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  1. Beiträge anzeigen #101
    Frau General Avatar von Jail
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Jail ist offline
    „In Kreisen, in denen ich mich damals bewegte, nennt man Menschen wie Euch... Hohlköpfe. Ihr braucht mir nicht erklären, warum es solch ein Problem für Euch ist, Euren Vater zu töten. Scheint ja sehr an Euren Fähigkeiten zu mangeln, wenn Ihr dafür die Hilfe der Schwarzmagier braucht. Nein! Es interessiert mich wirklich nicht. Das Einzige, was ich Euren Worten entgegen bringen kann, ist volles Unverständnis. Ihr tötet Euren Vater. Und was dann? Sagt mir nicht, daß das das einzige Ziel in Eurem Leben ist, für das Ihr einen derart hohen Preis bezahlen werdet. Vryce!... Ihr wisst nicht, worauf Ihr Euch einlasst“, meckerte die Alte regelrecht. Das Blut pulsierte in ihren Adern, wie auch das des Hüters und erneut fand roter Wein in den Mund der Alten. Herunter schlucken tat sie den Tropfen allerdings nicht. Er lief einfach über die Mundwinkel zurück über die Wangen und schließlich hinab zum Boden, waren es immer noch Worte aus dem Munde des Weibes, die ein Trinken in diesem Moment nicht zuließen.
    „Narr“, blaffte Jail und strafte den Kerl mit einem entsprechenden Seitenblick. Die Barierre in die Bibliothek war nicht mehr weit. „Ihr seid auch nicht mehr der Jüngste. Bald schon werdet Ihr genauso verbraucht sein, wie ich es derzeit bin und das Einzige, was Ihr dann mit in Euer Grab nehmt, ist... NICHTS. Ich dagegen werde irgendwann mein Ziel erreicht haben und sehen, was mir meine Mühen bereiteten. Die Wiedererlangung meiner Jugend im Tausch für den Dienst an Beliar und meinem Meister. Wer von uns Beiden hat dann wohl mehr?“, keifte das Weib, die nun von der Magie der Barriere erfasst wurde. Und schon verschwand sie in einen Raum, der in seiner Größe die gesammte Ebene des Kastells einnahm.
    Doch statt auf die Ankunft des Krüppels zu warten, schlurfte das Weib weiter in die Bibliothek hinein.

  2. Beiträge anzeigen #102
    Ritter
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    Vryce ist offline
    Ja, was dann? Was kommt danach? Was willst du machen? Denkst du, dass nach dem Tod deines Vaters alles schön und gut wird? Das du in den Tag hinein leben kannst? Diese Vettel ebenso wie der Hüter haben Recht … Blicke über die Rache hinaus, denn ein Leben ohne Ziel ist kein richtiges Leben, nur eine Farce, in Wahrheit aber ein langsames Dahinsiechen.
    Der Blick ging gen Boden, die schwarzen Augen schauten auf den weichen, samtroten Läufer, der in so gut wie jedem Korridor des Kastells zu finden war. Schwer seufzte der Krüppel und wandte sich zum Gehen. Jedoch hielt er inne, sah auf das Tablett, das Essen und bemerkte das Fehlen der Karaffe.
    „Diebische, alte Krähe“, knurrte er und folgte Jail durch die Barriere in die Bibliothek des Kastells. Er grummelte einige Worte, sah den krummen Rücken der Alten und marschierte schnellen Schrittes auf sie zu. „Fertig mit dem Saufen, Jail? Dann bitte ich Euch, mir die Karaffe zurück zu geben. Oder wollt Ihr Euch nun weiter betrinken und mir noch einige großmütterliche Ratschläge wie Verwünschungen an den Kopf werfen?“

  3. Beiträge anzeigen #103
    Frau General Avatar von Jail
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Jail ist offline
    „Ich weiß nicht einmal, wieso ich Euch überhaupt in die Bibliothek mit schleifte“, erwiederte die Alte, die sich stehend einmal kurz zu Vryce umdrehte. Dann wandte sie ihren Blick wieder zwischen die Regalreihen hindurch. Annehmend außer Vryce hier noch Jemanden vorzufinden. Sofern das Gefühl sie nicht täuschte.
    Is wohl der Wein.
    Der tat definitiv seine Wirkung, fühlte Jail so ein seltsames Gefühl, welches ihr Gleichgewicht ein wenig störte. Da langte die ausgestreckte Hand zu dem vor ihr befindlichen Regal und krallte dort verhältnismäßig lange, ehe der Krampf in ihren Fingern sich löste. Langsam und die Hand immer zum Stützen gebraucht, suchten die Augen der Alten nach der nächsten Abbiegung.
    „Ihr seid wirklich nicht mehr als ein Diener. Was sollte ich von Euch lernen, was für meinen Weg von Nutzen sein könnte?... Traurig, wo ich doch annahm, daß es für den Hüter vielleicht noch einen anderen Grund gegeben haben könnte, mich mit Eurer Anwesenheit zu belästigen“, beleidigte Jail den Krüppel. Aber ein gutes Gefühl war es schon, den Kerl hinter sich her gehen zu hören. Einmal im Leben die Funktion der Marionette an einen Anderen weiter geben. DAS gefiel der Hexe schon.
    Doch jetzt war da ein Geräusch in unmittelbarer Nähe, daß Jail ihre krächzende Stimme erhob.
    „Is hier noch wer!“.
    Nichts.
    „Hier ist doch was!... Rrrr....atten! Verdammte Ratten! Man sollte sie ausräuchern“, war das Weib der Meinung, als sie auf dem Boden zwischen den Regalen befindlich mit einem Mal eine Ölfunzel entdeckte. Ein Wink Beliars!... Und Anlass genug die brennende Leuchte dem flüchtenden Fellbündel hinterher zu werfen.

