wollte ich mich gerade zu einem Magier aufmachen.“
    Er stieg abwechselnd von einem Fuß auf den anderen, um der Kälte Herr zu werden, was ihm aber nicht so ganz gelang. Da er nicht so viel Aufmerksamkeit erregen wollte, fing er also auch ein wenig an, Schnee zu schaufeln, sonst würde Parlan gleich vor ihm auftauchen und von ihm wissen wollen, wo er in letzter Zeit war, und, und…das würde nur eine unaufhörliche Flut an Fragen und Ärger über den Wüstensohn ergießen. Das wollte er natürlich vermeiden.

    „Ein Magier, soso? …und wer ist dieser Magier?“, wollte nun sein Gegenüber, der inzwischen auch schon wieder seine Arbeit fortführte, wobei sie beide nur eher den Anschein machten, als würden sie große Taten vollbringen.
    „Och, Nero heißt er…“, erwiderte der Wüstensohn unbeeindruckt und bezweifelte, das Calidor ihn kannte. Tatsächlich wurde es still und nach einem kurzen Moment, vernahm man nur ein kaum interessiertes „Aha.“, aber irgendwie hatte Kialar das Gefühl, dass da mehr dahinter steckte. Aber vermutlich bildete er sich nur was ein.
    Trotzdem war er neugierig. „Kennst du diesen Nero? Weißt du zufällig, ob er zurzeit im Kloster anwesend ist?“

  4. Beiträge anzeigen #24
    Waldläufer Avatar von Calidor
    Registriert seit
    Nov 2007
    Beiträge
    162
     
    Calidor ist offline
    "Frag mich nicht sowas Schweres. Mein Gehirn ist völlig zugefroren und ist mit solch komplexen Fragen vollkommen überlastet. Aber ich kann dir zumindest sagen, dass ich ihn kenne, ja."
    Kialar nickte zögerlich und hakte dann nach.
    "Und woher?"
    "Er hängt ziemlich viel mit meinem Bruder rum. So habe ich ihn auch kennen gelernt. Ich sag mal so ... ich seh ihn nicht sehr oft."
    "Bruder? Ich hab da niemanden gesehen? Wie sieht er aus?"
    Calidor grinste und musste schon lachen. Nahm er ihn auf den Arm? Callindor und Nero waren praktisch an der Hüfte zusammen gewachsen. Der Eine existierte nicht ohne den Anderen.
    Zum Spass warf er ihm einen Schwall Schnee ins Gesicht. Doch entgegen der Annahme, fand Kialar das gar nicht witzig. Schnaubend schüttelte er seine Haare und putzte sich den Mantel.
    "Hey, was sollte das?"
    Calidor schaute etwas verwirrt, entschuldigte sich dann aber sofort.
    "Ich dachte, du wolltest mich veralbern. Du kennst Callindor wirklich nicht? Eigentlich kommt man an Nero nicht heran, ohne das man über Callindor stolpert. Er sieht praktisch so aus wie ich, nur eben mit dunklen Haaren. Wir sind sowas wie eineiige Zwillinge. Bist du dir sicher, dass du ihn nicht kennst?"
    "Ja, das bin ich!", antwortete Kialar entschieden und Calidor konnte nicht abschätzen, ob er ihm den kleinen Spass verziehen hatte. Aber dann kam ihm ein Gedanke. Es war praktisch unmöglich, dass er Callindor nicht kannte, es sei denn, er kannte ihn, wollte es ihm aber nicht sagen. Nur warum? Es gab nur einen plausiblen Grund. Und um seine Theorie zu überprüfen musste er etwas Gewagtes machen. Aber schneller und deutlicher konnte er seine Hypothese nicht gestätigt oder widerlegt sehen.

    "Kialar, ich bitte dich, mir das jetzt nicht allzu krumm zu nehmen, wirklich. Ich hab nichts gegen dich, du bist echt nett. Aber könntest du mal meine Schippe kurz halten?"

    Kialar schien etwas verwirrt, nickte dann aber. In dem Augenblick, als Calidor seine Hände frei hatte und sein Adlatkumpan sich auf die auf ihn zustürzende Schaufel konzentrierte, ergriff er ihn beiseitig an den Schultern, presste ihn gegen eine der nahen Häuserwände und da waren sie nun.
    Und dann griff er dem überrumpelten Adlaten kraftvoll und eindeutig zwischen die Beine.
    Calidor war gespannt, was nun wohl passieren möge.
    Geändert von Calidor (10.12.2010 um 13:08 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #25
    Veteran
    Registriert seit
    Jul 2010
    Ort
    Auf der Weide
    Beiträge
    651
     