  4. Beiträge anzeigen #104
    Waldläufer Avatar von Cephas
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    Cephas ist offline
    Dichter, stinkender Qualm stieg sofort auf, nachdem das miefige alte Bärenfell lichterloh in Flammen aufging, entfacht durch die zerschellte Ölfunzel mit der Jail nach der vermeintlichen Ratte, dem auf der Flucht befindlichen Cephas, geworfen hatte.
    Panisch riss sich der Alte die zweite Haut vom Leib und warf sie so weit er konnte von sich. Der Fetzen landete in einem Regal und verschaffte dem Feuerchen so nur noch mehr wehrlose Nahrung.

    "Dreckiges, altes Weibsstück!", gellte Cephas, "Ja, seid ihr vollkommen durchgedreht? Einfach so die Lampe nach mir zu schleudern? Ihr hättet hierdrin einen Großbr..."

    Es wurde unangenehm warm an der Seite des Keifers und so rannte er so gut er konnte in Richtung der beiden Brandstifter ohne nachzusehen, was da die eigentliche Temperaturveränderung bewirkt hatte... Während des Sprints flogen zwei Bücher an ihm vorbei. Ein schwerer Almanach dessen Titel "Die Frau - Beliars schmutzigster Winkelzug" lautete, wie er noch im Sprint erspähen konnte, und ein handlicheres Exemplar, bei dem es sich, um eine Anleitung zur Körperhygiene für Frauen handeln musste.

    Erst als er keuchend bei der vollkommen idiotischen Schabracke angekommen war, genehmigte er sich einen ängstlichen Blick zurück. Die Flammen schlugen hoch, fraßen sich durch alte Bände und Aufzeichnungen, sowie massive Regalböden, bis sie gierig an der Decke zu lecken begannen.

    "Werft euch am Besten hinterher, dann bleibt euch vielleicht der Ärger erspart, den diese bodenlose Dummheit nach sich ziehen wird..."

  5. Beiträge anzeigen #105
    Ritter
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    Vryce ist offline
    Und das war der Punkt, wo dem Versehrten der Kragen platzte. Das inhaltlose, provozierende Gerede Jails, dann der Feuerwurf nach vermeintlichen Ratten, die sich im Nachhinein als Großvater der Art herausstellte, den man selbst nicht haben wollte. Ach, und der Umstand, dass dort ein verdammter Bücherbrand seinen Lauf nahm und hier – in diesen schier endlosen Hallen des auf Pergament und Papier gebannten Wissens – genug Futter hatte, um sehr lang und groß zu brennen.
    „Ihr seid bescheuert!“, brüllte der Dieb, derart, dass seine Stimme zu einem finsteren Krächzen verkam, was sicherlich auch an dem Rauch lag. „Erst diese bescheuerte Hexe, jetzt auch noch’n verlauster Gnom! Bei Beliar, ich würde euch am liebsten die Hälse derart weit umdrehen, dass die Worte ‚Augen im Hinterkopf’ eine ganz neue Bedeutung kriegen.“
    Wutentbrannt schmetterte der Krüppel mit der gesunden Hand das Tablett zur Seite, so dass die Hirne platschend auf dem Teppich landeten und das edle Silber scheppernd das hölzerne Bücherregal traf.
    „Wie wär’s mal mit Wasser, verdammt, sonst sitzen wir um Mitternacht inmitten von Kohlen …“

  6. Beiträge anzeigen #106
    Frau General Avatar von Jail
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Jail ist offline
    „Wasser?!... Soll ich etwa darauf pinkeln!?!“, krächzte Jail gequält, ehe der Hustenreiz sie dazu zwang, mit jedem Huster ein Stück weit mehr in die Knie zu gehen.
    In der Tat... hier bestand ein echtes Problem, welches bereits jetzt schon ein Ausmaß angenommen hatte, das schmerzhafte Konsequenzen nach sich ziehen musste. Wenn es nicht das Feuer war, welches die Dreie danieder streckte, wäre es wohl Beliar selbst.
    „Macht schon was!“, krächzte die Alte weiter und versuchte die beiden Männer in das Feuer zu treiben, auf das sie Wunder bewirken, denn das war das Einzige, was hier noch Schlimmstes verhindern konnte. Und so war die Alte bereits dabei, sich von den Männern und den Flammen zu entfernen,... sich aus der Affaire zu ziehen und zu beweisen, daß sie den Schutz des Kastells nicht verdiente.

    Bücher, die sich unmittelbare nahe den Flammen befanden und von Diesen noch nicht ergriffen wurden, flüchteten sich aus den Regalreihen. Einige davon schienen die Alte auf ihrem Vorbeiflug regelrecht zu attackieren, als wollten sie dem Weib so ganz nebenbei noch einen Klatscher verpassen. Und so stürzte die Fliehende, die sich nahe an eines der hölzernden Regale schob. Die Hand schützend vor das Gesicht gebracht, doch noch im Stande zu sehen, was sich abspielte.

    Wärend das Feuer langsam ein Rauschen entwickelte, ertönte inmitten dieses Brandgeräusches ein Schreien, das ohne Zweifel von den Büchern stammte. Es waren Schreie verschiedenster hohen Stimmen. Darunter jedoch auch eine Grollende, daß die Alte noch mehr zu bibbern begann.

    Der Zorn Beliars!
    „Wer war es?!... Wer war es!?............ Die Schweiiiii... Zer...fleischt die Kerle und lasst mich in... RUH!“. Jetzt verbarg die Alte ihre Augen hinter den eigenen knochigen Händen, deren Finger sich fest in das eigene Fleisch gruben.

  7. Beiträge anzeigen #107
    Waldläufer Avatar von Cephas
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    Cephas ist offline
    Die Luft wurde immer dicker... und nachdem Cephas aus Verzweiflung einfach ins Feuer spuckte, woraufhin effektvoll schwarze Funken aufstieben. fuhr er sich ideenlos durchs schütterne Haar, raufte was an Büscheln zu raufen war, bis ihm schließlich die zünd- die löschende Idee kam.

    "Herrjehmine... ihr seid aber auch einfach verkalkt, alle beide...", murrte der Zausel, "wofür sind denn die Dämonen da? Sie werden jeden Moment hier auftauchen und größeren Schaden vom hier gehorteten Wissen abwenden. Wir müssen nur abwarten.", sprach's und setzte sich sogleich im Schneidersitz auf den Boden, wo er noch ein paar diffuse Hirnreste auffand... Ohne lange zu überlegen steckte er den Finger hinein und schleckte die weiße-graue Masse von der Spitze...

    "Hmm Molerat....", entfuhr es ihm mit einem kleinen Jauchzer. So ein Feuerchen hatte auch sein Gutes... er fror nicht mehr... und alles schien gleich soviel... heller...

    "Nun, rauft euch zusammen... die Kreaturen dieses Gemäuers werden den Brand schon in den Griff kriegen. Oder noch besser, du Kerl da... rauf die schimmlige Schabracke zusammen... ", kalauerte er, untermalt von einem kratzigen Lachen, das immer mehr einem Reizhusten ähnelte.

  8. Beiträge anzeigen #108
    Ritter
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    Vryce ist offline
    „Halt den Rand, Alterchen, sonst vergess ich mich selbst und stoß dich ins Feuer. Die Alte natürlich gleich hinterher, dann hab ich zwei Plagen weniger am Hals.“
    Der Krüppel knurrte gereizt und blickte zu Jail, die sich dort am Boden wandte wie im Anfall. Er hob nur die Schultern, war es ihm doch relativ egal, was mit der Alten geschah. Das Überleben der Alten – ohne sein zutun – war ihm nicht als Aufgabe vom Hüter gegeben worden. Das würde ganz einfach unter Betriebsunfall fallen.
    „Uns auf die Dämonen verlassen? Klasse, sie löschen das Feuer und nehmen uns danach in die Mangel. Die Alte verschonen sie, weil … Ach, bei Beliar, die braucht man nur anzuhauen und sie fällt halbtot um. Und dich räudigen Sack schmeißt man nur vor die Tür. Aber mich, mich nehmen sie zur Brust und lassen von mir nicht viel übrig. Wisst ihr, ich sollte euch beide wirklich in die Flammen schmeißen …“

  9. Beiträge anzeigen #109
    Frau General Avatar von Jail
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Jail ist offline
    Das die Alte von dem Geplänkel zwischen den beiden Männern nicht wirklich etwas mitbekam, war kein Wunder. Das Rauschen des Feuers untermalte immer noch den Gesang der brennenden Bücher und Pergamente. Wozu das tiefe, untermalende Grollen noch weiter zunahm und damit verbunden ein Feuer in einer seltsam schwarzen Farbe. Ja!... Das Feuer wurde finster und verlor an Hitze, wobei es seltsamerweise den empfundenen Schmerz verstärkte, den die Frau im Feuerschein der schwarzen Flamme erlitt. Da rückte die Alte noch weiter weg und hob die Hände wieder schützend vor die Augen, wärend Diese durch die Finger hindurch luckten.

    Dämonen... Wußten die Kerle denn nicht, welche Macht inmitten dieser Bibliothek steckte? Bücher schrieben sich selbst und schwebten auf Zuruf. Das waren magische Gebilde... mit Leben erfüllt, welches sie von Beliar selbst bekamen und genau dieses Leben war es, mit dem sie sich gegen die Zerstörung wehrten.

    „Schaut!... doch... nur“, stöhnte es aus Jails Munde. Man sah helle Flammen mit Dunkleren Ringen und es schien, als wäre es dem Zertsörungsherd nicht möglich, sich noch weiter auszubreiten. Faszinierend, wie die dunklen Fangarme der finsteren Flammen die Helleren Umschlungen. Wie helle Ärmchen versuchten unter den Dunkleren und Kräftigeren hindurch zu rutschen. Und wie das Finstere des Hellere regelrecht zu zerdrücken schien.
    „Waaaahnsinn!“, staunte die Alte Bauklötze und nahm die Hände schließlich von den Augen.
    „Seht Euch das doch mal an!... Und da sag mal Einer, das Studieren von Büchern wäre langweilig“.

    Doch Dämonen kamen auch...