    Kialar ist offline
    Seltsame Dinge gingen in letzter Zeit vor und das, was soeben passiert war, stellte den Höhepunkt dieses so merkwürdigen Aufenthalts in Vengard dar. Aus Reflex stieß er mit einigem Nachdruck den Adlatus weg, vollkommen überfordert mit der Situation.
    „He, verdammt…was ist mit dir los?“, wollte er von diesem so merkwürdigen Typen wissen. Sein ganzes Weltbild war mit einem Mal erschüttert. Das hier war doch das Kloster, so was kam hier doch gar nicht vor oder doch?
    Sein ganzer Körper randalierte und Wut stieg in ihm hoch. Mit so was konnte er so gar nichts anfangen. Er war ja ein friedfertiger Mensch, aber ein derartiges Verhalten löste ein solches Unverständnis aus, dass er nicht genau wusste, was er nun tun würde.
    Der Wüstensohn tat einen Schritt auf den Adlatus zu, der nur mit unverständlich interessiertem Blick zu ihm sah und wiederum wusste Kialar nicht, wie er diese Person einschätzen sollte.
    „Sag Mal, war das irgendein Test, den ich nicht verstehe oder eine Beleidigung oder was…“ Unbemerkt war er näher getreten und hielt nun Calidor fest im Griff, kurz davor ihn heftig zu schütteln, während er Antwort von ihm verlangte.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #26
    Provinzheld Avatar von Fross
    Registriert seit
    Dec 2010
    Beiträge
    216
     
    Fross ist offline
    Als Fross erwachte, war er allein. Ein Brot und ein kleines Stück Schinken lagen auf einem Teller neben ihm auf dem Boden und der Nordmann machte sich darüber her, während er sich fragte, wohin Kialar wohl aufgebrochen sein mochte. Nach all den Versprechungen am Vortag fand er es seltsam, dass der Sandmann sich ohne jedes Wort abgesetzt hatte. Fross hatte noch lange wachgelegen und nachgedacht, aber das hätte Kialar nicht davon abhalten sollen, ihn zu wecken.
    Als er mit dem Essen fertig war, nahm er den Teller und ging in den Schankraum, wo die Wirtin hinter dem Tresen ein paar Gläser abwusch. Um diese Uhrzeit schien in ihrer Spelunke nicht viel los zu sein.
    „Guten Morgen“, sagte Fross und stellte den Teller vor ihr ab. „Danke für das Essen.“
    Die Barfrau hielt in ihrer Arbeit inne und lächelte. „Nicht dafür.“
    „Habt Ihr den jungen Kerl gesehen, mit dem ich hier war?“, fragte Fross sie und setzte sich auf einen Hocker.
    „Hat Euch sitzen lassen, wie?“ Die Frau lache herzhaft. „Das hätte ich mit dir nicht gemacht.“
    Nein, vermutlich nicht. Es war ja schließlich auch ihre Taverne.
    „Habt Ihr eine Ahnung, wo er hin wollte?“, fragte Fross weiter.
    „Nein“, räumte die Wirtin ein, „aber seht im Innoskloster nach. Dort könntet Ihr fündig werden.“
    Innoskloster, dachte sich Fross. Kialar hatte irgendetwas in der Richtung gesagt.
    „Ist das hier im Hafenviertel?“
    Die braunhaarige Frau lachte laut auf. „Nein. Ganz gewiss nicht. Ihr seid noch nicht lange in Vengard, habe ich Recht?“
    Eine Antwort schien Fross unnötig. Er wollte einfach nur wissen, wie er zu dem Kloster kam. Es sollte nicht wirken, als liefe er Kialar hinterher, doch andererseits war es genau das, was er tat, und er wollte sich dabei wenigstens nicht verlaufen.
    Die Wirtin schien seine Nachdenklichkeit sofort zu durchschauen: „Wenn Ihr durch das Hafentor geht, geht den Burgwall entlang und dann auf den Markt; haltet Euch rechts, dann müsstet Ihr bald im Tempelviertel ankommen. Irgendwo dort könnt Ihr Euren Freund gewiss finden.“
    „Hafentor, Burgwall, Markt, rechts halten“, wiederholte Fross knapp. „Ich danke nochmals.“
    „Gern geschehen“, erwiderte die Barfrau, „komm' nur bald wieder. Vielleicht brauche ich wieder einen starken Mann, der mich verarztet.“
    „Ich hoffe für Euch, dass nicht.“ Und mit diesen Worten trat Fross in die Kälte hinter dem Schankraum. Er merkte, dass die Zeit der Wanderschaft ihm besser getan hatte; er hatte die Kälte gar nicht bemerkt, doch jetzt, da er aus der Wärme kam, schien sie ihn zu pisacken. Er hielt sich an die Beschreibung der Wirtin, nahm hier und da eine falsche Biegung, kam am Ende jedoch an seinem Ziel an. Dort wurde er von einem Mann begrüßt und um seine Waffen gebeten; da Fross keine besaß, wurde er eingelassen.
    „Kialar!“, rief er. „Bist du hier?“

  7. Beiträge anzeigen #27
    Waldläufer Avatar von Calidor
    Registriert seit
    Nov 2007
    Beiträge
    162
     
    Calidor ist offline
    "Ok, ok!"