  10. Beiträge anzeigen #110
    Waldläufer Avatar von Cephas
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    Cephas ist offline
    Aus einer Regalreihe trat ein allem Schein nach, gut beleibter älterer Herr hervor, es fehlten ihm Haare auf dem Kopf, auf der prägnanten Nase trug er ein seltsames Konstrukt aus Draht und Glasscheibe, doch wirkte sonst mal abgesehen davon, dass er aus einer Regalreihe getreten war und die Haut doch eine Spur zu schuppig war, wie ein normaler Mensch. Das Feuer schien ihn nicht weiter zu stören, stand er doch mit einem Bein darin und begann scheinbar wahllos Bücher aus den Reihen zu ziehen, aufzuschlagen, ein paar Zeilen zu lesen und sich sogleich darüber auszulassen, wie fürchterlich stumpf doch der Inhalt sei, nur um es einen Moment später den Flammen zum Fraß vorzuwerfen...

    Die ganze Szenerie schien so absurd, dass Cephas für einen Moment an seinem Verstand zweifelte. Er rieb sich die Augen und blinzelte ein paar Mal...
    Der fette Glatzkopf war immer noch da...

    "Sachen gibt es..."

  11. Beiträge anzeigen #111
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Lucia riss ihre Augen auf, konnte lediglich die bedrohliche Dunkelheit in den dunklen Kellern des Kastells erkennen. Was war hier geschehen? Ein düsterer Nebelschwaden ging an den beiden vorbei und vor ihren Augen konnte sie bloß das dunkle Gemäuer sehen. Es kam ihr vor, als hätte sie es das letzte Mal vor einigen Tagen gesehen - doch dies schien nur eine der Finten zu sein, die das Kastell zu bieten hatten. "Alles in Ordnung?" fragte sie den Hohepriester, der ebenfalls etwas schläfrig wirkte.

    Der Magierlehrling entzündete erneut ihr Licht. Die beiden Schwarzmagier liefen dem rötlichen Schimmern entlang und folgtem ihm in das merkwürdige Gewölbe, was auch immer es war. In ihrem Auge schien das ein Gewölbe zu sein.
    Sie hatte die Worte ihres Hohepriesters noch nicht vergessen - und langsam fing sie an sich ernsthafte Gedanken zu machen, warum das Kastell und Beliar wollten das die beiden hier hinunter kamen?

    "Wisst Ihr, wo wir hier sind?" fragte die Grafentochter, leicht zögernd den Grünäugigen und schaute in die Dunkelheit des Gewölbes.

  12. Beiträge anzeigen #112
    Grünauge  Avatar von Sinistro
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Sinistro ist offline
    Der Grünäugige verneinte die Frage seiner ehemaligen Schülerin und schritt langsam und vorsichtig weiter und weiter voran, er näherte sich dem rötlichen Licht jedoch sehr viel langsamer und vorsichtiger als er es zuvor noch getan hatte, schließlich merkte er noch die Nachwirkungen dessen, was ihn vor ein paar Tagen niedergestreckt hatte. Der Kopf des Magiers schmerzte, seine Gelenke wollten sich nicht so recht bewegen, er fühlte sich eingerostet und vor allem langsamer und behäbiger, als er es eigentlich sein dürfte. Wie nach einem viel zu langen Schlaf- oder nach mehreren Tagen ohne Schlaf, so genau konnte Sinistro es nicht beschreiben.

    Insgesamt drückte dieser Nebel und dessen Nachwirkungen auf seine Stimmung, er war mürrisch und unausgeglichen, doch noch hielt er sich zurück, Lucia anzufahren, dennoch war das Lächeln in seinem Gesicht verschwunden.
    „Wahrscheinlich…“, der Magus kratzte sich über seinen Nasenrücken und seufzte, „wahrscheinlich werden wir hier gar nichts finden, wahrscheinlich ist es nichts weiter als verschwendete Zeit, sich hier in den Katakomben…“
    Sinistro konnte seine Worte nicht zu Ende führen, denn ihm stockte der Atem. Die Beiden hatten nun ein Gewölbe erreicht, einen erleuchteten Raum mit roten Wänden, der voller Särge stand. Mehr und mehr Särge zeigten sich, keiner war verschlossen und die darin befindlichen Kreaturen sahen aus, als wären sie beinahe lebendig. Der Lehrmeister schritt weiter voran und sah eine junge Frau, deren Gesicht ihm bekannt vorkam, eine Frau, der er einst die Kunst der Magie beigebracht hatte, eine Adlige- doch ihr Name wollte ihm nun nicht einfallen.

    Keine drei Meter weiter stand der nächste Sarg, ebenfalls eine Frau lag in ihm, sie hatte langes, blondes Haar und trug ein Schwert, auch mit ihr hatte der Magus etliche Zeit verbringen dürfen. Es war Lady Lomar, die einstige Lehrmeisterin für bewaffneten Kampf mit einem Schwert.
    Sinistros Mund stand offen, er wusste nicht, wo er hier gelandet warm geschweige denn, warum er nun hier war, doch immer häufiger und mehr erkannte er, dass hier in diesem Raum ehemalige Gefährten seiner Zeit im Kastell aufgebahrt waren, Menschen, mit denen sein Leben verbunden war, die sein Handeln und sein Werken beeinflusst und sogar mitbestimmt hatten.