    Calidor sprach schnell und hob entschuldigend die Arme und Hände, um sich für diese dämliche Aktion zu entschuldigen. Aber anders ging es nun mal nicht.

    "Lass es mich erklären, bevor du mich lynchst."
    "Du hast dreißig Sekunden."
    "Callindor ist ... nun ja ... speziell. Und ich wollte sicher gehen, dass du die Wahrheit sagst. Du hättest auch eines seiner neuen Betthäschen sein können. Aber das kann ich ja nun wohl ausschließen. Entschuldige, aber anders wusste ich mir nicht zu helfen."
    "Dein Bruder ist ... und er ... mit ..."

    Calidor seufzte erleichtert und machte einen Schritt auf Kialar zu. Das musste ja nicht gleich jeder wissen, auch wenn Callindors Neigungen vielleicht schon in alle Ecken der Hafenstadt vorgedrungen waren.

    "Ja, ja und ja", beantwortete der blonde Adlat die Frage von Kialar, dem nur die Kinnlade absackte. Offenbar schockte ihn diese Neuigkeit wirklich.
    "Aber posaun das nicht gleich weiter. Muss ja nicht jeder wissen."
    "Mmh ..."

    Calidor fragte sich, ob er das Richtige getan hatte, ihm davon zu erzählen, aber nun war es nun mal passiert. Sein Gegenüber wandte sich in Gedanken von ihm ab und wollte schon gehen, als plötzlich Parlans Stimme eisig durch die Strassen des Viertels pfiff. Mit deutlichen Worten zitierte er Kialar zu sich, welcher nur grummelnd und leise Flüche ausstoßend der Order Folge leistete.
    Konnte er da was tun? Er war ihm etwas schuldig ...

    "Meister Parlan, es ist anders, als ihr denkt."
    "Ach? Du weißt also, was ich denke, Adlat?"
    "Nein ... natürlich nicht, wie käme ich dazu ..."
    "Das frage ich mich allerdings auch. Was willst du mir sagen?"
    "Kialar hat nichts falsch gemacht, er hatte nur schon einen anstrengenden Tag."
    "Den hatten wir alle, meinst du nicht?"
    "Ja ... schon ... aber er ist schon mit dem Hahnenkrähen auf den Beinen und hatte im Auftrag von Nero etwas zu erledigen und er wartet jetzt sicher auf ihn."
    "Nero sagst du? Davon weiß ich nichts."
    "Möglich, aber darüber wird er euch sicher noch in Kenntnis setzen. Deshalb war Kialar auch etweas gefrustet und wir hatten eine kurze Auseinandersetzung. Aber alles ist geklärt, vergeben und vergessen, richtig?"
    Calidor sah ihn eindringlich an, jetzt solte er ja das Richtige sagen ...

    "Äh .. ja."
    "Aha. Wenn das so ist, dann geh zu ihm. Und du, Calidor, gleich mit, bevor er mir noch zusammenklappt. Siehst mir recht kränklich aus, Junge. Und sagt Bruder Nero, dass er es doch einrichten solle, mir Bescheid zu geben, wenn meine Adlaten und Novizen für private Zwecke abgezogen werden. Haben wir uns verstanden?"

    Calidor nickte und auch Kialar stimmte zu. Gemeinsam traten sie den Rückzug an und Calidor ließ sich zu Neros Gemach führen. Noch immer hatte Kialar kein Wort gesagt, war er immer noch sauer, überfordert, verwirrt? Calidor musste wissen, woran er bei diesem Kerl war, denn eigentlich verstanden sie sich bis zu diesem Vorfall doch gar nicht mal schlecht.
    "Alles ok, Kialar? Sag doch was."
    Geändert von Calidor (10.12.2010 um 14:03 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #28
    Veteran
    Registriert seit
    Jul 2010
    Ort
    Auf der Weide
    Beiträge
    651
     
    Kialar ist offline
    „…Kialar? Sag doch was!“
    „…Kialar, bist du hier?“
    Plötzlich hörte er doppelt, von hier und von dort. Diese ganze Sache wurde ihm ein wenig unheimlich. Wollte etwa die ganze Stadt was von ihm?
    „Nein, nein…es passt schon!“, hörte er sich selbst sagen und wusste nicht ganz genau, was er eigentlich damit meinte, während er ein paar Schritte zur Seite trat und sich erstmal sammelte. Sie standen ganz eindeutig vor Neros Gemach, aber der Wüstensohn wusste nicht genau, ob es eine gute Idee wäre, da rein zu gehen. Dieser harmlose Besuch und das Treffen mit Calidor nahm Formen an, die er niemals erahnt hätte. Nero, Callindor, Betthäschen…diese Informationen waren mehr als mysteriös.
    Als er sich so einigermaßen wieder im Griff hatte, fragte er den Adlatus neben sich „Hättest du das nicht anders testen können…verdammt, du hast mich ganz schön erschreckt, so was tut man doch nicht!“ Es war ein Befreiungsschlag aus seinem seltsamen Dahindämmern. Stirnrunzelnd und mit zu Fäusten geballten Händen betrachtete er Calidor, der noch mal meinte „Ja, entschuldige, was soll ich sagen? Wenigstens habe ich uns das Schneeschippen erspart!“, woraufhin dieser grinste. Der Wüstensohn schüttelte den Kopf und entspannte sich dann wieder. Dann musste er lächeln „Na gut, du hast recht…“
    Da sah er aus dem Hintergrund, wie aus dem Nichts auftauchend, den rothaarigen Hünen Fross. Also hatte er sich die Rufe doch nicht nur eingebildet.
    Ohne Calidor zu betrachten, stapfte der Nordmarer gekonnt durch den Schnee auf ihn zu und meinte „Du warst nicht in der Taverne.“
    „Ja, ich musste wie gesagt noch was erledigen.“, erklärte Kialar dem Neuankömmling.
    „Ah, du hattest was zu erledigen.“, antwortete der Riese und damit schien die Sache vorerst gegessen, denn kurz darauf meinte Fross nur „Wer ist der Kerl?“, während er auf Calidor zeigte.
    Der Wüstensohn atmete kurz auf und überließ es dem Adlatus, sich vorzustellen.

  9. Beiträge anzeigen #29
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
    Registriert seit
    Feb 2005
    Beiträge
    15.801
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Nachdem der Leichnam verbrannt, hatte man die letzten Überreste Rhobars in eine prunkvolle Urne gefüllt und unter nicht minder strenger Bewachung zurück zum Palast eskortiert. Für Außenstehende schwer vorzustellen, dass jenes Gefäß solch einen Stellenwert besaß. Doch schließlich beinhaltete es die Asche König Rhobars des Zweiten. Genau aus jenem Grund begleitete Françoise die Eskorte persönlich und stieg mit den Rittern hinab in die Gruft unterhalb des königlichen Palastes. Ein wenig erinnerten sie die Gänge an die Katakomben, die unter dem Kloster von Khorinis entlang führten. Allerdings herrschte in den Gängen hier wesentlich mehr Ordnung.
    So kam es auch, dass Françoise zum ersten Mal die Grabstätte König Rhobars des Ersten sah. Man konnte leicht erkennen, welche große Persönlichkeit er gewesen sein musste, denn es spiegelte sich allein schon in der Architektur der Begräbnisstätte wider. Es überkam die Priesterin auch ein seltsames Gefühl, als sie einen Moment vor Rhobars Grab stehen blieb. Eine eigentümliche Aura umgab den gesamten Ort, als würde Innos' Macht selbst ihm innewohnen. Vielleicht lag darin das Geheimnis, dass Vengard trotz aller Versuche noch jedem Angriff getrotzt hatte. Wirkte die Macht Rhobars des Ersten selbst im Tod weiter? Immerhin galt er als der Erwählte Innos' und niemand zweifelte an dieser Tatsache.
    Doch der Priesterin blieb keine Zeit, um sich eingehender mit derartigen Dingen zu befassen. Statt dessen musste sie nun Rhobars Sohn zu Grabe tragen. Die Urne mitsamt der darin enthaltenen Asche erhielt eine nicht minder prunkvolle Residenz für die Ewigkeit. In Anwesenheit der Ritter, die sich ihrem Schwur noch immer verpflichtet fühlten und ehrfürchtig ihre Häupter senkten, sprach Françoise ein letztes Gebet und veranlasste anschließend, die Kammer zu versiegeln.
    Inzwischen verlief der Alltag in Vengard beinah wieder in gewohnten Bahnen. Auch wenn die Menschen dem König nachtrauerten - zumindest ein Teil von ihnen - mussten sie noch immer ihren Lebensunterhalt verdienen. Bäcker, Schmiede, Tuchmacher und das restliche Volk musste arbeiten, um zu leben. Da blieb nur wenig Zeit, um sich lange in Trauer zu hüllen, ganz egal wie sehr der Verlust des Königs tatsächlich schmerzte. Auch Françoise hatte genügend Aufgaben, denen sie jetzt nachkommen musste. Insbesondere die Neuigkeit, dass Geldern wieder ein Teil des Königreiches sei, musste die entsprechenden Persönlichkeiten im Palast erreichen. Damit stellte sich bereits ein großes Problem, denn Rhobar hatte keine Kinder und somit keinen Thronfolger hinterlassen. Es fehlte dem Königreich an einem König.
    Zwar nahm das Leben im Palast trotzdem seinen gewohnten Lauf, tatsächlich aber nur, weil es nun einmal Gewohnheit war. An jedem Morgen stellten sich zwei Palastwachen vor dem Thronsaal auf und rührten sich von dort erst weg, wenn ihre Ablösung anrückte. Dass sich im Thronsaal kein König aufhielt, den es zu bewachen galt, hatte nichts an dieser Routine geändert.
    Letzten Endes hatte Françoise entschieden, dass es am sinnvollsten sei, den Oberbefehlshaber über Geldern in Kenntnis zu setzen. Er hatte sich in Gotha hervorgetan und auch danach sehr souverän die Führung übernommen. Deshalb schickte die Priesterin Torrez, die Nachricht zu überbringen und gleichzeitig um eine Unterredung mit dem Oberbefehlshaber zu bitten. Bislang hatte er sich nicht wieder zurückgemeldet, daher ging die Priesterin erst einmal eine ganze Reihe von Papieren und Schriftrollen durch, die sich in der Zeit ihrer Abwesenheit auf dem Schreibtisch angesammelt hatten. Als es an der Tür klopfte und ungefragt zwei Männer und eine ältliche Frau eintraten, löste sich jede Möglichkeit, all den Papierkram zügig zu erledigen, in Rauch auf, denn Françoise erinnerte sich an jene Frau und die Probleme, die sie bereitete.
    »Innos zum Gruß, Ludmilla van Dressel.«, sagte die Priesterin, ohne sich weder besonders freundlich noch unfreundlich zu geben. Sie erwartete schließlich auch keine Freundlichkeit von der alten Frau. Dennoch hielt Françoise auch nichts davon, sie unfreundlich anzublaffen. Letzten Endes würde sich selbst der goldene Mittelweg als falsche Wahl erweisen. Das ahnte die Zauberin längst, denn um einen Freundschaftsbesuch handelte es sich mit Sicherheit nicht.