    War das da vorne eventuell Hirni? Der ehemalige Schüler, der ihn beinahe zum Verzweifeln gebracht hatte? Sah er den Leichnam von Nafolux, dem Bogenschützen? Und war das nicht sogar das Bild eines Menschen, der einst der Körper des Hüters war?
    Wo um alles in der Welt…?
    Und wieso er?
    Lucia würde mit all diesen Leuten nichts anfangen können, aber ihn, den Hohepriester, bewegte der Anblick all dieser Gefährten, all dieser Mitstreiter der vergangenen Jahre. Die Unterlippe des Magiers zitterte, doch war er noch nicht in der Lage, ein Wort zu sagen.

  13. Beiträge anzeigen #113
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Kastell der Schwarzmagier
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Lucia beobachtete den Raum, der von lauter offenen Särgen übersäht war. In Sinistros Mine konnte man deutlich einen traurigen, wütenden und verwirrten Blick gleichzeitig erkennen. Zunächst hatte er jedoch irgend etwas von Zeitverschwendung gemurmelt - doch als er die Leichen erblickte schien es ihn beinahe innerlich aufzufressen. Waren die Toten seine ehemaligen Freunde, Lebensgefährten, Schüler - oder vielleicht seine Familie?

    Sie selbst konnte mit den Gesichtern rein gar nichts anfangen. Sie stand ein wenig seitwärts hinter ihm, so dass sie leicht in die Särge hinein schauen, aber gleichzeitig auch seine Gesichtszüge beobachten konnte. Irgendwas bedrohliches lag in dieser Gruft, oder Grab - wie auch immer man es nennen mochte. Wenn diese Personen wirklich etwas mit seiner Vergangenheit zu tun hatten müsste das ein schwerer Moment für den Hohepriester sein. Er tat ihr Leid und gleichzeitig traute sie sich nicht, ihn irgend etwas dazu zu fragen.
    So gerne hätte sie ihm Beistand geleistet, mit Worten, oder anderen simplen Gesten die einem Menschen zu besserer Laune verhalfen aber sie wusste nicht einmal worum es ging. Lediglich das zittern seiner Unterlippe und den schockierten Blick seiner grünen Augen konnte sie erkennen und löste eine Art Trauer in ihr selbst aus.

    Langsam schritt sie nun durch den Raum mit den Särgen. Innig hoffte sie, nicht irgendwelche Personen aus ihrer Vergangenheit hier zu treffen, sondern nur irgendwelche vergangenen Schwarzmagier die in den tiefen des Kastells ihre Ruhe fanden. Vielerlei Frauen, bewaffnet oder unbewaffnet konnte sie liegen sehen, ebenfalls Männer, in leichten Rüstungen oder auch in Roben. Sie wirkten noch so lebendig, obwohl sie doch eigentlich tot waren.
    Lucia war verwirrt und sah ihren Hohepriester nur noch schweigend an...

  14. Beiträge anzeigen #114
    Grünauge  Avatar von Sinistro
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Sinistro ist offline
    Es dauerte eine ganze Weile, doch nun hatte sich der Grünäugige langsam wieder gefasst und an den Anblick der Menschen, die ihn eins begleitet hatten, gewöhnt. Und so begann er, Lucia zu erzählen, wen sie hier vor sich sahen.
    Er berichtete von Hirni und seinen Eskapaden im Kastell, er erzählte von Mäxchen und Lomar, als wäre es gestern gewesen, dass sie sich gesehen hatten und gemeinsam in der Taverne auf Khorinis saßen, er beschrieb die Eigenarten von Nafolux und noch mehr die Unsitten, die Ethea als Leben bezeichnete, ebenso erklärte er der jungen Adligen, welche Dinge sich Rhodgar, der ehemalige Magielehrmeister in seiner Zeit leistete, davon, wie er einst auf den geschrumpften Lehrmeister traf und ebenso…
    Der Hohepriester unterbrach sich, als er einen weiteren seiner ehemaligen Gefährten sah.
    Nicht ohne sich eine Träne aus dem Augenwinkel zu wischen deutete er nun auf den leblosen Körper der großen Gestalt, trainiert und vor allem ein Pamphlet in seinen Händen haltend, das Sinistro vor langer Zeit einst gelesen hatte.

    „Hier, liebe Lucia, ruht nun James Bond, der ehemalige Magielehrmeister, der Heiler und einer der wirklich wenigen Menschen, die ich als Freund bezeichnen möchte. Ich habe ihn schon so lange nicht mehr gesehen, so lange nicht mehr gesprochen, ich weiß jedoch nicht, inwieweit dies hier nur ein Abbild dessen ist, was er einst war und sein Geist immer noch lebt, vielleicht in einem anderen Körper, vielleicht in einem anderen Lebewesen?
    James war einer derjenigen, die mich dazu brachten, immer weiter über die Magie nachzudenken, er selber war der Meinung, dass Magie gar nicht existiere und man nur durch die Kraft seiner Gedanken in der Lage sei, Tricks zu wirken und damit die Welt zu beeinflussen. Doch es ist wirklich lange her, dass er und ich uns unterhielten.“


    Der Hohepriester seufzte, holte tief Luft, schüttelte sich kurz- und schon begann die Erde erneut zu beben, begann, sich zu heben und schleuderte den Magier einige Meter empor, so dass er auf einer kleinen Plattform landete, Lucia unter sich. Doch es sollte nicht lange dauern, da warf der Boden auch die junge Adlige in die Höhe, so dass sie neben ihrem ehemaligen Lehrmeister auf dem Podest landete.
    „ich denke nicht, dass wir hier sicher sind… oder, willst du noch ein wenig hier verharren?“ fragte Sinistro und blickte der Blonden tief in die Augen, wobei er bemerkte, dass das Rumpeln des Bodens erheblich besser wurde. Vielleicht war man unten auf dem Boden schon wieder in Sicherheit?