  10. Beiträge anzeigen #30
    Waldläufer Avatar von Calidor
    Registriert seit
    Nov 2007
    Beiträge
    162
     
    Calidor ist offline
    "Calidor Caruso, falsch euch das wann angeht", meinte der Adlat scharfzüngig und betrachtete den Kerl, der eindeutig nicht zum Orden des Feuers gehörte.

    "Ich denke, mehr braucht ihr nicht von mir zu wissen, schenn scheinbar habt ihr euch im Viertel vertan. Dies hier ist das Tempelviertel des höchst ehrenwerten Ordens des Feuers und ich hoffe für euch, ihr habt einen trifftigen Grund, uns Adlaten von der Arbeit abzuhalten. Ganz zu Schweigen von den Magiern. Meister Parlan von da drüben möchte euch sicher zu gern kennen lernen. Geht ruhig mal zu ihm, er ist sehr umgänglich."

    Das war natürlich glatt gelogen, aber das wusste dieser seltsame Typ ja nicht.

    "Wenn ihr uns nun entschuldigen würdet, wir haben noch zu tun, danke und tschüß!"

    Was für eine Abfuhr! Aber es stimmte, denn er wollte noch mit Nero reden und ohne Kialar als Begleitung bekam er vielleicht keinen Zutritt. Wie gesagt, sie verstanden sich nicht besonders ...

    Zu Kialar gewandt flüsterte er nur heimlich:
    "Wer ist der Kerl?", und musterte ihn ganz offen mit den Augen von oben bis unten, als würde er ihn förmlich ausziehen. Na hoffentlich interpretierten die beiden da nicht mehr rein als nötig. Denn eigentlich war ihm schnurzegal, was der Typ wollte, wer er war und sowieso und überhaupt. Das hatte er ja verbal recht deutlich zum Ausdruck gebracht, denn wer nicht zum Orden gehörte, war ohnehin nicht des Bemerkens würdig in seinen Augen.
    Geändert von Calidor (10.12.2010 um 15:06 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #31
    Veteran Avatar von Die Feuermagier
    Registriert seit
    Apr 2004
    Beiträge
    502
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Feuermagier ist offline
    "Ah, werte Mutter Oberin Francoise. Hallo, hallo."

    Freundlich und mit einem Strahlen auf dem Gesicht eilte sie zügig, aber gleichermaßen rüstig und auf ihre Haltung achtend auf die Ordensschwester zu.

    "Ich freue mich wirklich, dich wiederzusehen, werte Schwester. Wie ich hörte, hat die Stadt einen schmerzlichen Verlust zu beklagen. Mein Beileid sei dir gewiss."

    Mitfühlend tätschelte sie ihr die Wange und das Haar und tatsächlich tropfte eine Träne an ihrer ältlichen Wange herunter.

    "Danke sehr, aber lasst uns zum Grund des Besuches kommen. Es sind geschäftige Zeiten ..."

    "Wohl wahr, es geht auch ganz schnell, und diesmal werde ich auch die Contenance bewahren, denn es gibt keinen Grund, laut zu werden, ihr werdet sehen. Zuletzt bat ich um die Freisetzung von Callindor Cray aus dem Orden des Feuers ..."

    "Ich sagte bereits ..."

    "Ja, ja, mir ist bewusst, was ihr sagtet, nur zu gewahr, dennoch ist der Grund noch immer Callindor. Ich hörte, er sei tot. Und ich wüsste gern die Hintergründe davon, schließlich sollte er meine Enkelin ehelichen. Ich wünsche nur, dass meine Informationen vervollständigt werden. Ihr als Oberste könnt doch sicher etwas darüber sagen."

    Auffordernd nickte sie Francoise zu und lehnte sich in dem Sessel zurück, in den sie sich hatte sinken lassen.

    Callindor

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #32
    Provinzheld Avatar von Fross
    Registriert seit
    Dec 2010
    Beiträge
    216
     
    Fross ist offline
    Fross lauschte Calidors Worten, bis dieser ihm zu verstehen gab, dass es ihn überhaupt nichts anging. Die Lippen des Mannes bewegten sich weiter, doch der Nordmarer hörte nicht mehr zu, tat schlicht seiner Höflichkeit keinen Abbruch und wartete geduldig, bis der andere ruhig wurde. Dann sagte er: „Was auch immer.“ Und wandte sich an Kialar.
    „Gut, dass du unterwegs nicht abgestochen wurdest“, sagte er anerkennend. Das Hafenviertel war gefährlicher Boden und die zwei waren dort durchmarschiert wie ein Pack Goblins. Wenn er die Sache so betrachtete, gut, dass er selbst nicht abgestochen worden war.
    „Ich dachte, ich hole dich ab. Ganz schön stickig hier.“ Eigentlich war es das nicht. Die Luft war genauso wie überall auch, aber er fühlte sich hier nicht so wohl wie im Hafenviertel. Vielleicht lag das am Wasser. Es gab ihm eine Sicherheit, die er in dieser Stadt vermisste. Tatsächlich hatte er nie zuvor etwas gesehen, das mit ihr vergleichbar war, eine Landschaft aus Häusern und Menschen unterschiedlichster Herkunft, er nicht ausgeschlossen.
    Fross packte Kialar an der Schulter, ließ ihm nicht einmal die Zeit, sich zu verabschieden, und zog ihn mit sich. Sie hielten kurz an, um Kialars Stab abzuholen und folgten dann der Straße in Richtung Markt. Unterwegs schlug Fross vor: „Ich habe Hunger. Lass uns etwas essen.“
    Kialar schnaubte. „Von welchem Geld. Du hast gestern alles auf den Kopf gehauen, was ich hatte.“ Dann wurde er still und nachdenklich. „Aber mir fällt schon ein, wie wir etwas auftreiben.“

  13. Beiträge anzeigen #33
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
    Registriert seit
    Feb 2005
    Beiträge
    15.801
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    »Ja, das kann ich. Obwohl ich die Informationen ebenfalls nur aus zweiter Hand bekam. Nero berichtete mir von dem unglückseligen Vorfall, denn er war dabei anwesend. Laut ihm gab es einen Kampf gegen jemanden, der offenbar aus der Zukunft in unsere Zeit zurückreiste. Nero stellte sich ihm, allerdings geriet Callindor dabei zwischen die Fronten. Er wurde von Neros Waffe unbeabsichtigt verwundet und verschwand anschließend in einem Portal. Ich vermute, dass es in die Zukunft führte, aus der der Angreifer stammte. Was auf der anderen Seite passierte, weiß ich nicht. Auch nicht, wie schwer Callindors Wunde letztlich war. Da er allerdings noch nicht zurückkehrte, fand er entweder keinen Weg zurück oder... starb.«
    Françoise faltete ihre Hände und stützte das Kinn darauf. Über den Verlust von Callindor zu sprechen, fiel nicht einfach. Vor allem da es noch nicht allzu lang her war, da sie auch noch Rhobar verloren. Es schienen wirklich keine guten Zeiten zu sein.

  14. Beiträge anzeigen #34
    Veteran Avatar von Die Feuermagier
    Registriert seit
    Apr 2004
    Beiträge
    502
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Feuermagier ist offline
    "Mmh ... wie ich sehe, stimmen also meine Informationen. Sein eigener Bruder hat ihn also ermordet. Ja, ich sage dies bewusst, weil es das ist. Ein Mord. War Callindor in Gefahr? Nein! Gab es einen Anlasss zum Kampf? Nein! Und trotzdem hat Nero blind vor Wut zugestochen. Letztlich ist es einerlei, wer von beiden verletzt wurde. Nero tat dies offenkundig in der Absicht, sein Gegenüber zu töten. Er leugnet dies nicht einmal. Wie ihr sagtet. Es waren sogar Zeugen anwesend, die den Hergang schildern können. Es ist ein klarer Fall. Die einzige Frage, die sich mir hier stellt, ist, weshalb er für diese Tat nicht zur Rechenschaft gezogen wurde. Francoise, warum wurde kein Verfahren gegen Nero Zaveria wegen Mordes an Callindor Cray eingeleitet? Das hätte ich sehr gern beantwortet gesehen. Und bitte, versteckt euch nicht hinter irgendwelchen Floskeln, für diese Tat kann es nur ein Urteil geben!"