  15. Beiträge anzeigen #115
    Burgherrin Avatar von Lucia von der Berg
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Lucia von der Berg ist offline
    Sinistro erzählte von seinen Bekanntschaften, Gefährten und Freunden. Der wichtigste hierbei schien 'James Bond' gewesen, ein scheinbar intelligenter Magier der sich tiefsinnige Gedanken über diese gemacht hatte und mit dem Grünäugigen ein intensiveres Gespräch darüber hatte. Sie selbst war verblüfft darüber, dass er sie an seiner Trauer teilnehmen ließ.

    "Es tut mir wirklich Leid um deine Gefährten, Hohepriester. Aber wir alle müssen irgendwann diesen Weg gehen. Wohl...oder Übel.." sagte der Magierlehrling knapp. Absichtlich verzichtete sie auf ihre höfliche Anredeform. Lucia glaubte, nach diesen Worten des Vertrauens wäre es nicht unbedingt angebracht darauf zu achten, wer genau vor ihr steht. Er war zwar ihr Lehrmeister und Hohepriester - aber in diesem Moment einfach nur ein Mensch...
    Ihre Worte hallten immer noch im Raum, als es Sinistro ruckartig in die Höhe schoss. Hatte er ihren Satz noch wahrgenommen? Oder war dieser Schuss in die Lüfte eine zu schnelle Reaktion auf ihre Worte?

    Einen kurzen Moment später schoss es die Grafentochter ebenfalls auf diese seltsame Plattform. Zunächst war da dieses merkwürdige Beben am Boden und dann diese kleine Plattform, die scheinbar mitten in der Luft schwebte. Der Schwarzmagier fühlte sich unsicher, doch kurz darauf schien sich die ganze Atmosphäre und Umgebung zu verändern und sie fanden sich in einem normalen Raum mit zwei Türen jeweils hinter und vor ihnen wieder...

  16. Beiträge anzeigen #116
    Grünauge  Avatar von Sinistro
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Sinistro ist offline
    Wo auch immer die Beiden nun wieder gelandet waren, der Grünäugige verspürte mehr und mehr Lust, diesen kleinen Rundgang durch die Katakomben durch eine Teleportation zu beenden und endlich wieder einmal in seinem Bett zu schlafen. Überhaupt, die ganzen Leichen und ihm verbundenen Menschen- er hatte momentan nicht die geringste Lust, Konversation zu betreiben, irgendwie musste und wollte er wieder einen klaren Gedanken fassen, zu sich selber finden und das, was er gesehen hatte, verarbeiten.
    Überhaupt- weshalb hatte er die körperliche Hülle des Hüters gesehen? Der Hüter selbst wandelte doch noch unter den Lebenden? Hieß das vielleicht, dass auch all die anderen Menschen nicht tot waren?

    „Nun sind wir also… ach, egal, wo wir nun sind, ich denke nicht, dass es noch viel bringen wird, hier weiter durch die Gegend zu laufen. Ich habe nichts gesehen, was mir gefiel, geschweige denn, was mich voran brachte, ich denke, dir wird es ähnlich gegangen sein- die Vergangenheit zu betrachten mag interessant sein, doch sollte man nicht in ihr verharren, sondern seinen Blick auf die Zukunft lenken. Und die Zukunft- das sind du und ich, das sind die Lebenden. Die, die in Beliars Reich noch eingehen werden.“

    Der Magus öffnete eine der Türen- und starrte ungläubig den dahinter liegenden Gang an. Er war hier genau gegenüber seines Labors, sah die Türe, das Schild mit seinem Namen an dem Eingang, sah den marmornen Fußboden, das Schachbrettmuster…
    „So, wie es anfing… durchaus, das mag man als Lektion mitnehmen- es wird sich immer wieder im Kreise bewegen, Menschen kommen und gehen, es bleibt nicht viel- aber das, was bleibt, ist beständig im Wechsel! Ich werde nun ein Gläschen Wein zu mir nehmen, vielleicht ein wenig Nahrung- und falls es dir beliebt, leiste mir Gesellschaft und lausche den Worten eines alten Mannes… vielleicht auch eines weisen Mannes. Selbst, wenn das Alter mich noch nicht zeichnete, so muss ich sagen- ich habe es, das wurde mir nun wieder bewusst gemacht.“

  17. Beiträge anzeigen #117
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Das Dunkel des Raumes waberte aufgeregt um den Mann herum, der in einem schwarzen Mantel bloß jeder Stickereien gehüllt in einem Sessel lümmelte, die eine Armlehne halb für den Rücken nutzend, die andere um die Füße darüber baumeln zu lassen. Der Schatten zitterte, verstand nicht, was dort vor ihm passierte und erstarrte, als er sich dessen gewahr wurde.
    Der Mann hingegen blickte leer auf dem vor seinem Sessel liegenden, blutroten Läufer, der angeblich, so berichtete die Legende, die sich in seinem Kopf formte, aus dem Fell eines Hundes gewebt worden war.
    Seine toten Augen glitten weiter zu den bleichen, mit schwarzen Rußspuren übersäten Schädeln auf dem kleinen Tischchen neben ihm, der eine groß Genug, um eine Karaffe zu bilden, der andere klein genug, um als Becher zu dienen. Auch sie umspann eine Legende, die berichtete, dass sie dereinst von Menschen stammten, die das Schicksal, was sie erlitten, verdient hatten, weil sie nicht mehr waren als seltsame Verknotung von Überesten nutzlosen, organischem Materials, die der Schöpfer ihrer nicht mehr zu gebrauchen wusste und so etwas formte, dass nicht ganz Mensch, nicht ganz Müll war.

    Dann erhob sich der Schwarzhaarige aus seinem Sessel, die Gegenstände vor seinen Augen verblassen sehend, und schaute stattdessen in die karmesinroten Augen eines Dämons, der ihn gleichsam emotionslos wie der Mann ihn betrachtete. Die beiden ungleichen Gestalten musterten sich einen langen Augenblick, bis der Mann, der sich Ardescion nannte, schließlich nickte und mit hinter ihm wallendem Mantel den dunklen Raum verließ.

    Seine Schritte glichen einem drohenden Rauschen, das von dem tiefen Grollen des Dämons neben ihm begleitet wurde. Seine Augen glichen einer Schneelawine, die vom Berg beständig und ohne Rücksicht auf das darnieder rollte, was sein Blick als Ziel erfasst hatte, wissend, dass der Tod, den sie brachten, kälter war, als jenes Feuer, welches die Ketzer im Allerheiligsten des Kastells entzündet hatten.

    Der blaue Schimmer der Pforte zur Bilbliothek glitt an dem Hüter vorbei, als wäre er nicht mehr der Beachtung wert, die jenes Meisterwerk der Magie verdient hatte. Die Regalreihen, vollgestopft mit dem Wissen tausender und abertausender Generationen von Menschen und anderen Wesen verloren sich hinter dem Hohepriester, der ihrer keinen Blick widmete, und der beißende Gestank von Rauch, das leise Prasseln eines Feuers und die finstere Gewissheit, dass ein Dämon auch dann, wenn man tief in seinem Inneren etwas derartiges wie einen Wunsch hegte, er würde es können, nicht zu lügen vermochte, schienen wie eine Wand den eilenden Gang des Hüters zu bremsen, als jener schließlich den Ort des Frevels erreichte.

    Schweigend glitt sein Blick über die Szenerie, über einen alten Mann, der am Boden saß und zwischen der Entzückung des Feuers und dem Anblick eines schuppigen, glatzköpfigen Wesens keine rechte Entscheidung treffen konnte, über eine alte Frau, die jenes seltsame Wesen anstarrte, nicht wissend, ob es echt oder Illusion war, und zuletzt über einen Hund, der gleichsam ungläubig starrte, obschon sein Gesicht noch immer von der Wut verzerrt schien, die sich vor nicht langer Zeit entladen haben musste.

    Der Hüter schwieg noch immer und schritt langsam – manche Menschen hätten es wohl für Unglaube gehalten – durch jenes Trauerspiel und ward für einige Augenblicke von den anwesenden Menschen nicht wahrgenommen, als sei er ein Geist, der ziellos zwischen ihnen irrte, ehe er vor dem schuppigen Drahtgestellfetischist stehen blieb.

    Der Schattendämon schwebte an die Seite des Magus, um unerkannt für die Menschen die Autorität des Hüters zu stärken, als dieser mit leiser, drohender Stimme sprach: „Zurück, Gargoyle!“
    Das Wesen hielt inne, die Bücher den Flammen zu überantworten und blickte verständnislos zwischen dem Dämon und dem Menschen hin und her, ehe es zu lachen begann. „Willst du mich dazu zwingen Mensch?“, dröhnte das Wesen und erstarrte plötzlich mit offenem Mund, als Ardescion einen kleinen, silbernen Schlüssel aus der Tasche seines Mantels hervorzog und an einem filigranen, silbernen Band an einem Finger vor den Augen des Gargoyles pendeln ließ.

    „Zurück.“, wiederholte der Hüter kalt, als sich hinter dem Glatzkopf ein schwarzes Tor auftat und einem Strudel ähnlich die Kreatur, die langsam zu zerfließen schien, einsaugte. Das Tor schloss sich hinter dem Gargoyle mit einem lauten Schmatzen, einem lauteren Rülpser und einer unangenehmen Druckwelle, die den Hohepriester beinahe von den Füßen gerissen hätte, hätte der Schattendämon ihn nicht davor bewahrt.

    Die Flammen erstickten unter ihr mit einem zischenden Wispern, als drohten sie, sich zu rächen, und, wenn der Hüter verstanden hatte, was der Dämon ihm erklärt hatte, würden sie das auch tun. Sie und die Glatzköpfige Kreatur.

    Mit vor Zorn funkelndem Blick, drehte sich Ardescion zur versammelten Riege der Blasphemie um, während der Schattendämon hinter ihm verschwand, und lud mit einer ausschweifenden Geste, die den leisen, melodiösen Klang des tanzenden Schlüssel in den Raum warf, sie alle ein, ihm zu lauschen.

    „Ihr habt eine… Verteidigung?“, fragte der Magus, der plötzlich verwundert erschien, obschon noch keiner von ihnen eine Anstalt gemacht hatte, das Wort zu erheben. Die Frage stand im Raum, ruhig und fließend echote sie für einen Augenblick durch die Gänge der Bibliothek und gebar die Drohung…

  18. Beiträge anzeigen #118
    Frau General Avatar von Jail
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Jail ist offline
    Das Einzige, was die Alte konnte, war starren. Erst der verschwundenen Kreatur hinterher und schließlich in die kalten Augen des Hüters. Sie musterten die Anwesenden und blieben zuletzt bei der bald Zahlosen hängen, als wüßte Ardescion um den Übeltäter. Da öffneten sich die trockenen Lippen des Weibes langsam und doch zu schnell für die zu findenden Worte. Und so überbrückte die Alte das Hinauszögern einer Erklärung mit einem Fingerzeig. Genau dort hin, wo die Kreatur verschwunden war.

    „Sie wars“, erklärte das Weib mit fester Stimme und doch sprachen die Gesichtszüge der Alten eine andere Sprache. „Diese Kreatur wollte alles noch schlimmer machen. Warf die Bücher in die Flammen“. Sicherlich eine Antwort, doch leider die falsche und so zuckten die Augen gen Cephas. Ihm einen kurzen, giftigen Blick widment, da der Ausdruck seiner Mimik von Schadenfreude sprach.
    „Er!“, hepte es aus dem Munde der Alten, die den Alten doch nicht der Brandstiftung bezichtigen konnte und so fuhr die Hand nach oben und deutete mit ausgestrecktem Finger auf den Köter.
    „... und er!....................... können bestätigen, daß ich dieses Feuer nicht absichtlich legte. Das kannst Du doch, oder?!“, raunte die Alte und drohte Vryce, die Aussage ja zu bekräftigen.
    Alles Andere wäre nach Ansicht der Alten dumm. Die Dämonen hatten dem Hüter die Wahrheit längst geflüstert.

  19. Beiträge anzeigen #119
    Ritter
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    Vryce ist offline
    Als der Hüter die Bibliothek betreten hatte, war für einen kurzen Augenblick Vryces Blut sinnbildlich zu Eis gefroren. Während er diese schuppige Kreatur verbannt hatte, war der Krüppel schon damit beschäftigt gewesen, in Gedanken sein Testament zu verfassen. Als der Schwarzmagier aber keine Anstalten machten, auch nur irgendeinen der drei scheinbaren Übeltäter zu belangen, erlaubte er sich einen lautlosen Seufzer. Bis … Jail natürlich anfing, ihr verlaustes Maul aufzumachen und versuchte, sich aus der Affäre zu ziehen. Aber da würde der ehemalige Schurke ihr einen Strich durch die Rechnung machen.
    „Du hast es absichtlich gelegt, Jail“, sprach der Versehrte ruhig, fast teilnahmslos, „weil du den Alten“ – Er deutete auf den Großvater, der zwischen der Stelle, an der das Schuppenbiest verschwunden war, und dem Hüter hin und her glotzte – „Für eine Ratte oder dergleichen gehalten hast. Mit der Verwechslung ist sie zwar nah dran, aber nun ja. Jedenfalls hat’s die Alte im … vollen Umfang ihrer geistigen Gesundheit geworfen. Kurz: Ja, sie hat’s absichtlich gemacht.“
    Er ersparte sich einen Seitenblick samt hämischem Lächeln. Das war für die Kostprobe des Hirns.

  20. Beiträge anzeigen #120
    Waldläufer Avatar von Cephas
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    Cephas ist offline
    Kehlig begann sonores Dröhnen sich einen Weg aus dem bebenden Brustkorb Cephas' zu suchen, bis es nach dem Passieren seiner Lippen als boshaftes Lachen verhallte.

    "Seht es einem alten Mann nach, aber dieses miserable Schauspiel der beiden war einfach zu unterhaltsam, als dass ich mich hätte beherrschen können. Die Elendsgestalt und der tumbe Kerl... sie erinnern mich einfach zu sehr an Tiere... die Alte danach lechzend sich bei denen anzubiedern, die sie, ob ihrer Erscheinung, mit dem Nötigen versorgen können, um durchzukommen... gleich einer verlausten alten Katze, der Zähne und Krallen ausgefallen sind und der Kerl... wie ein tollwütiger Köter beißt er um sich, sobald er meint Gefahr zu wittern... schnappt nach allem, was sich ihm nähert und erkennt nicht mal, dass die größte Gefahr für sein Wohl er selbst ist, mit diesem lächerlichen Verhalten.", führte Cephas an den Hohepriester gewandt aus, in seiner Stimme schwang etwas Joviales mit, eine Einladung zum trivialen Plaudern, die schon mit Beginn des nächsten Satzes erstarb, "Was sie beide allerdings nicht begriffen haben, ist, dass ihnen all das nichts nützen wird. Ihr sich winden und Angstbeißen, das Schmeicheln und Beschuldigen, all ihre haltlosen Vorwürfe werden nicht genügen, um den Schaden zu begleichen, der durch ihre Dummheit und Einfalt entstanden ist."

    Wieder lachte Cephas doch dieses Mal war es ein kaltes Lachen. Irgendwie hatte er für sich beschlossen, dass es allemal besser war darüber zu lachen, als die Strafe - und eine Strafe würde folgen, soviel war gewiss - resignierend hinzunehmen. Oder anderen aufzubürden... den falschen Propheten beschlich das Gefühl, dass er wohl nicht ungeschoren davon kommen würde... Immerhin war es sein Bärenfell gewesen...

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