    Ludmilla hatte sich vorgebeugt und sah Francoise herausfordernd an. Es lag ein Gefühl der Spannung in der Luft.

    Callindor

  15. Beiträge anzeigen #35
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
    Registriert seit
    Feb 2005
    Beiträge
    15.801
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Françoise hob den Kopf von ihren gefalteten Händen und sah die alte Frau skeptisch an. Ludmilla zog Schlussfolgerungen, denen die Priesterin nicht zu folgen vermochte. Und offenbar ließ sie darüber hinaus einige Dinge bewusst außer Acht. Sie konnte es nicht noch deutlicher sagen; ihre Meinung von Nero lag auf der Hand.
    »Es gab keine Anklage, weil wir nicht wissen, was mit Callindor auf der anderen Seite des Portals geschehen ist.«

  16. Beiträge anzeigen #36
    Veteran Avatar von Die Feuermagier
    Registriert seit
    Apr 2004
    Beiträge
    502
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Feuermagier ist offline
    "Ich verstehe ..."

    Ludmilla erhob sich langsam, die beiden Begleiter traten neben sie und bauten sich standesgemäß auf, wie eine Mauer.

    "Mmh, dein letztes Wort?"

    Francoise antwortete darauf nicht, sondern sah sie nur mit den Augen prüfend an. Das war Antwort genug.

    "Tja, dann lässt du mir wohl keine andere Wahl, denn es ist offensichtlich, dass du befangen bist, dein Urteilsvermögen gegenüber diesen beiden Männern getrübt zu sein scheint. Hör mich an, ich will dich hier nicht verurteilen, Francoise, sondern dir nur aufzeigen, welche Zweifel ich hege. Ich denke .. nein .. ich weiß, dass du in diesem Augenblick falsch entschieden hast. Und wenn du nicht gewillt bist, diesen Moment der Schwäche zuzugeben, dann werde ich mit diesem Fall vor die Kammer des Hohen Rates treten und ihn dort erneut vorlegen. Sechs Köpfe erkennen sicher mehr als einer alleine. Es scheint mir, als sollen hier Dinge unter den Tepppich gekehrt werden. Dabei beschuldige ich nicht dich, liebe Schwester, sondern Nero, der es irgendwie geschafft hat, dich zu manipulieren. Callindor ist tot, das hat Nero zugegeben. Als Heiler konnte er mehr als fähig einschätzen, ob Callindor die Stichwunde überlebte, oder nicht, ganz egal, was aus ihm wurde."

    Ludmilla drehte sich weg, ging zur Türe hin und wandte sich noch einmal um.

    "Francoise, ich tue dies nicht gern, doch du lässt mir keine andere Wahl. Callindors Schicksal muss gesühnt werden und deshalb muss Nero für seine eigensinnigen Taten gerade stehen. Ich bedauere es nur zutiefst, dass wir dabei nicht auf derselben Seite stehen, wie mir scheint."

    Callindor

  17. Beiträge anzeigen #37
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
    Registriert seit
    Feb 2005
    Beiträge
    15.801
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    »Ich stehe auf der Seite von niemandem. Wenn dir so viel daran liegt, tritt vor den hohen Rat und trage deine Bitte vor. Er wird die Wahrheit zutage fördern.«
    Während Ludmilla sprach, fühlte sich Françoise seltsamerweise an Samantha erinnert, die zu Beginn des Jahres ebenfalls einen Prozess forciert hatte. Im Augenblick hatte die Priesterin allerdings wichtigeres zu tun, als sich mit derartigen Fragen zu belasten. Deshalb überging sie die unterschwelligen Anfeindungen kommentarlos. Ohnehin rechnete sie der alten Frau keine großen Chancen aus. Daran sollte sich auch nichts ändern, wenn der hohe Rat an ihrer Stelle die Entscheidung traf.

  18. Beiträge anzeigen #38
    Veteran Avatar von Die Feuermagier
    Registriert seit
    Apr 2004
    Beiträge
    502
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Feuermagier ist offline
    Ludmilla nickte und fühlte sich insgeheim als Siegerin dieses Kampfes, den sie doch hatte gar nicht führen wollen. Wenigstens ging Francoise aus dem Weg, das war mehr, als sie nach der Absage erwarten konnte. Immerhin etwas.

    Sie hatte schon die Türe in der Hand, da kam ihr doch noch etwas in den Sinn. Mit einem stummen Lächeln wandte sie sich ein letztes Mal um.

    "Francoise, auch wenn ihr nicht mit mir übereinstimmt, so darf ich doch wohl erwarten, dass Nero bis auf Weiteres festgehalten beziehungsweise unter Arrest gestellt wird. Wie ihr wisst, besitzt er ein Pferd, er könnte also jederzeit fliehen. Frau und Kind mag ihn möglicherweise nicht so sehr an diese Stadt binden, wie ihr denkt. Daher solltet ihr zur Vorsicht eine Wache bei ihm abstellen oder so etwas. Ich bin sicher, euch fällt dazu etwas Passendes ein.
    Ich danke euch für eure Zeit, Francoise. Ich freue mich schon auf das nächste Mal, wenn wir uns wiedersehen. Turiluhu ..."

    Seltsam beschwingt und fröhlich eilte Ludmilla aus den Gängen hinaus ins Freie und ihr vermochte die Kälte und der Winter in diesem Augenblick nichts anzuhaben. Denn ein Schritt auf dem Weg zur Vernichtung von Nero Zaveria war getan. Das ausbremsende Glied der Mutter Oberin Francoise war von ihr ausgeschaltet worden. Jetzt hieß es, den Rat zu überzeugen ...

    Callindor
    Geändert von Die Feuermagier (10.12.2010 um 17:47 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #39
    Provinzheld Avatar von Felix
    Registriert seit
    Dec 2009
    Ort
    -
    Beiträge
    268
     
    Felix ist offline
    Nachdem Felix, in jenen Baracken, in denen er und seine Freunde übernachtet hatten, nicht schlafen konnte und er einfach hinaus ging, auf die Straßen Vengards pilgerte, und sich erinnerte. Erinnerte er sich an seine ehemaligen Gefährten die er verlassen hatte. Die Zeremonie wirkte sehr berauschend auf ihn, er musste auch weinen als der Chor und die Hohen Priester zärtlich sangen. Selbst im Traum schienen ihm die erinnerungen nicht los zu lassen. Doch er konnte all diese Eindrücke nicht richtig zu ordnen. Deshalb nahm er sich etwas Zeit, und spazierte durch die Straßen Vengards. Seinen riesigen Gepäcksack hatte er stehts dabei.

  20. Beiträge anzeigen #40
    Schwertmeister Avatar von Andrim
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    735
     
    Andrim ist offline
    Wie bereits vermutet, hatte Andrim es gestern nach seinem Besuch in der Kaserne, nicht mehr geschafft das Tempelviertel zu besichtigen. Es war später gewesen, als er es erwartet hatte, und so war er in die Taverne zurück gekehrt, die am Hafen, und hatte die Nacht dort verbracht, in seinem kleinem Zimmer.

    Heute jedoch hatte er kein anderes Ziel, als das Klosterviertel.
    Gleich Früh am Morgen, nachdem er gefrühstückt hatte, hatte er sich auf den Weg gemacht, Richtung Tempelviertel. Es hatte glücklicherweise aufgehört zu schneien und die Straßen waren noch leer, so dass er gut voran kam.
    Doch viel erreicht hatte er bis jetzt noch nicht. Eigentlich hatte er vor gehabt einen der Magier anzusprechen, mit ihm über das Klosterleben zu reden und über die Aufnahme in diesem Konvent, doch er hatte sich nicht überwinden können...

    Nachdem er das Klosterviertel erreicht hatte, hatte er beschlossen, erst einmal in die Kirche zu gehen und etwas "in sich zu gehen", doch aus dem "etwas", wurden der ganze Vormittag und ein großer Teil des Nachmittags.
    Es hatte wirklich gut getan, nichts zu tun und nur da zu sitzen, die Ruhe der heiligen Kathedrale zu genießen und den Magiern zu lauschen, die ab und an, kleine Predigten hielten.

    Ja, er fühlte sich so "befreit", nicht mehr über den Krieg nach zu denken, nicht mehr über die Probleme nachdenken zu müssen, einfach da zu sitzen und alle Laster fallen zu lassen. Doch irgendwann hatte er sich dann doch wieder aufgerafft und mit dem "Was mach ich jetzt?", kamen auch die Anderen Fragen und Probleme wieder in den Vordergrund.

    "Erst einmal etwas essen!", murmelte er, als mit den Problemen auch sein Knurrender Magen wieder da waren. Doch er hatte kein Geld und in die Taverne zurück zu kehren wollte er nicht... was also machen?

    Fragend, ratlos, stand er nun da, vor der riesigen ruhigen Kirche und grübelte wieder...

Seite 2 von 21 « Erste 123456913 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide